Die preisliche Spannweite von Isomatten ist beeindruckend groß. Man kann 7 Euro dafür ausgeben – oder auch 150 Euro. Doch wo liegen die Unterschiede? Genau das haben wir versucht im Test herauszufinden.
Hier geht es zu unserem Testbericht der besten Schlafsäcke.
Einen Testsieger herauszufinden, war alles andere als leicht. Schließlich kann man 24 Isomatten nicht in drei Monaten auf ihre Langlebigkeit testen. Trotzdem haben sich einige Favoriten herauskristallisiert. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Therm-A-Rest Trail Pro

Komfortabel, komfortabler, Therm-a-Rest Trail Pro – der Testsieger hat uns ehrlich begeistert. Was Therm-a-Rest schon vor Jahren konnte, kann die Firma immer noch, nur besser: einen hohen Schlafkomfort ermöglichen. Zwar sind Gewicht und Packmaß relativ groß, das nimmt man jedoch für das gebotene Wohlgefühl beim Schlafen gerne in Kauf. Therm-a-Rest-typisch sind durchdachte Details, wie das einfach bedienbare Pumpventil und die Anti-Rutsch-Beschichtung.
Sea to Summit Ultralight Insulated Air Mat

Die Ultralight Insulated Air Mat von Sea to Summit spielt im Vergleich zum restlichen Testfeld in ihrer eigenen Liga. Die Isomatte kombiniert eine bequeme Wabenstruktur mit einem Kunstfaserfutter, das bei Übernachtungen in den Bergen oder bei großer Kälte ein Plus an Wärme liefert. Dazu gibt es die Option, kompatible Kopfkissen auf dem dafür vorgesehenen Feld zu fixieren. Was die Verarbeitung angeht, hängt die Matte, die mit einem praktischen Sack zum Aufpumpen ausgeliefert wird, das restliche Testfeld ab.
Deeplee Camping Isomatte

Die Isomatte von Deeplee ist günstig und komfortabel. Für einen fairen Preis bekommt man eine Matte, die bei gelegentlichem, moderatem Einsatz für einen ausreichend hohen Schlafkomfort sorgt. Die Deeplee überzeugt durch ein kleines Packmaß und ein geringes Gewicht von nicht einmal 500 Gramm. Die wabenförmige Kammerstruktur sorgt für einen anständigen Liegekomfort, das Rückschlagventil macht die Bedienung einfach.
Therm-a-Rest Ridge Rest

Die Therm-a-Rest Ridge Rest als Klassiker zu bezeichnen, ist fast schon untertrieben. Die Isomatte mit der charakteristischen Riffel-Optik begleitet Outdoor-Fans schon seit Jahrzehnten – und das nahezu unverändert. Es muss also was dran sein an der Matte. Das zeigte sich auch im Test: Auf der Riffelmatte liegt man erstaunlich komfortabel, die getestete Größe L bietet zudem mit ihren 196 x 63 Zentimetern ein beeindruckendes Platzangebot. Unkaputtbar ist vielleicht der falsche Ausdruck, sehr robust ist die Isomatte aber allemal.
High Peak Dallas

Die High Peak Dallas bietet viel Schlafkomfort zum günstigen Preis. Zwar gehört sie zu den schweren Isomatten im Test, ist dafür aber schön robust und macht einen langlebigen Eindruck. Beim Aufpumpen drücken wir ein Auge zu – hier gehört etwas Geduld dazu. Mit ihren rund 1900 Gramm ist die Isomatte sicher nichts für Gewichtsoptimierer, dafür für Autocamper umso besser geeignet.
Vergleichstabelle

- Ausgezeichneter Liegekomfort
- Robust und langlebig
- Schöner Packsack
- Schwer
- Großes Packmaß

- Schnell aufgepumpt mit Pumpsack
- Hoher Schlafkomfort
- Große Liegefläche
- Praktisches Rückschlagventil
- Hochwertige Verarbeitung
- Teuer
- Schmutzempfindlich

- Kleines Packmaß
- Geringes Gewicht
- Integriertes Kopfkissen
- Guter Liegekomfort
- Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
- Zweifelhafte Langlebigkeit

- Sehr robust
- Für eine Schaumstoffmatte hoher Schlafkomfort
- Große Liegefläche (bei Größe L)
- Top Preis-Leistung
- Etwas sperrig

- Robuste Verarbeitung
- Hoher Schlafkomfort
- Große Liegefläche
- Schwer
- Aufpumpen umständlich

- Tolle Wärmeleistung durch Primaloft-Futter
- Schöne Verarbeitung
- Einfache Handhabung
- Kleines Packmaß
- Vergleichsweise hoher Preis

- Einfache Handhabung
- Robust
- Schnell einsatzbereit
- Angenehm leicht
- Isolierende Beschichtung
- Eingeschränkter Komfort
- Etwas sperriges Packmaß

- Sehr komfortabel
- Selbstaufblasend
- Beste Wärmeleistung im Test
- Optionaler Pumpbeutel
- Kann auch als Gäste-Notmatte verwendet werden
- Sehr schwer
- Großes Packmaß

- Kleines Packmaß
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schnell aufzupumpen
- Praktisches Rückschlagventil
- Komfortables Kopfkissen erhältlich
- Zweifelhafte Langlebigkeit

- Kleines Packmaß
- Kopfkissen
- Sehr leicht
- Schnell aufgepumpt
- Nur für Sommer und Übergangszeiten

- Sehr kleines Packmaß
- Sehr leicht
- Schnell aufgepumpt
- Nur für Sommer und Übergangszeiten

- Kleines Packmaß
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schnell aufzupumpen
- Praktisches Rückschlagventil
- Optional mit Kopfkissen erhältlich
- Zweifelhafte Langlebigkeit

- Toller Liegekomfort
- Ansprechende Verarbeitung mit großen Luftkammern
- Zweifelhafte Langlebigkeit

- Preis-Leistungs-Verhältnis okay
- Schwer
- Klobiges Packmaß
- Minderwertige Ventile

- Kleines Packmaß
- Als Liegerolle nutzbar
- Im Schlafmodus recht dünn

- Hoher Liegekomfort
- Relativ Schwer
- Schwammpumpe bedingt funktional

- Sehr robust
- Vielseitig einsetzbar
- Unkompliziertes Handling
- Schwer
- R-Wert vergleichsweise niedrig

- Einfache Handhabung
- Robuste Verarbeitung
- Kompaktes Format
- Relativ dünn und unbequem

- Günstig
- Zu dünn
- Schlechte Verarbeitung
- Wenig Komfort
- Zu schmal

- Günstig
- Leicht
- Zu dünn für ausreichenden Liegekomfort
- Mangelhafte Alubeschichtung
- Zu schmal
- Wenig nachhaltig
Bequemes Fundament: Isomatten im Test
Isomatte ist nicht gleich Isomatte – alle haben ihr Eigenheiten, die Vor- und Nachteile mit sich bringen. Bevor Sie zur Tour aufbrechen, ist es ratsam, einige Feinheiten zu kennen – so steht einem guten Schlaf im Freien nichts mehr im Weg.
Mattentypen
Die im Test unter die Lupe genommenen Isomatten unterscheiden sich in drei Typen: Schaumstoffmatten, aufblasbare Matten und selbstaufblasende Matten. Schaumstoffmatten sind schon für sehr günstiges Geld zu haben – im Test geht die preiswerteste Isomatte für 7 Euro über die Ladentheke. Aufblasbare Isomatten sind ein wenig teurer: 25 Euro und mehr muss man hier berappen. Für selbstaufblasbare Matten wird noch etwas mehr fällig.

Schaumstoffmatten haben den Vorteil, dass sie keine Luft zu verlieren können, um so mitten in der Nacht den Dienst zu quittieren. Dafür sind sie deutlich härter als ihre luftgepolsterten Kollegen, die in der Regel mit einem höheren Liegekomfort punkten.
Der R-Wert
Der R-Wert oder auch Wärmedurchgangskoeffizient ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch einen festen Körper. Der R-Wert beschreibt also, wie gut eine Isomatte isoliert. Die Faustregel ist ganz einfach: je höher der R-Wert, desto besser die Isoliereigenschaften. Isomatten mit einem R-Wert von über 4 sind auch für den Einsatz im Winter geeignet, dünnere mit einem R-Wert von unter 2 nur für den Sommereinsatz.
Mattenformen
Rechteckig oder mumienförmig? Das ist nicht zuletzt eine Frage des Mattentyps. Sind Schaumstoffmatten in der Regel rechteckig, orientieren sich die Hersteller von aufblasbaren und selbstaufblasbaren Isomatten meist an der Mumienform von Schlafsäcken. Rechteckige, aufblasbare Matten, wie es sie früher gab, sind nur noch selten zu finden. Der Grund liegt auf der Hand: Durch die Mumien-Silhouette wird Gewicht eingespart.
Ventiltypen
Das etwas mühsam bedienbare, einem Dunlop-Ventil ähnelnde Mattenventil, wie es noch vor zehn Jahren verbaut wurde, hat ausgedient. An seine Stelle sind bei aufblasbaren Isomatten Rückschlagventile getreten, die in der Regel drei Ventilstellungen haben: offen, geschlossen und Pumpmodus. Sie sind denkbar einfach zu handhaben und beugen Bedienungsfehlern vor.
Pumpsack
Zwei Matten im Test, das Modell von Vaude und die Sea to Summit-Matte, können mit einem sogenannten Pumpsack aufgefüllt werden – bei der Sea to Summit-Matte ist er sogar im Lieferumfang. Der Pumpsack kann am Ventil angebracht werden und beschleunigt, wenn man den Pumpvorgang vorher geübt hat, das Aufpumpen. Wir haben uns im Test mal für den Sack, mal dagegen entschieden.
Wer eine gesunde Lunge hat und gerne pustet, gewinnt durch den Sack-Einsatz nur wenig Zeit. Pumpsäcke erfüllen aber noch einen ganz anderen Zweck: Die Umgebungsluft, die man mit dem Pumpsack in die Isomatte befördert, enthält in der Regel weniger Feuchtigkeit als die Atemluft. Das sorgt letzten Endes für eine Verlängerung der Haltbarkeit der Isomatte.

Unser Favorit: Therm-a-Rest Trail Pro
Die Therm-a-Rest Trail Pro hat uns auf Anhieb beeindruckt. Der Ventildurchmesser ist mit gut zwei Zentimeter deutlich größer als bei älteren Therm-a-Rest-Modellen, das Selbstaufblasen und Entleeren geht dadurch sehr einfach und schnell. Das Außenmaterial der Trail Pro ist robustes 50D-Polyester-Gewebe, das auf der Mattenoberseite leicht angeraut ist.

Um Gewicht und Packvolumen einzusparen, hat Therm-a-Rest der Trail Pro einen Mumien-Grundriss verpasst. Die Breite auf Schulterhöhe misst 64 Zentimeter, die Breite im Fußbereich 45 Zentimeter – das reicht für normal proportionierte Camping-Fans. Ein kurzes Wort noch zum R-Wert: Er ist das Maß für den Wärmedurchgangswiderstand der Isomatte, also die Isolationsfähigkeit. Je größer der Wert, desto besser die Isolation. Mit 4,4 kommt die Trail Pro gerade gut in den Ganzjahresbereich und sollte bis -13°C ausreichend isolieren.
Voller Vorfreude packen wir unsere Sachen für die erste Testnacht. An ihre Temperaturgrenze werden wir die selbstaufblasende Isomatte beim geplanten Frühsommer-Biwak sicherlich nicht bringen, sind aber sehr gespannt, ob die Isomatte den Komfort bringt, den Therm-a-Rest im Produkttext verspricht. Unser Urteil lautet: Ja, sie ist bemerkenswert komfortabel! Für uns kam das sehr überraschend – und wir konnten gleich mal wieder etwas Luft aus der Isomatte lassen. Es besteht keinerlei Gefahr, dass man beim Liegen den Untergrund spürt, der geringere Luftdruck bedeutet jedoch nochmals einen Komfortgewinn. Dazu kommt noch die angeraute, aber sehr weiche Oberseite. Diese hemmt nerviges Herumrutschen und ist sehr angenehm. Wir kommen mit unseren 182 Zentimeter Körpergröße mit Länge, Breite und Form der Isomatte sehr gut aus und »verschlafen« den Test komplett …
Beim Einpacken fällt auf, dass der Packsack etwas zu groß ist. Die Isomatte entrollt sich wieder ein wenig, nachdem man sie in den Packsack gesteckt hat. Das holen die zwei Kompressionsgurte auch nicht wieder ganz raus. Wir verbuchen das aber mal unter »Schönheitsfehler«. Fazit: Für all die Fälle, bei denen es nicht auf den letzten Liter Packvolumen ankommt, erhält man für ca. 135,- Euro ein Maximum an Verarbeitungsqualität, Funktionalität und Komfort.
Therm-a-Rest Trail Pro im Testspiegel
Das Survival Magazin (01/2021) hat unseren Favoriten ebenfalls getestet. Die Isomatte bleibt ohne Endnote, wird aber auch von den Kollegen gelobt:
»die selbstaufblasende Trail Pro ist sehr komfortabel, geräuscharm und gut isolierend.«
Alternativen
Neben der Therm-a-Rest Trail Pro Isomatte haben wir weitere Tipps für Qualitätsbewusste, Fans langlebiger Materialien, Komfortbedürftige und Sparfüchse.
Wenn Geld egal ist: Sea to Summit Ultralight Insulated Air Mat
Die australische Marke Sea to Summit hat etablierten Isomatten-Herstellern, wie Therm-a-Rest oder Exped, in den vergangenen Jahren ganz ordentlich Kunden abgenommen. Die Marke weiß, wie ultraleichte Outdoor-Ausrüstung aussehen muss. Firmengründer Tim Macartney-Snape ist zu Fuß vom Golf von Bengalen in Indien bis auf den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffflaschen und Helfer geklettert. Daher der Name Sea to Summit. Dafür benötigte er Ausrüstung, die es so auf dem Markt noch nicht gab. Macartney-Snape entwarf sie einfach selbst – und damit ist die Firmengeschichte von Sea To Summit auch schon (fast) erzählt.

Dieser Tradition ist auch die ultraleichte Konstruktion der Ultralight Insulated Air Mat geschuldet. Sie wird in einem leichten, kompakten Packbeutel ausgeliefert, der gleichzeitig als Pumpbeutel fungiert – mit seiner Hilfe lässt sich die der Körperform angepasste Isomatte für ein Modell ihrer Komfortklasse relativ zügig aufpumpen. Vor der Benutzung sollte man allerdings sorgfältig die Betriebsanleitung durchlesen – ein wenig Übung kann hier nicht schaden.
Was den Komfort betrifft, lässt die aufwändig konstruierte Ultralight Insulated Air Mat mit ihren Wölbungen keine Wünsche offen. Die Oberflächenstruktur mit den sogenannten »Air Sprung Cells« lässt sich leicht, aber nicht zu leicht eindrücken. Man bekommt das Gefühl, nicht auf einer leichtgewichtigen Isomatte zu liegen, sondern auf einer dünnen Matratze, so angenehm unauffällig passt sich die Matte dem Körper an. Wer gerne mit Kopfkissen schläft, findet auf der Ultralight Insulated Air Mat im Kopfbereich eine Anti-Rutsch-Beschichtung vor. Das ist praktisch, funktioniert aber nur mit kompatiblen Kopfkissen.
Hervorragende Isolationseigenschaften
Im Test nehmen wir die Isomatte auf eine anspruchsvolle Unternehmung mit: Eine Frostnacht auf 1.600 Meter Höhe eignet sich perfekt, die Isomatte an ihre Grenzen zu bringen. Doch die lassen sich während dieser Nacht gar nicht ausloten – bei schätzungsweise minus fünf Grad Celsius ist die Isomatte noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten, was auch an ihrer Thermolite-Isolation liegt. Die Isomatte ist sozusagen mit Kunstfasern »gefüttert«, was neben den »natürlichen« Isolationseigenschaften einer luftgefüllten Isomatte für ein weiteres Plus an Wärme sorgt. Die Luft ist nach der Übernachtung durch das praktische Doppelventil schnell wieder aus der Matte gelassen.
Sea to Summit legt der Isomatte noch ein umfangreiches Reparaturset bei und schnürt so ein stimmiges Gesamtpaket, was man bei dem empfohlenen Verkaufspreis von rund 130 Euro auch erwarten kann.
Uns hat die Isomatte im Test begeistert. Wer bereit ist, den stolzen Preis zu zahlen, bekommt mit der Matte aus Australien einen durchdachten, funktionalen und robusten Begleiter, der viele Campings, Touren und weitere Unternehmungen mitmachen dürfte. Wir würden sie sogar dem Besuch als Notbett zur Verfügung stellen.
Preis- und Gewichtstipp: Deeplee Isomatte
Als wir die Isomatte von Deeplee zu Hause im Wohnzimmer das erste Mal auspacken, gibt es eine Überraschung: Als (zunächst) einzige Isomatte im Test hat die Deeplee ein integriertes, getrennt aufblasbares Kopfkissen. Wird sich diese Konstruktion in der Praxis bewähren? Schließlich ist es nicht jedermanns Sache, den Kopf während des Schlafens abwinkeln zu müssen.

Wir nehmen die Deeplee-Matte mit auf ein durchaus alpines Biwak auf 1950 Meter Höhe im Vorkarwendel. Gleich fällt positiv auf, dass sich die Isomatte mit ihrem Packmaß von 22 x 11 Zentimetern sehr klein verpacken lässt. Seitdem wir Mitte der Neunziger Jahre das erste Mal mit aufblasbaren Isomatten zu tun hatten, hat sich hinsichtlich des Packmaßes einiges getan. Zügig ist die Matte durch das Rückschlagventil aufgepumpt, das Kopfkissen lässt sich durch wenige Atemstöße befüllen. Um den Komfort zu variieren, muss man es ja nicht gleich so prall wie einen Luftballon aufpumpen – ein etwas weniger aufgepumptes Kopfkissen ist dem Schlafkomfort durchaus zuträglich.
Schnell ist ein kleines Süppchen auf dem Kocher zubereitet, und schon machen wir es uns auf der Deeplee-Matte bequem, was besser funktioniert als auf den meisten anderen Isomatten im Test. Der Kopf kommt auf dem nicht zu dicken und nicht zu dünnen Kopfkissen in einer angenehmen Position zum Liegen. Das Kopfkissen ist an den Seiten etwas breiter, dadurch kann der Kopf nicht vom Kissen kullern und liegt immer schön angenehm in der Mitte. Wir sind verblüfft, wie gut das funktioniert.
Es dürfte um die null Grad haben, trotzdem gibt sich die Deeplee-Matte keine Blöße. Wir sind nach der Nacht im Freien vom Liegekomfort überrascht, die Deeplee lässt sich zudem angenehm schnell zusammenrollen und verpacken. Der Hersteller gibt keinen R-Wert für die Isomatte an, er dürfte sich aber in etwa bei 1,3 einordnen. Das heißt: Für Sommerbiwaks und Aktivitäten in den Übergangszeiten ist die Isomatte super. Allein bei Winterbiwaks und -Campings sollte man lieber zu einer leistungsstärkeren Isomatte wie dem Modell von Therm-a-Rest greifen.
Was die Langlebigkeit angeht, ist die Deeplee schwer zu bewerten. Das Material macht allerdings einen robusten Eindruck und wir prophezeien der Isomatte durchaus ein längeres Produktleben. Sollte dem nicht so sein, werden wir es an dieser Stelle berichten. Wir empfehlen die Deeplee Outdoor-Fans, die eine durchdachte Isomatte für gelegentliche Freiluftausflüge aller Art suchen, mit der Matte schonend umgehen und bei härteren Untergründen, wie Fels oder Geröll, auch mal eine materialschonende, zusätzliche Bodenplane verwenden. Für den Hardcore-Biwakeinsatz im Hochgebirge, der womöglich mehrmals im Jahr durchgeführt wird, sollte man sich ein robusteres Modell anschaffen, wie zum Beispiel die ebenfalls getestete Sea to Summit.
Die Panzermatte: Therm-a-Rest Ridge Rest
Die Therm-a-Rest Ridge Rest ist der Panzer unter den Isomatten. Ihre Robustheit ist legendär, ebenso die für eine Schaumstoffmatte durchaus beeindruckende Wärmeleistung mit einem R-Wert von 2,6. Im Test hatten wir die Ehre, die große Version der Isomatte in L zur Verfügung gestellt zu bekommen. Das bedeutet viel Liegefläche und entsprechenden Komfort.

Der amerikanische Hersteller Therm-a-Rest ist ein alter Hase in der Mattenfertigung und kennt sich mit technischen Finessen womöglich besser aus als jeder andere Hersteller in diesem Sektor. Trotzdem leistet sich das Unternehmen noch eine »simple« Isomatte wie die Ridge Rest – doch so simpel ist die Matte nun auch wieder nicht: Durch ihre Zickzack-Struktur bilden sich beim Liegen auf der Isomatte kleine Lufteinschlüsse, die für eine bessere Isolationsleistung sorgen.
Klar, die Isomatte kommt nicht an den Liegekomfort einer hochwertigen Aufpump-Matratze heran. Trotzdem bietet sie aufgrund der raffinierten Riffelung einen erstaunlichen Grad an Flexibilität, den die anderen, gänzlich flachen Schaumstoffmatten im Test so nicht bieten. Wir kennen dieses Modell seit Jahren, hatten also bereits mehrere Ridge Rests im Einsatz. Geradezu legendär ist ihre Haltbarkeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Matten mussten wir noch keine Ridge Rest entsorgen – natürlich bei pfleglichem Umgang und moderatem Einsatz.
Wir empfehlen die Ridge Rest daher allen Outdoor- und Campingfans, die eine verlässliche, nahezu unkaputtbare und vor allem auch noch günstige Matte suchen, die die Billigheimer im Test in Sachen Nachhaltigkeit locker aussticht. Hier gibt es keine sich ablösende Alubeschichtung, die Isomatte hält auch dem harten Felskontakt stand und ist denkbar unkompliziert in der Handhabung.
Schlafkomfort fürs Autocamping: High Peak Dallas
Darf es etwas mehr Komfort sein? Dann ist die High Peak Dallas einen Blick wert. Die aus robustem Polyester gefertigte Isomatte macht sofort einen unkaputtbaren Eindruck – sie ist garantiert keine Matte nur für eine Nacht! Allerdings sind ihre rund 1900 Gramm Gewicht schon eine Ansage, sowas will man nicht im Rucksack über weite Strecken schleppen. High Peak wendet sich mit dem Modell speziell an Autocamper…

Verlässlichkeit beim Camping – die High Peak Dallas bietet genau das. Darüber hinaus gehört sie zu den Komfortwundern im Test. Im Gegensatz zu vielen getesteten Isomatten, die 500 Gramm und weniger wiegen, dürfte sie bei pfleglicher Behandlung auch über eine lange Lebensdauer verfügen, wenn man sich nicht gerade auf einen Kaktus legt.
Einen Wermutstropfen gibt es bei allem Liegekomfort: wie bei vielen anderen Isomatten im Test funktioniert die eingebaute Fußpumpe nur bedingt gut. Schnell haben wir die High Peak Dallas wieder per externer Handpumpe aufgeblasen. Auch das Packmaß ist mit 30 x 18 Zentimetern nicht ganz klein, was man aber beim Autocamping vernachlässigen kann.
Außerdem getestet
Ferrino Nap Klappmatratze
Isomatten zum Zusammenklappen – das ist nichts Neues, aber immer noch etwas Praktisches. Das Modell Nap des italienischen Outdoorsport-Experten Ferrino hat uns recht gut gefallen, zumindest was den testinternen Vergleich angeht. Anders als die ähnlich konstruierte Mil-Tec ist die Ferrino mit etwas mehr Liebe zum Detail hergestellt und schaut nicht ganz so »militärisch« aus, außerdem sorgt die silberne Beschichtung für ein besseres Wärmemanagement.
Nachteil bei einer Klappmatte: Man muss sie erstmal unterbekommen – wenn man mit dem Rucksack unterwegs ist, wir das mitunter zu einer Herausforderung. Mit einem Packmaß von etwa 50 x 30 x 3 Zentimeter lässt sie sich jedoch an größeren Rucksäcken gut befestigen; wer mit dem Auto unterwegs ist, bekommt die Isomatte so oder so unter. Mit einem Preis von aktuell rund 23 Euro die perfekte Matte für Globetrotter und Outdoorfans, denen eine Matte zum Aufblasen zu teuer und/oder zu riskant ist.
Robens Prima Core
Wer bisher des Nächtens mit Zitterattacken zu kämpfen hatte, für den ist die Robens Prima Core Isomatte ein heißer Tipp, denn Robens hat sich für dieses Modell etwas ganz besonderes einfallen lassen. Die komfortable Isomatte stellt Schlafende durch ihre beeindruckende Höhe von 6 Zentimetern nicht nur viel Schlafkomfort zur Verfügung, sondern hat zudem noch ein ganz besonderes Ass im Ärmel: eine partielle Füllung aus wärmender Primaloft-Kunstfaser. Ergebnis: schon beim ersten Drauflegen verblüfft die je nach Ausführung 100 bis 130 Euro teure Isomatte mit einem beeindruckenden Wärmegefühl; man bekommt fast den Eindruck, die Nacht auf einer Heizdecke zu verbringen.
Liegekomfort, Packmaß und Gewicht der Isomatte gehen voll in Ordnung, auch die Verarbeitung hat uns gut gefallen. Im direkten Testvergleich muss sich die Robens jedoch Sea to Summit geschlagen geben. Die ähnlich teure Isomatte des australischen Herstellers verfügt über clevere Details, die man bei Robens vergeblich sucht, so zum Beispiel das raffinierte Pumpsystem. Außerdem hinkt die Robens Prima Core erstaunlicherweise beim R-Wert etwas hinterher: 2,1 sind für eine Matte dieser Preis- und Ausstattungsklasse dann doch etwas wenig.
Vaude Tour 5L
»Schlafen wie auf Wolken« heißt es bei der Vaude Tour 5L. Die Luxusmatte erinnert vom Volumen und Gewicht her eher an eine kompakte Matratze als an eine ultraleichte Isomatte. Mit gemessenen 1.692 Gramm ist sie im Test mit Abstand die schwerste Matte im Test – dafür aber auch unter den Spitzenreitern beim Liegekomfort. Sie punktet mit einer kuschlig weichen Haptik, die geradezu dazu einlädt, es sich auf der Isomatte bequem zu machen.
»Leicht«, so wie es die Verpackung verspricht, ist die Tour – zumindest in dieser Ausführung – also nicht. Diese Isomatte muss man schon dabei haben wollen, Leichtgewichts-Biwakfans werden eher auf die rund ein Kilogramm (!) leichtere Sea To Summit oder andere Modelle aus Vaudes Tour-Serie ausweichen. Komfortliebhaber werden mit der Isomatte jedoch ihre helle Freude haben: Sie ist beispielsweise gut für Campingaktionen geeignet, zu denen man mit dem Auto anreist.
Stichwort Liegekomfort: Vaude setzt auf sogenannten »offenzelligen« PU-Schaum, der sich den Körperkonturen perfekt anpasst, Bodenunebenheiten problemlos ausgleicht und sich während dem Schlaf förmlich an den Körper anschmiegt. In Kombination mit ihrer Isolationsleistung liefert die Matte so ein außergewöhnlich kuscheliges und warmes Liegegefühl.
Ein kleines Manko findet sich jedoch auch bei dieser Isomatte: Das Ventil ist im Vergleich zu den effektiveren Rückschlagventilen der Konkurrenz etwas fummeliger in der Handhabung. Trotzdem gilt: Die Vaude Tour 5L bietet eine überragende Leistung und eine schöne, ansprechende Verarbeitung, die der Isomatte ein langes Produktleben bescheren dürfte.
Unigear Ultralight Air Sleeping Pad
Die Unigear Ultralight Air Sleeping Pad unterscheidet sich von der unten getesteten »Standard-Matte« von Unigear in nur einem Detail: Sie verfügt über einen separat aufpumpbaren Kopfteil. Das hat den Vorteil, dass der Schlafkomfort der 46 Euro-Matte etwas höher ist als bei der Standardmatte. Daneben ist der R-Wert mit 1,5 um 0,2 ebenfalls höher als beim Standardmodell, allerdings liegt sie auch beim Gewicht um rund 50 Gramm weiter oben.
Im Test landet sie recht weit vorne – was in erster Linie am (noch) guten Preis-Leistungs-Verhältnis und dem erwähnten Komfort-Plus liegt. In den Empfehlungen sehen wir sie trotzdem nicht – hier sitzt die Deeplee aufgrund ihres unschlagbaren Preises recht fest im Sattel. Wer allerdings bereits das Standard-Modell der Unigear hat und vom Komfort her ein bisschen upgraden will, kann hier ebenfalls getrost zugreifen.
Unigear Camping Isomatte
Die Isomatte von Unigear ähnelt vom Packformat her dem Modell von Bify. Bläst man sie jedoch auf, zeigt sich ein gänzlich anderer Aufbau. Die Luftkammern sind wellenförmig angeordnet, was für einen erstaunlich angenehmen Liegekomfort sorgt. Positiv überrascht sind wir – im Gegensatz zur Bify – auch vom Gewicht. Im Netz ist von 520 Gramm die Rede, tatsächlich brachte die Isomatte knapp unter 500 Gramm auf die Waage. Beim Packmaß kommt die Isomatte indes nicht ganz an die Bify heran, die Matten unterscheiden sich hier jedoch nur in Nuancen.
Der Packsack erscheint ausreichend haltbar verarbeitet, beim Rückschlagventil gibt es derweil eine Überraschung. Unigear setzt augenscheinlich genau das gleiche Ventilmodell ein, das auch bei Bify, Jökel und Deeplee verbaut wird. Kommen alle vier Matten am Ende aus einer einzigen Fabrik in China? Das lässt sich im Rahmen des Tests nicht klären, die ähnliche Verarbeitung macht jedoch stutzig. Mit 188 x 60 Zentimetern ist die Unigear ähnlich groß wie die Matte von Bify, auch die Dicke entspricht in etwa der Kollegin.
Im Rahmen des Tests verwendeten wir die Isomatte bei einem Biwak in Flussnähe im oberen Pinzgau in Österreich. Es gibt nichts zu bemäkeln, auch wenn die Isomatte nicht ganz an den Schlafkomfort der Sea To Summit heranreicht. Auch was den Kopf-Komfort angeht, hat die Unigear-Matte das Nachsehen. Hier hat uns das Kopfkissen der Deeplee im Test nachhaltig beeindruckt. Für etwas weniger Geld gibt es bei Deeplee etwas mehr Kopf-Komfort als bei Bify. Beim »Körperkomfort« unterscheiden sich die Matten kaum – auch wenn die Unigear mit einer besonderen Optik und Kammeranordnung punktet.
Trekology Isomatte aufblasbar
Der Hersteller Trekology mit seinem Modell Aluft UL 80 ist kein Unbekannter für uns: In unserem Wanderstock-Test konnte die Marke bereits überzeugen. Doch wie sieht es bei den Isomatten aus?
Auch die komplett schwarze Matte kommt uns seltsam bekannt vor. Wie einige bereits getestete Isomatten – allen voran das Modell von Deeplee – reiht sich die Trekology in die Sparte »günstig und aus Fernost« ein. Wobei es unfair wäre, alle Matten über einen Kamm zu scheren: Die Trekology sieht auf den ersten Blick deutlich teurer aus, als sie ist, und stellt sich schon in der ersten Campingnacht auf einem Schweizer Campingplatz als erstaunlich komfortabel heraus.
Einige Fernost-Hersteller versehen ihre Mattenmodelle mit integrierten Kopfkissen, also mit einem erhöhten Kopfende, das für mehr Komfort sorgen soll – so eben auch Deeplee. Trekology verzichtet darauf. Testintern erinnert die Matte an das Modell von Robens, nur eben ohne die Isolation. Ob man den »Komfort-Vorteil« eines integrierten Kopfkissens schätzt, sei dahingestellt, schließlich wird der Kopf bei einer recht straff aufgepumpten Isomatte in die Höhe »gezwungen«. Viele Schläfer ziehen es vor, ein separates, kuscheligeres Kopfkissen zu verwenden oder schlichtweg die Fleece-Jacke unter den Kopf zu legen.
Wie dem auch sei: Zwar isoliert die Trekology natürlich nicht so gut wie eine Sea To Summit oder Robens, dafür ist sie im Budget-Bereich ein heißer Tipp für Nutzer, die über die Art ihres Kopfkissens selbst entscheiden wollen. Um vorne mitzuspielen, hat es die Isomatte aber schwer. Sie wiegt mit rund 750 Gramm erstaunlich viel und ist – dafür, dass sie aus Fernost kommt – mit 40 Euro etwas zu teuer.
Nordmut Isomatte
Wer minimalistisch unterwegs ist, wird mit der Isomatte von Nordmut glücklich: Mit ihrem Packmaß von nur 19 x 12 Zentimetern findet sie auch in kleineren Rucksäcken und Taschen problemlos Platz. Außerdem punktet sie mit ihrem Gewicht: Nur 484 Gramm sind schon eine Ansage.
Die Nordmut ist leicht, klein und trotzdem ausreichend komfortabel, um auf gewichtsoptimierten Campings für Komfort zu sorgen. Zudem ist sie angenehm schnell aufgeblasen. Während man bei dickeren Isomatten beim Aufblasen schnell in Atemnot ist, geht es bei der Nordmut ruckzuck. Ein wenig irritiert sind wir von der Tatsache, dass der Hersteller keinen R-Wert angibt – wir tippen auf einen Wert zwischen 1 und 2. Das macht die Isomatte sommertauglich, auch in wärmeren Nächten in den Übergangszeiten kann sie eingesetzt werden. Extremtemperaturen sollte man indes meiden – hier ist schlicht nicht klar, bis zu welcher Temperatur die Isomatte ausreichend isoliert.
Was die weitere Ausstattung angeht, orientiert sich das Modell an vielen anderen Isomatten im Test. Gut bedienbares Rückschlagventil, recht verlässlich wirkender Packsack, klassische Wabenstruktur. Die Nordmut ist absolut in Ordnung für’s Bikepacking und andere Aktivitäten, wo man mit dem Packvolumen haushalten muss. Um ganz vorne mitzuspielen, bräuchte sie ein Kopfkissen wie die Deeplee.
Semptec Urban Survival Technology Schlafmatte
Die Semptec-Matte, die wir im zweiten Testupdate bewertet haben, gleicht der Nordmut (siehe oben) wie ein Ei dem anderen – nur der Packsack ist etwas größer. Das Wabenmuster ist exakt das gleiche, die Form nahezu ebenfalls. Eine getrennte Bewertung zu schreiben, erübrigt sich – am Ende ist es nur das Corporate Design, das sich unterscheidet. Am Ende ist es also Geschmackssache, ob man zur Semptec, Nordmut, Bify, Camp Knight oder Jökel greift.
CampKnight Isomatte und Campingsofa 2-in-1
Interessantes Konzept, das sich der deutsche Hersteller CampKnight da ausgedacht hat: eine Kombination aus Isomatte und Sitzrolle. Warum auch nicht?
Was den Komfort im Isomatten-Modus angeht – nun ja, es geht so. Die Isomatte ist recht dünn bzw. der Abstand zwischen den luftgefüllten Bereichen und den verschweißten Sektoren im Vergleich zu anderen Isomatten recht groß. Das muss nicht von Nachteil sein, schränkt den Einsatzbereich jedoch etwas ein. Für Sommercampings, Festivalbesuche und Strandurlaube ist die Isomatte geeignet, für anspruchsvollere, komfortbewusste Nutzer und längere Campings sollte man zu einem Modell greifen, das mehr Komfort bietet. Beim Familiencamping, in dessen Rahmen wir mehrere Matten testen, wird die CampKnight am Ende nur als Unterlage für andere Isomatten genutzt, da ihr in Sachen Komfort alle anderen Matten zum Aufblasen den Rang ablaufen.
Übrigens lassen sich auch andere Isomatten, wie das Modell von Overmont, zusammenrollen, um sie vielseitiger nutzen zu können. Ob das ein ernsthaftes Kaufargument darstellt, können wir nicht beurteilen. Auf den ersten Blick fällt die Funktion eher unter »interessantes, aber nicht unbedingt notwendiges Gimmick«, das Festival- und Konzertbesuchern gefallen dürfte, für ernsthafte Campern aber eher überflüssig ist, wenn man die Isomatte nicht gerade jeden Tag mehrmals aufpumpen möchte.
AKSOUL Isomatte
Komfortabel ist sie durchaus, die China-Matte mit dem mehr oder weniger eingängigen Namen Aksoul. Durch das integrierte Kopfkissen bietet sie angenehmen Liegekomfort.
Was die weiteren Features angeht, hat sie uns allerdings nicht sonderlich überzeugt. Da wäre zunächst die in die Isomatte integrierte Fußpumpe zu nennen. Grundsätzlich ist das ja eine gut gemeinte Funktion, in der Praxis pumpt man sich indes den Fuß wund, ehe sich in Sachen Luftfüllung etwas Nennenswertes tut. Okay, gemütliche Camper, bei denen die Entspannung schon beim Aufpumpen der Isomatte anfängt, werden eventuell mehr Geduld haben – alle anderen, die einfach nur schnell eine Schlafunterlage parat haben möchten, werden die Isomatte – wie wir – mit dem Mund oder einer externen Handpumpe aufpumpen.
Auch sonst konnte uns die Isomatte nicht ganz überzeugen. Sie ist zwar schön robust gearbeitet, kann aber gewichtstechnisch mit ihren 834 Gramm nicht ganz vorne mithalten. Für die 50 Euro, die Aksoul für die Matte abruft, würden wir zu einer leichteren, schneller aufpumpbaren und kleiner packbaren Matte greifen – oder eben zu einer noch schwereren und damit auch deutlich komfortableren wie der High Peak.
Savotta FDF Sleeping Pad
Als wir das Savotta FDF Sleeping Pad auspacken, sind wir erst einmal verblüfft: Schneelappen an einer Schlafunterlage? Immerhin 74 Euro für eine relativ einfach gestrickte Matte? Dazu noch komplett in olivgrün? Ein Blick ins Internet, und man ist schlauer: Savotta ist ein finnischer Hersteller von Militärausrüstung und verkauft sein FDF Sleeping Pad sozusagen »nebenher« auch in einschlägigen Online-Shops.
Was den Faktor Robustheit angeht, dürfte die Isomatte mit Schaumstoffkern ganz oben mitspielen. Das Außenmaterial aus reißfestem Textil macht einen recht langlebigen Eindruck. Auf einer Seite ist die Savotta gummibeschichtet, somit rutscht man mit dem Schlafsack nicht herum, wenn z. B. die Liegeunterlage nicht ganz eben ist. Mit 1060 Gramm ist die Isomatte nicht sonderlich leicht, die Abmessungen von 190 x 50 cm dafür recht großzügig, erst recht, wenn man die 15 cm breiten »Seitenflügel« bzw. Schneelappen hinzurechnet.
Wir wollen uns mal vorsichtig ausdrücken – hätten wir Survival-Ausrüstung bzw. Isomatten fürs Militär getestet, wäre die Savotta vermutlich ganz weit vorne gelandet. Egal ob auf Schnee, im Wald auf dorniger, buschiger Unterlage (wie man sie eben speziell in Finnland antrifft) – mit der Savotta lässt es sich überall schlafen. Im Test hat sie, aller Robustheit zum Trotz, wenig Chancen, eine Empfehlung vom Thron zu stoßen. Dafür ist ihr R-Wert von 2 dann doch nicht überzeugend genug, das Packmaß zu groß und das Preis-Leistung-Verhältnis für eine Campingmatte zu schlecht.
Overmont Camping Isomatte Luftmatratze
Pumpt man eine Milka-Schokolade auf Isomattengröße auf, kommt man der Bauform der Overmont schon sehr nahe. Hätte man mehrere davon, könnte man sich eine Isomatten-Blockhütte bauen, so baukastenartig kommt die 12 Zentimeter (!) dicke Isomatte daher.
Die Verarbeitung geht in Ordnung, trotzdem erinnert uns die Isomatte ein wenig an Omas Luftmatratze. Dem dezenten, ansprechenden Produktdesign von modernen Therm-A-Rests, Sea to Summits oder auch der Isomatte von Robens hat die 1,2 Kilogramm schwere Matte nur wenig entgegenzusetzen.
Wie dem auch sei: Die nur 30 Euro teure Isomatte bietet einen ordentlichen Schlafkomfort. Durch ihre Höhe werden auch größere Bodenunebenheiten souverän geschluckt. Mit 60 Zentimeter bietet sie eine ordentliche Durchschnittsbreite, um es mal so zu nennen. Breitere Zeitgenossen sollten jedoch vom Kauf Abstand nehmen – denn wehe, man rutscht hier mal ein wenig von der Liegefläche! Das fühlt sich fast so an, als würde man Zuhause von der Matratze kippen.
Was die harten Fakten angeht, kommt die Overmont der Konkurrenz nicht ganz hinterher: Klobiges Packmaß, hohes Gewicht – in der Preisklasse zwischen 20 und 30 Euro würden wir eher noch zur Therm-a-Rest Ridge Rest greifen oder zur Bify. Diese sind zwar nicht ganz so komfortabel, wiegen dafür aber deutlich weniger und lassen sich – zumindest im Falle der Bify – winzig klein verpacken.
Mil-Tec BW Isomatte
Auch die Mil-Tec BW Isomatte ist wie eine Tafel Schokolade: schnell ausgepackt, schnell einsatzbereit. Uns hat gefallen, dass man die Isomatte sehr vielseitig einsetzen kann. Lässt man sie zusammengeklappt, taugt sie super als Sitzunterlage. Komplett ausgeklappt, kann man es sich schließlich mit dem Schlafsack darauf bequem machen – zumindest so weit wie möglich, denn 5 Millimeter Mattendicke und eine eher härtere Konsistenz versprechen keine Jubelstürme hinsichtlich des Komforts.
Trotzdem hebt sich die Mil-Tec angenehm von den Modellen Explorer, AR Tactical und Idena ab, denn ihr Material macht einen robusteren, langlebigeren Eindruck. Wir können uns gut vorstellen, uns die Isomatte als Backup-Schlafunterlage in den Ausrüstungsschrank zu legen. Darüber hinaus belastet sie mit einem Preis von nicht einmal 20 Euro das Budget nicht allzu sehr.
Explorer Isomatte für Camping
Simpler geht’s nicht mehr. Die Explorer scheint zudem ein echtes Schnäppchen zu sein – möchte man meinen. Denn der Begriff »Schnäppchen« bedeutet ja durchaus, dass man etwas erworben hat, dass einem auch zufriedenstellende Dienste leistet.
Denn das, was diese dünne Isomatte zu leisten im Stande ist, ist übersichtlich. Das Material der Schaumstoffmatte wirkt billig, die Matte ist grob zugeschnitten, auch ist sie mit ihren 0,7 Zentimetern sehr dünn.
Bei einer Familientour in den bayerischen Vorbergen packen wir die Isomatte ein, sie muss als Sitzunterlage beim Mittagessen herhalten. Sie während einer Übernachtung zu verwenden, kommt uns gar nicht erst in den Sinn – zu dünn und zu unkomfortabel erscheint uns das Modell. Zum Draufsetzen reicht sie jedoch allemal aus. Wir sind uns jedoch schnell einig, dass die Explorer maximal als Yoga-Notmatte herhalten könnte – dafür ist sie mit 50 Zentimetern aber im Grunde zu schmal.
Zum Schlafen würden wir sie indes nur in absoluten Notfällen hervorziehen – hier gibt es für weniger Geld Preis in Form der AR Tactical eine komfortablere, weil dickere, wenn auch aufgrund der Alu-Beschichtung nicht nachhaltigere Matte. Wer etwas für die Umwelt tun will, greift sowieso zur nahezu unkaputtbaren Therm-A-Rest Ridge Rest, die auch nicht viel mehr kostet und schon Generationen von Campern und Freiluftfans begeistert hat.
Was für die Explorer bleibt, ist ein Trotzplatz. Wer eine günstige Sitzunterlage braucht, auf der man auch mal ein Nickerchen machen kann, ist hier gut aufgehoben. Für Komfortliebhaber ist sie aber ganz sicher keine Option.
Idena Isomatte
Die Isomatte von Idena ist mit 7 Euro die günstigste Isomatte im Test. Hand aufs Herz: Sie ist auch nicht viel mehr wert. Eine alubeschichtete Isomatte, noch dazu mit einer so filigran wirkenden, dünnen Aluschicht, ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. Die Isomatte ist neben der Mil-Tec die dünnste im Test und bietet weniger Flexibilität als die Explorer. Das äußert sich auch im Liegekomfort. Zu Pfadfinderzeiten hätte uns diese Isomatte vielleicht zufriedengestellt, wer auf etwas mehr Komfort Wert legt, lässt aber lieber die Finger davon.
Beim Schlafen auf einer härteren Unterlage ist es jedenfalls nur eine Frage der Zeit, bis bei der Idena die Fetzen fliegen. Die Aluschicht ist deutlich dünner als eine Haushalts-Alufolie. Für uns ist die Idena nicht viel mehr als ein Wegwerfprodukt, das wir nur Leuten empfehlen können, die a) ein extrem kleines Budget haben oder b) auf ein Festival o. ä. gehen und eine Isomatte suchen, die nach der Nutzung sowieso entsorgt wird. Hier sollte man aber unter Umständen sein Konsumverhalten hinterfragen. Alle anderen liegen und schlafen auf einer Ridge Rest von Therm-a-Rest oder einem ähnlichen Modell deutlich besser.
Immerhin beschreibt der Hersteller die Isomatte auf der mitgelieferten Banderole auch gar nicht als Schlafunterlage, sondern empfiehlt sie »für Picknick, Strand und jegliche Aktion im Freien« – als ob er selbst nicht sicher wäre, ob sie sich denn auch für das Übernachten eignet.
So haben wir getestet
Alle Isomatten wurden während des rund dreimonatigen Testzeitraums beim Camping und bei Biwaks in verschiedenen Höhenlagen von 800 bis 2.500 Meter Höhe mit unterschiedlichen Schlafsäcken getestet. Dabei wurde insbesondere bewertet, wie sich die Matten hinsichtlich des Liegekomforts schlagen.
Darüber hinaus haben wir alle Isomatten gewogen, die Verarbeitung geprüft und das Packmaß gemessen. Den Testsieger werden wir außerdem im Langzeittest auf die Langlebigkeit überprüfen.
Die wichtigsten Fragen
Welche Isomatte ist die beste?
Die Therm-a-Rest Trail Pro ist für die meisten Camper die beste Isomatte. Der Schlafkomfort ist mit der beste im Test, Gewicht und Packmaß sind etwas höher als bei anderen Matten. Im Test konnten aber auch andere Isomatten überzeugen.
Besser aufblasbar/selbstaufblasend oder besser Schaumstoff?
Das ist die Gretchenfrage – und wir fassen uns kurz. Aufblasbare bzw. selbstaufblasende Isomatten haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind deutlich komfortabler und, in der Regel, etwas kleiner verpackbar als Schaumstoffmatten. Eines kann jedoch nie ganz ausgeschlossen werden: Eine undichte Stelle, die zum Beispiel durch einen Dorn oder einen spitzen Stein verursacht wird. Da die Hersteller stetig an der Robustheit ihrer Matten arbeiten, kommt dies allerdings nur noch relativ selten vor. Wer auf Nummer sicher gehen will, dafür aber Abstriche beim Komfort in Kauf zu nehmen bereit ist, nimmt die gute alte Schaumstoff-Isomatte. HINWEIS: Die meisten Hersteller von Isomatten mit Luftfüllungen legen ihren Produkten Flicksets (Klebeflicken) bei – auch No Name-Hersteller. Das Flicken geht damit i.d.R. schnell und unkompliziert vonstatten.
Welche Länge sollte eine Isomatte haben?
Die meisten Isomatten werden in verschiedenen Längen angeboten – zumindest die von Markenherstellern. Eine Isomatte sollte stets mindestens so lang wie die Körperlänge sein. Gewichtsoptimierer legen zwar gerne auch mal die Füße auf den Rucksack oder eine andere Unterlage, damit die Isomatte etwas kürzer ausfallen und damit Gewicht gespart werden kann – für „Otto Normalcamper“ gilt jedoch die Regel: Körpergröße +5 oder besser +10 Zentimeter darf es schon sein.
Braucht eine Isomatte ein integriertes Kopfkissen?
Manche Hersteller – auffällig viele davon aus dem No Name-Sektor – verpassen ihren Matten einen leicht erhöhten Kopfteil, ein „fix eingebautes Kopfkissen“ sozusagen. Dass der erhöhte Kopfteil „fix eingebaut“ ist, ist Fluch und Segen zugleich. Segen deshalb, weil man sich im Grunde um kein Kopfkissen zu kümmern braucht. Fluch deshalb, weil nicht alle Schlafbedürftigen davon begeistert sind, dass der Kopf leicht erhöht zum Liegen kommt. Alternativ gibt es zum Beispiel von Therm-a-Rest flauschig weiche Campingkopfkissen, die man nach Lust und Laune zurechtknautschen kann. Beim Kauf sollte man also ein bisschen die eigenen Schlaf-Vorlieben im Hinterkopf haben. HINWEIS: Bei einigen Herstellern lässt sich der Kopfteil getrennt mit Luft befüllen, jedoch nicht bei allen. Ist dies möglich, kann der Luftdruck natürlich entsprechend angepasst werden.
Gibt es extrabreite Isomatten für zwei Personen oder Personen mit größerem Körperumfang?
Ja, die meisten Markenhersteller bieten auch breitere Matten oder Zweipersonenmatten an. Im Test hatten wir noch nicht das Vergnügen mit einem solchen Modell – Exped, Outwell, Vaude und andere Hersteller haben breitere Matten jedoch im Sortiment.