Färben, Hitze durch Stylingtools, mechanische oder umweltbedingte Schädigungen – die eigene Haarpracht macht so einiges mit. Eine Haarkur ist der erste Schritt in Sachen Pflege und Schutz. Sie ist deutlich reichhaltiger als eine Haarspülung, aber nicht so schwer wie eine Haarmaske. Ein guter Kompromiss also. Und da Haare so individuell sind wie der eigene Alltag, gibt es Haarkuren für die verschiedensten Bedürfnisse. Ob flüssig oder cremig, mit oder ohne Ausspülen – es ist für alle Kurgäste etwas Passendes dabei. Ganz unabhängig von der Haarstruktur.
Eine Alternative zur Haarkur Haaröle, die wir ebenfalls getestet haben.
Wir haben insgesamt 15 Haarkuren getestet. Mehr Schutz, mehr Reparatur, mehr Feuchtigkeit, mehr Kraft, dafür weniger Frizz und weniger Haarbruch – damit wird zumindest geworben. Dabei haben die Haarkuren im Test ganz unterschiedliche Einwirkzeiten laut Herstellerhinweisen. Von sieben Sekunden bis zehn Minuten: Somit kann jeder die ideale Haarkur für sein Zeitfenster auswählen. Mal ganz abgesehen von Leave-In-Produkten, die einfach im Haar verbleiben.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Weleda Hafer Aufbau-Kur

Hafer ist im Superfood-Bereich nicht mehr wegzudenken, aber auch in der Haarpflege kann das Power-Getreide seine nährende Wirkung zeigen. Die Weleda Hafer Aufbau-Kur ist wie eine kurze Auszeit für die Mähne, in der trockenes und strapaziertes Haar wieder Kraft schöpfen kann. Die ätherischen Düfte sorgen noch für einen zusätzlichen Wellnesskick. Trotz des Pflegesubstanz-Cocktails ist diese Naturkosmetik-Kur nicht beschwerend, lässt sich gut verteilen und problemlos wieder ausspülen. Und ist somit auch für feines Haar geeignet. Auch toll: Diese Haarkur ist frei von bedenklichen Inhaltsstoffen.
Guhl Tiefenaufbau Intensiv Reparatur Kur

Ein Haarpflege-Traum in Rosa: Die Guhl Tiefenaufbau Intensiv Reparatur Kur riecht sehr angenehm und erinnert durch ihre pastellfarbene Färbung an eine Candybar. Und das Haar darf auch gerne von dieser Kur mit unter anderem Mandelöl, Kirschblüte und Keratin »naschen«.
Garnier Fructis Aloe Vera Hair Food 3in1 Maske

Die Aloe Vera-Pflanze versorgt Haare mit reichlich Feuchtigkeit, deswegen nennt sich auch die Garnier Fructis Aloe Vera Hair Food 3in1 Maske zusätzlich noch Hair Food, denn Aloe Vera ist ein Superfood im Beauty-Segment. Auch wenn der Hersteller sein Produkt »Maske« nennt, sie ist eine leichte Haarkur und wirkt eher wie eine pflegende Spülung. Außerdem eignet sie sich bestens für normales Haar. Als 3in1-Produkt lässt sie sich deswegen auch als Conditioner, Kur oder Leave-In-Variante nutzen.
Jean&Len Repair Haarkur

Wer seinen Haaren etwas Gutes tun möchte, seinen Geruchssinn dabei aber nicht reizen will, der hat es bei einigen Haarkuren schwer, die von Natur aus einen äußerst intensiven Geruch mit sich bringen. Die Jean&Len Repair Haarkur duftet sehr dezent, während der Einwirkzeit ist der Geruch kaum bemerkbar. Umso besser. Macadamiasamen-Extrakt und Kokosöl pflegen in der Zeit die Haare.
Vergleichstabelle

- Sehr stärkend und pflegend
- Ideal auch für feines Haar
- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Ätherische Öle mag nicht jeder
- Durch die Tubenform nicht ganz entleerbar

- Blumiger, lieblicher Duft
- Sehr pflegend
- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Enthält einen bedenklichen Farbstoff

- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- 3in1-Verwendung als Spülung, Haarmaske oder Leave-In
- Zu wenig Pflege für sehr trockenes Haar

- Duftfrei
- Tropft nicht
- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Wer Wellness-Feeling mit Duft bei der Haarkur mag, für den ist das hier eventuell zu wenig

- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr pflegend
- Verpackung ließ sich nicht ohne Hilfsmittel öffnen
- Zu viel Inhalt für eine einmalige Anwendung (außer langem Haar)

- Ohne Geruch
- Tropft nicht
- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Gut geeignet für Reisen, ansonsten zu viel Verpackungsmüll

- Ohne Silikone, Parabene und Mikroplastik
- Laut Hersteller vegane Formel
- Besondere Kombi: für fettigen Ansatz und trockene Längen
- Verpackung enthält 100 % recyceltes Plastik
- Durch eine Minute Einwirkzeit keine sehr große Pflegewirkung möglich

- Ohne Silikone, Mikroplastik und Parabene
- Cremige Konsistenz
- Enthält bedenklichen Farbstoff

- Lässt sich sehr gut öffnen, auch unter der Dusche
- Sehr feste Konsistenz, die nicht tropft
- Macht die Haare griffig
- Enthält kritische Inhaltsstoffe wie Silikone, Mikroplastik und sehr bedenkliche Konservierungsstoffe

- Verpackungsfolie recycelbar
- Sachet ließ sich ohne Hilfsmittel öffnen
- Pflegewirkung in einer Minute nicht groß
- Enthält Silikone
![Die beste Haarkur 15 Test Haarkur: Elvital Haarkur Hydra [Hyaluronic] Aufpolsterndes Feuchtigkeitsserum](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2023/03/Elvital-Haarkur-Hydra-Hyaluronic-Aufpolsterndes-Feuchtigkeitsserum-e1684232344372-75x300.jpg)
- Riecht unauffällig
- Flaschenkörper aus 100 % recyceltem Plastik
- Hat im Test die Haare leicht frizzig gemacht (vom Haartyp abhängig)
- Enthält bedenkliche Inhaltsstoffe wie mehrere Formen von Mikroplastik

- Frei von Silikone, Mikroplastik und Parabene
- Nur 7 Sekunden Einwirkzeit
- Skalierung auf der Flasche für Menge pro Nutzung
- Durch die dunkle Flasche ist die genaue Dosierung bis zur nächsten 20 ml-Markierung schwer zu erkennen
- Enthält einen bedenklichen Emulgator

- 4in1 -Verwendung möglich: Pre-Shampoo, Spülung, Wash-Out Kur, Overnight-Kur
- Pflegewirkung war nicht so stark
- Macht die Haare sehr weich, nicht ideal für feines Haar
- Enthält kritische wie Silikone, Palmöl und Parabene

- Stark seifiger Duft
- Enthält kritische Inhaltsstoffe wie Silikone und Mikroplastik

- Ohne Ausspülen
- Inklusive Hitzeschutz
- Extrem starker Duft, der in den Haaren verbleibt
- Enthält kritische Inhaltsstoffe wie Silikone und Parabene und bedenklichen UV-Filter
Erholung bis in die Spitzen: Haarkuren im Test
Während Shampoos meistens in den klassischen Kategorien – Haartyp normal, fein, lockig, trocken/strapaziert oder coloriert – erhältlich sind, kommt es bei einer Haarkur mehr auf die »Defizite« an. Also was dem Haar fehlt oder wovon es mehr bräuchte. Gesundes Haar hat genug Feuchtigkeit und Glanz, kaum Haarbruch und Spliss und ist geschmeidig und nicht strapaziert. Klingt fast nach Photoshop, oder? Nicht alle Menschen haben das Glück, ein Leben lang eine gesunde Haarpracht zu haben. Aber mit der richtigen und kontinuierlichen Pflege kann nachgeholfen werden.
Wie sinnvoll sind Haarkuren?
Dieses Produkt sollte ein fester Bestandteil in der Hair Care-Routine werden. Gerade wenn die Haare durch Hitze- und Chemie-Behandlungen gelitten haben. Während ein Shampoo nur reinigt und eine Spülung lediglich die Haare kämmbarer macht, liefert eine Haarkur deutlich mehr Pflege in Form von zum Beispiel nährenden Ölen, Keratin oder pflanzlichen Feuchtigkeitsspendern. Was eine Haarkur aber nicht kann: Die Zeit zurückdrehen und eine stark geschädigte Haarstruktur wieder komplett auf den Vorher-Zustand bringen. Gerade bei deutlichem Spliss und Haarbruch ist das Spitzenschneiden die einzig sinnvolle Methode.
Silikone lassen nur kurzfristig das Haar gesünder aussehen
Bei Haarkuren gilt es zu beachten, dass sie ohne Silikone auskommen. Silikone haben zwar den Effekt, dass sie das Haar oberflächlich repariert aussehen lassen und etwas Glanz und Geschmeidigkeit hinzufügen. Aber sie sind kein Wundermittel für die Haarstruktur. Im Gegenteil: über einen längeren Zeitraum können sie sich am Haar anlagern sowie es beschweren und weniger zugänglich für wichtigere Inhaltsstoffe einer Haarpflege machen.
Parabene (werden als Konservierungsmittel eingesetzt) und Mikroplastik (macht das Haar geschmeidiger) sind für Mensch und Natur ein kritischer Inhaltsstoff. Viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkt, wenn sie frei von Silikonen, Parabenen oder Mikroplastik sind. Ist keine Zusatzinfo vorhanden, lohnt sich eine Überprüfung durch die App Codecheck. In unserem Test enthielt die Hälfte der Produkte noch mindestens einen kritischen Inhaltsstoff wie Silikon oder Parabene.
Hinter diesen Bezeichnungen auf der Inhaltsliste stecken Silikone: Unter anderem Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Cyclomethicone – und generell Verbindungen, die auf »icone« oder »iloxane« enden.
Hinter diesen Bezeichnungen auf der Inhaltsliste stecken Parabene: Unter anderem Butylparaben, Ethylparaben, Propylparaben oder Methylparaben. Also immer auf die Endung »paraben« achten.
Wann trägt man eine Haarkur auf?
Die Empfehlungen von Herstellern als auch von Friseuren sind hier nicht einheitlich, weil die Anwendung immer vom Haarzustand und Haartyp abhängig ist. Als Faustregel gilt aber: Nicht mehr als einmal wöchentlich, es sei denn das Haar braucht wirklich aufgrund von äußeren Umständen mehr Pflege. Besondere Vorsicht gilt bei feinem Haar. Da kann eine reichhaltige Haarkur die Haare sehr beschweren und platter machen. Hier ist eine Anwendung von ein bis zweimal Mal im Monat ausreichend.
Eine Anwendung einmal wöchentlich ist völlig ausreichend
Es lohnt sich, auch mal die Reihenfolge der Haarpflege-Routine zu ändern und neue Wege auszuprobieren. Wie etwa so: Die Haarkur im trockenen Haar auftragen und dann erst mit einem Shampoo auswaschen. Der Effekt wird durch Wärme in Form von einem Turban noch mehr verstärkt, während die Kur einzieht.
Wo kommt die Haarkur hin?
Ganz wichtig: Nicht auf die Kopfhaut. Denn dort wächst am Ansatz neues Haar nach, das vergleichsweise weniger pflegebedürftig ist. Aber wo ist das Haar denn besonders strapaziert? Richtig, insbesondere an den Haarenden, wo auch Spliss entstehen kann. Genau dort kommt auch die Haarkur hin, wie auch bei einer Haarspülung oder einer Haarmaske. Und zwar immer unter dem Motto »Weniger ist mehr«. Auch wenn die Verlockung groß ist, viel Produkt aufzutragen, oft reicht ein Spritzer von der Größe einer Ein-Euro-Münze aus. Sonst sind die Haare schnell überpflegt und platt.
Übrigens: Haarkuren werden manchmal auch Hair Treatments genannt, was einfach der englische Begriff dafür ist. Es ist damit dieselbe Produktkategorie gemeint.
Testsieger: Weleda Hafer Aufbau-Kur
Kräftigt, nährt und schützt – mit diesen Eigenschaften beschreibt Weleda seine Hafer Aufbau-Kur. Wir sind gespannt, wie wortwörtlich wir diese Aussage im Test spüren werden. Und wie sehr das Powerfood Hafer, welches in Form von Porridge oder Overnight Oats allgegenwärtig ist, auch als Beauty-Waffe wirkt. Laut Hersteller hat das Getreide schützende, aufbauende und strukturierende Eigenschaften. Schon die Konsistenz der Haarkur ist eine ganz andere. Wie eine etwas zähere Paste muss man sie mit etwas Kraft aus der Tube drücken. Aber hier gleich die Entwarnung: Die Weleda Hafer Aufbau-Kur ließ sich wunderbar verteilen und verschmilzt sogar förmlich mit den Haaren.

Im Hinblick auf die Inhaltsstoffe performt die Kur zuverlässig auf Naturkosmetik-Niveau: Frei von kritischen und bedenklichen Inhaltsstoffen (unter anderem kein Silikon, Mikroplastik, Duftstoffe und Parabene), dafür aber volle Power Naturkraft. Die pflegenden Bio-Helferchen sind in diesem Fall Haferextrakt, Sheabutter und Jojobaöl. Der Hersteller empfiehlt eine maximale Einwirkzeit von zehn Minuten – das ist das größte Zeitfenster in unserem Test. Aber es lohnt sich. Nach dem Ausspülen fühlte sich das Haar sofort kräftiger an und hatte mehr Griffigkeit.

Diese intensive Sofortwirkung schaffte keine andere Haarkur so überzeugend im Test. Selbst eine Haarmaske könnte nicht pflegender sein. Und während der Wartezeit erfreuten wir uns an dem fruchtigen Duft der ätherischen Ölen. Wer kein Fan davon ist: Wir haben auch duftärmere Empfehlungen unter unseren Alternativen.
In unserem Test ist die Weleda Hafer Aufbau-Kur die einzige Haarkur in einer Tube. Der Nachteil im Vergleich zu einem Tiegel ist hier, dass das restlose Entleeren zumeist nicht möglich ist – was bei dem Preis wirklich schade ist. Denn unser Favorit ist auch gleichzeitig das teuerste Produkt im Testfeld. Doch mit einer ganz simplen Methode – einfach mit einer guten Haushaltsschere aufschneiden – lässt sich auch der letzte Rest der wertvollen Haarkur herausholen.
Weleda Hafer Aufbau-Kur im Testspiegel
Auch Ökotest bewertete im Test 07/22 die Weleda Hafer Aufbau-Kur mit dem Gesamturteil »Sehr gut«. Die Inhaltsstoffe bekamen ebenfalls im Test ein »Sehr gut« vom Fachmagazin.
Alternativen
Die Ansprüche und Erwartungen an eine Haarkur sind individuell. Wer keine intensive Pflege braucht, sondern seinen Haaren »nur« eine kleine Aufmerksamkeit schenken möchte oder kein Fan vom Duft ätherischer Öle ist, für den haben wir noch weitere hairliche Empfehlungen.
Auch gut: Guhl Tiefenaufbau Intensiv Reparatur Kur
Man nehme Mandelöl, Kirschblütenextrakt und pflanzliches Keratin (wichtige Zusatzinfo für Veganer) und fertig ist ein Cocktail aus pflegenden Substanzen für eine wirksame Haarkur. Auch wenn dieses Produkt eher wie eine Frosting für Cupcakes aussieht, so ist sie keine Wohltat für den Gaumen, sondern für die Mähne. Zur Anwendung steht: »… 2-3 Minuten einwirken lassen und geniessen.«

Mit Genuss ist sicherlich auch der Riechsinn gemeint, denn die Guhl Tiefenaufbau Intensiv Reparatur Kur versprüht einen tollen, blumigen und lieblichen Geruch. Wer es ganz genau wissen will: Ein Duft mit roten Beeren, weißen Blüten, Tuberose und Maiglöckchen. Zudem ist die Haarkur ebenfalls von der Tierschutzorganisation PETA zertifiziert und somit frei von Tierversuchen. Außerdem enthält sie kein Silikon, Mikroplastik oder Parabene.
Auch im Bezug zur Anwendung bekommt diese Haarkur grünes Licht auf jeder Ebene. Das Auftragen, das Verteilen und das Ausspülen waren ein Kinderspiel. Das Haar fühlte sich danach geschmeidiger an, hatte mehr Glanz und war zudem gut kämmbar.
Die Inhaltsstoffe der Guhl Tiefenaufbau Intensiv Reparatur Kur sind fast auf Gewinner-Niveau, wäre da nicht ein Wermutstropfen in der Farbe Rosa, was für Allergiker wichtig zu wissen wäre. Damit die Haarkur ihren Pastellook bekommt, wurde ein künstlicher Farbstoff eingesetzt. Der Farbstoff CI 16035 ist allein dafür da, damit die Haarkur nicht die Farbe Weiß behält. Also nimmt er überhaupt keinen Einfluss auf die Pflegewirkung. Deswegen ist er im Prinzip vollkommen überflüssig.
Leichte Pflege: Garnier Fructis Aloe Vera Hair Food 3in1 Maske
Wer kein stark geschädigtes, strapaziertes oder sehr trockenes Haar hat, sondern einfach nur eine »Light«-Kur sucht, die auch für normales Haar geeignet ist, trifft mit der Garnier Fructis Aloe Vera Hair Food 3in1 Maske die richtige Entscheidung. Diese Haarkur will die Mähne mit viel Feuchtigkeit »satt« machen und setzt dafür laut Herstellerangabe zu 97% Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs ein. Insbesondere Aloe Vera wird hier als natürlicher Feuchtigkeitsspender verwendet.

Mit 400 ml bringt sie bei unseren Empfehlungen den meisten Inhalt mit sich. Praktischerweise lässt sich die Haarkur von Garnier Fructis auf drei verschiedene Arten anwenden: Als Spülung, als Maske oder als Leave-In. Wir nehmen die klassische Maske-Variante, die nach drei Minuten wieder ausgespült wird. Wie gesagt, auch wenn die Bezeichnung »Maske« verwendet wird, so ähnelt dieses Produkt in puncto Pflegefaktor mehr einer Kur. Duft und Konsistenz sind angenehm. Nach dem Föhnen zeigt sich das Ergebnis. Angenehm gepflegtes Haar, welches sich nicht zu weich anfühlt.
Für wen Nachhaltigkeit bei der Haarpflege ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, für den sind folgende Angaben interessant: vegan, 98% biologisch abbaubare Formel und Herstellung in einer Co2-neutralen Fabrik. Auch wenn Garnier Fructis nicht zur Kategorie Naturkosmetik zählt, so zeigt sich der Herstellern den Verbrauchern gegenüber transparent und listet seine verwendeten Inhaltsstoffe so auf, dass sofort ersichtlich wird, welche Pflanzen sich hinter den chemischen Bezeichnungen verbergen. Es werden bei der Garnier Fructis Aloe Vera Hair Food 3in1 Maske weder Mikroplastik noch Silikone, Duftstoffe oder Parabene eingesetzt, allerdings wird hier Salicylsäure, eine organische Säure aus der Rinde des Weidenbaums, als Konservierungsmittel verwendet, was vor allem eine wichtige Information für Allergiker ist.
Für Duft-Puristen: Jean&Len Repair Haarkur
Eine Haarkur mit der Allzweckspflegewaffe Kokosnuss darf in unserem Test nicht fehlen. Aber gleich an alle, die kein großer Fan von Kokosduft sind: Die Jean&Len Repair Haarkur riecht nicht nach Piña Colada, sondern tatsächlich äußerst dezent. Im Haar verteilt duftet sie kaum noch und nach dem Ausspülen ist der ganze Kokosgeruch verflogen. Wer Haarkuren mit mehr Duft für einen Wellness-Kick mag, der ist hier vielleicht falsch. Ansonsten ist diese Haarpflege auf jeden Fall einen Versuch wert.

Beim Auftragen fällt uns sofort etwas auf: Diese Haarkur tropft gar nicht, was sich bei fünf Minuten Einwirkzeit auch als besonders praktischer Vorteil erweist. Gerade für diejenigen, die Duschen und Haare waschen vielleicht getrennt voneinander ausführen. Außerdem verweilt somit alles vom Produkt im Haar, wo es ja auch wirken soll. Nach dem Ausspülen ist das Haar schön gepflegt. Kein Anzeichen von zu schwacher oder auch zu überladener »Leistung« der Kur.
Zu den Inhaltsstoffen: Der Hersteller wirbt mit dem Slogan »Ohne Gedöns« – und so ist tatsächlich auch die Rezeptur. Keine kritischen Substanzen. Das unerwünschte Trio aus Silikon, Mikroplastik und Parabene taucht auch bei der Jean&Len Repair Haarkur nicht auf. Nur eine schlichte, unaufgeregte, aber wirkungsvolle Haarkur, die unter anderem mit Kokosöl und Macadamiaextrakt die Haare wieder auf Erholungskurs bringt.
Außerdem getestet
Syoss 4-in-1 Haarkur Keratin Boost
Die Syoss 4-in-1 Haarkur Keratin Boost gibt sich als Multitalent aus, denn der Hersteller verspricht als Anwendungsmöglichkeiten Pre-Shampoo, Spülung, Kur zum Auswaschen oder Kur über Nacht. Allerdings ist die Pflegewirkung als Kur trotz des Einsatzes von Keratin nicht enorm, eher wie die einer Spülung. Es macht die Haare etwas kämmbarer und vor allem weich. Für feines Haar vielleicht sogar zu viel des Guten. Ein Nachteil ist die Verwendung von Parabene und Silikonen.
John Frieda Frizz Ease Wunder-Kur
Wer die John Frieda Frizz Ease Wunder-Kur öffnet, dem kommt gleich ein sehr seifiger Geruch entgegen. Das wird nicht jedem gefallen. Der Hersteller wirbt mit Reparatur in Form von Wunder-Kur. Die Inhaltsstoffe sind leider alles andere wundervoll. Von schwer abbaubaren Silikonen bis zu sehr bedenklichen Konservierungsmitteln ist alles dabei. Und das Pflegeergebnis war nicht so überzeugend, dass eine Daueranwendung die kritische Rezeptur hätte rechtfertigen können.
Garnier Wahre Schätze Haarkur mit Aktivkohle und Schwarzkümmelöl
Für den Haarytp »schnell fettendes Haar und trockene Längen« gibt es nicht eine sehr große Pflege-Auswahl auf dem Markt, daher ist die Garnier Wahre Schätze Haarkur mit Aktivkohle und Schwarzkümmelöl alleine aus diesem Grund schon eine Bereicherung. Zudem ist das Produkt gut verteilbar und riecht sehr mild. Die Haarkur hinterlässt ein angenehmes Haargefühl und sorgt für bessere Kämmbarkeit – und das ganz ohne Silikone und Duftstoffe. Weiterer Pluspunkt für die Umwelt: Der Tiegel (ohne Deckel) ist aus 100 % recyceltem Plastik.
Revlon Professional UniqOne All in One Hair Treatment Sprühkur
Haarpflege für Faule: Ein Leave In-Kur ist sehr bequem in der Anwendung, hat aber verschiedene Aspekte, die vorher bedacht werden müssen. Wenn der Geruch intensiv ausfällt, bleibt er natürlich auch im Haar (bitte nicht auf die Kopfhaut sprühen). Wer den Duft nicht mag, wird auch keine Freude am Spray haben. Und weil das Pflegeprodukt nicht ausgespült wird, lohnt es sich besonders, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.
Die Revlon Professional UniqOne All in One Hair Treatment Sprühkur wirbt damit, dass sie gleich zehn Vorteile mit sich bringt. Bei so viel angepriesener Superpower kommt auch einiges an Chemie zusammen, die aus bedenklichen Inhaltsstoffen besteht. Von Silikon bis zu hormonell wirksamer UV-Filter über Parabene und weiteres – dieses Kur schreit schon nach »Vorsicht«.
Und beim Handling gab es ebenfalls Probleme: Es stehen keine Benutzerhinweise drauf, wie viele Sprühstöße für welche Haarlänge empfohlen werden. Bei der ersten Anwendung haben wir zu viel gesprüht, was wir nach dem Trocknen gemerkt haben, weil das Haar völlig überladen und alles andere als frisch gewaschen aussah. Und dann ist da auch noch der intensive Geruch, den manche sicherlich mit »es aushalten müssen« verbinden würden. Alles in allem eine schwierige Nummer.
Langhaarmädchen Haarkur Intense Repair
Für Reisen sind Haarkuren in Sachets gefüllt eine feine Sache. So schleppt man nicht den ganzen Tiegel oder die gesamte Tube mit sich herum und die Größe entspricht auch den Vorgaben für Flüssigkeiten im Handgepäck. Die Langhaarmädchen Haarkur Intense Repair gibt eine Einwirkzeit von nur einer Minute an – eine intensive Reparatur ist nach 60 Sekunden natürlich nur schwer möglich. Gerade bei langen Haaren. Im Test mussten wir auch noch zusätzlich einen Conditioner verwenden, damit das Haar geschmeidiger wurde.
Besser wäre der zweite Verwendungshinweis gewesen. Da steht auch die Angabe, dass für eine intensivere Pflege eine Einwirkzeit von bis zu 15 Minuten möglich ist. Die Haarkur enthält Kokosöl – und das riecht man auch. Nur für Fans der Steinfrucht.
Swiss-O-Par Arganöl Haarkur
Die Swiss-O-Par Arganöl Haarkur kommt in Form eines Kissens statt eines Sachet. Das hat leider den Nachteil, dass immer eine Schere benötigt wird, um an den Inhalt heranzukommen. Und dieser lohnt sich sehr. Nicht nur ist hier der Pflege-Kick nach nur zwei Minuten Einwirkzeit spürbar – der Effekt ist deutlich intensiver als »nur« bei einer Haarspülung! Auch die Zusammensetzung dieses Produktes kann punkten: Sie enthält keine kritischen Inhaltsstoffe.
Bei der Menge war Swiss-O-Par sehr großzügig. Während die anderen Hersteller im Test ihre Einmal-Kuren zwischen 15 und 20 ml befüllen, sind hier ganze 25 ml drin. Bei schulterlangen Haaren deutlich zu viel, auch wenn eine XXL-Portion Pflege auch einmalig nicht schaden wird. Aber für langes Haar lohnt sich diese Haarkur noch mehr.
Balea Professional Beautiful Long Creme-Kur
Langes Haar braucht besondere Pflege, denn je länger die Mähne, desto älter ist das Haar in Richtung Spitzen und hat dementsprechend schon mehr mitgemacht. Die Balea Professional Beautiful Long Creme-Kur liefert dafür reichlich Pflege. Die Haare sind nach dem Ausspülen sehr weich – und das ganz ohne Silikone. Allerdings ist das Produkt nicht ideal, wenn eine Hochsteckfrisur etc. geplant ist. denn sie macht das Haar weniger griffig. Dann lieber vor dem Event auf die Anwendung der Kur verzichten.
Rein optisch erinnert die Creme-Kur an Kinderkaugummi. Sie ist schweinchenrosa und duftet auch leicht süßlich nach einer Candybar. Doch diese ungewöhnliche Pastelloptik hat ihren Preis. Nicht monetär, aber durch die Verwendung eines bedenklichen Farbstoffs, auch wenn die Haarkur wieder ausgespült. Die Färbung der Kur ist an sich überflüssig.
L'Oréal Elvital Hydra Aufpolsterndes Feuchtigkeitsserum
Der Wirkstoff Hyaluron wird nicht nur in der Skincare als Feuchtigkeitsspender eingesetzt, sondern inzwischen ebenfalls in der Haarpflege wie beim Leave-In Spray L’Oréal Paris Elvital Haarkur Hydra [Hyaluronic] Aufpolsterndes Feuchtigkeitsserum . Nur handelt es sich hier nicht um ein reines Hyaluronserum, sondern es sind zudem viele zusätzliche Inhaltsstoffe enthalten. Der Check der Inhaltsstoffe lässt uns die Haare raufen: Von schwer abbaubaren Polymeren (Mikroplastik) für Eigenschaften wie antistatisch, filmbildend und emulgierend bis hin zu synthetischen Pflegesubstanzen, die als bedenklich gelten – in diesem Spray, was nicht ausgespült wird, ist einiges aus dem Chemielabor.
In der Anwendung waren wir sehr dankbar, dass dieses Serum einen unauffälligen Geruch hatte. Und auch der Einsatz von recyceltem Plastik freute uns. Direkt nach dem Aufsprühen und anschließendem Föhnen waren die Haare leicht gepflegt. Am Morgen danach kämpften wir aber mit mehr Frizz als sonst. Das mag Zufall sein und ist sicherlich auch vom Haartyp abhängig. Aber das Spray wurde somit nicht zu unserem Favoriten.
Jean&Len Repair Haarkur Keratin & Mandel
Wer eine empfindliche Nase hat und eine geruchsfreie Haarkur bevorzugt, für den könnte die Jean&Len Repair Haarkur Keratin & Mandel ein Volltreffer sein. Das Produkt kommt nicht nur ohne Duft aus, sondern verzichtet auch auf kritischen Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene oder Mikroplastik. Im Test hielten wir uns an die empfohlene maximale Einwirkzeit von fünf Minuten – umso besser, dass es keine tropfende Konsistenz hatte. Die Pflegewirkung war gut. Für unterwegs zu empfehlen, für zu Hause ist es auf Dauer zu viel Müllproduktion.
Pantene Pro-V 1 Minute Wunder-Ampulle Serum Shot
Allein im Sinne der Benutzerfreundlichkeit war die Verpackung der Pantene Pro-V 1 Minute Wunder-Ampulle Serum Shot wirklich gelungen. Die Minitube wird mit einem Drehverschluss geöffnet, was unter der Dusche viel leichter geht, als das Aufreißen eines Sachets mit nassen Händen. Die Kur an sich fühlt sich wie eine dicke Creme an, lässt sich aber trotzdem sehr gut verteilen und auch wieder ausspülen. Wie viel Pflege ist nach 60 Sekunden Einwirkzeit überhaupt möglich? Das Haar sieht nach der Anwendung weniger strapaziert, dafür geschmeidiger aus.
Der Effekt ist aber nur oberflächlich. Denn hinter den Inhaltsstoffen verbergen sich unter anderem auch Silikone, die die Haare optisch gesünder aussehen lassen und zu mehr Glanz verhelfen. Aber es ist eher wie ein Filter und nichts, was das Haar wirklich nährt. Für eine gelegentliche Anwendung zu besonderen Anlässen, damit das Haar nicht mehr so geschädigt wirkt, ist so ein Serum Shot eine gute Möglichkeit. Für die regelmäßige Anwendung bedenklich, da eben Silikone, jedoch auch bedenkliche Konservierungsstoffe enthalten sind.
Schwarzkopf Gliss Kur 7 Sec Express Repair Treatment
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 – fertig! Genau, in nur sieben Sekunden wird die Schwarzkopf Gliss Kur 7 Sec Express Repair Kur wieder ausgespült. Perfekt für alle, die keine Leave In-Produkte mögen, aber unter der Dusche die geringste Einwirkzeit haben wollen. Die Flasche aufdrehen, die Flüssigkeit auf das Haar träufeln und schon verwandelt sich die Konsistenz in eine cremige Kur. Kurz einarbeiten und das war es auch schon
Im Hinblick auf die Pflege-Intensität ist in diesen wenigen Sekunden natürlich kein Haarwunder möglich, sondern eher eine Wirkung wie eine reichhaltige Spülung. Die Haare fühlen sich danach sehr weich an. Einziges Manko war die richtige Dosierung. Die Flasche war mit Messlinien gekennzeichnet, die die Menge für eine Anwendung darstellen sollten. Aber durch den dunklen Flaschenkörper war es sehr schwer zu erkennen, ob zu viel oder zu wenig Kur rauskam. Muss man wohl nach Gefühl dosieren.
Übrigens wird diese Kur kurz warm, wenn sie von flüssig zu fest wird. Das kann dann besonders auf der Kopfhaut unangenehm werden. Also nicht auf die Kopfhaut auftragen, wo die Haarkur sowieso nicht hingehört.
So haben wir getestet:
Im Test hatten wir Haarkuren in Tiegeln, Tuben, Sprühflaschen und Reisegrößen für eine Anwendung. Bei zwei Produkten war keine Einwirkzeit erforderlich. Der Rest belief sich auf eine Einwirkzeit zwischen sieben Sekunden und zehn Minuten. Wir haben für die volle Dosis Pflege die maximale Einwirkzeit angewendet. Zwischen zwei Kuren hielten wir immer denselben Zeitabstand ein, sodass die Haare dieselben Voraussetzungen hatten und dieselbe Ausgangslage bestand. Der Zustand der Haare war vor dem Testen unbehandelt und leicht spröde. Nach dem Ausspülen wurden die Haare mit einem Handtuch-Turban vorgetrocknet und anschließend geföhnt.

Bei den unterschiedlichen Herstellern achteten wir auf Verpackungsart, Inhaltsgröße, Inhaltsstoffe und Einwirkzeit. Bei der Anwendung spielten Konsistenz, Duft sowie das Auftragen und Ausspülen eine Rolle. Nach dem Trocknen wurde beurteilt, wie sich die Haare anfühlen und ob sie geschmeidiger, glänzender usw. aussehen.
Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste Haarkur?
Die beste Haarkur für die meisten ist die Weleda Hafer Aufbau-Kur. Durch den Bio-Powermix aus Sheabutter, Jojobaöl und Hafer werden die Haare gekräftigt und genährt. Den Unterschied fühlt man tatsächlich schon nach einer Anwendung. Das Auftragen und Ausspülen ging problemlos und die Naturkosmetik-Haarkur ist frei von bedenklichen Inhaltsstoffen.
Sind Haarkuren gut für die Haare?
Haarkuren sind wie eine erholsame Auszeit für die Haare. Durch die Pflegesubstanzen, die höher dosiert sind als in einer Haarspülung, bekommen die Haare das zurück, was ihnen fehlt. Meistens ist es mehr Glanz, Feuchtigkeit, Kämmbarkeit oder Geschmeidigkeit. Wichtig ist es auch, in der Zeit zwischen zwei Kuren auf einen gesunden Umgang der Haare zu achten. Sind die Haare wirklich kaputt, kommen Haarkuren an ihre Grenzen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Haarkur und einer Haarmaske?
Haarkur oder Haarmaske – aufgrund der Bezeichnung „Kur“ konnte der Verbraucher denken, das wäre die Produktkategorie mit mehr Pflege. So ist es aber nicht, denn die Haarkur hat zwar mehr drauf als eine Haarspülung, ist aber nicht so ganz so intensiv wie eine Haarmaske, die oft einen höheren Anteil an nährenden Ölen hat. Deswegen ist gerade bei feinem Haar eine Haarkur die bessere Wahl als eine Haarmaske, da Öle natürlich auch beschweren können.