Viele Kamerahersteller sind derzeit von der Chipkrise und anderen Störungen ihrer Lieferketten betroffen. Das führt dazu, dass einige populäre Kameras sehr schlecht oder überhaupt nicht lieferbar sind. Davon betroffen ist unter anderem unser bisheriger Testsieger in der 800-Euro-Preisklasse, die Sony Alpha 6100. Diese Kamera wird momentan schlicht überhaupt nicht mehr gebaut, weil wichtige Bauteile fehlen, und die Lagerbestände der bereits produzierten Geräte sind mittlerweile nahezu komplett ausverkauft.
Wenn überhaupt, bekommt man die Kamera noch als »Body«, also ohne Objektiv, was natürlich für Einsteiger recht sinnlos ist, da diese kaum bereits ein passendes Objektiv besitzen werden. Und kauft man ein Objektiv separat hinzu, liegt man preislich weit über dem Set-Preis und auf jeden Fall deutlich über 800 Euro, weshalb die Sony Alpha 6100 in diesem Test derzeit gar nicht mehr enthalten ist.
Generell entwickeln sich die Preise im Kameramarkt derzeit nach oben. Das gilt insbesondere im Bereich der Einsteiger-Kameras. Zwar gibt es auch heute noch einzelne günstigere Kameras deutlich unterhalb von 800 Euro inklusive Objektiv. Die sind jedoch heute nicht mehr uneingeschränkt empfehlenswert. Wir führen diese Kameras hier aber teilweise im Abschnitt »Außerdem getestet« und sagen dort, auf was man bei ihnen verzichten muss. Alle empfehlenswerten Kameras liegen im Preisbereich zwischen ca. 700 und 850 Euro inklusive Set-Objektiv.
Wir haben 13 Einsteiger-Systemkameras getestet, 8 davon sind aktuell noch verfügbar. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Panasonic Lumix DC-GX9

In der Summe ihrer Eigenschaften ist die Panasonic Lumix DC-GX9 derzeit der Testsieger in der Preisklasse bis 800 Euro. Zwar hat sie einen etwas kleineren Bildsensor als einige anderen Kameras in unserem Testfeld, das merkt man bei alltäglichen Aufnahmen aber kaum. Dafür gibt es – einzigartig bei der GX9 – einen klappbaren Sucher. Und nicht zu vergessen: Ein sehr wirkungsvoller Bildstabilisator ist direkt in die Kamera eingebaut. Zudem hat die Kamera mittlerweile ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Olympus OM-D E-M10 Mark IV

Wie unser Testsieger gehört die Olympus OM-D E-M10 Mark IIII dem Micro-Four-Thirds-System an und bietet entsprechend einen etwas kleineren 20-Megapixel-Bildsensor, punktet dafür ebenfalls mit einem kamerainternen Bildstabilisator. Die Olympus hat ein sehr klassisches (Retro-)Design, aber viele moderne Funktionen, wie z. B. sehr kreative Langzeitbelichtungs-Funktonen. Sie kostet allerdings einiges mehr als unser Testsieger und bietet somit kein so gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Canon EOS M50 Mark II

Die Canon EOS M50 Mark II ist eine 24 Megapixel auflösende APS-C-Kamera. Sie besitzt ein leistungsfähiges Hybrid-Autofokus-System und viele Komfortfunktionen für ambitionierten Foto- und Videoeinsteiger. Hochauflösende 4K-Videos nimmt sie allerdings nur mit reduziertem Bildwinkel und mit maximal 25 Bildern pro Sekunde auf (Standard sind eigentlich 30 Bilder/s). Zudem gibt es im Canon EOS-M-System nur eine kleine Objektivauswahl.
Vergleichstabelle

- Sehr gute Verarbeitung
- Sensor-Shift-Bildstabilisator
- Schwenkbarer Sucher
- 4K-Video mit 30 Bildern/s
- Monitor ohne Selfie-Stellung
- Geringe Akkureichweite

- Sensor-Shift-Bildstabilisator
- Beweglicher Touchscreen
- 4K-Video mit 30 Bildern/s
- Interessante Spezialfunktionen für Langzeitbelichtungen
- Nur Kontrast-Autofokus
- Geodaten nur per GPS-Logging
- Rudimentäre Touchscreen-Integration

- Nach vorne klappbares Display
- 4K-Video (nur 25 Bilder/s)
- Gute Bedienung auch über Touchscreen
- Crop bei 4K Video

- 4K-Video mit 30 Bildern/s
- Sehr gutes Mikrofon mit justierbarer Richtcharakteristik
- Kurze Aufnahmelänge am Stück bei 4K-Videos
![Die beste Systemkamera für Einsteiger 8 Test: Panasonic Lumix Dmc Gx80 Mit 12 32 Mm [foto Panasonic] X03rwi](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2020/06/panasonic-lumix-dmc-gx80-mit-12-32-mm-foto-panasonic-x03rwi-300x166.jpg)
- Sensor-Shift-Bildstabilisator
- 4K-Video mit 30 Bildern/s
- Nur 16 Megapixel

- APS-C-Format-Sensor
- 24 Megapixel
- Touchscreen-Monitor mit Selfie-Funktion
- Kein Sucher

- 4K-Video mit 30 Bildern/s
- Kein Sucher
- Nur 16 Megapixel
![Die beste Systemkamera für Einsteiger 11 Test: Panasonic Lumix Dc Gx880 Mit G Vario 12 32 Mm 3.5 5.6 Asph. Ois [foto Medianord] 4p3jcf](https://www.allesbeste.de/wp-content/uploads/2020/06/panasonic-lumix-dc-gx880-mit-g-vario-12-32-mm-3-5-5-6-asph-ois-foto-medianord-4p3jcf-300x175.jpg)
- Touchscreen-Monitor mit Selfie-Funktion
- 4K-Video mit 30 Bildern pro Sekunde
- Kein Sucher
- Geringe Akku-Reichweite
- Nur 16 Megapixel
Digitalkameras mit Wechselobjektiv: Systemkameras im Test
Als Systemkamera bezeichnet man eine Kamera, bei der man das Objektiv wechseln kann. Der Vorteil davon ist, dass man für verschiedene Aufnahmesituationen innerhalb von Sekunden das jeweils passende Objektiv an der Kamera montieren kann – sofern man mehr als ein Objektiv hat. Und gerade da liegt das Problem.
Im preisgünstigen Einstiegsbereich haben viele Anwender nur das eine Kit-Objektiv, das sie mit der Kamera gekauft haben – oder eventuell zwei Objektive, wenn es sich um ein so genanntes »Double-Zoom-Kit« gehandelt hat. Und die Anwender verspüren angesichts von Preisen von mehreren hundert Euro, die ein halbwegs ordentliches Objektiv kostet, auch wenig Lust, in ein solches zu investieren. So mutieren die meisten Systemkameras quasi zur Kompaktkamera – mit gewissermaßen fest angewachsenem Objektiv.
In dieser Preisklasse wird (zu) selten das Objektiv gewechselt
Sollte man dann nicht gleich zur Kompaktkamera greifen? Das kommt darauf an. Grundsätzlich sind Kompaktkameras nicht günstiger, nur weil das Bajonett zwischen Kamera und Objektiv fehlt. Eher haben sie andere spezifische Eigenschaften. Sie sind z. B. noch kleiner oder ihr Objektiv hat enorm große Zoomfaktoren mit ganz viel Telebrennweite. Beides zusammen führt dann zwangsläufig zu kleinen Sensorgrößen und damit sinkt die Qualität der Fotos.
Umgekehrt gibt es auch einige wenige Kompaktkameras, die überschaubare Zoomfaktoren oder gar keinen Zoom haben und einen großen Sensor. Die haben dann wiederum eine hervorragende Bildqualität, aber auch ihren Preis. Zum Einsteigerpreis gibt es solche Kompaktkameras selten, sondern dafür muss man einiges mehr auf den Tisch legen. Der verbleibende, echte Vorteil: Da sich das fest eingebaute Objektiv in ausgeschaltetem Zustand ins Kameragehäuse zurückziehen kann, sind die wirklich kleiner als eine Systemkamera inklusive angebautem Objektiv.
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Bildqualität fürs Geld, die die Einsteiger-Systemkameras unter 800 Euro bieten, ist auf jeden Fall exzellent. Und auch sonst muss man bei der Technik eigentlich auf nichts wirklich verzichten, was heute Stand der Technik ist. Das gilt nicht für alle Modelle, aber zumindest für unsere Empfehlungen. Vernünftige Sensorgröße (Four Thirds oder APS-C)? Kein Problem, die Zeiten der Systemkameras mit kleineren Sensoren sind glücklicherweise vorbei.
Hochauflösende und ruckelfreie 4K-Videos? Ist heute eigentlich normal. Unterschiede gibt es allenfalls bei der maximal Bildfrequenz oder der maximalen Videoaufzeichnung am Stück. Da gilt es ggf. genau hinzuschauen, wenn das wichtig ist. Einen ausreichend guten elektronischen Sucher? Haben auch nicht alle – aber alle unsere Empfehlungen. Einen Bildstabilisator in der Kamera oder im Objektiv, einen Blitzschuh, einen eingebauten Blitz, kippbaren Monitor, Touchscreen? Bei unseren Empfehlungen alles vorhanden!
Worin besteht dann die Existenzberechtigung der noch teureren Kameras? Wie sieht es aus, wenn man beispielsweise 1.300 Euro inklusive Objektiv ausgibt? Je nach Schwerpunkt bekommt man dann alles noch etwas besser und schneller. Mehr Megapixel, ein besseres, schärferes Objektiv, einen besseren, schärferen Sucher, einen schnelleren Autofokus und vor allem eine bessere Gehäusequalität (dann aus Metall statt Kunststoff). Der Mehrpreis geht schon in Ordnung. Aber was die 800-Euro-Systemkameras leisten, ist für den Anfang auf keinen Fall verkehrt. Und da kommen wir doch noch mal auf das Wechselobjektiv zurück.
Noch bessere Bildqualität gibt es mit hochwertigeren Objektiven
Das Objektiv ist an der Bildqualität (Schärfe und Details, die Sie im fertigen Bild sehen) maßgeblich beteiligt. Bei einem Einsteigerpreis von 800 Euro komplett muss man da Kompromisse eingehen, anders geht es nicht. Wenn Sie aber mit einer solchen Kamera einsteigen und auf den Geschmack kommen, können Sie ein anderes, besseres Objektiv dazukaufen – ielleicht eine lichtstarke Festbrennweite, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich für die Porträt-Fotografie.
Damit werden Sie dann sehen, was Ihre Kamera wirklich kann. Und das Objektiv können Sie später an einer vielleicht noch besseren, neueren Kamera weiterverwenden. Sie könnten so ein Objektiv vielleicht auch gebraucht kaufen. Oder ein älteres, aber noch gutes Kameragehäuse erwerben, falls Ihr Gehäuse mal kaputt geht, das Objektiv aber noch einwandfrei funktioniert. Das »System« hat nicht nur Sinn, wenn man mehrere Objektive zum Wechseln hat.
Testsieger: Panasonic Lumix DC-GX9
Die Panasonic Lumix DC-GX9 richtet sich an ambitionierte Einsteiger, die einen großen Ausstattungsumfang in einem kompakten Gehäuse wünschen. Ihr Gehäuse besteht zwar komplett aus Kunststoff, ist aber sehr gut verarbeitet. Mit 12,4 x 7,2 x 4,7 Zentimetern und einem Gewicht von lediglich 450 Gramm ist sie sehr kompakt und recht leicht. Das Gehäuse ist insgesamt sehr flach gehalten. Der kleine Handgriff bietet nicht sonderlich viel Halt, was aber durch die genarbte Gummierung des Gehäuses etwas ausgeglichen wird. Dass das Gehäuse auch im Detail edel designt wurde, merkt man beispielsweise an der Schnittstellenabdeckung, die beim Öffnen in das Gehäuse gleitet. Kurz gesagt: Die Panasonic Lumix DC-GX9 ist aktuell nicht nur die beste, sondern auch die edelste Kamera in dieser Preisklasse.

Ein Highlight der GX9 ist ihr großer, mit 2,8 Millionen Bildpunkten sehr hochauflösender elektronischer Sucher. Er lässt sich um bis zu 90 Grad nach oben klappen, was in mancher Aufnahmesituation sehr praktisch sein kann und überhaupt einzigartig ist (auch teurere Kameras bieten dieses Ausstattungsmerkmal nicht). Mit Brille ist der Suchereinblick nicht ganz optimal. Ein Dioptrienausgleich (eigentlich Standard bei fast jeder Kamera) ermöglicht es aber Brillenträgern oft, den Sucher ohne Brille zu benutzen. Auch Touchscreen-Monitor ist klappbar und lässt sich dank seiner hohen Helligkeit auch im Freien gut verwenden. Er ist 7,5 Zentimeter groß und löst 1,04 Millionen Bildpunkte auf.
In dieser Preisklasse nur bei Panasonic und Olympus zu finden ist der beweglich gelagerte Bildsensor. Dadurch wird jedes angesetzte Objektiv kameraseitig bildstabilisiert, was Verwackelungen entgegenwirkt. Bei der GX9 arbeitet der Sensor-Shift-Bildstabilisator sogar mit dem Bildstabilisator im Objektiv zusammen, wenn dieses von Panasonic ist und ebenfalls einen Bildstabilisator besitzt. So wird die Effektivität noch weiter erhöht.
Beim Autofokus setzt Panasonic auf ein System namens DFD. Es ist ein reiner Kontrastautofokus, der allerdings mit einem Trick, der nur mit Original-Panasonic-Objektiven funktioniert, blitzschnell scharfstellen kann. Aus zwei minimal verschobenen Messungen berechnet die Kamera direkt die nötige Schärfeeinstellung. Lediglich 0,15 Sekunden vergehen vom Drücken des Auslösers, bis das scharfe Foto aufgenommen wird. Nur bei Serienbildern und der Fokusnachführung bei Videoaufnahmen ist das System gegenüber einem Hybridautofokus mit Phasenerkennung leicht unterlegen. Wie heute üblich, erkennt die Lumix natürlich Gesichter und fokussiert auch auf die Augen.
Auch die die Serienbildfunktion der GX9 sehen lassen: Neun Bilder pro Sekunde für üppige 140 JPEG-Fotos am Stück schafft die GX9, dies allerdings nur ohne Nachfokussierung. Mit Fokusnachführung sinkt die Serienbildrate auf sechs Bilder pro Sekunde. Wer es noch schneller braucht und mit 8,3 Megapixel Bildgröße auskommt, kann die 4K-Foto-Funktion mit 30 Bildern pro Sekunde nutzen, von der es einige Varianten gibt. Auf Wunsch kann dabei beispielsweise auch der Schärfebereich durchfahren werden, und man kann später wählen, wo man den Schärfepunkt haben möchte. Oder die GX9 setzt die Bilder direkt zu einem von vorne bis hinten scharfen Foto zusammen.
Doch auch sonst kann sich die Ausstattung mit Reihenbildaufnahmen mit variabler Belichtung (samt HDR-Funktion) oder Blende und sogar variablem Fokus sehen lassen. Auch eine Panoramafunktion ist vorhanden. Dank der intelligenten Automatik mit Motiv- und Bewegungserkennung eignet sich die Lumix GX9 hervorragend für Einsteiger. Alternativ lassen sich sämtliche Einstellungen auch manuell vornehmen, wenn man kreativ mit der Kamera arbeiten möchte.
Die Videofunktion bietet 4K-Auflösung bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Das kann man heute eigentlich erwarten, aber nicht alle Kameras in dieser Klasse bieten das. Und man kann ununterbrochen lange in 4K filmen, auch das ist nicht selbstverständlich. Allerdings wird der Bildausschnitt bei 4K-Auflösung horizontal um den Faktor 1,25 beschnitten. Durch den DFD-Autofokus kommt es beim Filmen gelegentlich zu Mikrorucklern beim Fokus. Ebenfalls nachteilig ist die fehlende Anschlussmöglichkeit für ein externes Stereomikrofon, wobei das interne Mikrofon durchaus eine ordentliche Qualität hat.
Hinter der schönen Schnittstellenabdeckung der Lumix GX9 verbergen sich lediglich ein Micro-HDMI-Ausgang sowie eine Micro-USB-Schnittstelle. Letztere ermöglicht es, den Akku direkt in der Kamera aufzuladen. Das ist sogar der Standard, denn der Kamera liegt ein USB-Ladegerät bei und keine Ladeschale zum externen Laden des wechselbaren Lithium-Ionen-Akkus, der übrigens nur rund 260 Aufnahmen reicht. Die SD-Speicherkarte wird unter der Akkufachklappe eingesetzt. Kompatibel sind SDHC- und SDXC-Karten sowie der Standard UHS I, wobei der Kamera eine ca. 40 MB/s schnelle Speicherkarte genügt, denn schneller ist sie ohnehin nicht.
Mit NFC, Bluetooth und WLAN ist die Panasonic Lumix DC-GX9 drahtlos vollständig ausgestattet. Dank NFC kann sehr einfach eine Verbindung zu einem Smartphone oder Tablet hergestellt werden. Die Bluetooth-Verbindung kann im Hintergrund aktiv bleiben, um die Ortungsfunktion des Smartgeräts zum Eintragen der Aufnahmeposition in die Fotos nutzen zu können. Per WLAN lässt sich die Kamera samt Livebildübertragung fernsteuern. Selbstverständlich können auch die aufgenommenen Fotos per WLAN übertragen werden, und zwar nicht nur auf Smartphones und Tablets, sondern auch auf ganz normale Computer.
Die Bildqualität ist trotz des gegenüber APS-C etwas kleineren Sensors bis ISO 1.600 gut, selbst bei ISO 3.200 halten sich die Verluste an feinen Bilddetails durch die Rauschunterdrückung noch im akzeptablen Rahmen. Überhaupt ist das Bildrauschen insgesamt gering und der Dynamikumfang mit elf Blendenstufen hoch. Die Bildwiedergabe ist sehr natürlich, auch Farben werden von der GX9 sehr originalgetreu wiedergegeben.
Beim Setobjektiv hat man die Qual der Wahl: Entweder kauft man die Panasonic Lumix DC-GX9 besonders günstig mit dem besonders kompakten Lumix G Vario 12-32 mm 3.5-5.6 Asph. OIS oder aber man legt gut 100 Euro mehr auf den Tisch und kauft sie mit dem zoomstärkeren Lumix G Vario 12-60 mm 3.5-5.6 Asph. OIS, was wir empfehlen würden. Das 12-60 bietet aber nicht nur einen größeren Zoombereich (fünffach statt 2,7-fach), sondern auch eine bessere Bildqualität. Neben dem höheren Preis muss man allerdings auch ein höheres Gewicht und größere Abmessungen in Kauf nehmen.
Optisch sind beide Objektive nicht perfekt. Sie haben einen ziemlich hohen Auflösungsrandabfall und leichte, sichtbare optische Schwächen wie Farbsäume oder eine Verzeichnung im Weitwinkelbereich. Mit einem besseren (und teureren) Objektiv könnte man also noch wesentlich mehr aus der Kamera herausholen. Da der Aufpreis der Sets (mit Objektiv) gegenüber dem Gehäuse alleine (ohne Objektiv) jedoch gering ist, macht es auf jeden Fall Sinn zu einem der Kits zu greifen.
Panasonic Lumix DC-GX9 im Testspiegel
Im digitalkamera.de-Test zeigt die Kamera zurückhaltende JPEGs und eine für den Sensor recht geringe Auflösung. Das Bildrauschen bis in hohe ISO-Bereiche ist akzeptabel und verliert erst ab ISO 1.600 Details. Bei der Ausstattung lässt die GX9 kaum Wünsche offen, nur ein Stereo-Mikrofonanschluss hätte die Kamera noch perfekt abgerundet. Die Bedienung hat mit den vielen Rädern und Tasten, die teilweise programmierbar sind, aber auch den etwas unübersichtlich langen Menüs ihre Vorzüge und Schattenseiten. Die schwache Akkuleistung trübt das ansonsten gute Bild der Kamera.
Im DigitalPhoto-Testbericht erreicht die Kamera ein sehr gutes Testergebnis. Die Auflösung bleibt bis in hohe ISO-Bereich sehr hoch und das Bildrauschen ist bis ISO 6.400 unbedenklich. Leider wurde auf ein bewegliches Display verzichtet. Ansonsten überzeugt die Kamera auf ganzer Linie.
Der dkamera-Testbericht spricht der Kamera eine sehr gute Bildqualität bis ISO 800 zu, und auch Bilder bis ISO 3.200 sind noch gut nutzbar. Der Funktionsumfang ist hoch, und auch die Geschwindigkeit kann sich sehen lassen. Vermisst wurde ein Mikrofoneingang, und der Sucher ist für Brillenträger zu klein. Dennoch erreichte die Kamera ein gutes Endergebnis.
Alternativen
Wem die Panasonic Lumix DC-GX9 nicht zusagt oder vielleicht ein Gehäuse mit klassischem »Sucherbuckel« bevorzugt, sollte sich die folgenden Kameras einmal anschauen.
Viele kreative Funktionen: Olympus OM-D E-M10 Mark IV
Die Olympus OM-D E-M10 Mark IV ist das direkte Nachfolgemodell unseres ehemaligen Testsiegers in der 500-Euro-Preisklasse. Sie ist ähnlich gut wie diese, nur leider viel teurer und hat deshalb kein so gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ihr Gehäuse ist mit ihren vielen Fugen und Kanten deutlich retro-mäßiger, verfolgt aber grundsätzlich ein Designkonzept mit Sucherbuckel.

Der Bildsensor ist, ganz ähnlich wie bei unserem Testsieger, ein Four-Thirds-Sensor mit 20 Megapixeln im 4:3-Seitenverhältnis und zur wirkungsvollen Bildstabilisation ebenfalls beweglich gelagert. Anders als die anderen Kameras hier, besitzt die Olympus keinen Hybrid- oder wenigstens DFD-Autofokus, sondern lediglich einen Kontrast-Autofokus. Das ist bei statischen Motiven kein großes Problem (d. h. schnell ist der Autofokus dann trotzdem), bei Serienaufnahmen von bewegten Motiven aber ein klarer Nachteil.
Die Serienbildleistung der OM-D E-M10 Mark IV ist mit lang anhaltenden knapp neun Bildern pro Sekunde sehr gut. Bei Videos allerdings nutzt die Kamera – und zwar sowohl bei hochauflösenden 4K-Videos als auch bei normalen FullHD-Videos – nicht die gesamte Sensorbreite, wodurch einiges an Weitwinkelwirkung des Objektivs verloren geht. Mindestens bei FullHD-Videos ist ein solches Verhalten eigentlich heutzutage selbst in der Einsteigerklasse nicht mehr zeitgemäß.
Das gleiche gilt für die Drahtlosverbindungen. Zwar sind WLAN und Bluetooth vorhanden, es gibt aber keine permanente Smartphone-Anbindung, sodass GPS-Daten vom Smartphone nur umständlich nachträglich verarbeitet werden können (sofern man sie mitgeloggt hat). Wer sich mit Lichtmalerei oder Nachtaufnahmen beschäftigen will, findet bei Olympus selbst in der Einstiegsklasse einige pfiffige Belichtungsfunktionen. Die Bildqualität der Kamera selbst ist einwandfrei, wird aber, wie bei allen anderen Testteilnehmern, vom mitgelieferten Set-Objektiv stark beschränkt. Ein teilweise sehr hoher Randabfall und Farbsäume sind hier das Problem.
Moderner Look: Canon EOS M50 Mark II
Auf einem verdienten vierten Platz landet die Canon EOS M50 Mark II. Die Kamera selbst ist sehr gut und punktet mit einer einfachen Bedienung, einer guten Ausstattung und sehr guten Bildqualität. Das Gehäuse, obwohl mit Sucherbuckel, kommt mit einer deutlich anderen Formsprache daher als die Fujifilm und die Olympus und wirkt sehr modern und stylisch.

Die Verarbeitung des Gehäuses kommt allerdings nicht an die Qualität der drei anderen Empfehlungen heran, liegt mit ihrem recht gut ausgeformten Griff und ihrer griffigen Gummierung aber gut in der Hand. Der dreh- und schwenkbare Touchscreen ist besser als bei den anderen Testteilnehmern ins Bedienkonzept integriert. Der Hybrid-Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig. Die Serienbildgeschwindigkeit ist mit zehn Bildern pro Sekunde zwar sehr schnell, aber mit nur 22 Bildern nicht ausdauernd (danach geht es mit vier Bildern pro Sekunde weiter).
Die Videofunktion ist für eine Kamera von 2020 nicht ganz up to date. Zwar kann die EOS M50 Mark II 4K-Video, dies allerdings erstens nur mit maximal 25 Bildern pro Sekunde (30 Bilder pro Sekunde wäre besser) und auch nur mit deutlichem Crop, das heißt die Sensorbreite wird nicht ganz genutzt, sodass bei den Objektiven einiges an Weitwinkel verloren geht. Auch der eigentlich besonders bei Videoaufnahmen nützliche Hybrid-Autofokus steht bei 4K-Aufnahmen nicht zur Verfügung. Bei FullHD (mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde) wird hingegen die ganze Sensorbreite genutzt und Hybrid-AF kann genutzt werden. Die Konnektivität ist gut.
Nicht zeitgemäß hingegen: Die EOS M50 Mark II besitzt keine USB-Ladefunktion, d. h. der Akku muss zum Laden aus der Kamera genommen und extern in einer Ladeschale geladen werden. Etwas problematisch sehen wir auch die geringe Auswahl an Objektiven im Canon EOS M-System. Das mitgelieferte Set-Objektiv EF-M 15-45 mm 3.5-6.3 IS STM ist ein typisches preisoptimiertes Set-Objektiv mit den üblichen Schwächen wie teilweise relativ hohem Auflösungsverlust zum Bildrand (im Weitwinkel bis hin zum mittleren Brennweitenbereich) sowie deutlicher Verzeichnung im Weitwinkelbereich.
Außerdem getestet
Panasonic DC-G110
Knapp nicht in die Empfehlungen geschafft hat es die Panasonic Lumix DC-G110. Die Kamera hat viele gute Ansätze und glänzt teilweise mit einer hervorragenden Ausstattung, verschenkt aber leider im Detail viele gemachte Punkte wieder. Sie bietet eine gute Bildqualität, aber ihr fehlt der Sensor-Shift-Bildstabilisator, den die ältere GX9 (unser Testsieger) bietet. Sie will im Social-Media-Bereich punkten und bietet eine 4K-Videofunktion samt Vlog-L und drei Mikrofonen, hat aber gleichzeitig eine stark begrenzte Aufnahmelänge und lässt eine USB-Streaming-Funktion sowie USB-Stromversorgung vermissen (letzteres bietet aber auch keine andere Kamera in diesem Testfeld, von einer Kamera mit dem Profil der G110 hätten wir das aber erwartet).
Canon EOS M200
Dass die Canon EOS M200 es nicht in die Empfehlungen geschafft hat, liegt ganz sicher nicht daran, dass sie eine schlechte Bildqualität hätte, die ist – auch dank ihren großen APS-C-Sensors – sehr gut. Die M200 ist sogar die kompakteste Kamera im Testfeld mit dieser Sensorgröße, hat dafür aber auch das sich am billigsten anfühlende Gehäuse, das zudem am wenigsten ergonomisch ist. Überhaupt sorgt der Minimalismus des Gehäuses dafür, dass sie am schlechtesten ausgestattet ist. Sie besitzt weder einen Sucher noch einen Blitzschuh. Auch die Objektivauswahl im M-System ist klein, was bei der M200 als Lifestyle-Kamera aber vielleicht weniger tragisch ist.
Panasonic Lumix DMC-GX80
Die Panasonic Lumix DC-GX80 ist mit Abstand die älteste Kamera im Testfeld, das merkt man ihr aber nur an ganz wenigen Details an. So gibt es kein Bluetooth und der Bildsensor löst lediglich 16 Megapixel auf. Die Ausstattung der GX80 ist ansonsten sehr gut und vor allem punktet sie mit dem niedrigsten Preis. Sie kostet mit Objektiv weniger als 500 Euro. Wer nicht mehr ausgeben möchte, sollte sich diese Kamera durchaus einmal näher anschauen.
Olympus Pen E-PL10
Die Olympus Pen E-PL10 ist das aktuelle kleine Modell der Pen-Serie von Olympus, die sich durch ein stylisches, sehr kompaktes Gehäuse auszeichnet, und dadurch, dass die Pen-Kameras grundsätzlich keinen Sucher haben – was natürlich ein klarer Nachteil ist. Zudem hat diese Kamera nur 16 Megapixel und nimmt 4K-Videos mit Beschnitt (Crop) auf. Wie bei anderen Olympus-Kameras fehlen zudem moderne Connectivity-Funktionen, wie eine dauerhafte Smartphone-Verbindung zur Übertragung der Standortdaten.
Panasonic Lumix DC-GX880
Die Panasonic Lumix GX880 ist das preisgünstigste Modell bei Panasonic und fast identisch mit dem Vorgängermodell namens Lumix GX800. Die äußerst kompakte, spiegellose Systemkamera richtet sich mit Automatikfunktionen und einfacher Bedienung vor allem an Einsteiger, ohne aber auf manuelle Einstellmöglichkeiten zu verzichten. Dank WLAN und Selfie-Klappdisplay mit Touch-Funktion gibt sich die GX880 als moderne Kamera. Im Gegensatz zu den teureren GX-Modellen hat die GX880 keinen zur Bildstabilisierung beweglich gelagerten Bildsensor – bei Panasonic haben allerdings viele Objektive einen Bildstabilisator eingebaut. Die GX880 ist ein ganzes Stück günstiger zu haben als die Kameras, die es in unsere Empfehlungen geschafft haben, dafür muss man allerdings auf einen Sucher verzichten.
So haben wir getestet
Für die Kameratests arbeitet AllesBeste mit dem Portal digitalkamera.de zusammen, dem seit 1997 meist frequentierten deutschsprachigen Online-Portal zur (digitalen) Fotografie. Ein Schwerpunkt von digitalkamera.de sind die Kameratests im eigenen Testlabor. Dort werden alle Kameras und Objektive zunächst messtechnisch untersucht. Es geht unter anderem um Auflösung, Farbtreue, Rauschverhalten und Geschwindigkeit.
Zusätzlich werden im Labor unter immer exakt gleichen Bedingungen etliche praxisgerechte Testaufnahmen gemacht, die den Testern später auch eine eigene visuelle Beurteilung ermöglichen. Zusammen mit der folgenden praktischen Erprobung der Kamera ergibt sich dann ein Gesamteindruck, den der Tester in einen (meist sehr umfangreichen) Testbericht niederschreibt.
Da digitalkamera.de die Testgeräte idealerweise schon sehr kurz nach der Markteinführung (oder noch besser: schon vor der Markteinführung) von den Herstellern leihweise bekommt, bleiben diese brandneuen (und meist raren) Testgeräte meist nur ein bis drei Wochen in der Redaktion. Dadurch ist praktisch nie ein komplettes Testfeld gleichzeitig in der Testredaktion, und das ist auch der Grund, warum es von den Kameratests keine Gruppenaufnahmen gibt.
Da die Kameratests immer genau gleich ablaufen und die Testbedingungen im Labor immer identisch sind, lassen sich die Einzeltests der Kameras oder Objektive jedoch jederzeit, selbst noch nach Jahren, direkt miteinander vergleichen. So entstehen die Vergleichstest für AllesBeste, die bei Erscheinen einer neuen Kamera in einer Kategorie dann jederzeit aktualisiert werden können. Wenn Sie sich für eine bestimmte Kamera noch eingehender informieren möchten, finden Sie auf digitalkamera.de den ausführlichen Testbericht kostenlos sowie als Bezahlinhalte die Original-Testbilder, das ausführliche Labortest-Protokoll sowie die Tests aus verschiedenen Fachzeitschriften als PDF.
Die wichtigsten Fragen
Welche Systemkamera für Einsteiger ist die beste?
Die beste Einsteiger-Systemkamera für die meisten Aufsteiger vom Smartphone oder von der Kompaktkamera ist die Panasonic Lumix DC-GX9. Die Kamera ist super verarbeitet, hat einen eingebauten Bildstabilisator, einen Sucher, der sich sogar nach oben schwenken lässt, zusätzlich zum schwenkbaren Touchscreen, und dreht hochauflösende 4K-Videos. Zudem gibt es dafür ein riesiges Objektivangebot. Aber auch anderen Modelle konnten in unserem Test überzeugen.
Welche Einschränkungen gibt es in dieser Klasse gegenüber teureren Kameras?
Manche Einsteiger-Systemkameras unterscheiden sich mit einer einsteigerfreundlicheren Bedienung von teureren Modellen, was sicherlich kein Nachteil ist. Teilweise muss man auf einen Blitz oder einen Sucher verzichten. In jedem Fall sind die mitgelieferten Objektive sehr „preisoptimiert“ und die Kameras liefern mit besseren (und dadurch teureren) Objektiven eine sichtbar bessere Bildqualität.
Neu oder gebraucht?
Das Angebot an guten, gebrauchten Digitalkameras nimmt ständig zu. Das Problem gerade für den Einsteiger: Wie merkt man als eher unerfahrener Anwender, ob die gebrauchte Kamera und deren Objektiv in Ordnung ist? Ältere Gebrauchtgeräte können zudem fast nie mit aktuellen Einsteigerkameras mithalten, wenn es um Autofokus-Geschwindigkeit und -Präzision geht oder wenn hochauflösende Videos gefragt sind. Interessant können Gebrauchtkameras vor allem dann sein, wenn man ein hochwertiges Objektiv mit erwirbt, dass man dann ggf. an der nächsten Kamera weiterverwenden kann.
Kompaktkamera oder Systemkamera?
Das kommt auf Ihre individuellen Bedürfnisse an. Maximale Bildqualität zum geringstmöglichen Preis bekommen Sie genau mit den hier vorgestellten Kameras. Das kann keine Kompaktkamera besser oder günstiger. Deren Vorteile liegen entweder in einer noch geringeren, taschenfreundlichen Größe oder andererseits in einem sehr großen Zoombereich des Objektivs. Dann sind die Kompaktkameras aber nicht mehr wirklich kompakt und auch nicht günstig oder können bei der Bildqualität nicht mithalten (mitunter nicht einmal mit guten Smartphones). Qualitativ exzellente Kompaktkameras, die es durchaus auch gibt, sind hingegen meist deutlich teurer als vergleichbare, in viel größerer Stückzahl produzierte Systemkameras.