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Beim Wandern, aber auch beim Laufen und Radeln ist es wichtig, immer gut hydriert zu bleiben. Eine Trinkflasche allein reicht häufig nicht für den gesamten Tag – und mit ihr tief im Rucksack vergisst man schnell das Trinken. Bei einem Trinksystem hingegen hat man gleich mindestens zwei Liter Flüssigkeit im Rucksack, die Last ist gut verteilt, und da man den Schlauch ständig vor der Nase hat, trinkt man häufiger.
Trinksysteme gibt es mittlerweile von vielen Herstellern und alle sind sie irgendwie gleich, oder? Wir haben 22 Trinkblasen zwischen rund 15 und 60 Euro getestet, wobei die meisten sich im Preissegment von 30-40 Euro bewegen. Im Test zeigten sich durchaus Unterschiede. Bis auf eine Ausnahme haben wir Trinkblasen mit einer Füllmenge von zwei Litern unter die Lupe genommen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
An die Spitze der Trinkblasen setzt sich das Hydraulics 2L Reservoir von Osprey, das vor allem mit seiner benutzerfreundlichen Handhabung gefällt. Mit vielen cleveren Detaillösungen hebt sich die Trinkblase von der Konkurrenz ab, dazu ist sie wertig verarbeitet und gut zu reinigen – die beste Wahl für die meisten Wanderer, Radfahrer und Läufer. Gerade gemessen an der Ausstattung ist der Preis absolut fair, auch wenn das Hydraulics Reservoir eher zu den teureren Trinksystemen im Testfeld gehört. Ein kleiner Wermutstropfen ist der leichte Plastikgeschmack am Anfang, der aber mit der Zeit weniger wird.
Das Camelbak Fusion 2L Trinksystem steht dem Osprey Hydraulics 2L Reservoir in puncto Ausstattung und Handling in kaum etwas nach. Dazu hat es einen höheren Durchfluss, was meint, dass es sich leichter aus dem Mundstück trinken lässt. Außerdem ist der Plastikgeschmack von Anfang an geringer und kaum wahrnehmbar. Auf den Platz 1b rutscht das Fusion-Trinksystem hauptsächlich wegen des etwas höheren Preises von 53 Euro und des schlechteren Handlings bei vollem Rucksack, ansonsten hätte es sich durchaus auch ganz nach oben schieben können. Wer bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, wird hier aber garantiert nicht enttäuscht.
Wer es gerne sportlich mag, kommt bei der angenehm leichten HydraPak Contour 2L voll auf seine Kosten. Dank 3D-Design und zwei Verbundstegen im Inneren bleibt die Trinkblase super in Form und das Profil schlank. Dadurch passt sie nicht nur leicht in alle Rucksäcke, sondern bleibt auch z. B. beim Trailrunning und Mountainbiken kompakt, ohne dass das Wasser zu sehr herumschwappt. Dank mitgeliefertem Magnetclip wird der Schlauch stabil fixiert und ist immer schnell erreichbar, das Trinkventil ist leicht über einen Hebel verriegelbar. Der Trinksack lässt sich komplett auf links drehen und darf sogar ins oberste Fach der Spülmaschine, wodurch man das System einfach reinigen und trocknen kann.
In der LT-Version verzichtet das Osprey Hydraulics LT 1,5l Reservoir auf die formgebenden Rückenplatte und zeigt sich generell rundum schlanker, um eine leichtgewichtige, sportlichere Alternative zu bieten. Das Trinksystem wird von Hydrapak produziert und ähnelt in Details wie den Verbundstegen, Magnetclip und dem Material der Hydrapak Contour. Sie hat im Vergleich einen etwas schöneren Griff für die Befüllung und der Schlauch lässt sich wie bei der »großen« Hydraulics oben am Trinksack abnehmen – ideal, wenn man unterwegs häufiger Wasser nachfüllen möchte. Dafür kann sie allerdings zur Reinigung und Trocknung nicht auf links gedreht werden.
Mit der Hydrapak Velocity IT 1,5l bleibt der Inhalt deutlich länger kühl. Das schafft sie durch eine Doppelwandkonstruktion mit offenporigem Schaum zwischen den Wänden. Trotz der Isolation bleibt das Trinksystem angenehm leicht. Ebenso wie die Shape Shift kann auch die Velocity auf links gedreht werden und darf in die Spülmaschine, was die Reinigung sehr vereinfacht. Wir konnten von Anfang an keinen nennenswerten Plastikgeschmack wahrnehmen. Leider spendiert Hydrapak dieser Version keinen formgebenden Mittelsteg, denn dann hätte es evtl. sogar am Thron des Testsiegers gekratzt.
Vergleichstabelle
- Einfaches Nachfüllen unterwegs
- Starke Ausstattung
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Top-Handling
- Leichter Plastikgeschmack
- Geschmacksneutral
- Hohe Durchflussrate
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Hochpreisig
- Bleibt top in Form
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Leicht
- Angenehmes Handling
- Leichter Plastikgeschmack
- Bleibt top in Form
- Gute Verarbeitung
- Leicht
- Angenehmes Handling
- Leichter Plastikgeschmack
- Isolierte Trinkblase
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Leicht
- Kein formgebender Mittelsteg
- Leichter Plastikgeschmack
- Sportlich-schlanke Form
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Sehr leicht
- Schlauch-Reinigungsbürste enthalten
- Leichter Plastikgeschmack
- Öffnung des Mittelstegs ist hakelig
- Geschmacksneutral
- Einfach zu reinigen
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Einfache Ausstattung
- Wasser sackt nach unten ab
- Verhalten im Rucksack
- Geschmacksneutral
- Hohe Durchflussrate
- Gute Verarbeitung
- Formstabil
- Reinigung und Trocknung
- Geschmacksneutral
- Einfach zu reinigen
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Einfache Ausstattung
- Wasser sackt nach unten ab
- Verhalten im Rucksack
- Sportlich-schlanke Form
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Sehr leicht
- Leichter Plastikgeschmack
- Öffnung des Mittelstegs ist hakelig
- Viel Ausstattung
- Zwei Öffnungen zum Befüllen und Entleeren
- Günstig
- Fehlender Griff für die Befüllung
- Wasser sackt nach unten ab
- Alle Komponenten wirken eher billig verarbeitet
- Leichter Plastikgeschmack
- Robust
- Geschmacksneutral
- Zwei Öffnungen zum Befüllen und Entleeren
- Trinkventil mit hohem Durchfluss
- Gut unter extremen Bedingungen
- Wasser sackt nach unten ab
- Verhalten im Rucksack
- Etwas langes Zuckeln, bis das Wasser kommt
- Geschmacksneutral
- Einfach zu reinigen
- Zwei getrennte Kammern
- Schläuche farblich abgehoben
- Zwei Schläuche unpraktisch
- Wasser sackt nach unten ab
- Kein Überblick über Füllstand der einzelnen Kammern
- Enthaltenes Crux-Trinksystem hochwertig
- Leicht isoliert
- Befestigungsschlaufen
- Guter Zugang im Sleeve
- Das Sleeve ist recht klobig
- Eher nischig im Einsatzzweck
- Reinigung und Trocknung
- Sportlich-schlanke Form
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Sehr leicht
- Leichter Plastikgeschmack
- Öffnung des Mittelstegs ist hakelig
- Einfache Ausstattung
- Gute Verarbeitung
- Einfach zu reinigen
- Sehr lang, Wasser sackt ab
- Evtl. zu lang für kleine Rucksäcke
- Leichter Plastikgeschmack
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Sehr leicht
- Leichter Plastikgeschmack
- Einfache Ausstattung
- Wasser sackt nach unten ab
- Geschmacksneutral
- Magnetverschluss
- Gute Verarbeitung
- Preis
- Ausstattung
- Wasser sackt nach unten ab
- Einfach zu reinigen
- Gute Verarbeitung
- Sehr leicht
- Leichter Plastikgeschmack
- Einfache Ausstattung
- Wasser sackt nach unten ab
- Gute Ausstattung
- Interessante Ideen fürs Trekking
- Schwer zu reinigen
- Schwieriges Handling
- Hochpreisig
- Form
- Preis
- Schlechte Durchflussrate
- Leichter Plastikgeschmack
- Billige Verarbeitung
- Reinigung und Trocknung
- Geschmacksneutral
- Schwer zu reinigen
- Wasser sackt nach unten ab
- Billig verarbeitet
- Schlauch verhakt sich beim Festschrauben
- Handling
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Clever hydriert: Trinkblasen im Test
Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig regelmäßiges Trinken beim Wandern, Laufen, Radfahren, Trekken oder generell beim Sport ist. Aber warum sollte man dafür ein Trinksystem hernehmen, wo doch die gute alte Trinkflasche den gleichen Job übernimmt?
Mit einer 2- oder 3-Liter-Trinkblase hat man auf jeden Fall immer genug Wasser für die jeweilige Tour dabei. Gerade die Getränke sind häufig das schwerste, was man zu schleppen hat, und durch die Platzierung der Trinkblase direkt am Rucksackrücken liegt der Schwerpunkt sehr dicht am Körper, was für eine bessere Lastenkontrolle und Gewichtsverteilung sorgt. Trinkflaschen stecken normalerweise seitlich am Rucksack und damit von vornherein schon ungünstiger. Trinkt man dann eine Flasche leer und die andere ist noch voll, verschlechtert sich die Lastenverteilung weiter.
Außerdem hat man mit einem Trinksystem den Trinkschlauch direkt vor der Nase, wodurch man ständig ans Trinken erinnert wird und immer wieder einen Schluck zwischendurch nimmt. Um an die Flasche zu kommen, muss man meist den Rucksack abnehmen, und wenn man dann regelmäßige Trinkpausen vergisst, läuft man schnell in die Dehydrierung.
Die Bestandteile: Trinkblase, Schlauch und Mundstück
Im Wesentliche bestehen alle Trinksysteme aus drei Teilen: der Trinkblase, dem Trinkschlauch und dem Mundstück mit Beißventil.
Je größer die Öffnung, desto leichter die Reinigung
In der Trinkblase (auch Trinkbeutel oder Trinksack genannt) ist das Wasser aufgehoben. Sie besteht immer aus einem Kunststoffmaterial, das in seiner Haptik und Zusammensetzung von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist. Ein wesentlicher Teil der Trinkblase ist die Einfüllöffnung. Schiebeverschluss und Drehverschluss sind hier die beiden vorherrschenden Varianten. Beim Schiebeverschluss wird der Wassersack oben einmal umgeschlagen und dann mit dem namensgebenden Schieber verschlossen. Dabei wird die komplette Top-Seite geöffnet, wodurch sich die Trinkblase leicht befüllen, reinigen und trocknen lässt. Dem entgegen ist der Drehverschluss die klassische Variante, bei der man den Trinkbeutel einfach aufdreht. Je nachdem wie groß die Öffnung ist, ist der Sack schwerer zu reinigen und zu trocknen.
Auch der Trinkschlauch ist aus einem Synthetikmaterial und hat bei nahezu allen Herstellern den gleichen Durchmesser. Der Trinkschlauch ist über einen Plug-and-Play-Verschluss mit der Trinkblase verbunden – das heißt, dass man den Schlauch mit einem Klick von der Blase lösen kann. Der Ausgang an der Blase verriegelt sich automatisch, damit alles auslaufsicher ist. Das ist besonders praktisch für die Reinigung, aber auch um den Schlauch am Trinkrucksack zu lassen, während man den Trinkbeutel zum Nachfüllen herausnimmt. In der Tat waren fast alle Klickverschlüsse der getesteten Trinksysteme miteinander kompatibel.
Über das Mundstück kann man dann schließlich aus Trinkblase und Schlauch trinken. Es ist auf den Trinkschlauch aufgesteckt und kann mit etwas Kraftaufwand für die Reinigung abgezogen werden. Am Mundstück hat sich das Beißventil durchgesetzt. Wie der Name schon sagt, braucht man nur auf das Gummistück beißen und schon kann man mit etwas Zug trinken. Löst man den Biss, verriegelt das Ventil automatisch und ist damit auslaufsicher. Je besser und mit je weniger Kraftaufwand man aus dem Mundstück trinken kann, desto höher ist dessen Durchflussrate.
Manche Mundstücke kommen außerdem noch mit einer zusätzlichen Verriegelung, damit nichts herausfließt, falls man aus Versehen Druck auf das Beißventil ausübt. Andere Mundstücke werden zudem vom Hersteller mit einer Schutzkappe ausgestattet, damit man keine Krümel trinken muss, wenn das Ventil beim Absetzen des Rucksacks auf den Boden fällt.
Volumen, Maße und Schnitt
Trinksysteme gibt es in den verschiedensten Größen und Formen, mit Trinkblasen von einem bis drei Liter Volumen und mehr. 1-Liter-Systeme sind super für kurze, schnelle Touren, während 3-Liter-Trinkblasen gerade bei mehrtägigem Trekking ihre Vorteile haben. Für Tagestouren ist eine zwei Liter große Trinkblase für die meisten die beste Alternative, um genug Wasser dabei zu haben, ohne dabei zu viel zu schleppen.
Ein schlanker Schnitt verbessert den Tragekomfort
Den Maßen wird häufig weniger Beachtung geschenkt, doch die können einiges ausmachen. So merkt man schnell, dass eine sehr lange Trinkblase eventuell gar nicht in den kleinen Tagesrucksack passt. Außerdem trägt der Schnitt auch dazu bei, wie der Schwerpunkt im Rucksack verteilt ist. Ein schlanker Schnitt, der das Wasser und damit die Last nahe am Rücken hält, hat durchaus großen Einfluss auf den Tragekomfort unterwegs.
Beim Gewicht unterschieden sich die einzelnen Trinksysteme nur um wenige Gramm. Gewichtsoptimierer vergleichen, alle anderen sollten hier eher darauf achten, welche Ausstattung und Features man für das Gewicht bekommt.
Gerade 2-Liter-Trinkblasen sind meist so geschnitten, dass sie auch in kleine Trinkrucksäcke von 15-20 Liter Volumen passen. Ein Trinkrucksack sollte einen Schlauchausgang haben, eine Einschubtasche am Rücken und eine Aufhängung, um zu verhindern, dass die Trinkblase zusammensackt.
Das Material, der gute Geschmack und was reindarf
Trinkblasen werden derzeit ausschließlich aus Kunststoff gefertigt, da sie leicht und in der Form flexibel bleiben müssen. Beim Kauf sollte man unbedingt darauf achten, dass das verwendete Material BPA- und PVC-frei ist, damit man keine Giftstoffe beim Trinken aufnimmt.
Dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass die meisten Trinkblasen zu Beginn einen leichten bis starken Plastikgeschmack haben. Deshalb macht es Sinn, die Trinkblase vor der ersten Verwendung mit milder Seife und warmem Wasser zu spülen. Generell lässt der Plastikgeschmack mit der Zeit nach, wird aber von sehr geschmackssensiblen Menschen auch später immer noch wahrgenommen. Hier kann ein Schuss Zitronensaft helfen: Er überdeckt den Plastikgeschmack und gibt dem Wasser eine erfrischende Note, ohne dass anschließend die Reinigung wesentlich aufwändiger wäre.
Kohlensäurehaltige Getränke sollten nicht in die Trinkblase, da durch das Schütteln beim Gehen sehr viel Druck in der Trinkblase entsteht. Zum einen wird so das Material strapaziert, zum anderen bildet sich enorm viel Luft im Schlauch, was das Trinken unangenehm macht. Säfte oder andere nichtsprudelnde Flüssigkeiten wie Elektrolyt-Getränke können zwar in die Trinkblase, doch die Zuckerrückstände erschweren die Reinigung deutlich. Werden die Rückstände nicht entfernt, können schneller Bakterien wachsen und Schimmel im Inneren der Trinkblase entstehen.
Reinigung
Nun haben wir die Reinigung schon ein paar Mal angesprochen, aber was gibt es hier eigentlich zu beachten? Hatte man nur Wasser in der Trinkblase, reicht es, diese mit ein wenig Spülmittel und warmem Wasser durchzuspülen. Anschließend ist es wichtig, alle Spülmittelreste sorgfältig zu beseitigen und die Trinkblase so aufzuhängen, dass sie gut trocknen kann. Bleibt zu viel Feuchtigkeit im Inneren, kann sich hier Schimmel bilden.
Bei stärkerer Verschmutzung kann man mit einer milden Seife/Spülmittel und warmem Wasser das Innere auswaschen. Auch eine Gebissreinigungstablette wirkt Wunder. Wichtig ist in beiden Fällen, die Rückstände des Reinigungsmittels restlos zu entfernen.
Den Trinkschlauch kann man von der Blase trennen und mit einer speziellen Schlauchbürste reinigen. Gerade wenn man nur Wasser in der Trinkblase hatte, reicht es aber in der Regel aus, das restliche Wasser rauszupusten und den Schlauch zum Trocknen aufzuhängen.
Zubehör
Manche Trinksysteme bringen von Haus aus schon eine gute Ausstattung wie ein verriegelbares Mundstück und eine Schlauchfixierung für den Rucksack mit. Bei anderen kann man diese nachkaufen. Zubehör wie isolierte Schlauchüberzüge oder isolierte Hüllen für die Trinkblase muss man dagegen meist zusätzlich erwerben.
Ein Reinigungsset ist empfehlenswert
Empfehlenswert ist außerdem ein Reinigungsset oder zumindest eine Reinigungsbürste für den Trinkschlauch. Für die Reinigung der Trinkblase braucht man eventuell auch eine Bürste, aber gerade Trinkblasen mit großer, durchgängiger Top-Öffnung können einfach mit dem Schwamm gereinigt werden.
Auch Schläuche und Mundstücke können in der Regel nachgekauft werden. Interessanterweise haben fast alle Schläuche der getesteten Trinksysteme auch problemlos an alle Trinkblasen gepasst. Wer also mit Trinkschlauch und Mundstück unzufrieden ist, ist hier frei, sich einen anderen zu besorgen.
Unser Favorit
Aus unserer Sicht ist das beste Trinksystem für die meisten Menschen das Osprey Hydraulics 2L Reservoir. Während sich die meisten Trinksysteme vom Aufbau her sehr stark ähneln, fallen bei diesem System gleich ein paar Besonderheiten auf. Gerade diese Details machen das Handling des Hydraulics Reservoir auf Tour und auch zuhause so angenehm. Dazu meistert es auch die Hauptaufgabe, die eine Trinkblase zu erfüllen hat: Es versorgt einen unterwegs sehr komfortabel mit Wasser.
Das Osprey Hydraulics 2L Reservoir ist durch und durch gut verarbeitet. Das TPU-Material ist BPA- und PVC-frei, hat einen leichten Stretch und die Nähte sind sehr wertig verschweißt. Den Drucktest (70 Kilogramm Druck über 60 Sekunden) hat die Blase mühelos bestanden. Ein leichter Plastikgeruch ist zu vernehmen, der aber nach der ersten Reinigung bereits nachlässt. Sehr angenehm: Das Trinksystem kommt komplett plastikfrei in Pappe verpackt.
Über den Schiebeverschluss auf der Oberseite lässt sich das Osprey Hydraulics 2L Reservoir weit öffnen und einfach befüllen bzw. entleeren. Dank einer Griffmulde liegt die Trinkblase stabil in der Hand. Der Schiebeverschluss ist leichtgängig, ebenso lässt sich der Schlauch schnell per Klickverschluss vom Trinksack lösen. Mit kleinem Kraftaufwand kann das Mundstück vom Trinkschlauch und das Beißventil vom Mundstück gezogen werden. So lässt sich später alles einfach reinigen und trocknen.
Der Schiebeverschluss hat diverse Aussparungen und ist so auf verschiedene Befestigungssysteme unterschiedlicher Rucksäcke vorbereitet. Apropos verschiedene Rucksäcke: Für den Test wurde das Reservoir in fünf verschiedenen Rucksäcken von 15 bis 75 Liter Fassungsvermögen getestet – und überall hat es von der Aufhängung und den Maßen her und gut gepasst.
Was beim Hydraulics 2L Reservoir direkt auffällt, ist die festere Rückenplatte. Die gibt dem Trinksystem nicht nur eine stabile, schlanke Form und verhindert, dass es in sich zusammensackt, sondern es lässt sich so auch deutlich leichter in einen vollbeladenen Rucksack schieben. Zum Lieferumfang gehört außerdem ein Magnetbefestigungssystem. Ein Magnet ist am Trinkschlauch befestigt, das Gegenstück kann am Brustgurt des Rucksacks fixiert werden. Dadurch baumelt der Schlauch nicht unkontrolliert herum, sondern ist immer sauber aufgeräumt.
Kommen wir zum Wesentlichen, wie lässt es sich aus dem Osprey Hydraulics 2L Reservoir trinken? Das Beißventil braucht wenig Druck und hat eine gute Durchflussrate. Es lässt sich also ohne großen Kraftaufwand und ohne viel Ziehen komfortabel trinken. Anfangs fällt dabei der leichte Plastikgeschmack auf, der aber mit der Zeit nachlässt. Eine Drehung am Mundstück genügt, um es zu verriegeln. Das ist praktisch, denn so läuft nichts aus, wenn man versehentlich Druck auf das Ventil ausübt.
Möchte man die Trinkblase unterwegs nachfüllen, muss man nicht bis tief unten in den Rucksack heruntergreifen (was bei einem vollbeladenen Rucksack durchaus mühsam ist), um den Schlauch zu lösen. Beim Osprey Hydraulics 2L Reservoir ist der Schlauch über ein Verlängerungsstück oben an der Blase befestigt, dadurch kann er unkompliziert gelöst werden. Ist der Trinksack wieder voll, lässt er sich dank der festen Rückenplatte viel leichter wieder in den vollen Rucksack packen als alle anderen Trinksysteme im Test. Bei sehr leichtgewichtigen Rucksäcken ohne festes Tragesystem gibt die Platte sogar noch dem Rucksack eine bessere Form.
Generell liegt das Hydraulics 2L Reservoir durch die Rückenplatte und den langen, schlanken Schnitt sehr kompakt im Rucksack. Der Schwerpunkt ist gut verteilt und das Gewicht des Wassers schwingt nicht umher, wodurch man stets eine stabile Lastenkontrolle besitzt.
In der Praxis fällt das Magnetbefestigungssystem sehr positiv auf. Beim Radfahren, Laufen und im Klettersteig war der Trinkschlauch ordentlich aufgeräumt, dazu ist der Magnet sehr stark, wodurch man ihn nicht zielgenau auf sein Gegenstück legen muss. Selbst ohne hinzuschauen reicht es, ihn ungefähr in die Nähe zu bringen und er springt an den Brustgurt.
Dank der großen Top-Öffnung kommt man bei der Reinigung problemlos mit der ganzen Hand in die Trinkblase und kann sie dadurch tief in allen Ecken reinigen. Auch das Trocknen funktioniert so ganz unkompliziert. Da der Schlauch komplett demontierbar ist, lässt sich auch dieser gut reinigen bzw. trocknen. Wie für alles anderen Schläuche ist hier bei einer starken Verschmutzung eine Reinigungsbürste erforderlich.
Das Hydraulics 2L Reservoir erfüllt seine wichtigste Aufgabe – einen unterwegs gut hydriert zu halten – mit großem Erfolg: Durch das Beißventil lässt es sich einfach und komfortabel trinken. Außerdem ist die Trinkblase sehr wertig verarbeitet, durch den leichten Stretch verträgt sie Druck noch besser und die Form mit stabiler Rückenplatte ist ein zusätzliches Plus. Dank vieler praxisorientierter Detaillösungen und einer ausgezeichneten Handhabung selbst bei vollem Rucksack sticht das Hydraulics 2L Reservoir aus der Menge heraus. Dazu bekommt man mögliches Zubehör wie den Schlauchmagnet gleich mit dazu. Dadurch rechtfertigt das Trinksystem auch den höheren Preis.
Lediglich der leichte Plastikgeschmack stört anfangs – vor allem geschmackssensible Menschen. Doch das gibt sich mit der Zeit und da sich das Trinksystem einfach reinigen lässt, kann man es vorm ersten Einsatz auch mehrmals durchwaschen.
Osprey Hydraulics 2L Reservoir im Testspiegel
Bereits 2013 hat das Mountainbike-Magazin die Osprey-Trinkblase getestet und vergab 4 von 5 Sternen. Im Fazit heißt es:
„Die futuristisch aussehende, lange Blase ist sehr flach gebaut, nimmt aber dennoch viel Platz im Rucksack ein. Prima: Aufgrund der großen Rückenplatte aus Kunststoff beult die Blase nicht aus. Das Ventil funktioniert ausgezeichnet und kann mit einem Magneten am Rucksack fixiert werden.“
Mit 5 Sternen wurden im gleichen Test übrigens die Hydrapak Shape Shift und die Source Widepac ausgezeichnet – beide befinden sich ebenfalls unter unseren weiteren Empfehlungen.
Stiftung Warentest oder Ökotest haben bisher keine Tests zu Trinkblasen veröffentlicht. Sollte sich das ändern, reichen wir die Ergebnisse hier nach.
Alternativen
Die Camelbak Fusion 2L gefällt von Anfang an mit einer höheren Geschmacksneutralität und ist damit ideal für alle, die mit Plastikgeschmack größere Probleme haben. Dazu lässt sich durch das Big-Bite-Mundstück mit seiner Fischmaulöffnung sehr leicht und ohne großen Kraftaufwand das Wasser aus der Blase saugen. Mittels eines leichtgängigen Hebels kann das Mundstück auch verschlossen werden, damit nicht aus Versehen durch unbeabsichtigten Druck etwas ausläuft.
Untypisch für Camelbak kommt die Fusion nicht mit einem Drehverschluss am Trinksack, sondern hat einen unkompliziert bedienbaren, wasserdichten Reißverschluss. Über ihn lässt sich die Trinkblase leicht befüllen und vor allem auch das Restwasser schnell ausgießen. Viel wichtiger aber: Die dadurch entstehende, große Öffnung ermöglicht es, für die Reinigung mit der Hand komplett in die Trinkblase zu kommen.
Genau wie das Hydraulics Reservoir von Osprey hat auch die Camelbak Fusion eine Rückenplatte, die dem Trinksystem eine stabile Form gibt und dank derer es nachher einfacher in einen vollen Rucksack geschoben werden kann. Allerdings ist die Platte nicht so durchgängig und etwas weniger fest als bei Osprey. Außerdem ist die Camelbak Fusion etwas breiter, weshalb das Hydraulics Reservoir immer noch besser in einen vollen Rucksack gleitet. Auch der oben abnehmbare Trinkschlauch und das Magnetbefestigungssystem geben der Osprey-Trinkblase alles in allem das bessere Handling. Dagegen ist die eher breite und dafür kürzere Form der Camelbak Fusion super für kleine, kurze Rucksäcke. Auch die Aufhängung der Trinkblase funktioniert bei verschiedenen Rucksäcken einwandfrei.
Die Camelbak Fusion ist 100% BPA-, BPS- und BPF-frei und kommt in einer plastikfreien Pappverpackung. Gelungen ist auch die Hydroguard-Technologie in Schlauch und Trinkblase, die Bakterienwachstum deutlich hemmt.
Wer es gerne leicht und sportlich haben möchte, darf gerne zur HydraPak Contour 2L greifen. Trotz gerade mal 144 Gramm zeigt sich das Trinksystem mit guter Ausstattung und ist extrem gut verarbeitet. An der Front sitzt ein robuster Griff, dank dem man die Blase leichter befüllen und handhaben kann. Das Befüllen funktioniert über einen klassischen, gut schließenden Schiebeverschluss. Aus dem Beißventil lässt sich angenehm trinken, mit einem Schieberegler kann man die Durchflussmenge anpassen oder das Ventil komplett verriegeln.
Was bei der Contour gleich ins Auge fällt, ist die Form. Durch den dreidimensionalen Boden ist weniger Druck auf den verschweißten Nähten, vor allem aber hat die Trinkblase so mehr natürliche Tiefe. Die beiden Verbundstege im Inneren sorgen dabei dafür, dass der Trinksack nicht bauchig und schön schlank bleibt. So wird das Wasser gleichmäßig verteilt, wodurch die Contour einen vorteilhaften Schwerpunkt im Rucksack behält. Durch die Form ist das Trinksystem mit nahezu allen Rucksäcken kompatibel und lässt sich einfach hineinschieben – dafür wurde auch der Schlauchausgang seitlich und nicht auf der Front platziert.
Das Material der Contour hat einen leichten Stretch, was seiner Belastbarkeit zuträglich ist. Dazu kann man dadurch die Trinkblase unkompliziert auf links drehen. So wird das Reinigen und Trocknen zum Kinderspiel. Sogar in die Spülmaschine darf die Blase, aber nur ins obere Fach (im unteren Fach ist es zu heiß). Besonders positiv: Für das Wenden der Trinkblase müssen die Verbundstege nicht geöffnet werden. Zum Lieferumfang gehört außerdem ein Magnetclip, mit dem man den Schlauch stabil und immer greifbar z. B. am Brustgurt des Rucksacks fixieren kann. Der Hänger am Schiebeverschluss ist darauf ausgelegt, mit nahezu allen Rucksäcken zu harmonieren.
Wie alle Trinksysteme von Hydrapak ist auch die Contour BPA- und PVC-frei.
Das »LT« in Osprey Hydraulics LT 1,5l Reservoir steht für »Light«. Im Grunde ist es eine abgespeckte Version unseres Testsiegers, wobei sich das »abgespeckt« hauptsächlich auf das Gewicht bezieht. Viele der Vorteile des großen Bruders bleiben erhalten, aber z. B. die feste Rückenplatte wurde aus Gewichtsgründen weggelassen. Das Trinksystem von Osprey wird letztlich (wie so viele andere) von Hydrapak produziert, was aber durchaus ein Vorteil ist, denn so kann man sich auf eine durchweg robuste und langlebige Verarbeitung verlassen.
Zwei Verbundstege im Inneren der Trinkblase sorgen dafür, dass sie schön schlank und das Wasser gleichmäßig verteilt bleibt. Dazu läuft der Trinksack unten schlanker zusammen, was ebenfalls zu einer guten Schwerpunktplatzierung beiträgt. Das macht die Hydraulics LT gerade fürs Trailrunning, Biken und andere sportliche Einsätze bestens geeignet. Der Griff und die Schlauchbefestigung bringen Gutes mit, sorgen allerdings auch dafür, dass sich das Trinksystem nicht auf links drehen lässt. Daher ist es etwas schwerer zu reinigen und zu trocknen im direkten Vergleich mit den Hydrapak-Systemen.
Die Anbringung des Griffs mochten wir dennoch sehr gerne. Er ließ uns die Trinkblase sicher greifen, wenn wir diese befüllten. Auch die Art der Schlauchfixierung gefiel uns. Durch ein kurzes Zwischenstück kann der Schlauch oben auf Höhe des Schiebeverschlusses gelöst werden. Das ist super, denn so muss man nicht bis tief runter in den Rucksack greifen, wenn man den Schlauch lösen will, um die Blase zur Befüllung zu entnehmen. Der Schlauch selbst kommt mit einem Magnetclip zur Fixierung am Brustgurt. Das Beißventil hat einen hohen Durchfluss und über einen Hebel lässt es sich Verriegeln, bzw. sogar die Durchflussmenge auf verschiedenen Stufen regulieren.
Wie alle von Hydrapak produzierten Trinksysteme ist auch das Osprey Hydraulics LT Reservoir BPA- und PVC-frei.
Damit das Wasser auch an heißen Tagen noch erfrischend kühl bleibt, arbeitet die Hydrapak Velocity IT 1,5l mit einer Doppelwandisolierung. Zusätzlich mit einem eingearbeiteten, offenporigen Schaum hält das laut Herstellerangaben den Inhalt bis zu 38% länger kalt. Ob es genau die 38% sind, können wir im Test zwar nicht nachprüfen, aber der isolierende Effekt was im Gebrauch dennoch deutlich zu spüren.
Wir waren mit der Velocity IT an einem heißen Tag unterwegs, und vor der Tour musste sie eine knappe Stunde im stark aufgeheizten Auto liegen. Selbst nach zwei Stunden bei der Gipfelrast hat uns das Wasser noch gut erfrischt. Die Isolierung ist zwar lange nicht so effizient wie bei einer isolierten Thermoskanne, aber sie kombiniert die Vorteile eines Trinksystems super mit dem Prinzip der Doppelwandkonstruktion. Wie alle Trinkblasen von Hydrapak ist auch die Velocity IT BPA- und PVC-frei hergestellt und hat ein Material mit leichtem Stretch. Es verträgt Temperaturen bis 60 Grad und in dem Fall bleibt der Inhalt länger warm. Wer es richtig kühl mag, kann das System auch einfrieren (wobei wir eher empfehlen, Eiswürfel hineinzupacken).
Die Trinkblase kann für die Reinigung und Trocknung komplett auf links gedreht werden, außerdem darf sie ins oberste Fach der Spülmaschine. Das Saubermachen fällt also entsprechend entspannt aus. Durch den leichtgängigen Schiebeverschluss kann das System einfach befüllt werden: Mit den Griffmulden an der Öffnung liegt sie beim Befüllen stabil in der Hand. Aus dem verriegelbaren Mundstück lässt sich gut trinken. Positiv aufgefallen ist uns, dass wir bei der Velocity IT von Beginn an keinen nennenswerten Plastikgeschmack feststellen konnten. Mit einem Mittelsteg für eine höhere Formstabilität hätte das Trinksystem vielleicht sogar am Thron rütteln können.
Wir hatten zum Test das ältere Modell der Velocity IT in der Hand. In der neuen Version ab 2023 spendiert Hydrapak seinem Trinksystem auch einen isolierten Schlauchüberzug und eine Griffschlaufe, damit sie sich beim Befüllen noch besser greifen lässt.
Außerdem getestet
Hydrapak Shape Shift 2L
Das Hydrapak Shape Shift 2L hat einen formgebenden Mittelsteg und ist sehr leicht, wodurch es gerade beim Laufen und Radfahren deutlich besser in Form bleibt, ohne im Rucksack ein Eigenleben zu entwickeln. Damit ist es eine gute Wahl für alle, die gerne sportlich unterwegs sind. Dazu lässt sich der Mittelsteg auch lösen und die gesamte Trinkblase auf Links drehen. Dadurch ist das Shape Shift von allen Trinksystemen im Testfeld am einfachsten zu reinigen und kann sogar in die Spülmaschine. Dort wird dann auch der leichte Plastikgeschmack vom Anfang mit der Zeit weggespült.
Source Widepac 2L
Etwas starr in der Haptik, dafür mit sehr neutralem Geschmack kommt das Source Widepac 2L – ideal für alle, die in dieser Hinsicht sensibel sind. Dazu lässt sich die Trinkblase dank großer Öffnung gut reinigen und trocknen. Außerdem hat das Widepac 2L mit unter 30 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dafür bekommt man aber auch etwas weniger Grundausstattung als bei den anderen Trinksystemen. Auch die etwas sackige Form der Trinkblase ist nicht ganz optimal beim Sport, sollte aber beim Wandern kein Problem darstellen.
Vaude Aquarius Pro 2.0
Die Vaude Aquarius Pro 2.0 wird in Lizenz von Hydrapak produziert und entspricht bis auf ein paar Kleinigkeiten dem Shape-Shift-System. Vaude packt dem System noch eine Reinigungsbürste hinzu, dafür fehlen die Griffmulden an der Öffnung, die gerade bei der Befüllung sehr angenehm sind. Auch in punkto Form und Material hat uns die originale Shape Shift einen kleinen Ticken besser gefallen, obwohl sich unterm Strich die beiden System nicht viel geben.
Camelbak Crux Reservoir
Wäre die Fusion-Trinkblase aus demselben Haus nicht dazwischengekommen, wäre das Camelbak Crux Reservoir bei den Empfehlungen zu finden gewesen. Es überzeugt mit neutralem Geschmack, guter Form dank Mittelsteg und hoher Durchflussrate. Allerdings ist es durch Schraubverschluss und Mittelsteg schwieriger zu reinigen.
Inov-8 Shape Shift Reservoir
Die Inov8 Shape Shift ist nahezu baugleich mit der Shape Shift von Hydrapak. Hier fehlt lediglich die Verriegelung des Ventils am Mundstücks und der Aufhängeclip für den Rucksack.
Source D/vide (3l)
Die Source D/Vide (3l) hat zwei getrennte Kammern, sodass man z. B. Wasser und isotonische Getränke gleichzeitig einfüllen kann. Dafür hat sie auch zwei farblich abgestimmte Schläuche. Die Idee hat etwas, aber zwei Schläuche beim Wandern vor der Nase zu haben, fanden wir eher unangenehm. Da die Kammern hintereinander gelagert sind, nehmen sie sich gegenseitig den Platz weg. Ist eine Kammer komplett voll, passt in die andere nichts mehr hinein. Wie hoch der Füllstand der jeweiligen Kammern ist, lässt sich nirgends erkennen.
Camelbak Unbottle 2l
In der Camelbak Unbottle 2l steckt das Crux-Reservoir, das wir ebenfalls getestet haben. In dieser Ausführung bekommt es eine leicht isolierende Schutzhülle mit Befestigungen, um das System außen z. B. am Rucksack zu fixieren. Diese Hülle ist aber auch vergleichsweise klobig und schwer, und ein Trinksystem außen befestigen ist schon aufgrund der Lastverteilung nur in absoluten Ausnahmen sinnvoll.
Gregory 3D Hydro Trek 3
Die Gregory 3D Hydro Trek 3 will viel und bietet in der Theorie auch viel. Leider ist es enorm schwierig zu reinigen und zu trocknen, außerdem lässt die Form und das Handling der Trinkblase im Rucksack zu wünschen übrig.
Evoc Hydration Bladder 2
Auch die Evoc Hydration Bladder 2 wird von Hydrapak produziert und ist bis auf den formgebenden Mittelsteg der Trinkblase baugleich mit dem Shape Shift. Wer auf ihn verzichten kann und das Evoc-Trinksystem günstig findet, kann gerne zuschlagen.
Salomon Soft Reservoir 2l
Das Salomon Soft Reservoir 2l ist ein weiteres Trinksystem, das von Hydrapak produziert wird. Es ist jedoch die absolute Basis-Ausführung ohne Mittelsteg, ohne Griffmulde an der Öffnung und ohne verriegelbares Mundstück. Eine grundsolide Trinkblase – aber auch nicht mehr.
Fidlock Hermetic Hydration Bladder
Die Fidlock Hermetic Hydration Bladder lief ein wenig außerhalb der Konkurrenz, da uns hier nur ein Vorabmuster zur Verfügung stand. Die Trinkblase soll erst im September 2022 auf den Markt kommen. Mit seinem Magnetverschluss hat das Fidlock-System auf jeden Fall den leichtgängigsten Verschluss im gesamten Testfeld und bietet einen neutralen Geschmack, allerdings liegt der Preis teils deutlich über den anderen Trinkblasen.
Deuter Streamer 2.0L
Die Deuter Streamer 2.0L ist komplett baugleich zur Source Widepac. Da das Source-Trinksystem mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis und gutem Geschmack überzeugt, kann man beim Deuter Streamer ebenso sorgenfrei zuschlagen.
Sasmo Trinkblase 2l
Die Sasmo Trinkblase 2l bringt mit einem Magnetclip für den Schlauch, einer Dreh- und einer Schiebeöffnung sowie einem Isolationssleeve viel Ausstattung für kleines Geld. Dabei fällt aber auf, dass alle Komponenten zwar solide, aber dennoch eher billig in der Verarbeitung wirken. Ein Griff, damit man die Blase beim Befüllen sicher halten kann, fehlt dagegen. Etwas breiter gehalten, sackt das Wasser nicht zu sehr nach unten durch, ein dreidimensionaler Schnitt wie bei höherklassigen Blasen fehlt allerdings. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier auf jeden Fall.
Source WXP (2l)
Die Source WXP (2l) ist im Grundaufbau der Source Widepac sehr ähnlich, hat aber neben dem Schiebe- auch einen Drehverschluss. Das Trinkventil besitzt im Gegensatz zum Standard kein Beißventil. Es lässt sich über einen Drehverschluss entriegeln und aufziehen – weniger empfindlich bei tiefen Minusgraden und mit hohem Durchfluss. Aber man muss erstmal etwas zuckeln, bis das Wasser kommt. Das Ventil soll sich über einen Plug-n-Play-Mechanismus abnehmen lassen, der bei unserem Testmodell allerdings geklemmt hat. Der Schutzüberzug am Schlauch ist nett, isoliert allerdings nicht wirklich.
Ergon BH300
Die Ergon BH300 wird, wie so viele andere hier im Testfeld, von Hydrapak produziert. Daher weiß sie auch mit guter Verarbeitungsqualität zu gefallen. Was wir nicht mochten, war ihre Länge. Mit 44,5 Zentimeter kann das in kleinen Rucksäcken schon mal eng werden. Dazu ist sie schlauchig und wenig formstabil, wodurch das Wasser nach unten durchsackt und so für eine ungünstige Lastenverteilung sorgt.
Punda Premium Trinkblase 2L
Die Punda Premium Trinkblase 2L ist das mit Abstand billigste System im Test, und das merkt man leider bereits auf den ersten Blick. Besonders negativ fiel aber auf, dass das Mundstück die schlechteste Durchflussrate im Test hat und das Trinken wirklich schwerfällt.
Platypus Hoser Reservoir
Das Platypus Hoser Reservoir lässt sich mit seinem winzigen Schraubverschluss, an dem auch der Schlauch befestigt ist, unheimlich schwierig reinigen, trocknen und unterwegs nachfüllen. Dabei verkantet sich der Schlauch ständig, wodurch Wasser austritt. Mundstück und Trinkblase wirken dazu billig.
So haben wir getestet
Es gibt nur eine Chance auf einen ersten Eindruck – und das gilt auch für Trinksysteme. Zu diesem ersten Eindruck gehört, wie das Produkt verpackt ist. Viel Plastik oder doch eher Pappe? Natürlich wollen wir aus dem Trinksystem trinken, von daher ist auch interessant, ob das Teil zu Beginn einen starken Plastikgeruch hat. Bei jedem Trinksystem wird eine initiale Reinigung vor der Verwendung empfohlen und nach dieser erfolgte dann auch der erste Geschmackstest. Geschmack ist dabei natürlich immer subjektiv und Menschen sind unterschiedlich sensibel, was Plastikgeschmack angeht. Da der Tester viel Erfahrung mit Trinksystemen hat, ist er womöglich etwas toleranter gegenüber einem stärkeren Eigengeschmack.
Zur Überprüfung der Verarbeitung haben wir Nähte, Verschlüsse, Schläuche, Steckverbindungen und Mundstücke durch Ziehen, Rütteln und Ausprobieren geprüft. Danach haben wir die Trinkblase mit Wasser gefüllt und sie einem 60-Sekunden-Drucktest unterzogen, indem sich der Tester mit seinen 70 Kilogramm über die Zeit auf die Blase gestellt hat.
Wie gut das Wasser zuhause in die Trinkblase kommt und wie einfach sie sich draußen bei voll beladenem Rucksack nachfüllen lässt, wurde im praktischen Gebrauch getestet. Alle Trinksysteme wurden in fünf verschiedenen Rucksäcken von verschiedenen Herstellern in einer Größe von 18 bis 75 Liter Fassungsvermögen getestet. Dabei wurde geschaut, ob sie von der Länge her passen und ob sie sich stabil in der Aufhängung fixieren lassen, damit sie im Rucksack nicht zusammensinken. Beim Wandern, Laufen und Radfahren wurde außerdem geschaut, wie gut die Trinkblase nach dem Befüllen wieder in den vollbeladenen Rucksack geht, wie sich die Trinkblase in der Bewegung im Rucksack verhält und ob sie auslaufsicher ist.
Unter der Durchflussrate versteht man, wie viel Wasser durch das Mundstück kommt. Mit einer höheren Durchflussrate fällt das Trinken leichter, da man mit weniger Zug und Kraftaufwand mehr Wasser aus der Trinkblase bekommt. Bei der Beurteilung des Mundstücks wurde auch bewertet, ob sich das Mundstück verriegeln lässt, ob es eine Schutzkappe hat und ob eine Rucksackfixierung für den Schlauch im Lieferumfang enthalten ist.
Wie lang der Schlauch ist, entscheidet darüber, wie er sich fixieren lässt und wie man trinken kann. Länger ist dabei nicht zwingend besser, denn zu viel Schlauch kann auch stören. Die reine Schlauchlänge ist auch nicht hundertprozentig aussagekräftig, denn eine lange Blase braucht einen längeren Schlauch, um aus den Tiefen des Rucksacks den Weg in den Mund zu finden; kürzere Blasen können sich einen kürzeren Schlauch leisten, ohne dass dem Nutzer etwas fehlt. Daher wurden die Schläuche zwar ausgemessen, aber letztlich entscheidend war, ob im Praxistest die Schlauchlänge negativ auffiel.
Wie einfach sich ein Trinksystem reinigen lässt, ist aus hygienischer Sicht und für die Langlebigkeit des Systems enorm wichtig. Je einfacher sich das System in seine Bestandteile zerlegen lässt und in je mehr Teile es sich zerlegen lässt, macht dabei viel aus. Noch wichtiger ist aber, wie gut man mit der Hand in die Trinkblase und dort in die Ecken kommt. Entscheidend ist auch, wie sich die Blase trocknen lässt, denn zurückbleibende Feuchtigkeit in der Blase lässt dort Bakterien wachsen. Schläuche sollen sich leicht von der Blase lösen und das Mundstück abnehmen lassen. Im Idealfall ist das Beißstück abnehm- und austauschbar. Ansonsten braucht es bei allen Systemen eine spezielle Reinigungsbürste für stark verschmutzte Schläuche.
Ein wichtiges Kriterium beim Test war außerdem, ob die Trinksysteme frei von Giftstoffen wie BPA und PVC produziert wurden. Aus welchem Material wurden sie gefertigt und wie kommen sie verpackt? Dabei verließen wir uns auf die Angaben der Hersteller.
Eine Besonderheit bei Trinkblasen ist, das viele nicht von der Marke produziert werden, unter der sie verkauft werden. So fällt auf, dass der Großteil aller Trinksysteme vom Hersteller Hydrapak in Lizenz produziert werden. Das erklärt, warum sich viele der System im Kern stark ähneln. Meist sind die so angebotenen Blasen identisch mit den einfacheren Standardmodellen von Hydrapak. Man kommt gute Qualität, die aber im Grunde nichts Besonderes bietet.
Die wichtigsten Fragen
Welche Trinkblase ist die beste?
Die beste Trinkblase ist für uns das Osprey Hydraulics 2L Reservoir. Sie überzeugte im Test mit simplem Handling, einfacher Reinigung und einigen kleinen Details, die man bei anderen Trinkblasen nicht so häufig findet. Es gibt aber auch interessante Alternativen.
Darf ich kohlensäurehaltige Getränke in meine Trinkblase füllen?
Besser nicht. Durch die Kohlensäure entsteht viel Druck in der Blase, außerdem ist das Trinken von kohlensäurehaltigen Getränken durch den Schlauch unangenehm.
Mit was reinige ich mein Trinksystem am besten?
Wird nur Wasser verwendet, reicht es, das System einfach warm auszuspülen. Tatsächlich ist es sogar wichtiger, die Feuchtigkeit rauszubekommen. Bei stärkerer Verschmutzung gibt es extra Reinigungstabs, mildes Spülmittel und Gebissreiniger tun es aber auch.
Was kann man gegen Plastikgeschmack im Trinksystem tun?
Leider haben nahezu alle Trinksysteme einen mehr oder weniger starken Plastikgeschmack. Mit einem Schuss Zitronensaft oder anderem Aroma lässt er sich überdecken. Außerdem sollte das Trinksystem mit jeder Reinigung und Trocknung neutraler werden.
Wie erkenne ich, ob ein Trinksystem in meinen Rucksack passt?
Bei den Trinksystemen sind die Maße angegeben, nun braucht man nur den eigenen Rucksack abmessen, um zu schauen ob es passt. Außerdem sollte man prüfen, ob die Aufhängung am Trinksystem mit dem Rucksack harmoniert. Und natürlich sollte der Rucksack einen Schlauchausgang haben.