Früher hat einem die Großmutter Hosen mit Flicken aus Leder ausgebessert oder schöne Stofftiere genäht. Nähen war eben etwas für die ältere Generation. Inzwischen hat sich das Image geändert und auch jüngere Leute entdecken den Reiz an der Handarbeit. Es macht eben einen Unterschied, ob man etwas von der Stange kauft oder es nach den eigenen Vorstellungen realisiert. Zu sehen, wie unter den eigenen Händen Kleidung, wie beispielsweise ein luftiges Kleid oder eine bunte Tasche entsteht, ist einfach großartig. Am Ende liegt ein Unikat auf dem Tisch – und beim Nähen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Kreativ sein wie ein Profi: Denn Nähmaschinen können wie ein Pinsel beim Malen benutzt werden, wenn sie Freihandnähen ermöglichen. Dazu ist im Prinzip nur ein versenkbarer Transporteur nötig – das ist das Teil mit den Zacken auf der Stichplatte unter dem Nähfuß – und ein extra Freihandnähfuß. Jeans oder andere Sachen lassen sich so individuell aufpeppen. Grundsätzlich kann jede Haushaltsnähmaschine, die eine Stopffunktion hat, auch quilten, also drei Lagen (Top, Wattierung und Rückseite) zu einem Ganzen zusammenfügen. Wie dick das verwendete Material sein darf, hängt davon ab, wie die Nähmaschine gebaut ist.
Aber natürlich muss es nicht immer sofort ein Großprojekt sein: Auch Änderungen wie das Kürzen von Hosen oder kleinere Reparaturen sind mit einer Nähmaschine rasch erledigt. Das spart auf Dauer richtig Geld, weil man nicht ständig zum Änderungsschneider muss.
Wir haben aus dem riesengroßen Angebot 29 Nähmaschinen ausgewählt und ausgiebig getestet, 20 der getesteten Nähmaschinen sind aktuell noch erhältlich. Im Test hatten wir sowohl mechanische als auch computergesteuerte Nähmaschinen. Die Preisspanne ist riesig, die günstigste Nähmaschine im Test kostet gerade mal 50 Euro, die teuerste 1.000 Euro. Grundsätzlich sind die traditionellen mechanischen Haushaltsnähmaschinen günstiger als die modernen Computer-Nähmaschinen. Und die Funktionen, die die bieten, braucht längst nicht jeder.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
W6 Wertarbeit N 1235/61

Die W6 Wertarbeit N 1235/61 ist das beste Beispiel dafür, dass eine gute Nähmaschine nicht unbedingt teuer sein muss. Mit 23 Sticharten bietet sie alles, was man normalerweise braucht, inklusive Overlock- und Federstich. Im Gegensatz zu vergleichbaren Konkurrenten wie der Singer Tradition 2250 ist die W6 im Arbeitsprozess einfacher regulierbar und wirkt stabiler. Egal, ob für Änderungen oder größere Nähvorhaben – die mechanische Nähmaschine ist in ihrer Preisklasse nicht zu toppen. Noch dazu gibt es zehn Jahre Garantie.
Pfaff Select 3.2
Die Nähmaschine Pfaff Select 3.2 wirkt edel und robust, ist aber auch einiges teurer als die W6. Dafür bietet die ebenfalls mechanische Pfaff unter anderem mit einem integrierten Obertransport sehr akkurate Nähergebnisse. Auch der Wechsel der Nähfüße geht ruckzuck. Das Gerät lässt sich gut transportieren und wird mit einer stabilen Kofferhaube geliefert. Wer regelmäßig näht und sich ein Stück Wertarbeit leisten will, für den ist die Pfaff Select 3.2 genau das Richtige.
Juki HZL-DX3

Sie wollen ohne wenn und aber das Beste vom Besten? Dann empfehlen wir die Juki HZL-DX3. Diese Nähmaschine überzeugt nicht nur mit ihrem schönen, schlichten Design und den vielen Funkionen eines Computer-Modells, auch in punkto Übersichtlichkeit und Bedienungsfreundlichkeit gibt die Juki ein tolles Bild ab. Sie ist außerdem richtig leise und klingt toll – eine absolute Wohltat für die Ohren auch bei längeren Näh-Sessions. Allerdings muss man dafür bereit sein, ein erkleckliches Sümmchen auf den Tisch zu legen: Knapp 1.000 Euro kostet diese Luxus-Nähmaschine. Dafür ist sie aber auch zusätzlich mit einem Kniehebel für absolute Nähfreiheit ausgestattet ist.
Gritzner Dorina 323

Die Dorina 323 by Gritzner ist eine gute Nähmaschine für den eher kleineren Geldbeutel. Uns konnte sie mit schneller und relativ leiser Laufleistung überzeugen. Sie liefert alles, was zum Nähen nötig ist und schaffte alle Stoffe, die wir ihr so untergelegt haben. Für den normalen Hausgebrauch ist diese Maschine eine gute Empfehlung.
Brother Innov-is F400

Eine Computer-Nähmaschine im mittleren Preissegment, die allerlei Extras bietet, leise näht und mit so ziemlich jedem Stoff zurecht kommt ist die Brother Innov-is F400. Sie lässt sich sehr leicht bedienen, kann mit jeder Menge Zubehör überzeugen und schneidet nicht nur in unserem Test gut ab. Dafür muss man zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, aber das ist sie wert.
Carina R-evolution 2020

Wenn Sie eine günstige Computer-Nähmaschine suchen, ist die Carina R-Evolution 2020 die beste Wahl: Bei den Funktionen und beim mitgelieferten Zubehör gibt es nichts zu meckern, sondern viel zu loben. Sie ist eine der wenigen, die mit einem mitgelieferten Anschiebetisch zur Erweiterung der Arbeitsfläche geliefert wird – bei der Konkurrenz kostet so etwas extra. Mit ihrem einseitig abgerundeten Kopfteil wirkt sie elegant und optisch ansprechend. Dank Computer-Unterstützung ist sie komfortabel bedienbar und bietet ein breites Spektrum an Zierstichen. Einen dicken Pluspunkt erhält sie von uns wegen ihrer zehnjährigen Garantie.
Vergleichstabelle

- Für Anfänger und Fortgeschrittene
- Overlockstich: Ketteln und Nähen in einem Arbeitsgang
- Einfädler
- Gutes Anleitungsvideo auf der Homepage des Herstellers
- 10 Jahre Garantie
- Etwas wenige, mitgelieferte Nähfüße
- Zubehör kann leicht aus Anschiebetisch herausfallen
- Kein Fadenabschneider

- Schlicht und edel im Design
- Stoffe werden auch von oben transportiert
- Faden direkt durch die Nadel aufspulbar
- Breifer Griff zum bequemen Tragen
- Geschwindigkeitsregulierung in zwei Stufen
- Kein Anschiebetisch
- Relativ teuer

- Schnell, leise und präzise
- Industriereife Knopflöcher
- Tempo beim Rückwärtsnähen regelbar
- Fußpedal kann fünf Funktionen übernehmen
- Kniehebel mitgeliefert
- Kein Anstelltisch
- Keine DVD zur Anleitung

- Näht schnell und relativ leise
- Kleiner Preis
- Extra Heft mit Nähtipps
- Unterfadenspule muss öfter aufgefüllt werden

- Näht sehr leise
- Sehr gute Nähergebnisse
- Viel Zubehör
- Lässt sich intuitiv bedienen
- Nicht ganz günstig

- Komfortable Funktionen
- Auch für sehr dicke Stoffe
- Ausführliche Bedienungsanleitung plus DVD
- Anschiebetisch und 64-teiliges Nähset mitgeliefert
- Kann Muster und Buchstaben nähen und speichern
- Kein automatischer Fadenabschneider
- Kein Obertransportfuß
- Nur weiche Staubschutzhülle statt harte Kofferhaube zum Transport
- Stoffdurchgangsraum wirkt klein

- Angenehmer Preis
- Sehr große Stichauswahl
- Kann auch Zierstiche
- Stiche nicht immer ganz sauber
- Stichauswahl etwas umständlich

- Näht sehr gut
- Fußpedal reagiert sehr sensibel
- Etwas laut
- Nähfüße für verschiedene Stichprogramme werden nicht erklärt

- Näht sehr leise und blitzschnell
- Automatischer Fadenabschneider
- Kann auch Sticken
- Spult Unterfaden neben dem Nähen auf
- Hoher Preis

- Mit Touchscreen
- Kann nähen, sticken und stopfen
- Näht sehr leise
- Mit automatischem Fadenabschneider
- Mit Anschiebetisch
- Buchstaben sticken kann nicht so recht überzeugen

- Näht recht leise
- Viel Zubehör und Anschiebetisch
- Unser Gerät surrte während des Betriebs dauerhaft sehr unangenehm
- Rückwärtsstich funktionierte nicht

- Ansprechendes Design
- Sehr große Stichauswahl, da findet man immer den passenden
- Kann auch Zierstiche
- Beim Nähen laut
- Anleitung eher umständich, erfordert vor dem Nähen Einarbeitungszeit

- Angenehmer Preis
- Leicht
- Solide Wahl
- Garnrolle wackelt
- Eher laut

- Nähte in Ordnung
- Gute Haftung auf dem Tisch
- Stichübersicht in der Schublade
- Speichern persönlicher Mustereinstellungen
- Timer für automatische Abschaltung
- Unterspule liegt sehr lose im horizontalen Greifersystem
- Kleiner, instabiler Nähfuß

- Kleinerer Preis
- Unterfadenspule umständlich einzulegen
- Nähfußwechsel umständlich
- Frass im Test mehrfach den Stoff

- Kleiner Preis
- Gute Qualität mit langer Garantie
- Sehr laut
- Kein Fadenabschneider
- Oberfadenspule rollt quer über Maschine

- Zehn Jahre Garantie
- Bequemes Aufspulen des Unterfadens
- Nähfüße mit Buchstaben
- Sehr guter Overlock-Stich
- Display wirkt minderwertig
- Arbeiten ausschließlich mit Touchdisplay zur Stichwahl ist gewöhnungsbedürftig
- Lässt optisch zu wünschen übrig

- Übersichtliche Stichauswahl
- Sehr laut
- Stiche nicht so sauber
- Mehrere Stofflagen schaffte die Testmaschiene nicht
- Fraß im Test mehrfach den Stoff

- Angenehmer Preis
- Gutes LED-Licht
- Eher leicht
- Sehr laut
- Fraß beim Nähen mehrfach den Stoff

- Für Einsteiger und Einsteigerinnen eine günstige Option
- Handlich
- Stichbreite nicht einstellbar
- Kein Overlockstich zum Versäubern
- Funktional schlicht
- Kleiner Nähfuß
- Kein Nähen mit Zwillingsnadel
Nähmaschinen im Test: Mechanisch oder computergesteuert?
Heimnähmaschinen sind dazu da, alle anfallenden Arbeiten daheim erledigen zu können. Eine lange Tradition haben die mechanischen Haushaltsnähmaschinen, neuer sind die computergesteuerten oder elektronischen Nähmaschinen, die seit einigen Jahren auf dem Vormarsch sind und immer beliebter werden. In erster Linie unterscheiden sich die beiden Maschinenarten in der Bedienungsart und der Stichvarianz.
Standard bei beiden Nähmaschinenarten ist inzwischen das Freiarm-Modell. Das bedeutet, die Nähaschinen sind so gebaut, dass damit auch enge Kleidungsstücke wie Ärmel oder Hosenbeine rund genäht werden können.
Mechanische Nähmaschinen
Mechanische Nähmaschinen werden über ein elektrisches Fußpedal in Gang gesetzt, mit dem die Geschwindigkeit per Fuß reguliert wird. Für eine gute Kontrolle des Tempos kommt es daher auf die Qualität des Fußpedals an, denn ein zu kleines und zu leichtes Pedal rutscht unterm Tisch immer wieder weg, was nervig sein kann.

Charakteristisch für traditionelle mechanische Nähmaschinen ist, dass Funktionen wie die Fadenspannung, Stichlänge und Stichbreite mit der Hand über einen Hebel oder ein Rädchen eingestellt werden. Das kann je nach Stoffart eine Herausforderung sein und unerfahrene Näher schon mal überfordern.
Die meisten Hobby-Näher kommen mit 10 bis 15 Stichen aus
Mechanische Nähmaschinen können sehr unterschiedliche Stoffe vernähen, darunter elastische wie Jersey, dünne wie Chiffon und dickere wie Walkstoff. Mit 10 bis 35 verschiedenen Sticharten haben sie alles, was auch für größere Nähprojekte wie Jacken oder Kleider nötig ist. Neben Nutzstichen wie Grad-, Zickzack-, Overlock- und Knopflochstichen gibt es auch einige Zierstiche zum Verschönern. Im Vergleich zu den Computer-Modellen ist die Stichauswahl jedoch überschaubar.
Die Konzentration aufs Nötigste ist aber überhaupt kein Nachteil. Schließlich kommen Hobby-Näher meist mit 10 bis 15 Stichen völlig aus. Und dafür sind mechanische Nähmaschinen in der Anschaffung in der Regel deutlich günstiger als vergleichbare computergestützte Nähmaschinen.
Computergesteuerte Nähmaschinen
Computer-Nähmaschinen warten mit vielen zusätzlichen Extras auf, die das Nähen erleichtern. Der zusätzliche Komfort und die erweiterten Möglichkeiten erklären die wachsende Beliebtheit. Allerdings bieten Computer-Nähmaschinen auch viel Schnickschnack, den man oft gar nicht braucht.

Doch gerade für ungeübte Näher sind Computer-Nähmaschinen oft eine große Hilfe. »Automatisch« heißt hier das Zauberwort, denn der eingebaute Computer führt eine Vielzahl von Näheinstellungen von selbst aus. Dazu gibt man den gewünschten Stich mit der entsprechenden Nummer einfach auf dem Display oder per Knopfdruck ein. Die Maschine pariert und stellt zugleich die passende Stichlänge und -breite ein und gibt die Spannung des Oberfadens vor. Wichtig ist, dass die Fadenspannung auch noch manuell veränderbar ist, denn nicht immer ist die Vorgabe optimal.
Computer-Nähmaschinen bieten viel Schnickschnack, den man oft gar nicht braucht
Solche modernen Maschinen verfügen meist über 100 bis 400 Stichvariationen. Das ist für den Nähalltag natürlich viel zu viel. Andererseits eröffnet ein so großes Angebot einem die Möglichkeit, bei Lust und Laune Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. Unter den zahlreichen Zierstichen sind Herzchen und Blümchen noch die gängigsten, während sich Tiere wie Elefanten oder Autos zum Beispiel gut auf Kinderkleidung machen.
Immer ein großes Thema sind Knopflöcher: Mit mechanischen Maschinen ist es schon eine Kunst sie gleichmäßig hinzubekommen. Bei den Computer-Modellen nimmt einem das die Vollautomatik ab, sie fertigt schöne, gleichmäßige Knopflöcher in einem Rutsch. Außerdem können digitale Maschinen, wenn sie über Alphabete verfügen, ruckzuck Namen oder Muster auf Kleidung sticken. Mit der Hand dauert so etwas vergleichsweise ewig oder eine Stickmaschine kommt zum Einsatz. Computer-Maschinen haben in der Regel eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit als mechanische und sind leiser.
Ein spezielles Feature computergesteuerter Nähmaschinen ist das zusätzliche Nähen ohne Fußpedal. Dabei erfolgt der Start alternativ über einen Knopfdruck und die Geschwindigkeit wird mit der Hand reguliert. So zu nähen erfordert allerdings Übung und ist nicht jedermanns Sache. Kein Beinbruch: Glücklicherweise lässt sich ja weiterhin das Fußpedal nutzen.
Vor- und Nachteile
Auf welche Maschinenart ein Kauf hinausläuft, hängt vom Einzelfall ab: Für alle, die höhere Ansprüche an Näharbeiten mit aufwendigen Verzierungen haben, ist eine digitale Maschine sicherlich eine feine Sache. Doch auch für unerfahrene Näher kann die moderne Technik genau das richtige sein. Denn wenn sie sich intensiv mit der Bedienung beschäftigen, können sie am Ende von einer leichteren Handhabung profitieren.
Für Näharbeiten mit aufwendigen Verzierungen ist eine digitale Nähmaschine besser
Die traditionellen, mechanischen Maschinen wiederum haben beim Preis die Nase vor. Doch sie sind nicht nur günstiger in der Anschaffung, sondern auch von der Funktionsweise her einfacher als ihre komplexen digitalen Schwestern. Daher dauert die Einarbeitung in die Bedienung nicht so lange.
Auch nicht unwichtig: Mechanische Maschinen haben den Ruf robuster und langlebiger zu sein. Und falls etwas kaputtgeht, lässt es sich unter Umständen sogar selbst reparieren. Die digitalen Nähmaschinen dagegen gelten wegen ihrer Technik als störanfälliger. In Problemfällen bleibt einem nichts anderes übrig, als professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Am besten erkundigt man sich vorab beim Service des Herstellers, wie im Ernstfall alles geregelt wird und wie es mit den Kosten ausschaut.
Spezialmaschinen: Overlock, Coverclock und mehr
Overlock-Nähmaschinen machen drei Dinge in nur einem Arbeitsgang: Sie nähen Stoffe zusammen, versäubern sie und schneiden sie ab, was sauber und professionell aussieht. Allerdings sind mit der Overlock nur Arbeiten am Stoffrand möglich, also nicht in der Mitte des Stoffes. Daher ist eine Overlock kein Ersatz für eine herkömmliche Nähmaschine, aber als Zweitmaschine eine tolle Sache.
Ähnlich funktioniert die Coverlock: Mit ihr kann man jedoch nicht nur am Stoffrand nähen, sondern auch Stoffe in der Mitte. Dafür kann sie wiederum keinen Stoff abschneiden.
Wer sein Kind ans Nähen heranführen möchte, kann auf kleinere und handlichere Nähmaschinen zugreifen. Ihre Besonderheiten: Bei Kindernähmaschinen ist die Geschwindigkeit gedrosselt, sie nähen also langsamer, sind leichter und haben Funktionen wie einen Fingerschutz, um das Verletzungsrisiko zu mindern. Wir haben auch Kindernähmaschinen getestet, die beste ist für uns die Carina Junior.
Und dann sind da noch die Nähmaschinen für den professionellen Bereich: Industrienähmaschinen werden beispielsweise in der Textilindustrie, bei der Lederverarbeitung und der Schuhanfertigung eingesetzt. Sie sind robuster als Heimnähmaschinen, mit einem stärkeren Motor ausgestattet und können zum Beispiel schneller beschleunigen und abbremsen – wegen ihrer aufwendigen Technik haben sie natürlich ihren Preis. Leistungsstarke Industrienähmaschinen kosten schnell mehrere tausend Euro.
Tipps zum Nähmaschinenkauf
Wofür möchten Sie die Nähmaschine verwenden? Wie viel Geld möchten Sie ausgeben? Idealerweise sollten Sie diese Fragen klären, bevor Sie sich auf die Suche nach einer neuen Nähmaschine machen.
Außerdem spielt das eigene Können eine Rolle: Anfänger und Fortgeschrittene haben unterschiedliche Erwartungen und Ansprüche. Unerfahrene Näher sollten sich nicht überfordern, sonst schmeißen sie womöglich alles schnell hin. Am einfachsten ist der Einstieg mit einer leicht bedienbaren Maschine. Erfahrene Hobby- oder Vielnäher hingegen bekommen auch technisch anspruchsvollere Nähmaschinen rasch in den Griff.
Will man in zwei, drei Jahren mehr nähen, macht es womöglich Sinn, sich ein technisch hochwertige Haushaltsnähmaschine mit einigen Extras anzuschaffen. Wer konstant eher auf einem einfachen Level arbeiten möchte und die Maschine nur hin und wieder auspackt, dem reicht ein günstiges, einfaches Modell.
Es gibt Funktionen, die jede Maschine haben muss. Andere wiederum können, müssen aber nicht sein. Einen guten Überblick mit vielen wertvollen Tipps finden Sie hier bei Smilla.
Die ersten Schritte
Bevor Sie mit dem Nähen starten, sollten Sie Ihre Nähmaschine erst kennenlernen. Gerade am Anfang läuft es nicht immer rund: Das Garn reißt, der Stoff wirft Wellen, die Maschine »frisst« den Stoff und, und, und … Bei der Fehlersuche lohnt sich immer ein genauer Blick in die Bedienungsanleitung. Die sollte am besten sowieso erstmal von vorne bis hinten durchgeackert werden und immer griffbereit sein.
Eine große Hilfe sind natürlich eine mitgelieferte Bedienungs-DVD oder Videos auf der Homepage des Herstellers. So etwas bietet aber nicht jeder Hersteller. Manchmal kommt man schon mal mit – mehr oder weniger guten – Tutorials im Internet weiter. Gerade bei Computer-Nähmaschinen hilft eine Visualisierung sehr.
Mit einer tollen Maschine allein ist es aber nicht getan: Einfach alles, was am Arbeitsprozess beteiligt ist, muss harmonieren: Nähmaschine, Stoffe und Kurzwaren sollten aufeinander abgestimmt sein. Daher lieber nicht am falschen Ende sparen: Benutzen Sie Nadeln, die zum Stoff passen und die richtige Größe haben. Wenn Sie nicht wissen welche, erkundigen Sie sich beim Stoffkauf im Fachgeschäft. Und verwenden Sie qualitativ gutes Garn, das weder zu dünn noch zu dick ist.
Ein Tipp, falls Ihre Maschine keine automatische Einfädelhilfe hat und das Einfädeln einem mal wieder den letzten Nerv raubt: Zuerst den Faden schräg anschneiden. Nützt das nichts, macht ein kleiner Stoß Haarspray das Garnende steif und der Faden geht leicht durchs Nadelöhr.

Testsieger: W6 Wertarbeit N 1235/61
Die beste Nähmaschine für die meisten ist für uns die W6 Wertarbeit N 1235/61. Zugegeben: Anfangs waren wir etwas skeptisch, ob eine Nähmaschine für so kleines Geld wirklich etwas taugen kann. Kann sie, wissen wir nach unserem Test: Für weniger als 150 Euro leistet die W6 Wertarbeit N 1235/61 wirklich gute Arbeit. Anfängern können wir die Freiarmnähmaschine uneingeschränkt empfehlen. Aber auch Fortgeschrittene, die keinen Wert auf Verzierungen legen und Knopflöcher manuell gut hinbekommen, was eine Königsdisziplin ist, fahren damit gut.

Die Nähmaschine W6 Wertarbeit N 1235/61 konzentriert sich aufs Wesentliche. Von den 23 Stichen, einstellbar am griffigen Handdrehrad, sind die meisten Nutzstiche: Neben Grad-, und Zickzack- gibt es etwa einen elastischen Blindstich, aber auch einen Overlock. Die Stichlänge und -breite lassen sich einstellen. Damit kann die Singer Tradition 2250, ein Modell aus einem vergleichbaren Preisniveau, bei der Stichbreite nicht dienen.
Mit dem Overlockstich werden Stoffkanten beim Zusammennähen versäubert – beim elastischen Sweat und Jeans gelang das prima. Wir finden, dass eine Maschine auf jeden Fall über einen Overlock-Stich verfügen sollte, damit genähte Stoffe auch von innen schön aussehen.
Positiv ist uns auch die trotz des günstigen Preises gute Verarbeitung der Nähmaschine aufgefallen. Das Plastikgehäuse wirkt durchaus hochwertig und wichtige Teile wie der Nähfußhalter sind aus Metall. Auch ihre Lautstärke ist für eine mechanische Maschine absolut in Ordnung. Beim Einfädeln mit dem Einfädler brauchten wir einige Versuche, bis es klappte – aber das ist etwas, das bei allen Modellen Übung erfordert.
Natürlich kommt es bei einer Nähmaschine vor allem darauf an, wie gut sie näht. Auch hier überzeugt die W6. Das Stichbild ist solide und die Stichlänge konstant. Zum Rückwärtsnähen hat die Nähmaschine eine angenehm große Taste. Bei Nähen über mehrere Lagen ist die Anstrengung des Motors hörbar, was anderen Maschinen aber ähnlich geht.
Angesichts des Preises ist klar, dass die W6 hier und da etwas weniger bietet. Irritiert hat uns zum Beipiel, dass sie keinen Fadenabschneider hat. Beim Test hat uns das zwar nicht groß gestört, Vielnäher könnte es aber nerven, wenn sie immer wieder zur Schere greifen müssen. Zudem ist das Fußpedal recht klein, sodass die Geschwindigkeit mit viel Feingefühl reguliert werden muss.
Damit bietet die W6 eigentlich alles, was man normalerweise zum Nähen braucht und das zu einem erstaunlich guten Preis. Obendrein gibt’s noch eine Garantie von zehn Jahren, das bieten längst nicht alle Maschinen. Daher ist sie für uns die beste Wahl für alle, die eine einfache, solide Nähmaschine ohne Schnickschnack suchen.
W6 Wertarbeit N 1235/61 im Testspiegel
Stiftung Warentest hat unseren Testsieger 2019 auf dem Prüfstand gehabt und war eher mittelprächtig begeistert, die Maschine bekam die Note 2,5:
»Knapp gut. Gut für Gerad-, Blind-, Nutzstiche, Versäumen und dicke Stoffe. Beim Nähen von elastischem Jersey verschieben sich die Lagen relativ leicht. Näht Reißverschlüsse nicht ganz akkurat. Ohne Knopflochautomatik. Etwas kleiner und rutschiger Fußanlasser. Mittelmäßige Beleuchtung.«
Alternativen
Für die allermeisten Näharbeiten ist unser Favorit W6 N 1235/61 bestens geeignet. Wer mehr will oder spezielle Anforderungen an eine Nähmaschine stellt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Besser, aber teurer: Pfaff Select 3.2
Beim Anblick der mechanischen Nähmaschine Pfaff Select 3.2 war unsere Vorfreude groß, sich dahinter zu setzten. Ihr schlichtes, elegantes Design mit klaren Formen in weichem Weiß und Anthrazit sowie lila Akzenten ist einfach hübsch.
Faszinierend einfach ist auch die Bedienung der auf Langlebigkeit ausgelegten Nähmaschine, die eine der größten unter den mechanischen Maschinen ist: Die Stichwahl erfolgt anders als bei der W6 Wertarbeit N 1235/61 oder Toyota SuperJ 15 durch festes Drücken von Tasten. Das hat uns ein wenig an die Bedienung einer Jukebox erinnert.
Die bevorzugte Stichlänge wird bei der Pfaff Select 3.2 am Einstellrad neben den Tasten reguliert. Mit weiteren Einstellrädern werden Nadelpostion und Oberfadenspannung eingestellt. Praktisch ist die auf Augenhöhe im Klappdeckel der Maschine angebrachte Übersicht über die 27 elastischen und unelastischen Stiche. Die Maschine ist absolut standfest, näht flüssig und ließ bei unseren Proben keine Stiche aus.
Die Pfaff eignet sich gut für klassisches Nähen ohne Tamtam
Der Hersteller wirbt mit dem so genannten IDT-System, das die Select 3.2 mitbringt. Bei dem IDT-System wird bei Bedarf ein fest installierter Hebel an den Nähfuß »angedockt« und wieder ausgerastet. Damit können Stoffe nicht nur von unten, sondern gleichzeitig auch von oben transportiert werden. So verrutschen oder verziehen sie sich nicht.
Das Gute am Obertransport ist, dass ein Wechsel auf einen Obertransportfuß nicht nötig ist. Hier geht es schneller, mit nur einem Griff. Für einen Obertransport ist jede Näherin dankbar, wenn zum Beispiel Streifen akkurat zusammengenäht werden oder elastische Stoffe glatt bleiben sollen. Wir haben im Test festgestellt, dass sich dünne, elastische Seide und der Sweatstoff damit sehr gut nähen ließen. Es gab kein Zusammenziehen. Das beste Ergebnis hatten wir zwar nicht immer auf Anhieb, sondern mussten etwas herumprobieren, was gerade bei schwierigen Stoffen wie dünner Seide normal ist.
Die einfache Handhabung der Select zeigte sich auch beim Wechsel der Nähfüße: Je nachdem, was man nähen möchte und welcher Stoff dabei verwendet wird, ist zum Beispiel ein Standard-, ein Blindstich- oder ein Reißverschlussfuß nötig. Bei Pfaff Select 3.2, und auch bei ihrer computergesteuerten Schwester rastet der Fuß mit nur einem Handgriff aus. Ähnlich leicht ist das Einsetzen.
Eine Annehmlichkeit, die sonst fast keine Maschine im Test bietet: Der Faden kann direkt durch die Nadel aufgespult werden – eine zeitsparende Geschichte, denn so ist es nicht mehr unbedingt nötig, das Nähgarn auszufädeln, um zu spulen. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass der obere Faden nach dem Aufspulen durch die Nadel etwas strammer war als zuvor und wir ihn manuell lockern mussten.
Definitiv ein Plus der Pfaff-Nähmaschine ist die Geschwindigkeitsregelung aufs halbe Tempo. Allerdings befindet sich der Regler dafür am Fußpedal, was im Vergleich zu den Computer-Maschinen etwas umständlich ist. Deren Tempo lässt sich direkt am Gehäuse regulieren. Das Fußpedal der Pfaff Select 3.2 ist übrigens sehr robust und groß, sodass die Geschwindigkeit gut kontrollierbar ist.
Gefallen hat uns auch der breite Tragegriff und die harte Kofferhaube des Geräts. Damit hat sie einen guten Schutz beim versehentlichen Anstoßen an Ecken und Kanten.
Für Vielnäher, aber auch Anfänger, die keine großen Ambitionen haben, mit vielen Zierstichen zu arbeiten, ist die auf Langlebigkeit ausgelegte Pfaff Select 3.2 eine sehr gute Wahl.
Wenn Geld egal ist: Juki HZL-DX3
Schon beim Auspacken macht die Juki HZL-DX3 Nähmaschine einen tollen Eindruck, der sich später bestätigt, aber mit rund 950 Euro auch seinen Preis hat. Näherinnen mit gehobenen Ansprüchen werden von der Vielseitigkeit des Geräts mit 155 Stichmustern samt drei verschiedenen Alphabeten zum Schreiben von Buchstaben begeistert sein. Bis zu 70 Muster können für den späteren Gebrauch gespeichert werden.

Als erstes fällt das schöne, zurückhaltende Design auf. Das Gehäuse der Nähmaschine wirkt hochwertig und das Display samt Bedienfeld für die Stichwahl ist groß genug und übersichtlich. Informationen über Stichbreite und -länge sowie die passende Wahl des Nähfußes werden gut lesbar eingeblendet.
Automatisches Pausieren bei Überlastung ist äußerst praktisch
Die Einfädelhilfe ist so konstruiert, dass der Faden problemlos auch durch eine 60er-Nadel schlüpft. Mit dem stufenlosen Geschwindigkeitsregler erreicht die Nähmaschine ein rasantes Tempo, was alle glücklich macht, die lange Strecken geradeaus zu bewältigen haben, was etwa bei Gardinen oder Vorhängen vorkommt. Die voreingestellte Oberfadenspannung ist auch manuell per Einstellrad veränderbar.
Der kraftvolle Motor der Juki-Nähmaschine schaffte im Test mehrere Lagen Jeans problemlos und näht schnell, langsam, vorwärts und rückwärts sehr gut. Dabei ist nicht nur das Vorwärts-, sondern auch das Rückwärtstempo einstellbar. Mit dem Stichbild auf dicken und dünnen Stoffen waren wir sehr zufrieden. Wenn der Motor überlastet ist, meldet sich die Maschine mit einem Popup und macht eine Pause, sodass für eine kurze Zeit nichts geht. Uns ist das beim Vernähen mehrerer Lagen Jeans passiert. Damit ist die Juki HZL-DX3 aber nicht alleine: Auch die Husqvarna Viking Tribute 145C warnt so vor Überlastung.
Was das Knopflochnähen betrifft, bleibt nur eins zu sagen: ein Traum. Man legt den passenden Knopf in den großen handlichen Knopflochfuß ein und kann sich bequem zurücklehnen. Die Maschine näht zügig von allein und die Knopflöcher sehen immer gleich aus – wie es beispielsweise bei Blusen eben sein sollte. Insgesamt verfügt die Juki Nähmaschine über 16 verschiedene Knopflochvarianten für leichte und schwere Stoffe, wie Anzüge oder Jacken, oder für dekorative Knopflöcher, die wie handgenäht aussehen. Grandios!
Darüber hinaus setzt der Hersteller auf eine besondere Mechanik: Der sogenannte Boxtransport ermöglicht dem Transporteur einen längeren Kontakt zum Stoff, sodass nichts verzieht oder verrutscht, was zum Beispiel beim Zusammennähen von Streifen oder Mustern besonders wichtig ist.
Man kann mit oder ohne Fußpedal nähen. Das Fußpedal selbst ist stabil und kann mit fünf verschiedenen Funktionen belegt werden, darunter dem Rückwärtsnähen und dem Abschneiden von Fäden. Schon ein Highlight also. Um die Maschine mit ihrem vielseitigen Funktionen nutzen zu können, ist etwas Näherfahrung nicht schlecht.
Als einzige Nähmaschine liefert die Juki HZL-DX3 einen Kniehebel mit, der an der rechten Seite angebracht und dort mit dem Knie bedient wird. So lässt sich der Nähfuß anheben und senken und man hat immer die Hände frei für den Stoff. Beim Quilten zum Beispiel oder der Bearbeitung großer Stoffstücke ist das schön.
Im Ganzen fühlt sich die Juki harmonisch an und war für uns intuitiv bedienbar. Vor allem das leise, surrende Geräusch beim Nähen war sehr angenehm. So etwas ist einfach eine Wohltat für die Ohren, wenn man viel näht oder geräuschempfindlich ist.
Einen Wermutstropfen hat die Juki: Sie ist mit 9,5 Kilogramm schwerer als die meisten übrigen getesteten Modelle. Zum Transport von einem ins andere Zimmer oder zum Nähkurs außer Haus ist das nicht gerade ideal. Dafür hat die Maschine einen sehr breiten Tragegriff, der ein stabiles Tragen ermöglicht. Das Gerät kippt weder zur einen noch zur anderen Seite ab, sondern bleibt mittig.
Alle, die sich beim Nähen etwas Luxus gönnen möchten, treffen mit der Juki HZL-DX3 eine richtig gute Entscheidung. Allerdings ist sie eher ein Kandidat für Fortgeschrittene als für Anfänger.
Gut & günstig: Dorina by Gritzner 323
Die Dorina 323 by Gritzner ist für all diejenigen interessant, die eine gute Nähmaschine für kleines Geld suchen. Sie steht unserem Testsieger kaum nach. Natürlich gibt es hier weniger Stiche als bei Maschinen für mehrere hundert Euro, aber gerade für Nähanfänger braucht es auch nicht 40 Zierstiche.

Die Dorina-Nähmascine eignet sich auch deswegen besonders gut – wenn auch nicht ausschließlich – für Nähanfängerinnen, weil sie eine tolle Bedienungsanleitung und ein Buch mit Nähtipps gleich im Gepäck hat. Tatsächlich erwähnen wir diese Anleitungen hier explizit, weil sie sehr wohltuend aus der Masse herausstechen. Denn hier wird nicht nur erklärt, wie die Nähmaschine funktioniert, es gibt auch kleine Nähprojekte, die sofort ausprobiert werden können.
Erwarten Sie nicht, dass diese Nähmaschine schnurrt wie ein Kätzchen. Sie ist an sich relativ leise, aber im Vergleich zu den sehr viel teureren Maschinen ist sie schon geräuschintensiver. Da Sie vermutlich aber nicht den Vergleich haben, wie wir in unserem Test, vergeben wir im Punkt Lautstärke beim Nähen gute Noten. Da gab es einige Nähmaschinen, die sich deutlich schlechter geschlagen haben.
Die Nähgeschwindigkeit können Sie leider nicht manuell einstellen, hier hilft nur, ein gewisses Feingefühl im Fuß zu entwickeln. Denn damit steuern Sie über das Fußpedal, wie schnell oder langsam Sie nähen. Für eine Maschine in diesem Preissegment ist das normal, das manuelle Einstellen der Nähgeschwindigkeit ist eher Luxus.
Das Nähergebnis – und darum geht es beim Nähen ja neben dem Komfort – hat uns total überzeugt. Die Dorina 323 by Gritzner schnurrt durch alle Stoffe, die wir ihr so untergeschoben haben gut hindurch. Sie sollten nicht mehrere Lagen Jeansstoff verarbeiten wollen, aber das gilt auch eher als Königsdisziplin beim Nähen. Für den normalen Hausgebrauch finden sich hier alle notwendigen Stiche.
Immer wieder werben Hersteller mit einer massiven Anzahl von unterschiedlichen Nutz- und Zierstichen. Die Dorina-Nähmaschine bietet 23 Sticharten, was vollkommen ausreicht. Die Einstellung für den gewünschten Stich erfolgt über das Drehrad, alle Stiche sind auf der Nähmaschine vorn abgedruckt. Das kleine aber feine Sortiment an Zusatzmaterial, von Nähfüßchen bis zum Maschinenöl und Ersatznadeln rundet das Angebot für den verhältnismäßig kleinen Preis gut ab.
Computer-Empfehlung: Brother Innov-is F400
Preislich im Mittelfeld liegt unsere Empfehlung für eine Computer-Nähmaschine. Die Brother Innov-is F400 ist eine gute und solide Nähmaschine, die einige tolle Extras bietet. Sie bietet sowohl Nähspaß für Anfänger als auch Profis.

Sie näht schön leise und gleichmäßig – so, wie wir uns ein Nähen mit Nähmaschine eben wünschen. Natürlich gibt es immer Geräusche, lautloses Nähen würde auch gar keinen Spaß machen. Aber es gibt einen feinen Unterschied zwischen angenehmer Lautstärke und zu laut. Mit der BrothernNähmaschine sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite: Egal welche Stoffe wir vernähten, die Nähmaschine schnurrte leise und zuverlässig vor sich hin. So gefällt uns das.
Ein bisschen umgewöhnen müssen sich Näherfahrene beim Einfädeln vom Garn. Die Fädelrichtung der Brother-Nähmaschine ist etwas anders, als bei den meisten anderen Maschinen. Aber das ist natürlich nur eine Kleinigkeit und für Anfänger sowieso kein Problem. Im Test fiel auf, dass durch die etwas andere Garnführrichtung das Garn insgesamt sehr flüssig lief. Das kann ja nur gut sein. Ebenfalls eine Miniumgewöhnung für die erfahrenen Näher ist der Nadelabsenker. Bei den meisten Nähmaschinen ist er seitlich, bei der Innov-is F400 ist er hinten.
Im Vergleich zur Konkurrenz sind die 40 Stiche, die die Brother-Maschine bietet, erstmal wenig. Aber wie wir ja schon erläuterten, mehr als 10 bis 15 Stiche braucht man in aller Regel sowieso nicht. Und bei den 40 Stichen sind auch einige Dekostiche dabei, sodass Sie eigentlich ausreichend versorgt sein sollten. Uns gefällt das LC-Display sehr gut und Sie werden sehr schnell erkennen, wie Sie sich durch die verschiedenen Stiche navigieren. Recht deutlich wird angezeigt, welchen Nähfuß Sie für den jeweils gewählten Stich brauchen.
Die sieben verschiedenen Nähfüße sind alle ordentlich in der Zubehörbox angeordnet. Sie können Sie abnehmen, wenn Sie die Maschine als Freiarmnähmaschine nutzen möchten. Diese Ordnung gefiel uns sehr gut. Ebenso der stufenlose Geschwindigkeitsregler, bei dem man bestimmen kann, wie schnell oder langsam man nähen möchten. Es näht sich auf diese Weise sehr viel angenehmer, als wenn Sie die Geschwindigkeit über das Fußpedal steuern müssten.
Sie können den Fadenabschneider nutzen, der bei fast allen Nähmaschinen seitlich angebracht ist. Die Brother Innov-is F400 bietet aber auch einen automatischen Fadenabschneider, der Ihr Garn sehr viel präziser kappt und das Nähen noch komfortabler macht. Ebenfalls angenehm: Die Nähmaschine signalisiert Ihnen mit einem grünen Kreis, dass alles in Ordnung ist und Sie losnähen können. Blinkt die Brother rot, müssen Sie die diversen Einstellungen noch mal überprüfen, denn das Nähen ist so nicht möglich. Oft ist es aber nur das falsche Nähfüßchen oder der nicht akkurat gelegte Stoff, der das Losnähen verhindert.
Das Zubehör inklusive einer festen Haube hat uns ebenso überzeugt wie die intuitive Bedienung der Nähmaschine. Natürlich sollten Sie immer auch die Bedienungsanleitung anschauen, aber vieles lässt sich ganz intuitiv einstellen. Das ist bei vielen Nähmaschinen nicht der Fall. Ebenfalls gut gefallen uns die Stichergebnisse, die sind ganz glatt und jeder sitzt da, wo er sein sollte. Ob Jeans oder Seide – die Brother wird mit allen Materialien fertig und schnurrt durch sie hindurch wie eine Katze. So soll es im Idealfall doch sein.
Übrigens: Nicht nur wir finden die Brother Innov-is F400 gut, für die Stiftung Warentest ist sie sogar Testsieger (Test 11/2019).
Computer-Preistipp: Carina R-evolution 2020
Unsere Empfehlung für die beste Computer-Nähmaschine ist die Carina R-evolution 2020. Ihr Charme liegt in ihrem hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Nähmaschine brilliert mit einer Gesamtleistung, die ihr Geld allemal wert ist.

Insgesamt verfügt die Carina R-evolution über 300 Nutz- und Zierprogramme; 90 sind voreingestellt. Sie werden per Tastendruck ausgewählt und auf dem kontrastreichen Display abgebildet. Stichbreite und -länge lassen sich per Taste verändern. Neben einfachen und elastischen Nutzstichen sowie Zier- und Quiltstichen kann das Computer-Modell Kombinationen aus dekorativen Stichen und Buchstaben speichern. Unter dem Bedienfeld befindet sich eine herausziehbare Kurzübersicht mit den verfügbaren Stichen und dazugehörigen Nummern. Langes suchen ist somit nicht nötig.
Grandios ist auch das vollautomatische Fertigen von Knopflöchern: Bevor es losgeht, wird der Knopf, der später mit der Maschine angenäht werden kann, in die mitgelieferte Knopflochplatte eingeklemmt und dann in einem Rutsch passend genäht – maximal drei Zentimeter lang. Breite und Dichte des Knopflochs lassen sich variieren. Wir haben 1-Zentimeter lange Knopflöcher genäht, darunter Standardvarianten und Rundknopflöcher mit Querriegeln. Mit dem Ergebnis waren wir zufrieden, auch wenn das Resultat nicht so präzise ausfiel wie bei der teureren Computer-Nähmaschine von Juki.
Gut gefallen hat uns auch das Greifersystem: Bei der Carina wird die untere Garnrolle horizontal im Bereich der Stichplatte eingelegt statt vertikal darunter. Weil die Abdeckung samt Spulenkapsel transparent ist, hat man immer im Blick, wie viel Unterfaden noch da ist. Für Anwender ist damit auch das Einfädeln einfacher als beim vertikalen System, bei dem schon mal der Faden verklemmt und das Hantieren mit der Spulenkapsel lästig werden kann. Auch Ölen ist hier mehr nötig. Über das horizontale System verfügen inzwischen die meisten modernen Maschinen.
Um den Nähvorgang zu starten, drückt man entweder mit dem Fuß aufs Fußpedal oder mit dem Finger auf die Start/Stopp-Taste. Bei der zweiten Variante wird die Geschwindigkeit mit einem Schieberiegel erhöht oder verlangsamt. Wer es gewohnt ist, das Tempo mit dem Fußpedal vorzugeben, braucht etwas Zeit fürs Nähen ohne Pedal. Allerdings ist das ja nur eine Option und kein Muss. Bei langen, geraden Strecken ist die Start/Stopp-Taste auf jeden Fall eine Erleichterung. Bei kürzeren Strecken sind wir nicht so gut damit zurechtgekommen.
Die Carina bewährt sich auch bei schwierigen Stoffen
Mit der Carina R-evolution sind auch Nähprojekte mit dickeren Stoffen realisierbar, denn unter ihren bis zu 1,9 Zentimeter höhenverstellbaren Nähfuß passt einiges. Wir haben mehrere Lagen Walkstoff untergeschoben und es funktionierte gut. Natürlich sollte man bei solchen Herausforderungen nicht zu sehr aufs Gaspedal drücken, um den Motor nicht zu überfordern oder Nadelbrüche zu verhindern. Absolut solide Stiche sehen wir auf dem von uns getesteten elastischen Sweatstoff. Die Carina hat ein spezielles System (STS: Stretch Transport System), um dehnbare Stoffe besser zu transportieren.
Übersichtlich fanden wir die Bedienungsanleitung und auch das mitgelieferte Einführungsvideo auf DVD hat uns geholfen. Schade, dass nicht alle Hersteller so eine tolle Einführung anbieten. Denn das Kennenlernen der Maschine ist viel einfacher, wenn alles zusätzlich visuell erklärt wird.
Etwas vermisst haben wir einen automatischen Fadenabschneider und eine stabile Kofferhaube zum Transport. Außerdem gehört die mit Maßen von 38 x 17,5 x 27,9 Zentimetern eher kleinere Carina R-evolution 2020 zu den Maschinen mit einem durchschnittlichen Stoffdurchgangsraum – das ist der Arbeitsplatz rechts neben der Nadel. Doch solche Mankos sind gut hinnehmbar, zumal es insgesamt Spaß macht, mit der Carina zu nähen.
Außerdem getestet
W6 Wertarbeit N8000
Die W6 Wertarbeit N 8000 ist eine tolle Computer-Nähmaschine für alle, die auch gern sticken und Kleidung stopfen möchten. Sie rangiert preislich im Mittelfeld, was für uns bei all den Leistungen, die sie bietet, vollkommen gerechtfertigt ist.
Das Nähen klappt wie am Schnürchen – wunderbar leise und schnell. Die Nähgeschwindigkeit lässt sich individuell einstellen und per Fußpedal optimieren. Es gibt auch jede Menge Zubehör, das sehr ordentlich im Zubehörteil angeordnet ist. Außerdem gibt es einen großen Anstelltisch zur Maschine dazu, damit Quilten und Sticken leichter gelingt.
Den wirklich einzigen größeren Minuspunkt, den wir an der W6 N8000 gefunden haben, war das Sticken von Buchstaben. Während ausnahmslos alle gestickten Linien sehr schön und einfach gelingen, konnte uns das Sticken von Buchstaben nicht überzeugen. Die waren in der Mehrzahl nicht so hübsch und auch nicht immer klar erkennbar, das kann die Konkurrenz deutlich besser.
Wer das Nähen von Buchstaben als einen netten Zusatz empfindet, aber nicht unbedingt braucht, der wird mit der W6 Wertarbeit N8000 Nähmaschine sicher seine Freude haben.
Bernette b38
Sehr stilvoll ist auch die in Weiß und Anthrazit gehaltene Nähmaschine Bernette b38. Sie wirkt aufgrund ihrer Maße von 39 x 30 x 17 Zentimetern kompakter als andere Testgeräte. Mit insgesamt 394 Stichen, darunter sind 67 Zierstiche und 8 Knopflöcher, hat das Gerät einiges zu bieten. Mustereinstellungen können individuell gespeichert werden, Nähen ohne Fußpedal ist möglich, ein automatischer Geschwindigkeitsregler und alles, was eine Computer-Nähmaschinen sonst noch ausmacht, sind vorhanden.
Die Bernette b38 macht auch bei schnellerem Tempo gut mit und bleibt standfest. Ein Highlight ist der sechsstufig verstellbare Nähfußdruck, der bei dickeren Stoffen – etwa beim Ausbessern oder Schneidern von Jacken oder Hosen – fester eingestellt wird und bei elastischem Material lockerer. Der Nähfußdruck ersetzt zwar keinen Obertransport, hilft aber dem Transporteur, den Stoff unten besser zu greifen.
Positiv aufgefallen ist uns auch die aufgeräumte Anordnung der Funktionsbereichs mit Bedienfeld und dem kontrastreichen Display. Von der Bedienung her war die Bernette b38 eine der Computer-Maschinen, bei der wir mit am schnellsten durchgeblickt haben. Neben der Bedienungsanleitung bietet der Hersteller auf seiner Homepage auch ein Tutorial zur Nähmaschine an.
Für manche mag der Preis des Geräts zu hoch sein, wir hadern aber nicht damit, weil die Verarbeitungsqualität einen guten Eindruck macht. Außerdem gehören acht verschiedene Nähfüße, eine hartschalige Kofferhaube und eine großer Anschiebetisch zum mitgelieferten Zubehör, für den sonst je nach Maschine zwischen 50 und 100 oder mehr Euro fällig werden.
Uten 2685A Nähmaschine
Im mittleren Preissegment findet sich die Nähmaschine 2685A von Uten. Sie ist eine gute Wahl für alle, die gern eine große Auswahl an Stichen wünschen, immerhin hat sie 200 vorinstallierte Varianten im Gepäck. Beim Nähen ist sie sehr leise, wenn sie nicht mit Jeansstoff herausgefordert wird. Das konnte sie im Test nicht so gut – umso dicker der Stoff, umso schlechter kam sie damit zurecht. Das ist tatsächlich ein Minuspunkt, da die Uten hier nicht mehr gut durchkam.
Auch die Stiche gelingen nicht immer 100 Prozent sauber. Wenn Sie aber wissen, dass Sie in der Regel nur Jersey, Baumwolle und nur in Ausnahmefällen mal Jeans nähen möchten, kann die Nähmaschine sich für Sie wirklich lohnen. Die unsauberen Stiche sind auch nur im professionellen Umfeld ein Problem, den meisten Menschen wird das gar nicht auffallen.
Sie können auch leidlich gut Buchstaben sticken. Diese Funktion konnte uns ebenfalls nicht überzeugen, aber wir haben in dem Preissegment auch nicht mehr erwartet. Es ist stets auch eine persönliche Entscheidung, was Ihre Nähmaschine alles leisten soll.
Uns gefiel, dass es, wie bei den teureren Maschinen, eine Nähfüßchenanzeige für die verschiedenen Stiche gibt. Die verschiedenen Füße sind auch im Preis inklusive. Wundern Sie sich nicht, die Aufdrucke auf der Uten 2685A sind alle in englisch. Aber da Sie mit allen Knöpfen oft arbeiten werden, stört das nur kurze Zeit. Das Menü selbst, in dem Sie die Stiche auswählen, ist aber auf deutsch.
Bernette Sew&Go8
Wer keine Lust auf eine rein weiße Nähmaschine hat, dem wird die Bernette Sew&Go 8 optisch schon mal gefallen. Denn die roten Akzente sind wirklich ein Hingucker. Die Computernähmaschine kann uns mit dem stufenlosen Geschwindigkeitsregler wirklich überzeugen. Hier kommen Anfänger genauso zurecht wie echte Profis, die im Zweifelsfall einfach etwas schneller nähen.
Was uns nicht so gut gefällt ist das eher laute Nähverhalten. Wir haben deutlich leisere Maschinen im Test gehabt. Wen das aber nicht stört (es ist auch immer eine persönliche Geschmackssache, ab wann etwas zu laut ist), der sollte sich nicht abschrecken lassen.
Die Sew& Go8 Nähmaschine verrichtet einen soliden Job, das Stichergebnis ist überzeugend und auch mit den verschiedenen Stoffen von Seide bis Teddyfell kommt sie gut zurecht. Der Funke ist bei uns aber trotzdem nicht so ganz übergesprungen. Zum einen war es eben die Lautstärke, die wir als störend empfanden, zum anderen aber auch das eher umständliche Menü.
Hier müssen Sie sich erstmal in die Betriebsanleitung einlesen. Und die brauchen Sie auch im weiteren Verlauf immer wieder, wenn Sie die insgesamt 99 Stiche nutzen möchten. Die korrekte Zahl, die Sie für den jeweiligen Stich eingeben müssen, ist nur in diesem Heft versteckt. Alternativ können Sie sich natürlich auch auf gut Glück durchklicken. Uns hat das aber wenig Freude bereitet. Deswegen ist die Bernette Sew & Go8 keine schlechte Nähmaschine, wir fanden im Test aber andere überzeugender.
W6 Wertarbeit N 5000
Solide Näharbeiten verrichtet die in weiß-rot gehaltene Nähmaschine W6 Wertarbeit N 5000 sowohl bei elastischen als auch festen Stoffen. Auch die vollautomatischen Knopflöcher sind in Ordnung. Anders als viele andere Testgeräte hat sie einen Obertransportfuß beim mitgelieferen Zubehör dabei. Gefreut haben wir uns über das Einführungsvideo auf der Homepage des Herstellers. Für ein Computer-Modell fanden wir sie jedoch etwas zu laut.
Mit ihren knapp 300 Nähprogrammen kann die Computer-Maschine für alle interessant sein, die nicht nur einfache Arbeiten planen, sondern auch Wert legen auf Zierstiche, aufs Quilten oder Freihandnähen.
Die zehn Jahre währende Garantie lässt auf Langlebigkeit hoffen. Für die lange Garantie muss man sich auf der Homepage des Herstellers registrieren, genau wie bei ihrer mechanischen Schwester W6 Wertarbeit N 1235/61 und der computergesteuerten Carina R-evoultion 2020.
Im Vergleich zur günstigeren Carina wirkt die rund zwei Kilogramm schwerere W6 Wertarbeit N 5000 zwar robuster, präsentiert aus unserer Sicht aber keine weiteren Vorteile, die ihren etwas höheren Preis rechtfertigen.
Juki HZL-G320
Die Nähmaschine Juki HZL-G320 ist auch reichlich preisintensiv. Dafür bekommen Sie hier eine Maschine, die nicht nur nähen, sondern auch sticken kann. Und das wirklich überzeugend. Sie kann drei verschiedene Schriften und hat einen Speicher, der sich die Stickmuster auch merken kann. Dazu können Sie auch verschiedene Symbole und Dekostiche nutzen. Bei der Einstellung zum Sticken müssen Sie sich ein wenig in die Anleitung einlesen, das Auswählen der Stiche ist generell etwas kompliziert.
Die Nähmaschine von Juki war die einzige im Test, in der nicht wenigstens der Ober & Unterfaden zu einem Stück aufgespult war. Auch das Garn um direkt zu starten, vermissten wir. Das haben schon Modelle für 100 Euro im Gepäck, da könnte der Premiumhersteller definitiv noch nachbessern.
Die Juki HZL-G320 näht sehr leise und präzise, die Nähergebnisse machen Freude. Die Nähgeschwindigkeit lässt sich über den Fußanlasser steuern. Es gibt einen automatischen Fadenabschneider, was wir in dem Preissegment sehr begrüßen. Uns kann die Kombination aus Näh- und Stickmaschine durchaus überzeugen, sie hat allerdings auch ihren Preis.
Brother CS10s
Auch der Nähmaschinenhersteller Brother steht für Tradition und Qualität. Die Brother CS10s kann nicht mit den Longsellern dieses Herstellers mithalten, da haben wir im Test überzeugendere Modelle. Allerdings sind die auch alle ein gutes Stück teurer. Mit der CS10s bekommen Sie eine solide Nähmaschine im mittleren Preissegment. Das hat leider einige Einschränkungen. Beim Nähen ist die Maschine standfest, aber doch recht laut. Das kann auch bei teureren Momenten der Fall sein, aber es fiel uns im Vergleich eben auf.
Die Stichauswahl ist groß und überzeugend, auch mit den unterschiedlichen Materialien kam die CS10s gut zurecht. Was uns nicht gut gefiel: Die Garnrolle hüpft beim Nähen immer wieder rum. Wir haben keine Möglichkeit gefunden, die dicke Garnrolle ruhiger laufen zu lassen und können hier nur empfehlen auf möglichst schmale Garnrollen auszuweichen. Unser eher dickes Modell machte beim Nähen jedenfalls wenig Freude.
Für eine Computernähmaschine kann die CS10s aber alles, was sie soll und ist, abgesehen von der hüpfenden Garnrolle eine solide Wahl.
Veritas Rubina
Wenn Sie eine Comupternähmaschine zu einem überschaubaren Preis suchen, lohnt sich ein Blick auf die Veritas Rubina. Die Nähmaschine mit den roten Details kann mit einem ordentlichen Sortiment an Nähfüßen sowie einer guten Nähleistung überzeugen. Man kann mit ihr ganz unaufgeregt Kleidung und Zubehör nähen und dank der vielen Dekostiche auch verzieren. Das funktioniert problemlos. Was uns irritierte: Es gibt weder in der Anleitung noch am Display einen Hinweis darauf, welchen Nähfuß man für welchen Stich nutzen sollte. Das kennen wir von anderen Nähmaschinen anders.
Das automatische Aufrollen des Unterfadens klappt erst mit etwas Übung überzeugend, am Anfang blieb der Faden immer auch am Garnroller hängen und musste dann abgewickelt (und weggeschmissen) werden. Das Fußpedal reagiert sehr sensibel auf Druck, wir empfehlen, sich hier langsam heranzutasten. Je schneller man näht, desto lauter wird die Veritas Rubina auch. Das ist für Nähmaschinen in dieser Preisklasse allerdings wenig überraschend. Was uns irritierte: Nach dem Nähen gab die Rubina einen sirrenden Ton von sich. Wir konnten nicht herausfinden, warum das der Fall war, vielleicht war unser Testgerät auch einfach ein Montagsgerät.
Carina Professional
Bei der Carina Professional handelt es sich um eine Computernähmaschine, die neben viel Zubehör auch über einen Anschiebetisch verfügt. Sie näht recht leise, leider sirrte das Gerät während der Nutzung aber dauerhaft. Das kann schon mal irritieren.
Trotz der großen Stichauswahl konnten diese nicht überzeugen. Der Faden verhedderte sich des Öfteren und das Rückwärtsfahren, was fürs richtige Vernähen der Stoffe essentiell ist, funktionierte nicht.
Singer M1505
Haptisch ist die Singer-Nähmaschine M1505 aus Vollplastik sicher nicht jedermanns Geschmack. Zwar gibt es heute kaum noch Nähmaschinen ohne Plastikeinsatz, aber bei dieser fiel es uns doch negativ auf. Auch die Lautstärke beim Nähen konnte uns nicht überzeugen. Hier müssen Sie schon eine größere Geräuschkulisse beim Nähen ertragen. Das macht nicht immer Spaß.
Um Freude an dem Gerät zu haben, sollten Sie etwas Zeit mitbringen. Gerade für NähanfängerInnen kann es frustrierend sein, sich an die richtige Fadenspannung heranzutasten und auch an den richtigen Druck, mit dem Sie das Fußpedal betätigen müssen.
Da keine Gebrauchsanweisung beiliegt – aus Nachhaltigkeitsgründen, wie der Hersteller angibt – müssen Sie sich diese selbst herunterladen und ausdrucken. Oder mit Entdeckergeist an die Sache rangehen. Wir haben letzteres versucht und mehrfach darüber geflucht, dass die Singer M1505 beim Nähen das Garn bzw. den Stoff gefressen hat. Der Transporteur hat den Stoff nicht weiter transportiert – und so mussten wir das eben Genähte wieder auftrennen. Hier brauchen Sie tatsächlich Fingerspitzengefühl und viel Geduld. Auch wenn der Preis natürlich sehr attraktiv wird, im Test haben wir in der selben Preiskategorie empfehlenswertere Modelle, die mehr Freude machen.
Brother JX17FE
Uns konnte die Nähmaschine Brother JX 17FE leider nicht überzeugen. Die Stiche sind im Vergleich zu anderen Nähmaschinen aus dem Hause Brother nicht ganz so sauber, die Sticheinstellung ist eher rustikal. Das Drehrad, das man zur Sticheinstellung drehen muss, war sehr schwergängig. Leider kam die Brother mit mehreren Stofflagen überhaupt nicht zurecht und versagte den Dienst. Als wir auf Jersey- bzw. Baumwollstoff umstiegen, frass die Nähmaschine öfter den Stoff. In der Preiskategorie gibt es gerade für Nähanfängerinnen und -anfänger Nähmaschinen, die weniger frustrieren.
Singer Simple 3223
Die Nähmaschine Singer Simple hat für einiges Haarraufen gesorgt. Nicht nur, weil die Unterfadenspule einzusetzen eine etwas längere Prozedur ist, sondern vor allem der Nähspaß leidet hier deutlich. Mehrfach fraß die Nähmaschine im Test unseren Stoff auf und wir mussten alles mühsam wieder auftrennen und aus der Nähmaschine herausholen. So sollten gerade Menschen, die erst das Nähen erlernen, nicht in ihr neues Hobby starten. Der Preis ist natürlich ganz attraktiv. Wir raten aber dazu, in der gleichen Preisklasse nach einer mechanischen Nähmaschine zu schauen, die weniger Frustration hervorruft.
W6 N1615
Enttäuscht hat uns die W6-Nähmaschine N 1615. Sie ist sehr laut, auch wenn Sie langsam durch den Stoff nähen. Da haben wir in der gleichen Preisgruppe deutlich überzeugendere Nähmaschinen. Was uns ebenfalls nervte: Der Unterfaden verhedderte sich des öfteren in der Spule, während der Oberfaden öfter riss. Wir nehmen an, dass der Grund dafür die eher ungewöhnliche Fadenführung ist, die einmal quer über die Maschine führt. Es bleibt auf jeden Fall ärgerlich, wenn man beim Nähen immer wieder von vorn beginnen muss, weil der Faden reißt.
Etwas nervig fanden wir auch, dass die N 1615 keinen Fadenabschneider hat. Wir dachten, dass der mittlerweile Standard ist. Natürlich lässt sich das Garn auch mit einer Schere abschneiden, aber bequemer ist es schon, wenn man einen integrierten Abschneider hat.
Dass die Stichlänge auch manuell eingestellt werden muss, hat unser Gesamtergebnis leider nicht verbessert. Wir finden, dass es in diesem Preissegment durchaus bessere Alternativen gibt.
So haben wir getestet
Für unseren Test konnten wir auf nur wenig unabhängige Expertise neueren Datums zurückgreifen. So hat die Stiftung Warentest Nähmaschinen zuletzt im Jahr 2011 getestet. In der Zwischenzeit hat sich natürlich einiges auf dem Markt getan.
29 Nähmaschinen auf dem Prüfstand
Wir haben lange recherchiert und schließlich für unseren Test 13 mechanische und 16 computergestützte Nähmaschinen ausgewählt – alles Freiarmgeräte, die auch enge schlauchartige Kleidungsstücke wie Ärmel nähen können. Nicht alle sind noch verfügbar. Die Preisspanne haben wir mit rund 50 bis 1200 Euro bewusst breit gewählt. Noch teurere haben wir nicht mehr beachtet, denn unsere Maschinen erfüllen alles, was sich Erfahrene und Unerfahrene wünschen.
Im Test musste natürlich vor allem beim Nähen das Ergebnis stimmen: Die Nähte sollen sitzen, das Stichbild präzise und die Verzierungen schön sein. Mindestens genauso wichtig ist aber das Drumherum. Denn Nähen soll auch Spaß machen, wenn es Hobby oder sogar Arbeit ist. An eine Maschine, die einem gefällt, setzt man sich nunmal lieber als an eine, die einem weniger zusagt.
Aufgrund unterschiedlicher Vorlieben ist die Wahl einer Nähmaschine natürlich immer ein Stück weit Geschmackssache. Dem einen gefallen rundere Formen, der andere mag es kompakter. Oder die Materialwahl: Die Gehäuse aller getesteten Nähmaschinen bestehen zwar aus Plastik – das ist heute Standard – aber auch dort gibt es Unterschiede. Die Verarbeitungsqualität war natürlich auch ein Testkriterium.
Außerdem haben wir uns gefragt, ob eine Maschine einfach oder eher kompliziert in Betrieb zu nehmen ist? Sind die Bedienknöpfe groß genug? Wie verhält sich ein Gerät bei dickeren Stoffen? Kann es sauber nähen? Ist die Maschine standfest oder neigt sie dazu zu »wandern«? Solche Fragen haben wir uns im Test gestellt. Und natürlich hatten wir auch den Preis im Auge.
Auf verschiedenen Materialien beweisen sich die Allrounder-Geräte
Um einen Eindruck von Nähverhalten und -qualität zu bekommen, haben wir im praktischen Teil vier verschiedene Stoffe ausprobiert: Für den Walkstoff aus Schurwolle haben wir 90er-Nadeln verwendet, für den Jeansstoff aus reiner Baumwolle 90er-Jeansnadeln, beim Baumwoll-Sweatstoff mit acht Prozent Elastan waren es 80er-Jerseynadeln und beim dünnen Seidensatin 60er-Universalnadeln. Außerdem haben wir Kleidungsstücke aus gewaschenem Baumwoll- und Jerseystoff genäht.
Auf allen Stoffen haben wir mehrere Stiche wie Zickzack, Overlock, aber auch Zierstiche ausprobiert und beobachtet, wie laut und präzise die Maschinen langsam und schnell nähen. Über mehreren Lagen Jeans mussten sie zeigen, wie viel Power in ihnen steckt. Auch auf die Knopflöcher kam es uns an.
Die wichtigsten Fragen
Was ist die beste Nähmaschine?
Die beste Nähmaschine für die meisten ist für uns die W6 Wertarbeit N 1235/61. Sie bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kommt mit den meisten Nähanforderungen sehr gut zurecht. Ebenfalls überzeugend ist die Garantieverlängerung, die bis zu zehn Jahren Sorgenfreiheit gewährleistet. Für speziellere Anforderungen, empfehlen wir aber andere Nähmaschinen. Aber auch anderen Modelle konnten in unserem Test überzeugen.
Welche Nähmaschine für Anfänger?
Das kommt vor allem darauf an, welche Stoffe Sie überwiegend vernähen wollen. Soll es eher Jersey sein, lohnt es sich auf einen guten Transportgreifer zu achten und vielleicht auch in einen Jerseynähfuß zu investieren. Nähen Sie vor allem Baumwolle, eignet sich fast jede Nähmaschine.
Was ist der Unterschied zwischen mechanischen und Computer-Nähmaschinen?
Mechanische Nähmaschinen werden über ein elektrisches Fußpedal in Gang gesetzt, mit dem die Geschwindigkeit reguliert wird. Sie können viele Einstellungen selbst vornehmen, brauchen dafür aber etwas Erfahrung. Im Vergleich zur Computernähmaschine, hat eine mechanische eine kleinere Stichauswahl. Computer-Nähmaschinen warten mit vielen zusätzlichen Extras auf, die das Nähen erleichtern, aber nicht immer nötig sind. Meist sind sie besser für Anfänger geeignet.
Welche Nähmaschinen-Marken gibt es?
Zu den bekanntesten Marken zählen Bernina, Brother, W6 Wertarbeit, Singer, Pfaff und Juki. Darüber hinaus gibt es auch viele weitere Marken, die teilweise immer mal wieder vom Markt verschwinden, aber trotzdem gute Dienste leisten können.