TestElektronik Kameras DSLR und DSLMSystemkamera Test
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Systemkamera Fujifilm X S10 DSLR und DSLM Copyright: Kenny Leys / Unsplash

Die beste Systemkamera bis 1.300 Euro

Aktualisiert:
Letztes Update: 5. April 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

18. September 2023

Unser Testsieger, die Fujifilm X-S10, hat mittlerweile ein deutlich leistungsfähigeres Nachfolgemodell bekommen, die Fujifilm X-S20. Diese Kamera ist allerdings fast eine Leistungsklasse höher angesiedelt und einige Hunderter teurer. Die X-S20 wird deshalb in absehbarer Zeit nicht unterhalb der hier gesetzten Preisgrenze von 1.300 Euro inklusive Objektiv erhältlich sein.

Solange die Fujifilm X-S10 noch erhältlich ist, bleibt sie unser Favorit in dieser Preisklasse. Die Preise für diese Kamera gingen in letzter Zeit sogar ein bisschen nach unten, sodass sie – Stand September 2023 – sogar besonders attraktiv ist. Wer mit dieser Kamera liebäugelt, sollte nicht zu lange warten, denn sie wird wahrscheinlich irgendwann demnächst auslaufen.

29. September 2022

Wir haben zwei neue Kameras getestet, die Canon EOS R10 und die Nikon Z 30. Beide sind gute Kameras, konnten sich derzeit aber nicht als Empfehlungen qualifizieren.

Bei der Canon EOS R10 verhindert es das derzeit minimale Objektivangebot, bestehend aus zwei Set-Zoom-Objektiven, zwischen denen man sich entscheiden muss. Zudem sind beide Objektive qualitativ nicht der Hit. Die Canon EOS R10 können wir derzeit eigentlich nur Fotografen empfehlen, die bereits Canon Spiegelreflex-Objektive haben und diese an einer modernen Systemkamera weiterverwenden wollen. Das ist mit einem RF-Objektivadapter problemlos möglich.

Die Nikon Z 30 ohne Sucher ist eigentlich als Einsteiger-Kamera konzipiert, liegt preislich aber mit fast 1.000 Euro aktuell eher in der Mittelklasse. Für nur wenig mehr Geld bekommt man mit unserer Empfehlung Nikon Z 50 (oder deren Retro-Schwestermodell Nikon Z fc) einen besseren Gegenwert.

10. Dezember 2021

Unsere bisherige Empfehlung Fujifilm X-T30 hat mit der X-T30 II, die wir schon testen konnten, eine aktuelle Überarbeitung erfahren. Im Prinzip wurde die Elektronik auf den Stand unseres Testsiegers der X-S10 aktualisiert, ohne groß etwas an der Hardware zu ändern. Deshalb auch nur der kleine Zusatz „Mark II“ an der Typenbezeichnung, die sonst bei Fujifilm nicht üblich ist. Entsprechend tritt die X-T30 II auch bei unseren Empfehlungen die direkte Nachfolge der X-T30 an, die auch nahtlos ausverkauft ist.

Auch die Nikon Z fc haben wir uns angeschaut. Sie ist technisch eng mit der Nikon Z 50 verwandt, besitzt aber ein völlig anderes Design, dessen Retro-Look besonders eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll. Die Z 50 hat im Vergleich jedoch das ergonomischere Gehäuse und ist zudem preisgünstiger, weshalb es die Z fc knapp nicht in die Empfehlungen geschafft hat.

5. Februar 2021

Mit der Fujifilm X-S10 haben wir einen neuen Testsieger. Gegenüber dem vorigen Favoriten X-T30 vom selben Hersteller bietet Sie etliche Vorteile hinsichtlich der Ergonomie, dazu einen voll beweglichen Touchscreen, eine längere Laufzeit bei 4K-Videos und sogar einen kamerainternen Bildstabilisator. Einen solchen bietet sonst überhaupt keine andere Kamera mit Bildsensor in APS-C-Größe in dieser Preisklasse. Die Panasonic Lumix DC-G91 rutscht aus unserer Empfehlungsriege.

24. August 2020

Die Canon EOS M6 Mark II haben wir mittlerweile ausgiebig getestet und die Texte zu dieser Kamera (die zunächst auf einem Vorabtest basierten) ergänzt. Diese Kamera hätte eigentlich Chancen auf den Testsieg. Leider gibt es von Canon nur sehr wenige Objektive für das EOS M-Systems und die letzte Neuvorstellung liegt auch schon fast zwei Jahre zurück. Wer in dem kleinen Angebot seine Wunsch-Objektive findet, für den kann die EOS M6 Mark II jedoch eine sehr gute Wahl sein.

4. Juni 2020

Wir haben die Nikon Z 50 getestet und sind von der Qualität dieser 20-Megapixel-APS-C-Kamera sehr angetan und haben somit eine neue Empfehlung. Das Objektiv-Angebot in diesem komplett neuen System besteht derzeit nur aus zwei Objektiven. Diese sind aber sehr gut und im Set besonders günstig. Wer will kann die Objektive der Vollformat-Schwestermodelle verwenden oder über einen Adapter alle Nikon-Spiegelreflex-Objektive.

20. September 2019

Wir haben den Kreis der getesteten Kameras um drei Modelle erweitert. Eine davon hat es in die Empfehlungen geschafft. Die Panasonic Lumix DC-GX9 ist eigentlich etwas zu günstig für dieses Testfeld. Dadurch ergibt sich für das vorgegebene Budget (1.300 Euro) aber eine sehr interessante Kombination mit gleich zwei Objektiven, mit denen man für sehr viele Anwendungsfälle gerüstet ist. (Anmerkung: Die GX9 ist nach einigen Preissenkungen in unseren Test der Kameraklasse unter 800 Euro umgezogen.)

Weitere Updates
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Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Handlich wie eine Kompaktkamera, dabei flexibel und mit der Bildqualität einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) – das sind die Vorteile spiegelloser Systemkameras.

Bei diesen Kameras ersetzt ein Videosucher den klassischen optischen Sucher einer DSLR. Das bietet gleich eine Reihe von Vorteilen: Weil kein aufwändiger Klappspiegel gebraucht wird, können die Kameras deutlich kleiner und leichter ausfallen. Der elektronische Sucher gibt bereits vor der Aufnahme eine Vorschau auf das Bildergebnis – das hilft, unpassende Kameraeinstellungen zu vermeiden. Und da es keinen hin- und herschwingenden Spiegel mehr gibt, sind mit spiegellosen Systemkameras deutlich höhere Serienbildraten möglich.

Wie bei einer DSLR kann man auch mit einer spiegellosen Systemkamera das Objektiv wechseln: Setzen Sie zum Beispiel ein Weitwinkelobjektiv an, um eine weite Landschaft aufzunehmen, mit einem Teleobjektiv gehen Sie dagegen auf Tuchfühlung mit dem Kirchturm am Horizont oder einem Reh am Waldrand.

In diesem Test geht es um die so genannte Mittelklasse unter den spiegellosen Systemkameras. Die Kameras sind exzellent ausgestattet und haben oft viele Leistungsmerkmale von den noch teureren Spitzenmodellen geerbt. Diese Klasse ist sehr interessant auch für Umsteiger, beispielsweise von Kompaktkameras oder von älteren Spiegelreflex-Kameras. Deshalb betrachten wir hier nicht nur die nackte Kamera, sondern auch das System drumherum.

Preisziel waren maximal 1.300 Euro inklusive Objektiv. Oft gibt es ein Bundle mit einem so genannten Kit-Objektiv (oder auch »Set-Objektiv«), das nur wenig Aufpreis kostet, mitunter aber auch nicht sehr viel taugt. Es kann sich lohnen, ein paar Euro mehr in das nächst bessere Objektiv zu investieren, dann kommt am Ende deutlich mehr Bildqualität heraus, denn der limitierende Faktor sind in dieser Klasse nicht die Kameras, sondern die Objektive.

Hinweis: Wenn Sie die nachfolgend angezeigten Preise sehen, werden Sie sich vielleicht wundern, wieso wir hier von 1.300 Euro sprechen, obwohl die meisten angezeigten Preise (zum Teil deutlich) unter 1.000 Euro liegen. Der Preisvergleich sucht immer die günstigsten Preise für ein Produkt, in diesem Fall also in der Regel die Kamera ohne Objektiv. Wir beziehen die Preisgrenze jedoch auf die Kombination von Kamera-Gehäuse (auch »Body« genannt) plus ein zusammen mit der Kamera im Paket erhältliches Objektiv.

Kurzübersicht

Testsieger

Fujifilm X-S10

Mit ihrem ergonomischen Handgriff und ihrer kompletten Ausstattung (inklusive internem Bildstabilisator) lässt die X-S10 kaum Wünsche offen.

Unser aktueller Testsieger heißt Fujifilm X-S10 und hat unseren früheren Spitzenreiter in diesem Test, die X-T30 vom gleichen Hersteller, abgelöst. Im Vergleich zu dieser hat die X-S10 die einsteigerfreundlichere Bedienung und das ergonomische Gehäuse mit einem schön ausgeprägten Handgriff. Zudem kann sie längere 4K-Videos aufzeichnen und hat einen frei dreh- und schwenkbaren Monitor. Letztlich ausschlaggebend für den Testsieg war der im Gehäuse eingebaute Bildstabilistator in Form eines beweglich gelagerten Bildsensors, den es in dieser Preisklasse bei Kameras mit Bildsensor in APS-C-Größe sonst überhaupt nicht gibt. Ein weiterer Punkt für den Testsieg ist das große Sortiment an hochwertigen Objektiven, das Fujifilm über die Jahre aufgebaut hat.

Kleiner Haken an der Sache: Innerhalb des hier gesetzten Budgets gibt es die Fujifilm X-S10 nur in Verbindung mit dem günstigeren Kit-Objektiv. Damit liegt sie zwar qualitativ immer noch gleich auf mit beispielsweise der Sony Alpha 6400 oder der Canon EOS M6 Mark II, schöpft ihr Potenzial (genau wie die Alternativen) aber nicht voll aus. Die X-T30 vom gleichen Hersteller gibt es innerhalb der hier gesetzten Preisgrenze schon mit dem hochwertige 18-55mm F2,8-4 Zoomobjektiv, das es auch im Set mit der X-S10 gibt, allerdings nicht mehr innerhalb des hier gesetzten Budgets.

Super Bildqualität

Fujifilm X-T30 II

Dank hochwertigem Objektiv liefert dieses Modell die beste Bildqualität ihrer Klasse. Design und Bedienung sind sehr klassisch gehalten, man könnte auch sagen »retro«.

Unsere ehemalige Empfehlung in dieser Klasse, die Fujifilm X-T30, hat eine leicht verbesserte Mark II Version als Nachfolgemodell bekommen. Die Fujifilm X-T30 II ist vom Konzept her noch bei bisschen mehr klassische Foto-Kamera als die X-S10 und die Sony Alpha 6400. Die Fujifilm X-T30 II hat uns aber mit einem noch etwas besseren Bildqualität überzeugt. Dafür ist zum einen der hervorragende Bildsensor verantwortlich (identisch zur X-S10), vor allem aber das hochwertige 18-55mm-Zoomobjektiv (27-83 Millimeter umgerechnet auf Kleinbild-Brennweite), das bei der X-T30 II gerade noch mit ins Budget passt. Die Fujifilm X-T30 II ist sehr liebevoll gestaltet, aber auch sehr »retro« – das sagt vielleicht nicht jedem zu und die Bedienung ist für Ein- und Umsteiger auch mitunter zumindest ungewohnt.

Universell

Sony Alpha 6400

Die Objektive sind nicht ganz so scharf, dafür im Vergleich zum Testsieger entweder kleiner oder mit mehr Zoom. Die Video-Funktionen stellen auch ambitionierte Videofilmer zufrieden.

Rein als Kamera ist die Sony Alpha 6400 dem Testsieger bis auf den nicht vorhandenen Bildstabilisator ebenbürtig – einen solchen gibt es bei Sony erst für sehr viel mehr Geld in der Alpha 6600. Die Sony ist vom Design und Konzept her schön zeitlos gehalten und bietet für Video-Filmer noch einige tolle Funktionen. Für den hier gesetzten Preisrahmen bekommt man diese Kamera schon mit einem Zoom-Objektiv mit deutlich erweitertem Zoomfaktor von 27 bis 203 Millimeter (umgerechnet auf Kleinbild). Das wird allen gefallen, die nicht gerne das Objektiv wechseln oder zumindest ein Objektiv haben möchten, mit dem sie einen großen Zoombereich abdecken.

Rasend schnell

Canon EOS M6 Mark II

Schnellste Serienbilder und ein leistungsfähiger Autofokus, dazu ein APS-C-Sensor mit den meisten Megapixeln. Der Sucher ist nicht eingebaut, sondern wird oben aufs Gehäuse gesteckt.

Die Canon EOS M6 Mark II ist hinsichtlich Sensorauflösung (32,5 Megapixel) und Serienbildgeschwindigkeit (14 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung und mit Autofokus-Nachführung) derzeit nicht zu toppen. Auch die Bedienung hat uns im Test sehr gefallen. Ein Sucher – ein Muss in dieser Preisklasse – ist bei der EOS M6 Mark II allerdings nicht direkt eingebaut, sondern es gibt einen elektronischen Aufstecksucher im Set zusammen mit dem Standard-Zoomobjektiv (alles zusammen für weniger als 1.300 Euro). Dass die Canon EOS M6 Mark II der Fujifilm X-S10 den Testsieg dennoch nicht streitig machen kann, liegt an dem nach wie vor sehr kleinen und lückenhaften Objektiv-Angebot für das EOS-M-System, das der Hersteller auch nur zögerlich weiter ergänzt und an dem eingebauten Bildstabilisator, den derzeit in dieser Klasse nur die X-S10 bietet.

Ergonomisches Gehäuse

Nikon Z 50

Gelungener Einstieg ins spiegellose APS-C-Format.

Mit der Nikon Z 50 ist der etablierte Kamerahersteller Nikon reichlich spät in das Segment der spiegellosen APS-C-Kameras eingestiegen. Das Debüt ist gelungen. Die Kamera vereint etliche Vorzüge und Ausstattungsmerkmale der deutlich teureren Vollformat-Kameras Z 6 und Z 7 in einem noch kompakteren, sehr stabilen Gehäuse. Mit 20 Megapixeln liegt sie unterhalb der Konkurrenz, was aber unterm Strich keinen Nachteil darstellt. Von erstaunlich guter Qualität sind die einzigen beiden speziell für die Z 50 (bzw. den APS-C-Bildkreis) entwickelten Objektive, die es zudem in einem preisgünstigen Doppelzoom-Kit gibt, das auf jeden Fall eine Kaufempfehlung ist, wenn man sich für die Nikon Z 50 entscheidet. Nachteile gegenüber den Kameras von Fujifilm (und auch von Sony) ist das noch extrem kleine Objektiv-Angebot an speziell für den APS-C-Bildkreis gerechneten, preisgünstigen Objektive.

Vergleichstabelle

Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Fujifilm X S10 Mit Xf 18 55 Mm [foto Fujifilm] I2vi1i
Fujifilm X-S10
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Fujifilm X T30 Ii Mit Xc 15 45 Mm Schwarz Schwarz [foto Fujifilm] 0hracb
Fujifilm X-T30 II
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Sony Alpha 6400 Mit 16 50 Mm [foto Sony] Va4g45
Sony Alpha 6400
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Canon Eos M6 Mark Ii [foto Canon] Masnmc
Canon EOS M6 Mark II
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Nikon Z 50 Mit Z 16 50 Mm Vr Dx [foto Nikon] 0zricg
Nikon Z 50
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Nikon Z 30
Nikon Z 30
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Canon EOS R10
Canon EOS R10
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Nikon Z fc
Nikon Z fc
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Panasonic Lumix Dc G91 Mit 12 60 Mm 3.5 5.6 [foto Panasonic] Eaog2a
Panasonic Lumix DC-G91

Testsieger
Fujifilm X-S10
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Fujifilm X S10 Mit Xf 18 55 Mm [foto Fujifilm] I2vi1i
  • Wirksamer Bild­stabilisator
  • Ergonomisches Gehäuse
  • Vollbeweglicher Monitor
Super Bildqualität
Fujifilm X-T30 II
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Fujifilm X T30 Ii Mit Xc 15 45 Mm Schwarz Schwarz [foto Fujifilm] 0hracb
  • Beste Bild­qualität dieser Klasse
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
Universell
Sony Alpha 6400
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Sony Alpha 6400 Mit 16 50 Mm [foto Sony] Va4g45
  • Sehr universelle Kamera
  • Professionelle Video-Funktionen
  • Sehr schnelle Serien­bilder
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
Rasend schnell
Canon EOS M6 Mark II
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Canon Eos M6 Mark Ii [foto Canon] Masnmc
  • Höchste Auflösung eines APS-C-Sensors
  • Extrem schnelle Serien­bilder
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
  • Kein eingebauter Sucher (aber elektronischer Aufsteck­sucher mitgeliefert)
  • Nur kleines Wechsel­objektiv-Angebot
Ergonomisches Gehäuse
Nikon Z 50
Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Nikon Z 50 Mit Z 16 50 Mm Vr Dx [foto Nikon] 0zricg
  • 4K-Video
  • Griffiges, ergonomisches Gehäuse
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
Nikon Z 30
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Nikon Z 30
  • Dreh und schwenk­barer Monitor
  • Sehr kompakte Kamera
  • Gutes Set-Objektiv
  • Kein Sucher
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
Canon EOS R10
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Canon EOS R10
  • Ergonomisches Gehäuse
  • Extrem schnelle Serien­bilder
  • Sehr guter Autofokus
  • Sehr gute Akku­reich­weite
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
  • Schwaches Set-Objektiv
Nikon Z fc
Test Systemkamera bis 1.300 Euro: Nikon Z fc
  • Dreh und schwenk­barer Monitor
  • Kein integrierter Bild­stabilisator
Panasonic Lumix DC-G91
spiegellose Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Panasonic Lumix Dc G91 Mit 12 60 Mm 3.5 5.6 [foto Panasonic] Eaog2a
  • Bildstabilisator
  • Dreh- und schwenk­barer Monitor
  • Recht großes Gehäuse
  • Recht geringe Akku­lauf­zeit
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Alle Infos zum Thema

Schnell, schön und präzise: Systemkameras im Test

Derzeit gibt es mehr als 80 verschiedene aktuelle Systemkameras. Mit ein paar weiteren Auslaufmodellen, die nur noch vereinzelt erhältlich sind, dürften es fast 100 verschiedene Modelle sein, die man derzeit neu kaufen kann. Preislich liegen die günstigsten bei 500 Euro inklusive Objektiv, die teuersten bei über 10.000 Euro ohne Objektiv. Entsprechend groß ist natürlich der Leistungsunterschied.

 Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Systemkamera Fujifilm X S10

In diesem Test geht es um die sogenannte Mittelklasse unter den spiegellosen Systemkameras, genauer gesagt, die »untere Mittelklasse«. Diese Kameras sind meist exzellent ausgestattet und haben viele Leistungsmerkmale, die sich sonst nur in noch teureren Spitzenmodellen finden. Diese Klasse ist auch für Umsteiger, beispielsweise von Kompaktkameras oder von älteren Spiegelreflex-Kameras, sehr interessant. Deshalb betrachten wir hier nicht nur die nackte Kamera, sondern auch das System drumherum. Denn wer über 1.000 Euro für eine Kamera ausgibt, der will wahrscheinlich nicht nur eine »bessere Kompaktkamera«, sondern er will später weitere Objektive für verschiedene Anwendungsfälle hinzu kaufen können. Daher berücksichtigen wir für den Testsieg auch Fragen wie diese:

  • Ist das System etabliert?
  • Wie viele Objektive gibt es für das System und was taugen diese?
  • Baut der Hersteller das System weiter aus, ist es zukunftssicher?

Unsere Anforderungen

Mindestens 20 Megapixel Bildgröße sollten es sein, gerne noch mehr. Die Anzahl der Megapixel alleine sagt noch nicht viel über die Bildqualität aus, aber eine höhere Megapixel-Zahl eröffnet die Möglichkeit, nachträglich noch einen Bildausschnitt genauer festzulegen.

Ein schneller und präziser Autofokus ist wichtig. Den braucht man nicht nur bei Sport-Aufnahmen, sondern auch, wenn man Kinder oder Tiere fotografiert.

 Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Systemkamera Fujifilm X S10
Schnelle Serienbilder bringen Pluspunkte, denn manchmal hilft nur »Draufhalten« und sich dann aus einer Reihe von etlichen Aufnahmen das beste Bild auszusuchen.

Hochauflösendes 4K-Video soll möglichst drin sein, und zwar mit einer ruckelfreien Bildrate von mindestens 25, besser 30 Bildern pro Sekunde. Solche hochauflösenden Videos sehen einfach großartig aus. Selbst falls Sie heute noch keinen 4K-Fernseher haben, Ihr nächster wird bestimmt einer. Und dann werden Sie sich freuen, wenn die Videos, die Sie mit Ihrer neuen Kamera gedreht haben, schon die hohe Auflösung haben.

Eine Kamera, die 4K-Videos machen kann, ist zukunfts­sicher

Ein Sensor-Shift-Bildstabilisator gibt Pluspunkte, soll aber keine Bedingung sein. Viele Objektive haben ja einen Bildstabilisator eingebaut. Aber es kann nicht schaden, wenn die Kamera auch einen hat. Für noch mehr Stabilisierungsleistung kann man teilweise auch beide Verfahren kombinieren.

Ein Sucher muss sein, nicht ausschließlich ein Monitor. Wenn nicht fest eingebaut, dann als Aufstecksucher, aber im Preis enthalten. Im hellen Sonnenlicht ist das Bild auf Kameramonitoren oft nicht gut erkennbar. Aber auch fürs konzentrierte Fotografieren eignet sich ein Sucher viel besser als ein Monitor. Zudem beugt die Haltung der Kamera dicht am Körper und am Kopf Verwacklungen vor. Beim Blick auf den Live-View-Monitor am womöglich gestreckten Arm hingegen muss der Bildstabilisator einiges leisten.

Ein Klapp-Monitor ist eine feine Sache. Er ermöglicht Aufnahmen über Menschenmengen hinweg oder dicht vom Boden aus, ohne selber im Dreck zu knien. Für unsere Auswahl keine Pflicht, gibt aber Pluspunkte.

 Systemkamera bis 1.300 Euro Test: Systemkamera Fujifilm X S10

Am Touchscreen scheiden sich hingegen eher die Geister. Die Konfiguration der vielen Einstellungen per Touchscreen bekommt bislang kein Hersteller gut hin. Zu sehr ist man noch den alten Bedienkonzepten verhaftet. Aber bei einer Sache ist ein Touchscreen auf jeden Fall praktisch: bei der Wahl des Punktes, auf den die Kamera scharfstellen soll. Einfach auf die entsprechende Stelle am Monitor tippen – schon sitzt die Schärfe da, wo man sie haben will (das funktioniert meist sogar, wenn man gar nicht auf den Monitor, sondern in den Sucher schaut). Die Alternative dazu ist die Wahl des Fokus-Punkts per Joystick. Darauf schwören viele Anwender und schalten einen evtl. vorhandenen Touchscreen lieber ab. Wir meinen: Ein Touchscreen gibt Pluspunkte, ist aber keine Bedingung.

Im Kaufpreis sollte ein Zoom-Objektiv mit dabei sein, mit dem man langfristig zufrieden ist. Selbst wenn Sie weitere Objektive dazukaufen, sollte das Kit-Objektiv seinen Nutzen haben und nicht nur ungenutzt im Schrank liegen.

Es sollte eine gute Auswahl an Zusatz­objektiven geben

Für unseren Testsieger muss es ein ausreichend breites Angebot an Objektiven geben. Die sollten natürlich Autofokus haben. Und wenn Fremdhersteller das System mit unterstützen, wäre das sicherlich auch nicht verkehrt – das vergrößert das Objektiv-Angebot.

Selbst bei diesen nicht gerade geringen Anforderungen stoßen wir auf ein erfreulich breites Angebot, sodass wir nicht nur einen Testsieger, sondern auch noch weitere interessante Empfehlungen haben.

Unser Favorit

Testsieger

Fujifilm X-S10

Mit ihrem ergonomischen Handgriff und ihrer kompletten Ausstattung (inklusive internem Bildstabilisator) lässt die X-S10 kaum Wünsche offen.

Unser neuer Testsieger heißt Fujifilm X-S10 und löst unseren bisherigen Spitzenreiter in diesem Test, die Fujifilm X-T30 ab. Dabei löst die X-S10 keinesfalls die X-T30 im Portfolio des Herstellers ab, sondern ist offensichtlich der Beginn einer ganz neuen Produkt-Reihe. Die X-S10 enthält eine Menge feiner Technik in einem zeitlos modernen Gehäuse mit sehr ausgeprägtem Handgriff und einem bis in die Selfie-Stellung dreh- und schwenkbarem Monitor, wodurch sie sich auch für Vlogger, also die Leute, die von sich selbst Videos drehen und veröffentlichen, eignet.

 Test: Fujifilm X S10 Mit Xf 18 55 Mm [foto Medianord]

Das Fujifilm X-System gibt es seit 2012 und hat mittlerweile ein äußerst umfangreiches Sortiment an teilweise sehr hochwertigen Objektiven, die speziell für dieses spiegellose System entwickelt wurden. Die X-S10 kam Ende 2020 auf dem Markt und ist technisch ganz auf der Höhe der Zeit. Einiges der in ihr verbauten Technik hat sie von der teureren Fujifilm X-T4 übernommen, die in ihrer Preisklasse ebenfalls zu den absoluten Top-Produkten zählt.

Im Test hatten wir die Fujifilm X-S10 mit dem hochwertigen XF 18-55 mm F2,8-4 R LM OIS. Mit diesem ist es auch in den Fotos auf dieser Seite abgebildet. Mit dem hochwertigen, alleine rund 600 Euro teurem 18-55mm-Objektiv war sie bei Redaktionsschluss noch nicht für unter 1.300 Euro zu haben. In diese Preiskasse gerutscht ist die X-S10 nur mit dem normalen bzw. günstigsten Set-Objektiv XC 15-45 mm 3,5-5,6 OIS PZ. Letzteres hat den Vorteil schön klein und leicht zu sein, ist aber lichtschwächer und qualitativ etwas schlechter. Die volle Bildqualität erreicht die X-S10 nur mit wirklich guten Objektiven, zu denen das 18-55mm bereits gehört. Drüber hinaus hat Fujifilm mittlerweile ein sehr großes Angebot an hochwertigen Objektiven, die genau für die Fujifilm-X-Kameras mit ihren APS-C-Format-Sensoren gerechnet sind und die meisten Anwendungsfälle abdecken.

Design und Bedienung

Designmäßig macht Fujifilm bei der X-S10 keine Experimente. Die Kamera ist weder »retro« (wie sehr viele andere Fujifilm-Modelle) noch irgendwie hypermodern, sondern ihr Gehäuse ist zweckmäßig und ergonomisch gestaltet. Die Verarbeitung ist schon »ziemlich sehr gut«. Das Gehäuse ist sehr stabil aus Magnesium-Druckguss, schlicht schwarz lackiert und umfangreich mit einer griffigen Gummierung überzogen.

Einziges wirkliches Manko ist die megabillig wirkenden genarbte Kunststoffrückseite des Monitors, die so überhaupt nicht zur sonst sehr hochwertig verarbeiteten Kamera passt. Die Bedienelemente sind im Gegensatz zu manch anderen Fujifilm-Kameras auch Mainstream, d. h. die Kamera hat das übliche Programmwahlrad, mehrere nach eigenem Geschmack konfigurierbare Drehräder und genug direkte Tasten für die wichtigsten Funktionen, ohne das recht kompakte Gehäuse zu überfrachten.

Extrem ausgeprägt ist der Handgriff der X-S10. Dadurch scheint die Kamera in den technischen Daten erstmal ziemlich groß zu sein. Allerdings steht in der Praxis das Objektiv sowieso noch weiter vor, sodass der gut ausgeformte Handgriff die Kamera vor allem sehr griffig und gut händelbar macht, egal ob ein kleines oder ein großes Wechselobjektiv montiert ist. Gegen Spritzwasser und Staub ist die X-S10 allerdings nicht geschützt – das bekommt man bei Fujifilm erst in höheren Preisklassen.

 Test: Fujifilm X S10 [foto Medianord]

Die Fujifilm X-S10 hat einen so genannten X-Trans-CMOS-Bildsensor mit 26 Megapixeln. Diese unterscheidet sich technisch von den Sensoren anderer Hersteller und bietet einige theoretische Vorteile und tatsächlich liefert die X-S10 auch eine wirklich tolle Bildqualität (dazu später mehr). Ein sehr konkreter Vorteil ist auf jeden Fall, dass der Bildsensor in der Fujifilm X-S10 beweglich in einem Bildstabilisator gelagert ist. Das reduziert Verwackelungen oder kann diese sogar vollständig verhindern. In der Praxis kann man damit auch bei schlechten Lichtbedingungen noch recht lange aus der Hand (also ohne Stativ) fotografieren, sofern sich das Motiv nicht schnell bewegt und dort Bewegungsunschärfen auftreten – die unter Umständen (und im Gegensatz zu ungewollten Verwackelungen) mitunter aber auch gut aussehen können.

Einen in der Kamera eingebauten Bildstabilisator in Verbindung mit einem relativ großen APS-C-Sensor bietet derzeit ausschließlich die Fujifilm X-S10 und das bringt in diesem Test entsprechend viele Pluspunkte. Im Gegensatz zu Stabilisatoren, die in Objektiven eingebaut sind, stabilisiert der kamerainterne Bildstabilisator auch alle Objektiven, die keinen eigenen Stabilisator besitzen, von denen es auch bei Fujifilm einige gibt (alle, die kein »OIS« in der Typenbezeichnung haben). Auch beim Erstellen von Videos ist der Stabilisator übrigens wirksam und sorgt für ruhigere Videos. Darüber hinaus kann noch ein elektronischer Stabilisator eingeschaltet werden, der das Bewegtbild noch weiter beruhigt.

Für Videos eignet sich die Fujifilm X-S10 ebenfalls super. Hochauflösenden 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde sind heute praktisch selbstverständlich. Neben dem üblicheren 16:9-Format (UHD) beherrscht die X-S10 auch das etwa breitere 17:9-Format DCI-4K (4.096 x 2.160 Pixel). Dabei wird die gesamte Sensorbreite abgetastet (der Sensor selbst hat ja das klassische 3:2-Seitenverhältnis), einen Beschnitt gibt es nur in der Zeitlupenfunktion.

Der Ton kann wahlweise über das eingebaute Stereo-Mikrofon aufgezeichnet werden oder über ein extern angeschlossenes Mikrofon, für die die X-S10 eine Mikrofonbuchse besitzt. Einen Kopfhöreranschluss behält Fujifilm allerdings den teureren Kameras in seinem Lieferprogramm vor. Dadurch, dass sich der Monitor seitlich um 180 Grad klappen lässt, kann die X-S10 auch von Vloggern gut genutzt werden, die sich dann selbst richtig im Bildausschnitt positionieren können. Zudem kann diese freie Beweglichkeit genutzt werden, um Fotos z. B. aus ganz bodennahen Perspektiven oder über Personengruppen hinweg zu machen.

Selbstverständlich verfügt die Fujifilm X-S10 auch über einen elektronischen Sucher. Er ist fest verbaut und löst mit seinem OLED 2,36 Millionen Bildpunkte auf. Zudem zeigt er einen hohen Kontrast und eine schöne Farbbrillanz. Helligkeit und Farbabgleich lassen sich einstellen, wobei der Sucher in der Standardeinstellung im Gegensatz zum Bildschirm seine Helligkeit automatisch regelt. Der Sucher arbeitet quasi verzögerungsfrei und mit einer hohen Bildwiederholrate, sodass er bei ausreichend Umgebungslicht nicht ruckelt. Dank des Näherungssensors aktiviert sich der Sucher automatisch. Mit der kleinbildäquivalenten 0,62-fachen Vergrößerung ist er ausreichend groß. Die Dioptrienkorrektur (-4 bis +2) ist bequem einstellbar.

Im Sucherhöcker der X-S10 ist neben dem elektronischen Sucher auch der manuell aufklappbare Blitz untergebracht. Dieser liefert eine Leitzahl von mageren 8 bei ISO 100 und einem Meter Aufnahmeabstand, lässt sich damit aber immerhin als Aufhellblitz in Gegenlicht-Situationen verwenden und die Kamera besitzt einen TTL-Systemblitzschuh, in den man einen kompatiblen externen Blitz einschieben und von der Kamera steuern lassen kann.

Per USB-C-Buchse lässt sich die X-S10 problemlos überall auch mit Fremdgeräten oder einer USB-Powerbank aufladen, was auf Reisen sehr praktisch ist. Sogar im eingeschalteten Zustand nimmt sie sich per USB Strom, kann also z. B. beim stationären Betrieb dauerhaft mit Strom versorgt werden, braucht aber zum Funktionieren immer einen eingelegten Akku. Der reicht für 325 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren. Das ist im Vergleich zu anderen Kameras eher Unterdurchschnittlich, aber auch noch kein wirklicher Anlass zu Kritik (das ist bei uns erst bei unter 300 Bildern pro Akkufüllung der Fall).

Besonders stark bei Intervall- und Reihen­aufnahmen

Was die Fujifilm-Kameras, einschließlich der X-S10, richtig gut beherrscht, sind Intervallaufnahmen. Bis zu 999 Fotos lassen sich im Abstand von einer Sekunde bis maximal 24 Stunden anfertigen. Sehr mächtig ist zudem die Bracketing-Funktion für Reihenaufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen. Bei Serienbildern mit mechanischem Verschluss erreicht die X-S10 bis zu acht Bilder pro Sekunde (das ist gut, aber die Konkurrenzprodukte von Sony und Canon sind noch schneller). Mit elektronischem Verschluss erreicht die X-S10 rasante 20 Bilder pro Sekunde. Selbst dabei führt die Fujifilm den Fokus unbeirrt nach. Gespeichert wird wie üblich auf einer SD-Speicherkarte.

Sage und schreibe 2,16 Millionen Phasen-AF-Sensoren hat Fujifilm auf dem Bildsensor integriert. Für eine bessere Bedienbarkeit beschränkt sich die Auswahl der AF-Felder dann aber letztlich auf maximal 425. Die Fujifilm fokussiert innerhalb von etwas 1/3 Sekunde, was zwar ausreichend flott ist, aber andere Kameras sind hier teilweise schneller. Der AF-C samt Gesichts- und Augenerkennung arbeitet gut und Motive werden wunderbar über verschiedene Autofokusfelder hinweg verfolgt.

Unbedingt mal ausprobieren sollte man die Fujifilm-typischen typischen Filmsimulationsmodi, z. B. Velvia, Astia oder Classic Chrome, die den Look der Bilder verändern. Auch der ursprünglich mit dem GFX-System eingeführte Acros Schwarzweißeffekt samt Körnungssimulation ist inzwischen in der Mittelklasse von Fujifilm angekommen.

WLAN und Bluetooth sind integriert

Die Drahtloskommunikation gibt sich mit um Bluetooth ergänztem WLAN modern. Die Bluetooth-Verbindung lässt sich nicht nur besonders einfach herstellen, sondern erlaubt auch eine sehr energiesparende Dauerverbindung, sodass man das GPS des Smartphones benutzen kann. Per WLAN lassen sich Fotos bequem und schnell auf ein Mobilgerät oder einen PC übertragen. Zudem erlaubt die Fujifilm-App die Fernsteuerung der Kamera vom Smartphone aus samt Livebildübertragung und Einstellen der Aufnahmeparameter.

Pfiffig ist außerdem Fujifilms Lösung, den leistungsstarken X-Prozessor 4 beim Anschluss der Kamera an einem Computer für die Raw-Konvertierung zu verwenden. Gerade auf weniger leistungsstarken System lassen sich dadurch Rohdatenbilder schneller bearbeiten und in ein JPEG verwandeln.

Bildqualität

Die Fujifilm X-S10 hebt sich gleich in zwei Punkten von anderen APS-C-Kameras ab, die Einfluss auf die Bildqualität haben. Einerseits löst ihr Bildsensor rund 26 statt der üblichen 24 Megapixel auf (die Canon EOS M6 Mk. II hat allerdings noch mehr). Andererseits verwendet sie das von Fujifilm erfundene X-Trans-Farbfilterdesign anstelle des üblichen Bayer-Musters. Das soll für eine bessere Bildqualität mit höherer Farbauflösung und weniger Moirés sorgen. Unter anderem befinden sich dadurch in jeder Sensorzeile (und Spalte) alle drei Grundfarben Rot, Grün und Blau statt nur zwei Grundfarben (Grün und Rot oder Grün und Blau) wie beim Bayer-Muster.

In Verbindung mit dem XF 18-55 F2,8-4 Objektiv erreicht die X-S10 bei mittlerer Brennweite bereits bei Offenblende eine Auflösung von 52 Linienpaaren pro Millimeter im Zentrum und fast 51 lp/mm am Bildrand. Etwas abgeblendet nimmt die Auflösung noch ein wenig zu und beim weiteren Abblenden dann wieder ein wenig ab. Insgesamt sind die Ergebnisse sehr respektabel.

Auch bei der objektivunabhängigen Bildqualität schlägt sich die Fujifilm X-S10 gut. Bis ISO 400 ist das Rauschen gering, auch in ISO 800 kann man mit der X-S10 noch arbeiten. Oberhalb von ISO 800 bügelt die Rauschunterdrückung feine Details weg, der Dynamikumfang sinkt, ebenso die Anzahl der im Bild tatsächlich enthaltenen Farben. Höheren ISO-Einstellungen als ISO 800 sollten Sie deshalb vermeiden.

Auch in der Praxis liefert die Fujifilm X-S10 schöne, ausgewogene Bilder ohne Effekthascherei, wobei man über die Filmsimulationsmodi und die Möglichkeit der Anpassung von Bildaufbereitungsparametern auch poppigere oder noch gedämpftere Farben, Kontraste, Detailauflösung etc. erreichen kann.

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Test: Fujifilm X S10 [foto Medianord]
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Test: Fujifilm X S10 Mit Xf 18 55 Mm [foto Medianord] Febzp2
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Das Fujifilm X-System gibt es seit 2012 und der Hersteller hat es seitdem konsequent ausgebaut. Kameras gibt es vom preisgünstigen Einsteigermodell bis zum hochleistungsfähigen Spitzenmodell, Objektive vom winzigen Pankake-Objektiv bis zum F2-lichtstarken Teleobjektiv. Unter den insgesamt rund 25 Objektiven, die es aktuell von Fujifilm gibt, sind überproportional viele Festbrennweiten, aber auch diverse unterschiedliche Zoomobjektive dabei. Natürlich sind darunter auch einige wenige preisgünstige Objektive, schließlich wollen ja auch die Einsteigerkameras mit günstigen Objektiven versorgt werden. Die meisten Objektive sind aber im gehobenen Qualitätsbereich angesiedelt, weshalb das Fujifilm-System auch einen so guten Ruf genießt. Auch von Fremdherstellern gibt es mittlerweile einige Objektive sogar mit Autofokus für das Fujifilm X-System (mit manuellem Fokus noch viel mehr).

Fujifilm X-S10 im Testspiegel

Im digitalkamera.de-Test zeigt sich die Kamera üppig ausgestattet, fast granular individualisierbar und sehr gut ausgestattet für Foto- und Videoaufzeichnung. Zwar könnte der Dynamikumfang der Bilder etwas besser sein, dafür ist das Bildrauschen gering und die Auflösung mit entsprechendem Objektiv hoch. So schreibt Tester Harm-Dierks Gronewold in seinem Fazit:

»Auch wenn die Kamera in der Mittelklasse angesiedelt ist, besitzt sie viele Funktionen, die gerade Einsteigern zu Gute kommen. Doch auch ambitionierte Foto- und Videografen kommen auf ihre Kosten. Die Individualisierbarkeit der Kamerafunktionen und Tastenbelegung ist so umfangreich, wie man es fast nur von Profi-Boliden kennt. Insgesamt hat Fujifilm mit der X-S10 eine gute Kamera für Foto- und Videografen geschaffen, die die Messlatte in dieser Klasse nach oben verschiebt.«

Von »Mittelklasse in Top-Form« schreibt der DigitalPhoto Test und kommt zu einem super Testergebnis. Dies ist dem gutem AF-System, überzeugender Ergonomie und der Bildqualität geschuldet. Weniger gut gefiel dem Tester die recht kurze Aukkulaufzeit und der fehlende UHS-II kompatible Speicherkartenslot.

Im Test des fotoMagazin erreichte die Kamera maximale Punkte bei der Geschwindigkeit und auch die Ausstattung wurde hoch bewertet. Bilder werden hoch aufgelöst und das Bildrauschen ist bis ISO 1.600 gering. Die Kamera erreichte damit ein sehr gutes Testergebnis.

Die Stiftung Warentest (07/2022) vergibt die Gesamtnote 1,8 (»gut«). Die höchste Teilnote vergeben die Kollegen für Sucher und Monitor (Note 1,2: »sehr gut«).

Alternativen

Super Bildqualität

Fujifilm X-T30 II

Dank hochwertigem Objektiv liefert dieses Modell die beste Bildqualität ihrer Klasse. Design und Bedienung sind sehr klassisch gehalten, man könnte auch sagen »retro«.

Als erstes ist da natürlich die direkte Nachfolgerin unserer ehemaligen Empfehlung zu nennen, die Fujfilm X-T30 II. Die hat gegenüber dem Vorgängermodell noch einige Ausstattungsmerkmale unserer aktuellen Testsiegerin bekommen. Was ihr gegenüber der X-S10 aber nach wie vor fehlt, ist der Bildstabilisator. In Sachen Bildqualität und Ausstattung ist die X-T30 II sonst aber praktisch auf gleichem Nivea und durch das Retro-Design wirkt sie sogar noch ein wenig edler. Ihr Bedienkonzept ist aber ein ganz anderes. Das passt gut zum Retro-Design, das passt aber oft nicht für Einsteiger, sondern eher für Leute, die schon lange fotografieren und eine sehr klassische Kamera suchen. Das ist also Geschmackssache.

Vorteile hat die Fujifilm X-30 II beim Preis. Sie ist gerade so viel (oder wenig) günstiger als die X-S10, dass man sie für 1.300 Euro schon mit dem deutlich höherwertigen XF 18-55mm-Objektiv bekommt. Wenn die 1.300 Euro also eine Schallgrenze ist und Ihnen das hochwertige, lichtstarke Objektiv nicht etwas zu groß und zu schwer ist, oder Ihnen generell die klassisch designte X-T30 besser gefällt, dann sollte Sie bei dieser Kombination zuschlagen (statt bei der X-S10 mit dem preisgünstigeren XC 15-45 Zoomobjektiv).

Universell

Sony Alpha 6400

Die Objektive sind nicht ganz so scharf, dafür im Vergleich zum Testsieger entweder kleiner oder mit mehr Zoom. Die Video-Funktionen stellen auch ambitionierte Videofilmer zufrieden.

Wenn man nur auf die Kamera schaut, ist die Sony Alpha 6400 dem Testsieger bis auf den nicht vorhandenen Bildstabilisator ebenbürtig – einen solchen gibt es bei Sony erst für sehr viel mehr Geld in der Alpha 6600. Die Sony ist vom Design und Konzept her zeitlos gehalten. Der Sucher sitzt nicht mittig oben drauf, wie früher bei DSLR-Kameras oder wie bei unserem Testsieger im Retro-Look, sondern platzsparend direkt im Gehäuse, das dadurch deutlich weniger hoch ausfällt. Endlos praktisch ist diese Position aber auch nicht, denn wenn man die Gummi-Augenmuschel montiert (was auf Hersteller-Fotos nie der Fall ist) steht diese seitlich und oben sowie vor allem hinten ein ganzes Stück über das Kameragehäuse hinaus und vergrößert somit die tatsächlichen Gehäusemaße deutlich.

Der Handgriff der Sony Alpha 6400 ist mäßig ausgeprägt, die Kamera liegt »mittelgut« in der Hand. Die Verarbeitung ist tadellos und das Gehäuse ist sehr stabil und leicht, da teilweise aus Magnesium-Druckguss gefertigt. Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser hat sie nicht, dennoch gibt Sony an, die Kamera sei »feuchtigkeitsresistent«.

Die Alpha 6400 ist mit einem leistungsstarken Bildprozessor ausgestattet

Die Alpha 6400 besitzt den sehr leistungsfähigen Bildprozessor aus der Profi-Kamera Alpha 9. Das schlägt sich nicht nur in einer hohen Serienbild-Rate von 11 Bildern/Sekunde nieder, bei der die Kamera sogar die Schärfe nachstellt, sondern generell einem rasend schnellen Autofokus, der seine Daten zudem aus sehr vielen Messpunkten bezieht (425 Stück), die fast über die gesamte Bildfläche verteilt sind. Die Kamera beherrscht sogar Echtzeit-Verfolgung und nicht nur Echtzeit-Augen-Autofokus bei Menschen, sondern sogar Augen-Autofokus bei Tieren. In dem Bereich ist Sony derzeit noch führend.

Der Monitor ist selbstverständlich ein Touch-Screen, denn dieser wird teilweise zur Bedienung solcher Autofokus-Funktionen benötigt. Der Monitor lässt sich um bis zu 74 Grad nach unten und erfreulicherweise bis 180 Grad nach oben klappen. So steht er auch bei Selbstporträts zur Verfügung. Das wissen auch so genannte Vlogger zu schätzen, Video-Blogger, die sich selbst mit der Kamera filmen und dabei in der Regel keinen Kameramann dabei haben, also selbst sehen müssen, ob sie gut im Bild sind. Dass der Monitor nicht (wie bei unserem Testsieger, der Fujifilm X-S10) auch seitlich frei herausschwenkbar ist, werten wir nicht als Nachteil. Gerade für die Selbstporträts oder Vlogger-Anwendungen ist es für den Betrachter oft angenehmer, wenn der Mensch vor der Kamera ganz knapp drüber hinweg schaut, wenn er sich im Monitor kontrolliert, als wenn er seitlich neben die Kamera »schielt«. Letzteres wirkt mitunter eher etwas irrigierend.

Für semiprofessionelle Videofilmer eignet sich die Alpha 6400 übrigens ganz besonders. Unter anderem beherrscht sie S-Log 2 und S-Log 3 Gammakurven mit großem Dynamikumfang und sie kann HDR-Videos für HLG-kompatible Fernsehgeräte aufzeichnen. In dem Bereich ist sie unserem Testsieger, der Fujifilm X-S10, überlegen.

Das Seitenverhältnis des Monitors beträgt 16:9, obwohl die Kamera einen 3:2-Format-Sensor hat. Für Videoaufnahmen im 16:9-Format ist das natürlich super. Bei Foto-Aufnahmen werden die Bilder aber nur mit einer Diagonale von ca. 6,6 Zentimetern angezeigt. Das macht unser Testsieger besser.

Die Kamera ist mit zwei verschiedenen Objektiven erhältlich

Die Sony Alpha 6400 gibt es in Kits wahlweise mit zwei verschiedenen Objektiven. Mit dem sehr kleinen bzw. vor allem flachen 16-50mm 3,5-5,6 PZ OSS bekommt man sie schon recht günstig. Mit diesem Objektiv mit klassischem 3-fach-Zoombereich von 24 bis 75 Millimeter Kleinbildbrennweite bleibt die Kamera schön kompakt, denn das Zoom fährt erst beim Einschalten der Kamera ein Stück raus und der Zoom wird mit einer Schiebewippe bedient, also motorisch. Alternativ bekommt man die Alpha 6400 mit dem Sony 18-135 mm F3.5-5.6 OSS, einem Zoom-Objektiv mit deutlich erweitertem Zoomfaktor (27 bis 203 Millimeter umgerechnet auf Kleinbild).

Dieser 7,5-fache Zoombereich wird vielen Anwendern gefallen, die nicht gerne das Objektiv wechseln oder zumindest ein Objektiv haben möchten, mit dem sie einen großen Zoombereich abdecken. Das 18-135mm ist aber auch nicht gerade klein, sondern steht dauerhaft weit von der Kamera ab. Qualitativ sind beide Objektive nur »Mittelmaß«, das eine durch seinen niedrigen Preis und seine geringe Bauform, das andere durch seinen großen Zoombereich. Dennoch finden wir beide Objektive, ja nach individuellem »Geschmack«, ganz schön als Grundausstattung.

Weitere, hochwertigere Objektive für das Sony E-Bajonett gibt es sehr viele, sowohl von Sony selbst, als auch von anderen Herstellern, und durchaus auch mit Autofokus. Auch Sony entwickelt laufend noch neue, hochwertige Objektive mit Bildkreis für den APS-C-Sensor, die dann kompakter und preisgünstiger sind als die fürs Kleinbild-Vollformat gerechneten Objektive, die sich an den APS-C-Kameras der Alpha-6000-Baureihe aber genauso verwenden lassen.

Rasend schnell

Canon EOS M6 Mark II

Schnellste Serienbilder und ein leistungsfähiger Autofokus, dazu ein APS-C-Sensor mit den meisten Megapixeln. Der Sucher ist nicht eingebaut, sondern wird oben aufs Gehäuse gesteckt.

Die Canon EOS M6 Mark II ist technisch eng mit der Spiegelreflexkamera Canon EOS 90D verwandt und wurde parallel mit dieser im Herbst 2019 eingeführt. Die Auflösung von 32,5 Megapixeln hält in der Klasse der Kameras mit APS-C-Sensoren derzeit den Rekord. Trotzdem ist das Rauschverhalten bei der EOS M6 Mark II genauso gut wie bei den weniger hoch auflösenden Konkurrenzmodellen. Auch die Serienbildgeschwindigkeit (14 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung und mit Autofokus-Nachführung) ist derzeit nicht zu toppen. Mit auf 18 Megapixel verringerter Auflösung sind sogar 30 Bilder/s in einem speziellen Raw-Burst-Modus drin. Wahnsinn! Bislang waren solche Geschwindigkeiten auf 4K-Auflösung (8,3 Megapixel) beschränkt.

Gesichts­erkennung und Augen­auto­fokus sind an Bord

Auch der Autofokus gehört zum Besten, was es auf dem Markt gibt. Er ist so lichtempfindlich, dass er selbst im Mondschein noch arbeitet. Bei 4K-Video wird die ganze Sensorbreite genutzt (das ist sonst bei Canon oft nicht der Fall). Gesichtserkennung und Augenautofokus sind natürlich an Bord und funktionieren auch bei Serienaufnahmen und bei Videoaufzeichnungen.

Unüblich für eine Kamera dieser Preis- und Leistungsklasse: Die Canon EOS M6 Mark II hat keinen Sucher. Dafür ist – zumindest beim Kit mit dem Standard-Zoom – ein elektronischer Aufstecksucher für den Blitzschuh mit dabei. Damit kann man leben, wenn auch die Kombination mit Aufstecksucher etwas unförmig (aber keineswegs hässlich) aussieht. Somit ist allein dieses Bundle (für knapp 1.200 Euro unverbindliche Preisempfehlung) attraktiv. Wer das Gehäuse alleine (für 930 Euro UVP) kauft, ist selbst schuld.

Der Monitor der EOS M6 Mark II kann übrigens um bis zu 180 Grad nach oben in die Selfie-Stellung geklappt werden. Es handelt sich um einen Touchscreen, den Canon ziemlich konsequent verwendet. Selbst die Menüs lassen sich damit gut bedienen. Das ist nicht selbstverständlich. Überhaupt gefiel uns die Bedienung im Test sehr gut.

Dass die Canon EOS M6 Mark II der Fujifilm X-S10 den Testsieg trotz all der tollen Technik nicht streitig machen kann, liegt an dem nach wie vor sehr kleinen und lückenhaften Objektiv-Angebot für das EOS-M-System. Das EOS-M-Kamerasystem von Canon ist zwar bereits seit 2012 auf dem Markt und hat nach etwas glücklosem Start mit zunächst wenig überzeugenden Kameras mittlerweile tolle Produkte hervorgebracht, die sich keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken müssen.

Bei der Objektiv­auswahl muss Canon noch nach­legen

Nur bei den Objektiven sieht es wirklich finster aus. Ganze acht Objektive mit EF-M-Bajonett hat Canon bislang auf den Markt gebracht. Und darin sind zwei hauptsächlich zusammen mit Kameras verkaufen Kit-Objektive schon eingerechnet. Und die letzte Neuvorstellung liegt auch schon wieder lange zurück. Zudem sind die meisten Objektive eher im preisgünstigen Bereich angesiedelt und/oder lichtschwache Zoom-Objektive, darunter immerhin ein »Reisezoom« mit großem Brennweitenbereich. Die beiden Festbrennweiten – ein Makro-Objektiv mit integriertem LED-Licht und ein lichtstarkes Normalobjektiv – sind durchaus interessant.

Aber für eine Kamera der gehobenen Mittelklasse, die die Canon EOS M6 Mark II eigentlich ist – leistungsmäßig eigentlich sogar Spitzenklasse – ist das zu wenig. Um digitalkamera.de-Testredakteur Benjamin Kirchheim mal mit einem Augenzwinkern zu zitieren: »Mit weniger als drei lichtstarken Zooms und fünf lichtstarken Festbrennweiten im Programm kann eine Kamera nicht die Beste werden.« Zudem darf man sich fragen wie langfristig Zukunftssicher das EOS M-System ist. Canon macht sich in dem Bereich nämlich mittlerweile quasi selbst Konkurrenz: Der Hersteller hat 2022 sein ursprünglich Kleinbild-Vollformat-Kameras vorbehaltenem EOS-R-System um zwei Kameras mit kleinerem APS-C-Bildsensor erweitert. Zwar ist das EOS-M-System keineswegs abgekündigt, man darf aber gespannt sein, in welche Produkte der Hersteller seine Entwicklungsenergie künftig steckt.

Ergonomisches Gehäuse

Nikon Z 50

Gelungener Einstieg ins spiegellose APS-C-Format.

Die Nikon Z 50 gefiel uns im Test ausgesprochen gut. Die Kamera bietet eine gute Balance aus Preis, Leistung und Ausstattung. Die Z 50 punktet mit ihrem ergonomischen Gehäuse und dem für ambitionierte Hobbyfotografen guten Bedienkonzept mit vielen Einstellmöglichkeiten und Fokus auf die kreative Fotografie. Dabei lässt die Z 50 keine fotografischen Funktionen vermissen, solange es nicht in ausgesprochen spezialisierte Fotoanwendungen geht.

Dass der Bildsensor »nur« knapp 21 Megapixel bietet, muss kein Nachteil sein, wie die Z 50 zeigt. Denn sie münzt die Sensorauflösung in eine hohe praktisch nutzbare Auflösung mit knackigen, wenn auch nicht ganz so farbtreuen Bildern im JPEG-Format um. Die Bildqualität ist bis ISO 1.600 sehr gut und bei ISO 3.200 immer noch befriedigend. Einen im Kameragehäuse eingebauten Bildstabilisator (wie die deutlich teureren Vollformat-Schwestermodelle Z 6 und Z 7) hat die Z 50 leider nicht, den bietet in dieser Preisklasse auch nur unser Testsieger, die Fujifilm X-S10.

Der Monitor der Z 50 lässt sich übrigens etwas nach oben und bis zu 180 Grad nach unten klappen – in die Selfie-Stellung, recht praktisch für Selbstporträts oder fürs Vlogging. Allerdings lässt sich die Kamera so dann nicht einfach auf ein Stativ schrauben (seitlich oder nach oben schwenkbare Monitore finden wir praktischer).

Dass die Nikon Z 50 so gut im Test abschneidet, hängt auch mit der guten Qualität des Set-Objektivs zusammen, denn – das kann man gar nicht oft genug betonen – die Kombination aus Objektiv und Kamera macht das Bild. Und was das Objektiv nicht auf den Bildsensor bringt, kann auch nicht auf der Speicherkarte landen.

Vorerst nur wenige Objektive – aber die überzeugen

Das Objektivangebot für Nikons mittlerweile drei spiegellosen Systemkameras mit APS-C-Sensor ist aktuell noch etwas klein. Es bestand zunächst nur aus einem kompakten Motor-Standard-Zoom und einem im Brennweitenbereich direkt daran anschließenden Telezoom (bis 250 Millimeter Brennweite, umgerechnet auf Kleinbildformat sind das stolze fast 400 Millimeter). Die Qualität der Objektive ist erstaunlich gut, insbesondere wenn man bedenkt, wie preisgünstig diese im Doppelzoom-Kit sind (sollten Sie sich für die Z 50 entscheiden, kaufen Sie deshalb am besten gleich das Set mit den beiden Objektiven). Später kam noch von Nikon noch ein »Immer-drauf-Objektiv« hinzu mit 7,8-fach Zoom 18-140 Millimeter (27-210 Millimeter entsprechend Kleinbild). Wer darüber hinaus weitere Objektive braucht, muss entweder die teuren, aber auch sehr guten Vollformat-Objektive des Z-Systems kaufen oder mittels FTZ-Adapter Spiegelreflex-Objektive aus dem Nikon-System verwenden (letzteres ist natürlich sehr praktisch für Umsteiger von einer Nikon APS-C-Spiegelreflexkamera).

Die Nikon Z 50 ist deshalb unsere Empfehlung vor allem für Nikon-Umsteiger, aber auch für Leute, die in naher Zukunft mit den beiden Set-Objektiven (plus evtl. dem 7,8fach-Zoom) auskommen.

Außerdem getestet

Canon EOS R10

Mit der Canon EOS R10 (und der teureren EOS R7) hat Canon 2022 sein bislang aufs Kleinbild-Vollformat spezialisiertes EOS R-System um Kameras mit einem kleineren Bildsensor in APS-C-Größe erweitert und macht damit sozusagen dem hauseigenen EOS M-System Konkurrenz. Die EOS R10 wird in zwei Sets angeboten: mit einem »normalen« 2,5-fach-Zoom 18-45 Millimeter und mit einem erweiterten 8,3-fach-Zoom 18-150 Millimeter, das fast schon ein kleines Reisezoom-Objektiv ist (»Reisezoom« geht bei uns ab 10x los).

Wir haben die R10 mit beiden Objektiven testen können und beide überzeugen nicht wirklich und verhindern, dass die EOS E10 in Sachen Bildqualität ihre Stärken ausspielen kann. So verhageln letztlich die Objektive und deren nicht vorhandenen Alternativen der ansonsten wirklich gelungenen Canon EOS R10 den Einzug in die Empfehlungen. Das Gehäuse der Canon EOS R10 wirkt zwar für eine 1.000-Euro-Kamera recht billig, ist aber sehr ergonomisch und die Kamera hat alle Ausstattungsmerkmale die man braucht, selbst als fortgeschrittener Fotograf, einschließlich eines sehr guten Autofokus-Systems.

Auch Videofilmer kommen bei der R10 auf ihre Kosten. Ideal ist die EOS R10 hingegen für alle Umsteiger, die bisher mit einer APS-C-Spiegelreflex-Kamera von Canon fotografiert haben. Diese sollten die Kamera am besten im Set mit dem preisgünstigeren 2,5x-Zoom (das wenigstens kaum Aufpreis zum Gehäuse kostet) und inklusive RF-Adapter kaufen und ihre bestehenden EF-S-Objektive weiterverwenden.

Nikon Z fc

Die Nikon Z fc ist technisch sehr eng verwandt mit der Nikon Z 50, besitzt aber ein ganz anderes Design. Obwohl oder gerade weil sich die Kamera an eine jüngere Zielgruppe wendet und als Lifestyle-Produkt gedacht ist (es gibt sie gegen Aufpreis mit einer Gummierung in diversen Farben) ist sie sehr konsequent im Retrodesign gestaltet. Als Pluspunkt hat sie gegenüber der Z 50 einen frei dreh- und schwenkbaren Monitor, auf der anderen Seite hat sie den eingebauten Pop-Up-Blitz eingebüßt. Handling und Ergonomie sind schlechter als bei der Z 50, weil das Kameragehäuse keinen ausgearbeiteten Griff besitzt. Wem die Nikon Z fc aber besser gefällt als die Nikon Z 50, dann auch bedenkenlos zur Nikon Z fc greifen.

Nikon Z 30

Mit der Nikon Z 30 hat der Hersteller seinem Z-System 2022 eine Einsteigerkamera spendiert, die etwas unterhalb unserer Empfehlung Nikon Z 50 angesiedelt ist. Eingespart wurde dabei der Sucher, was in der Preisklasse von rund 1.000 Euro (inklusive Objektiv) sehr ungewöhnlich und ein klarer Nachteil ist. Dass der integrierte Blitz eingespart wurde, ist natürlich ebenfalls ein Nachteil.

Theoretisch ist sie als Vlogger-Kamera positioniert, bietet außer dem seitlich ausschwenkbaren Monitor und einem mitgelieferten Mikrofon-Puschel aber keine besonderen Funktionen fürs Videofilmen (z. B. nicht einmal einen Kopfhöreranschluss). Ansonsten ist die Z 30 eine gute Kamera mit vielen Funktionen, sehr gelungener Bedienung und einer guten Bildqualität, die sie maßgeblich dem guten Kit-Objektiv zu verdanken hat. Die Nikon Z fc und vor allem die Nikon Z 50 sind im direkten Vergleich aber doch die bessere Wahl, vor allem solange all diese Kameras preislich dicht beieinander liegen.

Panasonic Lumix DC-G91

Die Panasonic Lumix G91 war bis Ende 2020 auf dieser Seite noch noch als Empfehlung geführt, sie ist durchaus auch eine gute Kamera. Allerdings hat sie gegenüber allen zuvor genannten Kameras einen kleineren Micro Four Thirds Sensor und ein paar Megapixel weniger (20 Megapixel). Unlogischerweise steckt dieser kleinere Sensor in einem größeren und schwereren Kameragehäuse als bei allen zuvor genannten Kameras. Der Sensor ist dafür immerhin beweglich aufgehängt und mit einem Bildstabilisator versehen. Das hat unser Testsieger mit größerem APS-C-Sensor in der gleichen Preisklasse aber auch. Der besondere Fokus der Entwicklung der Lumix G91 liegt auf den Videofunktionen. Durch die unbegrenzte Aufnahmedauer von Videos und den Möglichkeiten externe Mikrofone, Kopfhörer sowie externe Recorder anzuschließen, ist die G91 zum echten Foto/Video-Hybriden geworden. Unsere Empfehlungen leisten hier aber mittlerweile fast dasselbe, sodass die Lumix G91 insgesamt etwas ins Hintertreffen geraten ist.

Weitere Hinweise

Natürlich gibt es für 1.300 Euro noch weitere Möglichkeiten, eine gute Kamera zu kaufen. Allerdings nicht unter den oben definierten Rahmenbedingungen, die möglicherweise aber nicht genau Ihr Anforderungsprofil treffen. Beispielsweise kann man überlegen, gleich mit einem noch deutlich größeren Sensor ins Vollformat-System einzusteigen. Die Sony Alpha 7 II inklusive »normalem« (also relativ lichtschwachem) 28- bis 70-Millimeter-Objektiv gibt es schon unter 1.300 Euro. Die Kamera ist schon seit Anfang 2015 auf dem Markt und kann kein 4K-Video (nur Full-HD), aber wem das nicht wichtig ist, der bekommt durch den großen Sensor eine tolle Bildqualität. Auch andere Vollformat-Kameras kratzen immer wieder mal an der Preisgrenze von 1.300 Euro inklusive Objektiv. Zwar noch nicht mit ihren regulären Preisen, aber es gibt immer mal wieder Cashback- oder Sofortrabatt-Aktionen, durch die die günstigsten Kameras mit Kleinbild-Vollformat-Sensor den 1.300 Euro schon recht nahe kommen. Zu bedenken ist dabei auf jeden Fall, dass Vollformat-Objektive bei gleicher Qualität meist nicht nur teurer, sondern auch größer als solche mit dem kleineren APS-C-Sensor-Bildkreis sind. Auch wenn die Kameras an sich oft sehr klein sind, schleppt man letztlich doch deutlich mehr Ausrüstungsgewicht herum als bei einer APS-C-Format-Kamera mit entsprechend kleineren und leichteren Objektiven.

So haben wir getestet

Für die Kameratests arbeitet AllesBeste mit dem Portal digitalkamera.de zusammen, dem seit 1997 meist frequentierten deutschsprachigen Online-Portal zur (digitalen) Fotografie. Ein Schwerpunkt von digitalkamera.de sind die Kameratests im eigenen Testlabor. Dort werden alle Kameras und Objektive zunächst messtechnisch untersucht. Es geht unter anderem um Auflösung, Farbtreue, Rauschverhalten und Geschwindigkeit. Zusätzlich werden im Labor unter immer exakt gleichen Bedingungen etliche praxisgerechte Testaufnahmen gemacht, die den Testern später auch eine eigene visuelle Beurteilung ermöglichen. Zusammen mit der folgenden praktischen Erprobung der Kamera ergibt sich dann ein Gesamteindruck, den der Tester in einen (meist sehr umfangreichen) Testbericht niederschreibt.

Da digitalkamera.de die Testgeräte idealerweise schon sehr kurz nach der Markteinführung (oder noch besser: schon vor der Markteinführung) von den Herstellern leihweise bekommt, bleiben diese brandneuen (und meist raren) Testgeräte meist nur ein bis drei Wochen in der Redaktion. Dadurch ist praktisch nie ein komplettes Testfeld gleichzeitig in der Test-Redaktion und das ist auch der Grund, warum es von den Kameratests keine Gruppenaufnahmen gibt.

Da die Kameratests immer genau gleich ablaufen und die Testbedingungen im Labor immer identisch sind, lassen sich die Einzeltests der Kameras oder Objektive jedoch jederzeit, selbst noch nach Jahren, direkt miteinander vergleichen. So entstehen die Vergleichstests für AllesBeste, die bei Erscheinen einer neuen Kamera in einer Kategorie dann jederzeit aktualisiert werden können. Wenn Sie sich für eine bestimmte Kamera noch eingehender informieren möchten, finden Sie auf digitalkamera.de den ausführlichen Testbericht kostenlos sowie als Bezahlinhalte die Original-Testbilder, das ausführliche Labortest-Protokoll sowie die Tests aus verschiedenen Fachzeitschriften als PDF.

Die wichtigsten Fragen

Welche Systemkamera bis 1300 Euro ist die beste?

Die beste Systemkamera bis 1300 Euro ist für die meisten die Fujifilm X-S10. Sie begeistert mit ihrem integrierten Stabilisator, der in diesem Preissegment einzigartig ist. Außerdem kann die Kamera als guter Allrounder eingesetzt werden. Aber auch andere Modelle konnten in unserem Test überzeugen.

Systemkamera kaufen, obwohl man keine Objektive wechseln will?

Rein von der Bildqualität her gibt es heute nur sehr wenige Kameras mit fest angebautem Objektiv (so genannte Kompaktkameras), die ebenfalls einen Bildsensor in APS-C-Größe haben und den hier vorgestellten Systemkameras qualitativ ebenbürtig sind. Deren Haupt-Vorteil ist die geringere Baugröße. Kosten können Sie dabei nicht sparen. Wenn die Größe der Kamera nicht superwichtig ist, sind Sie mit einer Systemkamera einfach flexibler und entscheiden sich vielleicht später doch noch für ein zweites oder drittes Objektiv. Das muss nicht bedeuteten, dass Sie ständig mit mehreren Objektiven unterwegs sind und diese andauernd wechseln, sondern Sie schrauben das zum Anlass am besten passende Objektiv auf die Kamera und lassen es dann für den Tag drauf.

Wie bekommt man Fotos von der Kompaktkamera aufs Smartphone?

Jeder Kamerahersteller bietet heute Apps zur Verbindung von Smartphone und Kamera an, mit der die Fotos übertragen werden können. Die Übertragung erfolgt dabei drahtlos per WLAN.

Systemkamera gebraucht oder neu kaufen?

Das Angebot an guten gebrauchten Digitalkameras nimmt ständig zu. Wer es sich zutraut, gebraucht zu kaufen, bekommt in dieser Preisklasse sehr gute gebrauchte Kameras, die ehemals in einer noch höheren Preisklasse angesiedelt waren und mit einem guten Objektiv ausgestattet sind. Ein solches hochwertiges Objektiv kann man dann wiederum mit der nächsten Kamera weiterverwenden, falls die gebrauchte Kamera irgendwann nicht mehr die Ansprüche erfüllt.

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