Neben Stoff, Garn und Nadel gehört die Stoff- oder Schneiderschere zu den Hauptutensilien eines jeden Schneiders. Egal ob Schneidern als Hobby oder im Beruf ausgeübt wird – eine Stoffschere sollte bestimmten Aufgaben gewachsen sein. Sie muss leichte und feste Stoffe rückstandslos schneiden und das im Idealfall mühelos über mehrere Meter Stoffbahnen. Die Stoffschere, auch Zuschneideschere genannt, sollte ausschließlich zum Schneiden von Stoffen verwendet werden, damit die Schärfe der Scherenblätter lange erhalten bleibt.
Hier geht’s zum Test der besten Nähmaschinen.
Gewicht und Handlage bestimmen, wie gerade und ausdauernd sie schneiden kann und der Nutzer Freude daran hat. Die Klingenlänge und deren Beschaffenheit entscheiden über die Leistungs- und Lebensdauer der Stoffschere und darüber, wie viel Kraft der Schneider beim Zuschneiden aufbringen muss.
Wir haben 11 Stoffscheren getestet. Preislich liegen sie zwischen 5 und 50 Euro. Unterschiedliche Größen und Gewichte, bekannte Marken und No-Name-Hersteller wurden berücksichtigt. Unsere Empfehlungen finden Sie in der folgenden Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Handi Stitch Stoffschere mit Fadenschneider

Die Handi Stitch ist unser Überraschungssieger. Die No-Name-Stoffschere beeindruckt zunächst durch ihre Größe und ihr hohes Gewicht. Stattliche 356 Gramm bringt die Schneiderschere auf die Waage, aber wenn man die erste Stoffbahn mit ihr scheidet, merkt man davon nichts mehr. Die lange, extrem scharfe Klinge gleitet mühelos selbst durch doppellagige Jeansstoffe – und das ohne erhöhten Kraftaufwand. Durch den weich gummierten Griff rutschen die Hände in den relativ großen Augen der Schere nicht weg. Die Verarbeitung der Schneiderschere überzeugte uns schon beim ersten Anblick. Die Handi Stitch hat Schneiderprofiqualität! Die Klinge wird bereits geölt geliefert und kann bei Bedarf nachgeschliffen werden.
Jinjian JJ-EU-B8 Scherenset

Die Stoffschere Jinjian ist eine günstige Schere, die mit durchweg guter Schnittleistung beeindruckte. Das Design des No-Name-Produktes aus China ist dezent gestaltet: schwarz lackierter Carbonstahl und eine goldfarbene Spannschraube. Der Griff ist gummiert. Die sehr scharfe Schneiderschere hat aufgrund ihrer 200 Gramm eine gute Schnittlage. Minuspunkt: Die sehr kleinen Griffaugen sind leider nicht für große Hände geeignet. Zusammen mit der Schneiderschere wird ein Fadentrenner mitgeliefert. Insgesamt wird hier ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten – klare Empfehlung für ambitionierte Hobbyschneider!
Fiskars Profi-Stoffschere FI9863

Mit der langlebigen Profi-Stoffschere von Fiskars bekommt man, was man von Fiskars erwartet: exzellente Schnittleistung, hervorragende Verarbeitung und perfekte Klingen. Der markante, große Griff aus stoßfestem Kunststoff sorgt für eine perfekte Handlage. Selbst große Hände finden hier komfortabel Platz. Die besondere Stärke der finnischen Schneiderschere liegt in der besonders scharf geschliffenen Klinge. Die Klingenspannung lässt sich mit einem Schlitzschraubenzieher nach Bedarf einstellen. Die Schnittergebnisse mit allen Teststoffen waren hervorragend.
Zwilling Superfection Classic

Die hochwertige Stoffschere Superfection Classic von Zwilling lieferte ebenfalls hervorragende Testergebnisse. Aufgrund der kurzen Klinge und dem geringen Gewicht von 98 Gramm kann man hier aber nur von einer Hobby-Schneiderschere sprechen. Sie ist wegen ihrer kleinen Griffaugen eher für kleine Hände geeignet. Wer nur hier und da mal etwas schneidern möchte und Wert auf eine Qualitätsmarke legt, ist mit dem Kauf dieser Schneiderschere gut beraten.
Vergleichstabelle

- Große Grifflöcher
- Gute Handlage
- Schneidet exakt leichte und schwere Stoffe
- Herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Optisch unsaubere Verarbeitung
- Keine rostfreie Klinge

- Dreimonatige Rückgabegarantie bei Nicht-Gefallen
- Exzellente Schnittergebnisse bei Leder und Jersey-Stoffen
- Sehr scharf
- Nicht für große Hände geeignet
- Unangenehmer Gummigeruch des Griffs

- Sehr harte Edelstahlklingen
- Stoßresistenter Kunststoff
- Große ergonomische Grifflöcher
- Exzellente Verarbeitung
- Bei sehr festen Stoffen muss im Vergleich mehr Kraft aufgebracht werden

- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr scharfe Edelstahllingen
- Nicht für große Hände geeignet
- Zu leicht
- Hoher Preis

- Gummierter ergonomischer Griff
- Für Links- und rechthänder geeignet
- Auch für große Hände geeignet
- Klinge aus Carbonstahl
- Bei mehrlagigen und festen Stoffen erheblicher Kraftaufwand nötig

- Saubere Verarbeitung
- Für Links- und Rechtshänder
- Für den Preis eine solide Leistung
- Sehr scharfkantig
- Ncht so scharf wie andere Stoffscheren

- Kunststoffgriff
- Auch für große Hände geeignet
- Klinge aus Carbonstahl
- Bei mehrlagigen und festen Stoffen erheblicher Kraftaufwand nötig
- Schneiden von dickem Filz nicht möglich

- Gute Verarbeitung
- Mit Kraft gute Schnittergebnisse
- Nur für kleine Hände geeignet
- Zu leicht für schwere Stoffe
- Für den häufigen Einsatz ungeeignet

- Ansprechendes Design
- Teuer
- Sehr schlechte Schnittergebnisse bei anspruchvollen Stoffen wie Leder, Wolle und Filz

- Ansprechendes Design
- Hochwertige Verarbeitung
- Schlechte Handlage
- Viel Karftaufwand beim Schneiden nötig
- Schlechte Schnittergebnisse bei Wolle und Filz

- Günstig
- Teile der Klinge stumpf
- Klingenspannung einstellen funktioniert nicht
- Schlechte Schnittergebnisse
- Liegt nicht gut in der Hand
Gut geschnitten: Stoffscheren im Test
Wer erfolgreich schneidern will, kommt um den Kauf einer guten Stoffschere nicht herum. Denn eine richtige Schneiderschere ist ein grundlegendes Werkzeug und gehört genau wie Maßband, Garn, Stecknadeln, Schneiderkreide und Nähmaschine zur Grundausrüstung.
Stoffscheren sollten vor allem scharf sein und alle Arten von Textilgeweben schneiden können – und das möglichst gerade, mit moderatem Kraftaufwand. Die Bauart einer Schneiderschere ist auf das Zuschneiden von planliegenden Stoffen ausgerichtet. Die abgewinkelte Form der Scherenblätter ermöglicht, dass der Stoff beim Schneiden kaum angehoben wird. So erhält man besonders gerade Schnitte.
Worauf man beim Kauf einer Stoffschere achten sollte
Eine Stoffschere sollte in erster Linie zu einem passen, sonst kann man mit ihr nicht gut arbeiten. Geeignete Schneiderscheren passen zur Größe der Hand. Hat man relativ große Hände, wird man mit einer leichten Schneiderschere mit kleinen Augen nicht zufrieden sein. Ebenso sind Linkshänder auf Scheren angewiesen, die speziell für Linkshänder gemacht sind. In diesem Fall sind die Scherenblätter spiegelverkehrt angebracht, wodurch ein genaues und angenehmes Schneiden möglich ist. Das ist nicht möglich, wenn man eine Rechtshänderschere in der linken Hand benutzt.
Ist die Schere allerdings zu groß und zu schwer, stimmen die Kraftverhältnisse nicht und das Stoffschneiden über eine längere Zeit wird zur Qual. Daher macht es durchaus Sinn, Scheren »anzuprobieren«, genau wie ein gutes Paar Schuhe.
Für optimale Ergebnisse sollten Linkshänder Stoffscheren nutzen, die für Linkshänder ausgezeichnet sind. Manche Stoffscheren haben einen zweiseitigen Klingenschliff und können so mit der rechten wie auch linken Hand genutzt werden. Unter unseren Testscheren sind die Prym 8 und die Stoffschere von Guss Mason für Links- und Rechtshänder geeignet ausgewiesen.
Auf den Zweck und Einsatz einer Nähschere kommt es an
Eine Stoffschere ist nicht für jeden Zweck die richtige Schere und besonders im Näh- und Schneiderbereich gibt es eine Vielzahl an Scheren, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Daher macht es Sinn zu schauen, welche zu welchem Zweck am besten passt. Hier eine Kurzübersicht:
- Die Zacken- oder Zickzackschere ist eine praktische Ergänzung für den Profi oder Hobbyschneider. Die gezackten Schneideblätter sorgen für einen gezackten Schnittrand, der verhindert, dass der Stoff ausfranst und unter Umständen das zusätzliche Versäubern überflüssig macht. Eine Zackenschere braucht man nicht zwingend, aber sie ist ein Nice-to-have.
- Der Rollschneider kann eine sehr gute Alternative zur Stoff- und Zuschneideschere sein. Zusammen mit einem Lineal und einer Schneidunterlage lassen sich besonders gerade Schnitte schnell und sauber ausführen. Für Rundungen und Kanten ist mitunter die Stoffschere die bessere Alternative.
- Die elektrische Schere ist in Aufbau und Funktion gleich der Stoffschere. Allerdings wird hier der Kraftaufwand durch einen kleinen Motor übernommen. Gute Rollschneider beginnen preislich bei ca. 50 Euro aufwärts und sind weniger nachhaltig – aber für jene, die viel Stoff schneiden, ein tolles Werkzeug.
- Die Stickschere ist eine sehr spitze, kleine und meistens recht günstige Schere, die sich perfekt für kleine und detaillierte Schneidearbeiten eignet. Knopflöcher, Stickarbeiten, Fadenabschnitte oder Auftrennarbeiten sind Aufgaben, für die eine Stickschere perfekt geeignet ist.
- Der Fadentrenner, auch als Fadenschere bezeichnet, ist anders aufgebaut als die klassische Schere. Zwei kurze scharfe Schneiden stehen sich gegenüber und sind offen. Erst durch Zusammendrücken wird sie geschlossen und schneidet. Dieser Mechanismus ist macht sie zu einem perfekten Utensil für kleine Trennarbeiten.
Die Form der Griffe und die Länge der Schneiden sind wichtig
Eine gute Stoff- oder Nähschäre hat eine ergonomische Form und passt zur Handgröße des Nutzers. Nur so wird die Hand und beim Schneiden optimal entlastet und schützt die Muskulatur. Ein weiteres wichtiges Detail liegt in der Beschaffenheit der Scherenblätter – wie groß sind sie, woraus bestehen sie und wie sind sie geschliffen?

Stahl oder Edelstahl, das ist hier die Frage
Die Schneiden der meisten Stoffscheren und aller Scheren hier im Test sind aus Stahl oder Edelstahl. Ähnlich wie bei Messern folgt man hier bekannten Qualitätsmerkmalen wie beispielsweise dem Zusatz Made in Solingen. Solingen gilt als Geburtsstadt der Klingenherstellung und ist bis heute ein Qualitätsmerkmal für hochwertige Klingenprodukte. Besonders langlebige Produkte entstehen, wenn gehärtete Klingen verwendet werden. Hochwertige Scheren haben ihren Preis, können aber gut nachgeschliffen werden und haben eine lange Lebensdauer. Darauf sollten Sie beim Kauf achten.
Nur scharfe Scheren schaffen saubere Schnitte. Doch es gibt auch Stoffscheren mit Scherenblättern aus Carbonstahl, auch als Kohlenstoffstahl bezeichnet. Wo liegen hier die Vor- oder Nachteile und welcher Stahl bringt welche Eigenschaft mit?
- Carbonstahl besteht aus Eisen mit einem ein- bis zweiprozentigen Anteil an Kohlenstoff, damit das Eisen eine hohe Härte erreicht. Daher wird er auch als Kohlenstoffstahl bezeichnet. Klingen aus Carbonstahl sind deutlich härter als jene aus Edelstahl und besitzen eine Rockwell-Härte von 60 HRC und aufwärts. Dadurch sind sie lange extrem scharf und lassen sich gut schleifen. Carbonstahlklingen sind nicht rostfrei, was bei Stoffscheren allerdings kein Problem darstellt, so lange man sie nur als Stoff- bzw. Zuschneidescheren nutzt.
- Edelstahl ist der gern bezeichnete rostfreie Stahl und enthält neben Eisen und Kohlenstoff zusätzlich Chrom und andere Elemente. Chrom veredelt den Stahl, macht ihn rostfrei und glänzend. Scherenklingen aus Edelstahl sind scharf und unempfindlich, stumpfen aber schneller ab als die Klingen aus Carbonstahl.

Welches Klingenmaterial man bei einer Stoffschere bevorzugt, hängt sicherlich vom eigenen Anspruch und Umgang ab. Generell sollten Stoffscheren nur zum Schneiden von Stoffen verwendet werden. Papierfasern beispielsweise führen zum Abstumpfen der Klingen. Scherenklingen aus Edelstahl verzeihen aber kleine Süden und sind im Gebrauch nicht anfällig für beispielsweise Rost und müssen nicht geölt werden.
Die meisten Stoffscheren im Test haben Klingen aus Edelstahl. Carbonstahlklingen hingegen sind extrem scharf. Bei guter Pflege bleiben sie das auch lange und können dennoch problemlos nachgeschliffen werden. Wenn man viel schneidert, ergibt eine Stoffschere mit Klingen aus Carbonstahl mehr Sinn.
Auf den richtigen Schliff kommt es an
Der gute oder perfekte Schliff einer Stoffschere ist mitunter das wichtigste Merkmal, denn mit einer stumpfen Schere wird der Stoff fransig, reißt ab oder man bekommt ihn garnicht erst geschnitten. Bei Profi-, Stoff- und Schneiderscheren spricht man von so genannten Präzisionsschliff. Ein extrem glatter, ein- oder zweistufiger Blattschliff macht die Stoffschere zu einem wertvollen Werkzeug beim Zuschneiden der Stoffe.
Gute Stoffscheren haben eine Stellschraube. Sie ermöglicht die komplette Reinigung, Pflege und das Nachschleifen der Schneidklingen, indem man sie auseinanderschraubt. Ebenso kann man die Schnittstärke und Klingenspannung durch Drehen der Stellschraube an verschiedene Stoffstärken anpassen.
Es gibt aber auch Zuschneidescheren oder Schneiderscheren mit Feinverzahnung. Optisch nicht erkennbar, liegt der der Unterschied zu den anders geschliffenen Scherenscheiden darin, dass sie nicht glatt geschliffen sind, sondern eine mikrofeine Verzahnung aufweisen. Diese Verzahnung erleichtert das Schneiden von glatten Stoffen. Auch Stoffe mit Metall- oder Polyesterfäden sowie stark elastische Stoffe lassen sich besser zuschneiden. Dicke Stofflagen eignen sich für diesen Klingenschliff wiederum nicht so gut. Die Stoffschere Love Serration von Prym in unserem Test verfügt über einen sogenannten Sägeschliff (Micro Serration).
Testsieger: Handi Stitch Stoffschere
Die Handi Stitch in 11 Zoll haben wir überraschenderweise zum Testsieger gekürt. Die getestete Schneiderschere ist das größte in seiner Produktlinie. Die Stoffschere ist nämlich auch mit kürzeren Klingen erhältlich. Die Handi Stitch überzeugte uns vor allem mit ihrer zuverlässigen Schnittleistung bei allen Stoffarten.

Selbst durch mehrere Stofflagen und feste Stoffe wie Jeans oder dicken Filz und schneidet diese Schneiderschere gerade und ohne hohen Kraftaufwand. Filigrane und leichte Stoffe, wie Chiffon oder Seidenmaterialien, schnitt die extrem scharfe Klinge der Handi Stitch, ohne dass der Stoff dabei verrutschte.
Mit 356 Gramm gehört diese Stoffschere zu den Schwergewichten ihrer Kategorie. Der gummierte und große Griff der Schneiderschere liegt aber so gut in der Hand, dass die Kraftverteilung optimal ist. Die Schneiderschere ist auch für große Hände geeignet.

Die Klinge der Stoffschere von Handi Stitch ist aus nicht rostfreiem Edelstahl, was kein Nachteil sein muss, denn eine Stoffschere gehört weder in die Küche, noch ins Badezimmer. Nicht rostfreier Edelstahl ist härter und kann besser geschliffen werden.
Bei guter Pflege hält eine solche Schneiderschere viele Jahre. Für diese Leistung ist der Preis der Schere grandios! Ein zusätzlicher kleiner Fadentrimmer ist auch im Lieferumfang enthalten.
Nachteile?
Ein Nachteil der Handi Stitch liegt ganz klar in der zum Teil nicht sauberen Verarbeitung. Einschlüsse im Stahl oder Abrisse in der Gummierung lassen das Produkt auf den ersten Blick billig und qualitativ schlecht wirken.
Auch riechen die Gummierung und das Öl der Klinge zu Beginn. Sicherlich würde vielen dieser erste Eindruck reichen, um die Schneiderschere nicht zu kaufen oder zurückzuschicken. Aber da wir vor allem an der Schnittleistung interessiert sind, konnte uns diese Stoffschere richtig überzeugen.
Handi Stitch im Testspiegel
Bisher gibt es noch keine weiteren seriösen Testberichte zur Handi Stitch, sobald welche erscheinen, werden wir sie hier nachtragen.
Alternativen
In unserem Test ist die Stoffschere Handi Stitch der Testsieger. Aber die Unterschiede der empfehlenswerten Scheren waren zum Teil nicht groß und vielleicht passen daher die Vorteile anderer von uns getesteten Stoffscheren besser zu Ihnen als unser Favorit. Auch besonders im Hinblick auf die wichtige Eigenschaft, dass eine Stoffschere gut in der Hand liegen muss, eignet sich nicht jede Schneiderschere automatisch für jede Hand!
Auch gut: Jinjian JJ-EU-B8 Scherenset
Ebenfalls sehr gute Schnittergebnisse erzielte die Stoffschere von Jinjian. Im Vergleich zu allen anderen getesteten Scheren ist diese Stoffschere nachhaltig verpackt. Zusätzlich im Lieferumfang erhalten ist eine Fadenschere.

Im Test lieferte die Stoffschere aus China durchweg gute Schnittergebnisse. Die relativ schwere, komplett schwarze Jinjian hat Klingen aus Carbonstahl. Im Vergleich zu den anderen Testkandidaten muss sie regelmäßig geölt werden und der gummierte Griff riecht stark beim ersten Gebrauch.

Der Hersteller weißt daraufhin, dass die nicht rostfreie Klinge am besten nach jedem Gebrauch oder längerer Nichtbenutzung geölt werden sollte. Im Test mussten wir vor dem Schneiden sogar erstmal das überschüssige Öl abwischen. Im Vergleich zu anderen Stoffscheren sollte dieser Mehraufwand beim Kauf dieser Schneiderschere bedacht werden. Dennoch – im Großen und Ganzen gibt es hier eine gute Leistung zu einem extrem kleinen Preis!
Qualität von Haus aus: Fiskars Profi-Stoffschere
Die Profi-Stoffschere aus dem Hause Fiskars hält, was ihr Name verspricht: finnische Klingentradition vom Feinsten. Die Schneiderschere ist auffällig – durch den extrem großen, ergonomisch geschwungenen Griff in der Hausfarbe des Spezialherstellers für Klingenwerkzeuge. Aber genau diese ausladenden Augen sind ihr großes Plus!

Diese Stoffschere liegt nämlich perfekt in großen, wie auch in kleinen Händen. Schneidet man besonders lange Bahnen, wird deutlich, warum gerade hier die Stärken der Fiskars Stoffschere liegen. Durch die breiten Augen des Scherengriffs kann ein Teil des Daumenballens bequem aufliegen und ermüdet nicht beim Schneiden über einen langen Zeitraum. Die Verarbeitung ist erstklassig und die lange Klinge ist aus hartem Carbonstahl gefertigt.

Die Schnittleistung war durchweg einwandfrei, lediglich bei dicken Stoffen war mehr Kraftausübung nötig als bei unserem Testsieger. Im Vergleich zu anderen Scheren eignet sich die Fiskars durchaus auch für den Profischneider, zum einen durch die sehr scharfe, langlebige Carbonklinge, wie auch die sehr gute Handlage. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei dieser Markenschere ausgezeichnet.
Gut, aber teuer: Zwilling Superfection Classic
Wer es sich leisten kann, ein paar Euro mehr auszugeben und Wert auf einen Markennamen legt, für den ist die Stoffschere Superfection Classic von Zwilling genau richtig. Die Schere, natürlich »Made in Germany«, ist aus gestanztem, rostfreien Spezialstahl und verspricht lange Schneidfähigkeit. Die Griffe sind aus besonders robustem Kunststoff gefertigt.

Gut schneiden kann die Zwilling auf jeden Fall – und in puncto Verarbeitung erhält man, was man aus dem Hause Zwilling gewohnt ist: eine formschöne, sehr gut verarbeitete Schere. Allerdings ist sie für große Hände und Vielschneider eher nicht geeignet. Wer aber auf besonders hochwertige Qualität Wert legt, ist hier richtig.

Außerdem getestet
Prym 8'' Professional Schneiderschere
Die Prym 8« Professional Schneiderschere ist eine durchaus solide Stoffschere. Als bekannter Hersteller für Nähbedarfsartikel liefert Prym eine Schere, die Hobbyschneidern gute Dienste leisten kann. Auch für große Hände geeignet, liegt diese Schneiderschere mit ihrem relativ großen, ergonomisch geformten Griff gut in der Hand und überzeugte für ihren Preis mit zuverlässigen Schnittergebnissen.
Guss & Mason Extra scharfe Schneiderschere
Die extra scharfe Schneiderschere von Guss & Mason ist insgesamt sehr scharfkantig. Schwere Stoffe schafft diese Stoffschere nur mit großem Kraftaufwand. Die Klinge ist im Vergleich deutlich weniger scharf als andere. Als gelegentliche Näh- und Bastelschere leistet die Guss Mason sicherlich einen guten Dienst, ist aber als klassische Stoffschere eher ungeeignet.
Prym 610542 Love Micro Serration
Die Prym Love Micro Serration liefert solide Schnittleistungen zu einem fairen Preis. Für Vielschneider ist diese Schneiderschere eher nicht geeignet. Die Klingenschärfe könnte besser sein. Besonders an diesem Model ist die Micro Serration – ein besonderer Klingenschliff, der das Verrutschen schwieriger Stoffe wie Seide und Kunstfasern verhindern soll. Im Test fiel das allerdings nicht auf. Für ihren Preis liefert die Prym insgesamt solide Schnittergebnisse.
Scherenmanufaktur Paul 907 schwarz
Die Stoffschere 907 aus der Scherenmanufaktur Paul trägt das Qualitätssiegel »Made in Germany«. Insgesamt ist sie leider zu klein und zu leicht, um dem ambitionierten Hobbyschneider durch alle Stoffbahnen zu helfen. Der Hersteller verspricht das problemlose Schneiden aller Stoffarten. Das konnte der Test nicht bestätigen. Die Klinge ist trotzdem scharf und leistet mit genügend Kraft gute Dienste.
Grenhaven Textilschere mit vergoldetem Griff
Die Grenhaven Textilschere ist in erster Linie günstig. Das goldene Testmodell war nur im vorderen Klingenbereich scharf und selbst hier ließen sich kaum Stoffe sauber schneiden. Die Schraube zur Klingenspannung war nicht zu bewegen und die Verarbeitung ist schlecht und wirkt billig. Tatsächlich ist hier nicht alles Gold, was glänzt und die Schneiderschere enttäuschte im Praxistest.
NTS Solingen Schneiderschere Black Edition
Die NTS Solingen Schneiderschere Black Edition ist die teuerste Stoffschere im Test 05/2022. Das spiegelte ihre Leistung allerdings nicht wider. Doppelte Jeanslagen schaffte diese Model kaum. Das schicke Design und die Klingen aus Carbonstahl konnten nicht über die schlechte Handlage hinwegtrösten. Der Hersteller wirbt damit, dass diese Schneiderschere sowohl als Stoff-, als auch als Alltagsschere genutzt werden kann. Im Test haben wir uns nur auf das Prüfen ihrer Schneideleistung von Stoffen konzentriert.
Schwertkrone Schneiderschere 8
Die Schwertkrone Schneiderschere 8 hat ein ansprechendes Design und eine hochwertige Verarbeitung. Optisch war der blumengemusterte Griff eine besondere Abwechslung, wenn auch sicherlich eine Geschmacksfrage. Die Klinge aus Carbonstahl ist scharf geschliffen, doch im Test versagte diese Stoffschere bei dicken Stoffen, Filz und Leder. Der Metallgriff ist klein und nicht für kräftige und große Hände geeignet.
So haben wir getestet
Auf der Suche nach der besten Stoffschere haben wir 11 Modelle nach verschiedenen Kriterien ausgesucht, geprüft und getestet. Neben den Preisklassen von günstig bis teuer sind sowohl No-Name-Produkte aus China, aber auch Stoffscheren mit dem Qualitätssiegel Solingen und »Made in Germany« in die Auswahl gekommen. Eine Stoffschere muss gut vor allem in der Hand liegen. In unserem Test haben wir eine durchschnittlich große Frauenhand berücksichtigt. Um zu testen, ob die Schere wirklich handlich ist, haben wir einige Meter Stoff hinter uns gelassen.

Ebenfalls wichtig: die Verarbeitung. Platzt irgendwo etwas ab? Kann man die Stellschraube gut drehen? Welche Materialen wurden beim Griff und der Klinge verwendet?
Und zu guter Letzt ging es selbstredend um die Schneidleistung. Neben der Optik erwiesen sich besonders scharfkantige und spitze Klingen im Gebrauch mit feinen Seidenstoffen als hinderlich. Um einen Querschnitt der Leistung einer Schneiderschere beurteilen zu können, wurden Stoffe von leicht bis schwer im Test berücksichtigt. Neben Baumwoll- und Jersey-Stoffen kamen Wolle, Seiden-, Samt- und Tüllstoffe zum Einsatz. Am Ende wurden die Scheren in den festen Stoffen getestet. Doppelte Schnittlagen von Jeans und Canvas und drei Millimeter dicker Filz waren die härtesten Prüfungen, bei denen sich auch die Leistungsunterschiede der Scheren am besten zeigten.
Die wichtigsten Fragen
Welche Stoffschere ist die beste?
Die beste Stoffschere ist die Handi Stitch. Die vergleichsweise große und schwere Schere überzeugte uns durch ihre Leistung. Sie liegt perfekt in der Hand und schneidet mühelos mehrere Stofflagen und selbst grobe Werk- und Bastelstoffe wie vier Millimeter Filz. Aber auch andere Modelle konnten im Test überzeugen.
Was ist der Unterschied zwischen Stoffschere und Schneiderschere?
Beide Bezeichnungen sind möglich. Scheren dieser Art haben eine geknickte bzw. gebogene Form, damit man den Stoff gerade schneiden kann, ohne das Handgelenk dabei abwinkeln zu müssen.
Warum darf man mit einer Stoffschere kein Papier schneiden?
Obwohl der verwendete Stahl der Scherenklingen heute wesentlich härter ist als damals, werden die besonders geschliffenen Stoffscheren auf Dauer stumpf, wenn man damit Papier schneidet.