4K-Fernseher haben ihre FullHD-Vorgänger mittlerweile fast vollständig verdrängt. Doch woher kommen die ultrahochauflösenden Inhalte, um die UHD-Auflösung auch wirklich auszunutzen?
Hier geht’s zum Test der besten Smart Speaker.
Neben knackscharfen 4K-Blu-rays per UHD-Player treiben vor allem Streaming-Dienste wie Netflix, iTunes, Disney+ oder Amazon Video die Verbreitung von 4K-Content voran. Das geht oft auch über die eingebauten Menüs neuerer Fernseher, externe TV-Sticks bzw. Streaming-Boxen machen es aber oft einfacher, die entsprechenden Inhalte auf den Fernseher zu bringen. Außerdem versprechen sie einen Mehrwert in Form von Apps und Spielen.
Doch welche Streaming-Box ist ihr Geld wirklich wert? Wir haben 31 aktuelle Modelle getestet. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Amazon Fire TV Stick 4K Max

Der Amazon Fire TV Stick 4K Max bietet auf der technischen Seite alles, was eine moderne Streaming-Lösung können muss. Hinzu kommt eine großartige App-Auswahl und ein für das Gebotene mehr als fairer Preis. Auch wenn die Benutzeroberfläche und die eingeblendete Werbung nerven können, ist der neue Fire TV Stick für uns damit die beste Streaming-Box für die meisten Menschen.
Apple TV 4K (2022)

In seinem 2022er-Update hat das Apple TV 4K einige sinnvolle Verbesserungen erhalten. Der Prozessor ist schneller, der Speicher größer und die Vernetzungsmöglichkeiten vielseitiger als beim Vorgängermodell. Hinzu kommt die gewohnt klare Benutzeroberfläche von tvOS, die im Vergleich zu Amazon ein Segen ist. Alle Stärken spielt das Apple TV 4K aber nach wie vor nur im Zusammenspiel mit anderer Apple-Hardware aus. Wer statt iPhone, AirPods und Co. mit Android-Hardware unterwegs ist, sollte sich überlegen, ob die unverkennbaren Tugenden des Apple-Streamers den hohen Preis wert sind.
Roku Streaming Stick 4K

Mit dem Roku Streaming Stick 4K hat eine mehr als interessante Alternative zum Amazon-Allrounder seine Europapremiere gefeiert. Vor allem die klare und unaufdringliche Benutzerführung, die guten Apps und die Unterstützung von Apple AirPlay sind echte Pluspunkte für den Neuzugang. Im Gegenzug funktioniert die Sprachsuche nicht ganz so gut und das App-Angebot ist kleiner als bei Amazon. Dennoch: Wer keine Lust auf Amazon hat und nicht dreistellig investieren möchte, findet hier die wohl beste Alternative.
Amazon Fire TV Cube 2022

Der Fire TV Cube (2022) ist in der dritten Generation ein hochinteressantes Upgrade-Modell für alle, die sich mit den Amazon-Eigenschaften arrangieren können. Neben einer nochmals besseren Systemleistung bietet er zusätzliche Anschlussmöglichkeiten, etwa für USB-Speicher oder auch externe HDMI-Zuspieler. Ein weiteres Highlight ist die freihändige Alexa-Fernsteuerung. Vor allem letztere könnte für Fans des Amazon-Universums ein Grund sein, den nicht eben kleinen Aufpreis zum Fire TV Stick 4K Max in Kauf zu nehmen.
Nvidia Shield TV 2019

Die Top-Alternative vor allem für Fans von Android TV und PC-Gaming liefert Nvidia mit dem Shield TV 2019. Die nicht nur optisch runderneuerte Streaming-Lösung überzeugt uns im Test mit pfeilschneller Leistung, Dolby-Vision- und Dolby-Atmos-Unterstützung, durchdachten Gaming-Features und einer tollen Fernbedienung. Durch die konstante Update-Versorgung samt damit einhergehenden Verbesserungen bleibt das Shield TV unsere Android-TV-Empfehlung. Lediglich der für reine Video-Streaming-Bedürfnisse hohe Preis verhindert den Testsieg.
Vergleichstabelle

- Tolle Performance
- Technisch auf dem neuesten Stand
- Gute Fernbedienung
- Alexa-Integration
- Alle relevanten Anbieter vorhanden
- Bedienoberfläche überfrachtet
- Störende Werbung

- Sehr gute Performance
- Top App-Angebot
- Viele Integrationen für Apple-Nutzer
- Fit für Matter und Thread
- Hoher Preis
- Für Android-Nutzer nur eingeschränkt empfehlenswert
- 64-GB-Version mit weniger Funktionen

- Aufgeräumte Benutzeroberfläche ohne Werbung
- AirPlay-Unterstützung
- Tolle Smartphone-App
- Gute Content-Suche
- Sprachsuche nicht optimal
- Fehlende Live-TV-Apps

- Sehr gute Performance
- Zusätzliche Anschlüsse
- WIFI 6E
- Alexa-Steuerung
- Hoher Preis
- Werbeeinblendungen
- Musik nur bei eingeschaltetem TV

- Sehr gute Systemleistung
- Tolle Gaming-Funktionen
- Ausgereifte Oberfläche mit Langzeit-Updates
- Erstaunlich gutes 4K-Upscaling
- Keine USB-Anschlüsse
- Kein HDR10+

- Sehr gute Performance
- Viele Anschlüsse
- Beleuchtete Fernbedienung
- Chromecast-Unterstützung
- Hoher Preis
- Android TV statt Google TV
- Kein HDR10+

- Tolle Bedienung
- Sehr gute App-Auswahl
- Durchdachte Extras für Apple-Nutzer
- Großes Content-Angebot
- Hoher Preis
- Weniger gut für Android-Nutzer
- kein HDR10+

- Perfektes Streaming
- Gerätesteuerung inklusive Infrarot-Geräten
- Volle HDR-Unterstützung
- Gute Spracherkennung
- Sprachsteuerung noch nicht ganz perfekt
- TV-Bedienung immer noch eingeschränkt
- Musikwiedergabe nur über TV

- Sehr gute Performance
- Breite Unterstützung an HDR- und Tonformaten
- Durchdachte Bedienung
- Gute Auswahl an Streaming-Diensten
- Ohne Amazon Prime eingeschränkt

- Ordentlicher Android-TV-Stick
- Gute waipu.tv-Intgration
- Fernbedienung mit Nummerntasten
- Kein Dolby Vision
- Nachteile Ohne waipu.tv-Abo

- Sehr gute Benutzeroberfläche
- Streaming-Lösung und Soundbar in einem
- AirPlay-Unterstützung
- Tolle Smartphone-App
- Kein Dolby Vision
- Sprachsuche nicht optimal

- Sehr gute Benutzeroberfläche
- Tolle Smartphone-App
- AirPlay-Unterstützung
- Kein Dolby Vision
- Sprachsuche nur per App

- Sehr gute Benutzerführung
- Großes App-Angebot
- Gute Cast-Funktion
- Top Suchfunktionen
- Gelegentliche Macken von Remote und Oberfläche

- Günstig
- Viele Anschlüsse
- Chromecast-Funktion
- Veraltetes Android TV
- Keine Dolby Vision oder HDR10+

- Günstig
- Gute Performance
- Breites App-Angebot
- Chromecast-Funktion
- Nur für FullHD-TVs
- Keine Erweiterungsmöglichkeiten

- Sehr gute Benutzeroberfläche
- Tolle Smartphone-App
- AirPlay-Unterstützung
- Nur FullHD
- Kein HDR
- Sprachsuche nur per App

- Gut für FullHD-TVs
- Aktuelles Android TV mit Chromecast
- Wenig Leistungsreserven

- MagentaTV mit vielen Funktionen
- Gute Fernbedienung
- Android TV mit Chromecast
- Dolby Vision und Dolby Atmos
- Für Nicht-MagentaTV-Kunden unpraktisch
- Noch nicht ganz fehlerfrei

- Ausgewogene Bedienung
- Aktuelles Android TV
- Fairer Preis
- Performance nicht ganz auf Shield-TV-Niveau
- Kein Dolby Vision und HDR 10+

- Top für FullHD
- Dolby Atmos
- Günstiger Preis
- Inhalte schlecht sortiert
- App-Auswahl übersichtlich
- Schwache HDR-Funktion

- Top für FullHD
- Dolby Atmos
- Günstiger Preis
- Inhalte schlecht sortiert
- Keine Lautstärkeregelung
- App-Auswahl übersichtlich
- Schwache HDR-Funktion
Smartes Nachrüsten: Streaming-Boxen im Test
Moderne Smart-TVs bieten nicht nur ein tolles Bild, sondern kommen auch mit den passenden Apps, um Inhalte auch online auf den Schirm zu holen. Netflix und Amazon sind so gut wie immer vorinstalliert, weitere Mediatheken lassen sich aus den jeweiligen App-Angeboten nachinstallieren. Nicht zu unrecht stellt sich daher die Frage: Wozu noch in einen externe TV-Stick oder gar eine Streaming-Box investieren?

Die Antwort ist einfach: Wer mit den Möglichkeiten seines Smart-TVs zufrieden ist, kann auf Apple TV, Fire TV und Co. getrost verzichten. Aber vor allem ältere oder günstige Fernseher haben zuweilen ein eher träges oder unaufgeräumtes Bedien-Interface. Da bieten Streaming-Boxen fast immer ein besseres Fernseherlebnis.
Vor allem aber halten die meisten Fernseherhersteller ihre Software nicht immer auf dem neuesten Stand. Dann kann es sein, dass die vorinstallierten TV-Apps aufgrund fehlender Updates nicht mehr auf alle Funktionen von Netflix und Co. zugreifen können. In diesem Fall ist ein externer Zuspieler die bessere Lösung, denn Apple TV, Fire TV und Konsorten bleiben lange aktuell. Im schlimmsten Fall ist eine veraltete TV-Software sogar ein Sicherheitsrisiko. Per Streaming-Box kann ein Fernseher offline genommen werden, ohne auf Online-Features und Videodienste wie Netflix zu verzichten.
Testsieger: Amazon Fire TV Stick 4K Max
Auch wenn die Entscheidung denkbar knapp ausfiel, geht unsere Top-Empfehlung auch dieses Mal wieder an Amazon. Der Fire TV Stick 4K Max ist eine sehr gute Weiterentwicklung des Fire TV Stick 4K, die mit besserer Performance, fehlerfreier Wiedergabe, großer App-Auswahl und praktisch lückenloser Unterstützung aller relevanten Streaming-Standards überzeugt.

Gegenüber dem weiterhin erhältlichen Fire TV Stick 4K bringt die Max-Version eine gesteigerte Systemleistung und die Unterstützung des modernen WiFi6-Standards. In Kombination mit der großen App-Auswahl und der breiten Unterstützung relevanter Streaming-Standards gib es derzeit keine bessere Lösung, um Netflix, Disney+ und Co. elegant auf den Fernseher zu bringen.
Technisch nahezu perfekt
Mit der Max-Variante bringt Amazon die bisher potenteste Version seines Fire-TV-Sticks auf den Markt. Technisch ist der Fire TV Max tatsächlich mit allen Wassern gewaschen. Gegenüber dem bereits sehr flotten Fire TV Stick 4K ist die Navigation durch die Benutzeroberfläche noch flüssiger gelöst.
Die höhere Leistung ist spürbar
Durch den neuen MediaTek-Prozessor MT8696 verspricht Amazon eine um bis zu 40 Prozent gesteigerte Leistung gegenüber den Vorgängermodellen. Auch ohne Benchmark-Zahlenspielereien macht sich der Geschwindigkeitszuwachs im Streaming-Alltag mit dem Fire TV Stick 4K Max bemerkbar, starten Inhalte doch pfeilschnell und verzögerungsfrei. Als einer der ersten Streaming-Lösungen auf den Markt unterstützt Amazon zudem den aktuellen WLAN-Standard WiFi 6. In Kombination mit einem passenden Router sind Wiedergabeverzögerungen auch bei technisch anspruchsvollen 4K-Inhalten endgültig kein Thema mehr.
Auch bei der Unterstützung von technischen Standards schöpft Amazon aus den Vollen. Ob Dolby Vision oder HDR10+, Dolby-Atmos-Klang oder die automatische Anpassung der Bildrate ans Quellmaterial, etwa 24p, der Fire TV Stick 4K Max glänzt in praktisch allen Disziplinen.
App-Vielfalt und Alexa-Integration
Eine große Stärke des Amazon-Systems ist die breite Auswahl von TV-tauglichen Apps. Von den öffentlich-rechtlichen Sendern über alle relevanten On-Demand-Streamingdienste für Video und Musik bis hin zu Live-Sendern wie Magenta TV oder Waipu.tv finden sich alle relevanten Content-Anbieter in Amazons App Store. Auch lokale Medien lassen sich dank Lösungen wie Plex oder das via Sideloading installierbare Kodi Media Center problemlos über den Fire TV Stick 4K Max wiedergeben. Der Stick ist damit die Universallösung für praktisch alle Medien, die auf den TV gehievt werden sollen.
Natürlich ist auch der neue Fire TV Stick 4K Max in Amazons Alexa-Ökosystem integriert. Per Druck auf die Mikrofontaste können wir mit der virtuellen Assistentin sprechen, um beispielsweise Apps zu starten, nach Filmen oder Serien zu suchen oder die laufende Wiedergabe zu steuern. Auch typische Alexa-Funktionen wie die Steuerung von vernetzten Smart-Home-Geräten oder die Abfrage von Infos wie der Wettervorhersage oder aktuellen Nachrichten sind möglich.
Im Test funktioniert die Sprachbedienung sehr gut und sogar noch ein Stück flotter als bei den Vorgängermodellen. Die Suche nach Inhalten klappt nicht nur bei Amazon, sondern auch bei Netflix und vielen anderen installierten Apps. Allerdings fällt auf, dass Amazon die hauseigenen Dienste bevorzugt behandelt und Bezahlinhalte auf Amazon teils zuerst präsentiert, obwohl der gleiche Content in anderen Abodiensten enthalten ist – das lösen Konkurrenten wie Roku oder Apple eleganter.
Neben der eingebauten Sprachsteuerung ist es auch möglich, den Fire TV Stick 4K mit einem vorhandenen Alexa-Lautsprecher zu steuern. Im Test konnten wir beispielsweise über einen Amazon Echo 4 problemlos einen Netflix-Film auf dem Stick starten. Insgesamt ist die Alexa-Integration in den Fire TV Stick 4K Max erneut sehr gut gelungen, zumal die Spracherkennung auch mit unsauberer Aussprache gut zurecht kommt. Wer keine Lust auf die Sprachassistentin hat, kann sie aber auch schlicht und einfach ignorieren. Anders, als vernetzte Lautsprecher, hört der Fire TV Stick 4K erst dann zu, wenn die entsprechende Taste gedrückt wird. In der aktuellen Integration bietet die Fernbedienung zudem direkten Zugriff auf die Streaming-Angebote von Disney+ und Netflix.
Schwächen?
Die größte Schwäche des Fire TV 4K Max ist eindeutig seine teils überfrachtete Benutzeroberfläche. Zwar funktioniert die Navigation durch die Menüs pfeilschnell, dennoch erfordert sie ein wenig Einarbeitungszeit. Vor allem im Vergleich zu Alternativen wie dem Apple TV 4K oder den Roku-Sticks muss Amazons Benutzeroberfläche Federn lassen – das gilt erst recht für die Werbung, die sich immer wieder auf den Startbildschirm schleicht. Dabei beschränkt sich Amazon auch nicht auf Film- und Serienvorschläge. Auch Eistee, der gerade bei Amazon im Angebot ist, schleicht sich auf die Startseite. Es wäre mehr als wünschenswert, wenn Amazon eine werbefreie Version anbieten würde – und sei es gegen Aufpreis, wie es bei den hauseigenen eBook-Readern der Fall ist.
Auch die Priorisierung von Amazons eigenem Content auf der Startseite oder in den Suchergebnissen dürfte nicht jedem gefallen. In der Praxis lassen sich zwar auch Inhalte bei anderen Anbietern gut aufspüren, die Ergebnisse dürften aber gerne transparenter sein.
Für Smartphone-Inhalte nicht optimal
Vor allem im Vergleich zu den Lösungen von Google und Apple fällt zudem die nicht optimale Übertragung von Smartphone-Inhalten auf den Fire TV auf. Amazon wehrt sich bis heute gegen die Integration des offenen Chromecast-Protokolls, über das Fotos und Videos leicht auf den Fernseher gebracht werden können. Zwar bieten auch die Fire-TV-Sticks die Möglichkeit zur Spiegelung vom Smartphone, allerdings funktioniert das längst nicht mit allen Modellen.
Amazon Fire TV Stick 4K Max im Testspiegel
Amazon hat mit seinem neuen Fire TV Stick 4K Max viel richtig gemacht. Das zeigt auch das insgesamt sehr positive Testecho des Fire TV Stick 4K Max.
Für Computer Bild ist der Neuzugang genau wie für uns der »beste Streaming Stick«. Christoph de Leuw lobt das hohe Arbeitstempo und die absolut fehlerfreie Wiedergabe von Bild und Ton in allen relevanten Formaten. Kritik gibt es zwar auch, etwa an der fehlenden Unterstützung für AirPlay oder Chromecast, doch durch seine Kerndisziplin macht der Stick vieles Wett. Als Schulnote gibt es die aktuelle CoBi-Bestmarke von 1,4 (sehr gut) und ein entsprechend positives Testfazit:
»Mit dem Fire TV Max bringt Amazon seinen ausgereiftesten Streaming-Stick auf den Markt – der mit großem App-Angebot, einfacher Bedienung sowie fehlerfreier Bild- und Tonwiedergabe in allen relevanten Formaten auch die Konkurrenz in den Schatten stellt.«
Richard Schaber von Digital Fernsehen sieht im Fire TV Stick 4K Max eine sinnvolle Weiterentwicklung der Fire-TV-Plattform zwar gäbe es für Besitzer des 4K-Vorgängermodells keinen Grund zum Umstieg, doch vor allem die WiFi-6-Unterstützung sei ein Vorteil des Amazon-Neulings:
»Das wesentlichste neue Feature des Amazon Fire TV Stick 4K Max ist wohl die Unterstützung des neuen Wi-Fi 6. Damit werden Verbindungsqualität und Geschwindigkeit im drahtlosen Heimnetzwerk deutlich verbessert – sofern die notwendige kompatible Hardware im WLAN aktiv ist und ein entsprechendes Signal aussendet.«
Alternativen
Die vielleicht beste Alternative zum Fire TV Stick kommt von Apple. Der Apple TV 4K ist zwar deutlich teurer als Amazons TV-Stick, kann aber dafür auch mehr – zumindest, wenn auch weitere Apple-Geräte im Einsatz sind. Deutlich günstiger fährt man mit dem Roku Streaming Stick 4K. Der Amazon Fire TV Cube bietet ein teures, aber überaus interessantes Upgrade zum Testsieger. Wer Android bevorzugt, fährt mit dem Nvidia Shield TV 2019 am besten. Dessen Top-Feature ist die gute Integration von Gaming-Diensten wie GeForce Now sowie das hervorragende Upscaling von SD-Material auf die 4K-UHD-Auflösung.
Apple-Alternative: Apple TV 4K (2022)
Auch in seiner insgesamt fünften Generation und der dritten seit dem Wechsel das aktuelle Design ist der Apple TV 4K (2022) eine herausragende Streaming-Lösung. Für das 2022er-Modell hat Apple den internen Speicher auf 64 bzw. 128 Gigabyte verdoppelt, außerdem kommt mit dem Apple A15 ein deutlich schnellerer Prozessor als im Vorgängermodell zum Einsatz. Äußerlich hat sich weder an der Box noch an der Siri-Fernbedienung viel getan, letztere wird aber in dieser Generation via USB-C-Kabel anstelle eines Lightning-Anschlusses geladen.

Die Kerntugenden des Apple TV 4K bleiben weiterhin bestehen. So gefällt die Oberfläche er Streaming-Lösung durch eine aufgeräumte und unaufgeregte Art, die vor allem im Vergleich zum recht überladenen Amazon-System überzeugen kann. Apps aus dem Apple-typisch gut bestückten App Store laden schnell und laufen zu jeder Zeit rund. Gänzlich werbefrei ist zwar auch Apples Oberfläche nicht (vor allem Inhalte wie Apple TV+ oder Apple Fitness werden recht häufig in den Vordergrund gestellt), Werbebanner für Eistee oder andere Streaming-fremde Produkte muss man hier aber nicht fürchten.
Auch die Navigation durch die Menüs ist mit der minimalistischen Fernbedienung einfach möglich. Neben einem Vier-Sterne-Klickrad verfügt diese auch über ein im Auswahlknopf integriertes Touchpad, was vor allem Bewegungen durch längere Textlisten erleichtert. Wer das nicht will, kann das Touchpad auch deaktivieren. Apples Sprachassistentin Siri wird per Druck auf die seitliche Mikrofontaste aktiv. Darüber lassen sich per Sprachbefehle Apps und Inhalte starten (die Suche funktioniert App-übergreifend) oder auch HomeKit-kompatible Smart-Home-Geräte steuern.
Apropos Smart Home: In der Version mit 128 GB Speicherplatz unterstützt das Apple TV den neuen Smart-Home-Standard Matter und kann als ein so genannter Border-Router konfiguriert werden. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte den Aufpreis von rund 30 Euro in Kauf nehmen. Die Upgrade-Version bietet außerdem einen Ethernet-Anschluss, der bei der kleineren Variante fehlt.
Auf der technischen Seite lässt das Apple TV 4K (2022) nach wie vor nichts vermissen. Es unterstützt mit HDR10+ und Dolby Vision beide wichtigen HDR-Formate, skaliert auch FullHD-Inhalte sauber auf 4K-Fernseher hoch und passt auch die Bildrate in Apps dynamisch an den Inhalt an. Anders ausgedruckt: Unabhängig vom Streaming-Dienst waren wir mit der Streaming-Leistung des Apple TV 4K rundheraus zufrieden.
Schon isoliert das Apple TV 4K (2022) eine sehr gute Streaming-Lösung. Ihre vollen Stärken entfaltet die Apple-Box aber nach wie vor vor allem im Zusammenspiel mit anderen Apple-Geräten und Diensten. So ist die Ersteinrichtung über ein vorhandenes iPhone oder iPad in wenigen Minuten erledigt, während Android-Nutzer oder Neueinsteiger Zugangsdaten und WLAN-Passwörter über die Fernbedienung eintippen müssen.
Die Spiegelung oder Medienwiedergabe über Apples AirPlay-2-Protokoll funktioniert ebenso zuverlässig wie die lippensynchrone Tonausgabe auf kompatible Kopfhörer oder Lautsprecher wie Apples AirPods Pros oder HomePods.
Auch Apple-Dienste wie die iCloud-Fotogalerie, Apple Fitness oder Apple Arcade sind nahtlos in das tvOS-System integriert. Apples Spieleflatrate für rund 5 Euro im Monat kommt mit dem Apple TV 4K und einem separaten Bluetooth-Controller gut auf Fernsehern zur Geltung. Highlights auf Konsolen-Niveau sind in der Arcade aber nach wie vor rar gesät. Daran ändert auch der Zugewinn an Prozessorleistung wenig, denn die bislang verfügbaren Spiele laufen auch auf dem schwächeren Vorgängermodell rund.
Trotzdem: Als Gesamtpaket ist das Apple TV 4K (2022) eine hervorragende Streaming-Lösung. Wer auch sonst mit iPhone, iPad oder Mac unterwegs ist, findet unserer Meinung nach nichts besseres – auch nicht in der Preisregion. Ob sich die hohe Investition aber auch für Menschen lohnt, die nicht in Apples Gerätekosmos zuhause sind, lässt sich nur schwer sagen. Auch Android-Nutzer dürften sich über die klare und vergleichsweise werbefreie Benutzeroberfläche freuen, verzichten dafür aber auf viele Synergie-Effekte. Hier liefern Lösungen wie das Nvidia Shield TV oder die Nokia Streaming Box 8010 tendenziell die bessere Lösung.
Neuzugang mit viel Komfort: Roku Streaming Stick 4K
Im Herbst 2021 ist der US-Streaming-Pionier Roku mit einer Reihe neuer Streaming Sticks in Deutschland gestartet. Der Roku Streaming Stick 4K bietet tatsächlich eine hochinteressante Alternative zu unserer neuen Top-Empfehlung. Hauptgrund dafür ist die überragende Benutzeroberfläche. Das Roku-System ist nicht nur angenehm reduziert und verzichtet – von einigen Content-Empfehlungen abgesehen – auf aufdringliche Werbung, es bietet auch pfeilschnellen Zugriff auf alle unterstützten Streaming-Inhalte. Zwar erfordert die Ersteinrichtung ein kostenloses Roku-Benutzerkonto, anschließend sind die Wege zu den Streaming-Diensten von Netflix, Amazon Prime und Co. aber angenehm kurz.

Die minimalistische Fernbedienung bietet wie die des Google Chromecast Lautstärketasten an der Seite, sodass der Griff zur TV-Fernbedienung zur Lautstärkeregelung entfällt. Als zumindest für den hiesigen Markt etwas fragwürdig empfinden wir die bereits belegten Tasten, die neben Netflix und Apple TV+ auch direkten Zugriff auf die Dienste von Spotify und Rakuten TV bieten – Disney+ oder Amazon Prime Video wären hier wohl die populäreren Lösungen gewesen.



Roku bezeichnet Streaming-Apps als »Channels«, die nach der Installation auf einer übersichtlichen Kacheloberfläche erscheinen. Der zugehörige Store ist gut gefüllt, auch Dienste wie Sky Ticket oder Apple TV+ sind vorhanden. Lediglich einige Live-TV-Dienste wie Waipu.tv oder Magenta TV fehlten in unseren Stichproben, obwohl es einen dedizierten Bereich für Live-Fernsehen im Channel Store gibt – hier liegt Amazon eindeutig vorn. Auch die Gaming-Plattform Twitch gibt es derzeit nur über Umwege auf Roku-Playern.
Ein Highlight der Roku-Oberfläche ist die vielseitige Suche nach Inhalten. Neben Filmen und Serien können beispielsweise auch Schauspielerinnen und Schauspieler abgefragt werden. Die Ergebnisse präsentiert das Roku-System dann übersichtlich nach Anbieter sortiert und zeigt dabei auch an, ob gegebenenfalls Leih- oder Kaufkosten anfallen oder die Inhalte im Abo-Paket enthalten ist. Kaum ein Mitbewerber setzt die Suche so benutzerfreundlich um. Umso ärgerlicher ist da, dass die Sprachsuche über die dedizierte Taste auf der Roku-Fernbedienung nicht immer treffgenau agiert. So zeigt uns die Suche nach »Bojack Horseman« nicht etwa die preisgekrönte animierte Netflix-Serie, sondern den Film »Horsemen« an, obwohl der Suchbegriff korrekt erkannt wurde. Geben wir die Begriffe hingegen manuell ein, erscheint das korrekte Ergebnis sofort. Hier hat Roku gegenüber der Konkurrenz von Amazon, Apple und Google durchaus noch Verbesserungspotenzial.
Technisch gibt es wenig bis gar nichts zu meckern. Das Top-Modell der Roku-Streamingsticks unterstützt neben der 4K-UHD-Auflösung auch die Darstellung von HDR-Formaten inklusive Dolby Vision und HDR10+. Entsprechende Inhalte erstrahlten im Test auf einem LG-OLED-TV mit ansprechend hoher Bildqualität. Die Wiedergabe war dabei auch in eher schlechten WLAN-Umgebgungen erfreulich stabil. Auf Dolby-Atmos-Ton muss allerdings verzichtet werden.
Sehr gut gefallen hat uns im Test des Roku Streaming Stick 4K die Verzahnung mit dem Smartphone. So bietet die Roku-App für Android und iOS nicht nur die Möglichkeit, den Player über das Smartphone zu steuern, auch die Suche und das Starten von Inhalten ist einfach möglich. Selbst mit der Apple Watch können wir den Stick unkompliziert fernbedienen. Toll für Apple-Fans ist zudem die vollständige Unterstützung von Apple AirPlay, die sich nicht hinter dem deutlich teureren Apple TV 4K verstecken muss. Auf Android-Smartphones muss für die Übertragung von Fotos und Videos hingegen je nach Modell der Umweg über die Roku-App gegangen werden. Einfacher als bei Amazon ist es aber in beiden Fällen.
Detailschwächen wie die nicht optimale Sprachbedienung und das Fehlen von Live-TV-Diensten verhindern, dass der Roku Streaming Stick Von diesen Kritikpunkten abgesehen beweist der Roku Streaming Stick 4K, warum der Hersteller in den USA eine so gewichtige Rolle im Markt der Streamingboxen spielt. Vor allem die aufgeräumte und nahezu werbefreie Benutzeroberfläche, die – zumindest bei direkter Eingabe – sehr gute Suche und die tolle Smartphone-App sind echte Highlights. Vor allem Menschen, die mit der engen Bindung des Fire TV Sticks an Amazon nichts anfangen können, finden bei Roku eine sehr gute Alternative.
Amazon-Upgrade: Amazon Fire Cube (2022)
Der Amazon Fire TV Cube (2022) ist unsere Upgrade-Empfehlung für alle, die sich in Amazons Ökosystem wohl fühlen. Der Streaming-Würfel bietet einen leistungsfähigeren Prozessor als der Stick 4K Max, unterstützt Alexa-Sprachbefehle auch ohne Druck auf die Fernbedienung und bietet außerdem Anschlussmöglichkeiten, die den Fire TV Sticks fehlen.

Die 2022er-Version des Cube ist durch den Stoffbezug schicker als der Klavierlack-dominierte Vorgänger. Im kompakten Gehäuse findet sich neben dem obligatorischen HDMI-Ausgang auch ein HDMI-Eingang. An diesen können beispielsweise externe Zuspieler wie Sat-Receiver angeschlossen und durchgeschleift werden. Über die Fire TV Remote lassen sich die Geräte sogar steuern. Die optionale Infrarot-Erweiterung zur Steuerung von Geräten, die nicht via HDMI-CEC bedienbar sind, muss in der neuen Generation aber separat erworben werden.
Leider beschränkt Amazon die Bildrate beim HDMI-Passthrough auf 60 Hertz – moderne Spielkonsolen mit ihren bis zu 120 Hertz sollten also weiterhin direkt mit dem Fernseher verbunden werden. Dennoch kann der HDMI-Eingang in vielen Szenarien einen Mehrwert darstellen.
Ansonsten bietet der Fire TV Cube einen USB-Anschluss, über den Festplatten und USB-Sticks zur Medienwiedergabe angesteckt werden können sowie einen Ethernet-Port. Letzter ist wenig zeitgemäß auf 100 Mbit/s beschränkt, in unseren Tests genügte die Bandbreite aber für alle UHD-Formate via Streaming und im Netzwerk. Beim WLAN hat Amazon hingegen deutlich aufgerüstet, unterstützt der Cube doch sogar das moderne Wi-FI 6E samt seines 6-GHz-Frequenzbands – einen entsprechenden Router vorausgesetzt. Doch auch im von uns getesteten 5-GHz-WLAN war der Empfang stets top.
Das eigentliche Highlight des Cubes im Vergleich zum Fire TV Stick ist aber die bessere Integration der Spachassistentin Alexa. Der Fire TV Cube verfügt über Richtmikrofone, die Sprachbefehle zuverlässig erkennen. So lässt sich sowohl die Wiedergabe auf dem TV als auch Alexa-taugliche verbundene Smart-Home-Geräte steuern, ohne dass dafür zur Fernbedienung gegriffen werden muss.
Die Spracherkennung klappt dabei in unseren Tests sehr gut und sogar noch etwas zuverlässiger als beim Vorgänger – selbst, wenn der Fernseher gerade relativ laut tönt. Auch bei der Einrichtung von Funktionen hilft Alexa auf Wunsch weiter, die Antworten kommen dabei gut verständlich aus dem integrierten Lautsprecher. Der klingt wie schon beim Vorgänger sehr gut!
Die Hoffnung, per Fire TV Cube einen separaten Echo-Lautsprecher zu ersetzen, wird aber auch dieses Mal nicht erfüllt. Amazon verzichtet nach wie vor auf die Möglichkeit, Musik, Radio und Podcasts mit ausgeschalteten Fernseher wiederzugeben. Starten wir beispielsweise einen Internetradio-Sender, wird er über den Fernseher bzw. daran angeschlossene Lautsprecher wiedergegeben.
Von den genannten Punkten abgesehen entspricht die grundlegende Nutzererfahrung des Fire TV Cube der der anderen Fire-TV-Lösungen. Die Navigation durch die Benutzeroberfläche und verfügbare Apps ist dabei stets problemlos und flott möglich. Von der Mehrleistung des Prozessors merken wir aber im Alltag nichts, da auch der Fire TV Stick 4K Max nach wie vor sehr zügig agiert. Leider verzichtet Amazon aber auch bei seinem Premium-Streamer nicht auf Werbeeinblendungen.
Wer sich damit arrangieren kann, findet im Amazon Fire TV Cube (2022) eine vielseitige Streaming-Lösung mit cleveren Extrafunktionen. Neben der sehr guten Alexa-Integration dürfte der Cube auch für kommende Updates von Fire OS genug Reserven bieten. Der deftige Aufpreis lohnt sich aber nur, wenn die Extras wie der HDMI-Port oder die »freihändige« Alexa-Funktion wirklich benötigt wird.
Android-TV-Luxus: Nvidia Shield TV 2019
Auch nach fast drei Jahren ist die 2019er-Version des Nvidia Shield TV für uns eine der besten Streaming-Lösungen auf dem Markt. Die wohl wichtigste ist die Unterstützung des dynamischen HDR-Formats Dolby Vision. Das unter anderem von Netflix präferierte HDR-Format wird nun direkt vom Shield TV wiedergegeben. Das Konkurrenz-Format HDR10+ fehlt zumindest zum Testzeitpunkt noch.

Nvidia hat seine Shield-Produkte in der Vergangenheit aber langfristig mit Updates und neuen Funktionen versorgt, mit ein wenig Glück landet HDR10+ also künftig auf dem Gerät – zumindest Stand Winter 2022 ist das aber nicht der Fall. Soundseitig bietet Nvidia bei seinem neuen Streamer die Unterstützung von Dolby Atmos, die bei den Vorgängern noch fehlte.
Optisch hat Nvidia sein Standard-Shield-TV vollständig überarbeitet. Das kantige Box-Design der Vorgänger ist der Pro-Ausgabe vorbehalten. Die Standardausgabe steckt hingegen in einem zylinderförmigen Metallgehäuse. Das ist ungewöhnlich, findet dafür aber auch unauffällig hinter dem TV Platz.
Auch die neue Fernbedienung im dreieckigen Design ist ein Hingucker – und ein Upgrade gegenüber den Vorgängern. Nicht nur bietet die Remote eine sensorgesteuerte Hintergrundbeleuchtung, auch die Steuerung des Fernsehers via Infrarot ist nun möglich. Zudem reagiert die Fernbedienung deutlich zuverlässiger als die der Vorgängergenerationen.
Softwareseitig setzt Nvidia beim Shield TV weiter auf Googles Android TV, mittlerweile gibt es aber ein Update auf Android TV 11 samt Google-TV-Oberfläche. Nvidia genießt einen ausgezeichneten Ruf, selbst das Ur-Shield-TV von 2015 wird noch mit Aktualisierungen versorgt. Basisfunktionen wie die integrierte Chromecast-Funktion sowie der über die Fernbedienung aktivierte Google Assistant sind vorhanden. Schon die Vorgänger boten eine für alle Android-Apps (inklusive Kodi) mehr als ausreichende Leistung.
Im neuen Shield arbeitet der überarbeitete Tegra X1+ Chipsatz, der laut Hersteller bis zu 25 Prozent flotter arbeitet als sein Vorgänger. Auch ohne Benchmarks können wir sagen, dass nicht nur nur die Bedienoberfläche, sondern auch die Wiedergabe von lokalen oder gestreamten Videos sämtlicher Formate absolut ruckelfrei funktionieren.
Ein interessantes Feature ist das zuschaltbare Hochskalieren von Videomaterial auf die 4K-UHD-Auflösung. Nvidia hat das Shield TV 2019 auf Basis von neuronalen Netzwerken darauf trainiert, niedrigere Videoauflösungen KI-gesteuert hochzurechnen. Was sich nach Marketing-Hülsen anhört, gefällt uns im Praxistest der Streaming-Röhre erstaunlich gut. Vor allem 720p-Material, das wir beispielsweise mit Kodi oder dem VLC-Player abspielen, wirkt nach dem Zuschalten des Upscalings einen Tick schärfer. Über einen Knopf an der Fernbedienung lässt sich das Feature jederzeit abschalten, außerdem zeigt ein Demo-Modus das Ergebnis in einem Echtzeit-Splitscreen. Mittlerweile hat Nvidia das Upscaling durch Updates nochmals verbessert. So können nun auch Live-Inhalte mit 60 Bildern pro Sekunde skaliert werden. In einem Test mit einer Fußballübertragung konnte uns das Ergebnis durchaus überzeugen.
Neben der nahezu perfekten Medienwiedergabe setzt Nvidia weiterhin auf Gaming-Funktionen des Shield TV. Dabei sind nicht nur die diversen und optimal laufenden Android-Spiele, sondern vor allem der Game-Streaming-Service Geforce Now erwähnenswert. Der Abo-Dienst erlaubt es, PC-Spiele auf den Cloud-Rechnern von Nvidia laufen zu lassen, ohne dafür einen High-End-Gaming-PC zu benötigen. Anders, als bei der mittlerweile eingestellten Konkurrenz von Google Stadia können Spieler dabei auch ihre bereits gekauften Games von Plattformen wie Steam oder Epic Games spielen – allerdings hat sich Nvidia noch nicht mit allen Publishern geeinigt.
Auf dem Shield TV läuft Geforce Now in unserem Test praktisch fehlerfrei. Mit Bluetooth-Gamepad, Maus und Tastatur streamen wir Spiele wie The Witcher 3 oder Rocket League flüssig auf den Wohnzimmer-TV. Aus Spielersicht kann man nur hoffen, dass die Spiele-Publisher sich mittelfristig mit Nvidia einigen – eigentlich sollte es 2K und Co. egal sein, ob ihre Kunden die bei Steam und Co. gekauften Titel lokal auf einem PC installieren oder aus der Cloud auf den TV holen. Dank diverser Updates beherrscht das Shield TV zudem die Möglichkeit, Fernseher automatisch für das Gaming zu optimieren.
Auch abseits der überragenden Gaming-Funktionen liefert Nvidia mit dem Shield-TV 2019 ein Premium-Upgrade zum Fire TV und die beste Android-TV-Lösung. Die Kombination aus hoher Leistung, umfangreicher Feature-Liste, Gaming-Extras und langer Versorgung mit Updates kann die vergleichsweise hohen Mehrkosten rechtfertigen. Wer allerdings den Fokus auf das reine Medienstreaming legt, fährt mit dem Fire TV Stick 4K günstiger – aus diesem Grund bleibt er unser Testsieger. Mit der Nokia Streaming Box 8010 gibt es zudem mittlerweile eine ähnlich hochwertige Android-TV-Lösung, die mit zusätzlichen Anschlüssen und schicker Fernbedienung ebenfalls einen Blick wert ist.
Außerdem getestet
Google Chromecast mit Google TV
Der Google Chromecast mit Google TV war lange eine unserer Top-Alternativen. Empfehlenswert ist der Stick nach wie vor. Nicht nur bietet der Chromecast erstmals seit seiner Premiere im Jahr 2013 eine eigene Benutzeroberfläche samt Fernbedienung und App Store, die neue Benutzeroberfläche Google TV tritt gleichzeitig das Erbe von Android TV an, auf dem sie rein softwareseitig weiterhin basiert.
Die Bedienoberfläche Google TV erinnert stark an Android TV, wirkt dabei aber noch ein wenig freundlicher und flexibler. Auf der Startseite bündelt der Chromecast aktuelle Inhaltsempfehlungen der eingerichteten Streaming-Dienste, außerdem lassen sich Filme, Serien und Apps gezielt durchforsten. Die App-Auswahl entspricht der von Android TV, mit Ausnahme von Sky Q ist praktisch alles vertreten, was im Streaming-Sektor von Bedeutung ist. Neben direkt auf dem Stick installierten Apps lassen sich Inhalte in bekannter Chromecast-Manier auch von Google-Cast-kompatiblen Smartphone-Apps auf den TV bringen. Das funktioniert sowohl mit Android-Handys als auch mit vielen iPhone-Apps.
Sehr gut ist die Suche nach Filmen und Serien gelöst. Google TV präsentiert die Inhalte samt Bewertung und Filmtrailern, außerdem zeigt der Stick die Verfügbarkeit bei den verschiedenen Anbietern an. Auch die Suche nach Darstellern, Genres und mehr ist problemlos möglich.
Die kleine Fernbedienung des Chromecast liegt gut in der Hand und bietet schnellen Zugriff auf YouTube und Netflix. Über eine dedizierte Taste lassen sich Anfragen an den Google Assistant stellen, mit denen neben Inhaltssuchen auch verbundene Smart-Home-Geräte gesteuert oder Google-Suchabfragen ausgelöst werden können. Gewöhnungsbedürftig sind die an der rechten Seite der Remote untergebrachten Lautstärketasten. Davon abgesehen geht die Steuerung des ersten Chromecast mit echter Benutzeroberfläche insgesamt leicht von der Hand.
Wer ohnehin mit einem Google-Smartphone unterwegs ist und nicht zu tief in die Tasche greifen will, kann nach wie vor zum Google Chromecast greifen. Mittlerweile hat Google die interne Android-TV-Software auf Version 12 aktualisiert und diverse Probleme mit der Fernbedienung behoben. Als einfache Streaminglösung macht der Google Chromecast daher nach wie vor einen guten Job. Im Android-TV-Sektor ist das Nvidia Shield TV oder auch die Nokia Streaming Box 8010 aber nochmals deutlich besser aufgestellt.
Google Chromecast HD
Mit dem Chromecast HD liefert Google eine günstigere Streaming-Lösung für Besitzer von FullHD-Fernsehern. Wie sein teurerer 4K-Verwandter setzt er auf die überarbeite Google-TV-Oberfläche, die auf Android TV 12 aufsetzt. Tatsächlich bietet er vom fehlenden 4K-UHD-Support abgesehen eine ähnlich ausgereifte Benutzererfahrung wie der 2020er-Chromecast.
Der Google Play Store ist gut gefüllt, die Cast-Funktion für Fotos und Medien wird von vielen Apps unterstützt und auch die Bedienung mit der überschaubaren Fernbedienung und optionalen Google Assistant ist gelungen. Vor allem im Vergleich zu den günstigeren Fire-TV-Modellen wie dem Fire TV Stick Lite überzeugt auch die Leistung des Google-Sticks. Die Navigation durch die Google-TV-Oberfläche geht flott vonstatten, Streams laufen zuverlässig durch.
Wer die aufgeräumte Google-TV-Oberfläche mit ihren Android-fokussierten Möglichkeiten mag und mit einer FullHD-Auflösung leben kann, bekommt hier eine ebenso gute wie günstige Möglichkeit, einen Fernseher Smart-fähig zu machen.
Apple Apple TV 4K (2021)
Der Apple TV 4K (2021) ist in vielen Shops noch erhältlich und teils günstiger als sein 2022er-Update. Trotz älterem Chipsatz und kleinerem Speicherplatz kann er damit für Apple-Fans immer noch eine lohnenswerte Investition sein.
Denn: Die Benutzererfahrung ist auch auf dem älteren Apple A12 Prozessor herausragend, die Bedienung dank gewohnt guter Update-Versorgung auf dem gleichen Niveau wie beim neueren Modell und die Verzahnung mit anderen Apple-Produkten funktioniert auch beim Apple TV 4K (2021) konkurrenzlos gut. Ebenfalls schon an Bord ist die verbesserte Siri-Fernbedienung, die hier allerdings noch mit Lightning anstelle von USB-C geladen wird. Dafür bietet sie schon das Klickrad samt Touch-Funktionen anstelle der umstrittenen 2017er-Fernbedienung, die nur die Gestensteuerung beherrschte.


Das Apple TV 4K (2021) ist also ein nach wie vor herausragendes Gerät für Apple-Fans. Dennoch: Mit Hinblick auf die Neuerungen des 2022er-Modells lohnt sich der Kauf nur, wenn der Preis deutlich geringer ausfällt. Die genannten Einschränkungen für Nicht-Apple-Nutzer gelten hier natürlich genauso, wie beim Nachfolger.
Amazon Fire TV Cube
Der Amazon Fire TV Cube (2020) ist immer noch erhältlich und ein gutes Stück günstiger als sein Nachfolger. Von diesem unterscheidet sich der »alte« Cube zwar optisch und von den Leistungsdaten her deutlich, doch in der Praxis teilt er sich viele Eigenschaften. So funktioniert die freihändige Alexa-Bedienung hier fast genauso gut. Auch bei der Leistung gibt es nichts zu meckern, wenn der 2022er-Cube auch mehr Reserven für die Zukunft bereithält.
Der HDMI-Eingang für externe Geräte fehlt hier zwar, im Gegenzug legt Amazon aber die Infrarotverlängerung hier mit in den Karton.
Davon abgesehen ist der Amazon Fire TV Cube eine ähnlich sinnvolle Weiterentwicklung zum Fire TV Stick 4K und zum Fire TV Stick 4K Max wie der neue Cube. Die erweiterte Gerätesteuerung über Infrarot sowie Alexa-Befehle auf Zuruf können in vielen Szenarien praktisch sein. Liegt der Fokus aber auf der reinen Streaming-Wiedergabe, ist der klassische Stick unserer Meinung nach die bessere und günstigere Wahl. Der 2022er-Cube liegt hingegen vor allem durch den neuen Prozessor sowie der WiFI-6E-Unterstützung vor. In der Praxis ist der Unterschied zwischen den Würfelgenerationen aber weit weniger spürbar, als die technischen Daten vermuten lassen.
Amazon Fire TV Stick 4K
Der Amazon Fire TV Stick 4K ohne den Namenszusatz »Max« ist weiterhin erhältlich und günstiger als sein aufgebohrter Nachfolger. Abgesehen vom fehlenden WiFi 6 und des langsameren Prozessors entspricht die Nutzererfahrung des Vorgängers im Großen und Ganzen der des Max. Wer damit leben kann, dass Apps etwas langsamer starten und die Navigation durch die Oberfläche nicht ganz so flott vonstatten geht, kann hier durchaus Geld sparen. Auf der anderen Seite hat der Amazon Fire TV Stick 4K Max mehr Leistungsreserven für künftige Updates und neue Apps. Auf lange Sicht kann sich die Mehrinvestition in die leistungsfähigere Hardware also durchaus auszahlen.
Nokia Streaming Box 8010
Die österreichischen Hersteller Streamview vertriebene Nokia Streaming Box 8010 ist eine hervorragende Alternative für Menschen, die Android TV nutzen möchten. Mit 32 GB internen Speicherplatz, einem flotten Prozessor und breiten Anschlussmöglichkeiten (etwa zwei USB-Ports, Ethernet und einem optischen Ausgang) ist die Nokia-Lösung sowohl für Streaming-Dienste als auch für Wiedergabe lokaler Medien bestens geeignet.
Nichts zu meckern gibt es auch an der Performance. Apps und Streams starten zuverlässig und stabil, die Bildqualität sowohl von 4K-HDR- als auch klassischem FullHD-Material überzeugt auf unserem LG-OLED-Testfernseher. Insgesamt liefert die Streaming Box 8010 im Test also eine sehr gute Leistung ab, die nur wenig zu Wünschen übrig lässt.
Unsere Empfehlung für Android-Fans bleibt trotz der genannten Vorteile aber das Nvidia Shield TV. Es bietet zusätzliche Funktionen wie das exzellente Upscaling sowie die Gaming-Features über GeForce Now. Zudem leistet Nvidia jahrelange garantierte Android-Updates, die sich unter anderem in der mittlerweile verfügbaren Google-TV-Oberfläche zeigen.
Die Entscheidung ist aber knapp. Wer auf Gaming weniger Wert legt und im Gegenzug mehr Anschlüsse bevorzugt, ist bei der Nokia-Lösung besser aufgehoben. Für Android-Fans liefert Streamview damit eine gute, wenn auch recht kostspielige Alternative.
Thomson THA100
Die Thomson THA100 Android-TV-Box ist eine solide, aber auch absolut unauffällige Mittelklasselösung für 4K-UHD-Fernseher. Ausgestattet mit Android TV bringt sie Android-TV-Apps und Chromecast-Inhalte zuverlässig auf den Bildschirm. Softwaretechnisch hängt die Box allerdings zurück. Zum Testzeitpunkt Ende 2022 lief mit Android TV 10 nicht nur eine alte Version des Google-Systems auf der Box, auch der Android-Sicherheits-Patch war über ein Jahr alt – hier sollte der Hersteller dringend nachliefern.
Rein funktional haben wir aber wenig an der Thomson THA100 auszusetzen. Die verfügbaren Streaming-Apps funktionieren, die Oberfläche reagiert ausreichend flott und die zusätzlichen Anschlüsse wie Ethernet und zwei USB-Ports sorgen für Flexibilität. Eine Empfehlung können wir dennoch nur eingeschränkt aussprechen: In der Preisklasse liefert beispielsweise der Chromecast das sehr viel rundere Android- bzw. Google-TV-Erlebnis, wenn auch mit weniger Anschlüssen. Wer mehr investiert, findet in den Lösungen von Nokia oder Nvidia die deutlich besseren Lösungen .
waipu.tv 4K Stick
Der TV-Streamingdienst Waipu.tv hat mit dem Waipu.tv-Stick eine eigene Streaming-Lösung auf den Markt gebracht. Ähnlich wie beim Magenta TV Stick dient dabei Google Android TV als Basis, welches umfangreich auf die Funktionsweise des Waipu.tv-Angebots zugeschnitten ist. So erhalten Abonnenten nach dem Start direkten Zugriff auf die Senderlisten, außerdem öffnet eine dedizierte Taste auf der Fernbedienung das On-Demand-Angebot Waiputhek.
Die Remote bietet neben der Steuerung der TV-Lautstärke auch klassische Nummerntasten, mit denen die je nach Abo-Plan über 100 TV-Sender direkt aufrufbar sind. Nicht nur deshalb dürfte der Stick vor allem für Waipu.tv-Kunden interessant sein, sind Empfang, Performance und Bedienung des Sticks doch komplett auf das Programmangebot fokussiert. Im Vergleich mit dem ähnlich angelegten Magenta-TV-Stick der Telekom kann der Waipu.tv 4k Stick mit einer deutlich flotteren Umschaltzeit zwischen den Kanälen punkten. Wer den TV-Service als Alternative zu Kabel- oder Satellitenempfang verwendet, bekommt mit dem Stick also eine nahezu ideale Ergänzung.
Abseits von des Waipu.tv-Angebots macht Stick als Android-TV-Lösung einen ordentlichen, wenn auch unspektakulären Job. Das große App-Angebot des Play Stores holt nach Anmeldung beim Google-Konto alle relevanten Anbieter auf den Stick und auch die Inhalte-Übertragung via Chromecast-Protokoll ist an Bord. Wie der Name verrät, gibt der Stick Inhalte in 4K-UHD-Auflösung aus, auf Dolby-Vision-HDR muss allerdings verzichtet werden. Auch der Raumklang Dolby Atmos wird nicht unterstützt. Wer entsprechendes TV-Equipment einsetzt, ist mit einem anderen Streaming-Stick daher besser beraten. Das ist schade, schlägt der waipu.tv 4K Stick doch ansonsten sehr erfolgreich die Brücke zwischen linearem TV und Streaming-Angeboten.
Roku Streambar
Die Roku Streambar ist eine Besonderheit auf dem Streaming-Markt. Sie vereint die Fähigkeiten der Roku Streaming-Sticks mit einer kompakten Soundbar, die den TV-Klang deutlich aufwerten soll. Tatsächlich klingt die Playbar insgesamt recht ordentlich und liefert einen ausgewogenen Sound bei Dialogen, Musik und auch Actionszenen. Vor allem für Fernseher mit schwachen internen Lautsprechern oder auch PC-Monitore ist die Playbar damit eine gute und vergleichsweise günstige Option für ein Sound- und Streaming-Upgrade. Freilich darf man dabei keinen Klang auf Kinoniveau oder Dolby-Atmos-Raumklang erwarten, für mittelgroße Wohnzimmer sind die Lautstärke und das Klangbild aber durchaus geeignet. Schön ist die Möglichkeit, Musik via Bluetooth abspielen zu können.
Davon abgesehen verfügt die Roku Streambar über die gleichen Streaming-Funktionen wie die anderen Roku-Lösungen. Die Fernbedienung erlaubt die Steuerung der TV-Lautstärke und bietet einen Knopf für die gute Sprachsuche des Roku-Systems. Auch die Steuerung über die Roku-App ist problemlos möglich. Leider verzichtet Roku bei der Streambar auf die Unterstützung von Dolby Vision, die dem Roku Streaming Stick 4K vorbehalten bleibt. Entsprechende HDR-Inhalte werden also nur im eingeschränkten HDR10-Format wiedergegeben – hier verschenkt die Streaming-Soundbar einiges an Potenzial. Davon abgesehen ist ihr Kombi-Ansatz aus Klang- und Smart-TV-Paket eine interessante Lösung.
Roku Express 4K
Der Roku Express 4K ist eine leicht abgespeckte Version des Roku Streaming Stick 4K. Gegenüber der 20 Euro teureren Version hat Roku unter anderem die Unterstützung für das HDR-Format Dolby Vision wegrationalisiert. Entsprechende Filme und Serien werden in HDR10 auf den TV gebracht und verlieren damit ein wenig ihrer Farbbrillanz. Auch bei der Fernbedienung müssen Abstriche hingenommen. Ihr fehlt die Taste für die Sprachsuche sowie die seitlichen Tasten zur Steuerung der TV-Lautstärke. Während erstere über die sehr gute Roku-App ersetzt wird, geht durch die fehlende Lautstärkeregelung durchaus Komfort verloren.
Davon abgesehen präsentiert sich der Roku Express 4K im Test ähnlich vielseitig wie das Topmodell, was am hervorragenden Roku-Betriebssystem liegt. Es bringt alle unterstützten Streaming-Inhalte schnell und schnörkellos auf den TV und überzeugt mit guten Suchergebnissen sowie der Unterstützung von Apple AirPlay. Als günstige Streaming-Lösung mit durchdachter Benutzeroberfläche und sehr guten Smartphone-Apps kann also auch der günstigere 4K-Roku überzeugen, unserer Meinung nach lohnt sich aber die Mehrinvestition in den Roku Streaming Stick 4K.
Telekom MagentaTV Stick
Der MagentaTV Stick der Telekom ist eine interessante Alternative zum Fire TV Stick. Die Box basiert auf Android TV, der Fokus liegt aber klar auf die Nutzung des Telekom-TV-Diensts MagentaTV. Den gibt es auch für Nicht-Telekom-Kunden mittlerweile für rund acht Euro im Monat. Für das Live-TV gibt es auf der Fernbedienung des Sticks eine separate Taste, gleiches gilt für den elektronischen Programmführer (EPG). Auf der Startseite zeigt die Magenta-Box das laufende TV-Programm an und gibt Empfehlungen. Im Reiter »Megathek« sammelt der Stick Inhalte aus verschiedenen Quellen, etwa dem Telekom-Dienst Videoload oder den verschiedenen Mediatheken der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender. Ähnlich wie bei Amazon sind aber auch hier nicht alle Inhalte inklusive, was etwas nervig sein kann. Dennoch ist die Content-Aufbereitung des MagentaTV Sticks insgesamt gut gelungen.
Technisch gibt es grundsätzlich nicht viel zu meckern: Der Stick arbeitet schnell, unterstützt mit Dolby Vision und HDR10+ die wichtigen HDR-Formate und decodiert Raumklang inklusive Dolby Atmos. Das Live-Fernsehen über MagentaTV lief im Test über WLAN durchgängig flüssig, lediglich der Senderwechsel war gelegentlich etwas träge.
Jenseits des Magenta-Inhalte ist der Telekom-Stick eine typische Android-TV-Lösung inklusive den Apps aus dem Play Store sowie der Möglichkeit, Inhalte über die integrierte Chromecast-Funktion vom Smartphone auf den Fernseher zu senden. Darüber lassen sich auch andere Streaming-Dienste wie Netflix, Prime Video oder Disney+ und sogar alternative TV-Angebote wie Waipu TV auf den Stick holen. Die Integration anderer Live-TV-Anbieter ist allerdings beim Fire TV etwas eleganter gelöst.
Über eine Taste an der Fernbedienung kann der Google Assistant befragt werden. Der Sprachassistent beantwortet Fragen, kann verbundene Smart-Home-Geräte steuern und Inhalte durchsuchen. Letzteres funktioniert aber eher inkonstant, da nicht alle eingerichteten Streaming-Dienste abgefragt werden. Insgesamt wirkt die Bedienung beim Wechsel zwischen der Magenta-TV- und der klassischen Android-TV-Oberfläche nicht immer ganz aus einem Guss. Dennoch ist die Integration der Google-Dienste ein Mehrwert für den Magenta-Stick.
Insgesamt ist die Streaming-Lösung der Telekom ein recht rundes Gesamtpaket. Wer ohnehin MagentaTV nutzt, darf bedenkenlos zugreifen. Dass es nicht ganz zur Top-Empfehlung reicht, liegt vor allem an Details. Der Fokus auf MagentaTV und die diversen Telekom-Lösungen ist für Nichtkunden störend. Viele Funktionen wie die Live-TV-Taste oder der EPG verlieren damit ihren Wert, außerdem zeigt der Stick viele Inhalte an, die ohne Abo nicht abgerufen werden können. Grundsätzlich ist der MagentaTV Stick für uns trotzdem eine Alternative zum Amazon Fire TV Stick 4K.
Roku Express
Der Roku Express ist das günstigste Modell im Roku-Line-up. Der Hauptgrund dafür ist der Verzicht auf 4K-Auflösung. Der Stick richtet sich damit vor allem an Menschen, die einen alten FullHD-Fernseher oder auch einen PC-Monitor möglichst günstig fit für das Streaming machen wollen. Grundsätzlich gelingt dies auch, bietet der Express doch alle Streaming-Vorzüge des Roku-Systems, wie eine flotte Benutzeroberfläche, eine sehr gute Smartphone-App und die gute Anbieterauswahl. Unserer Meinung nach lohnt sich die Ersparnis von rund zehn Euro im Vergleich zur 4K-Version aber nur eingeschränkt. Die 4K-Version ist vor allem auf lange Sicht zukunftssicherer, sollte doch einmal ein entsprechender TV angeschafft werden.
Xiaomi Mi TV Stick
Der Xiaomi Mi TV Stick ist eine günstige Alternativer zum Fire TV Stick für FullHD-Fernseher. Xiaomi liefert ein praktisch unverändertes Android TV inklusive Chromecast-Funktionalität und Google Assistant. Dank des gut gefüllten Play Stores lassen sich damit leicht Streaming-Apps wie Netflix, Disney Plus und Prime Video auf ältere Fernseher bringen. Für Netflix und Amazon gibt es auf der guten Fernbedienung Schnellzugriffstasten. Auch die TV-Lautstärke lässt sich über den Mi TV Stick regeln. Seine Grundfunktionen beherrscht der Mi-TV-Stick auch gut und zuverlässig.
Auf Extras wie 3D-Soundformate oder HDR-Unterstützung muss beim Budget-Stick verzichtet werden. Auch die Performance ist im Vergleich zu anderen Lösungen eher bescheiden. Grundsätzlich ist der Mi TV Stick eine solide Android-TV-Lösung für FullHD-Fernseher. Funktionen und Leistung können aber nicht mit Alternativen wie dem Fire TV Stick oder auch dem MagentaTV Stick mithalten, der für einen vergleichsweise kleinen Aufpreis deutlich mehr bietet – auch als reiner Android-TV-Stick.
Xiaomi Mi Box S
Mit der Mi Box S bietet der chinesische Hersteller Xiaomi eine solide Android-TV-Erfahrung zu einem moderaten Preis. Sie bietet zwar weniger Funktionen als das teurere Shield TV, die Basistugenden von Android TV wie die große App-Auswahl und die Integration des Google Assistant sind aber an Bord. Kernaufgaben wie das Streaming von Netflix und Co. erledigt die Box im Alltag fehlerfrei, auf Dolby Vision oder Dolby Atmos muss man allerdings verzichten.
Die geringere Leistung stört uns nur selten. Beim YouTube-Streaming von 4K-Inhalten mit 60 Bildern pro Sekunde braucht die Mi Box S im Test bei einer WLAN-Verbindung etwas länger, bis sich die Frameraten stabilisieren. Auch der Start von und der Wechsel zwischen Apps geht im Alltag nicht ganz so flüssig von statten, wie beispielsweise beim Nvidia Shield TV. Als günstige Android-TV-Alternative ist die Mi Box S dennoch durchaus empfehlenswert.
Amazon Fire TV Stick
Für ältere Fernseher, die noch mit FullHD-Auflösung anstelle von 4K unterwegs sind, hat Amazon seinen günstigen Fire TV Stick neu aufgelegt. Der Fire TV Stick 2020 arbeitet mit dem gleichen Prozessor wie die 4K-Version, was für eine flotte Bedienung der Amazon-Benutzeroberfläche sorgt. Vor allem im Vergleich zu seinem direkten Vorgängermodell wirkt der neue Fire TV spürbar schneller. Ein zweites großes Update ist die Unterstützung des modernen Raumklangs Dolby Atmos. Im Zusammenspiel mit einer passenden Dolby-Atmos-Soundbar oder einem entsprechenden AV-Receiver holt nun auch der kleine Fire-TV-Stick den 3D-Klang samt Höheninformationen ins Wohnzimmer – bislang war dies den teureren 4K-Streamern vorbehalten.


Ein Fragezeichen hinterlässt hingegen die neu hinzugekommene HDR-Unterstützung. Sorgen Dolby Vision und HDR10+ bei 4K-UHD-Auflösung für einen Wow-Effekt, sieht es auf dem FullHD-Stick anders aus. Aktivieren wir im Test des Fire TV Stick 2020 etwa die HDR-Funktion bei Netflix, wirken vor allem helle Bereiche überstrahlt. Je nach Bildszenario gibt es auch deutlich sichtbare Farbabstufungen, die bei abgeschalteten HDR nicht zu sehen sind. Von diesem Fauxpas abgesehen bietet der günstige Fire-TV-Stick für FullHD-Fernseher ein ausgereiftes Funktionsspektrum samt Alexa-Sprachfernbedienung und Lautstärkeregelung. Wer auf 4K verzichtet, bekommt eine günstige Alternative zum Fire TV Stick 4K Max.
Amazon Fire TV Stick Lite
Etwas überraschend hat Amazon mit dem Fire TV Stick Lite noch ein zweites Modell für FullHD-Fernseher auf den Markt gebracht. Wer angesichts des Namenszusatzes Lite eine abgespeckte Performance erwartet, wird positiv überrascht: Das Innenleben des Fire TV Stick Lite ist weitestgehend mit dem des rund zehn Euro teureren Modells komplett identisch, was für eine gute Leistung sorgt. Was fehlt, sind die Unterstützung für Dolby Atmos sowie die zwei Tasten auf der Fernbedienung zur Steuerung der TV-Lautstärke. Dabei und ebenso überflüssig ist wie beim Upgrade-Modell ist die HDR-Unterstützung. Um besonders günstig Streaming-Apps auf FullHD-TVs zu bekommen, ist der Amazon Fire TV Stick Lite dennoch eine gute Lösung.
So haben wir getestet
Wir testen die TV-Sticks und Streaming-Boxen vor allem in Alltagsszenarien, also der Wiedergabe von Netflix, Prime Video und co. auf einem 4K-Fernseher von LG. Dabei gehört die Verfügbarkeit der wichtigen Streaming-Dienste ebenso zu den Testkriterien wie die Bedienung, die Performance sowie die Zusatzfunktionen der Geräte. Beim Streaming achten wir vor allem auf die Leistung im WLAN, da Netzwerkkabel im Wohnzimmer eher die Ausnahme als die Regel sind. Auch die Bildqualität, die Verfügbarkeiten von HDR-Formaten sowie die Hochskalierung von Nicht-4K-UHD-Material fließt in unsere Bewertung ein.
Neben der Wiedergabe von kommerziellen Streaming-Diensten betrachten wir dazu auch die Statistiken für Nerds bei der Wiedergabe von 4K-YouTube-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde. Außerdem spielen wir – so möglich – auf lokalen Datenträgern sowie auf einem NAS-Laufwerk gespeicherte FullHD- und 4K-Videos auf den Streaming-Boxen und Sticks ab. Schwerpunkt der Bewertung ist aber die Umsetzung von Netflix, Disney+ und co.
Die wichtigsten Fragen
Welche Streaming-Box ist die beste?
Die beste Streaming-Box für die meisten ist der Amazon Fire TV Stick 4K Max. Begeistern kann er mit einer tollen Funktionsvielfalt, extrem schnellen Handhabung und einem umfangreichen App-Angebot. Aber auch andere Modelle konnten in unserem Test überzeugen.
Welche Rolle spielt das Betriebssystem der Streaming-Box?
Ähnlich wie bei Smartphones kommt auf den meisten Streaming-Boxen ein Derivat von Googles Android zum Einsatz, lediglich Apple setzt beim Apple TV auf eine eigene Lösung. Für die Nutzer macht sich das vor allem in der App-Verfügbarkeit bemerkbar. Vor allem auf billigen Android-TV-Boxen fehlt häufig der Google Play Store, da die Hersteller keine Google-Zertifizierung haben. In diesem Fall können viele Apps nur umständlich über so genanntes Sideloading auf den Boxen installiert werden. Auch das Zusammenspiel zwischen Smartphone und Streaming-Box wird vom System bestimmt. Wer ein Android-Smartphone verwendet, kann Inhalte deutlich komfortabler an eine Google- als an eine Apple-Box schicken. Lösungen gibt es aber auch dafür.
Was muss man bei HDR-Funktionen von Streaming-Boxen beachten?
HDR-Videos sorgen mit einem größeren Farb- und Kontrastumfang für beeindruckende Bilder. Damit sie wiedergegeben werden können, müssen sowohl die Streaming-Box als auch der Fernseher die entsprechenden HDR-Formate unterstützen. Außerdem benötigt es einen entsprechendes Streaming-Abo, das HDR-Content umfasst. Disney+ und Apple TV+ bieten ohne Aufpreis bei vielen Inhalten das dynamische Dolby Vision an, bei Netflix gibt es die entsprechenden Inhalte hingegen erst im teuren Premium-Abo.
Wie lange werden Streaming-Boxen mit Updates versorgt?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die Erfahrung zeigt aber, dass Amazon, Apple und Co. ihre Streamingboxen deutlich länger mit aktueller Software versorgen, als es die TV-Hersteller bei ihren Fernsehern tun. Vor allem Apple und Nvidia präsentieren sich hier vorbildlich. So läuft auf dem 2017er Apple TV 4K die gleiche Software wie auf dem 2021er Nachfolgermodell und auch die älteren Shield-Systeme erhalten nach wie vor Funktions- und Sicherheitsupdates, die einen reibungslosen Betrieb garantieren.