Wenn es auf Top-Bildqualität ankommt und ein schneller Autofokus wichtig ist, sind digitale Spiegelreflexkameras (DSLRs) immer noch das Nonplusultra. Außerdem eröffnen Spiegelreflexkameras die Möglichkeit, für jedes Motiv das optimale Wechselobjektiv ansetzen zu können – sogar dann noch, wenn diese bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben.
Bei Vollformatkameras ist der Bildwandler so groß wie das Negativ einer Kleinbildkamera, er hat damit die doppelte Fläche eines APS-C-Sensors. Deshalb liefern Vollformat- oder Kleinbild-DSLR auch bei sehr schwachem Licht noch tolle Fotos mit frischen Farben und knackiger Schärfe. Sie sind quasi die Crème de la Crème der Digitalfotografie.
Klar, dass die nicht für einen Apfel und ein Ei zu haben sind. Aber keine Bange: Es gibt inzwischen auch sehr gute Vollformat-DSLRs, für die man nicht ganz so tief in die Tasche greifen muss.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Nikon D850

Mit unserer Top-Favoritin Nikon D850 meistern Sie praktisch jede fotografische Herausforderung. Sie fühlt sich bei der Hochzeits- und Eventfotografie genauso zuhause wie im Studio oder beim Shooting »on location«. Dank ihres pfeilschnellen Autofokus macht die D850 auch auf dem Sportplatz eine gute Figur, wenngleich ihre Serienbildgeschwindigkeit nicht ganz so hoch ist. Dafür bietet sie eine extrem hohe Auflösung von über 45 Megapixel. Die Grundlagen der Fotografie sollten Sie allerdings beherrschen, denn die Nikon D850 verzichtet als Profi-Kamera fast gänzlich auf Vollautomatiken.
Sony Alpha SLT-A99 II

Auch die Alpha 99 II von Sony löst sehr hoch auf, mit über 42 Megapixel. Sie bietet zudem mit 12 Bildern pro Sekunde die höchste Serienbildrate im Testfeld. Möglich macht’s ein besonders potenter Bildprozessor, der die Daten schneller als bei jeder anderen Kamera verarbeitet. Außerdem verzichtet Sony auf einen Schwingspiegel samt optischem Sucher, stattdessen gibt’s bei der Alpha 99 II einen Videosucher wie bei einer Spiegellosen. Dieses Konzept bietet klare Vorteile, auch beim Live-View und bei Videoaufnahmen. Allerdings saugt die starke Elektronik den Akku beängstigend schnell leer.
Ricoh Pentax K-1 Mark II

Dass die Pentax K-1 Mark II deutlich günstiger ist als unsere Top-Favoritin, heißt nicht, dass sie auch deutlich schlechter ist. Im Gegenteil: 36 Megapixel Auflösung dürften in den allermeisten Fällen mehr als genug sein. Zudem ist das Gehäuse der Pentax K-1 II gebaut wie ein Panzer, ihr Ausstattungsumfang ist geradezu überbordend und ein derart trickreich angeschlagenes Display hat keine andere Kamera zu bieten. Sport- und Actionfotos sind aber nicht ihr Ding. Dazu ist die Serienbildrate mit 4,4 Bildern pro Sekunde zu gering und der Autofokus zu lahm.
Canon EOS 6D Mark II

Bei der Canon EOS 6D Mark II ist eher Hausmannskost statt Haute Cuisine angesagt. Doch gut 26 Megapixel und 6,5 Bilder pro Sekunde dürften in vielen Fällen völlig ausreichen. Zumal die kleine Canon hervorragende Fotos abliefert, mit schönen Farben – auch bei schlechtem Licht. Außerdem hat sie einen GPS-Empfänger an Bord, was sie zusammen mit ihrem geringen Gewicht und ihrer hohen Akkureichweite zur besten Reisekamera im Testfeld macht. Allerdings kann sie nicht in 4K filmen und der Autofokus erlaubt sich häufiger als bei den anderen einen Patzer.
Vergleichstabelle

- Markiert derzeit die Spitze der Spiegelreflex-Baukunst
- Wuchtig und schwer
- Etwas geringe Serienbildrate

- Einzigartige Kombination aus extrem hoher Auflösung und rasanter Serienbildgeschwindigkeit
- Sehr geringe Akkureichweite

- GPS-Empfänger
- Starker Wetterschutz
- Sehr geringe Serienbildrate
- Lahmer Autofokus

- GPS eingebaut
- Bildqualität leidet bei wenig Licht

- Sehr gute Bildqualität und tolle Ausstattung
- Zeit zum Scharfstellen erhöht sich bei schlechtem Licht enorm

- Guter Allrounder mit Bordblitz
- Kein Wifi
- Lahme Serienbildrate

- Robustes Gehäuse
- GPS eingebaut
- 4K-Video nur mit Ausschnitt
Darauf kommt es bei einer Vollformatkamera an
Kleinbild-DSLRs gelten immer noch als Könige unter den Digitalkameras, auch wenn die Spiegellosen ihnen den Thron zunehmend streitig machen.
Vorteile haben die DSLRs beim Autofokus. Denn in dieser Kameraklasse sind spezielle AF-Sensoren nur fürs Scharfstellen zuständig, bei den Spiegellosen muss das der Bildsensor mit übernehmen. Das merkt man besonders bei schwachem Licht. Im düsteren Dickicht stellen Tierfotografen mit einer guten DSLR einfach schneller scharf. Das gilt auch für Sportfotos in einer schummrigen Halle oder für Straßenszenen in dunkler Nacht.

Unterschiede gibt es innerhalb unseres Testfelds vor allem bei der Anzahl der AF-Sensoren. Hier haben die teureren Modelle deutlich mehr zu bieten als die günstigeren. Das merkt man in der Praxis aber nur, wenn man häufig Actionfotos mit schnellen Bildserien schießt.
Die AF-Vorteile gelten allerdings nur, wenn man durch den Sucher guckt. Schalten Sie auf Live-View um und legen das Sucherbild auf den Monitor, stellen die meisten DSLRs deutlich langsamer scharf. Bei der Nikon D850 und vor allem bei der Sony Alpha 99 II ist der Autofokus dagegen auch im Live-View-Modus sehr schnell.
Kleinbildsensoren machen sehr hohe Auflösungen möglich. Unser Testsieger und die Sony Alpha 99 II überspringen beide spielend die 40-Megapixel-Marke. Doch braucht man derart viele Megapixel überhaupt? Eigentlich nicht, denn zum Druck reichen immer rund 18 Megapixel, egal wie groß ihr Poster oder Plakat wird, Hauptsache Sie halten den richtigen Betrachtungsabstand ein. Dennoch hat eine hohe Sensorauflösung einen großen Vorteil: Denn damit kann man ein Bild ohne Qualitätsverlust nachträglich zuschneiden, etwa wenn der Löwe auf der Fotosafari einfach zu weit weg war.
18 Megapixel reichen fast immer aus
Je mehr Megapixel ein Sensor liefert, desto schwerer muss der Bildprozessor bei schnellen Bildserien schuften. Kein Wunder, dass sich spezielle Sportkameras (die wir hier nicht getestet haben) mit 24 Megapixel oder weniger zufrieden geben. Zweistellige Bildraten schafft daher nur eine Kamera in unserem Testfeld: die Sony Alpha 99 II. Ansonsten müssen Sie sich mit maximal 7 Bilder pro Sekunde begnügen – außer Sie statten die Nikon D850 mit einem zusätzlichen Batteriegriff aus, dann kommt sie auf rund 9 Bilder pro Sekunde.
Ein weiterer Vorteil des großen Vollformatsensors: Er liefert auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch rauschfreie Fotos mit satten Farben und knackigen Kontrasten – da kann keine APS-C-Kamera mithalten. Nur die Sony Alpha 99 II ist in dieser Hinsicht aufgrund ihrer speziellen Bauweise etwas schlechter als ihre Kleinbildkollegen. Aber das macht sie durch ihren integrierten Bildstabilisator wieder wett.
Bildstabilisator und Objektive
Ein Bildstabilisator ermöglicht deutlich längere Belichtungszeiten bei Aufnahmen aus der Hand, ohne dass die Fotos verwackeln. Zwar baut heute jeder Hersteller auch in seine Objektive einen Stabilisator ein – aber eben nicht in alle. Und ältere Objektive sind nie stabilisiert. Da ist man mit der Pentax K-1 II und Sony Alpha 99 II klar im Vorteil, denn bei diesen Kameras ist auch der Sensor stabilisiert.
Umfangreiche Ausstattung für Profis
Die teureren Modelle aus unserem Vergleichstest richten sich bereits klar an Profifotografen. Entsprechend umfangreich ist die Ausstattung der Kameras. Wohl kaum ein Fotograf wird jemals jedes Feature brauchen, das Nikon D850, Canon EOS 5D IV oder auch die Pentax K-1 II zu bieten haben. Aber es ist gut zu wissen, dass im Fall der Fälle immer die passende Funktion bereitsteht.
Das gilt ebenfalls für das Zubehörprogramm, insbesondere die Objektive. Hier stechen Canon und Nikon klar hervor, von keinem anderen Hersteller gibt es derart viele Wechselobjektive, selbst für Spezialfälle. Bei Sony ist das Angebot schon merklich dünner, aber völlig ausreichend – zumal auch alle seit ungefähr 1985 produzierten Minolta-Objektive an die Alpha 99 II passen.
Mechanikwunder
Eine Spiegelreflexkamera ist ein mechanisches Wunderwerk. Herzstück der Konstruktion ist ein Schwingspiegel. Er lenkt das Licht, das durchs Objektiv einfällt, derart um, dass es durch das Sucherokular wieder austritt. Sobald Sie eine Aufnahme auslösen, klappt der Spiegel nach oben und das Licht fällt ohne Umweg auf den Bildsensor. Bei dieser Konstruktion wird die Serienbildrate auch von der Geschwindigkeit bestimmt, mit der eine Kamera ihren Spiegel hin- und her klappen kann.
Optischer oder elektronischer Sucher? Beide haben Vor- und Nachteile
Der optische Sucher einer DSLR gibt Ihnen also ein direktes, unverfälschtes Bild auf Ihr Motiv. Viele Fotografen ziehen das einem elektronischen Sucher vor, bei dem das Sucherbild eher das zu erwartende Aufnahmeergebnis zeigt. Vorteile bietet ein DSLR-Sucher vor allem in sehr heller Umgebung, etwa an einem Sonnentag in verschneiter Landschaft. In sehr dunkler Umgebung sind Sie dagegen mit einem elektronischen Sucher besser dran.
Spiegelreflexkameras können heute den Spiegel auch für eine gewisse Zeit dauerhaft nach oben geklappt halten. Dann bleibt der Sucher dunkel, das Sucherbild wird stattdessen auf dem rückwärtigen Display angezeigt. »Live-View« nennt sich dieser Betriebsmodus, in dem eine DSLR ähnlich funktioniert wie eine Spiegellose.
Unser Favorit: Nikon D850
Eine bessere DSLR als die Nikon D850 ist derzeit nicht in Sicht. Die Kamera bietet eine extrem hohe Auflösung, eine ordentliche Serienbildrate und einen Ausstattungsumfang, der selbst sehr anspruchsvolle Fotografen zufrieden stellt.
Für Gelegenheitsknipser ist die Nikon D850 allerdings nichts, Motivprogramme und intelligente Vollautomatik hat sie nicht zu bieten. Wer darauf Wert legt, sollte sich die Sony Alpha 99 II, die Pentax-K1 II oder die Canon EOS 6D II ansehen.

Die Bildqualität der D850 ist unerreicht. Ihr Bildwandler löst mehr als 45 Megapixel auf, das ist selbst für Poster und Plakate mehr als genug. Vor allem bei schlechtem Licht spielt die Nikon D850 mit ihrem Kleinbildsensor ihre Vorteile aus. Sie liefert sogar noch aus dem schummrigen Partykeller Fotos mit frischen Farben und fein abgestuften Kontrasten.
Bedienung
Unser Testsieger ist ganz auf Profi-Fotografen zugeschnitten, das mag für Hobby-Knipser erst einmal ungewohnt sein. So sind alle wichtigen Einstellräder mit einer Sperre versehen, damit sich nichts unbeabsichtigt verstellen kann. Alternativ lässt sich die D850 auch über das berührungsempfindliche Display bedienen.
Bei der Nikon gibt es für praktisch jede Funktion ein eindeutig festgelegtes Bedienelement. Dadurch wirkt die Kamera auf den ersten Blick mit Schaltern, Rädchen und Tastern überfrachtet. Schon nach kurzer Zeit mit der Kamera findet man sich aber gut zurecht, weil Nikon alles ergonomisch geschickt angeordnet hat.
Für Amateure ist die Nikon ungewohnt
Knapp ein Kilo bringt die D850 auf die Waage und ist damit kein Leichtgewicht. Das hohe Gewicht rührt auch daher, dass Nikon die D850 sehr stabil konstruiert und gut gegen Spritzwasser geschützt hat. Noch robuster ist nur die Pentax K-1 II, die für die Ewigkeit gebaut zu sein scheint. Aber auch die anderen Modelle im Test sind gut gegen einen Regenguss gewappnet. Das hohe Gewicht unserer Favoritin ist aber durchaus tragbar, denn Nikon hat den Handgriff auf der rechten Gehäuseseite so geschickt geformt, dass die Kamera gut in der Hand liegt und sich lange ermüdungsfrei halten lässt.

Für DSLR-Liebhaber ist der optische Sucher meist der wichtigste Grund, nicht auf eine Spiegellose mit ihrem elektronischen Sucher zu wechseln. Wer einmal durch den Sucher der Nikon D850 geblickt hat, weiß warum: Das Sucherbild ist klar und hell, selbst im strahlendsten Sonnenschein, außerdem ist der Sucher sehr groß.
Davon profitieren vor allem Brillenträger – sie können auch mit Brille praktisch ohne Einschränkung durch den brillanten Sucher blicken. Doch auch die Sucher der anderen Kameras in unserem Test sind hervorragend, Unterschiede fallen nur im direkten Vergleich auf. Mit einer kleinen Ausnahme: Bei der Alpha 99 II von Sony gibt es einen elektronischen Sucher. Der löst extrem hoch auf, stellt Farben nahezu unverfälscht dar und zeigt auch noch in sehr dunkler Umgebung ein klares Sucherbild.
Anstelle des Suchers lässt sich bei der D850 das rückwärtiges Display im Live-View-Modus als Sucher nutzen. Sie können ihn nach oben und unten klappen – sehr praktisch zum Beispiel, wenn die Kamera auf ein Stativ montiert ist. Bei den meisten Kameras im Testfeld lässt sich das Display ebenfalls klappen, nur bei der Nikon D610 nicht. Bei der Pentax K-1 II ist das Klappscharnier sogar derart trickreich konstruiert, dass das Display immer in der optischen Achse bleibt, egal in welche Richtung Sie es bewegen.
Autofokus und Serienbilder

Von allen Kameras im Testfeld hat unsere Favoritin, die Nikon D850, den fortschrittlichsten Autofokus. Er ist extrem reaktionsschnell, die Kamera packt ein Motiv sofort, sobald es etwa hinter einer Hausecke hervortritt. Bei schnellen Bildfolgen mit 7 Bildern pro Sekunde (9 Bilder pro Sekunde mit dem zusätzlichen Batteriegriff MB-D18) hat der Autofokus keine Mühe, einen rennenden Hund oder rasenden Formel-1-Boliden in der Schärfezone zu halten.
Bei wenig Licht liegt der Autofokus der Nikon vorn
Der Autofokus der D850 hat vor allem die Nase vorn, wenn es dunkel ist. Keine andere Kamera stellt Landschaften im Mondlicht oder Szenen in einer Kirche bei Kerzenschein derart sicher scharf wie das Top-Modell von Nikon. Bei der Canon EOS 5D IV ist der Autofokus allerdings kaum schlechter, auch nicht bei schnellen Motiven.
Da können zum Beispiel die Nikon D610 oder die Pentax K-1 II mit ihrem deutlich einfacheren AF-System nicht mithalten. Das ist aber kein Beinbruch, solange Sie vorwiegend statische Motive fotografieren. Bei Architektur- und Landschaftsaufnahmen oder Fotos im Studio spielt es keine Rolle, wenn die Kamera einen Wimpernschlag länger zum Scharfstellen braucht.
Ein reaktionsschneller Autofokus ist vor allem bei schnellen Bildserien wichtig. Denn Sie möchten ja, dass möglichst jedes Foto Ihrer Serie scharf ist. Das stellt besonders das AF-System der Sony Alpha 99 II vor große Herausforderungen, denn sie ist mit 12 Bildern pro Sekunde die schnellste Kamera ist Testfeld – und zwar mit Abstand.
Die Nikon D850 ist mit maximal 9 Bildern pro Sekunde etwas langsamer, die Canon EOS 5D IV geht es mit 7 Bildern pro Sekunde nochmals gemütlicher an. Es liegt auf der Hand, dass sich da auch der Autofokus etwas mehr Zeit lassen kann.
Auflösung und Bildqualität
Fast 46 Megapixel löst die Nikon D850 auf, die Sony Alpha 99 II ist ihr mit gut 42 Megapixel dicht auf den Fersen. Die Nikon D610 und D750 müssen dagegen mit etwas mehr als 24 Megapixel auskommen, die Canon EOS 6D II hat mit rund 26 Megapixel ebenfalls kaum mehr zu bieten.
Schlägt sich dieser große Unterschied bei der Sensorauflösung in sichtbaren Unterschieden bei der Bildqualität nieder? Klare Antwort: nein! Wenn Sie Ihre Fotos in üblichen Größen bis hin zum Poster drucken oder auf einem TV-Schirm betrachten, werden Sie zwischen 24 und 46 Megapixel-Fotos keinen Unterschied sehen.
Extrem hohe Auflösungswerte sind vor allem für Profi-Fotografen wichtig. Einmal, weil sie dann ein Foto später stark zuschneiden können, und zum anderen, weil viele Werbe- und Bildagenturen heute einfach Bilddateien mit extrem vielen Megapixel verlangen.

Wenn Ihnen auch in Sachen Bildqualität nur das Beste gerade genug ist, führt kein Weg an der Nikon D850 vorbei. Sie hat nicht nur bei der Auflösung die Nase vorn, sondern kann von allen Kameras auch die Unterschiede zwischen den hellsten und dunkelsten Partien im Bild mit den feinsten Abstufungen darstellen. Das gilt auch, wenn bei schwachem Licht sehr hohe ISO-Werte nötig werden. Da ist die Nikon D850 noch so gut, dass Sie auf ein Blitzlicht meist verzichten können. Kaum schlechter ist allerdings die Sony Alpha 99 II, nur bei sehr hohen ISO-Werten kann ihre Bildqualität nicht mehr mithalten.
Die Bildqualität der Nikon D850 ist nicht zu schlagen
Allerdings erkaufen Sie sich die exorbitant gute Bildqualität bei diesen beiden Kameras zu einem hohen Preis. Sparfüchse sollten deshalb einen Blick auf die Pentax K-1 II riskieren. Die bietet mit 36 Megapixel ebenfalls eine sehr hohe Auflösung, ist aber deutlich günstiger. Dass Sie bei der K-1 II in Sachen Serienbildrate und Autofokus Abstriche machen müssen, spielt oftmals keine große Rolle. Dafür bietet die Pentax dank Bildstabilisator eine einzigartige Funktion zur Auflösungsverbesserung. Dabei nimmt sie in rascher Folge vier Fotos mit jeweils leicht versetztem Bildsensor auf. Diese Aufnahmen werden dann zu einem Bild verrechnet, das zwar nicht mehr Megapixel hat, aber dennoch deutlich klarer und schärfer ist.
Die beiden kleinen Nikons D750 und D610 mit 24 Megapixel und die Canon EOS 6D II mit rund 26 Megapixel tun es aber wie gesagt meistens auch. Die geringere Auflösung hat übrigens auch einen Vorteil: Sie benötigen deutlich weniger Speicherplatz. Nicht nur auf der Speicherkarte in der Kamera, auch auf der Festplatte mit Ihrem Bildarchiv. Nicht zu vergessen, dass die kleineren Bilder deutlich geringere Ansprüche an Ihren Computer und die Bildbearbeitungssoftware stellen.
Filmen mit der DSLR
Wenn es darauf ankommt, nehmen Sie mit den Kleinbild-DSLRs aus unserem Test auch beeindruckende Videos auf. Alle Kameras beherrschen mindestens Full-HD-Auflösung, die teureren Modelle Canon EOS 5D IV, Sony Alpha 99 II und Nikon D850 filmen sogar in 4K. Die hohe 4K-Auflösung bringt Ihnen allerdings nur etwas, wenn Sie auch ein entsprechendes TV-Gerät besitzen. Außerdem ist die Nachbearbeitung von 4K-Material deutlich aufwändiger als bei Full-HD-Aufnahmen.
Falls Sie bislang mit einer guten Kompaktkamera oder einer Spiegellosen gefilmt haben, müssen Sie sich beim Videodreh mit einer DSLR etwas umstellen – der Autofokus funktioniert nämlich längst nicht so gut. Nur die Sony Alpha 99 II bekommt das aufgrund ihrer speziellen Konstruktion gut hin, bei der Nikon D850 ist der Autofokus beim Filmen noch brauchbar. Bei allen anderen Kameras stellen Sie Filmaufnahmen besser von Hand scharf.
Objektive und weiteres Zubehör
Der große Vorteil einer DSLR: Sie können das Objektiv wechseln. So passen Sie den Apparat blitzschnell an Ihr Motiv an. Etwa um mit einem Teleobjektiv einen weit entfernten Kirchturm heranzuholen. Oder Sie erfassen mit einem Super-Weitwinkelobjektiv möglichst viel einer Landschaft. Auch Spezialobjektive haben die Hersteller im Angebot: Makros, mit denen Sie winzige Ameisen formatfüllend abbilden. Oder extrem lichtstarke Objektive, die es Ihnen erlauben, Ihr Hauptmotiv schön scharf vor einen cremig unscharfen Hintergrund zu setzten.
Natürlich passen an unsere Top-DSLRs auch sogenannte »Immerdrauf-Zooms«, die einen möglichst großen Brennweitenbereich vom Weitwinkel- bis zum Teleobjektiv abdecken – doch dafür sind die Kameras hier eigentlich viel zu schade.

Besonders reichhaltig ist das Angebot an Wechselobjektiven für die Kameras von Nikon und Canon. Vor allem auch von sogenannten Fremdherstellern, die Objektive für die verschiedensten Kamerasysteme anbieten. Für die DSLRs von Sony gibt es ebenfalls ein großes Objektivangebot. Sogar alle seit 1985 gebauten Minolta-Objektive passen an die Alpha 99 II von Sony. Bei Pentax ist das Angebot an Objektiven für die K-1 II etwas dünn, alles Wichtige ist aber zu haben.
Wenn es allerdings um Spezialzubehör geht, stechen Canon und Nikon die anderen DSLR-Hersteller aus. Etwa um die Kamera mit einem Ethernet-Anschluss nachzurüsten, Sucherlupen, WLAN-Adapter oder einen externen GPS-Empfänger. Auf den können Besitzer einer EOS 6D II und EOS 5D IV allerdings gut verzichten: diese Kameras haben ebenso wie die Pentax K-1 II einen GPS-Empfänger bereits eingebaut.
Nikon D850 im Testspiegel
Die Nikon D850 ist die beste DSLR, die derzeit zu bekommen ist. Da sind sich praktisch alle Tester einig. Etwa Sven Schulz von Computer Bild (09/2017). Der Kamera-Experte schreibt:
»Die Nikon D850 ist in jeglicher Hinsicht spitze. Die wuchtige Vollformat-Spiegelreflex reagiert blitzschnell, stellt extrem flink sowie sehr genau scharf und liefert Bilder in absoluter Spitzenqualität. Sie lässt sogar die teureren Profi-Topmodelle aus dem eigenen Haus und der Konkurrenz hinter sich – die sind nur beim Serienbildtempo vorn. Der Lohn: Platz 1 in der Bestenliste unter den DSLRs.«
Auch ich bin in meinem Praxistest auf Photoscala (11/2017) zu dem Schluss gekommen, dass die Nikon D850 die derzeit beste DSLR der Welt ist. Es mag Kameras ihrer Klasse geben, die in Teildisziplinen noch eine Schippe drauflegen, etwa bei der Serienbildrate. Doch unterm Strich finde ich:
»Die Kombination aus sehr hoher Auflösung im Verein mit einer hervorragenden JPEG-Engine, pfeilschnellem Autofokus und überaus großem Funktionsumfang schafft in der Form keine andere DSLR.«
Wenn mich etwas an der Nikon D850 gestört hat, ist es ihr hohes Gewicht. Aber dafür kann die Kamera nichts, sie ist eben eine aufwändig konstruierte Spiegelreflexkamera.
Man muss schon lange suchen, um überhaupt einen ernstzunehmenden Kritikpunkt an der D850 zu finden. So bemängelt etwa Imaging Ressource (02/2018) den lahmen Autofokus im Live-View-Modus. Durchweg ist aber auch die internationale Presse von der Nikon D850 begeistert. Für die Tester von DPreview (10/2017) ist sie schlichtweg »derzeit die beste DSLR am Markt«. Nur wenn extrem schnelle Serienbilder gefordert sind, sei die D850 nicht so gut geeignet.
Nicht auf den ersten Platz der Bestenliste hat es die D850 bei CHIP geschafft. Über ihr rangieren dort aber nur noch zwei Spiegellose, die D850 ist also auch bei CHIP (09/2017) die beste DSLR. Und so findet Testredakteur Moritz Wanke:
»Die Nikon D850 erweist sich im Test als traumhafte DSLR mit starker Bildqualität, moderner Ausstattung und hohem Tempo. Der Kleinbild-Sensor mit 45 Megapixel liefert nicht nur riesige, sondern auch erstaunlich rauscharme Aufnahmen. Filmer kommen dank UHD, Touchscreen und passenden Anschlüssen ebenfalls auf ihre Kosten. Lediglich der Autofokus im Live-View sowie SnapBridge kassieren Kritik.«
Für die Tester beim Fotomagazin (01/2018) ist die D850 ebenfalls eine sehr gute Kamera. Wie anderer Testredakteure auch, kritisieren sie lediglich die AF-Leistung bei Videoaufnahmen:
»Mit der D850 ist Nikon ein großer Wurf gelungen – mit kleinen Schwächen. Die Kamera begeistert im fotografischen Einsatz mit hervorragender Bildqualität, Geschwidigkeit und Ausstattung. Ihr größter Schwachpunkt ist der langame Live-View/Video-Autofokus. […]«
Alternativen
Die Nikon D850 ist die beste DSLR, die derzeit zu haben ist – da gibt es keinen Zweifel. Vielleicht wünschen Sie sich aber eine Vollformat-DSLR, die die Schwerpunkte anders setzt, oder besonders günstig ist. Dann haben wir durchaus überlegenswerte Alternativen für Sie.
Tausendsassa: Sony Alpha 99 II
So gut die Nikon D850 auch ist – im Live-View-Modus und bei Videoaufnahmen schwächelt sie etwas. Wenn Ihnen genau das wichtig ist, nehmen Sie unbedingt einmal die Sony Alpha 99 II in die Hand. Weil sie keine reinrassige Spiegelreflexkamera ist, sondern Sony bei ihr einen Videosucher verbaut, sticht sie alle anderen Vollformat-DSLRs in Sachen Live-View und Video aus.

Denn die Alpha 99 ist von der Bauart etwas ganz besonderes: Sie besitzt einen fest stehenden, teildurchsichtigen Spiegel. Damit zählt sie zu den Spiegelreflexkameras, kommt aber mit elektronischem Sucher.
Der mag für eingefleischte Fans eines Spiegelreflexsuchers zunächst ungewohnt sein. Aber das Konzept hat durchaus seine Vorteile, etwa in schummriger Umgebung. Außerdem sieht man bei einem elektronischen Sucher bereits vor der Aufnahme, wie das Foto in etwa aussehen wird. So lassen sich schlimme Fehler schon im Vorfeld vermeiden.

Anders als unsere Testsiegerin ist die Alpha 99 II mit einem Bildstabilisator ausgestattet. Ein klarer Pluspunkt, wenn Sie häufiger mit langen Belichtungszeiten fotografieren – etwa nächtliche Straßenszenen oder im Inneren von Gebäuden. Setzen Sie an die Sony-Kamera ein Objektiv mit Stabilisator an, arbeitet der in der Kamera mit dem im Objektiv zusammen – eine sehr wirkungsvolle Kombination.
Die Alpha 99 II ist mit Abstand die schnellste Kleinbild-DSLR im Testfeld, 12 Bilder pro Sekunde schafft sie. Wirklich beeindruckend, schließlich sind die 42-Megapixel-Dateien riesig. Dass deshalb ihr Pufferspeicher nach 61 Fotos oder ungefähr fünf Sekunden Dauerfeuer voll ist, sei der Alpha 99 II daher verziehen. Längere Serienbildreihen benötig man sowieso eher selten – und falls doch: Die Alpha 99 II lässt sich auch einen Gang herunterschalten.

Auch der Autofokus der Sony Alpha 99 II steht dem der Nikon D850 kaum nach. Bei keiner anderen Kamera im Test decken die Autofokussensoren einen derart großen Bildbereich ab, wie bei dem Modell von Sony. Die Alpha 99 II hält auch noch Motive am äußersten Bildrand im Fokus, da müssen die anderen passen. Und noch bei einem anderen Punkt geraten alle übrigen Kameras im Vergleich zur Alpha 99 II ins Hintertreffen: Sie stellen im Live-View-Modus spürbar langsamer scharf. Daher ist die Alpha 99 II von allen Kameras im Testfeld am besten geeignet, wenn es um Videoaufnahmen geht.
Auch bei der Bildqualität kommt die Alpha 99 II nah an unseren Testsieger heran. Die Auflösungsreserven sind dank ihrer enormen Auflösung extrem hoch, starke Kontraste verarbeitet die Kamera spielend und Farben gibt sie kräftig, jedoch keineswegs übertrieben leuchtend wieder. Einzig bei der Akkulaufzeit patzt die Alpha 99 II – nicht einmal 400 Aufnahmen schafft sie mit einer Akkuladung. Da ist es besser, wenn Sie unterwegs immer einen aufgeladenen Zweitakku in der Tasche haben.
Die Robuste: Ricoh Pentax K-1 II
Dass die Ricoh Pentax K-1 II ein Arbeitstier ist, sieht man ihr auf den ersten Blick an. Kantig und wuchtig ist die Kamera geraten, hier ist Blaumann angesagt und nicht der feine Zwirn.

Wie es sich für ein gutes Werkzeug gehört, liegt die K-1 II perfekt in der Hand. So gut, dass man ihr hohes Gewicht von über einem Kilo schnell vergisst. Dabei wirkt ihr Gehäuse derart robust, dass man im Notfall wohl Nägel damit in die Wand schlagen könnte. Fast 90 Dichtungen schützen die Kamera vor Staub, Dreck und Spritzwasser – die K-1 II verträgt es auch, wenn es einmal rau zugeht, etwa auf der Baustelle oder beim Segeltörn.
Hersteller Ricoh, dem die Marke Pentax seit einiger Zeit gehört, hat die K-1 II üppig mit dezidierten Knöpfen und Schaltern versehen. So lässt sich die Kamera ohne langes Hinsehen deutlich einfacher bedienen, als mit mehrfach belegten Schaltern. Im Dunklen lässt ein Knopfdruck die Bedienelemente von innen heraus leuchten – eine pfiffige Idee. Freude beim Fotografieren bereitet die K-1 II auch mit ihrem sehr großen Sucher und dem angeschlagenen Display.
In Sachen Bildqualität macht die Pentax K-1 II ebenfalls eine gute Figur. 36 Megapixel Auflösung sind eigentlich mehr als ausreichend. Außerdem kann sie im sogenannten »Pixel Shift«-Modus die nutzbare Auflösung durch Mehrfachaufnahmen nochmals sichtbar steigern. Bei Action-Motiven funktioniert das nicht, aber bei statischen Motiven schwingt sich die K-1 II mit diesem Trick zur Auflösungskönigin auf.
Der Ausstattungsumfang der Pentax Kamera ist gigantisch. Ein Beispiel: Ricoh hat nicht einfach nur einen GPS-Empfänger eingebaut, der Ihre Aufnahmen mit Ortskoordinaten versieht. Vielmehr kann die Kamera bei Aufnahmen des nächtlichen Sternenhimmels den Sensor nachführen, sodass die Sterne bei langen Belichtungszeiten nicht als Strich, sondern als Punkt abgebildet werden.
Sport- und Actionfotos sind allerdings nicht so sehr das Ding der Pentax K-1 II. Dazu ist ihre Serienbildrate mit 4,4 Bildern pro Sekunde einfach zu niedrig und der Autofokus arbeitet zu lahm. Auch ist das Objektivangebot deutlich kleiner als bei Nikon und Canon. Dafür bietet die Pentax ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer eine robuste Kamera mit hoher Auflösung sucht und auf Sport- und Actionfotos verzichten kann, sollte sich die brandneue Pentax K-1 II unbedingt ansehen.
Preistipp: EOS 6D Mark II
Mit der EOS 6D Mark II hat Canon eine Kleinbild-DSLR im Angebot, die sich aufs Wesentliche konzentriert – so kann auch der Preis klein gehalten werden. Sie müssen deshalb aber auf nichts Wichtiges verzichten.

Etwa bei der Bildqualität: Gut 26 Megapixel löst der Canon-Sensor auf – das ist für viele Fälle bereits mehr als genug. Bei der Bildaufbereitung merkt man der EOS 6D Mark II die jahrzehntelange Erfahrung von Canon an. Die Aufnahmen wirken knackig, aber nicht überschärft, die Farben kommen einen Tick wärmer rüber, als es bei japanischen Kameras sonst üblich ist – Hauttöne wirken dadurch sehr natürlich. Nur mit sehr hohen Kontrasten, etwa bei Motiven im Gegenlicht, kann die EOS 6D Mark II nicht ganz so gut umgehen. Dafür hat sie mit hohen ISO-Werten keine Probleme, mit der EOS fotografieren Sie auch im schummrigen Hinterzimmer einer Dorfgaststätte ohne Blitz.

Den Rotstift hat Canon bei der EOS 6D Mark II unter anderem beim Autofokus angesetzt. Dessen Sensoren drängeln sich alle im zentralen Bereich des Sucherbilds, Motive am Bildrand decken sie nicht ab. Das ist bei statischen Motiven nicht schlimm, Sie können ja den endgültigen Bildausschnitt noch nach dem Scharfstellen festlegen. Bei Reihenaufnahmen geht das allerdings nicht, bei Sport-und Actionfotos aber auch für schnelle Schnappschüsse müssen Sie Ihr Motiv in der Bildmitte platzieren. Falls Sie damit kein Problem haben, eignet sich die EOS 6D Mark II aber auch für Actionfotos ganz passabel. Zumal sie mit 6,5 Bilder pro Sekunde auch hinreichend schnell ist.
Der Live-View-Autofokus arbeitet dagegen erfreulich schnell und zackig. Das macht sich auch bei Video-Aufnahmen bemerkbar, die EOS 6D Mark II führt den Fokus beim Filmen angenehm flott nach. Dass Canon beim Sucher etwas spart, fällt nicht auf. 98 Prozent Bildfeldabdeckung reichen auf alle Fälle. Und lassen Sie sich nicht von dem etwas wuchtigen Gehäuse täuschen: Die EOS ist leichter, als sie aussieht – 760 Gramm bringt sie auf die Waage, kaum mehr als vergleichbare Spiegellose mit Kleinbildsensor.
In Sachen GPS stellt sich die Canon EOS 6D Mark II übrigens gegen den Trend, sie hat einen entsprechenden Empfänger eingebaut. Zudem nimmt sie via WLAN und Bluetooth Kontakt mit Smartgeräten auf und kann dann Aufnahmen direkt weiterleiten oder lässt sich per App fernsteuern. Wer nicht unbedingt eine Action-Kamera braucht und mit gut 26 Megapixel Auflösung leben kann, findet in der EOS 6D Mark II genau die richtige Kamera.
Außerdem getestet
Nikon D750
Mit der D750 hat auch Nikon eine Kleinbild-DSLR fürs Wesentliche im Programm. Gespart wird hier am Bildsensor, der mit 24 Megapixel aber immer noch hinreichend hoch auflöst. Außerdem setzt Nikon an der D750 einen Autofokus ein, dessen über 50 Sensoren sich arg im Bildzentrum drängeln – schlecht für Sportfotos und Schnappschüsse. Mit 6 Bildern pro Sekunde ist die D750 aber sowieso keine echte Sportskanone. Dafür begeistert sie mit einem großen, klaren Sucher, WLAN-Anbindung ans Smartphone und einem kleinen Bordblitz. Sie liegt gut in der Hand und ist ordentlich verarbeitet, so robust wie ihre große Schwester D850 ist sie aber nicht. Ihr Live-View-Autofokus zählt nicht zu den schnellsten seiner Art, bei der Bildqualität geht die D750 aber keine Kompromisse ein. Anders als bei unserer Testsiegerin hatte Nikon bei der D750 auch ein Herz für weniger versierte Fotografen – sie bietet nämlich eine Vollautomatik und Motivprogramme.
Nikon D610
Die Nikon D610 ist derzeit die günstigste Kleinbild-DSLR. Damit empfiehlt sie sich für Sparfüchse, denen es vor allem auf eines ankommt: eine überragende Bildqualität. Genau die liefert die D610 nämlich dank ihres Vollformat-Sensors mit ordentlichen 24 Megapixel Auflösung. Nikon stattet sie zudem mit einem hervorragenden Sucher aus, der hundert Prozent des Bildfelds abdeckt. Sogar einen kleinen Aufklappblitz hat die D610 an Bord. Schwächen zeigt sie allerdings beim Autofokus. Er deckt mit nur wenigen Feldern lediglich das Bildzentrum ab. Im Live-View-Modus ist der Autofokus nervig langsam, außerdem lässt sich das spiegelnde Display nicht klappen. Punkten kann die D610 dagegen mit ihrem robusten, wettergeschützten Gehäuse, dem großen Funktionsumfang und Automatikfunktionen für weniger geschulte Fotografen. Wifi und GPS fehlen der ihr, lassen sich aber mit entsprechenden Geräten aus dem Zubehörprogramm von Nikon nachrüsten.
Canon EOS 5D IV
Von Canon kommt mit der EOS 5D IV eine bestens ausgestattete Kleinbild-DSLR für anspruchsvolle Fotografen. Bei dieser Kamera sticht besonders das Autofokus-System hervor, das sich sehr detailliert an die eigenen Wünsche sowie an die Erfordernisse des Motivs anpassen lässt. Zudem ist der Autofokus schnell genug, um auch bei Reihenaufnahmen mit 7 Bildern pro Sekunde gut mithalten zu können. Die Canon EOS 5D IV punktet außerdem mit einem guten Live-View-Autofokus, sie eignet sich daher auch gut für Videoaufnahmen. Schade nur, dass sich das Display nicht klappen lässt, es ist fest am Kamerarücken verbaut. Das Gehäuse besteht aus einer robusten und leichten Magnesiumlegierung, wettergeschützt ist es auch. Nichts zu meckern gibt es bei der Bildqualität, sie erfüllt alle Erwartungen, die man an eine Kleinbild-DSLR mit rund 30 Megapixel stellen kann. So erinnert die Canon in vielerlei Hinsicht an unsere Testsiegerin. Der kann sie unterm Strich aber nicht das Wasser reichen, dafür bietet die Nikon eine nochmals bessere Bildqualität.