7 bis 230 Euro – diese beeindruckende Preisspanne tut sich bei unseren getesteten Stirnlampen auf. Natürlich bekommt man vernünftige Stirnlampen auch zu fairen Preisen – leistungsstarke Luxus-Lampenmodelle lassen sich die Hersteller aber inzwischen einiges kosten.
Hier lesen Sie unseren Testbericht der besten Taschenlampen.
Im Test mussten sich bekannte Hersteller wie Petzl, Ledlenser und Silva mit unbekannten No-Name-Lampen messen. Dass teuer nicht unbedingt besser bedeutet, war nur eine von vielen Feststellungen. Von den 39 insgesamt getesteten Stirnlampen sind aktuell noch 30 erhältlich. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Petzl Swift RL

Die Petzl Swift RL bringt so ziemlich alles mit, was eine Stirnlampe aktuell zum Erfolgsmodell macht. Leichtes Gewicht, kompakte Bauweise, sinnvolle Betriebsmodi, eine tolle Ausleuchtung und ein noch-fairer Preis. Mit rund 100 Gramm ist sie angenehm leicht, verfügt über ein komfortables Stirnband und einen weitwinklig schwenkbaren Scheinwerfer. Durch Petzls Reactive Lighting Technologie wird die Leuchtkraft zudem dem Umgebungslicht angepasst.
Ledlenser Neo 9R

Mit der Neo 9R setzt Ledlenser Maßstäbe, wenn es um Trailrunning-taugliche Stirnlampen mit einer langen Leuchtdauer geht. Die Lampe ist zwar kein ausgesprochenes Schnäppchen, punktet jedoch mit einer einfachen Handhabung, einer tollen Ausleuchtung und einem bequemen Sitz. Mit nur drei Modi setzt sie sich angenehm gegenüber anderen, komplizierteren Lampen ab. Das mag Technik-Freaks eventuell langweilen – wem es aber um eine robuste, wasserdichte Lampe mit einer langen Leuchtdauer geht, ist hier richtig aufgehoben!
Ledlenser Kidled4R

Mit der Ledlenser Kidled4R ist auch der Nachwuchs perfekt ausgerüstet. Die kleine, sehr leichte und vor allem einfach bedienbare Stirnlampe verfügt über ein mattes Glas – somit kann sich der Nachwuchs nicht versehentlich blenden, was bei herkömmlichen »Erwachsenenlampen« unangenehm enden kann. Sie hat kleine Druckknöpfe, die sich auch mit kleinen Kinderhänden bedienen lassen, mit 24 Gramm wiegt sie zudem sehr wenig und passt auch in kleine Kinderrucksäcke. Das heißt: Kindertipp!
Silva Trail Speed 5R

Wenn Geld keine Rolle spielt und man eine der aktuell besten Stirnlampen auf dem Markt erwerben möchte, ist die Silva Trail Speed 5R das Mittel der Wahl. Die 186 Gramm schwere Lampe sitzt rutschsicher am Kopf, überzeugt mit 1200 Lumen und einer Leuchtweite von beeindruckenden 160 Metern. Zudem hat uns der große, leicht bedienbare Bedienknopf gefallen – Fehlbedienungen sind hier (fast) ausgeschlossen.
Sigma Sport Headled II

Magere 56 Gramm bringt die Sigma Sport Headled II auf die Waage. Damit ist sie eine der leichtesten Stirnlampen im Test. Für Nutzer, die nicht mehr wollen als eine anständig funktionierende, per USB ladbare Stirnlampe, reicht die Sigma aus. Dass man mit dem Kauf eine Firma aus Deutschland unterstützt, ist ein günstiger Nebeneffekt – wie auch der Preis von rund 20 Euro. Damit ist die Headled II die ideale Lampe für Gelegenheitsnutzer.
Vergleichstabelle

- Kompakte Bauweise
- Leicht
- Per USB aufladbar
- Komfortabler Sitz und bequemes Stirnband
- Akkustandanzeige
- Etwas kleiner Bedienknopf

- Tolle Ausleuchtung
- Kleiner, stufenlos schwenkbarer Lampenkopf
- IP54-zertifiziert
- Etwas klobiger Akku
- Relativ teuer

- Einfache Bedienung
- Klein und kompakt
- Per USB aufladbar
- Nur für Kinder geeignet

- USB-C-Ladebuchse
- Akkustandanzeige
- Tolle Ausleuchtung
- Einfach schwenkbarer Scheinwerfer
- Teuer

- Kleines Packmaß
- Schöne Verarbeitung
- Faires Preis- Leistungs-Verhältnis
- Vergleichsweise schwache Leuchtleistung

- Überragende Leuchtleistung
- Tolle Ausleuchtung
- Schöne Verarbeitung
- Umfassendes Zubehör
- Voluminös
- Teuer

- Einfache Handhabung
- Sehr lange Leuchtdauer
- Tolle Ausleuchtung
- Integriertes Rücklicht
- Übersichtliche Akkustandanzeige
- Etwas klobig

- Extrem kompakte Bauform
- Gestensteuerung
- USB-Lademöglichkeit
- Wenige Betriebsmodi

- Ausgezeichnete Leistung
- Sehr kompakte Bauweise
- USB-Lademöglichkeit
- Möglichkeit, Lampe mit 3 x AAA zu betreiben
- Kurze Akkulaufzeit

- Ausgezeichnete Leuchtleistung
- USB-Lademöglichkeit
- Ausgezeichneter Wasserschutz
- Unterteilte Ladestandsanzeige
- Schöne Verarbeitung
- Kompakte Konstruktion
- Proprietäres Ladekabel

- Sehr kompakt
- Hochwertige Verarbeitung
- Core-Akku kann optional verwendet werden
- Keine USB-Lademöglichkeit
- Wenige Betriebsmodi
- Vergleichsweise hoher Preis

- Unkomplizierte Handhabung
- Tolle Ausleuchtung
- Lange Leuchtdauer
- Kompakte Abmessungen
- UVP vergleichsweise teuer
- Kleiner Schwenkbereich

- Tolle Verarbeitung
- Vielseitige Verstellmöglichkeiten
- Lange Akkulaufzeit
- Integriertes Rücklicht
- Klobiger Akkupack
- Vergleichsweise hoher Preis

- Kompakte Bauweise
- Abnehmbarer Scheinwerfer mit Clip
- Einfaches Handling
- Ausleuchtung kommt nicht an die Top-Klasse heran

- Tolle Ausleuchtung
- Memory-Funktion
- Kompakte Bauweise
- Keine USB-Lademöglichkeit

- Kompakte Bauweise
- Gute Ausleuchtung
- Ausgezeichneter Wasserschutz
- Bedingt intuitive Bedienung
- Preis-Leistung nicht überzeugend
- Fummelige Bedienung

- Gegen kurzes Untertauchen nach IPX6 geschützt
- Schöne Ausleuchtung
- Auffschiebbarer Diffusor
- Integriertes Rücklicht
- Keine USB-Lademöglichkeit
- Großes Akkufach am Hinterkopf
- Grenzwertige Preis-Lesitung

- Kompakte Bauweise
- USB-Ladefunktion
- Einfache Bedienung
- Bietet gegenüber Winzwon und Blusmart keine Vorteile

- Viel Lampe für wenig Geld
- Mehrere Betriebsmodi mit Sensorfunktion
- USB-Lademöglichkeit
- Billige Verarbeitung, besonders bei Rasterung des Scheinwerfers

- Kompakte Bauweise
- Hochwertige Verarbeitung
- Keine USB-Lademöglichkeit
- Wenige Betriebsmodi
- Vergleichsweise hoher Preis

- Breiter Leuchtbereich
- Rücklicht
- USB-Lademöglichkeit
- Diffuses Licht
- Für Outdoor-Einsatzbereiche ungeeignet

- Viel Lampe für wenig Geld
- Gestenmodus
- USB-Lademöglichkeit
- Eingeschränkter, schmaler Leuchtbereich

- Zufriedenstellende Ausleuchtung
- Viele Leuchtmodi
- Ladestandanzeige
- Labbriges Kopfband
- Billige Verarbeitung

- Viel Lampe für wenig Geld
- Sensorfunktion
- Viele Betriebsmodi
- USB-Lademöglichkeit
- Billige Verarbeitung

- Kompakte Bauweise
- Schöne Ausleuchtung
- Etwas fummeliger Bedienknopf
- Keine USB-Ladebuchse
- Billig wirkende Rasterung

- Gute Ausleuchtung
- Hochwertiges Kopfband
- Kompakte Bauweise
- Im Testvergleich teuer
- Keine USB-Ladefunktion

- Günstig
- IPX5 (oder 4?) - genormt
- Keine Fokussierung
- Klobig
- Billige Verarbeitung
- Kopfband macht keinen langlebigen Eindruck

- Tolle Ausleuchtung und Leuchtkraft
- Wassergeschützt
- USB-Ladebuchse
- Integriertes Rücklicht
- Sehr klobig
- Kaum für den Outdoor-Sporteinsatz geeignet
- Billige Verarbeitung
- Kurze Leuchtdauer

- Günstig
- Anständige Ausleuchtung
- Keine USB-Lademöglichkeit
- Scheinwerfer lässt sich zu leicht verstellen
- Aussetzer bei niedrigen Temperaturen

- Günstiger Preis
- Unkompliziertes Handling
- Wenig Bauteile, daher robust
- Schwache Leuchtleistung
- Keine USB-Lademöglichkeit
- Kein schwenkbarer Scheinwerfer
- Nur zwei Leuchtmodi
Von Lux und Lumen: Stirnlampen im Test
Im Zusammenhang mit Stirnlampen liest man immer wieder die Begriffe Lux und Lumen. Doch was unterscheidet das eine vom anderen? Lux ist die physikalische Einheit für die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle. Lumen hingegen ist die fotometrische Einheit für den Lichtstrom. Bei Stirnlampen ist Lumen die von den Herstellen am häufigsten verwendete Einheit – wir haben unsere Lampen daher auch nach Lumen sortiert.
Dabei ist zu beachten, das bis vor wenigen Jahren nur wenige Lampen die »magische« 100-Lumen-Grenze überschritten. Inzwischen ist das eher die Regel. Die Zeit von »Funzeln« mit mangelhafter Ausleuchtung ist definitiv vorbei – bis auf die Varta, die, zumindest in diesem Test, eine wirklich schwache Leuchtleistung bietet.
Bauarten
Stirnlampe ist nicht gleich Stirnlampe – die 39 getesteten Lampen weisen unterschiedliche Konstruktionsmerkmale auf. Im Testfeld lassen sich drei Konstruktionstypen unterscheiden:
- Kompaktlampen mit in den Scheinwerfer integrierten Akkus
- Lampen mit externem Akku am Hinterkopf
- Stecklampen, bei denen der Lampenkorpus (inkl. Akku) in eine Halterung am Kopfband gesteckt wird
Je nach Einsatzgebiet eignet sich der eine Lampentyp besser als der andere. Praktisch ist zum Beispiel, wenn die Lampe auch als normale Taschenlampe genutzt werden kann.
Wasserdicht oder nicht?
Elektrogeräte wie Stirnlampen, die auch im Freien verwendet werden, sind in der Regel vor Außeneinwirkungen wie Staub und Wasser geschützt. Folgende Kennziffern (IP steht hierbei für »International Protection) finden sich auf den Lampen:
- IPX8: Schutz auf unbestimmte Zeit gegen Eindringen von Wasser beim komplettem Eintauchen (bis 1 Meter Tiefe für 30 Minuten)
- IPX6: Schutz gegen Eindringen von Wasser bei kurzem Eintauchen
- IPX4: spritzwassergeschützt (Richtung egal)
Bei Stirnlampen ganz ohne Zertifikat ist Achtung geboten: Hier ist nicht auszuschließen, dass die Geräte vom Kontakt mit Wasser Schaden davontragen.
Testsieger: Petzl Swift RL
Das kleine Technikwunder Petzl Swift RL haben wir auf Anhieb lieb gewonnen. Die Lampe ist schön kompakt, wiegt nur 100 Gramm und findet auch in kleinen Rucksack-Deckelklappen oder anderen kleinen Taschen Platz. Der kleine, aber leistungsstarke Akku ist fest in den weit schwenkbaren Scheinwerfer integriert, alle Funktionen lassen sich über einen einzigen, leicht bedienbaren Knopf steuern. Petzl denkt auch an die Details – der Knopf lässt sich durch eine kurze Schiebebewegung auch blockieren. Wenn man wie wir schon oft unter versehentlich in der Fahrradtasche oder im Rucksack eingeschalteten Stirnlampen »gelitten« hat, eine super Sache.

Die per USB aufladbare Lampe überzeugt mit einer ordentlichen Ausleuchtung und der Möglichkeit, zwischen Reactive Lighting – die Leuchtleistung wird dabei dem Umgebungslicht angepasst – oder Standardmodus umzuschalten. Beeindruckend ist die Leuchtweite von rund 150 Metern im Max Power Modus – ein toller Wert für eine Lampe dieser Größe. Was bei Petzl immer wieder ge- und auffällt, ist die kompakte Bauweise. Da ist nicht zu viel und nicht zu wenig dran. Petzl macht Stirnlampen für Sportler, die das Packvolumen ihrer Ausrüstung auf ein Minimum beschränken wollen. Statt einem »Hirschgeweih« hat man hier nur ein kleines Kästchen an der Stirn sitzen, das aber nichtsdestotrotz einiges »auf dem Kasten« hat.
Wofür andere Hersteller aufwändige Gurt-Konstruktionen brauchen, erledigt Petzl mit einem einzigen, am Hinterkopf unterteilten Stirnband. Dieses ist im vorderen Drittel weich hinterfüttert und lässt sich superschnell einstellen. Klarer Pluspunkt! Das Auge isst bei der Swift RL definitiv mit, ein gefälliges Produktdesign wie aus einem Guss hat bei Petzl schon immer zum Konzept gehört. Mit rund 80 Euro hat das alles natürlich seinen Preis. Wer diesen zu zahlen bereit ist, bekommt jedoch eine durchdachte Lampe, die jahrelang Spaß machen wird.
Petzl Swift RL im Testspiegel
Tatsächlich ist unser Stirnlampen-Test nicht der einzige, bei dem die Petzl Swift RL sich über den Testsieg freuen darf. Gleich zwei Fachmagazine kamen zur selben Einschätzung.
Das Bergmagazin »Alpin« testete in der 10/2020-Ausgabe zehn Stirnlampen, wobei die Petzl Swift RL das Prädikat »Testsieger« erhielt. Im Fazit heißt es:
»Es gibt hellere Lampen und solche, die länger leuchten. Aber wer eine kompakte und leichte Lampe für alle möglichen alpinen (und nicht alpinen) Betätigungen sucht, ist mit der Petzl Swift RL bestens beraten.«
Auch das Outdoor-Magazin testet regelmäßig neue Stirnlampen. Hier wurde im Juli 2020 geurteilt:
»Die derzeit beste Stirnlampe am Markt begeistert mit einem perfekten Leuchtbild, das sich auf Tastendruck automatisch der Umgebung anpasst, starkem Akku, bestem Handling und bequemem Sitz. Nur ein Rotlicht bietet sie nicht.«
Nordic Sports hat im April 2021 einige Stirnlampen getestet. Über die Petzl Swift RL wurde geschrieben:
»Schluss mit dem ewigen Gefummel an der Lampe! Mal heller schalten, mal dunkler. Mit dem ‚Reactive Lightning‘-Modus passen sich Leuchtkraft und Form des Lichtkegels automatisch an. Dem Sensor sei Dank. Dadurch lässt sich auch die Akku-Laufzeit optimieren. Weitere Pluspunkt: Das Modell lässt sich intuitiv bedienen. Der Leuchtkopf fällt vom Design her wuchtig aus.«
Sobald weitere Testberichte erscheinen, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Zwar bietet unser Testsieger das beste Gesamtpaket, aber auch andere Stirnlampen sind für den ein oder anderen interessant. Wir haben daher noch weitere Empfehlungen, die günstiger sind oder eine noch bessere Leistung vorweisen.
Dauerbrenner: Ledlenser Neo 9R
Die Ledlenser Neo 9R ist ein Fall von »Liebe auf den zweiten Blick«. Die Stirnlampe kommt unscheinbar aus der Packung, der etwas voluminöse Akku fällt als erstes auf, der Scheinwerfer sieht auf den ersten Blick mickrig aus. Doch wie heißt der Spruch so schön: »Never judge a book by its cover«. So nehmen wir die Lampe auf eine recht technische, 23 Kilometer lange Trailrunning-Runde über die Benediktenwand, die »Königin des Isarwinkels«, mit.

Sofort gefällt uns das rutschsichere, verstellbare Kopfband. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kopfbändern im Test kann hier nichts verrutschen, da ein Strap mittig über den Kopf läuft – auf Wunsch kann dieser jedoch auch abgenommen werden. Der kleine, kompakte Scheinwerfer lässt sich stufenlos verstellen. Mit Ledlensers »Fusion Beam«-Technologie sorgt er für eine erstaunlich gute Ausleuchtung. Aufgrund seiner geringen Größe bleibt der Scheinwerfer stets in Position, seine Masse ist für eine versehentliche Verstellung zu gering.
Zwar ist die Stirnlampe mit rund 380 Gramm nicht gerade leicht, dafür erhält man aber eine Leuchtdauer von 5 Stunden im Maximalmodus. In unserem Test sind wir im Grunde immer nur bei Mid Power unterwegs gewesen, in diesem Modus brennt die Lampe beeindruckende 12 Stunden lang. An Ledlensers Magnetic Charge System gewöhnt man sich schnell. Im Gegensatz zu einer USB-Buchse ist das Magnet-System deutlich weniger fummelig zu handhaben. Stört einen der 128 Gramm schwere Akku am Hinterkopf, kann er unter Zuhilfenahme eines Verlängerungskabels auch im Rucksack verstaut werden.
Ledlenser ruft für die Neo 9R einen stolzen Preis von gut 100 Euro für die Lampe ab – beileibe kein Schnäppchen. Dafür weiß man mit dieser Lampe, was man hat – und das für lange Zeit, denn Einzelteile können unkompliziert nachbestellt werden.
Für Kinder: Ledlenser Kidled4R
Kinder haben besondere Anforderungen, was Stirnlampen angeht. Einfach bedienbar muss sie sein – und nicht zu sehr blenden. Der Kidled4R sieht man sofort an, dass sie für Kinder konstruiert wurde. Sie wird in verschiedenen kindgerechten Designs angeboten, wiegt mit 24 Gramm unglaublich wenig und lässt sich noch dazu winzig klein verpacken. Das Wichtigste: Die beiden Bedienknöpfe der Kidled4R lassen sich auch von kleinen Kinderhänden bedienen.

Damit der Nachwuchs bei der Bedienung schnell durchblickt, lassen sich die Modi mit den beiden Bedientasten getrennt ansteuern. Die rechte Taste ist für die Bedienung des »Hauptlichts«, die linke Taste für die Bedienung des Rot- bzw. Blaulichts zuständig. Die Tasten sind sehr leichtgängig und lassen sich mit wenig Kraftaufwand bedienen.
Zum Laden wird die Lampe ganz einfach an ein USB-Kabel angeschlossen. Bleibt sie längere Zeit eingeschaltet, schaltet sie sich von selbst wieder aus – Eltern wissen diese Funktion schnell zu schätzen. So läuft man nicht Gefahr, auf Reisen plötzlich stromlos dazustehen. Möchte man die Lampe etwa über dem Bett/Schlafsack oder an einem anderen Ort befestigen, kann sie durch einen metallenen Clip an der Rückseite vom Stirnband gelöst und z. B. an einem Gurt fixiert werden.
Alles in allem ist die Ledlenser Kidled4R sehr einfach, logisch und kindgerecht konstruiert. Die Stirnlampe hat auch unserem Nachwuchs auf Anhieb gefallen und bekommt daher im Test einen gesonderten Kindertipp!
Wenn Geld egal ist: Silva Trail Speed 5R
An der Silva Trail Speed 5R hat uns auf Anhieb das funktionale, skandinavische Design gefallen – das uns irgendwie bekannt vorkam. Der Lampenkopf ist wie der einer Fahrradlampe gestaltet, die wir vor kurzem im Einsatz hatten. Hier wie auch dort ist es besonders die Bedienung, die begeistert – sie ist so simpel wie bei wenigen anderen Lampen.

Im Test nehmen wir die Stirnlampe mit auf einen morgendlichen Lauf über die Stock und Stein. Wir starten extra zeitig, um die Leuchtleistung der Lampe ausgiebig testen zu können. Der kleine, angenehm leicht schwenkbare Lampenkopf punktet mit einer ordentlichen Leuchtweite – auch die Rückleuchten weit entfernt an der Straße stehender Autos werfen das Licht der Silva zurück. Als es endlich ins Gelände geht, sind wir über den recht breiten Lichtkegel froh, der auch kleinere Details gut ausleuchtet.
Zwar kommt die teurere Silva nicht ganz an die Leuchtleistung der Ledlenser Neo 9R heran, dafür ist sie aber etwas leichter und der Akku kompakter. Auch das Handling hat uns etwas besser gefallen – die Silva kommt ohne dritten, zentral über den Kopf laufenden Gurt aus und sitzt trotzdem sehr sicher und fest.
Das Alleinstellungsmerkmal der Silva ist die einfache Handhabbarkeit und die schöne Ausleuchtung. Wer hier keine Kompromisse eingehen und vor allem ein sehr hochwertig verarbeitetes Produkt erwerben will, ist bei der Trail Speed 5R gut aufgehoben.
Gut und günstig: Sigma Sport Headled II
Die Headled II von Sigma Germany ist eine kleine, feine Stirnlampe, die mit ihrer pfiffigen Optik und einem kompakten Baumaß überzeugen kann. Sie ist genau die richtige Wahl, wenn man auf Packgewicht und Preis achten möchte und dabei auch noch den Qualitätsfaktor im Hinterkopf behält.

Der erste Eindruck: kompakt, solide verarbeitet, angenehm schnörkellos. Dem weichen, verstellbaren Kopfband hat Sigma hinten einen verschiebbaren Stoff-Reflektor spendiert. Die Headled II ist (nachgewogen) 52 Gramm leicht, hat einen integrierten Lithium-Ionen-Akku und bis zu 180 Lumen Leuchtkraft. Diese 180 Lumen gibt es im Boost Mode für 10 Sekunden, danach springt sie zu einem ihrer vier Dauer-Modi zurück: »Power« mit 120 Lumen und 2 Stunden Leuchtdauer, »Standard« mit 60 Lumen für 5 Stunden, »Eco« mit 10 Lumen für 20 Stunden oder ein SOS-Signal für 10 Stunden. Ein schönes Leistungsspektrum für eine nicht einmal 20 Euro teure Lampe!
Geladen wird die Stirnlampe über eine Micro-USB Anschluss, ein kurzes Ladekabel hat Sigma beigelegt. Die Lampe ist spritzwassergeschützt, der Reflektor horizontal schwenkbar und das Kopfband kann zum Waschen abgenommen werden.
Unser Testszenario: Eine Rad- & Bergtour zum Sonnenaufgang auf einen unserer Hausberge. Für die 25 km/h bei der Anfahrt auf dem stockdunklen Radweg reichen die 120 Lumen gut aus. Am Berg – egal ob noch am Radl oder später zu Fuß – schalten wir auf 60 Lumen um. Kurz unter dem Gipfel ist es dann hell genug und die Lampe verschwindet, ohne groß zu stören, in der Trikottasche.
Fazit: Mit der Sigma Headled II bekommt man für deutlich unter 20 Euro eine leichte, kompakte und funktionelle Stirnlampe mit einem breiten Einsatzspektrum im unteren Leuchtkraftbereich, mit deren Kauf man noch dazu ein Unternehmen aus Deutschland unterstützt.
Außerdem getestet
Ledlenser Neo 10R
Bei der NEO10R bleibt Ledlenser seiner Linie treu, Lampen zu konstruieren, bei der ein Akku am Hinterkopf mit einem Scheinwerfer an der Stirn kombiniert wird. Der Vorteil: Ledlenser kann einen großen und vergleichsweise schweren, aber sehr leistungsstarken Akku verbauen, ohne dass die Lampe durch das Gewicht des Akkus an der Stirn scheuern und wackeln würde. Daher gleich mal vorweg: Mit einer Leuchtdauer von bis zu 120 Stunden gehört die Stirnlampe zu den Spitzenreitern im Test!
Packt man die Lampe aus, fällt zunächst einmal der Lieferumfang auf. Lampe, Akku, Ladekabel – und ein Laufgeschirr? Tatsächlich – für Langstreckenläufer hat Ledlenser eine Art Geschirr beigepackt, dass sich um den Oberkörper schnallen lässt, wenn man die Lampe nicht am Kopf tragen möchte. Beim Test überzeugt und in erster Linie die Ausleuchtung. Im Maximal-Modus liefert die in der Lampe verbaute Diode einen satten, beeindruckend großen Lichtstrahl, der auch bei Wanderungen oder Läufen in pechschwarzer Nacht für eine gute Orientierung sorgt. Zwei weitere Modi liefern abgemildertes Licht, der Hinterkopf-Akkupack beherbergt zudem ein kleines Rücklicht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Lampenmodellen ist eine Fehlbedienung kaum möglich. Wer also zum Beispiel schnell zu einem Lauf aufbrechen möchte, die Lampe nur schnell auf den Kopf setzt und loslegt, muss nicht erst lange »herumdrücken«, sondern findet sich im Nu zurecht. Der Bedienknopf lässt sich zumindest mit dünnen Handschuhen recht gut betätigen.
Für den Preis von je nach Shop rund 80 Euro liefert die Ledlenser Neo 10R in erster Linie ein hohes Maß an Zuverlässigkeit – somit ist sie eine gute Wahl für Langstreckensportler, bei denen das Thema Packmaß erst an zweiter Stelle steht und für die damit die Positionierung des Akkus am Hinterkopf nicht von Nachteil ist.
Petzl Actik Core
Bei der Ladetechnik der kompakten Actik Core geht Petzl einen anderen Weg als die Konkurrenz. Man kann die Lampe entweder mit drei AAA-Batterien betreiben oder mit dem mitgelieferten Core-Akku, der über eine Micro-USB-Ladebuchse verfügt und sogar eine kleine integrierte Ladestandsanzeige hat. Praktisch, denn so kann man sich den aktuellen Gegebenheiten anpassen und ist nicht gleich aufgeschmissen, wenn es keine USB-Lademöglichkeit gibt.
Trotz ihrer sehr kompakten Bauweise kann es die Actik Core in Sachen Leuchtleistung mit Silva und Co. aufnehmen. Petzl setzt hier übrigens seit der Veröffentlichung der legendären »Tikka« vor mehr als 20 Jahren auf einen wenig veränderten Lampenkorpus, der zahllose Male kopiert wurde. Mit bis zu 450 Lumen Leuchtpower hängt die Lampe aus Frankreich die deutlich klobigere Silva mit ihren 350 Lumen und andere Lampen locker ab.
Beim Testlaufen stellt sich schnell heraus – diese Lampe sitzt fest am Kopf und funktioniert ausgezeichnet. Im Vergleich zu den China-Modellen von Cocoda oder Karrong fühlt sich die Petzl wertiger an. Sie ist zudem nach IPX4-Standard vor Wasser geschützt und dürfte damit ein längeres Produktleben haben als so manche Billig-Konkurrenzlampe. Die Leuchtlogik (Hell/Boost, Standard und Stromsparmodus) lässt sich leicht bedienen, durch das geringe Gewicht schaukelt sich die Actik Core auch bei bewegungsintensiven Sportarten am Kopf nicht unangenehm auf.
Die Actik Core hat sogar ein Rotlicht zum Lesen an Bord, das man aufgrund des fehlenden Heck-Akkus auch hervorragend auf dem Rücken liegend nutzen kann.. Ein kleines Manko hat sie allerdings – bei vollgeladenem Akku kommt ihre Brenndauer von drei bzw. zwei Stunden im Standard- und Max Power-Modus nicht an die Konkurrenz heran. Für viele Einsatzszenarien reicht die Actik Core jedoch aus. Zudem: Wer bei der Qualität auf Nummer sicher gehen will, nimmt die Petzl. Statt etwas filigran wirkendem Plastik wie bei den meisten China-Lampen im Test weiß man hier, was man hat. Das hat natürlich auch seinen Preis – die Petzl Actik Core ist mit 50 Euro in etwa vier mal so teuer wie die Cocoda.
Ledlenser H5R Core
Die Ledlenser H5R Core ähnelt der Neo10R. Auch diese Lampe hat nur einen einzigen, großen und auch mit Handschuhen denkbar einfach bedienbaren Einschaltknopf, über den die Lampenmodi gesteuert werden. Betätigt man den Knopf einmal, schaltet die Lampe in den Standardmodus mit 300 Lumen. Der Einschaltknopf kann nicht nur gedrückt, sondern auch gedreht werden und funktioniert so als Dimmer. Drückt man den Knopf zweimal, schaltet die Lampe in den 500 Lumen-Boost-Modus und liefert einen beeindruckend hellen Lichtkegel, der beispielsweise beim Trailrunning ausreichend Orientierung ermöglicht.
Die Lampe erhält ihren Strom über den am Hinterkopf angebrachten Akkupack. Dieser wird über ein proprietäres, mit einem praktischen Magneten versehenes Kabel via USB geladen und hat eine Ladestandsanzeige. Im Vergleich zu den anderen Lampen im Test, bei denen der Akkupack ebenfalls am Hinterkopf untergebracht ist, fällt das Batteriefach der H5R Core recht klein aus. Mit 160 Gramm bewegt sich das Gewicht der Lampe darüber hinaus noch in einem tolerierbaren Rahmen.
Mit gut 60 Euro bei Amazon sprengt sie auch (noch) nicht den preislichen Rahmen. Besonders gut hat uns auch die IP67-Zertifizierung gefallen. Die Lampe kann bis zu 30 Minuten bis zu einen Meter tief eingetaucht werden. Im Vergleich zur neueren Neo10R zieht sie jedoch den kürzeren. Die Neo10R ist heller, leuchtet länger und kann auch mit Standard-USB geladen werden.
Ledlenser H19R Signature
Heiliger Bimbam, was hat Ledlenser denn in die H19R Signature Series alles reingepackt!? Die Lampe wird sogar in einem kleinen Köfferchen ausgeliefert, in dem sich ein Ausrüstungs-Rundumschlag befindet. Wir listen mal in aller Kürze auf: Lampenkorpus mit Akku, komfortables, großflächig reflektierendes Stirnband, Helm- und Stativhalterung, Verlängerungskabel, Ladegerät, GoPro-Adapter und sogar eine Bluetooth-Fernsteuerung. Über die Ledlenser Connect-App lassen sich die Lampenfunktionen zudem den eigenen Wünschen anpassen. Das alles hat seinen Preis: Mit einer UVP von 299 Euro – die Lampe ist allerdings bereits für 230 Euro zu haben – ist sie die teuerste im Test.
Zunächst einmal: Mit einer klassischen, einigermaßen kompakten Stirnlampe hat die Ledlenser H19R Signature Series nur bedingt etwas zu tun. Der Doppelscheinwerfer der Lampe bringt in Kombination mit dem recht schweren Akkupack einiges Gewicht auf die Waage – um genau zu sein 338 Gramm. Wenn man sie mit dem Stirnband kombiniert, trägt man durchaus beeindruckende 398 Gramm auf dem Kopf. Und das merkt man. Will man beispielsweise Laufen gehen, muss man das Stirnband schon ganz schon fest verzurren, damit nichts schlackert und wackelt. Kurzverdikt: Für schnellen, bewegungsintensiven Sport wie eben Joggen ist die Kopflampe schlichtweg zu schwer.
Beim Radfahren sieht die Sache schon anders aus. Wir nehmen das Leuchtwunder – im Boost-Modus wirft die 19R einen 4000 Lumen starken Lichtkegel bis zu 330 Meter (!) weit – mit auf eine fünftägige Radtour im November, die uns durch das Glatzer Schneegebirge im tschechisch-polnischen Grenzgebiet führt. Perfekte Testumstände! Hier sind wir von der Lampe schlichtweg begeistert, so etwas leistungsstarkes hatten wir noch nicht am Lenker. Die beiden getrennt ansteuerbaren Scheinwerfer – der eine mit Streulicht, der andere mit Fernlicht – sorgen für eine gestochen scharfe Sicht und einen breiten Lichtkegel, der beim Radfahren im Gelände sehr viel Sicherheit bietet. Absolut begeistert sind wir vom 4800 mAh-Akku. Trotz mehrfacher Boostmodus-Verwendung schaffen wir es nicht, ihn in die Knie zu zwingen.
Gäbe es hier eine Sonderwertung, in der die Leistungsstärke bewertet wird – die Ledlenser H19R würde die Konkurrenz komplett hinter sich lassen. Beim Test der Lampe fühlt es sich ein bisschen so an, als würde man einen Bauscheinwerfer mit ein paar Kerzen vergleichen. Nun ist das hier aber ein Stirnlampentest, und für das Tragen auf der Stirn ist die Ledlenser eben nur bedingt geeignet. Sie bleibt aber ein Nischen-Tipp für alle, bei denen die Leistung das wichtigste Kaufargument ist und die dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen wollen.
Petzl Tikka
Ja, die Petzl Tikka gibt es immer noch. Es ist die Stirnlampe, mit der bei Petzl alles begann – zumindest was Kompaktstirnlampen angeht (auch vor der Tikka baute Petzl schon Stirnlampen, diese waren aber recht voluminös und eher »Stirn-Scheinwerfer«). Die erste Tikka wurde vor rund 25 Jahren präsentiert, sie ist somit der Urvater aller Kompaktlampen. Eigentlich hätte sie hier einen Ehrenplatz verdient!
Auch heute hat die Tikka noch ihre Daseinsberechtigung. Sie ist mit rund 27 Euro schön günstig, sehr verlässlich und kompakt. Im Test laufen ihr aber einige andere Stirnlampen den Rang ab. Das liegt daran, dass sie über keine USB-Lademöglichkeit verfügt und über drei AAA-Batterien betrieben wird. Was nachhaltiger ist, darüber lässt sich streiten. Schließlich kommt auch ein fest eingebauter Akku mal an sein Lebensende. Wie viele AAA-Batterien man bis dahin verheizt hat – gute Frage. Zwar kann die Tikka optional auch mit dem Petzl Core-Akku, der wiederum per USB geladen werden kann, ausgestattet werden – dieser muss aber für rund 20 Euro dazugekauft werden.
Für Petzl-Fans ist die Tikka nach wie vor eine super Wahl. Da macht man nix falsch, die Lampe hält, was der Produkttext verspricht. Geradezu ideal eignet sie sich für klassische Hüttentouren – wenn man am Abend noch ein Leselicht braucht oder in der Früh eine Lampe, um die ersten Kilometer Richtung Gipfel auszuleuchten. Die Fernost-Billig-Konkurrenz gräbt der Tikka jedoch preislich und von den Funktionen her (Gestensteuerung…) das Wasser ab, und auch intern hat Petzl mit der Actik Core eine einigermaßen günstige Lampe im Programm, bei der man den Core-Akku gleich mitgeliefert bekommt. Soll bedeuten: Die technische Entwicklung hat die Tikka ein bisschen abgehängt. Sie bleibt damit ein »Petzl Fan-Artikel«, der im Test jedoch nicht ganz vorne mitspielen kann.
Black Diamond Revolt 350 Octane
Mit ein wenig Verzögerung trudelt die Black Diamond Revolt 350 ein – der Nachfolger der bereits getesteten Revolt, bei der uns die unpräzise Gestensteuerung nicht sonderlich gefallen hat. Wir nehmen die IPX4-zertifizierte Lampe mit auf mehrere Langstreckenäufe und sind sofort positiv überrascht. Die kompakte Lampe ist leichter bedienbar als ihre Vorgängerin. Das Hin- und Herschalten zwischen dem Dimm-Modus und dem Full Power-Modus funktioniert gut, das kompakt bemessene Gehäuse und das dünne und doch bequeme Kopfband verringern das Packmaß der Lampe. Man fühlt kaum, dass man sie auf dem Kopf trägt. Ähnlich wie bei der Petzl Actik Core verfügt die Revolt 350 über einen herausnehmbaren und durch drei AAA-Batterien ersetzbaren Akku. Kleiner Unterschied zur Petzl: Der Akku ist nur aufladbar, wenn er sich in der Lampe befindet.
Die Revolt 350 hätte durchaus das Zeug dazu gehabt, unter die Test-Favoriten zu rutschen – wenn da nicht die etwas schwergängige Rasterung der Scheinwerferverstellung wäre, die zudem keinen so weiten Schwenkbereich wie die Testsiegerin bietet. Auch ist das Kopfband trotz seines Komforts nicht ganz so rutschsicher wie das der Petzl Swift RL. Trotzdem bleibt die Revolt 350 ein Tipp für alle Black Diamond-Fans.
Ledlenser H7R.2
Von Ledlenser haben wir mehrere getestet – und so waren wir gespannt, die H7R.2 im Rahmen eines frühmorgendlichen Halbmarathons ausprobieren zu können. Die fokussierbare Lampe leuchtet mit ihren 300 Lumen bis zu 160 Meter weit, der Scheinwerfer ist leichtgängig, schwenkbar und wird mit einem in ein Batteriefach eingelegten Akku betrieben. Die Lampe macht einen leichten, wertigen Eindruck, der Lampenkörper besteht aus Guss-Alu, der Taster ist auch mit Handschuhen leicht zu bedienen.
Die Ledlenser H7R.2 trägt sich auf Anhieb sehr angenehm, praktisch ist zudem die Dimmfunktion, die über ein Drehrad am Hinterkopf bedient wird, in dem sogar ein Rücklicht integriert ist. Was besonders gefällt ist die Option, die Lampe entweder mit dem mitgelieferten Akkupack oder mit vier AAA-Batterien zu betreiben. Am Akkufach befindet sich darüber hinaus eine USB-Ladebuchse – schnelles Laden ist somit garantiert. Was überzeugt, ist das ausgezeichnete Verhältnis von Gewicht zu Leistung sowie der komfortable, unterteilte Kopfgurt. Was die technischen Daten angeht, kann die Ledlenser ebenfalls punkten – 160 Meter Leuchtweite sind eine echte Hausnummer. Im Testvergleich muss sie sich indes der kompakteren Konkurrenz geschlagen geben.
Petzl Tikkina
Petzl ist so etwas wie der VW unter den Stirnlampen. Da weiß man, was man hat – aber das hat auch seinen Preis. So kostet die Tikkina etwas mehr als vergleichbare Billiglampen, überzeugt aber mit einer ausgezeichneten Verarbeitung. Hier erhält man für sein Geld eine höhere Qualität, die man der Lampe sofort ansieht. Im Petzl-internen Vergleich mit der etwas teureren Tikka zieht die Tikkina den Kürzeren – sie ist, was die Leuchtmodi angeht, etwas einfacher ausgestattet.
Auch das Stretchband macht einen wertigeren Eindruck – was die Funktionen angeht, beschränkt sich der französische Hersteller auf die wichtigsten: volle Leuchtkraft, verringerte Leuchtkraft, Leselicht. Betrieben wird die Petzl Tikkina mit drei AAA-Batterien – die Möglichkeit, die Lampe extern aufzuladen, besteht nicht. Das mag den positiven Testeindruck etwas schmälern, trotzdem gefällt das Gesamtkonzept. Die Tikkina ist eine wertig verarbeitete Stirnlampe ohne zu viel Schnickschnack, die schön am Kopf sitzt, schwenkbar und angenehm klein verpackbar ist.
Black Diamond Storm 400
Die Black Diamond Storm 400 hätte das Zeug dazu gehabt, vorne mitzuspielen, wenn sie nicht in einer Hinsicht enttäuschen würde – sie lässt sich ausschließlich mit vier (!) AAA-Batterien betreiben und kann nicht via USB geladen werden. Das ist bei einer Stirnlampe dieser Preisklasse schlichtweg nicht mehr modern, der Hersteller ruft für die Storm 400 schließlich mehr als 50 Euro ab. Black Diamond hätte die Lampe schließlich auch mit einem Akku versehen können wie z. B. Petzl bei der Actik Core – das hierbei angewendete Konzept, bei dem optional Batterien oder eben der Core-Akku verwendet werden kann, hat uns deutlich besser gefallen.
Was die harten Fakten angeht, kann die Black Diamond Storm 400 durchaus begeistern. Ihr Gewicht ist mit 114 Gramm überschaubar, die Leuchtkraft von bis zu 400 Lumen im Max-Modus für die meisten Einsatzbereiche ausreichend. Praktisch ist auch der Memory-Modus, durch den sich die Lampe die letzte Helligkeitseinstellung für das nächste Einschalten merkt. Ganz vorne mit dabei ist die Lampe bei der Wasserfestigkeit. Dank IPX67 kann sie bis zu 30 Minuten unter Wasser getaucht werden, ohne Schaden zu nehmen. Tatsächlich haben wir das im Waschbecken ausprobiert. Waschbecken volllaufen lassen, Lampe komplett eintauchen, zwanzig Minuten »einwirken« lassen. Ergebnis: Wie nicht anders zu erwarten, hat die Storm 400 den Untertauch-Test mit Bravour bestanden.
Durch eine gewisse optische Ähnlichkeit und ähnliche Abmessungen drängte sich ein Vergleich mit der Petzl Swift RL fast schon auf. Bei einem Preisunterschied von »nur« rund 15 Euro zieht Black Diamond den (deutlich) Kürzeren. Wie man es dreht und wendet – die Konkurrenz hat hier die Nase vorne, sieht man einmal von den ausgezeichneten Wasserschutz-Eigenschaften der Storm ab.
Black Diamond Revolt
Black Diamond bietet Stirnlampen im Bereich von 20 bis 100 Euro an. Die getestete Revolt (300 lm) liegt preislich mit 60 Euro mittig im Sortiment. Die Lampe und das Stirnband machen einen solide verarbeiteten Eindruck. Beim Blick auf die technischen Daten realisiert man, dass man eigentlich zwei Lampen in Händen hält. Bestückt man die Revolt mit den drei mitgelieferten NiMH Akkus (1,2 V/1.000 mAh) strahlt das Fernlicht (TriplePower LED) mit maximal 175 Lumen sechs Stunden lang knapp 70 Meter weit. Schaltet man auf den Nahbereich (Double Power LED) sind es 70 Lumen für 20 Stunden.
Lädt man jedoch drei (nicht wiederaufladbare) Alkaline Batterien (1,5 V/1.200 mAh) in das Batteriefach, sind es beim Fernlicht 300 Lumen/80 Meter/für 30 Stunden, die Nahbereich-LED hat dann jedoch nur 60 Lumen für 20 Stunden. Im Test verwenden wir erst einmal die mitgelieferten NiMH-Akkus. Ein kompletter Ladezyklus dauert um die 4,5 Stunden, anschließend wird der Ladestrom automatisch abgeschaltet. Belässt man die Lampe am Ladekabel, prüft sie selbständig alle 24 Stunden, ob ein erneutes kurzes Nachladen notwendig ist.
Der Einschaltvorgang auf Anhieb, eine kleine LED zeigt für ein paar Sekunden mit grüner, gelber oder roter Farbe an, wie gut der Ladezustand der Batterien noch ist. Beim Versuch, in einen anderen Modus zu schalten, scheitern wir jedoch. Also flugs die (24-sprachige) Bedienungsanleitung zur Hand genommen, die ganz am Anfang einen (fast) sprachneutralen Piktogramm-Teil hat. Aber selbst damit klappt das Ganze erst nach einigen Versuchen. Selbsterklärendes Piktogramm und intuitive Bedienung sieht jedenfalls anders aus – und im Langtext der Bedienungsanleitung steht unter »Modi« nur ein wenig hilfreiches »siehe Abbildungen«.
In der Früh geht es mit dem Bergradl zum Sonnenaufgang auf den Hausberg – eine gute Gelegenheit für einen ersten Praxistest. Die flachen fünf Kilometer raus aus der Stadt muss die Lampe an den Radhelm. Die Längenanpassung des Kopfbandes geht einfach – mit voll aufgedrehtem Fernlicht ist der Radweg perfekt ausgeleuchtet. Am Bergfuß angekommen, kommt der Helm an den Lenker und die Lampe wieder auf den Kopf. Das Umschalten auf Nahbereich braucht wieder ein paar Versuche.
Die Lampe trägt sich angenehm, der Nahbereichmodus reicht für die 6-8 km/h bergauf völlig aus, wir können sogar etwas dimmen. Für eine kurze Zwischenabfahrt nutzen wir das Umschalten auf volle Leistung per PowerTab. Kurzfazit: Solide, für das Preissegment aber nicht exorbitant ausgestattete, handliche Stirnlampe für den Allroundeinsatz. Das Wechseln zwischen den Leuchtmodi ist jedoch trainingsbedürftig.
Edelrid Asteri
Edelrid aus Isny im Allgäu ist als Hersteller von Kletterausrüstung bekannt. Stirnlampen gehören quasi nebenher zum Portfolio und sind nicht Kerngeschäft des Unternehmens. An der Edelrid Asteri fällt zunächst einmal auf, dass sie nicht per USB geladen werden kann – klarer Nachteil. Unserer Meinung nach gehört dieses Feature inzwischen zu einer modernen Stirnlampe. Stattdessen sorgen drei AA-Batterien in einem recht voluminösen Fach am Heck für ausreichend Strom.
Clever gelöst ist hingegen der aufschiebbare Diffusor am Scheinwerfer. Mit einem Handgriff lässt sich dieser vor die Linse schieben und sorgt für einen breiter streuenden, weniger fokussierten Lichtkegel. Das ist praktisch, wenn man einen besseren Überblick haben möchte. Auch die Verstellung des Kopfbandes funktioniert angenehm unkompliziert. Maximal 250 Lumen liefert die Asteri und ist mit IPX6 sogar gegen kurzes Eintauchen in Wasser geschützt.
Bei einem Trailrun im stockfinsteren Lainbachtal in den bayerischen Voralpen probieren wir die Lampe schließlich aus. Wider Erwarten scheppert der etwas locker sitzende Diffusor-Schieber nicht im geringsten, der Scheinwerfer spendet angenehme homogenes Licht. Schnell schalten wir auf die zweite Helligkeitsstufe, die hellste Einstellung ist uns sogar zu grell – übrigens nicht das einzige Mal bei den lumenstarken Kopflampen. Mit der zweithellsten Stufe lässt es sich hervorragend laufen.
Im Testfeld hat es die Lampe etwas schwer. Wie erwähnt fehlt der USB-Anschluss. Das voluminöse Heck-Batteriefach verhindert darüber hinaus, dass man die Lampe an Abend in der Hütte oder im Zelt zum Lesen verwenden kann. Zwar hat die Edelrid Asteri ein in das Batteriefach eingebautes, über einen separaten Schalter bedienbares Rücklicht – gegen durchdachtere Lampen wie die Ledlenser-Modelle oder auch die Petzl Actik Core hat die Lampe trotzdem das Nachsehen.
Ledlenser MH5
Die Ledlenser MH5 testen wir im Rahmen einer Hüttentour im Wetterstein. Es ist Oktober geworden, wird bereits früh dunkel – perfekte Bedingungen für einen Test also. Die Single-LED-Lampe überzeugt zunächst einmal durch einfaches Handling. Der Lampenkorpus lässt sich recht einfach vom Kopfband entfernen, Ledlenser stattet die Lampe mit zwei Betriebsmodi aus – hell und schwach.
Typisch für eine mit nur einer LED ausgestattete Lampe ist die nicht sonderlich breite Streuung. Fürs Trailrunning und andere schnelle Sportarten muss sich Ledlenser jedoch Modellen wie der Petzl Tikka knapp geschlagen geben, Petzl hat für uns in diesem Preisbereich bei der Benutzerfreundlichkeit die Nase vorne.
Für den Outdoor-Bereich eignet sich die Lampe aufgrund der mangelnden Auswahl an Betriebsmodi und der schlechten Ausleuchtung in unseren Augen nur bedingt. Eher geeignet ist sie für Handwerker – diese finden in der Stirnlampe eine sicherlich belastbare, kleine und für die Ausleuchtung kleiner Räume ausreichend leistungsstarke Lampe.
Aennon LED-Stirnlampe
Nahezu baugleich zur Lighting Ever, jedoch rund fünf Euro teurer ist das Modell von Aennon. Der wie bei der Lighting Ever geformte Scheinwerfer lässt die Vermutung aufkommen, dass bei beiden Lampen die gleiche Spritzgussform verwendet und nur das Branding verändert wurde. Seltsamerweise bietet die teurere Aennon-Lampe jedoch weniger Funktionen. Statt zwei getrennter Druckknöpfe für Rot- und Weißlicht gibt es bei dieser Lampe lediglich einen Knopf, über den die Modi angesteuert werden. Auch hat die Lampe keine Rot-Blinkfunktion. Zwar hat sie laut Datenblatt 70 Lumen mehr Leuchtkraft – im Test konnten wir allerdings keinen großen Unterschied feststellen. Der Unterschied ist, wenn es denn einen gibt, so marginal, dass man ihn nicht wahrnimmt.
Auch bei der Aennon gilt: Es ist ein Batteriefachdeckel vorhanden, den man aber nicht öffnen sollte. Was die restliche Ausstattung angeht, gleicht die Aennon der Lighting Ever. Aufgrund des Preisunterschieds sollte man aber zur letztgenannten greifen. Sie bietet schlichtweg mehr Funktion für weniger Geld.
Winzwon WZ6520FR
Was das Gehäuse angeht, wirkt die Winzwon WZ6520FR wie eingangs erwähnt wie ein Blusmart-Zwilling. Beim Laden wechselt die Ladekontroll-LED von rot auf grün, die fünf bzw. sechs Modi sind schnell gefunden. Ein kurzes Drücken der rechten Taste schaltet bei der Winzwon zwischen hell fokussiert – gedimmt fokussiert – blinkend, ein langer Druck führt bei ihr zu schwachem Rotlicht bzw. blinkendem Rotlicht.
Die Winzwon leuchtet weiß gedimmt rund zehn Stunden. Die Ladezeit beträgt drei Stunden (statt angegebener 2,5). Bei der Wasserschutzklasse steht wie bei der Blusmart IPX4 im Datenblatt, also von allen Seiten spritzwassergeschützt. Kann schon sein, dass das passt – aber eine super abgedichtete Bauausführung haben beide Lampen sicher nicht und es bleibt die Frage, wie sich die Lampen bei einem mehrtägigen Outdoor-Ausflug bei schlechtem Wetter schlagen würden. Das Kopfband ist, wie bei der Blusmart, gut zwischen (ungedehnten) 32 bis 58 Zentimeter Umfang verstellbar und kann zum Waschen abgenommen werden.
Natürlich ist der Preis von rund zehn Euro wirklich günstig für diesen Leistungsumfang. Aber leistungsseitig vergleichbare, deutlich hochwertiger verarbeitete Modelle namhafter Hersteller starten auch schon in diesem Preissegment ab 35 Euro. Nicht zuletzt ist es also eine Frage des Schwerpunkts, den man beim Lampenkauf setzt. Entweder billig, Abstriche bei der Verarbeitung und eine fragwürdige Schlechtwetterperformance in Kauf nehmen oder einen höheren Preis bezahlen und dafür eine verlässlichere Funktion erwerben – wir tendieren jedenfalls bei beiden Lampen dazu, eine teurere und wertigere Lampe zu kaufen.
Linkax LED-Stirnlampe
Die Linkax-Stirnlampe gleicht dem Modell von Winzwon wie ein Ei dem anderen. Gleiches Design, gleiche Funktionen, auch das Kopfband ist gleich. Was uns beim Lauftest besonders frappant aufgefallen ist – die Ausleuchtung dieses Lampentyps ist im Vergleich zu »Markenware« von Petzl, Black Diamond oder Ledlenser schlecht. Der Lichtkegel ist zu schmal und auch insgesamt zu klein. Das Sichtfeld ist damit für die sichere Sportausübung, besonders bei schnellen Sportarten wie Joggen, schlichtweg zu eingeschränkt. Im Dunkeln mit der Lampe eine Trailrunningrunde zu drehen, ist keine gute Idee – kleinere Hindernisse am Wegesrand wie Wurzeln und Steine sind schlecht zu erkennen. Uns legte es mit der Linkax sogar einmal kapital auf die Nase – Autsch! Somit taugt die Lampe vielleicht zum Lesen im Zelt und fürs Gassigehen, für ernsthaften Sport ist sie ein No-Go.
Wie sich die minimalen Unterschiede bei den technischen Angaben – zum Beispiel bei der Leuchtweite – erklären, ist uns ein Rätsel. Hier kann es sich eigentlich nur um einen Fehler von Herstellerseite handeln, denn die Stirnlampen scheinen aus ein und der gleichen Fabrik und von ein und dem gleichen Laufband zu stammen.
Copic Stirnlampe 1100 Lumen USB
Die Stirnlampe von Copic ist ein klassisches Beispiel von martialischer Optik, hinter der aber wenig Qualität steckt. Okay, die Ausleuchtung mag in Ordnung gehen und auch die Auswahl an Leuchtmodi ist beeindruckend, einer genaueren Überprüfung hält die gut 20 Euro teure Lampe jedoch nicht stand. Beim Test nehmen wir die Lampe auf einen kurzen Trailrun mit. Ergebnis: Die Rasterung des Scharniers ist nach wenigen Schwenkvorgängen schon »ausgenudelt« und zeigt schadhafte Stellen, das labbrige Kopfband zieht an der Innenseite nach wenigen Nutzungszyklen Fäden. Die Verarbeitung der Copic-Lampe wirkt – mit Verlaub – nicht gerade vertrauenserweckend.
Auch die einfache Micro USB-Ladebuchse ist inzwischen (wir testeten die Lampe beim Update im Herbst 2022) nicht mehr zeitgemäß. USB-C ist schlicht haltbarer und verlässlicher. Kurzum – für den Preis von immerhin mehr als 20 Euro raten wir zum Kauf der Sigma Headled II oder eines anderen, wertigeren Modells, zumal das Thema Nachhaltigkeit und vor allem Haltbarkeit auch bei Stirnlampen eine immer größere Rolle spielt und man sich gut überlegen sollte, ob man Geld in eine zwar optisch Aufsehen erregende, aber billig verarbeitete Lampe stecken will.
Cocoda B6
Bei allem Funktionswahnsinn ist es direkt angenehm, wenn man mal eine Lampe in den Händen hält, die nicht mehr und nicht weniger kann als – leuchten. Die leichte und kleine Cocoda B6 wendet sich somit speziell an Minimalisten. Sie hat drei Betriebsmodi (hell, mittel, Energiesparmodus), eine Blinkfunktion und die Möglichkeit, die Lampe per Gestenmodus zu aktivieren, was in der Praxis sehr gut funktioniert.
Was man der Lampe schnell anmerkt, sind ihre mageren 56 Gramm Gewicht. Am Kopf spürt man die Cocoda fast nicht, zudem ist sie so winzig klein, dass sie zum Beispiel in einer Jacken- oder zur Not auch Hosentasche problemlos Platz findet. Rund 150 Lumen (die Angaben divergieren) gehen für eine Lampe dieser Größenordnung absolut in Ordnung. Zur Wasserdichtigkeit macht der Hersteller keine Angaben, daher würden wir hier zu Vorsicht raten. Praktisch ist die USB-Lademöglichkeit.
Wir empfehlen die Cocoda B6 allen, die etwas Kleines für unterwegs suchen. Wer am Abend im Zelt noch lesen will, eine kleine Runde im Halbdunkel auf festen Wegen joggen geht oder mit dem Hund Gassi, findet in der Cocoda den perfekten Partner, der mit zwölf Euro darüber hinaus auch nicht die Welt kostet.
Karrong Stirnlampe LED Wiederaufladbar
Irgendetwas kommt uns bei der Stirnlampe von Karrong bekannt vor, sehr bekannt sogar. Richtig! Sie gleicht der Stirnlampe von Blusmart fast wie ein Ei dem anderen. Zwar ist sie etwas anders gestaltet, hat aber nahezu exakt die gleichen Funktionen und verfügt ebenfalls über eine Gestensteuerung. Was die Leistungswerte angeht, mussten wir uns indes am Kopf kratzen. 600 Lumen soll die Lampe haben – ehrlich? Das ist kaum nicht zu glauben, hier wurde offensichtlich geflunkert. Ansonsten erübrigt sich eine weitere Erläuterung der Lampenfunktionen – wir verweisen an dieser Stelle auf den Text zur Blusmart.
Energizer Advanced Pro Headlight
Aha, noch so eine Stirnlampe eines namhaften Batterieherstellers. Wie bei der Varta hat Energizer mit dem Advanced Pro Headlight eine Lampe im Programm, die man bevorzugt an Tankstellen und Elektromärkten finden wird und weniger in Outdoor-Fachgeschäften. Die Lampe kommt in einem klassischen Blister, der die Warenpräsentation vereinfachen dürfte, aber für viel Plastikmüll sorgt. Man bekommt schnell den Eindruck, das es sich hier eher um ein Mitläufer-Imageprodukt handelt als um eine eigenständig entwickelte Outdoor-Lampe. Beim Handling fällt sofort der etwas fummelige Bedienknopf auf, auch hier ist keine USB-Ladeoption an Bord. Wäre ja auch seltsam, wenn sich ein Batterie-Konzern selbst das Wasser abgraben würde! Die Ausleuchtung der 250 Lumen-Lampe geht durchaus in Ordnung – auf einem felsigen Gipfelanstieg im schneedurchsetzten Gelände kann das Advanced Pro Headlight punkten.
Was das Gesamtpaket angeht, enttäuscht die Energizer jedoch. Keine Angaben zu IP-Standards, kein USB, insgesamt etwas mehr Schein als Sein – so kann man es vielleicht am besten zusammenfassen. Ähnlich wie bei der Varta daher unser Tipp: Als Notlampe im Auto eignet sich die Energizer durch die kompakte Bauweise und die schöne Ausleuchtung ganz hervorragend, für anspruchsvolle Outdoor-Einsätze gibt es hingegen bessere Lampen.
Alien Scout Stirnlampe
Hm, durchaus ein interessanter Name für eine Stirnlampe – also gleich mal sehen, was dieser außerirdische Pfadfinder Alien Scout so zu bieten hat. Die angenehm kompakte Lampe ähnelt zwar Winzwon und Blusmart, verfügt aber über keine USB-Ladebuchse und wird mit drei AAA-Batterien, die sich noch dazu im Lieferumfang befinden, betrieben. Mit insgesamt vier Weißlicht-Leuchtmodi und zwei Rotlicht-Leuchtmodi lässt sie zudem zunächst keine Wünsche offen, 168 Lumen Leuchtstärke bieten eine gute Ausleuchtung beim Laufen oder Bergsteigen. Betreibt man sie zudem im Low-Modus, kommt sie auf eine Leuchtdauer von 120 Stunden – ein Wert, der ebenfalls an Winzwon und Blusmart erinnert. Die Verarbeitung wirkt etwas solider als bei den günstigeren Kolleginnen, das einstellbare Stirnband trägt sich angenehm.
Was hingegen skeptisch stimmt, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der Lampe. Für den Preis von doch immerhin 25 Euro bietet sie zwar eine auf den ersten Blick untadelige Verarbeitung bei geringem Gewicht, hat jedoch mangels integriertem Akku und Wiederauflade-Funktion ein umständlicheres Handling. Daher der Tipp: Für deutlich weniger Geld bieten Winzwon und Blusmart mehr Funktionen. Und geht man nach der Wertigkeit der Verarbeitung, hat bei den Kompaktlampen die Petzl Tikkina dann doch die Nase vorn.
Letour Headlamp LED Super Bright
Ach du liebe Güte, was ist das denn? Die Letour Headlamp LED Super Bright ist die wohl mächtigste Lampe, die wir im Test hatten. Der rechteckige Scheinwerfer misst gut sechs mal zwölf Zentimeter, eine gewaltige Riesen-Diode mit beeindruckenden 2500 Lumen fungiert als Lichtquelle. Mit ebenso beeindruckenden 340 Gramm toppt die Chinalampe in Sachen Volumen und Gewicht alle anderen Lampen im Test. Wir fragen uns unweigerlich: Ist das eine von diesen taghellen Baustellenlampen? Um es kurz und radikal zu sagen: Für dynamischere Sportarten wie Laufen ist die Lampe schlichtweg ungeeignet. Sie lässt sich nicht ruckelfrei am Kopf fixieren – durch ihr Gewicht wackelt sie beim Laufen auf und nieder und scheuert unangenehm an der Stirn. Zudem ist die harte Plastikplatte, an dem der Scheinwerfer befestigt ist, unbequem. Doch auch für gemäßigtere Sportarten wie Wandern können wir die Lampe nicht empfehlen. Wer will schon mit einem Riesen-Apparat am Kopf auf Tour gehen, wenn es deutlich kompaktere Lampen von der Ausleuchtung her auch tun?
Immerhin – mit den drei Modi hell, schwächeres Licht und Blinklicht lässt sich die Lampe leicht und ohne Gefriemel bedienen, der Riesen-Scheinwerfer sorgt darüber hinaus für eine beeindruckende, wenn auch nicht fokussierbare Ausleuchtung der Umgebung. Geradezu perfekt eignet sie sich damit als Notlampe fürs Auto: für Reifenwechsel oder die Beleuchtung des Motorraums. Mit der Schutzklasse (Herstellerangabe) IP55 ist die Lampe zudem anständig gegen Wassereinbrüche geschützt. Auf der anderen Seite – warum sollte man sich so ein Riesending ins Handschuhfach legen, wenn es kleinere Lampen auch tun? Immerhin misst die im mitgelieferten Etui untergebrachte Lampe immer noch 21 mal 16 Zentimeter!
Kurzum: So ganz erschließt sich uns der Einsatzbereich der rund 22 Euro teuren Letour-Lampe nicht. Sie fällt damit in die Kategorie Angebermodelle, die die Outdoor-Welt nicht unbedingt braucht.
LEPRO Stirnlampe, 800 Lux
Simpel, simpler, Lepro: Diese Fernost-Lampe gehört zu den einfachsten im Test. Betrieben wird sie durch eine AA-Batterie, eine Möglichkeit zum Aufladen besteht nicht. Das gefällt uns nicht sonderlich gut, da gibt es ähnlich günstige Kopflampen, die sich per USB laden lassen. Wir bewerten das inzwischen als Nachteil, ist doch das Aufladen eines qualitativ hochwertigen, langlebigen Akkus deutlich nachhaltiger als die Verwendung von Einmal-Batterien. Was die Leuchtmodi angeht, ist die Stirnlampe angenehm überschaubar. Hell, gedimmt, Rotlicht und rotes Blinklicht stehen zur Auswahl – da entsteht keine Verwirrung.
Der schwenkbare Scheinwerfer lässt sich etwas zu leichtgängig verstellen. Etwas mehr Widerstand wäre wünschenswert, es besteht die Gefahr, ihn aus Versehen zu verstellen, was uns während des Tests gleich mehrmals passiert. Was sie schließlich ganz durchfallen lässt, ist das Kälteverhalten. Im Test verwenden wir sie bei um die Null Grad im Zelt – für eine Stirnlampe eigentlich kein Grund, gleich ganz den Geist aufzugeben. Doch genau das tut die Lepro, sie macht keinen Muckser mehr. Blöd, wenn man auf 1100 Metern an der tschechisch-polnischen Grenze campt, weitab der Zivilisation. Zum Glück haben wir auch noch eine Ledlenser im Gepäck, für die diese Temperatur ein Klacks ist. Erst nachdem wir die Lepro in der Brusttasche aufgewärmt haben, lässt sie sich wieder zur Kooperation ermutigen. Kurzum – die Lepro hat im Test keine Chance und taugt maximal als Verlegenheitslösung.
Varta H10
Auch der Batterie- und Akkuhersteller Varta stellt Stirnlampen her. Das hier getestete Modell Outdoor Sports H10 wird im präsentationsfreundlichen Blister mit drei AAA-Batterien ausgeliefert. Um die Lampe zu entnehmen, braucht es ein scharfes Messer und etwas Geschick – ein anwenderfreundliches Unboxing sieht anders aus, aber nachdem die günstige Lampe auch in vielen Tankstellen und Supermärkten angeboten werden dürften, wollen wir bei diesem kleinen Detail mal nicht so streng sein.
Die Lampe selbst enttäuscht angesichts der starken China-Konkurrenz auf den ersten Blick etwas. Kein Rotlichtmodus, überhaupt nur zwei schwache Leuchtmodi – man bekommt schnell den Eindruck, dass Varta dieses Lämpchen nur für den Einsatz als Notlampe im Auto-Handschuhfach konzipiert hat. Im Test ist die Ausleuchtung okay, jedoch ist man von anderen Lampen eine bessere Fokussierung gewohnt. Für kurze Laufausflüge tut es das sehr günstige Modell durchaus – und ist durch seine kompakte Bauweise auch noch besonders robust.
Dennoch bleibt trotz der aufsehenerregenden Verpackung ein etwas fader Test-Beigeschmack. Varta hätte ein bisschen tiefer in die Trickkiste greifen können – wollte das aber in diesem Fall vielleicht gar nicht, um eine wartungsarme Lampe mit Minimalfunktion zu entwerfen, die sich perfekt als Not-Accessoire eignet.
Letour Stirnlampe LED Wiederaufladbar
Die Letour Stirnlampe LED Wiederaufladbar ist definitiv das kurioseste Gerät, das wir im Test hatten. Die Stirnlampe ist nicht mit einer oder mehreren klassischen LEDs ausgestattet, sondern verfügt über ein breites COB-Leuchtband an der Front und eine rote Rückleuchte. COB bedeutet »Chip on Board«, bei dieser Technologie kann das Leuchtmittel direkt auf einen flexiblen »Träger« geklebt werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Lampe ist die flachste im Test und inklusive »Leuchtmittel« nicht viel dicker als das Stirnband selbst. Gleichzeitig hat die Lampe jedoch auch einen enormen Nachteil: Das von ihr abgegebene Licht ist nicht fokussiert und wirkt diffus. Für anspruchsvolle Läufe und andere Outdoor-Aktivitäten ist die Lampe damit unnütz.
Mehr Sinn macht sie beispielsweise als Notlampe im Auto, als Leselampe beim Camping (wobei dann wieder der Akku am Hinterkopf stört) oder zum Reparieren. Trotzdem sorgt die Lampe bei Technik-Freaks für eine gewisse Faszination – als vollwertige Stirnlampe, die auch für anspruchsvollen Outdoor-Sport geeignet ist, kann sie jedoch nicht gelten.
Gritin Stirnlampe
Für die im vierten Testupdate unter die Lupe genommene Gritin Stirnlampe spricht eigentlich nur eines – der Preis von rund 12 Euro. Dafür kann man nicht viel falsch machen – glaubten wir zumindest. Zumal die Lampe mit angeblichen 2000 Lumen erstaunlich hell ist.
Doch schon beim ersten Testlauf – wir verwendeten die Lampe als Leselampe abends im Zelt – zeigten sich beeindruckende Mängel. Die lieblos verarbeitete Lampe lässt sich nicht fokussieren – die mit einer einzigen LED ausgestattete Lampe wirft einen nur in der Mitte ausreichend hellen, sonst sehr blassen und für viele Einsatzbereiche völlig ungeeigneten Lichtkegel. Uns fällt beim besten Willen nicht ein, wofür man diese Lampe sinnvoll einsetzen könnte – maximal als Verlegenheitslösung, falls nichts besseres zur Hand ist – oder als Notfalllampe. Das labbrige Kopfband macht keinen sonderlich haltbaren Eindruck, die USB-Abdecklasche aus Gummi ist dichtet die Ladebuchse mangelhaft ab.
Wir können nur davor warnen, auch nur einen müden Euro für diesen Schrott auszugeben – wie so etwas in den Amazon-Bestenlisten nach oben gespült wird, ist uns ein Rätsel. Da ist man mit der sogar etwas günstigeren Cocoda B6, die im Test weiter oben gelandet ist, deutlich besser aufgehoben!
So haben wir getestet
Alle 39 Lampen wurden auf Laufrunden, Wander- und Biwaktouren sowie Campingreisen im Spätherbst und Frühwinter getestet. Dabei wurde insbesondere ihre Leuchtleistung und Ausleuchtung bewertet sowie die Bedienbarkeit mit und ohne Handschuhe.
Das einzige, was im Rahmen des Tests größtenteils nicht bis zur Erschöpfung getestet werden konnte, ist die Batterielaufzeit. Hier musste zum Teil auf Herstellerangaben zurückgegriffen werden.
Die wichtigsten Fragen
Welche Stirnlampe ist die beste?
In unserem Test hat die Petzl Swift RL das Siegertreppchen erklommen. Sie ist kompakt und leicht, kann per USB-Kabel geladen werden und ist angenehm zu tragen. Aber auch unsere weiteren Empfehlungen konnten überzeugen und sind für manche Einsatzszenarien eventuell sogar besser geeignet.
Was muss eine Stirnlampe können?
Eine Stirnlampe sollte einen gewissen Sichtbereich gut ausleuchten. Gut ausleuchten bedeutet, dass man auch bei beschleunigtem Gehen oder gar Laufen auf einem unebenen Pfad in der Dunkelheit Details erkennen kann, die auf und neben dem Weg liegen. Tatsächlich gibt es Lampen, die dieser Minimalanforderung nicht genügen. Speziell bei günstigeren Lampen besteht die Gefahr, dass die Hersteller bei der Konstruktion des Scheinwerfers geschludert haben. Daher empfehlen wir speziell Sportlern, die es auch mit Stirnlampe schneller angehen lassen, stets den Kauf eines Markenprodukts.
Wieviel Lumen sollte eine Stirnlampe haben?
Faustregel: Mehr als 100. Im Test gibt es eigentlich keine empfohlene Lampe, die diesen Minimalwert, der vor gar nicht allzu langer Zeit noch ein „Maximalwert“ war, unterschreitet.
Sollten Stirnlampen lieber eine Lademöglichkeit per USB oder Batterie haben?
Wir neigen immer mehr dazu, USB zu empfehlen. Der Grund ist einfach – eingebaute Akkus sind i.d.R. nachhaltiger als Batterien. Nun könnten Spitzfindige sagen, dass ja auch ein eingebauter Akku irgendwann an sein Lebensende kommt. Jedoch kann dieser bei den meisten teureren Lampen (bis auf Schnäppchen wie das Modell von Cocoda) auch einzeln ausgetauscht/nachgekauft werden.
Wie schwer darf eine Stirnlampe maximal sein?
Hier bietet es sich an, für Laufen, Trailrunning und andere schnelle Sportarten plus minus 100 Gramm ins Auge zu fassen. Für Wandern und andere „gemächliche“ Sportarten darf es auch etwas mehr sein. Sobald man aber weit über die 200 Gramm-Marke kommt, wird es unangenehm. Niemand will mit einem „Hirschgeweih“ am Kopf unterwegs sein, es sei denn, man gehört zu den Höhlenforschern, setzt die Lampe von Berufs wegen ein oder will einfach nur vor den Freunden „angeben“ – dann ist natürlich alles erlaubt.
Wie hell darf eine Stirnlampe sein?
Schwierige Frage, die wir hier nicht beantworten wollen und können. Für Natur- und Tierschützer ist das ein heikles Thema, auch als umweltbewusster Freizeitsportler sollte man sich stets bewusst sein, dass ein 4000 Lumen-Scheinwerfer so ziemlich alles aufscheuchen kann, was im Unterholz sitzt. Also stets vorsichtig unterwegs sein!