Gute getönte Tagescreme lässt sich am besten als unkompliziert und natürlich (aussehend) beschreiben. Das Hybridprodukt aus Hautpflege und Make-up sorgt für Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit über den Tag hinweg und kaschiert mit einer kleinen Portion Pigmenten leichte Unebenheiten.
Hier lesen Sie unseren Testbericht über die beste Foundation.
Wir haben 16 Tinted Moisturizer und BB Creams auf eine einfache Anwendung und ihr Aussehen auf Mischhaut getestet und sind positiv überrascht worden: Unsere Testerin hat bei keinem Produkt eine Creme vermisst – ganz anders als bei konventioneller Foundation. Optisch gibt es wenig zu tadeln.
Als vollwertiger Teil einer Hautpflegeroutine lassen die Produkte durchaus mehr zu wünschen übrig. Wirkstoffe sind eine Ausnahme und Schutz vor UV-Strahlung lässt doch einiges zu wünschen übrig. Im Sommer ist getönte Tagespflege allein leider keine Option.
Kurzübersicht
Bare Mínerals Complexion Rescue Tinted Hydrating Gel Cream
Die Bare Minerals Complexion Rescue Tinted Hydrating Gel Cream ist mit ihrer Tönung vor allem für trockene Haut und Feuchtigkeitspflege ein optischer Segen. Wer mit etwas öliger Haut ein pralles Finish schätzt, für den ist die Gel-Formulierung ebenfalls nicht zu reichhaltig. Eine wunderbar leichte Textur mit angenehmer Abdeckung, die man gut variieren kann. In 20 Nuancen ohne Parfum und solidem Sonnenschutz ist diese Tagescreme mit großem Abstand unser Favorit im Test.
Essence Hydro Hero 24h Hydrating Tinted Cream
Durch ihre sehr leichte Textur ist die Essence Hydro Hero 24h Hydrating Tinted Cream mit ihrer Tönung solo eher für ölige Haut geeignet. Trockener Haut wird es an Lipiden (Fetten) fehlen, die die viele Feuchtigkeit, die das Fluid mitbringt, halten. Nichts, was eine passende Pflege vorher aufgetragen nicht kompensieren könnte. Gerade im Sommer könnte es sich lohnen, weil die Tagescreme beim Auftrag leicht kühlt und sich durch die dünne Konsistenz ganz einfach verteilen und sogar etwas aufbauen lässt. Die Freude über den kleinen Preis wird leider durch die bescheidene Farbauswahl von nur drei Nuancen getrübt.
Estée Lauder DayWear Multi-Protection Antioxidant Sheer Tint
Dass es das Estée Lauder DayWear Multi-Protection Antioxidant Sheer Tint nur in einer Schattierung gibt, lässt erahnen, wie wenig Deckkraft es hat. Doch genau das macht die Tagescreme zu einer Besonderheit, die absolut natürlich aussieht und dennoch einen Feinschliff leistet. Die wenigen Pigmente sind verkapselt und tönen die Haut erst beim Auftrag. Anhand der Inhaltsstoffen lässt sich erkennen, dass es wirklich mehr eine Pflegeformulierung als Make-up ist. Das Ergebnis ist ein praller, verfeinerter Teint, der mit vielen Antioxidantien geschützt wird. Auch interessant als Primer.
Vergleichstabelle
- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Pralles Finish
- Pflegende Formulierung
- Viele Nuancen
- Unparfümiert
- Relativ teuer
- Leichte, aufbaubare Abdeckung
- Sehr leichte, kühlende Textur
- Neutrales bis seidenmattes Finish
- Für ölige bis normale Haut
- Unparfümiert
- Sehr günstig
- Betont Schüppchen & trockene Partien
- Kann aus der Tube tropfen
- Nur 3 Nuancen
- Sehr leichte Abdeckung
- Pralles Finish
- »Echte« Hautpflegeformulierung mit Antioxidantien, Extrakten & Pflegestoffen
- Für alle Hauttypen
- Sehr wenig Korrektur
- Teuer
- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Mattes Finish
- Für ölige bis normale Haut
- Haltbarkeit
- Unparfümiert
- Betont trockene Partien
- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Neutrales Finish
- Für alle Hauttypen
- Haltbarkeit
- Festere Textur etwas müßig zu verteilen
- Leichte, aufbaubare Abdeckung
- Pralles, natürliches Finish
- Eher für trockene bis normale Haut
- Enthält Antioxidantien
- Für normale bis trockene Haut
- Viele Nuancen
- Unparfümiert
- Werbeversprechen etwas überzogen
- Teuer
- Leichte Abdeckung
- Pralles, sehr natürliches Finish
- Für alle Hauttypen
- Enthält Antioxidantien & Extrakte
- Unparfümiert
- Sehr teuer
- Sehr leichte Abdeckung
- Natürliches Finish
- Für gemäßigte Hauttypen
- Nur 2 Nuancen
- Teuer
- Viele deklarationspflichtige Duftstoffe
- Leichte, etwas aufbaubare Abdeckung
- Lockere Textur
- Natürlich-pralles Finish
- Für trockene bis normale Haut
- Günstig
- Nur 2 Nuancen
- Irreführende Angaben zum UV-Schutz
- Leichte, aufbaubare Abdeckung
- Neutrales bis pralles Finish
- Eher für trockene bis normale Haut
- Es fehlen nennenswerte Pflegestoffe in der Preiskategorie
- Kein UV-Schutz
- Pumpgewinde löst sich immer wieder
- Teuer
- Mittlere Abdeckung
- Pralles Finish
- Haltbarkeit
- Eher für trockene bis normale Haut
- Viele Nuancen
- Unparfümiert
- Kein UV-Schutz
- Kann sich in Poren und Linien sammeln
- Relativ teuer
- Leichte Abdeckung
- Mattierendes, aber glänzendes Finish (feine Schimmerpartikel)
- Für ölige Haut
- Solide Farbauswahl
- Unparfümiert
- Haut sieht trocken aus
- Pipette schwierig und immer eingesaut
- Sehr viel Alkohol
- Leichte Abdeckung
- Neutrales bis pralles Finish
- Eher für trockene bis normale Haut
- Viele Nuancen
- Neue Version kommt an Kult-Klassiker nicht heran
- Ungleichmäßig
- Sammelt sich an Schüppchen und Poren
- Teuer
- Leichte bis mittlere Abdeckung
- Neutrales bis pralles Finish
- Eher für trockene bis normale Haut
- Haltbarkeit
- Intensiv parfümiert mit u.a. deklarationspflichtigen Duftstoffen
- Irreführende Werbe-Claims
- Nur 2 Nuancen, neue sehr dunkel
- Leichte Abdeckung
- Neutrales Finish
- Sehr günstig
- Eher schwierig zu verteilen
- Kein Schichten möglich
- Rollt sich ab, wenn man etwas mehr verwendet
- Nur 2 Nuancen (dunkeln etwas nach)
- Für unreine & empfindliche Haut weniger geeignet
- Etwas schwer auf der Haut
- Typischer Naturkosmetikduft mit deklarationspflichtigen Duftstoffen
- Leichte Abdeckung
- Neutrales bis pralles Finish
- Günstig
- Kein Schichten möglich
- Nur 2 Nuancen (dunkeln etwas nach)
- Für unreine & empfindliche Haut weniger geeignet
- Etwas schwer auf der Haut
- Typischer Naturkosmetikduft mit deklarationspflichtigen Duftstoffen
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Look und Pflege: Getönte Tagescremes im Test
Die beste getönte Tagespflege bedeutet für die meisten etwas Unterschiedliches. Für die einen ist es eine praktische Lösung für einen stressigen Morgen, die einem Zeit und Mühe erspart. Andere wiederum verstehen Tinted Moisturizer als Make-up mit leichter Deckkraft und verwenden ihn über anderen Pflegeprodukten.
Bei trockener Haut ist getönte Pflege auch wegen ihres Finishs interessant, weil die meisten Produkte etwas reichhaltiger sind und schuppige Partien nicht so betonen wie deckendere Foundation. Getönte Cremes gibt es zwar auch für ölige Haut, sie sind jedoch seltener und nie völlig matt im Finish.
Bei getönter Feuchtigkeitspflege steht ein natürliches Ergebnis im Vordergrund, das bestenfalls kein Make-up erkennen lässt und Features wie Sommersprossen und feine Poren durchaus sichtbar belässt. Entsprechend eignet es sich vorrangig für bereits recht ausgeglichene, ebenmäßige Haut.
Tinted Moisturizer findet man meist in Tuben vor. Das passt zu den cremigen Texturen und fasst die häufig etwas größere Füllmenge von 50 Millilitern (Foundations enthalten meist 30 Milliliter). Es handelt sich jedoch selten um eine Preisersparnis, denn pro Anwendung verwendet man von einem Pflegeprodukt auch in der Regel mehr. Die Füllmengen sind aber sehr unterschiedlich, sodass sich der Vergleich lohnt.
Die richtige Farbe
Ein großer Nachteil getönter Cremes ist die mangelhafte Nuancen-Auswahl. Es ist noch immer keine Seltenheit, nur zwei Nuancen im Regal vorzufinden. Das ist absolut nicht zeitgemäß und rückt Hersteller in ein schlechtes Licht. Durch die geringe Deckkraft vermischt sich das Ergebnis mit dem Hautton und größere Kontraste fallen weniger auf, dennoch ist ein möglichst stimmiger Farbton nur ratsam. Man sollte sich nicht damit abspeisen lassen, dass man »gesünder« oder »strahlender« aussieht, wenn man eine zu dunkle oder zu helle Farbe wählt. Grundsätzlich ist ein minimal dunklerer Farbton besser als ein zu heller – außer man behilft sich im Anschluss mit einem Puder oder Bronzer.
Beim Testen unterschiedlicher Farben empfiehlt es sich, die Tagescreme in kleiner Menge am besten entlang des Kinns zu verreiben, um Unterschiede zum Hals zu sehen, und dann eine kleine Weile trocken zu lassen. Sich an der feuchten Farbe zu orientieren, geht meist nach hinten los. Besonders getönte Tagespflege verändert sich nämlich beim Trocknen noch einmal deutlicher als Foundation. Auch im Laufe des Tages können Produkte je nach Zusammensetzung nachdunkeln, beispielsweise aufgrund von Hautfett. Es lohnt sich besonders bei einem neuen Produkt auch zu beobachten, ob ein auffälliger Unterschied zu den Ohren und dem Haaransatz entsteht.
Welche Formulierung: Getönte Tagescreme oder BB Cream?
Sucht man nach einem Produkt, das Pflege und leichtes Make-up kombiniert, stößt man unweigerlich auf eine Reihe unterschiedlicher Namen. Pauschal kann man jedoch sagen, dass sie alle dieselbe Aufgabe erfüllen:
- Getönte Tagescreme / Tagespflege
- Tinted Moisturizer (engliche Übersetzung)
- BB Cream oder Beauty Balm
- CC Cream (Color Correcting Cream)
- Sowie eine Reihe von Abwandlungen wie »Tinted Serum« oder »DD Cream«
- Anderer Ansatz: getönte Sonnencreme
Zwar gibt es durchaus konzeptionelle Unterschiede zwischen getönter Pflege und BB Creams, allerdings sind diese auf dem europäischen Markt »verwässert« und die Grenzen nicht klar zu ziehen. Am besten ist es, sich an der individuellen Produktbeschreibung des Herstellers und seinen Versprechen zu orientieren und auszuprobieren.
BB Cream
Als der Trend zu BB Creams von über zehn Jahren aus Korea nach Deutschland schwappte, benannten einige Marken einfach Produkte um. Es war nur schwer noch eine »getönte Tagescreme« zu finden. Heute ist das Angebot wieder ausbalancierter. Man wird jedoch selten einen Tinted Moisturizer UND eine BB Cream im Sortiment einer Marke finden.
Traditionelle koreanische Beauty Balms haben tendenziell einen höheren Lichtschutzfaktor, sind etwas deckender als Tinted Moisturizer und im Finish auch mal praller. Das könnte auch mit dem LSF einhergehen und sorgt durchaus für ein klebrigeres, nicht ganz so widerstandsfähiges Finish. Etwas Puder ist nur zu empfehlen.
Sie enthalten auch häufiger Wirkstoffe gegen Hyperpigmentierung. Sie werden mit »Whitening« oder »Brightening Effect« beworben. Es handelt sich dabei jedoch nicht um Bleichcremes, sondern um den Einsatz bewährter Wirkstoffe gegen Pigmentflecken wie Niacinamid oder Alpha-Arbutin, die auch in Hautpflege bei uns zu finden sind, nur anders vermarktet werden. Bedauerlicherweise sind koreanische Produkte meist in nur wenigen, meist recht hellen Nuancen erhältlich. Dafür bieten einige Marken eine größere Auswahl an Formulierungen für unterschiedliche Bedürfnisse.
Fun Fact: Beauty Balms sollen »Nachfahren« eines deutschen Produktes sein, dem »Blemish Balm».
CC Cream
Ein ebenmäßiger Teint ist auch die Motivation von CC Creams. Sie sollen Unebenheiten optisch durch den Einsatz neutralisierender Komplementärfarben kaschieren, wie beispielsweise Rötungen durch die grünen Pigmente. Diese Produkte haben häufig eine geringere Deckkraft als BB Creams. Eine offizielle Richtlinie gibt es jedoch nicht, sodass es häufig eine hersteller-interne Unterscheidung zum Beauty Balm gibt.
Der Trend zog auch sogenannte DD Creams und EE Creams nach sich. Es handelt sich dabei aber um Marketing-Spielereien und keine besonders hilfreiche oder einheitliche Kategorisierung.
Creme & Foundation mischen
Getönte Hautpflege lässt sich aus Creme und Foundation durchaus selbst mischen. Das sollte man jedoch stets nur portionsweise tun und nicht größere Mengen bevorraten. Man weiß nie um Wechselwirkungen zwischen Bestandteilen und riskiert die Effektivität der Konservierung.
Sonnencreme nicht mit Makeup mischen!
Vom Mischen von Sonnencreme mit Make-up sei bei jedem Hautton dringend abgeraten. Die Ausbildung eines gleichmäßigen, widerstandsfähigen Schutzfilms beim Trocknen ist essenziell für langanhaltenden und lückenlosen UV-Schutz. Durch die Zugabe von anderen Produkten kann das nicht mehr gewährleistet werden. Zumindest für den Einsatz in direkter Sonne sollte man der Hautgesundheit zuliebe auf Experimente verzichten.
Hautpflegeeigenschaften
Die meisten Tinted Moisturizer erfüllen ihre Aufgabe, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und geschmeidig zu halten, in der Regel gut. Einzig bei sehr trockener Haut wird man gewiss auf Grenzen stoßen. Die meisten Produkte enthalten feuchtigkeitsbindende Zutaten (sogenannte »humectants«) wie Glycerin, Hyaluronsäure oder andere Zuckerverbindungen und sind etwas pflegender als eine durchschnittliche Foundation.
Je nach Konzept sind zudem unterschiedliche Menge und Qualitäten von feuchtigkeitsspendende Lipiden und/oder Silikonölen enthalten. Letztere sind besonders als Make-up und als Sonnenschutz bei jedem Hautton von Vorteil, weil sie für eine umgängliche, leichte Textur sorgen. Auch sehr zu empfehlen ist Squalan, das sich ebenfalls recht neutral auf beispielsweise zu Pickeln neigender Haut verhält und sie zugleich geschmeidig hält.
Pflanzenöle oder Buttern haben eine eher schwere Textur und können den Tragekomfort, Haltbarkeit und damit auch den Sonnenschutz beeinträchtigen, können aber bei recht trockener Haut eine gute Wahl sein. Intensiv feuchtigkeitsspendende Okklusiva wie Petrolatum findet man in getönter Hautpflege so gut wie nie.
Getönte Tagescreme versorgt mit Feuchtigkeit, jedoch selten darüber hinaus
Wünscht man sich Hautpflege über die Feuchtigkeitsversorgung hinaus, wird es deutlich schwieriger ein herausragendes Produkt zu finden. Bestenfalls findet man schützende Antioxidantien, die sich positiv auf Entzündungen auswirken und Sonnenschutzfilter boosten können.
Aktive Wirkstoffe, die kleinere oder größere Hautprobleme angehen, findet man bei »westlichen« Marken jedoch nur selten. Einige werben beispielsweise mit Vitamin C, das in seiner Reinform aber tatsächlich ein potenter Anti-Aging-Wirkstoff ist. Es werden jedoch nur gering dosierte Derivate eingesetzt, bei denen man sich über eine antioxidative Wirkung hinaus keine Effekte erhoffen sollte.
Den Verzicht kann man den Herstellern nicht unbedingt verübeln. Wäre es einfach, eine eierlegende Wollmilchsau zu formulieren, würde man vermutlich Make-up nur noch mit wunderbaren Hautpflegeeigenschaften finden. Aktive Wirkstoffe mit Pigmenten so zu kombinieren, dass sie ebenmäßig und langanhaltend aussehen, ist eine Herausforderung.
Eine getönte Tagescreme ersetzt eine gelungene Hautpflege demnach nicht und ist eher ein pflegendes Make-up-Produkt als umgekehrt. Man kann sie aber wunderbar mit Seren und Treatments kombinieren.
Sonnenschutz
Getönte Tagespflege enthält sehr häufig einen zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlung für jeden Hautton. Viele Produkte sind mit einem LSF 15 deklariert; bei BB Creams und CC Creams sogar 30 oder 50. Grundsätzlich ist das eine gute Nachricht.
Bedauerlicherweise kann ein LSF die Anwender aber auch fälschlicherweise in Sicherheit vor Sonnenstrahlung wiegen. Dazu tragen leider auch irreführende Werbeversprechen bei.
Bei einem längeren Aufenthalt in der Sonne sollte man sich nie auf eine getönte Pflege allein verlassen. Die Schutzleistung ist gering, insbesondere in üblich angewendeter Menge. Zudem spart man mit einem getönten Produkt Partien wie beispielsweise Ohren, den Hals oder die Augenbrauen aus. Hier wird vermehrt Hautkrebs entdeckt. Für den Einsatz beim Herbstspaziergang oder im Büroalltag ist getönte Tagescreme aber immer besser als gar kein Schutz.Der Lichtschutzfaktor ist an eine Dosierung von zwei Milligramm Produkt auf einen Zentimeter Hautfläche gekoppelt. Die Menge entspricht ungefähr einem Gramm pro Anwendung, also rund einem halben Teelöffel. Intuitiv verwenden die meisten nur ein Drittel der notwendigen Menge Sonnencreme – bei einem getönten Produkt vermutlich noch weniger. Detaillierter sieht man es in unserem Sonnencreme-Test fürs Gesicht. Je weniger man verwendet, desto schwächer und lückenhafter ist die Schutzleistung!
Ein weiterer Haken an getönter Tagescreme ist leider auch die geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Reibung wie beiläufiges Anfassen, Nachpudern oder Schweißtupfen im Laufe des Tages. Tinted Moisturizer sind selten so robust wie beispielsweise Long-Lasting Foundations oder vollwertiger Sonnenschutz für das Gesicht. Das kann einerseits an fehlenden Filmbildnern liegen und/oder an einer reichhaltigen Textur, die nicht wischfest antrocknet.
Nicht zuletzt vernachlässigen viele Hersteller den Schutz vor UVA-Strahlung, die wesentlich für die Anzeichen vorzeitiger Hautalterung wie Falten und Pigmentflecken verantwortlich ist. Dieser Teil des Lichtspektrums wird vom LSF-Wert nicht berücksichtigt.
Zwar ist das weiße Mineral Titandioxid, das in jeder getönten Tagescreme enthalten ist, auch ein geschätzter Breitband-Filter. Allerdings ist die Einsatzmenge bei einem eher transparentem Produkt nicht sehr hoch. Darüber hinaus ist die Partikelgröße in seiner Funktion als tönendes Pigment meist größer als in der eines UV-Filters und damit weniger lückenlos als beispielsweise Nano-Größe. Das kann für einen zuverlässigen Schutz entscheidend sein.
Fun Fact: Die farbgebenden Pigmente in Make-up sind in der Regel Eisenoxid und bieten zusätzlichen Schutz vor lichtbedingten Pigmentflecken. Eine gute Sonnencreme und Tinted Moisturizer sind daher ein Dream Team zur Prävention vor Falten und Altersflecken.
Kontroverse Inhaltsstoffe
In einem Hybridprodukt wie getönter Tagescreme gibt es viele Inhaltsstoffe, die entsprechend viele unterschiedliche Interessensgruppen für problematisch befinden und nicht gerade Öko sind. Es gibt jedoch keinen für Tinted Moisturizer typischen Inhaltsstoff, den man separat hervorheben und analysieren könnte.
Verwendet man die getönte Tagespflege wie Make-up über mehreren Pflegeschritten, auch nach dem Sonnenschutz, bieten diese auch einen Puffer zur Haut. Trägt man den Tinted Moisturizer direkt auf die gereinigte Haut auf, sollte man insbesondere bei empfindlicher und problematischer Haut, wie beispielsweise Pickeln oder Couperose, durchaus darauf achten, ob Duftstoffe enthalten sind. Insbesondere ätherische Öle sollten gemieden werden.
Ein hoher Alkoholgehalt kann austrocknend sein und irritieren, jedoch ist dieser in getönter Feuchtigkeitspflege eher selten vorzufinden. Kleinere Menge, die weiter hinten in der Liste der Inhaltsstoffe stehen, sind eher unproblematisch.
Auf Silikone und Polymere zu verzichten, ist primär eine ökologische Entscheidung. Auch wenn die Zusätze nicht über einen Kamm geschert werden können und automatisch problematisch für die Umwelt sind, ist es nachvollziehbar, wenn man pauschal auf sie verzichten möchte. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass man damit in puncto Komfort, Haltbarkeit und teils auch Schutz deutliche Einbußen hinnehmen muss.
Getönte Tagescreme auftragen
Wer sich die Auswahl bereits durch ein Kombi-Produkt einfach machen möchte, schätzt bei der Tagescreme sicherlich auch eine unkomplizierte Anwendung. Es ist gewiss Teil des Tinted-Moisturizer-Konzeptes, dass die Applikation schnell und mühelos stattfinden können muss – bestenfalls ohne zusätzliche Tools wie Schwämmchen oder Pinsel. Die Dosierung über eine Tube verleitet förmlich zu einem Auftrag mit den Fingern.
Je nach Dosieröffnung kann man vor allem sehr transparente Formulierungen sogar direkt auf die Gesichtshaut herausdrücken. Eine erbsengroße Menge der Tagescreme auf die Fingerkuppe ist aber vermutlich der intuitivste Weg. Diesen tupft man nun auf die gereinigte Haut und gegebenenfalls gut durchgetrockente Sonnencreme und verreibt ohne Druck bis in die Winkel.
Durch den geringen Anteil an Pigmenten ist es mit den meisten Produkten möglich, mühelos ein ebenmäßiges Ergebnis zu erzielen. Sind stellenweise Streifen sichtbar, streicht man ohne viel Druck noch einmal drüber. In verwinkelten Bereichen wie um die Augen oder die Nasenwinkel am besten sanft tupfen.
Wünscht man stellenweise mehr Deckkraft, greift man am besten zu einem passenden Concealer und verblendet ihn sorgfältig. Er sollte auf die Farbe des Moisturizers abgestimmt und nicht zu hell sein, um nicht aufzufallen. Das Schichten von getönter Tagescreme ist nämlich nicht immer problemlos möglich. Durch die pflegende Formulierung der Tagescreme kann es schon einmal fleckig werden oder sich gar nach dem Trocknen abrollen.
Die Applikation mit Pinsel oder Schwämmchen ist bei Tinted Moisturizer nicht so vorteilhaft wie die Finger. Praller Glanz könnte verschwinden oder die eh schon leichte Abdeckung gemindert werden. Einfach ausprobieren, aber unbedingt mit dem Auftrag mit Fingern vergleichen.
Obwohl es sich dem Namen nach um Hautpflege handelt, sollte Tinted Moisturizer abends abgeschminkt werden – allein der Bettwäsche zuliebe. Aber auch UV-Filter, Filmbildner und Öle sollten ebenso abgewaschen werden wie gegebenenfalls zusätzlich genutzter Puder. Als Nachtcreme eignet sich getönte Tagespflege nicht.
Unser Favorit
Bare Mínerals Complexion Rescue Tinted Hydrating Gel Cream
So vieles wurde bei der BareMinerals Complexion Rescue Tinted Hydrating Gel Cream richtig gemacht, dass kaum ein anderes Gesamtpaket in unserem Tinted Moisturizer Test mithalten kann. Eine moderne, leichte Textur, die grundsätzlich zu den meisten Hauttypen passen sollte. Das Finish ist prall und frisch, die Textur jedoch angenehm leicht und dünn, sodass auch eher ölige Haut damit etwas anfangen kann. Glänzende Stellen können schließlich abgepudert werden.
Auch wenn die Textur nicht reichhaltig ist, wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Gern sehen wir hier Squalan (aus Oliven). Trockene Haut spannt nicht und wirkt weniger stumpf durch einen besonders gelungenen Lichtreflex. Die Abdeckung lässt sich von leicht bis mittel aufbauen, ohne fleckig zu werden. Man benötigt durch die leichte Textur nicht all zu viel Produkt, sodass sich die 35 Milliliter Füllmenge relativieren. Gern hätten es bei dem höheren Preis auch 50 sein dürfen.
Einen Applaus verdient die Marke für 20 Nuancen, die recht gleichmäßig von hell bis dunkel sortiert sind. Darüber hinaus verzichtet man auf Duftstoffe, Zutaten tierischen Ursprungs (vegan) und sogar Silikone. Obwohl wir diese üblicherweise bevorzugen, schafft die zum Shiseido gehörige Marke, dass man moderne und leichte Texturen auch ohne sie kreieren kann.
Auch wenn die Tagescreme gerade wegen der ergiebigen Dosierung keinen vollwertigen Sonnenschutz ersetzt, bietet der mineralische Breitbandschutz (Titandioxid + Zinkoxid) mit einem LSF 30 nicht vernachlässigbaren zusätzlichen Schutz. Durch die gelungene Textur eignet sich das Produkt auch durchaus zum Auffrischen des Schutzes im Laufe des Tages. Die Haltbarkeit ist grundsätzlich okay, aber nicht ganz so robust wie Long-Lasting-Formulierungen.
Bare Minerals Complexion Rescue im Testspiegel
Bislang gibt es zu unserem Favoriten noch keine offiziellen Testberichte. Sollte sich das ändern, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Essence Hydro Hero 24h Hydrating Tinted Cream
Nicht nur für’s kleine Budget ist die Essence Hydro Hero 24h Hydrating Tinted Cream eine spannende Alternative zum Testsieger. Gerade mit öliger Haut sollte man das günstige Produkt mit 30 Millilitern Füllmenge einmal ins Visier nehmen. Drei relativ helle Nuancen sind zwar sehr mager, die deutsche Marke hat die Farbpalette sehr populärer Produkte schon mehr als einmal ausgebaut.
Die Textur der Tagescreme ist sehr flüssig und leicht, kühlt beim Verreiben sogar. Kleiner Nachteil ist, dass es durch die Tülle der Kunststofftube auch mal tropft. Direkt im Gesicht werden wir es nicht so schnell wieder dosieren. Das schöne Resultat entschädigt sofort. Man kann es wunderbar in einer dünnen Schicht tragen oder sogar leicht aufbauen. Einmal getrocknet, bleibt ein seidenmattes Finish mit natürlicher Optik zurück.
Trockene Partien sollten vorher gepflegt werden, weil sie ansonsten unvorteilhaft betont werden. Die Formulierung enthält zwar viel Feuchtigkeit durch Glycerin und Hyaluronsäure, für den Hauttyp fehlen jedoch feuchtigkeitsspendende Öle. Das macht sie aber auch zu einem guten Kombiprodukt für eher glänzenden Sonnenschutz (nach dem Trockenen, nicht gemischt). Der LSF von 15 ist sicherlich gut gemeint, aber für die hellen Nuancen definitiv nicht ausreichend. UVA-Schutz ist nicht deklariert und dürfte auch zu vernachlässigen sein.
Mit Puder hat die Essence Hydro Hero 24h Hydrating Tinted Cream eine Weile mit Mundschutzmaske und Schwitzen gut überstanden. Das Produkt ist nicht parfümiert und vegan formuliert.
Estée Lauder DayWear Multi-Protection Antioxidant Sheer Tint
Echte Hautpflege mit nur einem Hauch (wörtlich) von Farbe bietet Estée Lauder DayWear Multi-Protection Antioxidant Sheer Tint in nur einer Nuance. Das ist okay, weil die Abdeckung dieser Tagescreme auch wirklich nur aus einem zarten Schleier besteht und höchstens leichte Rötungen korrigiert. Die wenigen Pigmente der Tagescreme sind verkapselt und werden beim Verreiben der cremigen Textur freigegeben und bescheren einen überaus natürlichen, prallen Teint. Die Nuance ist die dunkelste in unserem Test, aufgrund ihrer recht neutralen Schattierung passt sie sich aber auch sehr hellem Teint gut an und wirkt eher gebräunt als Orange.
Das langanhaltend spürbare und sichtbare pralle Finish dieser Tagescreme ist das Highlight an dem Produkt. Gerade bei trockener Haut sicherlich ein willkommener Look. Die Formulierung liest sich tatsächlich wie die einer Creme und nicht eines Make-ups und bietet sehr gute Feuchtigkeitsversorgung. Dem Namen wird sie mit diversen Antioxidantien und Extrakten gerecht. Diese unterstützen auch die chemischen UV-Filter auf einen LSF von 15. Ein aktiver UVA-Filter ist geringer dosiert ebenfalls dabei. Man sollte aber den Tint eher als Add-on verstehen.
Der Tint eignet sich auch sehr gut als Primer unter Make-up und ist sowohl in einer 50 Milliliter Tube erhältlich als auch günstiger mit 30 und 15 Millilitern. Die flache Tube mit länglichem Gewinde erlaubt sehr präzise Dosierung der Tagescreme, sodass man sie beispielsweise auch nur gering dosiert auf den Wangen auftragen kann. Estée Lauder DayWear Multi-Protection Antioxidant Sheer Tint ist sehr subtil floral-frisch parfümiert und enthält deklarationspflichtige Duftstoffe.
Außerdem getestet
Nars Pure Radiant Tinted Moisturizer
Der Nars Pure Radiant Tinted Moisturizer hat eine leichte Gel-Formulierung und lässt sich sehr angenehm verteilen. Zurück bleibt eine leichte, aber aufbaubare Abdeckung mit einem strahlenden Finish. Das macht sie besonders lukrativ für normale bis trockene Haut. Bei öliger Haut könnte der schöne Lichtreflex vielen missfallen, völlig daneben liegt man mit ihr auch dann nicht. Einmal getrocknet fühlt sich die Haut samtig und geschmeidig an und bleibt es auch lange.
Eigentlich ist NARS für unparfümierte Teint-Formulierungen bekannt. Es ist daher sehr schade, dass man hier sowohl Parfum, als auch deklarationspflichtige Duftstoffe einsetzt. Der Duft der getönten Tagescreme ist dabei etwas seifig und von keiner Note, für die sich dieser Kompromiss gelohnt hätte. Dafür gibt es den Moisturizer in 16 Nuancen, darunter auch sehr dunkle Töne.
Ebenfalls positiv ist das Sonnenschutzkonzept. Als eines der wenigen Produkte im Test findet man mittel PA-Angabe, wie hoch der Schutz vor UVA-Strahlung sind. Mit PA+++ wird einem ein UVA-PF von 12 bis 16 zugesichert. Das ist in Relation zum LSF von 30 absolut okay und somit abgesehen von Outdoor-Tätigkeiten ein solider Alltagsschutz, sofern man die notwendige Menge aufträgt. Bei 50 Millilitern Füllmenge muss man nicht knausern. Für den happigen Preis erhält man ein ansonsten rundes, modernes Fluid.
Obwohl uns das Gesamtpaket gefällt, ist es dem unseres Testsiegers auch sehr ähnlich – BareMinerals Complexion Rescue ist dabei jedoch schöner formuliert. Der Preisunterschied relativiert sich zumindest dadurch, dass NARS mit 50 Millilitern mehr Inhalt bietet. Beide Marken gehören zum japanischen Shiseido-Konzern.
L’Oréal Paris Skin Paradise
Mit dem L’Oréal Paris Skin Paradise haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht. An einem Tag war das Ergebnis der Tagescreme so matt wie mit einem Mousse Makeup, spannte auf trockenen Partien und betonte den feinen Flaum der Haut. An einem anderen beobachteten wir ein schönes, seidenmattes Finish, das nur mattiert, wo es soll, und dennoch einen natürlichen Reflex auf der Haut zurücklässt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen, sollte bei eher trockener Haut vermutlich aber besser übersprungen werden.
Mit öliger Haut kann man sicherlich je nach Tagesform mit beiden Ergebnissen leben. Die Textur ist eher cremig, lässt sich aber sehr schön verteilen und sogar schichten, um aus leichter Abdeckung mittlere zu schaffen und stellenweise sogar auf einen Concealer zu verzichten. Damit geht das Produkt aber fast schon eher als Foundation durch. Dann sind sechs Nuancen (allergings keine für sehr dunkle Haut) eher zu wenig.
Positiv zu betonen ist die gute Haltbarkeit der Tagescreme. Das Ergebnis hält auch ohne Puder recht gut und funktioniert mit sogar sehr gut unter einer Mundschutzmaske. Dennoch werden eher trockene Bereiche nicht negativ betont. Auch beim Hautgefühl würden wir eher von gelungenem Make-up als tatsächlicher Feuchtigkeitspflege sprechen. Die Übergänge sind hier fließend – im doppelten Sinne.
Kiko Daily Protection BB Cream
Die Kiko Daily Protection BB Cream ist in einer eleganten und dank der Tülle praktischen 30-Milliliter-Tube in sieben Nuancen erhältlich. Die getönte Tagescreme hat eine eher fest-cremige Konsistenz, die ein wenig mehr Zeit zum Auftragen erfordert als manch leichtere Textur. Dafür hat man eine spürbar schützende Schicht im Gesicht. Nach dem Trockenen ist das Finish seidenmatt, verträgt sich aber auch mit trockenen Partien, ohne sie unvorteilhaft zu betonen. Sie unterscheidet sich wesentlich von den anderen Produkten im Test und erinnert ziemlich an eine leichter deckende Foundation. Die getönte Tagescreme deckt etwas stärker ab und fühlt sich nicht wie eine leichte Creme an. Das muss aber kein Nachteil sein.
Die Haltbarkeit der Tagescreme ist auch unter einer Mundschutzmaske positiv aufgefallen. Sie ist dezent blumig parfümiert und hat einen SPF 30 ohne Angaben zum UVA-Schutz. Es gibt insgesamt sieben Nuancen.
Chantecaille Just Skin Tinted Moisturizer
Der Chantecaille Just Skin Tinted Moisturizer ist trotz seines gehoben Preises sehr populär. Man sagt ihm ein »hautidentisches« Finish nach – nur verbessert, versteht sich. Das ist sicherlich seiner dezenten Deckkraft zu verdanken, die selbst leichte Sommersprossen durchscheinen lässt. Aber auch das natürlich reflektierende Finish wirkt sehr natürlich und funktioniert für sowohl leicht trockene als auch etwas ölige Haut, da es ölabsorbierende Talkum enthält. Entsprechend interessant ist der Moisturizer für Mischhaut.
Die Kunststofftube hat eine besondere Dosieröffnung, die exaktes, sparsames Dosieren der Tagescreme vereinfacht. Die Textur ist leicht und einfach zu verteilen, fühlt sich dabei aber auch luxuriös und pflegend an. Die Zusammensetzung enthält zahlreiche Antioxidantien und Extrakte, die der Emulsion einen ganz dezenten Duft verleihen.
Man setzt bei dieser Gesichtscreme auf rein mineralischen Sonnenschutz (LSF 15) durch Titandioxid und absorbiert somit auch einen Anteil an UVA-Strahlung. Für Skincare Geeks ist das Produkt damit eine gelungene Ergänzung zu rein chemischen Sonnencremes, auf die man an sonnigen Tagen auf jeden Fall zusätzlich zurückgreifen sollte. Es sind zwar sechs Nuancen erhältlich, sie beschränken sich jedoch nur auf helle bis gebräunte Haut.
Obwohl das Gesamtpaket wirklich gelungen ist, gibt es keinen Grund ein gegebenenfalls knappes Beauty-Budget in diese Creme statt in Wirkstoffpflege zu stecken. Es handelt sich um kein Wundermittel mit bemerkenswert pflegender Formulierung, sondern um ein Produkt für Liebhaber luxuriöser Kosmetik mit Vorliebe für optische Details. Bei problematischer Haut ist es nicht die richtige Wahl und schwächelt sogar auf trockenen Partien, wenn man es tatsächlich allein tragen möchte.
Nivea BB 5 in 1 Tagespflege
Wer zunächst unter den getönten Tagescremes schnuppern möchte, kann mit der Nivea BB 5 in 1 Tagespflege einen guten Eindruck gewinnen. Mit etwas Glück passt eine der zwei Farben sogar und man kann bei dem günstigen Produkt aus der Drogerie bleiben. Die cremig-leichte Formulierung hat den typischen BB-Cream-Charakter und lässt sich sehr mühelos verteilen. Man kann sie auch schichten, ohne dass sich Masse verschiebt oder Lücken entstehen.
Einmal getrocknet sieht die Haut prall und durchfeuchtet aus, klebt aber auch etwas und ist nicht sehr wischresistent. Wir empfehlen zumindest ein wenig abzupudern, auch um der Hervorhebung von Poren und Linien entgegen zu wirken. Unregelmäßigkeiten werden mit ihr angeglichen, aber nicht völlig abgedeckt.
Die BB Cream duftet typisch nach Nivea und dürfte daher bei vielen bei jeder Anwendung ein wenig Nostalgie versprühen. Deklarationspflichtige Duftstoffe sind nicht enthalten. Die 50-Milliliter-Tube hat eine flache Dosieröffnung und erschwert etwas die Dosierung.
Problematisch finden wir die explizite Bewerbung dieser Gesichtscreme mit den Worten »Beugt mit LSF 15 lichtbedingter vorzeitiger Hautalterung vor«. Es ist zwar ein UVA-Filter enthalten (Avobenzone), dieser ist jedoch relativ gering dosiert. Selbst mit zusätzlichem Schutz durch das tönende Titandioxid fällt der Schutz eher schwach aus, selbst wenn man die notwendige Menge anwenden würde. Das tun jedoch sehr viele nicht und könnten sich im Sommer unberechtigt in Sicherheit wiegen. Der Claim sollte für unseren Geschmack relativiert werde.
Urban Decay Hydromaniac Tinted Glow Hydrator
Wir haben geschwankt, ob wir den Urban Decay Hydromaniac Tinted Glow Hydrator überhaupt im Test berücksichtigen, weil er eine für die Produktgruppe sehr hohe Deckkraft aufweist und damit an der Zielgruppe von getönter Tagespflege irgendwie vorbeischießt. Andererseits macht die Konstellation es auch zu einer Besonderheit und lässt sich dementsprechend durchaus geringer dosieren. Das klappt dank eher fest-cremiger Textur und einer spitzen Tülle sehr einfach. Man benötigt etwas mehr Geduld zum Ausarbeiten, das Resultat wird jedoch gleichmäßig und verschmilzt gelungen mit dem Teint.
Das Finish ist relativ neutral und reduziert durchaus Glanz, bewahrt aber einen natürlichen Reflex durch Zugabe lichtreflektierender Pigmente. Besonders bei Mischhaut eine willkommene Kombination. Auch das Schichten zur Steigerung der Deckkraft ist unproblematisch und wird weder streifig noch fleckig wie manche Tinted Moisturizer.
Problematischer wird es, wenn die Haut jedoch viel Textur aufweist, beispielsweise druch gröbere Poren oder Falten. Dann tendiert die Formulierung der Gesichtscreme dazu, hineinzukriechen und sie zu betonen. Das kann auch auftreten, wenn man sie über eher reichhaltiger Pflege oder Sonnenschutz aufträgt.
Urban Decay verspricht 24 Stunden Haltbarkeit, Feuchtigkeitsversorgung und Glow. Auch wenn wir das Produkt nicht so lange getestet haben, erscheint es zumindest nicht völlig widersprüchlich. Die Haltbarkeit ist nicht negativ aufgefallen und auch zu Trockenheit neigende Partien wirkten lange ausgeglichen.
Das Produkt enthält kein Parfum und auch keine deklarationspflichtigen Duftstoffe, es riecht jedoch etwas zitrisch. Das könnte dem enthaltenen Ingweröl zu verdanken sein, das neben anderen Inhaltsstoffen zur Pflege und dem antioxidativem Schutz beiträgt. Expliziten UV-Schutz gibt es nicht. Dafür ist das Produkt vegan und in zwölf relativ gleichmäßig verteilter Shades erhältlich.
Erborian CC Cream
Die Erborian CC Cream hat entsprechend der Kategorisierung eine eher dezente Deckkraft, hüllt den Teint in eine subtile Tönung und gleicht ihn minimal an. Wie beim Tint von Estée Lauder sind die dezent tönenden Pigmente verkapselt und platzen erst beim Verreiben. Die finale Farbe ist jedoch nach etwas Trocknungszeit sichtbar und deutlich dunkler und oranger, als man beim ersten Testen vermutet. Für helle Haut ist es entgegen der Bezeichnung »Clair« nicht geeignet. Leider ist nur noch eine weitere, dunklere Nuance erhältlich.
Passt eine der beiden, kann man mit sehr leichter Abdeckung von Rötungen und einem natürlichen Finish rechnen. Das Licht wird angenehm reflektiert und Glanz zugleich absorbiert. Sie eignet sich eher für ölige Haut, weil trockene Stellen und Flaum etwas unvorteilhaft betont werden. Das kriegen andere Produkte besser hin. Die Haltbarkeit ist okay und verblasst unscheinbar über den Tag hinweg.
Positiv ist der vollwertige UV-Schutz, der auf eine Kombination von chemischen UV-Filtern und mineralischem Titandioxid und Zinkoxid in Nano-Form setzt. Das ist für besonders effektiven, lückenlosen Schutz vor Vorteil. Um den angegebenen Lichtschutzfaktor von 25 zu erreichen, muss man natürlich eine unintuitiv große Menge verwenden von mindestens einem Milliliter verwenden.
War Paint Tinted Moisturiser
Wenn es »maskulinen Marketings« bedarf, um Männer dazu zu bewegen, über den Tellerrand zu schauen, dann Daumen hoch für den War Paint Tinted Moisturizer. Ist die Hemmung überwunden, wird man die Zielgruppe hoffentlich leichter davon überzeugen können, dass Make-up unisex ist und sie durchaus bessere Produkte zu teils günstigerem Preis finden können.
Die Textur unterscheidet sich von den anderen Produkten im Test wesentlich. Wir würden sie als leichtes Fluid bezeichnen, das sich sehr einfach verteilen lässt. Das Ergebnis ist streifenfrei und bleibt mit einem durchaus prallen Finish zurück, was angesichts der Zielgruppe schon überrascht, aber auch sehr natürlich aussieht. Da die Zielgruppe jedoch häufiger zu öliger Haut mit gröberen Poren neigt, hätten wir es nicht verkehrt gefunden, wenn man nicht nur abdeckt, sondern auch das Hautbild verfeinern könnte – insbesondere zu dem Preis.
Das leichte Fluid aus der britischen Version der »Höhle der Löwen« ist an sich kein schlechtes Produkt. Für das, was einem geboten wird, ist es aber einfach maßlos überteuert. Es ist vermutlich die simpelste Formulierung in unserem Test, doch selbst das günstigste Produkt von Essence bietet mehr Inhaltsstoffe, die man als Hautpflege kategorisieren könnte.
Für den Preis wäre auch solider UV-Schutz eigentlich ein Muss. Das macht Produkte in der Regel teurer, weil die Entwicklung deutlich langwieriger und die Tests für die Deklaration extrem kostspielig sind. Man fragt sich unweigerlich, wohin das Geld gesteckt wird, wenn nicht in die Produktentwicklung, besondere Inhaltsstoffe oder solide Qualitätskontrolle. Denn der Pumpspender auf der schwarz lackierten Flasche ist praktisch, geht aber ständig auf und das Produkt sammelt sich unter der Dosieröffnung. Beides ist im Übrigen nicht recyclebar.
Positiv zu bemerken ist jedoch, dass auf Parfum und Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs verzichtet wird, sowie dass zwar nur fünf, dafür aber inklusive Schattierungen angeboten werden. Über den Namen kann man sich ebenfalls streiten.
Garnier BB Cream Klassik 5 in 1 Blemish Balm
Der Garnier BB Cream Classic ist einer der wenigen in der Drogerie verbliebenen BB Creams, wurde jedoch während unserer Testphase neu lanciert und wesentlich verändert. Während die alte Version, die viele vielleicht als typische BB Cream mit üppiger aber leicht zu verstreichender Textur kennen, ist die neue Version völlig anders. Die Textur ist deutlich dünner und nach dem Trocknen auch nicht mehr so geschmeidig, jedoch ähnlich klebrig wie der Vorgänger. Die Haltbarkeit profitiert von der Veränderung, weil es keinen Überschuss mehr gibt, der zum Verschmieren tendiert.
Die neue Version in der grün verzierten Tube hat eine etwas leichtere Abdeckung als zuvor, kaschiert leichtere Unebenheiten nach wie vor zuverlässig. Allerdings ist die Farbe »Clair« viel dunkler als zuvor. Wir würden es nicht länger als »hell« einstufen. Eine dunklere Nuance ist weiterhin erhältlich – in der Summe zwei Nuancen bei durchaus sichtbarer Abdeckung sind schlicht zu wenig. Auch die Tube wurde überarbeitet und hat einen neuen, aber nach wie vor eher hinderlichen Mechanismus, bei dem viele Rückstände zurückbleiben und die Entnahme kleinerer Mengen eher unbequem ist.
Ein weiterer Wermutstropfen ist leider die intensive blumige Parfümierung, die sich eine Weile in der Nase hält. Die deklarationspflichtigen Duftstoffe machen sie auch weniger geeignet für empfindliche und problematische Haut.
Problematisch ist die Bewerbung des Produktes seitens Garnier als UVA-/UVB-Schutz und dem Hinweis: »…beugt zugleich sonnenbedingter Hautalterung vor«. Der genaue UVA-Schutz wird dabei nicht angegeben; ein UVA-Logo, dass mindestens ein Drittel des deklarierten LSF zusichern würde, hat das Produkt nicht. Die Schutzleistung ist für ein Make-up-Produkt grundsätzlich okay. Es hingegen als zuverlässig zu bewerben, kann Kunden dazu verleiten, sich länger in der Sonne aufzuhalten, als es gesund wäre.
Garnier ist Teil des L’Oréal-Konzerns und stellt auf der Website Informationen zum CO2-Fußabdrucks des Produktes bereit sowie zur Verpackung, die in neuer Version in grüner Farbe größtenteils aus Papier besteht (unser Testprodukt steckt noch in einer alten Verpackung). Allerdings ist die Tube laut Hersteller nicht recyclebar und muss über den Restmüll entsorgt werden. Garnier schreibt, man würde recycelte Materialien priorisieren, der Anteil an der Tube ist jedoch mit 0% angegeben. Inwiefern ein Verbundmaterial aus Papier und Kunststoff umweltfreundlicher ist als reines, recyclebares Plastik, wird nicht erläutert. Wir hoffen, es ist ein suboptimaler Zwischenschritt auf dem Weg zu einem umweltfreundlicheren Ziel, dass man damit wirbt. Es erscheint jedoch wie Greenwashing, zumal die Tube noch zusätzlich in einem Karton verkauft wird.
L’Oreal Paris Perfect Match Nude
In unseren Foundation-Test wollte das getönte L’Oreal Paris Perfect Match Nude Serum durch seine eher leichte Deckkraft irgendwie nicht ganz passen, darum haben wir es für diesen Tinted Moisturizer Test noch einmal herangezogen und müssen wieder sagen: Hier passt es noch weniger. Man könnte es als ein Kompliment an den Einfallsreichtum interpretieren, dass man so ein besonderes Produkt kreiert hat. Wenn wir ehrlich sind, ist es einfach schräg konzipiert.
Die mit einem Prozent eingesetzte Hyaluronsäure suggeriert intensive Feuchtigkeitsversorgung. Die Textur ist jedoch sehr leicht und hat wenige Konsistenzgeber, die für ein geschmeidiges Hautgefühl sorgen würden. Es ist daher eher für ölige als trockene Haut geeignet. Dagegen jedoch spricht der intensive Glanz durch Schimmerpartikel. Das wäre eher etwas, das man auf trockener, stumpfer Haut schätzt.
Direkt auf gereinigter Haut aufgetragen, wie man es sowohl von einem Serum, als auch getönter Creme tun würde, werden selbst ausgeglichene Partien spürbar und sichtbar trockener. Die Haut spannt stellenweise, feine Linien und vor allem Poren werden unvorteilhaft betont. Dazu trägt sicherlich der hohe Alkoholanteil bei. Mit einer pflegenden Unterlage sieht es aber gleich ganz anders aus. Ist die Haut mit Pflege vorbereitet, kann das Fluid brillieren.
Dass man das Produkt mit einer Pipette ausgestattet hat, untermauert den Eindruck, man möchte es wie Hautpflege bzw. explizit wie ein Serum aussehen lassen. Es ist aber schnell lästig. Das Dosieren wird erschwert, es tropft und sieht zunehmend unappetitlich aus. Es wird immerhin auf Parfum verzichtet und die Farbauswahl ist mit neun Nuancen sehr gelungen.
Laura Mercier Tinted Moisturizer Natural Skin Protector
Sehr enttäuscht sind wir von der neuen Version des Kultproduktes von Laura Mercier, dem Tinted Moisturizer Natural Skin Protector. Der kürzliche Re-Launch der beliebten Formulierung war eine »Verschlimmbesserung« par excellence. Lange Zeit galt der Tinted Moisturizer als Geheimtipp der Make-up Artists und zurecht als einer der besten. Unsere Testerin kennt noch die ursprüngliche Version und mochte sie sehr.
Die Marke hat sich vor Kurzem jedoch dazu entschieden, an der »Clean Beauty«-Marketing-Strategie zu orientieren. Das Ergebnis ist weder Fisch noch Fleisch: Die Zusammensetzung ist nicht wirklich das, was man sich unter naturnaher Kosmetik vorstellt, büßt dafür jedoch deutlich Performance ein und lässt einiges zu wünschen übrig – erst recht in der gehobenen Preisklasse.
Die neue Version des Laura Mercier Tinted Moisturizers hat nicht mehr so eine luxuriöse Textur und bedarf je nach Hautzustand recht viel Aufmerksamkeit beim Auftrag. Ist die Haut frisch gepeelt und glatt, ist das Ergebnis schön. Einige Tage später, womöglich von trockenen Partien geplagt, ist das Ergebnis alles andere als dem Preis entsprechend. Im Laufe des Tages sammelt sich Produkt stellenweise in den Poren und ist gegenüber Reibung nur mäßig widerstandsfähig. Darüber trösten auch 20 Nuancen und eine vegane Formulierung nicht hinweg.
Positiv ist ein Lichtschutzfaktor von 30, der auch einen aktiven UVA-Filter (Avobenzone) umfasst. Damit ist es einer der wenigen Tinted Moisturizer im Test mit ernstzunehmendem Sonnenschutz – natürlich nur, insofern man ihn in ausreichender Menge und lückenlos aufträgt. Ansonsten ist es subtil parfümiert, duftet blumig-süß und bleibt auch etwas länger in der Nase.
Alterra Naturkosmetik Getönte Tagescreme
Unter der Prämisse des sehr günstigen Preises und der Einschränkungen durch die Naturzertifizierung ist die Getönte Tagescreme von Alterra Naturkosmetik von Rossmann okay. Wer (nicht zu) helle Haut hat und unbedingt auf günstige Naturkosmetik zurückgreifen möchte, wird mit dem Produkt sicherlich zurechtkommen.
Die cremige Textur lässt sich einfach verteilen, auch wenn es sicherlich geschmeidiger geht, beispielsweise mit Logona. Allerdings ist die Abdeckung im Ergebnis deutlich leichter, als ein erster Klecks auf dem Handrücken zunächst vermuten lässt. Der Teint wird optisch geringfügig geebnet, Unregelmäßigkeiten werden jedoch kaum abgedeckt. Man kann zwar in zweiter Schicht etwas aufbauen, dann jedoch rollt sich das Produkt ab.
An trockenen Stellen sammelt sich Pigment und betont auch Flaum. Zudem ist die Nuance nach dem Trocknen dunkler als zunächst angenommen und sorgt für einen Rand. Bei zwei Nuancen gibt es leider nicht viel Spielraum.
Das Finish ist eher seidenmatt, dennoch würden wir das Produkt aufgrund der Pflanzenöle und Buttern für ölige Haut nicht empfehlen. Bei zu Unreinheiten neigender Haut sollte man es deswegen sowie der deklarationspflichtigen Duftstoffe auch eher meiden. Der Duft ist entsprechend recht typisch süß und liegt eine Weile in der Nase. Über den Tag hinweg spürt man das Produkt durchaus auf der Haut liegen.
Ökologisch sinnvoller als solche halbgaren Naturkosmetik-Produkte ist Mineral Makeup, wie beispielsweise das bareMinerals Produkt aus unserem Foundation-Test. Das Produkt ist vegan formuliert und hat keinen deklarierten Sonnenschutz.
Logona Naturkosmetik Getönte Feuchtigkeitscreme
Ein wenig unfair ist es schon, zertifizierte Naturkosmetik wie die Logona Getönte Feuchtigkeitscreme mit konventionellen Produkten zu vergleichen. Gerade bei Multi-Tasking-Produkten, die mehrere Aufgaben verrichten sollen, ist es schwierig mit Formulierungen mit Silikonen und Polymeren mitzuhalten. Andererseits sind Naturkosmetikmarken nicht verlegen, Ressourcen für Produkte zu verbrauchen, die sie nicht gut hinkriegen können. Ihrem ökologischen Image werden sie damit bedauerlicherweise nicht gerecht.
Am meisten missfällt uns, dass sich das Öko-Produkt selbst anlöst, wenn man versehentlich oder gezielt zum Aufbau der Deckkraft schichtet. Das Ergebnis ist entsprechend unebenmäßig bis lückenhaft, fällt aber nicht all zu sehr auf, weil die Deckkraft sehr gering ist. Das Finish wirkt etwas stumpf und betont Poren und Härchen unvorteilhaft. Sowohl auf trockenen, als auch auf öligen Partien sieht die Haut mit dem Produkt irgendwie schlechter aus als vorher.
Die getönte Öko-Pflegecreme hat einen typisch süßen, länger anhaltenden Naturkosmetikduft durch deklarationspflichtige Duftstoffe aus ätherischen Ölen und ist damit für empfindliche oder kranke Haut weniger geeignet. Bei öliger Haut mit Tendenz zu Unreinheiten sollte man es aufgrund der Pflanzenöle auch eher meiden. Ansonsten ist die Öko-Tagescreme vegan formuliert und hat keinen deklarierten Sonnenschutz.
So haben wir getestet
Bei der Auswahl der 16 Testkandidaten haben wir einige Kultprodukte und langjährige Empfehlungen berücksichtigt sowie auch neuere Produkte, die vielversprechend wirkten, darunter auch explizit BB Creams und Produkte mit Naturkosmetikzertifikat.
Unsere Testerin, 40, hat leichte Mischhaut mit Tendenz zu Unreinheiten und den sich daraus ergebenden Pickelnarben, für die sie in der Regel auf stärker deckende Foundations setzt. Das unruhige Hautbild erlaubte es aber, so die Abdeckfähigkeiten gut einzuschätzen.
Alle Produkte wurden auf gereinigter Haut mit den Fingern auf dem gesamten Gesicht aufgetragen und trocknen gelassen. Etwas Concealer, Puder und Bronzer kam in der Regel immer dazu. Darüber hinaus verwendeten wir alle Produkte bei anderen Gelegenheiten intuitiver, beispielsweise als Pflege an sehr kalten Tagen oder länger mit Maske. Abschließend wurden ähnliche Produkte halbseitig noch einmal einander gegenüber gestellt.
Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste getönte Tagescreme?
Wir empfehlen die Bare Mínerals Complexion Rescue Tinted Hydrating Gel Cream als getönte Pflege für normale bis trockene Haut. Den Leistungsumfang muss man ihr erst einmal ein Produkt nachmachen. Aus der Drogerie sind Nivea und Essence aber auch nicht übel.
Was ist der Unterschied zwischen getönter Tagescreme und BB Cream?
BB Cream unterscheidet sich von „westlichem“ Tinted Moisturizer ein wenig in der Konsistenz. Sie sind etwas flüssiger und decken im Schnitt etwas mehr ab. Koreanische BB Creams haben zudem häufig einen höheren SPF aber auch ein etwas klebrigeres Finish.
Kann man sich getönte Pflege selber mischen?
Wenn man Foundation mit einer Feuchtigkeitscreme mischt, erhält man tatsächlich Tinted Moisturizer. Ein fertiges Produkt ist nicht so individuell, dafür aber unkomplizierter. Man sollte allerdings immer nur portionsweise mixen und nicht auf Vorrat.
Kann man Sonnencreme mit Foundation mischen?
Besser nicht. Wenn man Sonnencreme oder andere Produkte mit LSF mit anderen Produkten mischt, wird damit die Schutzleistung nicht nur verdünnt, sondern auch der notwendige Schutzfilm kompromittiert. Auch sollte man Sonnenschutz vor dem Auftrag von Make-up gut durchtrocknen lassen, um Lücken zu vermeiden.
Was ist der Unterschied zwischen Make-up und getönter Creme?
Make-up (Foundation) ist deckender als getönte Tagescreme. Es enthält einen höheren Anteil an Pigmenten und häufig auch mehr Polymere, die es haltbarer und wischfester machen. Tinted Moisturizer kann, muss aber nicht mehr pflegende Bestandteile haben.
Ist getönte Tagescreme genauso pflegend wie andere Feuchtigkeitspflege?
In der Regel ist getönte Creme eher Make-up als Hautpflege. Zwar wird meist für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt, jedoch nicht genug für sehr trockene Haut. Häufig fehlt es an aktiven Wirkstoffe, die das Hautbild verbessern können oder Hautprobleme ins Visier nehmen.
