Hier geht es zu unserem Test von Herren-Laufshirts.
Ein Blick in die Online-Shops beweist: Der Laufhosen gibt es viele. Grund genug, ein paar davon genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Test wurden 35 lange und kurze Hosen, Hosen von Markenherstellern und No-Name-Firmen, weite und enge Hosen sowie teure und günstige Hosen im Preisbereich von rund 15 bis 80 Euro im Rahmen einer rund zweimonatigen Testphase unter die Lupe genommen.
Deutlicher als erwartet kristallisierten sich dabei Gewinner und Verlierer heraus – beziehungsweise Hosen, die man am liebsten bei jedem Lauf tragen würde, und andere, die schnell wieder in den Schrank wandern.
Alle Infos zum Thema
Worauf es bei Herren-Laufhosen ankommt
Bei unserem Laufhosen-Test haben wir primär drei Dinge untersucht: bequemen Sitz bzw. komfortablen Schnitt, schnelltrocknendes, angenehmes und hautfreundliches Material und Reibe- oder Scheuerstellen.
Natürlich hängt die Passform einer Laufhose nicht zuletzt von den Proportionen der jeweiligen Sportlerin oder des jeweiligen Sportlers ab. Nicht zuletzt sind es auch weitere Features, wie die Konstruktion des Kordelzugs, die Anzahl und Position der Taschen, reflektierende Elemente und weitere Details, die festlegen, wie sehr die Hersteller bei der Konstruktion der Hosen »mitgedacht« und die Bedürfnisse von Sportlern während eines Praxiseinsatzes berücksichtigt haben.
Shorts oder Tights?
Lange Lauftights sind fessel- bis knöchellange, eng anliegende Laufhosen, unter denen man in der Regel noch eine Funktionsunterhose trägt, da es sonst unhygienisch und vor allem unkomfortabel wird. Lange Lauftights sind in der Regel mit Reißverschlüssen an den Beinabschlüssen ausgestattet, die das An- und Ausziehen vereinfachen.
Für kurze Lauftights gilt das gleiche – bis auf die Tatsache, dass sie in der Regel bei Männermodellen auf halber Höhe des Oberschenkels enden.
Laufshorts reichen ebenfalls meist bis auf die halbe Höhe des Oberschenkels, sind jedoch weit geschnitten – wie Alltagsshorts eben. Laufshorts haben zudem in den meisten Fällen eine eingearbeitete Innenhose, die die Funktionsunterhose ersetzt. Somit bieten sie einen etwas besseren, luftigeren Tragekomfort als Tights.
Tech Talk
Hersteller von Funktionsbekleidung setzen immer mehr auf sogenanntes Bodymapping. Das bedeutet, dass an unterschiedlichen Körperregionen unterschiedliche Funktionsmaterialien zum Einsatz kommen. So kommt bei Oberbekleidung an Stellen wie den Schultern flexibleres Material zum Einsatz als in der Bauchgegend. Unter den Achseln wiederum setzt man auf stärker feuchtigkeitsdurchlässiges Material als an den Armen.
Auch bei Laufhosen hat das Body Mapping inzwischen Einzug gehalten, was z. B. TAO bei der Lubi Shorts beweist. Der Hersteller vernäht an der Seite luftdurchlässigeres, dezent perforiertes Material, was sich beim Laufen sofort positiv bemerkbar macht.
Die beste kurze Herren-Laufhose
Kurze Laufhosen gibt es als weite Shorts und enge Tights. Nachdem kurze Tights meist nur von Profis getragen werden, haben wir im Folgenden primär etwas weitere, luftigere Hosen unter die Lupe genommen.
Kurzübersicht
Wenn es die Gore Split Shorts noch nicht gäbe – man müsste sie erfinden. Die Hose liegt so komfortabel auf der Haut wie keine zweite im Test, die Innenhose drückt und zwickt nicht, außerdem trocknet die Hose im Nu. Sie ist die perfekte Wahl für ambitionierte Straßenläufer, die ihr Können neu ausloten wollen. Doch auch komfortbewusste Läufer, die ihren Wohlfühlbereich nur selten verlassen, kommen hier voll auf ihre Kosten – sollten aber »Mut zum Bein« haben, denn die Shorts fällt kurz aus.
Die inov-8 Race Elite 5″ Short stieß erst spät zum Testfeld hinzu – und hat es souverän von hinten aufgerollt. Die mit Innenhose ausgestattete Shorts sitzt einfach ausgezeichnet und lässt auch bei der Performance keine Wünsche offen. Eine Allround-Hose aus komfortablem Material, die insbesondere auch für Trailrunner interessant ist.
Asics wird mit der 5 Inch Short seinem nahezu makellosen Ruf als Lauf-Komplettausstatter mehr als gerecht. Die Hose ist kurz, aber nicht zu kurz; man kann sie an einem warmen Freizeit-Sommertag durchaus auch den ganzen Tag lang tragen. Die Innenhose sitzt perfekt, dazu ist die Asics angenehm dezent designt. Auch eine kleine Schlüsseltasche ist vorhanden.
Die Jako Herrenshorts 2-in-1 ist eine unkomplizierte, komfortable und günstige Laufhose für Kurz- und Mittelstrecken. Für den Preis von rund 20 Euro kann man wenig falsch machen, allein Langstreckenläufer sollten Vorsicht walten lassen, denn es besteht Scheuergefahr. Alle anderen können hier jedoch getrost zugreifen, denn die Hose hat alles an Bord, was den Feierabendlauf zum Genuss macht.
Vergleichstabelle
- Ausgezeichneter Tragekomfort
- Sehr leicht
- Überragende Trocknungseigenschaften
- RV-Tasche für Wertgegenstände
- Nur für wärmere Verhältnisse
- Breiter Bund
- Schnell trockend und atmungsaktiv
- Komfortabler Innenslip
- RV-Tasche für Wertgegenstände
- Komfort vom ersten Tragemoment an
- Keine Druck- und Reibestellen
- Komfortable Innenhose
- Nur Einstecktasche, keine RV-Tasche
- Angenehme Materialmischung
- Tolles Preis-Leistungsverhältnis
- Komfortabler Sitz
- Scheuergefahr bei längeren Strecken
- Tolle Passform
- Lockerer Schnitt
- Ausgezeichnete Trocknungseigenschaften
- Leichtes Material
- Schnell trocknend
- Keine Innenhose
- Weiches, schnell trocknendes Material
- Schlüssel- und Seitentasche
- Aus recyceltem Material
- Sehr flexibles Material
- Schnelltrocknend
- Reflektierende Elemente
- Etwas steifer Kordelzug
- Komfortable Innenhose und Bund
- Angenehmer Schnitt
- Schnelltrocknender Stoff
- Hoher Preis
- Locker leichter Stoff
- Viel Flexibilität beim Laufen
- Integrierte Schlüsseltasche
- Material saugt sich voll
- Angenehmes Material
- Hohes Maß an Elastizität
- Große Reflektorstreifen
- Keine Innenhose
- Schnell trocknendes Material
- Keine Innenhose
- Keine Schlüsseltasche
- Trocknet vglw. schnell
- Guter Sitz
- Reißverschluss-Schlüsseltasche
- Scheuert stark
- Bequemer Sitz
- Kann auch für andere Sportarten verwendet werden
- Keine Innenhose
- Mangelhafte Trocknungseigenschaften
- Günstig
- Billig wirkende Verarbeitung
- Wenig durchdachte Details
Unser Favorit
Schon beim Auspacken staunen wir: Mit nur 84 Gramm fühlt sich die aus Polyester und Elasthan gefertigte Gore Wear Herren Split Shorts an wie ein Hauch von nichts. Gespannt, was die je nach Größe rund 35 bis 50 Euro teure Shorts kann, nehmen wir sie gleich mal mit auf eine anspruchsvolle Trailrunning-Runde in den Zillertaler Alpen.
Am Morgen um sechs regnet es, als wir mit der Gore Wear Herren Split Shorts in Kombination mit einer Überhose auf unsere Tour starten. Saftige 1700 Höhenmeter bis auf ein Joch stehen uns bevor, ein absoluter Stresstest für die Hose, erst recht bei den etwas widrigen klimatischen Bedingungen. Als erstes fällt auf, dass die Hose einfach fantastisch sitzt. Wo andere Hersteller auf zu enge Innenhosen setzen, die zum Scheuern neigen, hat Gore Wear den idealen Kompromiss aus Komfort und gutem Sitz gefunden. Da schabt und reibt nichts, die Hose spürt man fast gar nicht.
Als wir nach den ersten paar hundert Höhenmetern eine Pause machen, sind wir verblüfft, wie schnell die Herren Split Shorts trocknet – da hat sich bei der Materialwahl jemand wirklich Gedanken gemacht. Schnell gewinnen wir die Gore-Hose so lieb, dass wir sie sogar bei Läufen bei kälteren Verhältnissen als Unterzieh-Shorts unter einer wasserdichten Überhose tragen. Brillieren kann die Hose auch bei schnellen, schweißtreibenden Läufen und Wettkämpfen.
Wird es wärmer, brilliert die Hose natürlich auch, wenn man sie solo trägt – und erinnert ein wenig an Vaters Bundeswehr-Turnshorts, die vom Schnitt her ähnlich minimalistisch ausfiel. Wer beim Laufen gerne Luft an die Beine bekommt, wird an der Shorts seine helle Freude haben – allen anderen sei eine etwas länger geschnittene Hose empfohlen. Trotzdem steht unser Fazit fest: Gore Wear ist mit den Split Shorts wirklich ein toller Wurf gelungen!
Gore Wear Herren Split Shorts im Testspiegel
Das Magazin »Laufzeit« hat die Gore Split Shorts im Juni 2021 getestet und kam ebenfalls zu einem positiven Urteil. Im Fazit heißt es:
»Je kürzer, desto schneller? Zumindest sieht die neue Split Shorts von Gore nach Tempo aus. Man spürt sie beim Laufen kaum. Weniger geht nicht. Ob im Wettkampf oder bei heißen Temperaturen im Hochsommer, wer es luftig mag, hat hier seine passende Hose gefunden. Zugegeben, in der Redaktion hat sich nicht jede*r getraut, so viel Bein zu zeigen. Aber das kann ja noch kommen.“
Weitere seriöse Testberichte gibt es bisher nicht, auch die Stiftung Warentest hat noch keine Laufhosen getestet.
Alternativen
Inov-8 kommt aus dem Trailrunningbereich, was man der Race Elite 5″ Short aber kaum anmerkt. Die Hose ist sehr leicht und geradlinig designt – und fühlt sich im Gelände und auf der Straße gleichermaßen wohl.
Gleich vor dem ersten Testlauf fällt auf – die inov-8 Race Elite 5″ Shorts hat einen sehr breiten, wenn nicht den breitesten Bund im Testfeld. Das bedeutet hauptsächlich eines: sehr viel Tragekomfort. Es ist erstaunlich, wie viele Hersteller an dieser Stelle auf simple Lösungen setzen – meist auf einen gerafften Stretch-Bund. Diese Raffung führt jedoch zu kleinen Falten, die wiederum auftragen. »Firlefanz,« mögen einige Läufer sagen, »den Unterschied spürt man doch sowieso nicht!«. Dass man ihn sehr wohl spürt, zeigt der breite, weiche Bund der inov-8-Laufhose. Die Hose sitzt eben um das entscheidende Quäntchen angenehmer!
Auf unserer Testrunde entführen wir die Hose auf recht kühle 14 Kilometer mit gut 800 Höhenmetern. Auf Anhieb behagt uns der integrierte Slip, da reibt und zwickt nichts. Für uns ist die Hose wieder einmal der Beweis, dass Laufhosen mit einer Innenhose/einem integrierten Slip ausgestattet sein sollten. Dadurch ergibt sich einfach eine Reibestelle weniger, denn trägt man eine Funktionsunterhose unter der Laufhose, ist das nicht immer von Vorteil.
Der Stoff liegt weich auf der Haut und fällt locker, Inov-8 hat der Hose darüber hinaus reflektierende Elemente verpasst. Was die weitere Ausstattung angeht, ist nur das Nötigste vorhanden: Kordelzug, Reißverschluss-Schlüsseltasche, das war’s. Mehr braucht es in unseren Augen aber auch gar nicht! Ganz so dynamisch und leicht wie der Testsieger ist die inov-8 zwar nicht, dafür ist hier etwas mehr Stoff vorhanden und man kommt sich nicht ganz so »nackig« vor.
Wow, was für ein Tragegefühl! Unserem Tester sind in gut fünfundzwanzig Laufjahren schon viele kurze Hosen in die Quere gekommen, aber was Asics mit der 5 Inch Short aus dem Hut zaubert, begeistert vom ersten Moment an. Die Shorts besteht aus einer eng anliegenden Innenhose, die weich auf der Haut liegt und ein Maximum an Bewegungsfreiheit bietet und einer lockeren Shorts. Im Gegensatz zu vielen anderen Tights scheuert der Stoff nicht, sondern liegt samtweich an – speziell bei Langstreckenfans, die gerne mal länger als 10 bis 15 Kilometer in ihren Trainingsplan einbauen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Die enge Innenhose kombinieren die japanischen Laufprofis von Asics mit einer angenehm weiten Shorts, die den Beinen an heißen Tagen Luft zufächert und an kühleren Tagen etwas mehr Wärme am Oberschenkel bietet. Auch hier fällt auf – der Stoff ist einfach herrlich weich, die Hose schmiegt sich dem Körper an und macht jede Bewegung mit.
Wer gerne am Abend läuft, wird sich über die eingearbeiteten Reflektorstreifen freuen, eine kleine Stautasche an der Rückseite bietet wie bei vielen anderen Hosen Platz für Schlüssel oder andere kleine Dinge. Wer ein Smartphone unterbringen will, wird allerdings enttäuscht – eine Tasche dieser Größe bietet die Hose nicht.
Im Test entführten wir die 5 Inch Short auf einen anspruchsvollen Trailrun und einen Crosslauf – bei beiden Einsätzen gab sich die Hose keine Blöße und wandert im Laufhosenstapel sofort ganz nach oben. Die Tabellenspitze verfehlt sie knapp – aufgrund der etwas fummeligen Schlüsseltasche. Hier sollte Asics einen Reißverschluss einbauen.
Die Asics 5 Inch Shorts eignet sich primär für sommerliche Läufe oder auch kälteresistente Läufer. Für alle anderen haben wir noch ein paar weitere Kandidaten an der Startlinie.
Wie einige andere Hersteller im Test auch, kombiniert Jako bei seiner Herren Shorts 2-in-1 eine enger sitzende Innenhose mit einer lockeren Shorts, was der Hose eine legere Optik verleiht. Bis auf einen Kordelzug und eine kleine RV-Tasche an der Rückseite verzichtet Jako auf Schnickschnack – und das ist gut so, denn die aus Polyester und Elasthan bestehende Shorts fühlt sich angenehm leicht an – und sitzt ebenso leicht.
Im Test nehmen wir die 2-in1-Shorts auf eine 11km-Laufrunde im Spätsommer mit. Sie trägt sich angenehmer als das Modell von TCA, das ganz ähnlich konstruiert ist. Vielleicht liegt es an der komfortableren Materialmischung? Jedenfalls können wir uns gut vorstellen, mit der Jako auch mal eine längere Runde zu laufen. Gut gefallen hat uns die kleine Reißverschlusstasche am Bund hinten, in der ein Schlüssel oder Kleingeld Platz findet.
Unschlagbar ist das Preisniveau. Hier bekommt man für rund 20 Euro eine Allround-Hose, die beim Trailrunning soviel Spaß macht wie auf der Straße und dabei auch durch ihren locker-legeren Look punkten kann. Eines wollen wir jedoch noch erwähnen: Das Material der preiswerten Hose ist recht filigran. Den härteren Kontakt mit Felsen beim Trailrunning verzeiht sie einem nicht – daher empfehlen wir die Laufhose eher für »brave« Straßenläufer.
Außerdem getestet
Nike Herren Dri Fit Flex Stride Shorts
Ach, könnte nur alles so einfach sein – reinschlüpfen, zuschnüren, los geht’s. Nach einem kurzen Läufchen, auf dem die Nike Herren Dri Fit Flex Stride Shorts beim Tragekomfort schon mal mächtig punkten kann, werfen wir sie erstmal in die Waschmaschine – übrigens eine Maßnahme, die man vor dem ersten Lauf immer durchführen sollte, denn ab Werk sind in den Hosen oft Rückstände von Fabrikationschemikalien enthalten. Wie dem auch sei, wir geben der Hose beim zweiten Lauf ordentlich die Sporen. Ein Trailrun in Halbmarathondistanz mit rund 1200 Höhenmetern stehen auf dem Programm.
Eine Sache fällt schnell auf – hätten wir nicht schon die Asics 5 Inch Shorts getestet, wäre diese Shorts ein Kandidat für den Testsieg. Sie trägt sich angenehm weich, die Seitentaschen sind praktisch und verleihen der Hose einen gemütlichen Anstrich, der elastische Kordelzug verleiht ihr einen festen Sitz, die Innenhose schmiegt sich den Bewegungsabläufen auf angenehme Weise an. Wie beim langen Nike-Modell merkt man, dass der Hersteller über ein ordentliches Maß an Hosen-Erfahrung verfügt. Die Top 3 hat die Nike jedenfalls nur knapp verpasst.
Adidas Own the Run Short
Die Adidas Own the Run Shorts kommt in dem klassischen Adidas-Look. Komplett schwarz mit weißen Seitenstreifen – würde auf einer Party Adidas-Dresscode verlangt, man könnte sich mit der Hose problemlos sehen lassen.
Beim Testlauf herrschen herbstliche Temperaturen, daher ziehen wir die Own the Run Shorts unter einer Überhose an. Sie trägt sich bequem, der eingenähte Slip liegt weich auf der Haut und scheuert nicht. Zum breiten Bund kommt ein Kordelzug, Adidas hat der Hose zudem eine eingenähte Minitasche für Schlüssel oder Kleingeld verpasst. Für Strecken bis ungefähr Halbmarathonlänge können wir die Hose uneingeschränkt empfehlen, erst darüber sollte man sich die Oberschenkel eventuell mit Anti-Chafing-Creme (auf Deutsch: Hautcreme, die ein Aufreiben der Haut an der Innenseite der Oberschenkel verhindert) einreiben.
Beim Laufen punktet die Own The Run durch ein angenehm samtweiches Gefühl auf der Haut. Keine Frage, Adidas ist einer der Großen im Business, das merkt man auch hier auf Anhieb. Im internen Testvergleich muss sie sich mit der Gore Split Shorts messen – und wird knapp geschlagen. Der geriffelte Bund der Adidas ist etwas weniger komfortabel, auch das Material hat uns bei Asics ein kleines, kleines bisschen besser gefallen. Sorry, Adidas, vielleicht beim nächsten Mal!
Puma Herren Ignite kurze Tight
»Hey Puma, Du kannst es doch!« möchte man angesichts der Puma Ignite Tights ausrufen. Hier ist nämlich im Gegensatz zur langen Puma-Laufhose eine Reißverschlusstasche an Bord, was gleich mal positiv auffällt, als wir mit nicht mehr als dem Autoschlüssel in der Hand zu einem Berglauf starten. Die Hose ist kürzer als die Tights von Gore und nicht ganz so eng, voluminösere Oberschenkel fühlen sich hier gleich von Beginn an wohl. Denn beim Berglauf kommt es noch mehr als bei Flachlandläufen darauf an, dass das Material nicht einschränkt. Genau hier kann die Ignite Tight punkten – es läuft sich fast so, als habe man gar keine Hose an. Fabelhaft!
Wer also eher auf Tights steht und das »labbrige« Laufgefühl einer Short nicht so schätzt, ist hier optimal aufgehoben. Wir können uns jedenfalls sofort vorstellen, die Puma Herren Ignite Tight auch auf einer längeren Laufdistanz einzusetzen. Wäre die Konkurrenz im Test nicht so gut aufgestellt – die kurze Puma-Tight hätte Chancen auf einen Podestplatz gehabt.
Erima Herren Race Line Laufhose kurz
Ganz ähnlich wie die Puma kommt die Erima Race Line 2.0 Laufhose daher. Die mit einer kleinen Reißverschlusstasche ausgestattete Tight sollte mit Funktionsunterwäsche getragen werden, denn eine Innenhose ist hier nicht eingebaut. Wie bei einigen anderen Hosen im Test ist die Verwendung von Tights Geschmackssache. Manche Läufer schätzen den festen, stromlinienförmigen Sitz – andere, unseren Tester eingeschlossen, favorisieren etwas lockerer sitzende Shorts.
An der Verarbeitung der Erima an sich gibt es nichts zu bemängeln. Die Nähte sind schön ausgeführt, Reflektorstreifen sind ebenso an Bord wie ein einfach bedienbarer Kordelzug. Für den möglichst unkomplizierten Alltagseinsatz ist uns die Hose etwas zu umständlich. Wer hingegen an er eigenen Performance feilen will und wem das Drunterziehen einer Funktionsunterhose nicht zu umständlich ist, kann bei der schön verarbeiteten Erima getrost zugreifen.
TAO Lubi Shorts
TAO ist eine unter Läufern seit längerem gut bekannte deutsche Marke, die mit einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung und cleveren Details aus der Masse der Laufbekleidung hervorzustechen versucht. TAO eilt ein gewisser Ruf voraus: hoher Preis, aber auch ausgezeichnetes Material – reichlich Vorschusslorbeeren also. Warum also kleckern? Wir nehmen die TAO Lubi Shorts gleich mal mit auf einen 29-Kilometer-Lauf. Hier zeigt sich in der Regel schnell, was eine Hose kann und was nicht. Und siehe da – wir sind ehrlich überrascht. Zwar trägt sich die TAO nicht ganz so schwerelos wie die Asics 5 Inch Laufshorts, trotzdem reiht sich die TAO ganz oben ein. Warum? Da wäre als allererstes die bequeme Innenhose zu nennen. Sie zählt zu den bequemsten im Test und macht die TAO Lubi Shorts zu einem kleinen Komfortwunder.
Was die Details angeht, kann die Hose ebenfalls punkten. Im Gegensatz zu Asics hat sie eine Reißverschluss-Schlüsseltasche an der Rückseite – durchaus ein Vorteil, wenn man zum Beispiel mit Musik auf den Ohren läuft und nicht unbedingt hört, wenn sich der Schlüssel aus einer Tasche ohne Reißverschluss verabschiedet. Wäre nicht der Preis, immerhin ist die Hose fast doppelt so teuer wie Nike, Asics und Co., wäre hier definitiv ein Kauftipp fällig gewesen!
Montane Dragon 7 Shorts
Die Montane Dragon 7″ Shorts haben wir gleich mal auf eine recht anspruchsvolle Trailrunning-Runde mit knapp 800 Höhenmetern entführt. Schließlich ist Montane in der Szene als Hersteller leichter Bergsportbekleidung und -ausrüstung bekannt. Innerhalb des Tests tritt sie direkt gegen inov-8 mit seiner Race Elite 5″ Short an. Allerdings hat uns die inov-8 in diesem Fall besser gefallen – Montane zieht, wenn auch knapp, den Kürzeren. Der Grund sind die Details. Der Bund ist etwas schmaler und weniger komfortabel, die Dragon 7″ hat zudem keine Innenhose. Vielleicht liegt das daran, dass Montane aus dem Bergsport-Bekleidungsbereich kommt?
Gut gefallen hat uns die kleine Reißverschlusstasche für Autoschlüssel und weitere Accessoires sowie die reflektierenden seitlichen Streifen. Am Ende denkt man sich bei der Montane auch ein wenig: »Ganz schon viel Geld für sehr wenig Textil!« Sorry Montane, die Dragon 7 Inch Shorts landet – zumindest in diesem Test – auf den hinteren Rängen.
Odlo Element Light Laufshort
Odlo ist eines der profiliertesten Unternehmen auf dem Fitness-Bekleidungsmarkt. Es gibt unzählige Hosen, Shirts, Handschuhe, Socken für alle möglichen Einsatzbereiche, von Unterwäsche ganz zu schweigen. Wir besitzen ein – das ist nicht gelogen – 30 Jahre altes Odlo-Funktions-Longsleeve! Und es funktioniert immer noch. Umso gespannter sind wir auf die Odlo Element Light. Kurzum – gegen die 5 Inch Shorts von Asics hat es die Odlo schwer. Der Stoff wirkt nicht ganz so anschmiegsam, im Komfortbereich gibt es also Abzüge. Immerhin trägt sich die Hose auf einer 11,5-Kilometer-Runde angenehm unauffällig, insgesamt könnte man die Performance der Hose also als »unspektakulär« bezeichnen.
Wie bei der Asics hat die Odlo nur eine kleine Einschubtasche, der Kordelzug mit gerafftem Bund ist aber nicht so komfortabel wie der weiche Stretchbund der Asics. Tja, Odlo: Vielleicht beim nächsten Test wieder, diesmal schafft es die strahlend blaue Short leider nicht aufs Treppchen.
TCA Herren Laufhose 2in1
TCA hat mit der Herren Laufhose 2in1 eine Laufshorts mit integrierter Tight im Programm, die sich mit rund 28 Euro eher am unteren Ende der Preistabelle ansiedelt. Vom Aufbau her erinnert uns die Tight an eine Vaude-Laufhose (Scopi Running Tight), die wir in der Vergangenheit bereits testen konnten. TCA kombiniert eine locker sitzende Short, die an der Rückseite unterhalb des Bundes mit einer RV-Tasche ausgestattet ist, mit einer engen Tight.
Das Problem dabei ist: Läuft man eine längere Strecke – wir sprechen von Strecken länger als 8 Kilometer – beginnt die TCA Herren Laufhose zu scheuern – und zwar an den Kronjuwelen, um es mal so auszudrücken. Das ist ein Konstruktionsfehler, wie er auch bei deutlich teureren Markenhosen wie eben der Vaude auftritt. Andere Hersteller, wie z. B. Asics bei der 5 Inch großen Laufshorts, haben das besser gelöst: Hier ist die Innenhose so konstruiert, dass sie nicht so stark scheuert. Ebenfalls nicht ganz so gut gefallen hat uns das Gewicht der Hose. Mit 228 Gramm ist sie recht schwer. Läuft man im Regen und saugt sich die TCA voll, trägt man schnell ein knappes halbes Kilo zusätzlich herum.
Im Test nehmen wir die Hose auf einen 11km-Trailrun durch die Voralpen mit. Die Hose sitzt durch die schön verarbeitete Schnürung gut, auch die Trocknungseigenschaften gefallen uns. Trotzdem können wir die TCA nur für Kurzstrecken empfehlen – oder für Läufer, die bereit sind, die Intimzone vor dem Laufen mit entsprechenden Cremes vor dem Wundscheuern zu schützen.
Genfien Herren Gittergewebe Sportlich Kurze Hose
Ganz witzig sieht sie ja schon aus, die zweifarbige Genfien Laufhose. Laut Produktbeschreibung bei Amazon ist die Hose für Laufen, Trainieren und Fitness gedacht. Für welche Sportart genau soll die Hose denn nun geeignet sein? Bei »eierlegenden Wollmilchsäuen« werden wir skeptisch. Okay, wir wollen mal nicht so sein, und nehmen die in den schwedischen Nationalfarben blau und gelb gelieferte China-Hose mit auf eine 16,5 km-Runde.
Gleich fällt auf – der Schnitt ist etwas seltsam. Die Hose sitzt nicht ganz optimal und spannt, wo sie nicht spannen sollte. Dazu ist sie schlampig vernäht; wie beim Dach eines chinesischen Tempels stehen die Stoffbahnen am Bein ab. Beim Laufen stört das nur bedingt, es lässt die Hose im Testergebnis aber recht weit nach hinten wandern. Okay, bei einem Preis von nicht einmal zwanzig Euro kann man nicht viel falsch machen, möchte man meinen. Nur für ein paar Euro mehr gibt es aber in z. B. Form der Gore Wear Split Shorts deutlich besser verarbeitete, komfortablere und speziell auf das Laufen zugeschnittene Hosen, wo nichts drückt und zwickt und noch dazu eine vernünftige Schlüsseltasche an Bord ist – die recht klein ausfallenden Seitentaschen der »Genfien« eignen sich nur sehr bedingt für die sichere Unterbringung von Wertgegenständen.
Under Armour Challenger Knit Short
Under Armour kann mit seiner Challenger Knit Short nicht ganz vorne mithalten. Das liegt primär an den Details – diese lassen sich kurz und knapp als »einfallslos« beschreiben. Hier ist weder einen Innenhose vorhanden noch eine Schlüsseltasche. Auch reflektierende Elemente sucht man bei dieser recht günstigen Laufhose vergeblich. Da ist die Konkurrenz im Test schlichtweg zu stark.
Beim Testlauf zeigt sich die Hose reichlich unspektakulär. »Ganz okay, aber es gibt Besseres«, möchte man sagen. Da haben die Hosen von Gore Wear, Asics, Adidas und inov-8 klar die Nase vorne. Wir haben die Shorts anhand ihres Rankings in der Amazon-Laufhosen-Bestsellerliste ausgewählt. Eventuell hat es die Hose hier auch »unfreiwillig« hineingespült und ist laut Hersteller gar nicht als Laufhose konzipiert. Verwendet man sie nur zum Training im Fitnessstudio, sieht die Sache schon anders aus. Eine Schlüsseltasche hätte sie aber so oder so nötig!
TCA Elite Tech Herren Trainingshose
Amazon-Produktbeschreibungen sind oft mit Vorsicht zu genießen. Im Falle der TCA Elite Tech Short jedoch nicht unbedingt – hier steht »Trainingshose für den Laufsport« in der Beschreibung, was es ganz gut trifft. Denn die Hose will beides sein, Trainingshose und Laufhose zugleich. Daher ist sie die einzige Shorts im Test, die ohne Innenhose auskommen muss, um den Einsatzbereich nicht einzuschränken. Das bedeutet: Man sollte in Erwägung ziehen, bei diesem Hosenmodell eine Funktionsunterhose unterzuziehen. Hier stellt sich automatisch die Frage: Ist das Tragen einer Unterhose unter einer Laufhose notwendig? Bei einer Shorts ist es in der Regel nicht notwendig, bis eben auf das Modell von TCA. Bei einer Tights sollte man es jedoch tun, denn diese Hosen sind vom Schnitt her selten so konstruiert, dass man auf eine Unterhose verzichten kann.
Die TCA ist eine der günstigeren Hosen im Test, was sich beim Stoff bemerkbar macht. Er wirkt etwas steifer und weniger anschmiegsam als zum Beispiel das Material, das TAO verwendet, während unserem 7-Kilometer-Testlauf bei Temperaturen von rund 20 Grad saugte er sich im Vergleich zu Konkurrenzmaterialien außerdem verhältnismäßig schnell voll und es bildete sich ein nasser Fleck. Zum Vergleich: Bei den Modellen von Asics und Nike verdunstete Feuchtigkeit während des Laufens sofort, es kam gar nicht erst zu einer Schweißfleckenbildung. Das sind zwar Kleinigkeiten und fallen Läufern, die keinen Vergleich haben, kaum auf.
Trotzdem bekommt man bei Asics und Nike für wenige Euro mehr eine »stofflich« deutlich ausgereiftere Hose. TCA versieht die Elite Tech Herren Trainingshose mit zwei seitlichen Eingrifftaschen mit abgesetztem Reißverschluss, dazu kommt an der Rückseite des Bunds ein Stretch-Element, das für einen anständigen Sitz sorgt. Auch der Kordelzug geht in Ordnung. Ein günstiges Modell ohne Star-Allüren.
Die beste lange Herren-Laufhose
Lange Laufhosen sind die idealen Begleiter für kühle bis kalte Temperaturen. Egal ob man es an einem kühlen Sommermorgen etwas wärmer mag oder gar bei Minustemperaturen läuft – für jeden Einsatzbereich bieten die Hersteller ein Füllhorn unterschiedlicher Hosen an. Im Folgenden haben wir aus der Vielzahl an Modellen ein paar Tipps für unterschiedliche Einsatzbereiche herausgefiltert.
Kurzübersicht
Die Nike Run Mobility Leggings hat uns im Test auf unspektakuläre Weise überzeugt. Die Marke aus Oregon macht keine halben Sachen – die Run Mobility Leggings bietet für einen vernünftigen Preis einen ebenso vernünftigen Gegenwert. Wer eine gut verarbeitete, bequeme und schnörkellose Hose für Läufe aller Distanzen erwerben will, ist bei Nike gut aufgehoben. Da ist es müßig zu erwähnen, dass die Hose über durchdachte Details wie eine geräumige Tasche und Rundum-Reflektoren verfügt.
Die Brooks Spartan Pant hat uns auf Anhieb überzeugt – was hauptsächlich am Komfort liegt. Die relativ locker geschnittene Hose ist ideal für Ganzjahresläufer, da man gut noch eine lange Funktionsunterhose drunterziehen kann. Das Material der Hose ist angenehm stretchig und trocknet schnell, der breite Bund trägt nicht auf. Auch das Design gefällt. Eine Hose, die man einfach gerne trägt.
Die Cimalp Winter Tight 3H ist unser Wintertipp. Die warme Hose des französischen Herstellers hat wirklich alles an Bord, was sich Winterläufer wünschen – Microfleece an exponierten Stellen wie dem Oberschenkel, Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen, ein breiter, bequemer Bund sowie reflektierende Zonen für mehr Sichtbarkeit in der Dunkelheit. Gut gefallen hat uns auch das stretchige Material.
Erima hat mit seiner Functional Tight das perfekte Accessoire für Läufer am Start, die das ganze Jahr über Laufen. Normale Lauftights drüber, Functional Tight drunter, und schon kann es auch bei Minustemperaturen losgehen. Die super-stretchige Tight eignet sich einfach ideal zum Drunterziehen – und das übrigens nicht nur beim Laufen.
Vergleichstabelle
- Tolle Passform
- Durchdachte Details
- Viel Bewegungsfreiheit
- Faires Preis-Leistungs-Verhältnis
- Breiter, bequemer und regulierbarer Bund
- Reißverschlüsse an den Beinenden
- Praktische seitliche Eingrifftasche
- Besonders warm
- Viele Taschen
- Athletischer Schnitt
- Reflektierende Elemente
- Relativ teuer
- Besonders atmungsaktiv
- Sehr stretchig
- Athletische Passform
- Nur zum Drunterziehen geeignet
- Dünn
- Schnell trocknend
- Schlüsseltasche
- Reißverschlüsse am Beinabschluss
- Relativ dünn
- Vergleichsweise teuer
- Fairer Preis
- Große seitliche Taschen für Handy, Handschuhe etc.
- Keine Schlüsseltasche
- Stoff liegt angenehm auf der Haut
- Tolle Funktionswerte
- Wärmendes Material
- Günstig
- Bund trägt etwas auf
- Sehr angenehmes Material
- Praktische Taschenauswahl
- Breiter, komfortabler Bund
- Reißverschlüsse an den Beinenden
- Kordelzug funktioniert nicht richtig
- Teuer
- Tolle Verarbeitung
- Überzeugende Materialeigenschaften, sehr stretchig
- Flache, nicht auftragende Kordel und komfortabler Bund
- Smartphone-Tasche
- Wirkt vom Material her etwas zu filigran
- Stützt beim Laufen
- Toller Sitz auch bei schnelleren Läufen
- Hochwertige Verarbeitung
- Enger Sitz
- Keine Reißverschlüsse an den Beinenden
- Nur Staufach – kein Reißverschlussfach
- Teuer
- Wasser- und winddicht
- Angenehm flexibles Material
- Ausgezeichnete Verarbeitung
- Schlechtes Atmungsverhalten
- Teuer
- Reflektierende Elemente
- YKK-Reißverschlüsse
- Schlüsseltasche mit Reißverschluss
- Gutes Preisleistungs-Verhältnis
- Wulstiger Kordelzug
- Etwas inspirationslose Konstruktion
- Kuscheliges Material
- Angenehmer Tragekomfort
- Geräumige, seitliche RV-Taschen
- Gut bedienbarer Kordelzug
- Schwer
- Entspannter Schnitt
- Geräumige Eingrifftaschen mit Reißverschluss
- Breiter Bund mit flacher Kordel
- Reißverschlüsse an den Beinenden
- Etwas schwer
- Sackartiger Schnitt
- Durchgehende Reflektorstreifen
- YKK-Reißverschlüsse an den Beinenden
- Leichtgängiger Kordelzug
- Billig wirkende Nähte
- Haptik und Tragegefühl nicht überzeugend
- Riecht beim Auspacken extrem nach Chemikalien
Unser Favorit
Schön flexibles Material, dazu leicht und komfortabel – die Nike Run Mobility Leggings sorgt auf Anhieb für Begeisterung. Dass Nike ein alter Hase im Laufbusiness ist, merkt man vom ersten Moment an: Die Run Mobility Leggings ist eine bequeme Hose aus Polyester und Elasthan, die nicht drückt, scheuert und gleich beim ersten Testlauf zuverlässig und unauffällig ihren Dienst verrichtet. So ist die Hose auch am besten zu beschreiben – unkompliziert in der Handhabung, unauffällig im Praxiseinsatz.
Schön sind die Rundum-Reflektoren an den Beinabschlüssen – so wird man beim Laufen im Dämmerlicht ganz sicher gesehen. Dazu kommt eine etwas größere Reißverschlusstasche an der Rückseite, in der zwar kein Smartphone, aber ein Riegel und ein Schlüsselbund Platz finden. Der Komfort an Bund und Kordelzug geht auch in Ordnung.
Die Nike Run Mobility Leggings funktioniert ganz einfach – ganz unprätentiös und unspektakulär, eine angenehme Hose ohne Star-Allüren. Insgesamt bleibt ein sehr positiver Testeindruck, die Nike Run Mobility Leggings ist die beste lange Hose im Test!
Nike Run Mobility Leggings im Testspiegel
Bisher gibt es keine weiteren seriösen Testberichte zur Nike Run Mobility Leggings. Auch Stiftung Warentest hat bislang keine Laufhosen getestet. Sollten interessante Testberichte erscheinen, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Es gibt diese Hosen, die man einfach auf Anhieb mag. Die Brooks Spartan Pant gehört eindeutig dazu. Brooks stellt die etwas lockerer geschnittene Laufhose aus schnell trocknendem, weich auf der Haut liegendem Funktionsmaterial her. Die Hose ist weit genug geschnitten, um darunter auch noch eine Funktionsunterhose anziehen zu können – somit eignet sie sich geradezu perfekt für Ganzjahresläufer, die noch was »Warmes obendrüber« für kalte Laufeinheiten suchen.
Die Entwickler von Brooks sind selbst Läufer, das merkt man sofort. Praktische Reißverschlüsse an den Beinenden sind ebenso an Bord wie eine kleine Reißverschlusstasche an der Rückseite, in der Schlüssel, Münzen oder die Kreditkarte Platz findet. Dazu kommt eine besonders praktische Stretchtasche am rechten Oberschenkel, in der ein Smartphone Platz hat oder auch ein Stofftaschentuch. Wer einen längeren Lauf macht, kann hier auch einen Müsliriegel unterbringen!
Bei unserem Testlauf fällt insbesondere der breite, flache Stretchbund mit Kordelzug auf. Er gehört zu den bequemsten im Test. Nachdem der Bund zu den wichtigsten Bauteilen bei Laufhosen gehört, bekommt die Spartan Pant hier glatt eine Bestnote. Das einzige, was wir uns noch wünschen würden, sind weitere Reflektoren. Hier ist Brooks etwas zu sparsam gewesen, erst recht, wenn man bedenkt, dass die Spartan Pant gegebenenfalls auch im Winter verwendet wird.
Der französische Hersteller Cimalp hat sich insbesondere als Ausstatter von Alpinprofis wie Bergführern oder Verbandssportlern einen Namen gemacht. Das merkt man der Winter Tight 3H auch sofort an – kaum eine andere Hose verfügt über so eine Vielzahl durchdachter Details.
Wo andere Laufhosen schlichtweg zu dünn sind und nicht warm genug, fängt der Spaß mit der Cimalp Winter Tight 3H erst an – so könnte man diese warme, funktionale und reichhaltig ausgestattete Hose kurz und knapp zusammenfassen. Die Cimalp ist mit einem recht breiten Bund ausgestattet, der sehr angenehm anliegt. Der Bund ist rundum mit kleinen Netztaschen versehen, in denen sich zum Beispiel Gels, Riegel oder andere Snacks verstauen lassen. An der Rückseite befindet sich eine Sicherheitstasche mit Reißverschluss.
Doch das ist erst der Anfang, denn auch für ein Smartphone ist in einer separaten Seitentasche Platz – doch sollte man aufpassen, denn dieses kann bei wilderen Trail-Läufen herausfallen. Reflektierende Elemente und innen mit Silikon beschichtete Beinabschlüsse mit Reißverschluss runden die Ausstattung der Hose ab. Was den Tragekomfort angeht, waren wir von Beginn an begeistert.
Wer also eine Laufhose für kältere Temperaturen und mit vielen Details sucht, der macht mit der Cimalp Winter Tight 3H alles richtig.
Purzeln die Temperaturen in den Keller und will man trotzdem die Laufschuhe schnüren, ist die Erima Functional Tight die perfekte Wahl. Sie lässt sich im Nu unter einer langen Laufhose anziehen und sorgt für mehr Wärme.
Viele Worte lassen sich über die Erima Functional Tight nicht verlieren, denn besonders viel ist auch nicht dran – sie funktioniert einfach, ist angenehm stretchig und macht ihren Job. Eines vielleicht noch zur Sicherheit: Sie ist eine Unterziehhose und sollte auch als solche getragen werden, alleine lässt sie sich nicht tragen, dafür ist sie zu dünn und auch zu empfindlich. Außerdem verfügt sie über keinerlei Taschen oder andere technische Features.
Eines kann die Erima Functional Tight aber ganz hervorragend – für mehr Komfort und damit für mehr Spaß am Laufen sorgen, wenn es kalt wird.
Außerdem getestet
Montane Slipstream Trail Tights
Auch Montane mischt mit seiner Slipstream Trail Tights bei den langen Lauftights ganz vorne mit. Wir nehmen die mit rund 100 Euro eher zum gehobenen Preissegment gehörende Hose gleich mal mit auf einen längeren Trailrun – haben die Rechnung aber nicht mit dem Wetter gemacht. Obwohl wir eine weitere Trailrunning-Shorts obendrüber tragen, sind wir mit der Montane ganz schön am Schlottern – im Vergleich zu Nike und Adidas ist die Montane relativ dünn. Zudem hätte Montane etwas längere Reißverschlüsse an den Beinenden einnähen können – der Ein- und Ausziehvorgang wäre mit großen Füßen etwas komfortabler. Aber das sind Details. Gut gefallen hat uns die Reißverschlusstasche und die beiden kleinen Einstecktaschen für Geld und Ähnliches.
Der entscheidende Grund, warum es die ansonsten sehr schön verarbeitete (und aus recyceltem Material gefertigte) Hose nicht unter die Tipps geschafft hat, ist der Preis – 100 Euro sind eben kein Pappenstiel. Gäbe es einen Nachhaltigkeits-Tipp, die Slipstream Trail Tights hätte ihn verdient. So landet sie – wenn auch knapp – auf den Plätzen.
Airtracks Thermo
Die Airtracks Thermo ist eine der günstigsten langen Laufhosen im Test. Was das Design angeht, bekommt sie jedenfalls keine Vorschusslorbeeren. Ein neongrüner Keil mit einem weißen Streifen – da fühlt man sich in die 80er Jahre zurückversetzt. Aber Design war eben immer schon Geschmackssache.
An einem kalten Aprilmorgen entführten wir die rund 40 Euro teure Hose auf unsere 11,5-km-Hausrunde. Tja – was soll man da sagen, hier kann die Hose in Sachen Tragekomfort durchaus überzeugen. Ihr fehlt das »sackartige« Tragegefühl der TCA, das Material fühlt sich wertiger und stretchiger an als das der Sundried. Zudem ist die Airtracks-Hose etwas dicker und eignet sich somit durchaus für Läufe unter fünf Grad Celsius.
Was die Overall-Performance angeht, bekommt die Airtracks in jedem Fall den Kauftipp im Günstig-Segment – denn der Hersteller hat auch an die Details gedacht und die Hose mit einer praktischen kleinen Schlüsseltasche am Bund vorne und mit Reißverschlüssen an den Beinenden versehen, die das An- und Ausziehen vereinfachen.
Dynafit Winter Running Tight
Dynafit kommt ursprünglich aus dem Skitouren-Sektor. Die Marke hat die PIN-Bindung erfunden und den Markt für Skitourenbindung seit Mitte der 80er-Jahre revolutioniert. Schneller, leichter, höher – das war schon immer das Motto der Marke.
Dieses Erbe ist auch der Winter Running Tights anzumerken. Mit 110 Euro eine der teuersten Hosen im Test, überrascht sie zunächst einmal mit dem wohl komfortabelsten Gewebe im gesamten Testfeld. Die Produktentwickler haben den Spagat zwischen »Kuscheligkeit« und Funktion perfekt geschafft. Die Hose liegt unglaublich weich auf der Haut und ist hochgradig atmungsaktiv. Außerdem trocknet sie schnell und ist zudem noch angenehm stretchig.
Überzeugt haben uns auch die Details der Hose. Unterhalb des Bundes findet sich am Rücken eine kleine Schlüsseltasche, die durch kleine Mesh-Taschen, in denen man z. B. einen Riegel oder andere kleine Dinge verstauen kann, flankiert wird. Lange Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen erleichtern das An- und Ausziehen. Weniger gut hat uns der Kordelzug im Hüftbund gefallen. Zwar ist der Bund recht breit und komfortabel, die Kordel bringt jedoch insofern nichts, als dass sich die in einer Schlaufe geführte Kordel nicht binden bzw. anderweitig fixieren lässt. Für Athleten mit Waschbrettbauch bleibt eventuell ausreichend Kordel über, um eine Schleife zu binden, für Familienväter mit leichtem Waschbärbauch ist das unmöglich.
Im Test erreichte uns eine Hose, die etwas zu klein war (Größe L/50 bei 1,88 m und 85 kg), was den Testeindruck verfälschte. Bei unserem 1200 Höhenmeter-Test-Trailrun waren wir ständig damit beschäftigt, die rutschende Hose wieder nach oben zu ziehen. Deshalb werden wir die Dynafit Winter Running Tight noch in der richtigen Größe testen und den neuen Testeindruck alsbald in die Bewertung einfließen lassen.
Gore Wear R3 Mid Tight
Gore ist so etwas wie die graue Eminenz auf dem Outdoor-Bekleidungsmarkt. Der Bekleidungssektor, der sich wiederum in verschiedene Sparten wie Gore Running Wear und Gore Bike Wear unterteilt, ist dabei nur ein Ableger des US-amerikanischen Unternehmens. Der Hauptumsatz wird, wenn man verlässlichen Quellen Glauben schenkt, mit der Fertigung künstlicher Blutgefäße generiert. Somit lässt sich vielleicht auch erklären, dass sich Gore so ein umfangreiches Produktportfolio leisten kann. Bei den Lauftights gibt es drei verschiedene Modelle – R7, R5 und R3 – die sich hinsichtlich Verarbeitung und Zielgruppe unterscheiden. Die Gore Wear R3 Mid Tight ist die günstigste Hose dieser Reihe, aber trotzdem noch eine der teuersten im Test.
Dass Gore auch bei der günstigsten Hose auf Qualität setzt, wird gleich beim Anziehen deutlich. Der Stoff macht schon beim ersten Anfassen einen sehr wertigen Eindruck, zudem ist die Hose sehr leicht. Eine Smartphone-Tasche auf der Seite ist genauso vorhanden wie eine kleine Reißverschlusstasche für einen Schlüssel. Die filigrane Kordel trägt beim Laufen in keiner Weise auf, der Tragekomfort ist im Testfeld unerreicht. Auch Gore setzt auf reflektierende Elemente – mehr Sicherheit bei Dämmerlicht und Dunkelheit ist so garantiert.
Was beim Laufen sofort auffällt, sind die ausgezeichneten Stretch-Eigenschaften des Stoffs. So soll sich eine Laufhose anfühlen – die Gore Wear R3 Mid Tights schränkt die Bewegungsabläufe nicht ein, sorgt durch ihr geringes Gewicht für einen ausgezeichneten Tragekomfort und trocknet darüber hinaus sehr schnell. Die Hose empfiehlt sich damit auch speziell für längere Läufe über der 10- bis 15-Kilometermarke, also zum Beispiel für Marathon-Trainingseinheiten. Dass sie nicht den Testsieg errungen hat, liegt allein am Preis.
Adidas OTR Tight
Die Adidas OTR (Own The Run) Pants hat vieles an Bord, was sich Läufer wünschen, aber eben nicht alles – deshalb schafft sie es nicht ganz in die Empfehlungen. Zwar ist die Hose leidlich bequem und stretchig, hat aber leider keine Schlüsseltasche – inzwischen ein absolutes Must-Have, wie wir finden. Weitere Features wie Reißverschlüsse an den Beinenden, reflektierende Elemente und zwei seitliche Stretchtaschen sind vorhanden – und haben uns durchaus gefallen.
Auf dem Testlauf, einem Trailrun in den bayerischen Voralpen, musste sich die Hose beweisen. Gleich fiel uns auf – sie fällt klein aus. Außerdem könnte das Material etwas stretchiger sein. Ob das daran liegt, dass Adidas zum Teil recyceltes Polyester verwendet, sei dahingestellt – es kann auch schlichtweg sein, dass es daran lag, dass uns die Test-Hose unter Umständen eine Größe zu klein war. Wie dem auch sei – auch wenn wir die OTR Pants in XL statt L getestet hätten, hätte sie immer noch den oben beschriebenen »Mangel« mit der fehlenden Reißverschlusstasche gehabt. Von daher: Knapp am Stockerl vorbei, Adidas!
inov-8 Trailpant M
Sucht man die Inov-8 Trailpant M auf Amazon, ist von einer »Strumpfhose« die Rede – ein klarer Fall von »description fail«. Die Hose ist mitnichten strumpfartig eng anliegend, sondern ist so weit geschnitten wie keine andere Hose im Testfeld. Man könnte sogar noch eine lange Funktionsunterhose darunterziehen, wenn man möchte. Auf der Website des englischen Herstellers findet sich dann auch der Hinweis, dass sich die Hose insbesondere für schlechtes, kaltes Wetter eignen soll.
Ja, was für eine Hose ist die Inov-8 Trailpant M denn nun? Wetterschutzhose zum Drüberziehen oder locker geschnittene Laufhose? Sie ist wasserdicht und nahtverschweißt, trägt sich aber trotzdem so angenehm flexibel, leicht und unbeschwert, dass sie wenig mit einer schweren Wetterschutzhose gemein hat.
Entspannt geschnittene, vielseitig einsetzbare Wetterschutzhose trifft es vielleicht am besten – ob man noch eine lange Funktionsunterhose drunterzieht oder die Hose »solo« trägt, hängt vom Wetter ab. Sie trägt sich jedenfalls auch direkt über einer Funktions-Boxershorts sehr angenehm.
Um ihr gleich mal umfassend auf die Fasern zu fühlen, entführten wir die Inov-8 Trailpant auf eine 25 Kilometer lange Lauf- und Radrunde, während der sie sich bei Schneetreiben, Gegenwind, Regen und Strassennässe beweisen muss. Um es kurz zu machen: Wir sind verblüfft, denn die Hose performt auf ganzer Linie. Sie trägt sich angenehm, trocknet schnell und fühlt sich nicht nur wie eine Funktions-Laufhose, sondern fast wie eine sportlich-modische Alltagshose an – trotzdem liegt der Schwerpunkt klar im Laufbereich.
Die Trailpant M stellt eine Mischform zwischen Wetterschutzhose zum Drüberziehen und reiner Laufhose dar. Sie wendet sich an qualitätsbewusste Allwetterläufer, die eine Hose für alle Witterungsbedingungen suchen. Preislich siedelt sie sich im oberen Bereich des Testfelds an, dafür aber auch mit einer herausragenden Verarbeitung und tollen Details, wie den weit nach oben reichenden Reißverschlüssen und einem angenehm breiten Bund.
Asics Finish Advantage 2 Tight
Okay, eine lange Lauftight ohne Reißverschlüsse an den Beinenden hatten wir im Rahmen dieses Tests noch nicht im Einsatz. Entsprechend gespannt sind wir, was die Asics Finish Advantage 2 Tight zu leisten im Stande ist. Der Anziehvorgang ist durchaus etwas zeitraubender als bei locker sitzenden Modellen. Es fällt auf, dass das Material etwas steifer und fester ist als das vieler anderer Laufhosen – man bekommt schnell den Eindruck, dass Asics bei dieser Hose auch eine Stützfunktion eingebaut hat. Man merkt zudem, dass hier ein japanischer Hersteller am Werke war – die Größe L sitzt bei unserem Tester (1,88 m/85 kg) recht eng, aber keineswegs zu eng.
Ein Zuschnüren der Kordel ist hier fast nicht nötig, die Hose hält auch so. Wie beim Testsieger, der 5inch Laufshorts von Asics, hat die Lauftight nicht zu viel Schnickschnack – eine kleine Stecktasche für Wertsachen ist alles, was an Zusatzfunktionen mit an Bord ist.
Beim Laufen kann das Produkt aus Japan auf Anhieb überzeugen. Durch ihren festen, strumpfartigen Sitz unterstützt die Hose bei allen Bewegungsvorgängen und ist doch elastisch genug, um nicht einzuschränken. Aus purem Spaß an der Freude feiert die Herren Performance Tight auf einem knapp 28 Kilometer langen Longjog ihre Premiere, auf dem sie bis auf eine Sache brilliert.
Wir haben versäumt, die Innenseite der Oberschenkel mit einer Anti-Chafing-Creme einzureiben (also einer Creme, die das Wundscheuern verhindert). An einer Stelle kommt es tatsächlich zum gefürchteten Wundreiben, diese ist allerdings nur sehr klein. Trotzdem sollte man diese Hose eventuell erst auf kürzeren Strecken einlaufen, ehe man damit auf die Langstrecke geht. Ansonsten wusste die Asics jedoch zu überzeugen und ist ein heißer Tipp für Läufer, die auf etwas Stützfunktion Wert legen.
Ultrasport Herren Laufhose
Um es gleich vorweg zu nehmen – die Ultrasport Herrenlaufhose ist recht komfortabel, hat es aber im Testvergleich schwer. Die lange Laufhose ist aus eher dünnem Material hergestellt, was sie zum Beispiel für Läufe an kühlen Abenden geeignet macht – zu kalt sollte es aber nicht werden, dann stößt die Hose schnell an ihre Grenzen. Was die Features angeht, hat Ultrasport der Hose silikonbeschichtete Abschlüsse an den Beinenden verpasst, dazu kommen YKK-Reißverschlüsse. Gut gefallen haben uns auch die reflektierenden Elemente – mehrere, übereinander angeordnete reflektierende Punkte an den Unterschenkeln sorgen für bessere Sichtbarkeit im Dunklen.
»Quick Dry« steht auf einem eingenähten Schildchen – und das ist durchaus ernst zu nehmen. Die Hose trocknet nach unserem morgendlichen Testlauf recht schnell. Praktisch ist auch die kleine Schlüsseltasche an der Rückseite des etwas zu schmal geratenen Hüftbunds, zur Not findet hier auch Kleingeld Platz. Weniger gut hat uns der etwas wulstige Kordelzug gefallen. Bei längeren Läufen besteht die Gefahr, dass dieser aufträgt und zu scheuern beginnt. Alles in allem – die Ultrasport ist garantiert keine schlechte Laufhose, gerät aber im testinternen Vergleich ins HIntertreffen – was das stimmige Gesamtkonzept angeht, hat die Konkurrenz einfach die Nase vorne.
Kalenji Laufhose lang
Ui, wie schön, mit der Laufhose von Kalenji halten wir endlich mal ein Produkt des französische Outdoor- und Sportriesen Decathlon in den Händen! Dieser hat längst auch auf dem deutschen Markt Fuß gefasst – Kalenji ist eine Decathlon-Eigenmarke. Vielen dürfte Decathlon durch seine Quechua-Wurfzelte (ebenfalls eine Eigenmarke) ein Begriff sein.
Gespannt packen wir die lange Laufhose aus – und sind überrascht. Die kuschelig weiche Hose macht erstmal keinen sonderlich sportlichen Eindruck – wir müssen den Drang unterdrücken, sie nicht zunächst nur zum Chips essen auf dem Sofa vor dem Fernseher anzuziehen. Den Kindern entfleucht glatt ein »Papa, was hast Du denn da für eine Hose an? Sieht ja aus wie eine Reithose!«
Erst auf den zweiten Blick enthüllt die Kalenji ihre wahre Bestimmung. Der Hersteller beschreibt die Hose selbst als »Laufhose für den Winter«. Ein durchgehender Mesh-Einsatz an der Innenseite der Oberschenkel sorgt für Belüftung, dazu kommen zwei seitliche Eingrifftaschen mit Reißverschluss. Um die Hose tatsächlich unter winterlichen Bedingungen zu testen, müssen wir allerdings etwas warten – der Herbst zeigt sich zunächst sonnig und (zu) warm.
Schließlich passen die Verhältnisse, und es geht los. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ziehen wir die Hose unter einer wasserdichten Überhose an und starten auf einen langen, höhenmeterreichen Trailrun. Wie trauen uns nicht, sie alleine anzuziehen – die Belüftungs-Einsätze an der Innenseite der Beine sehen nicht gerade nach molliger Wärme aus.
Unser 1100 Höhenmeter-Trailrun ist nicht unbedingt die Art Lauf, für den die Hose konstruiert wurde – aber so zeigt sich schnell, was sie auf dem Kasten hat. Beim Tragekomfort gibt es wenig auszusetzen, jedoch fühlt sich die Decathlon-Hose schwer an. Mit (nachgemessen) 360 Gramm Gewicht dürfte sie eine der schwersten im Test sein. Erstaunlicherweise saugt sie sich kaum voll – das Belüftungskonzept scheint zu funktionieren.
Trotzdem können wir die Hose schwerlich als Allrounder empfehlen, eher als Nischenprodukt für kleine Feierabendläufe bei kälteren Temperaturen. So nach dem Motto »Einmal um den Block«. Hier kann man mit einem etwas höheren Gewicht leben. Fazit: Decathlon hat hier mitnichten eine Sofa-Hose mit Laufambitionen entworfen – eher eine Kurzstrecken-Laufhose, die vom Design her etwas aus der Reihe fällt.
Under Armour Challenger II Training
Bei der Under Armour Challenger II Training haben wir es (wieder einmal) mit einem klassischen »Amazon-Bestsellerlisten-Fail« zu tun. Sie wird vom Bezos-Store unter den Laufhosen-Bestsellern gelistet, ist jedoch streng genommen keine Laufhose. Zwar wird die Hose auf Amazon explizit als »Jogginghose« bezeichnet, surft man indes auf die Website des amerikanischen Herstellers, ist von »Jogginghose« keine Rede mehr – die Hose ist eine Fußballhose. O-Ton Under Armour: Sie »bietet alles, was du zum Fußballspielen brauchst, und sorgt dafür, dass du leichtfüßig über das Feld sprintest«. Eigentlich könnten wir den Test hier schon abbrechen, nehmen sie dann aber doch neugierig und nehmen sie auf eine kleine Laufrunde mit.
Will man die Hose tatsächlich zum Laufen – und nur zum Laufen – tragen, fühlt sie sich auf Dauer schwer an, außerdem ist der sackartige Schnitt nicht sonderlich stromlinienförmig und geschwindigkeitsfördernd. Der Blick auf die Ausstattung sorgt zwar insofern für Freude, als dass Under Armour der Challenger II Training zwei seitliche Eingrifftaschen mit Reißverschluss verpasst, auch sind zwei Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen an Bord. Praktisch, aber schwer – und beim Laufen nicht unbedingt sinnvoll. Hand auf’s Herz – wir haben es hier mit einer reinen Fußball-Trainingshose und keiner Laufhose zu tun, die Hose ist für ambitionierte Läufer ungeeignet und taugt allemal für den »Verlegenheitslauf zwischendurch«.
Sundried Performance Herren Trainingshose
Sundried – der Name klingt ja schon mal interessant. Das erinnert eher an getrocknete Tomaten oder Pflaumen als an Laufhosen. Um es gleich vorwegzunehmen, bei der günstigsten Hose im Test wird leider schon beim Auspacken klar, dass bei der Herstellung mit wenig Sorgfalt vorgegangen wurde. Wie keine andere Hose stinkt die Sundried Performance Trainingshose nach dem Auspacken förmlich nach Chemikalien. Also erstmal ab in die Waschmaschine damit! Was den Tragekomfort angeht, ist die Hose unspektakulär. Man merkt dem Material an, dass die Hose die billigste im Test ist. Sie trägt sich zwar nicht schlecht, aber im Vergleich mit z. B. der Puma Runner ID Hose fühlt sich das Material schlichtweg weniger wertig und stretchig an.
Bleibt lobend zu erwähnen, dass die Sundried Performance Herren Trainingshose über durchgehende seitliche Reflektorstreifen verfügt – damit kann keine andere Hose im Test punkten.
Was die Details angeht, ist die Laufhose sinnvoll ausgestattet. Zunächst sticht der recht dicke, knallrote Kordelzug ins Auge – der ist allerdings so weich, dass er nicht aufträgt. Eine seitliche Einschubtasche bietet Platz fürs Smartphone, eine Reißverschlusstasche für Wertgegenstände sucht man hingegen vergeblich. Positiv fallen indes die YKK-Reißverschlüsse an den Beinenden auf. Das Modell von Sundried ist damit eine leidlich gute Hose für Sparfüchse, denen es hauptsächlich auf eines ankommt: den Preis!
So haben wir getestet
Spätwinter und Frühling sind eine dankbare Zeit, um Laufbekleidung zu testen. Zu Beginn des Tests herrschten noch ordentlich Minustemperaturen – so mussten speziell die etwas dickeren Modelle bei den langen Hosen beweisen, was sie wärmetechnisch auf dem Kasten haben. Im April, gegen Ende des Tests, gab es schon sommerliche Verhältnisse mit Temperaturen von über 20 Grad.
So mussten sich die verschiedenen Laufhosen bewähren – wärmen sie bei Minusgraden ausreichend? Können sie bei schweißtreibenden Läufen Feuchtigkeit schnell genug ableiten und vor allem schnell genug trocknen?
Die Testbedingungen waren breit gefächert – und entsprechend facettenreich auch die Läufe. Die Hosen wurden auf gemütlichen, sechs Kilometer langen Trainingsläufen genauso getestet wie auf schnell gelaufenen Halbmarathon-Wettkämpfen und langen Trainings bis heran an die 30 Kilometer-Marke. Auch Bergläufe um die 1.000 Höhenmeter waren dabei – perfekte Bedingungen also, um die Hosen sehr vielseitig unter die Lupe zu nehmen.
Die wichtigsten Fragen
Welche Laufhose ist die beste?
Die Gore Split Shorts ist die beste kurze Laufhose für die meisten Sportler. Sie ist schön leicht und bewegungsfreundlich. Außerdem trocknet sie schnell. Bei den langen Laufhosen hat uns die Nike Run Mobility Leggings am meisten überzeugt Aber auch andere Laufhosen konnten im Test überzeugen.
Warum brauche ich eine Laufhose?
Man könnte doch auch zum Beispiel mit einer Fußballhose laufen gehen, mögen einige sagen. Kann man schon, allerdings wurden Fußballhosen zum Fußball spielen und Laufhosen – richtig geraten – speziell für das Laufen konstruiert. Sie sind in der Regel leichter als Trainingshosen, atmungsaktiver und perfekt auf die Bewegungsabläufe beim Laufen abgestimmt.
Kurze oder lange Laufhose?
Sowohl als auch! Steht der Herbst vor der Tür, sorgt eine lange Laufhose für mehr Wärme. Bei sommerlicher Hitze macht Laufen in einer luftigen Shorts am meisten Spaß. Mit der Zeit sammeln sich in einem Läuferleben allerlei Hosen an – auch eine Winter-Thermohose und eine wasserdichte Überhose sollte man sich auf lange Sicht zulegen.
Worauf sollte man beim Lauf einer Laufhose achten?
Eine Laufhose sollte einen breiten, bequemen Bund mit einem Kordelzug haben, der sich leicht binden lässt und nicht aufträgt. Eine sichere, leicht erreichbare Schlüsseltasche ist Pflicht. Wer gerne mal ins Gelände startet, profitiert zudem von Mesh- bzw. Stretchtaschen, in denen Riegel oder Smartphone Platz finden. Bei langen Hosen sollten zudem Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen mit an Bord sein.