Die Abkürzung NAS steht für »Network Attached Storage«, also einen Datenspeicher, der mit dem Netzwerk verbunden ist und damit von beliebigen Geräten in diesem Netzwerk erreichbar ist. Über die Benutzer- und Zugriffsverwaltung im Webmenü der NAS lässt sich einstellen, welcher Benutzer im Heimnetz welche Inhalte abrufen kann (Leseberechtigung) oder sogar verändern darf (Schreibberechtigung).
Damit die NAS als zentraler Speicher im Heimnetz möglichst gut erreichbar ist, wird sie in der Regel per Netzwerkkabel mit einem freien LAN-Anschluss des Routers verbunden.
Als Netzwerkspeicher hat eine NAS gegenüber einem herkömmlichen USB-Speicher (externe Festplatte, USB-Stick) einige Vorteile: Alle Geräte im Heimnetz, wie beispielsweise PCs, Notebooks, Tablets, Smartphones, aber auch Smart-TVs oder Spielekonsolen, können jederzeit und sogar gleichzeitig auf die Inhalte der NAS zugreifen.
Als Netzwerkspeicher hat eine NAS gegenüber einer herkömmlichen Festplatte einige Vorteile
Man muss also nicht mehr ständig externe Festplatten umstecken oder nach verlegten Speichersticks suchen. Selbst Smartphones oder Tablets, die ja in der Regel keine passende USB-Schnittstelle besitzen, können per App auf das komplette Fotoarchiv oder die gerippte DVD-Sammlung auf der NAS zugreifen.
Wir haben 13 NAS-Modelle von sechs verschiedenen Herstellern getestet und uns dabei überwiegend auf Geräte für unter 200 Euro konzentriert. Die meisten NAS in unserem Test besitzen zwei Laufwerkseinschübe, die man im Fachjargon auch als bay bezeichnet. Jedes 2-Bay-NAS-Gerät bietet somit Platz für zwei interne Festplatten.
Die Preise unserer Testkandidaten als Leergehäuse reichen bis maximal 200 Euro. Wer sich ein solches NAS-Leergehäuse zulegt, muss also noch zusätzlich den Preis für zwei interne 3,5-Zoll-Festplatten einplanen – oder man hat diese bereits zu Hause vorliegen.
Alternativ gibt es jedes von uns getestete NAS-Modell im Online-Handel auch mit bereits vorinstallierten Festplatten in diversen Kapazitäten – und natürlich je nach verbauter Speicherkapazität entsprechend teurer als der Preis für das Leergehäuse. Dafür spart man sich dann den separaten Kauf und den Einbau der Platten in die NAS.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Unser Favorit
Synology DS220j

Trotz umfassender Funktionsvielfalt fühlt sich das Webmenü der Synology DS220j nicht überladen an. Alle Einstellungen werden per Online-Hilfe ausführlich erklärt und können alternativ über eine Suche gefunden werden. Synology stellt Tools und Apps für den Zugriff auf die NAS-Freigaben und das NAS-Webmenü bereit, ermöglicht vollautomatische Datensicherungen von Clients inklusive Smartphones auf die NAS oder von der NAS auf externe Speicher und synchronisiert Inhalte auf der NAS mit verschiedenen Clients auch über Remote-Verbindungen. Unser Favorit überzeugt mit einer vorbildlichen Sicherheitsstrategie, seiner intelligenten Fotoverwaltung Moments und ist zudem unsere stromsparendste 2-Bay-NAS.
Zweites Funktionswunder
QNAP TS-228A

Die Qnap TS-228A ist das kompakteste Gerät in unserem Test und bietet zusammen mit den Modellen von Synology und Asustor die mit Abstand größte Funktionsvielfalt im Testfeld, nicht zuletzt wegen ihrer Erweiterungsmöglichkeit durch zahlreiche NAS-Apps. Mit QuMagie verfügt auch Qnap über eine intelligente Fotoverwaltung. Trotz seiner etwas überladenen Bedienoberfläche und recht langen Boot- und Shutdown-Zeiten eine Empfehlung für alle, die nach einem NAS-Gerät mit möglichst vielen Einstellungsmöglichkeiten und einer integrierten Snapshot-Funktion suchen.
Dual-Port-LAN
Qnap TS-231K

Eher ambitionierte Heimnetzwerker, die nach einer leistungsfähigen NAS mit zwei LAN-Ports suchen, erhalten mit der Qnap TS-231K einen der aktuell günstigsten Vertreter dieser Kategorie. Zumal man bei Qnap auch sehr fein einstellen kann, welche NAS-Dienste an welchem LAN-Port verfügbar sein sollen. Auf die umfassende App-Ausstattung samt QuMagie-Fotoverwaltung und Snapshot-Funktion muss man hier natürlich auch nicht verzichten. Allerdings ist der Stromverbrauch dieser NAS höher und die Ein- und Ausschaltzeiten leider noch etwas länger als bei der TS-228A.
Gute Preis-Leistungs-NAS
Asustor AS1002T v2

Auch die Asustor AS1002T v2 richtet sich an alle Heimnetzanwender, die etwas mehr mit ihrer NAS anstellen möchten, als »nur« Daten darauf zu speichern. Mit weit über 100 Erweiterungen bietet das Gerät eine riesige Auswahl an NAS-Apps und erlaubt als einziges Gerät im Test auch noch Backups auf einen FTP-Server. Für den Festplatteneinbau wird ebenso wie bei Qnaps TS-228A kein Schraubenzieher benötigt und seit der Betriebsystemversion ADM 3.x bietet die Asustor-NAS nun auch einen Fernzugang über Relay, der selbst hinter einem DS-Lite-Internetanschluss funktioniert.
Vergleichstabelle
Unser Favorit | Zweites Funktionswunder | Dual-Port-LAN | Gute Preis-Leistungs-NAS | ||||||||||
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Synology DS220j | QNAP TS-228A | Qnap TS-231K | Asustor AS1002T v2 | Synology DS218j | WD My Cloud Mirror | WD My Cloud | Terramaster F2-210 | WD My Cloud EX2 Ultra | Zyxel NAS326 | Thecus N2350 | |||
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Bester Preis | |||||||||||||
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Anzahl Laufwerke | 2 (3,5-Zoll od. 2,5-Zoll mit Adapter) | 2 (3,5-Zoll) | 2 (3,5- od. 2,5-Zoll) | 2 (3,5-Zoll) | 2 (3,5-Zoll od. 2,5-Zoll mit Adapter) | 2 | 1 | 2 (3,5- od. 2,5-Zoll) | 2 (3,5-Zoll) | 2 (3,5- od. 2,5-Zoll) | 2 (3,5- od. 2,5-Zoll) | ||
Anschlüsse | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.) | 1xGigabit-Ethernet, 1xUSB3.0 (vo.), 2xUSB2.0 (hi.), USB-Copy-Taste | 2xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.), 1xUSB3.0 (vo.) + USB-Copy-Taste (vo.) | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (vo.,hi.) | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.) | 1 x Gigabit-Ethernet, 2 x USB 3.0 | LAN, 1x USB 3.0 | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.) | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.) | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.) 1xUSB2.0(vo.), USB-Copy-Taste | 1xGigabit-Ethernet, 2xUSB3.0 (hi.), USB-Copy-Taste | ||
Hardware (CPU, RAM) | Realtek RTD1296 Quad-Core 1.4 GHz, 512 MB DDR4 | Realtek RTD1295 Quad-Core 1,4GHz, 1GByte DDR4-RAM | AnnapurnaLabs Alpine AL214, Quad-Core 1.7GHz, 1GB DDR3-RAM | Marvell Armada 385 Dual-Core 1.6GHz, 512MByte DDR3-RAM | Marvell Armada 385 Dual-Core 1.33GHz, 512MByte DDR3-RAM | Marvell Armada 385 Dual-Core 1,33 GHz, 512 MB DDR3-RAM | M86261G12 Dual-Core 650 MHz, 256 MB RAM | Realtek RTD1296 Quad-Core 1.4GHz, 1GB-RAM | Marvell Armada 385 Dual-Core 1,33 GHz, 1GByte DDR3-RAM | Marvell Armada 380 Dual-Core 1,3 GHz, 512MByte DDR3-RAM | Marvell Armada 385 Dual-Core 1GHz, 1GByte DDR4-RAM | ||
RAID | RAID 0, RAID 1, Synology Hybrid Raid, JBOD, Basic | RAID 0, RAID 1, JBOD, Single | RAID 0, RAID 1, Single, JBOD | RAID 0, RAID 1, JBOD, Single disk | RAID 0, RAID 1, Synology Hybrid Raid, JBOD, Basic | RAID 0, 1, JBOD (ohne RAID) | Nein | RAID 0, RAID 1, Single, JBOD | RAID 0, RAID 1, JBOD, Spanning | RAID 0, RAID 1, JBOD | RAID 0, RAID 1, JBOD | ||
Besonderheiten | Verschlüsselung einzelner Freigabeordner, riesige App-Auswahl | Snapshot-Sicherung, riesige App-Auswahl | Snapshot-Sicherung, riesige App-Auswahl | Verschlüsselung einzelner Freigabordner, enorme App-Auswahl | Verschlüsselung einzelner Freigabeordner, riesige App-Auswahl | Private Cloud mit Datei-Synchronisation, FTP-Server, DLNA-Server, iTunes-Server | Datensicherung, Foto- und Videobackup für Smartphones und Tablets, Synchronisierungssoftware, Cloud-fähig | Btrfs-Dateisystem mit ordnerbasierten Snapshots | Fernzugang am Smartphone lässt sich per Zahlencode einrichten | Backups von der NAS auf beliebige SMB-Freigaben im Heimnetz möglich | Medienstreaming funktioniert ausschließlich über die Plex-App | ||
Speicherkapazität | bis 32 Terabyte (2x16 Terabyte) | bis 24 Terabyte (2x12 Terabyte) | bis 32 Terabyte (2x16 Terabyte) | bis 28 Terabyte (2x14 Terabyte) | bis 24 Terabyte (2x12 Terabyte) | 6, 8, 10 oder 12 Terabyte | 3, 4 ,6 oder 8 Terabyte | bis 32 Terabyte (2x16 Terabyte) | bis 20 Terabyte (2x10 Terabyte) | bis 24 Terabyte (2x12 Terabyte) | bis 24 Terabyte (2x12 Terabyte) | ||
Lese-/Schreibrate | 113 / 112 MByte/s | 113 / 113,5 MByte/s | 113 / 113 MByte/s | 112 / 106 MByte/s | 113 / 112,5 MByte/s | 107 / 95 MByte/s | 93 / 63 MByte | 112 / 110 MByte/s | 112 / 111 MByte/s | 104,5 / 104 MByte/s | 111 / 110,5 MByte/s | ||
Leistungsaufnahme Schreiben/Leerlauf | 16,2 / 12,8 Watt | 17,0 / 13,2 Watt | 22,5 / 19,8 Watt | 17,5 / 13,6 Watt | 19,0 / 14,6 Watt | 14,8 / 11,7 Watt | k.A. | 17,8 / 13,6 Watt | 18,0 / 13,3 Watt | 17,3 / 13,1 Watt | 17,3 / 13,3 Watt . | ||
Leistungsaufnahme Sleep-Mode/aus | 3,5 / 0,3 Watt | 5,8 / 0,7 Watt | 9,8 / 0,7 Watt | 5,7 / 0,3 Watt | 5,8 / 1,3 Watt | 5,9 Watt / k.A. | k.A. | 5,7 / 0,4 Watt | 5,8 / 0,9 Watt | 5,8 / 0,5 Watt | 13,3 / 0,5 Watt . | ||
Relay-Fernzugang | ja (Quickconnect) | ja (CloudLink) | ja (CloudLink) | nein | ja (Quickconnect) | ja (My Cloud) | ja (My Cloud) | ja | ja (My Cloud) | nein | ja (Orbweb) | ||
Smartphone-Bildersicherung | ja | ja | ja | ja | ja | k.A. | k.A. | ja | ja | k.A. | k.A. | ||
Abmessung | 16,5 x 10,0 x 22,6 cm | 9,0 x 18,8 x 12,5 cm | 16,9 × 10,2 × 21,9 cm | 10,2 x 16,5 x 21,8 cm | 10,0 x 16,5 x 22,5 cm | 9,9 x 15,5 x 17,1 cm | 4,9 x 17,1 x 14 cm | 22,7 x 11,9 x 13,3 cm | 10,0 x 17,2 x 15,5 cm | 20,7 x 12,3 x 16,4 cm | 9,7 x 13,8 x 20,7 cm | ||
Gewicht | 0.88 kg | 0,7 kg | 1,46 kg | 0,99 kg | 0,88 kg | etwa 2 kg | 960 g | 1,35 kg | 0,8 kg | 1,26 kg | 0,79 kg |
Was können NAS im Heimnetz?
Jedes NAS-Gerät für das Heimnetz läuft – ähnlich wie ein PC oder Notebook – mit einem eigenen Betriebssystem, das viele Einstellungsmöglichkeiten oder auch wichtige Informationen für den Nutzer bereithält. Da eine NAS in der Regel keinen eigenen Monitor und auch keine Tastatur besitzt, greift man vom Browser eines beliebigen PCs oder Notebooks im Heimnetz auf die Einstellungen der NAS zu.
Man muss kein IT-Profi sein, um eine NAS zu verwalten
Meist gelangt man durch Eingabe einer bestimmten Webadresse auf das Webmenü der NAS, alternativ bietet jeder NAS-Hersteller auch ein entsprechendes Tool für Windows (und häufig auch Mac OS) an, das die Verbindung zur NAS mit einem Klick herstellen kann. Dabei geben sich die Hersteller inzwischen immer mehr Mühe, die Software so zu gestalten, dass man kein IT-Profi sein muss, um alles zu verstehen.
Im Webmenü der NAS lassen sich dann grundlegende Einstellungen vornehmen, wie beispielsweise das Anlegen von Freigabeordnern und Benutzern. Letzteren kann man dann Lese- oder Schreibzugriff auf diese Freigabeordner erteilen – oder den Zugriff auf bestimmte Ordner verbieten.
Für den NAS-Einsteiger ist vor allem diese Zugriffsverwaltung anfangs nur schwer zu durchschauen. Hinzu kommt, dass jeder NAS-Hersteller bei der Zugriffsverwaltung sein eigenes Süppchen kocht, was die Sache nicht unbedingt leichter macht.
Unser Testsieger von Synology zählt zu den NAS-Geräten mit einer etwas umfangreicheren Zugriffsverwaltung, die jedoch auch eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringt, insbesondere was die Sicherheit Ihrer Daten anbelangt und welcher Benutzer wie (schreibend, nur lesend oder gar nicht) darauf Zugriff erhalten soll.
Synology geht dabei den sicheren Weg und legt in der Grundkonfiguration keine öffentlichen Freigabeordner an, auf die jeder beliebige Nutzer im Heimnetz direkt mit Schreibrechten zugreifen kann. Das mag manchem Anwender zunächst etwas lästig erscheinen, da Sie sich dann vom Windows Explorer aus immer doch hat es einige entscheidende, sicherheitsrelevante Vorteile.

Sie vermeiden damit von Anfang an, dass beliebige Teilnehmer in Ihrem Heimnetz (inklusive Geräten oder Anwendungen) einfach Inhalte auf Ihrer NAS verändern oder gar löschen können. Gerade als NAS-Einsteiger sollten sich gleich zu Beginn mit der Zugriffsverwaltung Ihrer NAS vertraut machen, auch wenn es sich dabei sicher nicht um das spannendste Thema im Umgang mit einer NAS handelt. Und dazu werden Sie leider auch mal einen Blick in das PDF-Handbuch der NAS oder in die FAQs im Online-Bereich des Herstellers werfen müssen.
Vor allem die Hersteller Synology, Qnap und Asustor halten hier umfassende und sehr gut aufbereitete Informationen bereit, die Ihnen dabei helfen, sich mit den wichtigen Funktionen Ihres Gerätes vertraut zu machen. Und das sollten Sie durchaus ernst nehmen, denn schließlich geht es hier um die Sicherheit Ihrer Daten.
Doch zum Glück geht es bei NAS-Geräten nicht ausschließlich um das Thema Sicherheit.
Die NAS als Medienserver
Wer die erste Hürde genommen und bereits damit begonnen hat, seinen neuen Netzwerkspeicher mit Daten zu füllen, darf sich spannenderen Themen widmen, wie zum Beispiel der Funktion des Medienservers. Damit lassen sich Videos, Bilder und Musikdateien, die auf der NAS gespeichert sind, ohne besondere Zugriffsberechtigungen im Heimnetz freigeben. So sind die Fotos und Videos von jedem Familienmitglied auf Wunsch immer automatisch für alle abrufbar.
Sie müssen nur die entsprechenden Freigabeordner im Webmenü der NAS markieren, sodass der Medienserver diese Multimedia-Dateien in sein Verzeichnis aufnimmt. Danach holen Sie sich das Fotoarchiv oder die Filmsammlung von Ihrer NAS direkt auf das Smart-TV im Wohnzimmer, aufs Laptop oder auf Ihr Tablet oder Smartphone.
Mit dem Medienserver einer NAS kann man Fotos und Videos ganz einfach für die ganze Familie freigeben
In einem Mehrpersonenhaushalt können auch mehrere Personen gleichzeitig von unterschiedlichen Geräten aus Inhalt vom Medienserver genießen. So gibt es keinen Ärger mehr mit Umstecken, verlegten USB-Speichern oder nicht vorhandenen Schnittstellen.
Alle unserer NAS-Geräte im Test besitzen einen solchen Medienserver – oder bieten einen solchen als kostenlose NAS-App zur Installation an. Praktisch: Auf den Medienserver der NAS können nahezu alle netzwerkfähigen Abspielgeräte wie Smart-TV, Konsolen, Internetradios usw. zugreifen, wenn diese ebenfalls mit dem Heimnetz verbunden sind. Wählen Sie im Abspielgerät als Quelle oder Source einfach die Option Medienserver aus.
Da die Geräte nicht direkt, sondern nur über den Medienserver auf die Inhalte der NAS zugreifen, müssen Sie auch keine Zugangsdaten eingeben. Zudem besteht auch keine Gefahr, dass Ihre Medienschätze beim Betrachten am Fernseher versehentlich gelöscht werden.
Dieser Vorgang, bei dem Videos, Musik oder Bilder von einem Medienserver (hier: die NAS) über das Netzwerk auf ein Wiedergabegerät (Smart-TV, Player …) übertragen und abgespielt werden, heißt übrigens Streaming. Das ist vom Prinzip her dasselbe wie die Nutzung eines Streamingportals à la Netflix, Amazon Prime, Spotify & Co., nur dass Ihr NAS-Medienserver eben nicht im Internet, sondern lokal im Heimnetz steht.
Die NAS als private Foto-Cloud
Ihre NAS zu Hause eignet sich übrigens auch ganz hervorragend als zentraler Speicher für Ihre Fotos (und Videos), die Sie tagtäglich mit Ihrem Smartphone schießen und die über kurz oder lang den Speicher Ihres Smartphones belasten, sofern Sie diese nicht der Cloud von Google oder Apple anvertrauen, wobei man insbesondere bei Google wohl kaum von einem echten Vertrauensverhältnis reden kann.
Höchste Zeit also, seine privaten Schnappschüsse und Videos auf dem privaten »Cloud-Server« zu Hause, sprich Ihrer eigenen NAS, zu sichern und zu verwalten. Die meisten NAS-Hersteller bieten inzwischen Smartphone-Apps (Android, iOS) an, die Ihre Aufnahmen automatisiert in den Foto-Ordner Ihrer NAS übertragen. Dort können Sie sie über teils ausgefeilte Bildverwaltungsoberflächen sortieren, verarbeiten, verwalten und in Alben organisieren. Die aktuellen NAS-Geräte von Synology und Qnap bieten sogar eine intelligente Gesichtserkennung und diverse Filtermöglichkeiten.
Doch moderne NAS-Geräte eigenen sich nicht nur als Datenspeicher und Medienserver im Heimnetz, sondern stehen Ihnen mit gewissen Einschränkungen auch dann zu Diensten, wenn Sie gerade nicht zu Hause, sondern an irgendeinem anderen Internetzugang angemeldet sind (bei Freunden, in der Arbeit, im Urlaub …).
Automatischer Datenabgleich
Über eine entsprechende App oder ein Webportal des NAS-Herstellers erhalten Sie auch von unterwegs direkten Zugriff auf die Freigabeordner Ihrer NAS zu Hause und können beispielsweise auf Ihre Fotos zugreifen. Das Gleiche gilt, wenn Sie bei Ihrem Steuerberater oder auf einem Kundentermin sind und dringend ein bestimmtes Dokument aus dem Arbeitsordner Ihrer NAS benötigen.
Einige moderne NAS-Speicher verwenden den Fernzugang außerdem, um einzelne Dateien oder komplette Verzeichnisse automatisch zwischen verschiedenen Geräten zu synchronisieren. Das sorgt im Einzelfall für zusätzliche Sicherheit durch redundante Daten und ermöglicht es, auch ohne ständige Online-Verbindung produktiv arbeiten zu können.
Ein Beispiel: Sie ändern eine Excel-Datei, die auf der Festplatte Ihres Notebooks im Büro gespeichert ist, und löschen außerdem mehrere Bilddateien. Durch die Synchronisierungsfunktion wird dieselbe Excel-Datei, die sich im korrespondierenden Ordner auf der Festplatte Ihres PCs zu Hause befindet, ebenfalls geändert und auch die Bilddateien werden gelöscht. Wenn Sie gerade vom Internet getrennt sind oder der beteiligte Client gerade ausgeschaltet ist, wird die Synchronisation durchgeführt, sobald die Geräte wieder online sind.
Damit die Synchronisation funktioniert, muss auf allen beteiligten PCs (oder Macs) eine Client-Software des NAS-Herstellers installiert und die entsprechenden Sync-Ordner eingerichtet werden. Die Synchronisation läuft dabei immer über einen zentralen Sync-Ordner auf der NAS. Hier ist es auch möglich, mehrere Versionen von geänderten oder gelöschten Dateien aufzubewahren – und im Notfall wiederherzustellen.
In unserem Testfeld unterstützen die NAS-Geräte von Synology und Qnap diese überaus nützliche Synchronisierungsfunktion. Bei Western Digitals My Cloud EX2 Ultra wurde diese Funktion mit einem Betriebssystem-Update auf die aktuelle Version OS5 leider abgeschafft.
Fernzugriff über Relay-Dienste
Damit der Fernzugriff und damit auch eine davon abhängende Synchronisierungsfunktion an allen Internetzugängen funktioniert, werden die NAS-Geräte vom Hersteller über einen so genannten Relay-Server ans Internet angebunden. Ohne Relay-Server sind NAS-Geräte, die aktuell nur über einen so genannten DS-Lite-Anschluss ans Internet angebunden sind, von außen gar nicht oder nur sehr umständlich (unter ganz bestimmten Voraussetzungen) zu erreichen. Wer den Fernzugriff auf seine NAS unbedingt benötigt, sollte sich ein Gerät anschaffen, das bei Bedarf auf eine Relay-Verbindung zurückgreifen kann.

Bedenken Sie jedoch, dass es nicht sinnvoll ist, Verzeichnisse mit mehreren Gigabytes oder gar die komplette HD-Videosammlung über einen Fernzugang zu synchronisieren. Dafür sind die Online-Verbindungen eines durchschnittlichen Privathaushaltes in Deutschland auf absehbare Zeit noch viel zu langsam. Die verteilte Synchronisierung bietet sich eher für ausgewählte, häufig genutzte Dokumente oder aktuelle Projektdaten an.
Problem Datensicherung
Es gibt auch NAS, die nur eine interne Festplatte haben (1-Bay-NAS). Von diesen raten wir aber ab. Der Grund: Wenn dieses eine Laufwerk plötzlich nicht mehr funktioniert, sind alle auf der NAS gespeicherten Daten verloren. Und jeder, der schon einige Jahre mit Festplatten zu tun hatte, weiß: Festplatten können leider jederzeit ihren Geist aufgeben.
Unserer Meinung nach sollte eine NAS grundsätzlich so betrieben werden, dass alle darauf gespeicherten Daten den Ausfall einer internen Festplatte überstehen können. Bei einer 2-Bay-NAS bedeutet das: Sie verwenden zwei Festplatten des gleichen Modells – oder zumindest mit dem gleichen Format (z. B. 3,5 Zoll), der gleichen Speicherkapazität (z. B. je 4 Terabyte) und der gleichen Umdrehungsgeschwindigkeit (z. B. 5400 Umdrehungen pro Minute).
Einzige Ausnahme: Wenn Sie die Netzwerkfestplatte ausschließlich für Backups für Ihre Laptops und Smartphones im Haushalt nutzen, reicht auch eine Festplatte aus. Denn Ihre Daten liegen dann ja sowohl einmal auf dem Laptop und einmal auf der NAS vor. Dass die Speicher beider Geräte gleichzeitig kaputt gehen, ist sehr unwahrscheinlich. Aber aufgepasst: Lagern Sie Daten auf die NAS aus, um auf Ihrem Laptop Platz zu schaffen, verfügen Sie für diese Daten über keine Sicherungskopie mehr! Mit einer 2-Bay-NAS sind Sie dagegen immer auf der sicheren Seite.
Bei einem RAID-1-System werden alle Daten, die Sie auf der NAS ablegen, automatisch auf zwei Festplatten gesichert
Bei der Einrichtung einer 2-Bay-NAS geben Sie über den Setup-Assistenten an, dass die beiden Festplatten zu einem RAID-1-System zusammengeschlossen werden. Dieses System wird auch als Plattenspiegelung bezeichnet. Dabei werden alle Daten, die Sie auf der NAS ablegen, in zweifacher Ausfertigung gespeichert: Eine Version der Datei kommt auf die interne Platte 1 und die zweite, identische Version der Datei kommt auf die interne Platte 2. Fällt eines der beiden Speichermedien aus, sind die Dateien immer noch vollständig auf der anderen Festplatte vorhanden.

Natürlich können Sie mit RAID-1 nur die Hälfte der maximal verfügbaren Speicherkapazität auf Ihrer NAS nutzen. In einer 2-Bay-NAS mit zwei internen 4-Terabyte-Platten hätten Sie eigentlich eine Speicherkapazität von insgesamt 8 Terabyte. Im RAID-1-Betrieb können Sie davon jedoch nur die Hälfte, sprich: 4 Terabyte, als Speicher für Ihre Daten nutzen, da die zweite Platte allein zur Sicherheit dient. Wir empfehlen ihnen trotzdem dringend (!), dieses Opfer für die Sicherheit Ihrer Daten zu bringen.
Und falls nicht nur ein internes Laufwerk, sondern die komplette NAS beschädigt oder gar gestohlen wird? In einem solchen Fall kann – zumindest für einen Teil Ihrer Daten – die weiter oben genannte Synchronisierungsfunktion der Rettungsanker sein, denn die synchronisierten Daten befinden sich nach wie vor auf den entsprechend konfigurierten PCs oder Notebooks. Zudem lassen sich alle unsere Testgeräte mit einem (oder mehreren, oft kostenpflichtigen) Cloud-Speicherdiensten koppeln, mit deren Hilfe man Backups besonders wichtiger Daten auf einen Cloud-Server im Internet auslagern kann.
So haben wir getestet
Wir haben alle NAS-Geräte mit Leergehäuse mit je zwei 4-Terabyte-Festplatten des Herstellers Western Digital bestückt und anschließend als RAID-1-System eingerichtet. Dabei gewinnen wir bereits erste Eindrücke im Bezug auf Bedienbarkeit, Ausstattung, Dokumentation und Funktionalität der Testgeräte.
Darüber hinaus haben wir auch die Übertragungsleistung der NAS-Laufwerke im Gigabit-Netzwerk, deren Stromverbrauch (Leistungsaufnahme) bei Schreibvorgängen, im Leerlauf oder im Ruhezustand gemessen und die Energiesparfunktionen (Sleep-Funktion, Zeitplaner für automatisches Aus- und Einschalten) getestet. Ein wichtiger Punkt war dabei auch die Möglichkeit, wie einfach oder kompliziert sich der Fernzugriff auf die NAS einrichten lässt – und ob der Fernzugang der NAS auch wirklich in jedem Heimnetz realisierbar ist.
Und natürlich haben wir auch den Notfall getestet: Wie verhält sich eine NAS, wenn eine der beiden internen Festplatten im RAID-1-Betrieb ausfällt, und wie einfach ist es für den Anwender, das defekte Speicherlaufwerk auszutauschen?
Mit dem Bitdefender Home Scanner und dem Security Scanner Nmap prüfen wir ab sofort auch, ob es bereits bekannte, schwerwiegende Sicherheitslücken in den NAS-Geräten gibt, die von den Herstellern bislang nicht behoben wurden.
Testsieger: Synology DS220j
Es gibt bestimmt NAS-Geräte für Einsteiger, die auf den ersten Blick einfacher zu »Durchschauen« und die sich zunächst auch etwas flotter konfigurieren lässt, als die DS220j von Synology. Allerdings erwarten wir von einer NAS für das Heimnetz auch, dass die darauf gespeicherten Daten in wirklich sicheren Händen sind. Soll ihre NAS beispielsweise der verlässliche Datenspeicher für all Ihre Fotos im Heimnetz sein, erwarten wir neben umfassenden Datensicherungsmöglichkeiten auch Funktionen, mit denen Sie Ihre Schätze optimal verwalten können. Oder die dafür sorgt, dass alle wichtigen Dokumente, an denen Sie gerade arbeiten, jederzeit verfügbar sind, auch wenn Sie gerade unterwegs sind und nicht zu Hause im Home Office arbeiten.
Unser Favorit
Synology DS220j

Die Synology DS220j bietet unsere Ansicht nach den besten Kompromiss zwischen Datensicherheit und Datenverfügbarkeit sowie Funktionalität und Bedienbarkeit. Gut, dass Synology viel Energie in eine erfreulich aufgeräumte Weboberfläche und eine ausgezeichnete Hilfefunktion investiert hat. Auch die so dringend erforderlichen Updates des NAS-Betriebssystems für neu entdeckte Sicherheitslücken werden von dem Hersteller in der Regel sehr ernst genommen, was man leider nicht immer von allen Hardware-Herstellern behaupten kann.
Setup und Einrichtung
Wer sich ein Leergehäuse der Synology-NAS zulegt, muss für den Einbau von zwei 3,5-Zoll-Festplatten insgesamt zehn Schrauben drehen: Mit je vier Schrauben werden die beiden internen 3,5-Zoll-Festplatten am geöffneten Laufwerksgehäuse befestigt. Zwei weitere Schrauben fixieren das wieder verschlossene Gehäuse auf der Rückseite der NAS. Die als PDF-Dokument vorliegende, ausführlich bebilderte Anleitung lässt jedoch nur wenig Fragen offen.
Zur Weboberfläche der im Heimnetz angeschlossenen und hochgefahrenen NAS gelangt man im Browser eines Heimnetz-PCs oder über die Adresse https://find.synology.com. Alternativ installiert man sich das Tool Synology Assistant von der Hersteller-Website (Support-Bereich). Dieses spürt die Synology-NAS im Heimnetz auf, führt einen auf das Webmenü der NAS, so dass man direkt mit der Basis-Installation inklusive RAID-Erstellung und Download des aktuellen Synology-Betriebssystems DSM 6.x starten kann. DSM steht für Disk Station Manager.
Wurden im Zuge dieses Basis-Setups noch keine Multimedia-Apps installiert, stehen nach der ersten Anmeldung am Synology-Webmenü womöglich noch keine Freigabeordner bereit. Diese benötigen Sie aber, damit Sie Daten von Ihrem PC auf die NAS übertragen können. Öffnen Sie dann einfach in der Systemsteuerung das erste Icon Gemeinsamer Ordner und gehen dort auf die Schaltfläche Erstellen. Im nun startenden Erstellungsassistent legen Sie nun den ersten Freigabeordner Ihrer NAS an.

Über den Dateimanager File Station verwalten Sie Ihre Inhalte auf der NAS direkt in der Synology-Weboberfläche und verschieben bei Bedarf sehr schnell Daten zwischen verschiedenen Freigabeordnern auf der NAS. Natürlich können Sie auch über den Windows Explorer auf die Freigabeordner zugreifen. Hier hilft bei Bedarf auch das Tool Synology Assistant, das die Freigaben der Synology-NAS erheblich schneller aufspüren kann, als die behäbige Netzwerkerkennung von Windows.
Damit Sie vom Windows Explorer aus problemlos auf Ihre Freigabeordner auf der NAS zugreifen können, sollten Sie in der Synology-NAS unter Systemsteuerung / Benutzer ein Konto anlegen, das dieselben Zugangsdaten (Name und Kennwort) wie das Ihres Windows-Kontos trägt. Diesem Benutzer weisen Sie dann unter dessen Register Berechtigungen die Zugriffsberechtigung (bspw. Lesen / Schreiben) auf die bereits angelegten Freigabeordner zu. Dieser Tipp gilt übrigens für alle NAS-Geräte, auf die Sie mit einem Windows-Client zugreifen.
Komfortable Verschlüsselung und Fernzugriff
Bei Synology haben Sie die Möglichkeit, einzelne Freigabeordner auch nachträglich als verschlüsselbar einzurichten, um deren Inhalte bei Bedarf vor unerwünschten Zugriffen zu schützen. Etwas eingeschränkter ist die Handhabung der Verschlüsselung beispielsweise bei Qnap oder Western Digital: Dort können Sie nur das komplette Speicher-Volume als verschlüsselbar einrichten, und zwar gleich direkt bei der bei der Erstellung des Volumes – und nicht nachträglich.
Um den komfortablen Fernzugriff einer Synology-NAS nutzen zu können, richten Sie am besten gleich bei der Ersteinrichtung der NAS ein Quickconnect-Konto ein, das Sie zur automatischen Synchronisierung beliebiger NAS-Inhalte mit Synology Drive benötigen. Dabei spielt es dann keine Rolle mehr, ob Sie mit ihrem Client-Gerät im WLAN zu Hause oder an einem beliebigen anderen Internetzugang eingebucht sind. Ihre Daten werden automatisch mit der NAS synchronisiert.
Streamen und Energie sparen
Für das Medien-Streaming im Heimnetz stellt Synology einen eigenen Medienserver bereit, den Sie zuerst als App herunterladen und installieren. Das funktioniert sehr einfach über das sogenannte Paketzentrum, in dem alle Synology-Apps – ganz ähnlich wie im App Store von Apple oder dem von Google Play – mit kurzer Funktionsbeschreibung und im verschiedene Rubriken unterteilt zum Download bereit stehen. Neben drei bereits vorgegebenen Multimedia-Ordnern (video, music, photo) können Sie noch weitere Freigabeorder angeben, die der Synology-Medienserver nach Fotos, Musikdateien oder Videos durchsuchen und dann im Heimnetz bereitstellen soll.

Allerdings wird eine Heimnetz-NAS in der Regel nicht rund im die Uhr mit Streaminganfragen, Datensynchronisationen oder Backupaufträgen auf Trab gehalten, sondern läuft über lange Zeiträume einfach nur vor sich hin. Bei der Synology-NAS können Sie deshalb recht genau einstellen, nach welchem Zeitraum ohne Zugriffe die NAS ihre internen Festplatten in den energiesparenden Sleep-Modus schickt. In unserem Test ging der Stromverbrauch im Sleep-Modus auf äußerst sparsame 3,5 Watt herunter.
Wenn Sie in dieser Phase auf die NAS zugreifen, weil Sie beispielsweise eine Datei im Netzlaufwerk öffnen oder ein Video streamen möchten, erwachen die internen Festplatten wieder aus ihrem Schlaf, was sich dann als kleine Verzögerung bemerkbar macht. Diese Verzögerung tritt allerdings bei allen NAS-Geräten im Sleep-Modus auf.
Darüber hinaus können Sie Ihre NAS für Zeiträume, in denen Sie das Gerät definitiv nicht nutzen, auch per Zeitplaner automatisch ausschalten und zu einem gewünschten späteren Zeitpunkt wieder automatisch hochfahren lassen. Auf diese Weise können Sie noch mehr Energie sparen.
Datensicherung
Die DS220j ist ein richtiger Profi, wenn es um Datensicherung via Backups oder Synchronisierungen geht, ganz gleich, ob Sie Backups von Ihren NAS-Inhalten auf einen angeschlossenen USB-Speicher, auf eine weitere NAS im Netzwerk oder auf einen Cloud-Speicher durchführen wollen.
Automatische Backups und/oder Synchronisierungen zwischen PC und NAS laufen komfortabel über das Tool Synology Drive, das in den moderneren Synology-NAS-Geräten die Nachfolge von Cloud Station Drive übernommen hat. In Verbindung mit Quickconnect funktionieren diese automatischen Datensicherungen auch per Fernzugriff und zwischen mehreren Client und der NAS.
Zudem sorgt Synology als Hersteller auch dafür, dass seine Geräte möglichst wenige Angriffspunkte für Malware- oder Hackerangriffe bieten. Ein Scan mit Bitdefenders kostenlosem Sicherheits-Tool Home Scanner bescheinigt der Synolgy-NAS eine weiße Weste, da es keine aktuell bekannten Sicherheitslücken entdeckt. Auch das problematische SMBv1-Protokoll lässt sich über geeignete Einstellungen in der NAS sicher abschalten, was wir mit dem Scanning-Tool Nmap erfolgreich überprüft haben. Ihre Daten sind also in sicheren Händen.


Synology DS220j im Testspiegel
In Tests von unseren Mitbewerbern schneidet die Synology-NAS überwiegend gut ab.
Das Computer-Magazin Chip (05/2020) lobte unter anderem die Bedienung, den niedrigen Energieverbrauch und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Redaktion vergab die Endnote 1,7 (»gut«):
»Im Test überzeugt das Synology DS220j vor allem durch seine hohe Energieeffizienz und eine unkomplizierte Bedienung. Das Betriebssystem ist benutzerfreundlich und erlaubt es, den Netzwerkspeicher einfach einzurichten. Der Server hat gute Transferraten, eine niedrige Lautstärke sowie eine umfangreiche Funktionalität. Weniger beeindruckend ist hingegen die Ausstattung, welche Features wie Hot-Swap oder WLAN vermissen lässt.«
PCWelt (05/2020) lobt die geringe Betriebslautstärke und den niedrigen Anschaffungspreis und vergibt die Endnote 2,7 (»gut«):
»Mit dem NAS-Modell DS220j erfüllt Synology, was dem Anwender versprochen wird: Ein solides Zweischacht-NAS für den Heimgebrauch. Spielereien finden sich nicht, das Gebotene ist jedoch durchdacht konstruiert. Das NAS-Leergehäuse ist ordentlich schnell im Datentransfer, arbeitet leise und ist sehr preiswert – ideal für den Einstieg und eine Kombination, die dem Modell zum derzeitigen Preis-Leistungs-Sieg verhilft.«
ComputerBase (03/2020) vergibt keine Endnote, zeigt sich aber positiv:
»Zusammen mit der geringsten und erneut reduzierten Leistungsaufnahme im Testfeld, dem sehr leisen Betriebsgeräusch und der unverbindlichen Preisempfehlung von 169 Euro ist die DS220j für Einsteiger-Neukunden uneingeschränkt empfehlenswert.«
Den Test von HardwareLuxx (03/2020) verlässt die DS220j ebenfalls ohne Endnote, dafür mit einer Auszeichnung:
»Die DS220j ist technisch gesehen eine DS218Play in weiß mit halb so großem Arbeitsspeicher zu einem wesentlich günstigeren Preis. Wer nicht zwingend das Mehr an Arbeitsspeicher benötigt, ist mit dem aktuelleren Modell aus der j-Serie besser beraten. […] Alles in allem kann die Synology Diskstation DS220j eine rundum überzeugende Vorstellung abliefern, weshalb wir unseren Preis-Leistungs-Award verleihen.«
Alternativen
Qnap und Asustor bieten ebenfalls einige interessante und vom Preis her durchaus attraktive bestens ausgestattete Einsteiger-NAS-Alternativen, die sich in bestimmten Funktionen (Snapshots) oder Ausstattungsmerkmalen (LAN-Ports) von unserem Testsieger unterscheiden.
Vielseitig: Qnap TS-228A
Bei der Qnap TS-228A werden beide internen Festplatten stehend eingebaut. Das NAS-Gehäuse ist damit sehr kompakt und lässt sich ebenso wie die NAS von Asustor (siehe weiter unten) komplett ohne Schraubenzieher einrichten. Nur eine einzige Schraube auf der Unterseite des Gehäuses muss hier (von Hand) aufgedreht werden. Die internen Festplatten werden mithilfe von Plastikleisten im Laufwerksschacht fixiert.
Zweites Funktionswunder
QNAP TS-228A

Gleich zu Beginn sollte man sich, wie vorgeschlagen, für ein kostenloses Benutzerkonto bei myQnapCloud.com registrieren. Dieses benötigt man später für den Fernzugriff über Qnaps CloudLink-App und für die Datensicherungslösung Qsync, mit der Sie – ähnlich wie bei der Synology-Lösung – ausgewählte Inhalte auf der NAS und einem oder mehreren PCs synchron halten.

Eine Besonderheit bei Qnap ist die sogenannte Snapshot-Funktion, die man sonst eigentlich nur in deutlich teureren NAS-Geräten findet. Bei entsprechender Einrichtung des NAS-Speichers (kleineres Volume) können Sie mit dieser Funktion Sicherungspunkte eines gesamten Speicherbereichs (Volume) erstellen und können diesen Zustand später jederzeit wiederherstellen.
Darüber hinaus glänzt Qnaps NAS mit einer Unmenge an Einstellungsmöglichkeiten und App-Erweiterungen, die das Herz des ambitionierten Heimnetzwerkers erfreuen werden, aber manchen Einsteiger auch schnell überfordern könnten. Gut, dass Qnap eine hervorragende Online-Hilfe mit Suchfunktion bereitstellt, denn in der Weboberfläche mit Ihren unzähligen Einstellungsmöglichkeiten kann man schon mal den Überblick verlieren.
Achtung: Im Vergleich zu den anderen Testkandidaten lassen sich die Qnap-NAS-Geräte für das Herunter- und Hochfahren extrem viel Zeit. Wer den automatischen Energiezeitplan der NAS nutzt, muss bei der TS-228A zur eingetragenen Startzeit gut fünf Minuten für das Hochfahren dazurechnen, bis die NAS wieder einsatzbereit ist.
Mit Dual-Port-LAN: Qnap TS-231K
Die Qnap TS-231K dürfte eine der aktuell günstigsten (Qualitäts-) NAS mit zwei integrierten LAN-Ports sein. Damit ist das Gerät vor allem für fortgeschrittene Netzwerker interessant, die den zweiten LAN-Port für Loadbalancing nutzen oder ihre NAS für den Zugriff aus verschiedenen Netzwerksegmenten verfügbar machen wollen. Insbesondere dafür eignen sich Qnap-Geräte besonders gut, da man hier in den Netzwerkeinstellungen sehr detailliert festlegen kann, welche Dienste an welchem LAN-Port verfügbar sein sollen.
Dual-Port-LAN
Qnap TS-231K

Ansonsten verfügt das Gerät über eine ähnlich bombastische Funktionalität wie die etwas günstigere TS-228A. Allerdings hat man auch hier das Gefühl, das Qnap seinen Fokus auf möglichst viele Einstellungen in seiner NAS legt, wodurch die Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit des Webmenüs ein wenig zu kurz kommt. Doch was so manchen Einsteiger schnell überfordert, lässt das Herz des ambitionierten Heimnetzwerkers natürlich gleich etwas höher schlagen.

Sehr schön: Ähnlich wie Synology bietet auch Qnap mit seiner App QuMagie eine leistungsfähige Bildverwaltung mit smarter Erkennungs-KI, die Ihre Fotos intelligent nach Themen oder Gesichtern ordnen kann. Die Anwendung steht sowohl in der TS-128A alsauch in der TS-231K zu Verfügung und sorgt auch hier für bedeutend mehr Spaß beim Sichten seiner Fotoschätze.
Die TS-231K verbraucht mit knapp 20 Watt im Betrieb und knapp 10 Watt im Energiesparmodus deutlich mehr Strom als ihre kleine Schwester TS-228A und auch als alle übrigen 2-Bay-Geräte in unserem Testfeld. Insofern ist das per Zeitplaner regelbare Aus- und Wiederanschalten der NAS absolut empfehlenswert.
Allerdings muss man dafür jede Menge Zeit einplanen: Denn das geregelte Herunterfahren der TS-231K mit den standardmäßig geladenen NAS-Applikationen dauert geschlagene 8 Minuten und 20 Sekunden (!!) – und für das Hochfahren muss man sich rund 7 Minuten gedulden.
Hohe Funktionalität: Asustor AS1002T v2
Für den Einbau von zwei 3,5-Zoll-Festplatten in die Asustor AS1002T v2 sind insgesamt zehn Schrauben erforderlich, die sich aber bequem ohne die Hilfe eines Schraubenziehers eindrehen lassen. Die NAS lässt sich per Browser am PC oder über die Smartphone-App AiMaster einrichten. Für letztere sollte man die »One-Klick-Einrichtung« wählen und anstelle der voreingestellten »maximalen« Speichernutzung besser auf die Option »balanciert« umschalten.
Gute Preis-Leistungs-NAS
Asustor AS1002T v2

Wer die Setup-Einstellungen der NAS individuell anpassen möchte (»Angepasste Einrichtung«), sollte dies nicht über die Smartphone-App tun, sondern stattdessen am PC oder Notebook via Browser auf die NAS zugreifen. Das NAS-Menü wird unter der Webadresse https://acc.asustor.com angezeigt, sofern NAS und PC im selben LAN angemeldet sind.
Auch für die weitere Einrichtung der NAS empfehlen wir, wie auch bei den NAS-Geräten anderer Hersteller, immer per (PC-) Browser auf die NAS zuzugreifen. Die Smartphone-App bietet meist nur einen Bruchteil der Einstellungsmöglichkeiten und die ausführliche Online-Hilfe der Asustor-NAS steht – ebenso wie bei Synology und Qnap – nur im Webmenü der NAS-Geräte zur Verfügung.
Wer die Asustor-NAS als Medienserver (Plex etc.), zur Synchronisierung einzelner NAS-Ordner mit diversen Cloudspeichern (Dropbox, Google Drive, OneDrive …), als VPN-Server oder anderweitig nutzen möchte, installiert sich dazu einfach die passende App aus der Asustor-App-Central.

Der Fernzugriff auf die AS1002T v2 funktioniert seit der ADM-Version 3.x auch für den Zugriff hinter einem DS-Lite-(Internet-)Zugang. ADM steht für »Asustor Disk Manager«, und ist der Name des Betriebssystems dieser NAS. Damit präsentiert sich auch die AS1002T v2 als ein wohnzimmertauglicher Heimnetz-Speicher mit umfangreichen Funktionen und einer großen Anzahl an App-Erweiterungsmöglichkeiten.
Allerdings bietet Asustor aktuell keine Remote-fähige Client-Synchronisierung wie die Konkurrenz mit Synology Drive oder Qsync von Qnap. Und die Fotoverwaltung von Asus vermisst derzeit noch die Intelligenz von Synologys Moments oder Qnaps QuMagie.
Außerdem getestet
Synology DS218j
Die Synologys DS218j war eine Empfehlung bis sie von ihrem Nachfolger Synology DS220j als neuer Testsieger abgelöst wurde. Sie kommt mit einem etwas schwächeren Prozessor (CPU), einem 32-Bit-Betriebssystem und mit etwas höherem Energieverbrauch. Von der Funktionalität und der Erweiterbarkeit über NAS-Apps ist die DS218j dem aktuellen Synology-Modell nahezu ebenbürtig. Wer also bereits eine DS218j besitzt, muss nicht unbedingt auf das neuere Modell umsteigen.
Wir raten bei einem Neukauf in jedem Fall zur etwas besser ausgestatteten DS220j, zumal die DS218j als Leergehäuse inzwischen nicht mehr oder nur noch stark überteuert verfügbar ist.

WD My Cloud Mirror
Von der MyCloud Mirror sind mittlerweile zwei Generationen erschienen. Das Update profitiert vor allem von einem deutlich schnelleren Prozessor, denn anstatt des 1,2 Gigahertz schnellen Marvell Armada A370 der ersten Generation arbeitet im neueren Modell ein A385 bei einem Takt von 1,33 Gigahertz. Das ist deshalb bemerkenswert, weil es sich beim A385 um eine Dual-Core-CPU handelt und somit einen Prozessorkern mehr beherbergt. Der Prozessor ist übrigens der gleiche wie bei unserem Testsieger My Cloud EX2 Ultra, der kann allerdings zusätzlich mit einem doppelt so großen Arbeitsspeicher auftrumpfen.
Die zweite Generation der MyCloud Mirror unterstützt neben den 4, 6 und 8 Terabyte großen Festplatten des Vorgängers auch 12 und 16 Gigabyte fassende Varianten. Unser Testgerät war die kleine Version mit 4 Terabyte. Ansonsten hat sich in Sachen Hardware nicht viel geändert: Wie beim schon alten Modell stehen die beiden Platten senkrecht im Gehäuse und auch das Anschlussfeld ist mit einer Buchse für Gigabit-Ethernet sowie zwei USB-3.0-Anschlüssen gleich geblieben.
Auf Software-Seite hat sich hingegen einiges getan und das überarbeitete Betriebssystem My Cloud OS 3 bringt eine erweiterte Kontenverwaltung und die Synchronisierungsfunktion WD-Sync. Wie gehabt unterstützt auch das Update Funktionen wie DLNA zur Übertragung von Videos, Musik und Fotos im Heimnetz. Der Fernzugriff geschieht über die namensgebende My Cloud via App für Android und iOS oder das Web-Interface.
WD My Cloud
Die WD My Cloud hat, anders als der große Bruder My Cloud Mirror, nur eine Festplatte und einem USB-Anschluss. Wir raten davon ab, auf die Sicherheit eines RAID-Systems zu verzichten – wer es trotzdem tut, findet Modelle mit Kapazitäten von 2, 3, 4 oder 6 Terabyte.
Ein Unterschied wird die meisten Heimanwender nicht stören, einige hingegen schon, weswegen wir ihn hier erwähnen: Die WD My Cloud erlaubt nicht die Installation von Drittanbieter-Apps auf der NAS – alle anderen My Cloud-Modelle hingegen schon.
Damit sind etwa Content Management Systeme wie Joomla und WordPress oder Webserver-Komponenten wie PHP und MySQL gemeint. Sie können damit die Funktion der NAS stark erweitern und etwa Ihren eigenen Webserver betreiben. Das erfordert aber einiges an Know-how und ständige Pflege der installierten Anwendungen. Wer sich das zutraut und auf die Features nicht verzichten möchte, muss zu einem anderen Gerät greifen.
Terramaster F2-210
Wir hatten uns die F2-210 von Terramaster bereits vor einiger Zeit angesehen, hielten es damals aber für angebracht mit dem Testen des Geräts für AllesBeste.de noch zu warten, bis der Hersteller die offensichtlichsten Bugs in seinem NAS-Betriebsystem behoben hatte.
Mit der aktuellen Firmware-Version 4.1.32 hat der Hersteller Terramaster nun die ein oder andere Verbesserungen an seinem 2-Bay-NAS vorgenommen, so dass über eine nun funktionierende Uhrzeitsynchronisation auch zu sinnvollen Ergebnissen bei zeitabhängigen Funktionen kommen, wie beispielsweise beim Zeitplaner für das automatische Aus- und Einschalten der NAS oder dem geplanten Anlegen von Snapshots.
Das Einsetzen der Festplatten (3,5- oder 2,5-Zoll-HDDs) läuft komfortabel über die Frontseite des Gehäuses, ein Tool hilft bei Bedarf die NAS im LAN aufzuspüren, um deren Webmenü im Browser aufrufen und die NAS einrichten zu können. Das Setup im Browser läuft über einen schlanken deutschsprachigen Assistenten. Wählt man bei der Initialisierung der beiden internen Festplatten aus, legt Terramaster automatisch ein RAID-1 samt Volume an.
Bei der Zeitzoneneinstellung sollte man zunächst den gewünschten Zeit-Server (bspw. pool.ntp.org) einstellen, diesen updaten und übernehmen und erst im Anschluss die Zeitzone (z. B. GMT +1:00) ändern. Ansonsten wird die aktuelle Uhrzeit nicht korrekt angegeben.
Als Alleinstellungsmerkmal unterstützt die NAS als einziges Gerät in unserem Testfeld bis 200 Euro das Filesystem Btrfs, das durch seine Prüfsummenunterstützung für zusätzliche Datensicherheit im RAID-1-Betrieb sorgt – und zudem eine Snapshot-Funktion integriert hat, die innerhalb des Volumes funktioniert. Damit fällt eine Speicherpoolaufteilung wie bei Qnap mit Thick- oder Thin-Volumes samt ausreichend unkonfiguriertem Speicher zur Ablage der Snapshots komplett weg.


Nach Installation einer Snapshot-App klappt das Anlegen und wiederherstellen von Snapshots der NAS sehr gut. Allerdings haben wir auch in der aktuellen Firmware-Version noch einige Ungereimtheiten gefunden. So wird in den Benutzereinstellungen zwar die Möglichkeit einer Speicherkontingentierung angezeigt, doch aktivieren lässt sich diese nicht.
Ebenfalls interessant: Die Terramaster-NAS besitzt keine Reset-Taste. Wer keinen Zugriff mehr auf das Webmenü hat (und genau für diesen Fall gibt es normalerweise die Reset-Taste), trennt die NAS vom Strom, zieht beide internen Laufwerke aus der NAS heraus und schaltet im Anschluss das leere Gehäuse wieder ein. Dadurch wird das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. Ob wir dann allerdings noch auf die Inhalte der Laufwerke zugreifen können, haben wir im Rahmen dieses Tests dann nicht mehr geprüft.
Der Ausdruck »vom Strom trennen« war übrigens wortwörtlich gemeint, denn der der Einschaltknopf vorne am NAS-Gehäuse funktioniert tatsächlich nur zum Einschalten der NAS, aber nicht zum Ausschalten. Jedenfalls nicht bei unserem Modell. Sie können das Gerät also nur mit Hilfe der TNAS-App, über die Browser-Oberfläche oder den Energiezeitplaner ausschalten. Und eine Wake-on-Lan-Funktion, mit der Sie die NAS über das Netzwerk einschalten können, gibt es auch nicht. Das wiederum wertet den Einschaltknopf dann doch wieder ein (klitzekleines) bisschen auf.
Ebenfalls nervig: Der etwas zu laut geratene, durchdringende Signalton, der beim Hoch- und Herunterfahren der NAS erschallt, lässt sich leider nicht deaktivieren, was bei einer NAS fürs Heimnetz durchaus für Ärger (oder kürzeren Schlaf) sorgen kann.
Als weitere positive Eigenschaften der NAS sind neben der einfachen Snapshot-Funktion noch der integrierte Medienserver der NAS, der mit allen Formaten klarzukommen scheint, und die flotte Übertragungsleistung des Geräts zu nennen. Für eine Empfehlung reicht das allerdings nicht.


Zumal da noch einige grobe Sicherheitslücken ins Gewicht fallen, die selbst die der Western Digital NAS übersteigen. Vier als »hoch« eingestufte Schwachstellen in Bitdefenders Home Scanner sind einfach deutlich zu viele. Erschwerend kommt hinzu, dass die TNAS keine Einstellung bietet, um das sehr sicherheitsbedenkliche und antiquierte SMBv1-Protkokoll abzuschalten. Unsichere SMBv1-Hosts im Netzwerk bildeten die Basis für die fatalen Wanna-Cry-Attacken. Auf einer NAS, der Sie Ihre Daten anvertrauen, muss SMBv1 deaktivierbar sein und falls nicht, dann hat das Gerät auch nichts in Ihrem LAN zu suchen.
WD My Cloud EX2 Ultra
Mit seinem Update auf das NAS-Betriebssystem OS5 muss sich Western Digital mit seiner WD My Cloud EX2 Ultra leider als vormaliger Testsieger aus unseren NAS-Empfehlungen verabschieden. Denn das Update fühlt sich für aktuelle Benutzer wie ein massives Downgrade an. Eine ausführliche Liste, was Western Digital zwischen der alten Version (OS3) und der aktuellen Version OS5 seiner NAS geändert hat, findet sich hier.
Wir fassen hier nur die gröbsten Änderungen zusammen, die uns im Test aufgefallen sind: So gibt es mit OS5 nun keinen Datei-Manager mehr, um Inhalte auf der NAS über die Weboberfläche der NAS zu verwalten. Stattdessen muss man in der neuen MyCloud-Oberfläche angemeldet sein, die zwar einige interessante Features bezüglich Darstellung und Sortierung von (Multimedia-) Inhalten bietet, doch viele essentielle Bearbeitungsfunktionen vermissen lässt.
Ein Beispiel: Wer größere Inhalte auf der NAS zwischen zwei Freigabeordnern verschieben möchte, muss das nun im Explorer-Fenster eines angeschlossenen Windows-Clients machen. Dabei werden die Daten zunächst von dem Quellordner der WD-NAS auf den Windows-Client übertragen und anschließend wieder vom Client zurück in den Zielordner der NAS übertragen. Ein solcher Kopiervorgang mit »Zwischenstation« dauert mindestens doppelt bis dreimal so lange und erzeugt zudem jede Menge Traffic im Netzwerk. Was soll das denn sein?

Auch der komfortable Medienserver der WD-NAS, den man einfach mit einem Schalter in den Einstellungen einer Freigabe aktivieren konnte, wurde in OS5 einfach weggekürzt. Die Medienverwaltung läuft jetzt nur noch über den Twonky-Server in einer separaten Weboberfläche.
Noch etwas problematischer dürfte zudem der Wegfall des WD-NAS-Tool-Pakets (WD Smartware, WD Sync) sein, das den Zugriff auf das NAS-Menü samt Freigabeordnern vom Windows-Client regelt, Datei-Backups vom PC auf die NAS durchführt und Remote-Synchronisierungen zwischen Clients und NAS-Inhalten ermöglichte. Diese Tools funktionieren mit OS5 nicht mehr! Die alternativ angebotene WD-Variante von Acronis True Image Ersatz für PC-Backups auf die NAS ist da nur ein schwacher Trost.
Auch beim sowieso schon knappen NAS-Erweiterungen hat WD den Rotstift angesetzt. So wird die App Z-Way-Server und ein womöglich vorhandener Z-Wave-USB-Stick mit der sich die WD My Cloud EX2 Ultra als Smart-Home-Steuerzentrale nutzen ließ nun nicht mehr unterstützt.


Nun mag man vielleicht denken, dass dieses Update in erster Linie erforderlich war, um schwerwiegende Sicherheitslücken in der NAS zu schließen. Wir haben das mit Bitdefenders Home Scanner nachgeprüft, indem wir die NAS zunächst mit der letzten noch aktuell verfügbaren OS3-Version gescannt haben, um im Anschluss dann das Update auf die aktuelle OS5-Version (5.08.115) durchzuführen und die NAS erneut zu scannen. Wir waren vom Ergebnis nicht sonderlich überzeugt.
Zyxel NAS326
Die Zyxels NAS326 ist das günstigste NAS-Leergehäuse in unserem Test. Trotzdem unterstützt das Gerät den Einbau von 3,5- und 2,5-Zoll-Festplatten. Entsprechende Schrauben liegen bei.
Für den Zugriff auf das Webmenü der NAS nach Installation der Festplatten mussten wir das Zyxel-Tool NAS-Starter-Utility von der Hersteller-Homepage herunterladen, weil die Einrichtung der NAS via Browser und die Webadresse https://findme.zyxel.com bei uns leider nicht funktionierte. Dafür erhält man über das Tool auch Zugriff auf die bereits angelegten Freigabeordner der NAS.
Als Multimedia-Server im Heimnetz läuft das Gerät durch seinen integrierten Twonky-Server ebenso gut wie WD, Qnap oder Synology. Auch die Energiesparfunktionen funktionieren problemlos, allerdings dreht sich der Ventilator im Sleep-Modus weiter und kann in ruhiger Umgebung durch sein auf- und abschwellendes Surren stören.
Schade, dass der Datei-Explorer im Webmenü der Zyxel-NAS keine Dateien innerhalb von Freigabeordnern oder zwischen NAS und angeschlossenen USB-Laufwerken kopieren kann – und somit völlig nutzlos ist. Im Datei-Explorer des Vorgängermodells NSA325 v2 hat das Kopieren noch funktioniert.
Online-Hilfe und PDF-Handbuch stehen leider nur in englischer Sprache zur Verfügung und auch die Benutzung des Handbuchs ist ohne ein verlinktes Inhaltsverzeichnis recht umständlich.
Der Fernzugriff auf die NAS läuft nicht per Relay-Server, sondern über den DynDNS-Dienst ZyxelCloud und lässt sich nur einrichten, wenn der eigene Heimnetz-Router über eine öffentliche IPv4-Adresse mit dem Internet verbunden ist. Bei einem Internetanschluss über DS-Lite funktioniert der Fernzugriff über die ZyxelCloud nicht. Auch stellt Zyxel keine Backup-Software bereit, um Inhalte eines PCs oder Notebooks automatisch auf der NAS zu speichern.
Thecus N2350
Ebenso wie in die Zyxel-NAS lassen sich in das Gehäuse der Thecus N2350 alternativ auch 2,5-Zoll-Festplatten einbauen. Damit die per Schlüssel absperrbaren Laufwerkseinschübe Sinn machen, sollte man die NAS über ein Kensington-Schloss sichern. Eine entsprechende Aussparung findet sich auf der Rückseite des Geräts.
Die erstmalige Einrichtung der Thecus N2350 kann zu Problemen führen, denn die NAS besitzt in den Werkseinstellungen eine feste IP-Adresse und ist im Heimnetz zunächst nicht sichtbar. Der Zugriff auf die NAS funktioniert nur über das englischsprachige Tool Thecus Setup Wizard, das sich auf der beiliegenden CD befindet. Erst nach der Änderung der Network Configuration von FixedIP in DHCP klappt der Zugriff auf die Weboberfläche der NAS.
Das deutschsprachige Handbuch ist beim Setup und der Einrichtung der NAS eine gute Hilfe und sogar dringend erforderlich, denn auf eine Online-Hilfe in der Weboberfläche verzichtet Thecus komplett. Und auch die deutsche Version der Weboberfläche müsste an einigen Stellen unbedingt überarbeitet werden. Manche Übersetzungen ins Deutsche sind so abenteuerlich, dass man das Webmenü besser zurück auf die englische Version schaltet.
Wer die Thecus-NAS als Media-Server nutzen möchte, installiert sich dazu den Plex-Medienserver aus dem App-Center der NAS. Allerdings lässt Thecus den Anwender beim Hinzufügen von Freigabeordnern zur Plex-Medienbibliothek ein wenig im Regen stehen – zumindest den, der sich nicht schon einmal durch ein Linux-Verzeichnis gehangelt hat.
Ebenfalls im App-Center der Thecus N2350 findet man OrbWeb, mit dessen Hilfe man einen überall funktionierenden Fernzugang auf Inhalte der Thecus- NAS einrichten kann. Das Ein- und Ausschalten der NAS über den Energiezeitplan funktioniert problemlos, nur fahren die beiden internen Festplatten im RAID-1-Betrieb trotz entsprechender Einstellung nicht in den Sleep-Modus, sondern drehen konsequent mit 13,3 Watt Leistungsaufnahme weiter.