Kneten, raspeln, rühren, reiben, backen, pressen, pürieren, schneiden – in der Küche fällt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Arbeitsschritte an. Zugegeben: Die meisten davon kann man auch in Handarbeit erledigen. Einfacher geht es aber mit einem elektrischen Helferlein, das einem die Mühe abnimmt. Am besten geht das mit einer Universal-Küchenmaschine.
Doch bevor man losstürmt und voller Eifer zum nächstbesten Apparat greift, der einem in die Hände fällt, sollte man sich einige Gedanken machen. Denn auch wenn sie viele Funktionen vereinen, Küchenmaschinen sind große Geräte und nehmen entsprechend viel Platz in der Küche ein. Wenn man sich eine zulegt, sollte sie deshalb auch wirklich vielseitig einsetzbar sein, damit sie nicht die meiste Zeit des Jahres nur Staub ansetzt.
Hier lesen Sie unseren ausführlichen Test zu Küchenmaschinen mit Kochfunktion.
Wir haben insgesamt 29 Küchenmaschinen getestet, 26 davon sind derzeit noch erhältlich. Es gibt trotz der unzähligen Geräte auf dem Markt nur vier wirklich große Hersteller: Kenwood, KitchenAid, Bosch und Philips. Andere versuchen, im Markt Fuß zu fassen und bieten ihre Modelle deutlich günstiger an, zum Beispiel Medion, Springlane, Klamer oder Klarstein.
Die großen Hersteller bieten Varianten für nahezu jede Preisklasse an oder haben sich mit ihren Geräten auf das mittel- bis hochpreisige Segment verlegt. Die Küchenmaschinen selbst unterscheiden sich dagegen oft nur unwesentlich, Unterschiede gibt es vordergründig beim mitgelieferten Zubehör.
Kurzübersicht
Die Titanium Chef Baker KVC85 ist das Universalgenie von Kenwood. Die solide gebaute Küchenmaschine knetet, rührt und mixt alles, was an Back- und Dessert-Zutaten zu haben ist. Das Sahnehäubchen: Zutaten werden direkt in der Schüssel gewogen und eine Uhr zeigt die Laufzeit des Knetvorgangs an.
Der Knethaken ist allerdings nicht alles. Obendrein gibt es 25 Anbauteile, die aus dem Backhelfer einen Küchenhelfer für den Alltag machen: Mit dem Mixer einen Smoothie pürieren, mit dem Schnitzelwerk die Möhren raspeln und mit dem Fleischwolf wursten. Das und noch viel mehr gibt die umfangreiche Zubehör-Welt von Kenwood her. Die Aufsätze haben eine ebenso hohe Material- und Konstruktionsqualität wie das Grundgerät selbst.
Die Ankarsrum Assistent Original 6230 fährt einen ganz anderen Ansatz: Statt Rührwerk über der Schüssel dreht sich hier die Schüssel um das Werkzeug. Zwei gewichtige Vorteile hat das Prinzip: Die Rührschüssel ist stets von oben zugänglich und die Maschine hat eine einfachere Antriebsmechanik, die potenziell langlebiger ist. Das bewegt gewaltige Mengen – bis 5 Kilogramm Teig.
Die Titanium Chef Patissier XL vervollständigt unseren Kenwood-Testsieger mit einer Waage, einer Aufwärmfunktion und einem Touch-Display. Motorleistung, Verarbeitung des Korpus und der Anbauteile sowie Andock-Optionen sind identisch. Durch Wiegen und Heizen ist die Patissier XL für uns eine perfekte Küchenmaschine. Wenn Geld keine Rolle spielt, ist das Gerät genau das richtige.
Die KitchenAid Artisan 6,6 Liter mit Schüsselheber verzichtet auf den Klappkopf, das Rührwerk kann nicht mehr aus der Schüssel gehoben werden. Stattdessen senkt eine Vorrichtung die Schüssel ab, beziehungsweise hebt sie an. Das gibt viel Platz zum Hinzufügen von Zutaten. Die Schüssel ist fest an drei Punkten im Hebearm fixiert. Vorteil der Bauart: Die Artisan ist in Betrieb nur 43 Zentimeter hoch und arbeitet unter dem Küchenschrank.
Klamers Küchenmaschine setzt auf einen schweren gusseisernen Korpus mit einem stabilen Gelenk. Das beleuchtete Touch-Bedienfeld reagiert flink, hier stellt man sowohl einen Timer als auch die Geschwindigkeit des Planetengetriebes ein. Uns gefallen sowohl die schwere Gusseisen-Qualität, die matte Oberfläche als auch die geringe Lautstärke.
Vergleichstabelle
- Integrierte Waage und zwei Schüsseln
- Gute Verarbeitung der Geräte und Anbauteile
- Food Processor: 25 Zubehörteile
- Große Teigmengen bis 2,5 kg
- Sturzgefahr: Maschine wandert beim Kneten
- Zerbrechlicher Spritzschutz
- Schwere, hochwertige Qualität
- Einfache, langlebige Mechanik
- Geringe Lautstärke
- Große Teigmengen bis 5 kg
- Analoger Timer und Andock-Zubehör
- Werkzeuge: Umdenken nötig
- Schneebesen: extra Schüssel aus Kunststoff
- Integrierte Waage
- Erwärmen bis 70 Grad
- Intuitive Touch-Bedienung
- Solide Konstruktion
- Zubehör-Optionen
- Konstruktion Spritzschutzklappe
- Schüssellift
- Hübsche Optik
- Schwere Qualität der Werkzeuge
- Schwer & Stabil: Aus einem Guss
- Andock-Zubehör
- Schüsselheber nicht immer optimal zur Entnahme
- Lackierung zerkratzt durch Schüssel
- Schwerer, stabiler Gusskorpus
- Moderate Lautstärke
- Touch-Bedienfeld mit Timer
- Zeitanzeige am Bedienfeld
- Touch umständlicher als ein Hebel
- Keine Andock-Optionen
- Keine Edelstahlwerkzeuge im Basisset (können dazu gekauft werden)
- Schwer, solide, standsicher
- Reparierbar
- Simpelste Bedienung
- Viel Platz zum Nachfüllen
- Langlebiger durch Weglassen eines eingebauten Planetengetriebes
- Keine Andock-Optionen
- Hoher Preis
- ggf. suboptimal für kleine Mengen
- Integrierte Waage
- Einfache Bedienung ohne Schnickschnack
- Solide Konstruktion
- Auch für große Mengen
- Zubehör-Optionen: Langsam- & Schnell-Port
- Kompakt, geringe Stellfläche
- Mahlwerkzeug
- Pommesschneider
- Nur für kleine Mengen
- Nicht für schwere Teige
- Kein langlebiges Zubehör
- Sehr schönes Design
- Stabiles, schweres Chassis
- Mechanischer Antrieb
- Anbauteile alle aus Metall
- Dickwandige Schüssel
- Super verarbeitet
- Starker Motor
- Vielseitig einsetzbar
- Viele optionale Andock-Geräte
- Solide, standsicher durch breiten Fuß
- Robust
- 5 rutschfeste Füße
- dickwandige Schüssel
- Anbauteile alle aus Metall
- Prima Schneebesen
- Nur kleine Teigmengen bis 1,5 kg
- Sehr günstiger Preis für reichlich Zubehör
- Gute Verarbeitung
- Knetet nicht ganz so gut wie der Testsieger
- Optisch etwas langweilig
- 8 Knetstufen und Timer
- Schwerer, solider Stand
- Kein Zubehör verfügbar
- Nur für bis zu 2 kg Teig
- Stabile, langlebige Verarbeitung
- Leiser Antrieb
- Aufsatz-Optionen
- Ergonomie des Spritzschutzdeckels
- Zubehör ist am Gerät befestigt
- Kein Mixer-Aufsatz
- Super verarbeitet
- Keine Andockmöglichkeit für Mixer
- Kompaktes Modell
- Außerhalb von Teig vielseitig
- Gutes Rezeptbuch
- Mini-Zerkleinerer für Nüsse etc.
- Pürierbecher aus Glas
- Standsicher
- Nur für flüssige Teigmassen
- Entnahme von Teigmasse umständlich
- Viel Reinigung nötig
- Gute Teig-Ergebnisse ohne Planetenrührwerk
- Zubehör-Optionen: Langsam- & Schnell-Port
- Gut für mittlere Mengen
- Niedrige Bauweise
- Qualität des Zubehörs
- Ansteckverbindungen aus Kunststoff
- Vielseitig einsetzbar
- Viel Zubehör
- Barrierefreie Schüssel
- Fummliges Zusammenstecken der Reibescheiben
- Helles Surren
- Vielseitig einsetzbar
- Viel Zubehör
- Durchweg aus Kunststoff
- Begrenzte Lebensdauer
- Barriere in der Schüssel
- Viel Zubehör
- Rührt und knetet gut
- Mixen funktioniert nicht besonders gut
- Kann Säfte pressen
- Kneten lässt zu wünschen übrig
- Kompakt, geringe Stellfläche
- Viel Zubehör inkl. Standmixer
- Nur für kleine Mengen
- Ungünstig für Teig
- Kein langlebiges Zubehör
- Variabel durch Langsam-Antrieb am Kopf
- Prima Schneebesen
- Kleinste Drehzahl ist zu schnell
- Wackeliges Gelenk, bewegt sich beim Rühren
- Dünnwandige Schüssel
- Rührelemente teils mit Befestigung aus Kunststoff
- Enorm viele Möglichkeiten
- 2 Anschlüsse für insgesamt 11 optionale Zubehörteile
- 6 + Pulsefunktion
- Rührwerk mit 1 kg Teigmasse überfordert!
- Minderwertige Werkzeuge
- Minderwertiger Korpus mit Schwenkkopf
- Viele Einzelteile, schwer zu überblicken
- Schnell-Port und Zubehör-Optionen
- Pürierbecher
- Schlechte Verarbeitung
- Ungleichmäßiges, klappriges Antriebsgeräusch
- Motor schnell überfordert
- Einfache Handhabung
- Solider, schwerer Gusskorpus, Fleischwolf-Aufbau für Wurst, Plätzchen & Pasta
- Hübsches Retro-Design
- Getrieberäder im Fleischwolf-Einsatz zerbrochen
- Qualität des Zubehörs (viel Spiel)
- Lauter Antrieb
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Tausendsassas mit Haken: Küchenmaschinen im Test
Der Gedanke, alle in der Küche anfallenden Aufgaben mit nur einer Maschine erledigen zu können, klingt erst einmal ziemlich verlockend. In der Praxis stößt das Konzept der universellen Küchenmaschine allerdings schnell an seine Grenzen. Zwar versuchen die Hersteller mit einer Armee von Zubehör dem ambitionierten Gedanken gerecht zu werden, aber auch eine eierlegende Wollmilchsau hat am Ende noch ihre Stärken und Schwächen.
Wenn Sie auf der Suche nach einer Küchenmaschine sind, sollten Sie daher zunächst einmal überlegen, welche Aufgaben Ihre Küchenmaschine vor allem für Sie übernehmen soll und was nur gelegentlich zum Einsatz kommt. Backen Sie oft und wollen schwere Knetteige nicht schweißtreibend per Hand bearbeiten, sollte die Küchenmaschine vor allem darin gut sein. Oder brauchen Sie eine Maschine eher zum Mixen, Gemüseschneiden und Pürieren? Dann ist vielleicht ein Foodprozessor die bessere Wahl, der all das gut kann – aber nicht kneten.
Eine für alles ist im Alltag oft nicht sinnvoll
Selbst wenn eine Küchenmaschine eine Aufgabe im Prinzip zufriedenstellend erledigt, stellt sich immer noch die Frage, wie nützlich das im Alltag ist. Denn gerade Küchenmaschinen mit viel Zubehör sind im Aufbau oft zu umständlich, als dass man mit ihnen schnell mal eine Zwiebel hacken, zwei Möhren raspeln oder zwei Teller Suppe pürieren möchte. Erst einmal muss man das richtige Zubehörteil in den Untiefen der Küchenschränke aufstöbern, dann braucht man teilweise fortgeschrittene 3D-Puzzle-Fähigkeiten, um es zusammenzubasteln und am Ende sind die Teile schwierig zu reinigen oder nehmen viel Platz in der Spülmaschine weg. Da ist ein handlicher Zerkleinerer, ein einfacher Pürierstab oder das gute alte Küchenmesser oft die bessere Lösung.
Bei einigen Dingen können Zusatzfunktionen der Küchenmaschinen natürlich durchaus Sinn ergeben, etwa, wenn man mal Gewürze mahlt oder hin und wieder einen Orangensaft presst. Wer aber täglich seinen eigenen Saft pressen, einen Smoothie mixen oder Nudeln zubereiten will, kommt um Spezialgeräte meist doch nicht herum, denn oft liefern die Alleskönner am Ende kein so gutes Ergebnis wie die Spezialisten.
So schön die Idee einer Alleskönnermaschine also ist – die Erfahrung zeigt, dass ein großer Teil der vielen hübschen Zubehörteile bald irgendwo in einem Schrank verstaubt. Daher unser Rat: Vergessen Sie die eine Maschine für Alles und legen sich lieber eine zu, die das, was für Sie wichtig ist, richtig gut macht!
Wie stark soll eine Küchenmaschine sein?
Das Kneten von Teig ist schweißtreibend, deshalb sollte man meinen, dass hier Maschinen mit einem starken Motor die Nase vorn haben – aber falsch gedacht.
Am meisten Leistung braucht eine Küchenmaschine nicht beim Kneten von Teig, sondern wenn hohe Drehzahlen gefordert sind, also etwa beim Mixen und Pürieren. Selbst für das Verarbeiten von schweren Teigen reichen dagegen auch kleinere Wattzahlen aus, denn durch ein Getriebe wird die höhere Drehzahl des Motors in eine kleinere Drehzahl übersetzt und liefert so bei relativ kleinen Umdrehungszahlen sehr viel Kraft.
Mehr Leistung ist nicht automatisch besser
Das ist auch der Grund, warum die Küchenmaschine KitchenAid Artisan 6,6 Liter mit ihren vergleichsweise kümmerlichen 675 Watt beim Kneten von zähem Hefeteig ihren vielfach stärkeren Konkurrenten in nichts nachsteht. Die knetbare Teigmasse steht nicht in Relation zur Nennleistung in Watt! Die Ankarsrum kann mit 1.400 Watt bis zu 5 Kilogramm Teigmasse kneten, die Klamer schafft mit 1.800 Watt nur 2 Kilogramm.
Aber wie gesagt: Für die Zubereitung von Teigen sind die Zahlen letztlich unerheblich. Andererseits wird dadurch auch klar, warum es für die Küchenmaschine von KitchenAid und Springlanes Karla keinen Mix-Aufsatz gibt: Ihre Motoren sind dafür einfach nicht stark genug.
Sehr wohl bemerkt man die Leistung dagegen an der Lautstärke – und der Wärmeentwicklung. Hier merkt man den 1.000 Watt starken Geräten ihre Power deutlich an, vor allem, wenn man sie auf höheren Stufen laufen lässt. KitchenAid und Springlane Karla sind hingegen die leisesten Geräte im Testfeld.
Unser Favorit
Die Titanium Chef Baker KVC85 ist der Generalist von Kenwood, der Einstieg in die Allrounder Küchenwelt. Titanium steht dafür: Es gibt zwei Anschlüsse für Zubehör, eines für mittlere Geschwindigkeiten (z. B. Fleischwolf) und eines für hohe Geschwindigkeiten (z. B. Mixer). Ersteres befindet sich am Kopf. Hier werden Fleischwolf oder Nudelpresse angedockt. Der schnelldrehende Anschluss befindet sich auf der Maschine, hier wird zum Beispiel der Mixer oder ein Schnitzelwerk von oben aufgesetzt.
Der Hersteller bietet 25 solcher Zubehörteile an, wir hatten den Glas-Mixer im Lieferumfang. Der spielt qualitativ ganz oben mit, kann einfach zerlegt werden und die Reinigung übernimmt die Spülmaschine.
Wie üblich bei den Küchenmaschinen gibt es keine Kupplung, beide Anschlüsse drehen immer, wenn das Planetenrührwerk arbeitet. Die Chance, sich deshalb zu verletzen, ist gering, zumal Kappen auf den Ports stecken. Theoretisch kann die Kenwood Titanium Chef Baker gleichzeitig mehrere Geräte antreiben, allerdings müsste dann auch die Geschwindigkeit korrespondieren, es gibt nur einen Regler.
Zum Wechsel der Rührwerkzeuge oder für den freien Zugang zur Schüssel wird der Kopf der Maschine per Hebel gelöst und hochgeklappt. Kenwood nennt den Mechanismus Light Lift, was da heißt: Der Kopf schnellt nicht schlagartig nach oben, sondern nur zirka ein Drittel seines Weges und bleibt dort. Den Rest des Weges muss Armkraft erledigen. Auf diese Weise kann es nicht zu Kleckereien durch spritzende Masse an den Rührwerkzeugen kommen.
An den Knet- und Rührwerkzeugen gibt es nichts zu meckern. Sie sind aus dickem, solidem Edelstahl. Die Aufhängung des Planetenrührwerks macht ebenso einen soliden Eindruck. Selbiges wirkt nicht überfordert, wenn wir die Höchstmenge von 2,5 Kilogramm heller bzw. 2,2 Kilogramm dunkler Teigmasse (Brotteig bzw. weicher Hefeteig) in der 5-Liter-Schüssel rühren.
Allerdings bewegt sich das Gelenk sichtbar, der Kopf der Kenwood wackelt stetig, und dabei spielt es keine Rolle, ob 1,2 oder 2,5 Kilogramm Teigmasse im Topf sind. Ob das für die Lebensdauer der Befestigung abträglich ist, das können wir nicht bewerten. Andere Küchenmaschinen zeigen aber, dass dies nicht zwangsläufig so beweglich sein muss.
Die 3,5-Liter-Schüssel passt in die 5-Liter-Schüssel, Kenwood nennt das Dual Bowl. Dies ist zum Wiegen oder zum Aufbewahren nützlich, rühren kann man aber nicht in der Schüssel, wenn beide zusammenstecken. Stattdessen rasten wir die 3,5-Liter direkt in die Maschine ein, um Eischnee zu schlagen. Das klappt sehr gut hinsichtlich Volumen, es bleibt kein Rest am Boden stehen. Für kleine Projekte reicht meistens die 3,5-Liter-Schüssel.
Der Schneebesen verlangt hohe Geschwindigkeit, der Knethaken eine langsame bis mittlere. Der Mixer will sofort Höchstleistung. All das stellen wir flugs am Rad ein, die langsamste Stufe ist mit einem Löffel gekennzeichnet. Beim Rühren können wir weitere Zutaten zugeben. Drehen nach Rechts führt sofort zu maximaler Drehzahl, damit ist der Mixer zufrieden.
Die integrierte Waage als Schmankerl der Titanium Chef Baker KVC85 gefällt uns ausgesprochen gut, da braucht es keine extra Küchenwaage mehr und wir machen eine Waagschale weniger schmutzig. Die Waage arbeitet aufs Gramm genau, funktioniert aber nur bei Stillstand des Antriebs. Die maximale Kapazität der Waage liegt bei 6 Kilogramm.
Die Titanium Chef Baker KVC85 hat keinen echten Timer, nur eine hochzählende Uhr.
In Shops lesen wir immer: Timer vorhanden. Das stimmt so nicht, es gibt keinen Timer im Sinne von »Ich stelle zwei Minuten ein und nach dieser Zeit stoppt der Knetvorgang«. Die Waage geht bei Aktivität des Antriebs lediglich in den Hochzähl-Modus, und Sie können die Arbeitszeit ablesen (bis 30 Minuten). Nach Verzögerungen von weniger als 30 Sekunden zählt sie die vorhandene Zeit weiter, liegt sie darüber, beginnt die Zählung neu.
Nachteile?
Die Verarbeitung ist insgesamt hochwertig, es gibt aber negative Details. Der 9,5 Kilogramm schwere Metalldruckgusskorpus steht sicher, möchte man meinen, das ist aber nicht so. Beim Kneten einer 1,3-Kilogramm-Teigmasse für Brot wanderte die Titanium Chef Baker auf der Arbeitsfläche in Richtung Abgrund, wir mussten sie festhalten. Allerdings haben wir sie zugegeben etwas schneller laufen lassen als die von Kenwood fürs Kneten empfohlene Stufe 1. Dass der Kopf der Maschine beim Kneten stark wackelt, was die Maschine in Bewegung versetzt, können andere Hersteller aber konstruktiv verhindern. Abhilfe würden auch schlichte Saugnapffüße schaffen. Behelfen kann man sich mit einer Anti-Rutsch-Matte.
Den Spritzschutz verwenden wir nur für die Fünf-Liter-Schüssel, denn er ist nicht auf der Schüssel fixiert, sondern über dem Werkzeug am Rührwerk-Ansatz – und fällt gerne mal runter. Der Schutz kann nicht gedreht werden. Die Einfüllöffnung befindet sich deshalb strikt auf einer Seite. Beim Mixen mit dem Schneebesen in der 3,5 Liter Schüssel können wir den Spritzschutz aber locker auflegen und mit den Händen festhalten. Vorgesehen ist es dafür aber nicht. Der durchsichtige Kunststoff macht in unseren Händen einen minderwertigen Eindruck, unpassend zum Rest der Maschine. Wir befürchten, wenn er einmal runterfällt, zerbricht er schnell.
Kenwood Titanium Chef Baker KVC85 im Testspiegel
Stiftung Warentest hatte unseren Testsieger noch nicht im Test. Im letzten Küchenmaschinen-Test (11/2021) wurde die Silvercrest SKMP 1300 D3 Testsieger.
Sollten weitere seriöse Tests erscheinen, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Die Ankarsrum Assistent Original 6230 setzt beim Gehäuse auf Farbe, mit einer matten oder glänzenden Oberfläche. Hinzu kommt eine Form, die auf Kanten verzichtet. Beides ist für die Reinigung optimal. Die Mulde der Schüssel kann einfach ausgewischt werden. Das hohe Gewicht kommt zustande, weil Antriebsachse, Arm und Basis des Auslegers aus poliertem Aluminium bestehen – kein Gusseisen. Der schwere Motor trägt auch seinen Teil zu den 8,3 Kilogramm bei (mit Schüssel). Alle Teile inklusive Schwenkarm machen einen unverwüstlichen Eindruck.
Noch stabiler kommt die schwere Edelstahlschüssel (1,55 Kilogramm) mit der breiten Krempe und dem dicken doppelwandigen Fuß daher. Die 6,6-Liter-Schüssel einer KitchenAid wiegt nur 1,19 Kilogramm. Die Rührschüssel muss funktionsbedingt so stabil aufgemacht sein: Die Wand muss die Kraft des gegen sie schlagenden Teiges abhalten. Die Knetwerkzeuge werden ausschließlich durch die Drehung der Wand in Gang gesetzt. Der Schwenkarm drückt den Knethaken, alternativ die Teigrolle, gegen die Wandung, während der optional eingesetzte Schaber Teig vom Rand entfernt.
Praktisch funktioniert das optimal, aber der Nutzer muss umdenken, weil die Knetwerkzeuge eben nicht wie typische Knethaken von KitchenAid aussehen. Beim Schwenkarm kann mit der Stellschraube der Abstand zum Rand eingestellt werden, das ist manchmal nötig, um den Knetvorgang zu beeinflussen oder ein Werkzeug leichter zu tauschen.
Zum Schlagen mit dem Schneebesen gibt es eine separate Kunststoffschüssel. Diese dreht sich nicht, dafür treibt ein Bolzen einen Doppel-Schneebesen an. Wenn einfaches Schlagen reicht, dann setzt man alternativ Rührarme ein.
Die Werkzeuge sind qualitativ über jeden Zweifel erhaben, stabiler und langlebiger bekommt man diese auch nicht bei KitchenAid oder Kenwood. Die Werkzeuge und Zahnräder aus Kunststoff bestehen aus einem schlagfesten, harten Material.
Die niedrige Lautstärke ist ein Vorteil der Ankarsrum Assistent Original 6230. Wenn sie auf vollen Touren läuft, kann man sich trotzdem mit normaler Lautstärke unterhalten.
Wir haben einen hellen Brotteig mit einem Kilogramm Gewicht kneten lassen. Für die Maschine ist das ein Kinderspiel. Die Mechanik kann in unserem Test bis zu 2,5 Kilogramm Teigmasse problemlos verarbeiten, bei Vollkorn circa 0,5 Kilogramm weniger. Beim Eischnee hatte die Ankarsrum mit dem Doppelflügel-Besen das beste Ergebnis, es blieb kein Eiweiß übrig.
Das Gerät hat einen mechanischen Timer für bis zu zwölf Minuten. Der muss nicht zwingend genutzt werden, es gibt auch die Ein-Position. Mit dem zweiten Rad werden stufenlos die Umdrehungen eingestellt. Der Hersteller spricht von zwölf Geschwindigkeiten.
Die Ankarsrum hat einen seitlichen Geräte-Port für den Mixer. Das weitere Zubehör, wie Fleischwolf, Pastawalzen, Gemüseschneider etc. werden an den zentralen Port angeschlossen. Dafür muss die Maschine auf die Seite gelegt werden, wobei dann das Handrad am Schwenkarm der dritte Fuß ist – darum hat es eine Gummierung.
Wir empfehlen die Ankarsrum Assistent Original 6230 allen, die robuste und langlebige Qualität in Verbindung mit Retro-Charme und frischen Farben suchen und größere Brote backen (wir empfehlen bis 2,5 kg).
Die Küchenmaschine Kenwood Titanium Chef Patissier XL bringt alles zusammen, was eine sehr gute Küchenmaschine ausmacht: Auf der Basis eines langlebigen, stabilen Gehäuses und eines starken Antriebs setzt eine beheizbare Schüssel auf, die auch wiegen kann. Damit hat der Bäcker alles bei der Hand, was gebraucht wird, und auch die Sauce Hollandaise gelingt in diesem Topf.
Damit das Zusammenspiel von Rühren mit gewisser Drehzahl, Heizen, Timen und Wiegen funktioniert, genügt nicht mehr nur ein Drehwahl-Button wie bei der Küchenmaschine Chef Elite. Kenwood hat ein kleines Touchpanel eingebaut, mit welchem wir zwischen diesen Funktionen springen und welches jederzeit den aktuellen Status zeigt, etwa wie warm es im Topf ist und wie viel Zeit vergangen ist.
Mit etwas Einarbeitung versteht man irgendwann auch, ob die Wunschtemperatur schon erreicht ist oder ob die Küchenmaschine noch aufheizt.
Die Patissier XL kann nicht kochen! Wir haben eine große Menge Wasser bis zum Anschlag geheizt und dabei eine Temperatur von knapp 70 Grad erzeugt. Das dauerte eine halbe Ewigkeit, denn das kleine Induktionselement unter dem Topf hat nicht viel Leistung. Zudem gibt es große Temperaturunterschiede zwischen oben und unten. Als Sous-Vide-Kocher ist die Patissier XL definitiv nicht geeignet, es geht schlichtweg um das Erwärmen bzw. Schmelzen von kleinen Mengen, z. B. 500 Gramm Schokolade oder Eigelb für Eierlikör.
Die integrierte Waage der Küchenmaschine ist kinderleicht bedienbar, was für das ganze Gerät gilt. Selbst die Zehnjährige im Haushalt hatte es schon bald drauf und nutzte die Patissier XL regelmäßig.
Mit zwölf Kilogramm ist die Küchenmaschine in der Gewichtsoberklasse. Ein hin- und herräumen des wuchtigen Gerätes erübrigt sich daher. Zudem ist die Aufklapphöhe von 55 Zentimetern recht hoch, das Abstellen unter einem Küchenhängeschrank ist daher ungünstig.
Die Titanium Chef Patissier XL besitzt die gleichen stabilen, langlebigen Werkzeuge wie alle Kenwood Chef- oder Titanium-Geräte. Diese sind, ebenso wie das optionale Zubehör, untereinander tauschbar. Das heißt, sämtliches Zubehör passt auch an jede Maschine.
Die Aufsatz-Optionen sind bei den Kenwood-Küchenmaschinen identisch: Seitlich am Kopf gibt es einen Langsam-Antrieb, etwa für Nudelpresse oder Fleischwolf. An der oberen Rückseite sitzt der Schnell-Anschluss etwa für ein Schnetzelwerk oder für einen Standmixer.
Die Küchenmaschine Titanium Chef Patissier XL ist für die Arbeit mit großen Mengen gemacht, das geben sowohl die Schüsseln als auch die 1.400 Watt Leistung her. Das Gerät kommt mit zwei Schüsseln. Die hohe hat einen beheizbaren Boden, die mit dem niedrigen Rand nicht. In letzterer lässt man den Teig kneten, erstere schmilzt die Schokolade – so muss man nicht umfüllen. Der Nutzinhalt der hohen Schüssel liegt bei 4,5 Litern bzw. 3 Kilogramm Teigmasse. Solche Mengen sind die Domäne der teuren Küchenmaschinen in diesem Test.
Ein kleines Manko der Küchenmaschine ist die Konstruktion der Spritzschutzklappe: Deren Deckel klappt immer wieder von selbst zu, wir haben ihn schlussendlich entfernt.
Die KitchenAid Artisan 6,6 Liter setzt auf eine einfache Liftmechanik: Per Hebel wird die Schüssel zum Rührwerk angehoben, nicht umgekehrt. So erspart sich der Hersteller die Konstruktion eines arretierbaren Gelenks, das viel mechanische Kraft aushalten muss. Wenn wir beispielsweise an einen kopfseitig angebrachten Fleischwolf denken, dann ist die Hebelwirkung auf so ein Gelenk doch enorm.
Zudem wird der Platzbedarf minimiert, die Artisan passt mit ihrer Höhe von nur 43 Zentimeter jetzt auch beim Backen unter den Küchenschrank. Statt Klappkopf gibt es jetzt einen Doppelarm, der die Schüssel an drei Punkten festhält. Der dritte Fixpunkt befindet sich zwischen den zwei Armen an der Hebeplatte.
In der Praxis ist die Entnahme der abgesenkten Schüssel bei gestecktem Werkzeug nicht immer möglich. Bei Teig funktioniert das, bei flüssigen Inhalten weniger, besonders wenn es viel ist.
Das Hochglanz-Finish halten wir nicht für optimal. Beim Hantieren mit der Schüssel, die jetzt zwei ausladende Ösen hat, stoßen wir gelegentlich an den Arm oder die Rückwand. Bei der Entnahme berührt die Schüssel immer wieder den Fuß. Das hinterlässt mit der Zeit Kratzer.
Wir haben 1 Kilogramm hellen Brotteig kneten lassen, kein Stress für das Planetenrührwerk. Übertreiben sollte man es aber nicht: Nur weil die 6,6-Liter-Schüssel verlockend groß ist (Nutzinhalt 5,5 Liter). Bei 2,0 Kilogramm Teigmasse (hell) ist die Schmerzgrenze erreicht, der Motor wirkt überfordert (Geräusch). Vollkorn-Teigmasse sollte höchstens 1,5 Kilogramm schwer sein. Beim Eischnee blieb Eiweiß am Boden zurück, wir hatten den Eindruck, die Schüssel hängt für den Zweck ein paar Millimeter zu tief. Leichtes Anheben verbesserte das Ergebnis.
Die Bedienung ist KitchenAid-typisch einfach: Mit dem Hebel werden zehn Geschwindigkeiten gewählt, das wars auch schon. Kein Wiegen, kein Timer – hier gibt es Basisfunktion. Nicht so was das Andock-Zubehör angeht. Für den Port am Kopf des Geräts gibt es Fleischwolf, Nudelvorsatz, Gemüseschneider, Spiralschneider, Food-Prozessor (Zerkleinerer), Sieb mit Waage, Nudelteigschneider und Gemüseblattschneider.
Wir empfehlen die KitchenAid Artisan mit Schüsselheber allen, die ihre Artisan unter einem Küchenschrank betreiben möchten und die auch mal große Zwei-Kilo-Brote backen.
Die Klamer Küchenmaschine hat einen 7,5 Kilogramm schweren Spritzgusskorpus mit mattem Finish. Die Konstruktion von Fuß, Gelenk und Arm ist stabil. Ein kleiner Hebel mit Kugelkopf löst die Arretierung. Durch das hohe Gewicht in Verbindung mit den Saugnapffüßen steht die Klamer auch bei höchsten Umdrehungen sicher an ihrem Platz.
Die moderate Lautstärke weiß zu gefallen, da muss niemand den Raum verlassen. Auf dem Touch-Bedienfeld werden zwei Sachen eingestellt: Geschwindigkeit (zehn Stufen) und wahlweise die Zeit. Mit Druck auf Start beginnt oder stoppt der Vorgang. Unterm Strich braucht die Touch-Eingabe mehr Zeit als ein mechanischer Stufenschieber oder ein Drehwahlrad. Als Ausgleich quasi gibt es aber den Timer bzw. die Anzeige der Arbeitszeit.
Die Qualität der Werkzeuge ist brauchbar, sie bestehen aus leichtem Aluminiumguss. An die Edelstahlwerkzeuge von KitchenAid, Kenwood oder Ankarsrum kommt das nicht heran. Die Klamer hat keinen Port für weitere Werkzeuge wie Standmixer oder Fleischwolf. Sie beschränkt sich auf das Rühren, Kneten und Schlagen. Mitunter kann das nur ein Meter kurze Kabel, ausgehend vom Gerätekopf, ein Manko sein.
Wir empfehlen die Klamer Küchenmaschine allen, die einen Helfer ausschließlich fürs Kneten, Rühren und Schlagen suchen.
Außerdem getestet
KitchenAid Artisan 4,8 Liter
Die Artisan von KitchenAid ist ein echter Design-Klassiker und mit ihrer Retro-Optik ein Hingucker. Die amerikanische Maschine, komplett aus Edelstahl gefertigt und damit auch recht schwer, macht sich optisch gut in der Küche.
Aber das ist nicht alles, denn die Küchenmaschine von KitchenAid blendet nicht nur mit ihrem Äußeren, sie hat auch was drauf. Dabei ist ihre Domäne ganz klar die Backstube: mit dem Knethaken Teig kneten, Eier schaumig schlagen und unterrühren, das ist eindeutig ihr Ding. Beim Eischnee lieferte Artisan neben den Kenwood-Geräten das beste Ergebnis: Er erreichte sehr viel Volumen und war trotzdem fest. Im Test lieferte sie außerdem am schnellsten einen wunderbar glatten Hefeteig. Allerdings ruckelt der Arm der Maschine dabei so kräftig hin und her, dass man beinahe Angst um sie bekommt. Aber keine Sorge, die kräftige Amerikanerin hält das aus!
Die Artisan leistet lediglich 300 Watt. Das reicht für das Rührsystem bei eher langsamen Tätigkeiten wie Kneten, Rühren, Eieraufschlagen und Gemüsehobeln völlig aus, dürfte aber ein Grund sein, warum es für die KitchenAid Artisan keinen Mixer-Aufsatz gibt. Es gibt zwar einen Pürieraufsatz für die KitchenAid, aber der funktioniert eher wie ein Fleischwolf und ist für größere Mengen reichlich unpraktisch.
Das Zubehör für andere Funktionen, wie Reiben, Raspeln und Schneiden, wirkt bei der Küchenmaschine ein bisschen wie eine Notlösung. Dafür funktioniert es erstaunlich gut, aber nicht so gut wie bei den anderen Maschinen. Beim Mixen und Pürieren muss die KitchenAid ganz passen, dafür braucht man auf jeden Fall ein weiteres Gerät.
KitchenAid bietet als Zubehör zum Gemüseschneiden nur einen Gemüseschneideraufsatz an. Er kommt mit drei Trommeln, drei weitere kann man extra dazu kaufen. Das Ergebnis ist ambivalent: Die Gurkenscheiben wurden gut, Möhren hingegen wurden aber eher zerfetzt als gehobelt. Da der KitchenAid-Raspelaufsatz aus weißem Plastik ist, verfärbt er sich durch die Möhren leider extrem schnell. Beim Karottentest schnitt die Küchenmaschine Artisan dementsprechend am schlechtesten ab. Einen Pommesschneider gibt es für die Maschine nicht.
KitchenAid bietet aber noch allerhand weiteres Zubehör an. So gibt es einen Foodprozessor-Vorsatz, einen Nudelvorsatz und einen eigenen Entsafter. Sogar eine beheizbare Rührschüssel zum Temperieren von Schokolade kann man erstehen. Allerdings kostet jede der Sonderausstattungen mehr als eine ganze Küchenmaschine von Bosch oder Philips.
Der Retro-Optik der Küchenmaschine geschuldet ist auch die Tatsache, dass sie im Alltag nicht wirklich praktisch ist. Sie ist schwer und nicht gerade leicht zu reinigen, wenn mal Teig an den Rührarm spritzt. Das kann man alles funktionaler lösen – aber damit ginge der KitchenAid eben auch ein Großteil ihres Charmes flöten, der sie zum Objekt der Begierde macht.
Kenwood Prospero+
Die Kenwood Prospero+ enttäuscht bei der Verarbeitung auf ganzer Linie, das betrifft das Gerät und das Rührsystem als auch die Zubehörteile. Der Hersteller spricht bei Brotteig von höchstens 500 Gramm Mehl. Wir konnten es nicht glauben und haben mit 630 Gramm ein 1.000 Gramm Teig (hell) kneten lassen. Das Planetengetriebe zeigt sich völlig überfordert, die Zahnräder knackten. Kenwood ist zwar ehrlich, aber was soll eine Küchenmaschine, die an einer Handvoll Brotteig zerbricht?
Der Klappkopf mit dem Planetenrührwerk hat ein instabiles Gelenk, das komplett aus Kunststoff besteht. Beim Kneten bewegt sich der Kopf deutlich auf und ab, anstatt einfach starr an Ort und Stelle zu verharren. Die dünnen Rühr- und Knethaken aus Aluminiumguss wirken dazu passend. Die Knethaken haben zudem keinen Schirm, Teig zieht sich bis zum Planetenrührwerk hoch.
Das Prospero+ lockt mit vielen Möglichkeiten, denn es hat einen langsam- und schnelldrehenden Andock-Port für Zubehör. Wir hatten einige davon gleich im Karton, etwa Standmixer, Saftpresse und Zerkleinerer. Die haben wir auch ausprobiert. Die vielen Teile sorgten für Chaos, das muss man gut sortiert halten. Kläglich ist auch hier die Qualität: Dünnes Plastik, wohin das Auge blickt, und die Arretiermechaniken beider Ports wirken nicht langlebig. Ständig in der Angst, eines der Zubehörteile könnte mal herunterfallen und zerbrechen, waren wir froh, dieses Kenwood-Machwerk wieder im Karton verstaut zu haben.
Wilfa Probaker KM1B-70
Die Küchenmaschine Probaker des norwegischen Herstellers Wilfa kommt tatsächlich aus dem Norden, und die Norweger haben sich etwas Neues einfallen lassen. Die Stärken der Probaker liegen nicht nur in der Robustheit, der Standsicherheit (hohes Gewicht 13 Kilogramm), der enormen Teigmenge von bis zu fünf Kilogramm sowie im simplen Bedienkonzept ohne Display, Warmhalten und dem Touch-Bedienfeld. Das Novum ist eine Schüssel mit sieben Litern Fassungsvermögen, die sich zusammen mit dem Rührelement dreht.
Die Geschwindigkeit ist abgestimmt, dreht sich das Rührsystem langsam, so ist auch die Schüssel langsam. Dreht sich der Schneebesen schnell, dann ist das auch bei der Schüssel der Fall. Wozu das Ganze? Mehr Platz in der Schüssel! Die Rührschüssel wird vollständig durchgearbeitet, obwohl Schneebesen oder Knethaken diese nur hälftig belegen. Die Küchenmaschine Wilfa braucht kein Planetenrührwerk, der Haken sitzt zentriert, die Schüssel bewegt ihre Wandung zum Rührsystem.
Auf diese Weise sitzt der Ansteckkopf für die Werkzeuge nicht mittig, sondern seitlich über der Schüssel. So ist jederzeit enorm viel Platz zum Nachfüllen, Schaben oder zum Beobachten der Konsistenz. Doch nicht nur beim Nachfüllen im laufenden Betrieb gibt es Platz, noch mehr Freiraum haben wir bei hochgeklapptem Arm. Wir können in der aufgesteckten Schüssel arbeiten, einzig das Rührwerkzeug der Küchenmaschine muss entfernt werden. Diesen Komfort bietet kaum ein anderes Modell, dort ist immer der Antriebsarm im Weg.
Zudem ist die rotierende Schüssel ein Grund, warum ein Berg von bis zu fünf Kilogramm Teig geknetet werden kann. Ein Planeten-Rührwerk müsste dafür mehr Leistung verbrennen und hohen Verschleiss in Kauf nehmen. Die Küchenmaschine Probaker kommt mit 700 Watt aus, die sind auf die beiden getrennten Antriebe verteilt (110 NM Drehmoment). Der Verzicht auf ein fest eingebautes Planetengetriebe lässt ein potenzielles Verschleißteil verschwinden, was den Probaker langlebiger werden lässt.
Das 13-Kilogramm-Gerät von Wilfa hat große Gummifüße und könnte standsicherer kaum sein. Ständig wegräumen kann man dieses Gewicht nicht, die Küchenmaschine Probaker braucht einen Dauer-Standplatz. Einen sicheren Standplatz hat auch die Schüssel, große Arretierriegel rasten hierbei ineinander. Beim Ausschaben der Schüssel steht die unbeweglich auf ihrem schweren Sockel, der Schüssel-Antrieb ist also bei Stand verriegelt. Praktisch bei schweren Teigen, so können wir mit Kraft an der Schüsselwandung hantieren.
Wir haben im Test unter anderem eine 5-kg-Portion schweren Sauerteig kneten lassen, mindestens 30 Minuten lang. Das stemmt der Antrieb der Küchenmaschine klaglos, wir haben aus 20 Geschwindigkeitsstufen eine mittlere gewählt. Für Rührteig oder Eischnee kommen die zwei Schneebesen zum Einsatz. Die werden mittels Adapter aufgesteckt, der macht auf einem Antrieb zwei.
Wilfa verzichtet im Bedienkonzept auf Schnickschnack, ein großes Drehwahlrad mit leuchtenden Zahlen drumherum, mehr gibt es nicht. Hier werden 20 Drehzahl-Stufen leicht einrastend eingestellt. Die erste Stufe dreht in Zeitlupe. Die Position des Drehwahlreglers am Kopf der Maschine und nicht an der Seite ist sicher kein Zufall. So kann die Küchenmaschine von Wilfa rechts oder linksseitig aufgestellt werden.
Gleiches gilt für den Entsperr-Hebel der Küchenmaschine, der sitzt über dem Antriebskopf frontseitig zentral. Weil der Arbeitsarm manuell aus der Schüssel gehoben wird, ist das genau die richtige Position.
Zu den Nachteilen der Küchenmaschine gehört: Es gibt mangels Langsam-Antrieb keine Andock-Optionen für weitere Geräte, wie den PastaMaker. Außerdem ist die breite Schüssel mitunter suboptimal für kleine Mengen. Im Test waren andere Modelle mit Ei-Schnee aus zwei Eiern längst fertig, die Probaker brauchte deutlich länger.
Springlane Karla
Die Küchenmaschine Springlane Karla ist minimalistisch aufgebaut, hat einen schmalen Fußabdruck und einen Langsam-Anschluss für Fleischwolf oder Nudelpresse. Ihre Motorisierung von 800 Watt erscheint auf den ersten Blick unterdurchschnittlich, doch in der Praxis wurden wir eines Besseren belehrt.
1,5 Kilogramm Teigmasse sind überhaupt kein Thema für die Küchenmaschine Karla, das Planetengetriebe ist dabei gleichmäßig und vor allem leise – die Karla macht sogar weniger Lärm als die Kenwood-Geräte. Die Schüssel hat ein Fassungsvermögen von 5,2 Litern, das reicht für zwei Blechkuchen oder zwei kleine Brote.
Die Küchenmaschine Springlane Karla legt den Fokus auf Backen, einen Schnell-Anschluss besitzt sie nicht. Die Maschine bringt lediglich drei Werkzeuge mit: Schneebesen, Rührwerkzeug und Knethaken. Ebendiese sind solide und rasten in einer offenbar langlebigen Verankerung ein. Die Werkzeuge werden im Gerät aufbewahrt, das Gerät hat dafür drei Bolzen.
Die Küchenmaschine besteht aus einem neun Kilogramm schweren Druckguss-Body mit einem stabilen Gelenkarm samt Hebelmechanik. Die Schüssel wird mechanisch am Fuß des Gerätes durch Drehen arretiert. Es gibt keinen Schalter oder Sensor, welcher den Topf erkennt, die Werkzeuge springen auch ohne Topf an.
Sehr gut gefällt die konische Arretierung des Langsam-Ports: So wird das Werkzeug der Küchenmaschine, wie der Knethaken, beim Verschrauben nahtlos mit dem Body verbunden, hier wackelt nichts. Der Hersteller bietet dafür Fleischwolf und Nudelaufsatz an.
Die einfache Handhabung der Küchenmaschine Karla überzeugt, es gibt nichts weiter als den Drehregler für die Geschwindigkeiten plus den On/Off-Taster innerhalb des Reglers. Hier leuchtet dann auch der passive Timer auf, man sieht die abgelaufene Gesamtzeit. Man kann nicht einstellen, wie lange die Karla arbeiten soll. Es ist kein echter Timer, eher eine Stoppuhr.
Kenwood Chef Elite KVC5320S
Die Küchenmaschine Kenwood Chef Elite ist sehr hochwertig verarbeitet, sieht edel aus und lässt sich einfach bedienen. Außerdem bietet der Hersteller enorm viel Zubehör an, das allerdings optional dazu gekauft werden muss. Ganz günstig ist das natürlich nicht, aber die gute Qualität und die hervorragenden Ergebnisse rechtfertigen den Preis.
Die Küchenmaschine von Kenwood kommt mit einer robusten 4,6-Liter-Rührschüssel und ist damit zusammen mit einem leistungsstarken Rührsystem auch für große Mengen gut geeignet. Es gibt aber auch XL-Versionen mit Fassungsvermögen von 6,7 Litern. Für die meisten dürften die zu groß sein – nur wenn Sie eine sehr große Familie haben, sind die größeren Varianten für Sie die bessere Wahl. Eine Übersicht über alle aktuellen Geräte von Kenwood finden Sie hier.
Im Test erledigte die Küchenmaschine Kenwood Chef Elite alle Arbeiten rund ums Backen so gut und zuverlässig wie die KitchenAid und ist mindestens so edel und hochwertig verarbeitet. Tatsächlich macht sie im direkten Vergleich sogar einen hochwertigeren Eindruck als die KitchenAid. Und während die KitchenAid nicht nur aussieht wie aus den 40er Jahren, sondern auch technisch noch fest im letzten Jahrhundert steckt, ist die Kenwood Chef Elite eindeutig ein Spross des jetzigen Jahrtausends.
Die Küchenmaschine Chef Elite ist aus robustem Zinkdruckguss gefertigt und steht dank ihres hohen Gewichts sehr stabil auf der Arbeitsfläche. Sie hat einen Schwenkarm, der mithilfe von Federn sanft nach oben schwingt – sehr edel.
Die Küchenmaschine Kenwood Chef Elite hat einen starken 1200-Watt-Motor und setzt die vorhandene Leistung etwa mit dem Mixer-Aufsatz auch am besten um. Ihren hohen Anspruch merkt man auch an dem praktischen Spritzschutz des Knetarms, den man einfach abnehmen und schnell reinigen kann. Die Küchenmaschine KitchenAid Artisan ist dagegen längst nicht so einfach sauberzumachen. Außerdem hat der Spritzschutz eine praktische Klappe, durch die man noch Zutaten hinzufügen kann, während das Gerät rührt.
Das optionale Schnitzelwerk der Küchenmaschine Kenwood Chef Elite hat beim Kartoffelschneiden leider kein brauchbares Ergebnis abgeliefert. Immerhin: Die Chef Elite hat die Kartoffeln klaglos geschnitten – nur nicht besonders formschön. Damit, dass sie bananenkrumm waren, könnte man noch leben. Sie liefen an den Kanten aber auch papierdünn zu, wodurch sie beim Frittieren schwarz werden.
Gurken hat das Schnitzelwerk gut geschnitten, aber auch mit den Karottenraspeln waren wir nicht so richtig zufrieden: Sie waren längst nicht so schön wie bei den Küchenmaschinen von Bosch und Philips, aber auf jeden Fall akzeptabel.
Das Schnitzelwerk hat uns daher insgesamt nicht ganz überzeugt. Es ist zwar, genau wie die Küchenmaschine selbst, hochwertig verarbeitet, aber so kompliziert zusammenzusetzen wie die Bosch MUM. Vor allem aber wird es hinten an die Maschine angebracht. So braucht man beim Gemüsehobeln die gesamte Tiefe der Arbeitsfläche und muss die Maschine auch noch umdrehen. Dafür ist der Preis dann auch etwas hoch gegriffen.
Praktischer ist da der optionale Multi-Zerkleinerer, den man auf die Küchenmaschine setzt. Dabei handelt es sich um einen kleinen Foodprozessor. Er kommt mit einem Multimesser und einem Aufsatz mit sechs Scheiben zum Raspeln, Hobeln und Schneiden. Sowohl Gurken als auch Karotten hat der Multi-Zerkleinerer schöner geschnitten als das Schnitzelwerk. Sogar eine grobe Julienne-Scheibe ist dabei, mit der wir testweise Pommes Allumettes geschnitten haben – das hat sehr gut funktioniert. Eine Scheibe für große Pommes liegt dem Multi-Zerkleinerer dagegen nicht bei.
Der Multi-Zerkleinerer der Küchenmaschine ist daher für uns in allen Punkten das bessere Zubehör zum Gemüseschneiden als das Schnitzelwerk: Er ist praktischer, einfacher zusammenzubauen und liefert bessere Ergebnisse.
Als Zubehör gibt es einen eindrucksvollen, großen, schweren Mixer-Aufsatz. Er ist aus hitzebeständigem Glas, das heißt man kann sowohl eiskalte wie kochend heiße Flüssigkeiten einfüllen. Sogar ein Stößel ist mit dabei, ganz wie beim Küchenmaschinen-Vorbild Vitamix.
KitchenAid Artisan Mini 3.3L
Ein kleiner Haushalt muss selten Kuchen oder Gebäck mit mehr als ein Kilogramm Teigmasse herstellen, hier kommt die robuste und einfach aufgemachte Küchenmaschine Artisan Mini ins Spiel. Was sie aus nur 250 Watt herausholt ist beachtlich, es muss sich um ein gelungenes Getriebe handeln. Sie schlägt zügig Ei und knetet bis zu 1,5 Kilogramm schweren Sauerteig.
Der Korpus der Küchenmaschine KitchenAid Artisan Mini ist optisch hübsch aufgemacht, aber auch die haptische Qualität stimmt: Der schwere Korpus besteht komplett aus Metall, meist aus Gusseisen. Der breite Fuß hat unten fünf große Gummi-Füße, hier kann nichts rutschen. Sämtliche Anbauteile – also Hebel, Kappen und Schrauben – sind aus Metall. Hinzu kommen solide, metallische Rührwerkzeuge und eine dickwandige Schüssel. Das alles macht einen hochwertigen und langlebigen Eindruck.
Die Küchenmaschine von Kitchen Aid kennt keinen Impuls-Betrieb, hat aber einen Langsam-Gang, der wirklich langsames Rühren ausführt. Sie kann aber auch schnell: in zehn Geschwindigkeitsstufen, was dem Schneebesen zu Gute kommt. Durch das Planeten-Getriebe erreichen die Werkzeuge die Schüssel überall.
Zwei spürbar mechanische Hebel entriegeln einerseits den Arbeitskopf und regulieren andererseits die Geschwindigkeit. Die Stufen rasten mechanisch sehr deutlich ein, ein exzellentes Feedback. Die Verortung der beide Heben auf entgegengesetzten Seiten der Maschine kann ein Nachteil sein, müssen sie aber nicht. Mit der einen Hand die Geschwindigkeit auf Null setzen und mit der anderen direkt danach entriegeln, so wird es meistens ablaufen. Allerdings muss die Küchenmaschine Artisan Mini immer nach rechts schauen, damit der Speed-Hebel sichtbar bleibt. Das schränkt die Aufstell-Varianten mitunter ein.
Wie die gewöhnliche Küchenmaschine Artisan kann auch die Mini mit Zubehör für den Langsam-Antrieb »aufgemotzt« werden. Da gibt es zum Beispiel den Fleischwolf oder den Pasta-Maker.
Die Arretierung der Schüssel mit 3,3 Litern Fassungsvermögen ist eine Art Bajonett-Verschluss, bei dem sich eine Nase in einer Führung verkantet. Das schaut solide aus, könnte aber vorzeitig abnutzen, wenn mit zu viel Kraft eingerastet wird. Das Bodenblech (Schüsselaufnahme) kann jedoch gewechselt werden. Weiters vermissten wir einen Griff an der 3,3 Liter Schüssel, damit ließe es sich einfacher arbeiten.
Kenwood Titanium Chef Baker XL
Die Küchenmaschine Kenwood Titanium Baker XL ist im Wesentlichen baugleich mit der Chef Patissier XL, verzichtet aber auf die Aufwärmfunktion, ein Display und die zweite Schüssel. Dementsprechend bringt auch sie ordentlich Leistung mit. Die Küchenmaschine Baker kann aber wiegen, dazu hat sie am Fuß der Schüssel eine Waage. Die Bedienung ist entsprechend einfach: ein Drehwahlrad, mehr gibt es nicht.
Die solide Konstruktion ist ebenso Kenwood-typisch wie die festen Werkzeuge. Die Küchenmaschine Titanium Baker XL eignet sich gleichermaßen für große Mengen und für alle, die eine Aufwärmfunktion nicht benötigen.
Kenwood kMix KMX750
Bei der Küchenmaschine kMix KMX750 handelt es sich um eine abgespeckte Kenwood Chef Elite. Sie hat einen etwas schwächeren Motor mit 1.000 Watt Leistung, was im normalen Gebrauch nicht weiter auffällt. Allerdings ist sie dadurch auf Backen spezialisiert und kann nicht mit dem genannten Mixer-Aufsatz betrieben werden. Sie hat am Kopf keinen Andock-Port für Mixer, Schnitzwerk oder Zitruspresse, es kann also kein Hochgeschwindigkeitszubehör angeschlossen werden. Standardmäßig wird die kMix mit Schüssel, Ballonbesen, K-Haken und Knethaken ausgeliefert. Ansonsten ist das Zubehör identisch mit der Chef-Serie, das heißt alles, was an die Kenwood Chef passt, passt auch an die kMix. Zubehör kann von links angesteckt werden. Dazu zählen unter anderem Fleischwolf, Trommelraffel, Beerenpresse oder Spiralschneider. Auf der Kenwood-Webseite finden wir elf Zubehörteile für die Küchenmaschine kMix und knapp über 25 Zubehörteile für die Chef.
Bei der Verarbeitung nehmen sich die Küchenmaschinen Chef Elite, Chef Sense und kMix fast gar nichts: Allesamt sind sie aus sehr solidem und schwerem Zinkdruckguss gefertigt, die Aufklappmechanik ist erstklassig. Die Rührschüssel besteht bei der kMix aus Edelstahl und rastet mit dem üblichen Drehmechanismus in ihre Fixierung ein. Die Schüssel hat einen dicken Henkel, aber leider keine besonders breite, umlaufende Krempe. Beim Einfüllen von Mehl etc. bei aufgesetztem Spritzschutz rieselt öfter mal was daneben.
Beim Kneten von Rühr- oder Brotteig ist uns die schwächere Motorisierung der Küchenmaschine nicht aufgefallen. Sie kommt erst zum Tragen, wenn die Rührschüssel randvoll mit einem schweren Teig ist, etwa Sauer- oder Hefeteig.
Die Reinigung ist, wie bei allen Kenwood-Küchenmaschinen, sehr einfach: Schüssel und Rührwerkzeuge können in die Geschirrspülmaschine. Unser Test mit Eischnee und dem Aufschlagen von Sahne erzeugte ein sehr gutes Resultat. Beim Rührteig erwies sich die große Öffnung am Spritzschutz als sehr vorteilhaft. Während des Rührens können hier gehäufte Löffel mit Mehl oder ähnlichem nachgefüllt werden.
Bosch MUM5 Styline
Mit der Küchenmaschine Bosch MUM5 Styline bekommt man viel für relativ wenig Geld. Sie mixt und knetet gut, allerdings nicht so gut wie unser Favorit von Kenwood und die KitchenAid. Unschlagbar ist das reichhaltige Zubehör, das mitgeliefert wird. Bei Design und Verarbeitung kann sie mit den teureren Maschinen von Kenwood und KitchenAid aber nicht mithalten.
Die Schüssel der Küchenmaschine Bosch MUM5 Styline hat ein Fassungsvermögen von 3,9 Litern. Auch hier gibt es eine Edelstahlschüssel, das Gehäuse besteht aber aus Kunststoff und ist deutlich weniger hochwertig verarbeitet als die teureren Geräte. Dennoch sieht die Maschine recht schick aus. Die Styline ist außerdem platzsparend und mit einem niedrigen Schwenkarm ausgestattet, was sie für kleine Küchen attraktiv macht.
Im Test hat die Küchenmaschine Styline hat alle Aufgaben gut gemeistert. Sie knetet nicht ganz so gut wie die Kenwood oder die KitchenAid, aber gut genug. Auch beim Rühren und Schaumschlagen ist sie gut, aber nicht ganz so gut wie die teureren Konkurrenten. Beim Kneten bleibt sie als einzige der Maschinen im Test kühl und leise. Sie schafft einen guten Hefeteig, auch wenn er nicht ganz an den von Kenwood und KitchenAid herankommt.
Beim Gemüseschneiden macht die Küchenmaschine von Bosch ebenfalls eine gute Figur. Vor allem aber beeindruckt sie mit einem großen Zubehörangebot zum kleinen Preis: Es sind Scheiben zum Raspeln, Reiben und Schneiden vorhanden, die in einer schicken Stofftasche verstaut werden können. Darüber hinaus ist eine Zitruspresse, ein Smoothie-Mix-Aufsatz und sogar ein Fleischwolf aus Edelstahl mit dabei. Auf eine Pommesscheibe haben die Schwaben dagegen verzichtet.
Den Gemüseschneideraufsatz der Küchenmaschine Bosch MUM Styline zusammenzusetzen ist allerdings eine ziemliche Fummelei. Sitzt das Ding dann endlich auf der Maschine, liefert es beim Karottenraspeln allerdings fast so gute Ergebnisse wie die Philips HR7778/00. Im Gegensatz dazu blieben sogar keine unverarbeiteten Stücke zurück. Und weil die Styline auch langsamer arbeiten kann, waren die Gurken schöner geschnitten.
Wie die Küchenmaschine MultiTalent 8 bringt auch die Styline einen Mixeraufsatz aus Kunststoff mit. Er ist die einzige Option zum Pürieren, denn der Gemüseschneideraufsatz kann wirklich nur das: Gemüse schneiden.
Die Küchenmaschine Bosch MUM5 Styline macht vieles richtig, nur eins nicht: begeistern. Sie ist ein bißchen wie das Klischee ihrer schwäbischen Heimat – solide, verlässlich und sparsam, aber auch ein bisschen bieder und langweilig.
Philips HR7962
Die Philips HR7962 eignet sich für kleine bis moderate Teigmengen bis zwei Kilogramm. Das Gerät ist mit 9,5 Kilogramm Gewicht und einem breiten Fuß standsicher. Die Verarbeitung des Gehäuses mit Kunststoffoberflächen erscheint alltagstauglich, die Werkzeuge sind halbwegs solide. Mit langlebiger Profi-Qualität haben wir es nicht zu tun – an KitchenAid, Kenwood oder Wilfa kommt der Philips-Backhelfer also nicht heran.
Dennoch arbeitet es sich ergonomisch gut mit der Philips: In die gut fixierte 5,5-Liter-Schüssel passt recht viel rein, die acht Geschwindigkeitsstufen sind praxistauglich und der Timer stoppt die Maschine – so muss man nicht ständig daneben stehen. Die Geräuschkulisse ist moderat, sie zeigt kein störendes Getriebegeräusch. Die Schüsselbeleuchtung entpuppt sich als sinnfrei, man müsste schon eine ziemlich düstere Küche haben, um das Licht überhaupt zu bemerken.
Leider können wir für den Top- und den Frontantrieb kein Zubehör im Handel entdecken. Selbst Philips schweigt sich dazu aus, man erwähnt diese Konnektoren gar nicht erst. So bleibt der Einsatz auf den mitgelieferten Knethaken, Schneebesen und Rührbesen beschränkt.
Klarstein Lucia
Ebenfalls von Klarstein kommt die Küchenmaschine Lucia. Im Vergleich zur Bella fällt sofort auf, dass der Verriegelungsschalter wunderbar funktioniert, also ohne jeglichen Kraftaufwand. Genauso positiv fiel der Deckel auf: Er legte sich wie angegossen auf die Edelstahlrührschüssel. Ansonsten liegt die Verarbeitungsqualität auf dem Niveau der Bella Rossa. Zusätzlich zu Knet-, Rühr- und Quirlelement wird bei der Lucia noch ein Fleischwolf und ein Mixer mitgeliefert. Den Fleischwolf kann man mit verschiedenen Aufsätzen bestücken und ihn auch für die Plätzchen- und Pastaproduktion verwenden. Zubehör zum Raspeln oder Schneiden von Gemüse gibt es aber leider nicht, was die Einsatzmöglichkeiten fast ebenso stark einschränkt wie bei der Küchenmaschine Bella Rossa. Für einen Gemüsehobel fehlt der notwendige Anschluss gleich vollständig.
Beim Knet- und Mürbteigtest waren die Ergebnisse ähnlich wie bei der Küchenmaschine Bella Rossa 2G. Die Lucia steht gut auf der Küchenplatte und bewegt sich auch auf höchster Stufe nicht von der Stelle, wackelt aber ein wenig mehr als ihre günstigere Schwester. Wenn der Mixer-Aufsatz nicht gebraucht wird, muss die mitgelieferte Abdeckung aufgelegt und sicher verschlossen werden. Ohne die Abdeckung funktioniert die Maschine nicht.
Die Küchenmaschine Klarstein Lucia wird mit einem Mixer-Aufsatz geliefert. Der besteht aus Glas und macht einen hochwertigen Eindruck. Leider bringt das Mixen keine so guten Ergebnisse: Weiches Obst wie Bananen mixt er zwar ohne Probleme, aber schon der Apfel bereitete dem Mixer Probleme. Die Lucia bekam ihn zwar klein, jedoch bleiben Stücke zurück. Ein wirklich cremiger Smoothie wird daraus nicht – er Smoothie blieb ziemlich grob, auch wenn man längere Zeit mixte. Für Gemüse-Smoothies ist der Mixer gleich überhaupt nicht zu gebrauchen. Auch sie wurde mit einer Leistung von 1200 Watt ausgestattet.
Weil der Mixer der Küchenmaschine Klarstein Lucia nicht überzeugt und der Fleischwolf bei den meisten wohl nie zum Einsatz kommen wird, ist für uns die günstigere Bella Rossa 2G die bessere Wahl, wenn Sie nicht viel Geld ausgeben wollen.
Bosch MUM48A1
Der Einsteiger in die Küchenmaschinenwelt von Bosch hört auf den Namen MUM48A1 und erfüllt seinen Zweck. Dank der normalen Edelstahlschüssel müssen wir beim Herausnehmen des Rührteigs oder bei der Reinigung nicht um eine Barriere im Topf herum arbeiten. Die Rührschüssel wird einfach in eine Arretiernische gesetzt, beim Herunterdrücken des Rührgelenks wird die Schüssel fixiert. Das Prinzip gefällt uns gut, zumal die kompakte Konstruktion nur sehr wenig Platz einnimmt.
Außerdem gibt es für die Küchenmaschine MUM48A1 Zubehör, das von oben oder seitlich angesteckt wird. Im Handel finden wir Mixeraufsatz, Fleischwolf und Zitruspresse. Das Zubehör wird, bis auf den Fleischwolf, aus Kunststoff gefertigt. Eine so hohe Verarbeitungsqualität wie bei Kenwood sollte man somit nicht erwarten.
Im Normalfall wird die Bosch-Küchenmaschine mit Edelstahlrührschüssel, Raspelwendescheibe, Reibscheibe mittelfein, Rühr-/Schlagbesen, Schneidwendescheibe, Spritzschutz und Durchlaufschnitzler ausgeliefert. Es gibt aber auch Sets, die noch Fleischwolf und Mixer ergänzen. Auch kann man zur MUM weiteres Sonderzubehör wie einen Eisbereiter, Spritzgebäckvorsatz und eine Getreidemühle kaufen.
Das Betriebsgeräusch der MUM48A1 wird leider durch ein helles Surren begleitet, das auf Dauer stört. Die Reinigung ist einfacher als bei Philips HR 7627 oder auch bei der mittelpreisigen Bosch Multitalent 8. Es gibt nämlich keine Zahnräder und keine im Topf sitzende Rührmechanik.
Insgesamt ist die Verarbeitung brauchbar, das Gerät ist aber ziemlich leicht und wird daher hauptsächlich von den Saugnapffüßen in Position gehalten. Es gibt lediglich vier Drehzahlstufen und einen relativ schwachen Motor mit einer Leistung von 600 Watt. Positiv ist uns die Kabelwicklung aufgefallen. Leider hat die MUM keinen Autostopp: Wenn wir die Schüssel im Betrieb lösen, dreht der Antrieb einfach weiter.
Das Planetenrührwerk der MUM48A1 macht seine Sache gut – Rühr- oder Brotteig gelingt bei mittleren bis großen Teigmengen ordentlich, allerdings schwächelt es bei kleinen Mengen à 200 Gramm. Dann erreicht der Haken nämlich nicht jede Stelle in der Schüssel, es gibt Stellen, die nicht durchmischt werden, und hier und da bleibt Mehl liegen. Mit dem Ergebnis von Eischnee sind wir zufrieden, beim Schlagen von Sahne aber nicht. Dafür dreht der Motor offenbar zu langsam.
Beim Schneiden, Raspeln und Hobeln von Salat oder Wurzelgemüse leistet sich die günstige MUM48A1 keine Schwäche. Allerdings ist das Zusammenstecken der Reibescheiben etwas fummelig. Wenn es dann aber einmal aufgebaut ist, kann man große Mengen in kurzer Zeit verarbeiten.
Die Küchenmaschine Bosch MUM48A1 ist der günstige Einsteiger des Herstellers. Bereits mit dem Standardzubehör kann sie ebenso schneiden, raspeln und hobeln wie auch auch kneten und schlagen. Hinzu kommen Mixer- und Fleischwolf-Optionen. Der Motor ist allerdings nicht so stark wie bei unseren anderen Empfehlungen, auch Eischnee gelingt hier nicht so gut. Schneiden, Raspeln und Hobeln funktioniert aber gut. Wenn Sie nicht viel ausgeben wollen und der Fokus weniger auf Backen liegt, ist die Einsteiger-Bosch eine gute Wahl.
Springlane Kaia
Die Küchenmaschine Springlane Kaia ist in erster Linie ein Standmixer mit Schneid- und Schnetzel-Aufsatz. Teig ist nicht ihre Stärke – wenn überhaupt, sind nur kleinen Mengen Rühr- oder Sauerteig praktikabel. Doch selbst dann ist die Entnahme von Teigmasse umständlich und viel Reinigung nötig. Obst und Gemüse zerkleinern sowie Nüsse mahlen kann das kompakte Modell sehr gut.
Die Werkzeuge und Anbauteile sind angemessen wertig, das Chassis steht mit Saugfüßen sicher. Der Smoothie-Maker besteht aus Glas, der Nussschredder aus dickem Kunststoff.
Durch die geringe Höhe von 43 Zentimetern ist das Abstellen unter einem Oberschrank denkbar, zum Befüllen und Arbeiten muss die Küchenmaschine aber hervorgezogen werden. Es liegt ein gutes Rezeptbuch bei.
Bosch MUM5 CreationLine
Die Küchenmaschine Bosch MUM5 CreationLine bedient als Allrounder jeden Einsatzzweck: Kneten, Mixen, Schneiden pürieren – mit dem inkludierten Zubehör ist alles drin. Auch ohne Planetenrührwerk gelingen Teige, Mengen jenseits der 1,5 Kilogramm sollte man dem Gerät aber nicht zumuten. Der Bosch ist vielseitig, taugt aber auf Grund der minderen Qualität der Anbauteile und der Steckverbindungen nicht für den intensiven, täglichen Einsatz.
Obendrauf kommt das Schnetzelwerk fürs Gemüse bzw. das Pürierglas (schnell), dahinter der Fleischwolf (langsam). Letzterer liegt nicht bei, ersteres schon. Die Qualität der Werkzeuge geht meistens in Ordnung, im Falle des sehr billigen Smoothie-Plastikbechers ist sie aber enttäuschend. Hinzu kommen Kunststoff-Steckverbindungen, die sicher ein paar Jahre, nicht aber den täglichen Gebrauch durchhalten werden.
Die Bosch hat kein Planetenrührwerk, dennoch sind wir bei Teig und Sauerteig zufrieden: Das Werkzeug ist schräg in die Achse gesteckt und bewegt sich daher drehend kreisförmig in der Schüssel. Dadurch werden Ränder und Mitte erreicht. Es kann aber passieren, dass der Gelenkarm nicht öffnet, weil das Werkzeug in der äußersten Position mit dem Schüsselrand kollidiert. Das Modell eignet sich für Teig bis 1,9 Kilogramm.
Der Bosch besteht komplett aus Kunststoff und ist nur 6,3 Kilogramm schwer. Durch die Saugfüße und den breiten, quadratischen Stand steht es dennoch sicher. Ein Vorteil der Bosch ist die kompakte Bauform mit einer aufgeklappten Höhe von nur 43 Zentimetern. Die MUM5 CreationLine passt also durchaus unter so manchen Oberschrank und kann platzsparend bedient werden.
Die Schüssel ist solide, hat aber keine Innenskala. Die Bosch eignet sich für alle, die sporadisch backen oder regelmäßig Gemüse zerkleinern. Der Backprofi wird wenig Freude an der MUM5 haben, dafür ist die Qualität zu gering.
Philips HR7510/00
Die Küchenmaschine Philips HR7510/00 ist mit einem großen Satz an Zubehör versehen. Neben Scheiben zum Raspeln, Hobeln und Schneiden gibt es einen Aufsatz-Mixer, ein Emulgierwerkzeug, einen Knethaken, ein S-Messer sowie eine Zitruspresse. Das alles inklusive der Rührschüssel besteht aus einfachem Kunststoff, dem beim täglichen Einsatz sicher kein langes Leben beschieden sein wird.
Der Motor ist mit 800 Watt stark genug zum Mixen, beim Schneiden von dicken Möhren kommt er jedoch schnell an seine Grenzen. Das baugleiche Schwestermodell HR7530/10 hat für einen kleinen Aufpreis 850 Watt, wir haben aber keine Leistungsverbesserung bemerkt. Insofern lohnt sich die Schwester HR7530/10 nicht, es sei denn, Sie benötigen eine Pommes-Schneidscheibe, eine Gewürzmühle sowie eine Kunststoffschublade zur Aufbewahrung des Zubehörs.
Wenn Ihr Fokus nicht so sehr auf dem Backen liegt, Sie aber häufig Obst und Gemüse raspeln und schneiden, ist die Philips HR7510/00 eine gute Wahl. Sie ist kompakter als die Bosch-MUM-Modelle und kommt mit sehr viel Zubehör. Teig kneten kann sie aber lange nicht so gut wie die KitchenAid- oder Kenwood-Geräte.
Ariete 1589 Moderna Planetaria
Die Küchenmaschine Ariete 1589 Moderna Planetaria kommt mit 1600 Watt und einer großen 5,5-Liter-Schüssel daher. Aussagen im Handbuch, man möge die Dauer-Laufzeit beim Kneten auf drei Minuten und beim Schneebesen auf fünf Minuten erhöhen nicht unser Vertrauen in die Hardware. Der Hersteller spricht von bis zu 1,3 Kilo Teigmasse, nicht viel für die große Schüssel. Das müssen 1600 Watt mit einem geringen Wirkungsgrad sein.
Die Ariete erfüllt mit elf Geschwindigkeiten ihren Zweck und macht auch zügig Ei-Schnee. Uns gefällt der Griff an der Schüssel. Begeistern kann sie uns aber nicht: Das wackelige Gelenk bewegt sich im Betrieb, Roter Deckel und Anbauteile sind aus Kunststoff, die dünne Wandung der Schüssel biegt sich (minderwertige Griff-Befestigung) und die kleinste Drehzahl ist zu schnell. Die Rührelemente haben teils eine Befestigung aus Kunststoff, langlebig ist das nicht. Der leichte Temperguss in Verbindung mit den fünf Saugnapf-Füßen hat eine brauchbare aber keine gute Standsicherheit.
Philips HR7778/00
Komplett anders als seine Konkurrenten sieht die Küchenmaschine Philips HR7778/00 aus. Als Foodprozessor besitzt sie weder Schwenkarm noch Rührschüssel, sondern einen 3,4-Liter-Kunststoffbehälter mit einer Messeraufhängung in der Mitte. Das Gerät braucht am wenigsten Platz, ist aber recht hoch. Leider ist die Bedienungsanleitung extrem kurz und einfach gehalten. Beim Zusammensetzen des Zubehörs haben wir uns mehr als einmal ratlos am Kopf gekratzt. Aber mit der Zeit wird man den Dreh schon rauskriegen.
Die HR7778/00 kommt in einem riesigen Karton und hat mit Abstand das meiste Zubehör – neben Knethaken und Quirl eine Zitruspresse, viele Scheiben und einen großen Mixbehälter für mehr als 2 Liter Smoothie. Für die Scheiben und Rühraufsätze gibt es einen eigenen – recht großen – Aufbewahrungsbehälter. Das bietet keine andere Küchenmaschine im Test. Mit Zitruspresse und Mixer-Aufsatz beherrscht sie alles, was man mit einem Foodprozessor anstellen kann – und das zu einem sehr günstigen Preis.
In der Praxis konnte uns die Maschine leider nicht überzeugen. Gut, sie schneidet sie am besten Gemüse. Für Eischnee und Knetteige ist sie aber keinesfalls zu empfehlen.
Während man den Knetteig hier noch mit der Hand nachbearbeiten muss, ist der Eischnee völlig unbrauchbar. Da muss dann doch der Handrührer her – genau das sollte die Anschaffung einer Universal-Küchenmaschine ja eigentlich verhindern. Rührteig kriegt die Maschine dagegen hin, wenn auch nicht so gut wie die Konkurrenz.
Leider wird die Küchenmaschine Philips HR7778/00 beim Kneten von Hefeteig nicht nur extrem laut, sondern auch sehr heiß – so heiß, dass sie nach rund zwei Minuten automatisch abschaltet, um den Motor nicht zu überhitzen. Das ist bei Rührteigen kein Problem, bei Brot- und Hefeteigen aber sehr wohl. Die wollen gerne mal 10 oder 15 Minuten lang geknetet werden. Die HR7778/00 schafft das nur mit Zwangspausen: Abwarten, bis der Motor abgekühlt ist, dann wieder zwei Minuten kneten und so weiter – ein echter Nervfaktor.
Obwohl die Maschine eine eigene Einstellung zum Kneten von Teig hat, dreht der Knethaken viel zu schnell. Das ist auch bei der HR7627/02 so, denn sie hat nur zwei Geschwindigkeitsstufen. Das Ergebnis ist kein kompakter Teigballen, sondern eine spätzleartige Masse, die man erst noch per Hand zusammenkneten muss. Beim Kneten von Teig ist die Küchenmaschine Philips HR7778/00 für uns damit glatt durchgefallen. Bei der kleineren HR7627/02 war das Ergebnis auch nicht super, aber es entstand zumindest ein kompakter Teigballen.
Beim Eischnee schnitt die HR7778/00 sehr schlecht ab: Er bekam trotz des Einsatzes der dafür vorgesehenen Schneebesen so gut wie kein Volumen, da die Geschwindigkeit beim Schlagen viel zu hoch war. Sowohl das Eiweiß als auch die Butter verteilten sich mehr an der Schüsselwand als am Boden der Schüssel.
Beim Gemüseschneiden konnte die Küchenmaschine Philips HR7778/00, ohnehin eher ein Foodprozessor, hingegen zeigen, was sie kann: nämlich schnell und gut Karotten stifteln oder Gurken hobeln. Sogar die Dicke der Gurkenscheiben lässt sich bei ihr stufenlos einstellen. Allerdings hätten wir uns auch beim Gurkenschneiden eine etwas langsamere Drehzahl gewünscht, denn vor allem dünne Gurkenscheiben neigen dazu, zu zerreißen.
Auch Karotten hat die Küchenmaschine HR7778/00 in Windeseile in kleine, glatte Stifte geschnitten. Das Ergebnis war hier eines der besten. Allerdings blieben größere Karottenstücke zwischen Messerscheibe und Deckel zurück.
Gar nicht überzeugt hat dagegen das Pommesmesser der HR7778/00. Die Stücke waren krumm, unregelmäßig groß und teilweise nicht ganz durchgeschnitten. Und schon bei der zweiten Kartoffel blieb ein Stück so fest im Messer hängen, dass es nur noch mit großem Kraftaufwand zu entfernen war. Falls Sie davon geträumt haben, dass Sie mit der Philips-Küchenmaschine endlich Ihre eigenen Pommes machen können – vergessen Sie es.
Der Vorteil der Philips-Küchenmaschine beim Gemüseschneiden ist, dass man den selben Behälter verwenden kann, der ohnehin auf der Maschine sitzt. Man muss also nur noch die Scheibe mit der gewünschten Schnittart aufsetzen, Deckel drauf und los geht’s.
Als Foodprozessor ist die Küchenmaschine Philips HR7778/00 geradezu fürs Mixen und Pürieren gemacht. Und man muss dafür nichts aufbauen: Einfach alles in den Behälter geben und durch den starken Motor verwandelt das scharfe Messer sämtliche Zutaten im Handumdrehen in feinen Brei. Wer es noch feiner will, nutzt den Mixeraufsatz, der ebenfalls mit dabei ist.
Wenn man also vor allem einen universalen Helfer sucht, ab und zu gerne Säfte presst und nicht oft backt, ist die Küchenmaschine von Philips eine gute, preiswerte Wahl. Freunde gebackener Gaumenfreuden nehmen hingegen Abstand.
Philips HR7530/10
Die Küchenmaschine Philips HR7530 ist das Schwestermodell zur HR7510. Sie ist baugleich und teilt sich das Kunststoff-Zubehör, das wir nicht für den dauerhaften Einsatz empfehlen. Mangels eines vernünftigen Rührsystems sind die Teig-Ergebnisse bescheiden und es können auch nur kleine bis mittlere Mengen verarbeitet werden. Die Motorisierung ist mit 850 Watt schwach, das merken wir bei harten Karotten. Die Variante HR7530 kommt mit einem Pommes-Schneider daher. Wirklich lohnenswert ist der nicht, die Kartoffel-Sticks bekommen stets eine gebogene Form. Das S-Messer eignet sich nicht zum Mahlen, das kann die mitgelieferte Gewürzmühle besser.
Bosch MultiTalent 8 MC812
Die Küchenmaschine Bosch MultiTalent 8 ist ein mittelpreisiges Modell. Der Hersteller setzt hier auf ein Getriebe in der Schüssel. Beim Reinigen als auch bei der Handhabung stört daher immer wieder die Barriere in der Rührschüssel. Sie ist kompakter als die Styline und hat ein in der Schüssel integriertes Rührelement. Sie ist dadurch platzsparender und das ganze Zubehör muss ja auch irgendwohin und das ist inklusive Mixer eine ganze Menge. Zum Kneten von Rührteig oder für Eischnee muss ein sich drehendes Rührelement aufgesteckt werden. Das erledigt seinen Job ganz gut, doch bei der Reinigung sehen wir uns mit kleinen Zahnrädern in einem Gehäuse konfrontiert. Das Gefummel und das häufige Zusammenstecken und Adaptieren der Messer und Werkzeuge kann mit der Zeit ganz schön mühsam werden. Das ist eben das All-in-One Prinzip der Küchenmaschine Bosch Multitalent, aber auch das anderer Modelle, wie etwa der Philips HR7627/02.
Die Küchenmaschine Bosch MultiTalent 8 hat übrigens einen Autostopp: Sobald wir den Deckel öffnen oder die komplette Rührschüssel vom Gerät nehmen, stoppt der Motor.
Mit einer Motorleistung von 1.000 Watt kann die Küchenmaschine Multitalent 8 stufenlos Teig rühren und kneten, Ei und Sahne schlagen, sowie Wurzelgemüse und Salat zerkleinern. In den 3,9 Liter großen Behälter passt einiges rein – das reicht auch für die große Familie.
Die Pulsfunktion der Küchenmaschine eignet sich in Verbindung mit dem aufgesetzten Mixer hervorragend zum Anfertigen von Smoothies. Gemüse, Obst und Salat werden dank des schnell anlaufenden Motors gleichmäßig zerkleinert. Insgesamt sind wir mit den erzielten Ergebnissen im Küchenbetrieb sehr zufrieden. Aufgrund des geringen Komforts konnten wir uns aber nicht zu einer Empfehlung entschließen.
Krups Master Perfect Duo
Die Küchenmaschine Krups Master Perfect Duo hat uns gar nicht überzeugt: Die Plastikkonstruktion wirkt nicht nur billig gemacht, der Motor im Inneren hört sich im Betrieb durch sein ungleichmäßiges Geräusch überfordert an, und das schon bei einem Kilogramm Teigmasse. Der Drehwahlschalter wackelt und wirkt billig gemacht. Über so viel schlechte Verarbeitung trösten auch nicht das Kinder-Back-Set und der Schnell-Anschluss für den Standmixer hinweg.
Medion MD 16480
Die Küchenmaschine Medion MD 16480 fällt auf: Die Retro-Optik ist gefällig, der stabile Gusskorpus und das Gelenk sind ebenfalls gelungen. Dank Fleischwolf macht das Modell neben Teig auch Wurst, Pasta und Plätzchen. Für größere Mengen eignet sich die Medion allerdings nicht: Das Getriebe ist schon bei 1,5 Kilogramm Teigmasse zu laut und überlastet.
Beim Wolfen von Katzenfutter aus Innereien und faserigem Fleisch passierte es dann: Es knirschte und der Wolf drehte sich nicht mehr, die Zahnung eines Getrieberädchens war gebrochen. Gusseisen ist für stark beanspruchte Getrieberäder eben nicht das richtige Material. Hinzu kam eine mangelhafte Konstruktion des Wolfes: Das Messer hat im Standard-Zusammenbau keinen Druck auf die Scheibe, das Fleisch wird nicht geschnitten und vorn kommt nur eine zerquetschte Masse heraus.
Wir haben dann zwei Scheiben übereinander gelegt, so funktionierte es. Die eingangs genannte Überforderung des Antriebs war durch ungleichmäßige Geräusche stets hörbar, der Motorblock wurde merklich warm, schaltete sich aber nie ab.
Leider ist das Zubehör nicht so exakt gefertigt wie die Küchenmaschine, hier wurden Fertigungstoleranzen großzügig bemessen. Grundsätzlich funktioniert alles, doch bei der Gebäck-Großproduktion wird man damit wenig Freude haben. So hat der Schneebesen einen Kunststofffuß – ob das wohl langlebig ist?
Der Spritzschutzdeckel mit dem hohen Einfüllrand gefällt, gleiches gilt für die Entriegelmechanik mit dem Hebel. Bei Zug springt der Rührwerk-Arm der Küchenmaschine ein kleines Stück auf, den Rest hebt die Hand.
Die Handhabung könnte einfacher nicht sein, es gibt ja nur einen Drehwahlschalter. Die Medion MD 16480 ist eine schöne Küchenmaschine für alle, die sporadisch backen und die ein besonderes Design für kleines Geld suchen, für große Mengen und das Wolfen von Fleisch aber leider nicht robust genug.
So haben wir getestet
Egal ob für Rührteig oder Eischnee, für Muffins oder Brot: Wer gerne und viel backt, kommt um eine Küchenmaschine nicht herum. Spätestens, wenn man für ein Rezept Eier schaumig schlagen oder einen schweren Hefeteig eine Viertelstunde kneten soll, geraten die meisten Handrührgeräte samt ihren Besitzern an ihre Grenzen. Küchenmaschinen können einem da viel schweißtreibende Arbeit abnehmen und zu mehr Spaß beim Backen verhelfen – zumindest, wenn man die Richtige hat.
Um herauszufinden, welche Küchenmaschine die beste ist, haben wir alle Testgeräte einem ausführlichen Praxistest unterzogen: Insgesamt hatten wir 29 Küchenmaschinen im Test, dabei haben wir viele Kilogramm Mehl, Zucker und massenweise Butter, Eier und Milch verarbeitet.
Neben Hefeteig haben wir einen klassischen Rührteig hergestellt und hierfür Eier getrennt, das Eiweiß steif geschlagen, Butter mit Zucker mit dem Eigelb schaumig geschlagen, Mehl untergerührt und zuletzt den Eischnee untergehoben. Das Teigergebnis war bei allen Küchenmaschinen gut, bei den einzelnen Arbeitsschritten gab es aber große Unterschiede in der Qualität des Ergebnisses.
Außerdem haben wir reichlich Wurzelgemüse und Kartoffeln geschnitten – zumindest mit den Maschinen, die das konnten. Die Maschinen von Klarstein können zum Beispiel kein Gemüse schnippeln, die Bella Rossa kann nur kneten und rühren, die Lucia hat immerhin noch Anschlüsse für einen Fleischwolf, mit dem sich auch Spritzgebäck und Nudeln machen lassen.
Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste Küchenmaschine?
Die beste Küchenmaschine für die meisten ist die Titanium Chef Baker KVC85.124Si. Sie ist ein Universalgenie und lässt sich vielseitig einsetzen. Dabei ist sie auch top verarbeitet und verfügt über eine gute Motorleistung mit vielen weiteren Funktionen. Besonders machen sie ihre unzähligen Aufsätze. Doch wir haben noch weitere Küchenmaschinen, die wir Ihnen empfehlen können.
Warum sind einige Küchenmaschinen teuer, andere aber sehr günstig?
Qualität hat ihren Preis. Wer eine langlebige Küchenmaschine sucht, die fast jeden Tag benutzt wird, der braucht mit einem 150-Euro-Gerät gar nicht erst anfangen. Schwere, robuste Gehäuse mit langlebigen Antrieben und stabilen Andock-Ports für Werkzeuge und Zubehör sind für unter 300 Euro nicht zu haben.
Was ist besser? Mehrere Spezialgeräte oder eine Küchenmaschine mit Zubehör für alles?
Wenn sie nur kleines Geld ausgeben möchten, sind mehrere Spezialgeräte besser, z. B. ein Standmixer, ein starkes Handrührgerät und ein Multi-Zerkleinerer. Erst ab 250 Euro gibt es hochwertige Allrounder mit langlebigem Spezial-Zubehör, etwa von Springlane oder – höherpreisig – Kenwood.
Was muss eine Küchenmaschine mindestens können?
Unserer Meinung nach muss sie vor Teig kneten können, wenigstens 1,5 Kilogramm. Wer viel mit Obst und Gemüse hantiert, braucht einen Schnetzelwerk mit unterschiedlich geformten Scheiben.