Mountainbike-Schuhe sollen beim Fahren in schwierigem Gelände hauptsächlich guten Halt auf den Pedalen bieten. Im Gegensatz zu Schuhen mit Klicksystem werden Flatpedals nicht mit den Pedalen verbunden, damit man in schwierigen Passagen auch schnell vom Bike absteigen oder auch mal ein längeres Stück zu Fuß zurücklegen kann, etwa bei einer Bike and Hike Tour. Je nach Design sind die Schuhe eher für klassische Allmountain-Touren oder für den Dirt- oder Bikepark konzipiert.
Die Schuhe gibt es in verschiedenen Varianten der Schnürung wie zum Beispiel mit Dreh-, Klettverschluss oder Schnürbänder. Die Preisspanne in unserem Test reicht dabei von 70 bis 150 Euro.
In diesem Test haben wir insgesamt 12 Paar Flatpedal Mountainbike-Schuhe verschiedener Hersteller ausgiebig getestet. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht
Der Vaude AM Moab Tech bietet das beste Paket in unserem Test, wodurch er verdient unser Testsieger geworden ist. Die ausgeklügelte Sohle bietet top Grip auf dem Flatpedal, aber auch beim Gehen im Gelände. Dank des Boa-L6-Verschlusssystems lässt er sich zudem perfekt und vor allem schnell an den Fuß anpassen und durch das etwas höher geschnittene Design bietet er einen guten Knöchelschutz, was ihn zu einem optimalen Begleiter bei jeglichen MTB-Unternehmungen macht.
Der Vaude AM Moab Mid STX ist ein klassischer Schnürer, bietet jedoch die gleiche Sohle wie unser Testsieger und dadurch einen vergleichbar hervorragenden Grip auf dem Pedal und beim Gehen. Der Schuh ist jedoch höher geschnitten und besitzt ein Obermaterial aus Nubuk-Leder sowie zu eine 100 Prozent recycelte Sympatex-Membran, was den Schuh wasser- und winddicht macht. Somit ist der Schuh unsere Empfehlung, wenn man auf der Suche nach einem Schuh für das ganze Jahr ist.
Der Shimano ET5 ist ein klassischer MTB-Schuh für ausgedehnte Allmountain-Touren und für die ein oder andere kleine Bike-and-Hike-Tour bei trockener Witterung. Die Sohle ist in verschiedene Zonen aufgeteilt und bietet so guten Grip auf dem Plattformpedal als auch beim Laufen im Gelände. Der Schuh lässt sich gut an den Fuß anpassen, ermöglicht hohen Komfort und vermittelt Sicherheit, fällt aber etwas klein aus.
Der Specialized 2FO Roost Flat Syn ist ein klassischer Flatpedal Mountainbike-Schuh in lässiger Optik. Der Schuh baut auf dem Plattformpedal einen erstaunlichen Grip auf und ist hier der beste im Test, wodurch er sich eine Empfehlung von uns verdient hat. Das Obermaterial ist robust, dennoch verfügt der Schuh über eine gute Belüftung. Alles in allem ist der Schuh ein perfekter Begleiter im Bikepark oder auf Enduro-Touren, der etwas begrenzte Einsatzzweck verwehrt dem Mountainbike-Schuh jedoch den Testsieg.
Vergleichstabelle
- Guter Grip
- Boa-L6-Verschlusssystem
- Knöchelschutz an der Innenseite
- Komfortabel
- Gute Belüftung
- Guter Grip
- Sympatex-Membran
- Komfortabel
- Umständlich an-und auszuziehen
- Leicht
- Günstig
- Etwas schwammig auf dem Pedal
- Super Grip
- Leicht
- Gute Belüftung
- Großer Einsatzbereich
- Günstig
- In vielen Farben erhältlich
- Ganz leicht rutschig
- Guter Grip
- Günstig
- Begrenzter Einsatzzweck
- Guter Grip
- Knöchelschutz an der Innenseite
- Begrenzter Einsatzzweck
- Schwer
- Belüftung
- Gute Belüftung
- Schnellschnürsystem
- Schwammig auf dem Pedal
- Leicht
- Gute Belüftung
- Leicht rutschig
- Stylisch
- Günstig
- Leicht rutschig auf dem Pedal
- Begrenzter Einsatzzweck
- Schnellschnürsystem
- Robust
- Günstig
- Leicht rutschig
- Harte Laufsohle
- Stylisch
- Günstig
- Sehr rutschig auf dem Pedal
- Begrenzter Einsatzzweck
Alle Infos zum Thema
Mit Power in die Pedale: Mountainbike-Schuhe im Test
Die Frage stellt sich immer, warum es dann ein spezieller Mountainbike-Schuh sein muss und warum nicht ein ganz normaler Sneaker auch reicht.
Bevor man sich einen neuen MTB-Schuh zulegt, sollte man sich Gedanken machen, für welche Disziplin man einen Schuh kaufen möchte und wie intensiv man fahren möchte. Möchte man nur gelegentlich eine kurze Feierabendrunde zum nächsten Café im Sommer unternehmen, dann braucht man sicherlich keinen speziellen Schuh.
Für Vielfahrer lohnen sich MTB-Schuhe
Fährt man aber gerne und viel, lohnt sich ein MTB-Schuh. Allerdings stellt sich dann die Frage, für was genau man den Schuh benutzen möchte und was für einer es sein soll – lieber einer mit Klicksystem (Cleats) oder ein Flatpedal- bzw. einen Schuh für Plattformpedale? Gerade bei Enduro-Touren oder im Bike und Dirtpark sieht man häufiger Flatpedal-Schuhe und weniger für Klickpedale. Hier haben Schuhe für Plattformpedale den Vorteil, dass man doch mal schnell den Fuß auf den Boden setzen kann, sollte es mal brenzlig werden. Mit Cleats läge man dann auf der Nase.
Ein weiterer Punkt ist, dass mit solchen Schuhen auch gerne mal eine längere Laufstrecke bei klassischen Allmountain-Touren, beim Bike and Hike oder auf Bikepacking-Touren zurückgelegt werden kann.
Der Vorteil ist, dass Mountainbike-Schuhe einen speziell auf das Biken abgestimmten Aufbau haben. So ist zum einen die Zwischensohle stabiler beziehungsweise fester, um die Kraft beim Pedalieren bestmöglich auf das Pedal zu bekommen und somit möglichst kraftschonend den Berg hochkurbeln zu können. Aber auch beim Bergabfahren hilft eine steifere Sohle, um ein bestmögliches Gefühl für das Rad zu bekommen. Speziellere Schuhe haben dann noch nützliche Details wie zum Beispiel einen Knöchelschutz oder ein in Zonen aufgeteiltes Profil in der Außensohle.
Auch gibt es Schuhe, die für den Alltag als auch für die Feierabendrunde auf dem örtlichen Pumptrack oder Dirtpark gemacht sind und auch hier einen anderen Sohlenaufbau besitzen. Letztlich gibt es schon für jede Mountainbike-Disziplin speziell konstruierte Schuhe, die mal mehr und mal weniger sinnvoll sind.
Glatte oder Profilsohle?
Ob eine glatte oder eine Profilsohle besser ist, richtet sich ganz nach dem Einsatzzweck beziehungsweise der MTB-Disziplin, die man ausübt. Wer klassische Allmountain- oder Enduro-Touren unternehmen möchte, muss auch mal mit der einen oder anderen Schiebe- oder Tragepassage rechnen. Hier hilft es natürlich sehr, wenn der Mountainbike-Schuh eine profilierte Sohle hat, um auch im losen Gelände sicher gehen zu können. Auch bei einer Bike-and-Hike-Tour ist es hilfreich, wenn die Sohle ein griffiges Profil hat.
Möchte man aber maximalen Grip auf dem Plattformpedal haben, sollte die Außensohle zumindest im Mittelfußbereich über kein bzw. ein feines Profil verfügen, damit die Pins der Pedale optimalen Halt finden.
Soll es aber ein Schuh sein, der hauptsächlich auf Pumptracks oder in Dirt- und Bikeparks getragen wird, ist ein Profil eher zweitrangig. Hier sollte die Sohle besser ganzflächig über ein möglichst geringes oder nahezu kein Profil verfügen. Hier kommt es stark auf die Gummimischung und Härte der Sohle an. Hier geht es vor ausschließlich um maximale Halt auf dem Flatpedal und darum, dass sich die Pins regelrecht in die Sohle bohren.
Mit oder ohne Membran?
Die Frage, ob ein Mountainbike-Schuh mit oder ohne wasserdichter Membran besser ist, kann nicht so einfach geklärt werden. Auch hier kommt es darauf an, unter welchen Bedingungen man biken will und in welcher Disziplin. Bei einem klassischen Flatpedal-Schuh in Sneaker-Optik für den Pumptrack oder den Dirtpark ergibt eine Membran natürlich wenig Sinn, da hier eh nur bei guten und trockenen Bedingungen gefahren werden kann. Unternimmt man im Sommer und nur bei gutem Wetter eine Tour, ist eine Membran ebenfalls wenig sinnvoll. Hier sollte das Hauptaugenmerk eher auf einer guten Belüftung liegen, da diese bei warmen Temperaturen und bei langen Mountainbike-Touren viel wichtiger ist.
Bei Kälte und schlechtem Wetter ist eine Membran sinnvoll
Ein wasser- und winddichter MTB-Schuh ist hingegen sinnvoll, wenn man auch bei schlechtem Wetter oder im Winter bei Kälte unterwegs sein will. Hier hilft eine Membran extrem, den Fuß vor dem Wetter zu schützen – vor allem bewahrt sie den Fuß bei tiefen Temperaturen vor zu schnellem Auskühlen. Auch auf mehrtägigen Touren wie bei einem Alpencross kann ein wasserdichter Schuh nützlich sein, sollte doch mal das Wetter umschlagen. Einen Nachteil haben Schuhe mit Membran dennoch: Egal wie gut die Membran auch ist, bei einem heftigen Regenschauer läuft der Schuh von oben dennoch voll mit Wasser, und durch die Membran bleibt es länger im Schuh und kann schlechter ablaufen.
Braucht man also ein zweites Paar für Sommer und Winter? Natürlich nicht. Möchte man mit den Schuhen das ganze Jahr über fahren, bieten verschiedene Hersteller wie zum Beispiel Endura oder Vaude spezielle Überschuhe für Flatpedal-Schuhe an. So kann auch ein luftiger Schuh das ganze Jahr über genutzt werden.
Unser Favorit
Der Vaude AM Moab Tech hat es bei unserem Test zum Testsieger geschafft. Dank der ausgeklügelten Sohle, dem Schnürsystem sowie dem Tragekomfort, aber vor allem dem hervorragenden Grip sowohl auf dem Pedal als auch beim Gehen im Gelände, lässt er die Konkurrenz in diesem Test weit hinter sich.
Das synthetische Obermaterial besitzt im Zehenbereich sowie an den Seiten große Mesh-Einsätze, wodurch der Schuh eine spürbar gute Belüftung besitzt. So ist der Schuh auch an heißen Tagen gut zu tragen, bei Regen oder Kälte wird es aber dadurch schnell nass und kalt im Schuh. Der Moab Tech ist somit ein MTB-Schuh für die warme Jahreszeit. Eine stabile und schützende Zehenkappe runden das Erscheinungsbild ab.
Das Verschlusssystem ist ein echtes Highlight
Ein erstes Highlight des Schuhs ist das Boa-L6-Verschlusssystem. Durch Ziehen des Verstellrades lässt sich der Schuh weit öffnen, um den Schuh bequem an- und ausziehen zu können. Durch Drehen am Rad werden die Schnüre gespannt, wodurch sich der Schuh optimal an den Fuß anpassen kann, und das vor allem schnell. Möchte man kurz vor der Abfahrt noch schnell den Schuh fester zuziehen, ist das sehr angenehm. Zum Schutz des Drehrades, aber auch um den Schuh noch besser anzupassen, verfügt der Moab Tech zudem noch über einen breiten Klettverschluss.
Die Zwischensohle des Schuhs ist bis zum Mittelfußbereich sehr stabil, was eine optimale Kraftübertragung auf das Flatpedal gewährleistet. Im Zehenbereich ist sie aber dennoch flexibel genug, um auch bei längeren Gehpassagen noch angenehm abrollen zu können.
Das zweite Highlight des Vaude AM Moab Tech ist die Außensohle. Im Groben besteht die Sohle aus zwei Bereichen. Im Fersen- sowie im Zehenbereich ist die Sohle stärker profiliert, was bei steileren An- und Abstiegen sowie bei Schiebepassagen für ordentlich Grip und somit Vortrieb im Gelände sorgt. Dazu trägt auch die SUPtraction Flat genannte Gummimischung bei, die weder zu weich, noch zur hart ist. Im Mittelfußbereich ist die Sohle kaum profiliert. Dadurch und dank der Gummimischung setzten sich die Pins der Plattformpedale richtig in der Sohle fest. Somit ist der Grip auf den Pedalen stets gewährleistet, und hier hat uns der Schuh echt überrascht: Sowohl während einer klassischen Allmountain-Tour als auch im Bikepark auf einer schnellen und anspruchsvollen Abfahrt hatten wir stets das Gefühl, dass der Schuh auf der Pedale klebt, was ein sehr sicheres Fahrgefühl vermittelt. Hier muss sich der Vaude-Schuh nicht vor den bekannten Five-Ten-Schuhen verstecken.
Das asymmetrische Design schützt den Knöchel
Sieht man genau hin, erkennt man, dass das leichte Hexagon-Profil in der Mitte sogar noch ein nach hinten geschupptes Design haben, was beim Schieben und Laufen für zusätzliche Traktion sorgt. Ungewöhnlich auf den ersten Blick, aber sehr sinnvoll auf den Zweiten ist das asymmetrische Design des Schuhs. So ist auf der Innenseite der Schuh im Knöchelbereich höher geschnitten als am Außenknöchel. Dies hilft vor allem bei schnellen Abfahrten und schützt den Knöchel vor den bekannten Kurbelschlägen.
Letztlich ist der Vaude AM Moab Tech verdient unser Testsieger. Der Grip auf dem Pedal ist überragend und das Boa-System sorgt für eine optimale Anpassung an den Fuß. Der Schuh ist komfortabel, vermittelt auf dem Trail ein Gefühl von Sicherheit und schützt zudem den Knöchel. Man kann sich definitiv auf den Schuh verlassen, egal bei welcher MTB-Disziplin.
Vaude AM Moab Tech im Testspiegel
Im Test der Fachzeitschrift Moutainbike (4/2020) wurde der Vaude AM Moab Tech ebenfalls Testsieger. Er erreichte 89 von 100 Punkten und das Prädikat »sehr gut«:
Kanarienvogel mit Killerinstinkt! Der bunte Vaude macht alles richtig. Die Sohle erzielt auf und abseits des Pedals hohen Grip, ist gegen Erschütterungen stark gedämpft und rollt bestens ab. Top Handhabung beim An- und Ausziehen dank Boa und Fersenschlaufe, zudem super Fersenhalt. Auch die Ausstattung mit hochgezogener, gepolsterter Knöchelpartie, stabiler Fersenkappe und komfortabler Einlegesohle überzeugt vollauf.
Die Website mtb-News (02/2020) vergibt keine Wertung, lobt den Schuh aber ebenfalls:
Mit dem Vaude AM Moab Tech haben die Outdoor-Spezialisten aus Tettnang ein ganz heißes Eisen im Schuhprogramm: Der Flatpedal-Schuh bietet viel kontrollierbaren Grip, eine angenehme Sohle und ein sehr bequemes Gefühl für lange Ausfahrten. Dank des Boa-Verschlusses und der sinnvollen Profilierung bietet der Schuh satten Halt und kann auch in Tragepassagen und beim Hochschieben überzeugen. Der Originalpreis ist hoch, ist aber angesichts der sinnvollen Features gerechtfertigt. Großer Wurf von Vaude!
Wenn weitere Testberichte erscheinen, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Der Vaude AM Moab Mid STX ist unsere Empfehlung, wenn Sie auf der Suche nach einem Schuh für das ganze Jahr und für jede Wetterlage sind. Dank der Sympatex-Membran ist der Schuh wasser- und winddicht und der hohe Schnitt bietet zusätzlichen Schutz vor dem Wetter. Der Schuh hat die gleiche Sohle wie unser Testsieger und bietet einen überragenden Grip auf dem Flatpedal.
Das Obermaterial des Schuhs besteht aus einem geölten und hydrophoben Nubuk-Leder aus zertifizierter Herstellung. Das bietet nicht nur eine tolle Optik, sondern bieten schon mal einen Schutz vor Nässe, Schmutz und vor Beschädigung. Zusätzlich kommt bei dem Moab Mid STX eine zu 100 Prozent recycelte Sympatex-Membran zum Einsatz, wodurch der Schuh wasser- und winddicht ist. Dadurch bietet der Schuh die Möglichkeit, ihn nicht nur bei Nässe, sondern auch in der kalten Jahreszeit zu tragen, wodurch auf ein Außenschuh verzichtet werden kann.
An heißen Tagen ist der Schuh aber auf Dauer doch etwas schwitzig und die kleinen Belüftungslöcher im Zehenbereich sind eher eine Verzierung.
Der Schuh ist ein klassischer Schnürer mit einem zusätzlichen Klettverschluss, der für zusätzlichen Halt im Schuh sorgt. Ein Haken ist, dass sich der Schuh aufgrund des hohen Designs etwas schwer an- und ausziehen lässt und etwas mehr Zeit beansprucht, vor allem mit dickeren Socken. Hier müssen die Schnürsenkel zunächst komplett gelockert werden, da sonst ein Hineinschlüpfen fast unmöglich ist. Dadurch dauert das Schnüren auch etwas länger, am Ende sitzt der Schuh aber sehr gut. Zudem bietet der hohe Schnitt einen guten Schutz der Knöchel.
Die Zwischen- und Laufsohle ist identisch zu unserem Testsieger, dem Vaude Moab Tech, und bedarf keiner weiteren Worte, außer dass sie in allen Bereichen und MTB-Disziplinen herausragend ist und stets ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle über das Bike liefert, egal auf welchem Trail.
Der Vaude AM Moab Mid STX bietet alles, was man sich von einem Schuh für schlechteres Wetter wünscht. Er hält den Fuß bei Nässe sowohl auf dem Pedal als auch beim Laufen während kleineren Bike-and-Hike-Touren stets warm und trocken, an heißen Tagen wird es aber schnell mal warm im Schuh. Die Sohle ist eine Wucht und bietet stets Grip, egal unter welchen Umständen. Wer also einen Schuh für alle Bedingungen sucht, wird mit dem Vaude AM Moab Mid STX bestimmt glücklich.
Der Shimano ET5 ist ein klassischer MTB-Schuh für Mountainbike-Touren, der gerade beim Pedalieren eine gute Figur macht, mit dem aber dennoch ein paar Meter zu Fuß zurückgelegt werden können. Auch der Preis ist sehr interessant.
Der ET5 ist ein klassischer Schnürer, besitzt aber ein etwas ausgeklügelteres Schnürsystem, wodurch sich der Schuh gut an- und ausziehen lässt. Beim Binden passt sich der Schuh sehr gut an den Fuß an, wodurch er beim Laufen, aber vor allem auf dem Pedal Sicherheit vermittelt.
Das synthetische Obermaterial besitzt im Zehenbereich und an den Seiten kleine Mesh-Einsätze, wodurch der Schuh gut belüftet ist und sich gerade an heißen Tagen sehr komfortabel trägt. Sollte es aber einmal nass werden, wird der Fuß schnell feucht. Somit ist der ET5 gerade bei trockener und warmer Witterung ideal.
Die Außensohle ist grob in zwei Bereiche eingeteilt. Im Mittelfußbereich ist das Profil etwas feiner, was einen besseren Halt auf den Plattformpedalen verspricht. Im Zehen- und Fersenbereich ist das Profil deutlich gröber, wodurch der Schuh auch im steilen Gelände, sollten mal ein Stück gegangen werden, für ordentlich Vortrieb sorgen soll. Tatsächlich ist gerade beim Gehen der Grip sehr gut, allerdings ist der ET5 durch das recht grobe Profil im Mittelfußbereich etwas schwammig auf dem Pedal. Das ist jedoch erst bei sehr anspruchsvollen Abfahrten bemerkbar. Die Zwischensohle ist sehr steif, was beim Pedalieren sehr hilfreich ist, um die Kraft optimal auf das Pedal zu übertragen. Beim Gehen wird der Schuh aber gerade bei längeren Gehpassagen auf die Dauer unbequem.
Die Verarbeitung ist Shimano-typisch sehr gut und so gibt es von uns keine Beanstandungen. Generell sei aber erwähnt, dass der Schuh etwas kleiner ausfällt und eher für schmale Füße geeignet ist.
Letztlich ist der Shimano ET5 ein guter Allrounder und für ausgedehnte Allmountain-Touren im Sommer geeignet, aber weniger für den Parkeinsatz. Er sitzt sehr bequem am Fuß und die steife Zwischensohle überträgt die Kraft optimal auf das Flatpedal. Kurze Gehpassagen oder schnelle Bike-and-Hike-Touren mit geringerem Geh-Anteil nach dem Feierabend sind ebenfalls möglich. Beim Laufen wird der Schuh aber schnell unbequem und auf anspruchsvollen Abfahrten ist der Schuh auf dem Pedal etwas schwammig.
Der Specialized 2FO Roost Flat Syn ist ein klassischer Flatpedal-Schuh im Sneaker-Design und überrascht mit erstaunlich viel Grip auf dem Pedal. Somit ist er ein idealer Begleiter auf klassischen Enduro-Touren, aber auch auf technischen sowie schnellen Abfahrten auf dem Downhill-Bike im Bikepark macht er Spaß.
Die Verarbeitung des Schuhs ist ausgezeichnet, weder am Obermaterial noch an den Nähten oder an der Sohle sind irgendwelche kleinen Fehler oder unschöne Kleinigkeiten zu finden.
Das synthetische Obermaterial erinnert ein bisschen an Leder und macht einen robusten Eindruck. An den Seiten verfügt der Schuh über zahlreiche kleine Belüftungslöcher, sowie einige wenige direkt unterhalb der Schnürung. Das sieht zwar nicht nach viel aus, dennoch ist die Belüftung des Schuhs durchaus gut und auch an warmen Tag auf dem Bike bildet sich kein Hitzestau im Schuh. Dazu kommt, dass das Paar gerade einmal 725 Gramm (in Größe 44) wiegt, wodurch der Specialized 2FO Roost Flat Syn einer der leichtesten Mountainbike-Schuhe in unserem Test ist.
Die klassische Schnürung ist sehr gut. Die breiten Schnürsenkel laufen gut durch die Ösen, wodurch sich der Schuh bequem an- und ausziehen lässt. Auch sitzt der Schuh gut am Fuß und passt sich beim Schnüren gut an. Die breiten Schnürsenkel selbst halten sicher und die fertig gebundene Schleife lässt sich durch ein kleines Gummiband auf der Schuhzunge verstauen.
Im Knöchelbereich verfügt der 2FO Roost Flat Syn über eine verstärkte Polsterung, was dem Fuß im Schuh Stabilität verleiht und die Knöchel auf dem Bike schützt. Eine kleine TPU-Zehenkappe sorgt im Zehenbereich noch für zusätzlichen Schutz im Gelände.
Das Herzstück des 2FO Roost Flat Syn ist jedoch die Sohle. Die Zwischensohle ist eher steif, bietet aber noch etwas Komfort, sollte während einer ausgedehnten Enduro-Tour doch mal das Bike geschultert oder geschoben werden. Für längere »Bike and Hike«-Touren ist der Schuh am Ende aber doch etwas unbequem – dafür ist er jedoch auch nicht gedacht.
Die steife Sohle gibt Kraft optimal ans Pedal weiter
Die steife Sohle hat den Vorteil, dass beim Pedalieren die Kraft optimal an das Pedal weitergegeben wird und man dadurch während der Fahrt stets gute Rückmeldung vom Pedal oder dem Bike selbst hat. Als Laufsohle kommt die sogenannte SlipNot-Sohle zum Einsatz. Die leicht profilierte Sohle ist überwiegend flach und nur minimal im Vorderfußbereich nach oben gebogen, wodurch sich der Schuh auf kurzen Gehpassagen etwas bequemer läuft. Die flache Sohle soll entsprechend für einen guten Stand auf dem Pedal sorgen.
Die Gummimischung ist eher weich und erinnert an Autoreifen für die Rennstrecke. Einmal auf dem Pedal, bohren sich die Pedalpins quasi in die Sohle hinein, ohne dabei Löcher oder irgendwelche Beschädigungen in der Sohle zu hinterlassen. Tatsächlich ist der Specialized 2FO Roost Flat Syn bis dato der Schuh mit dem besten Grip im Test. Der Schuh geht mit dem Pedal quasi einen Stoffschluss ein, zumindest fühlt sich das so an, und einmal aufs Pedal gestellt, verrutscht der Schuh selbst auf sehr ruppigen und verblockten Abfahrten nicht.
Selbst bei Nässe kann man sich auf den Grip verlassen. Möchte man unterwegs die Position des Fußes auf dem Pedal verändern, muss dieser tatsächlich leicht angehoben werden. Ein Verrutschen des Schuhs ist fast nicht möglich.
Am Ende bekommt man mit dem Specialized 2FO Roost Flat Syn einen klassischen Flatpedal Mountainbike-Schuh, der den bis hierhin besten Grip auf dem Pedal aufbaut. Somit ist der Mountainbike-Schuh ein idealer Begleiter auf Enduro-Touren oder auf schnellen und anspruchsvollen Trails mit dem Big-Bike im Bikepark. Somit können wir den leichten, aber robusten Schuh jedem ans Herz beziehungsweise an den Fuß legen, für den Grip auf dem Pedal das A und O ist.
Außerdem getestet
Scott Crus-r Flat Lace
Der Scott Crus-r Flat Lace ist ein guter Flatpedal-Schuh für klassische Allmountain-Touren oder für Bike and Hike Trips, wenn es technisch nicht zu anspruchsvoll wird.
Die Verarbeitung des Fahrradschuhs ist gut, lediglich bei genauem Hinsehen ist hier und da eine kleine Kante und die Laufsohle ist etwas konkav. Insgesamt geht das aber für den Preis voll in Ordnung.
Das Obermaterial ist teilweise aus Polyurethan und im Zehen- und Seitenbereich teilweise aus 3D-Airmesh. So ist der Crus-r Flat Lace mit Abstand der luftigste Schuh im Test und daher ideal für lange Touren an heißen Tagen. Bei schlechtem und kaltem Wetter kann der Fuß im Schuh jedoch schnell kalt und nass werden. Eine stabile Fersenkappe sorgt für Schutz in diesem Bereich.
Das An- und Ausziehen des Schuhs geht danke des Einzug-Schnürsystems sehr schnell und komfortabel. Insgesamt passt sich der Schuh beim Zuziehen aber nicht ganz so gut an den Fuß an wie unsere Empfehlungen. Etwas nervig fanden wir, dass nach dem Zuziehen der Schnürung ein sehr langes Stück mit dem Haltering übrig blieb. Zwar hat der Schuh ein kleines Gummiband, unter welches der Faden mit dem Ring geschoben werden kann, aber aufgrund der Länge muss der Faden recht oft um das Gummiband gewickelt werden, damit beim Pedalieren nichts hin und her fliegt.
Die Einlegesohle ist eher dünn und kaum gedämpft, die Zwischensohle ist auch sehr straff. Das ist gut auf dem Pedal, bei längeren Laufstrecken, gerade Berg ab, kann der Schuh aber schon mal unbequem werden.
Die Laufsohle ist für einen Flatpedal-Schuh eher stark profiliert. Das macht ihn so etwas rutschiger auf dem Pedal, gerade wenn es schneller und anspruchsvoller wird, beim Gehen im Gelände sorgt das Profil aber für guten Vortrieb.
Alles in allem ist der Scott Crus-r Flat Lace ein guter Flatpedal-Mountainbike-Schuh für klassische Mountainbike oder Bike and Hike Touren an warmen Sommertagen und weniger für anspruchsvolle Trails im Bikepark.
O’Neal Traverse
Der O’Neal Traverse ist, ähnlich wie der Scott Crus-r Flat Lace, ein klassischer Flatpedal Mountainbike-Schuh mit guten Sitz und recht steifer Mittelsohle sowie recht harter Außensohle. Er ist recht gut verarbeitet, nur hier und da sind ein paar Fadenresten an den Vermählungen erkennbar.
Das Polyurethan-Obermaterial hat im Zehenbereich kleinen Belüftungsöffnungen sowie kleine Mesh-Einsätze an den Seiten, die für eine ausreichend gute Belüftung sorgen. Zudem ist das robuste Obermaterial an den Zehen und an der Ferse nochmals zusätzlich verstärkt. Das schützt zum einen die Füße, zum anderen wird der Schuh dadurch sehr robust und langlebig.
Der Traverse verfügt neben einem Schnellschnürsystem noch einen zusätzlichen Klettverschluss. So kann der Schuh an den Fuß optimal und gut sitzend angepasst werden. Der beim Zuziehen überstehende Faden des Schnürsystems kann in den Verschluss und zusätzlich in eine kleine Gummischlaufe an der Zunge gelegt werden, sodass beim Pedalieren nichts stört.
Der Schuh ist insgesamt sehr steif. Das ist gut, wenn man auf den Plattformpedalen steht. Sollte es aber mal bei einer Allmountain-Tour zu längeren Schiebe- oder Tragepassagen kommen, wird der Traverse auf Dauer aber etwas unangenehm am Fuß.
Die Laufsohle ist grob in zwei Bereiche eingeteilt. Im Mittelfußbereich ist das Profil wenig ausgeprägt, an den Seiten sowie am Vorder- und Hinterfuß ist das Profil deutlich gröber. Das soll eigentlich für einen guten Stand auf dem Pedal sorgen und für Grip beim Gehen und Schieben. Tatsächlich bietet der Schuh zwar Grip beim Laufen, auf dem Pedal ist die Sohle aber zu hart, sodass die Pins der Flatpedals keine Chance haben, sich in den Schuh zu krallen. Dadurch ist es letztlich nicht verwunderlich, dass der Schuh gerade auf anspruchsvollen und feuchten Trails schlechten Halt auf den Pedalen bietet, für eine normale Tour reicht er aber aus.
Am Ende ist der O’Neal Traverse ein guter und robuster Schuh auf nicht zu schwierigen Trails. Die Laufsohle könnte unserer Meinung nach aber etwas weiches sein, um mehr Grip auf dem Pedal zu bieten.
Northwave Tailwhip
Der Northwave Tailwhip ist ein schicker Flatpedal-Schuh in Sneaker-Optik, der sich gut im Alltag oder auf dem Pumptrack tragen lässt, auf schnellen Trails oder im Bikepark ist der Fahrradschuh jedoch etwas zu rutschig auf den Pedalen.
Die Verarbeitung des Tailwhip ist gut und bis auf die leicht wellige Sohle gibt es von unserer Seite aus nichts zu meckern.
Das Obermaterial des Schuhs besteht zum größten Teil aus Canvas mit einer Verstärkung um den Fersenbereich. Das gibt den Schuh eine schicke Optik und ist dennoch robust. Der Tailwhip lässt sich dank der leichtgängigen Schnürung sehr komfortabel anziehen und beim Festschnüren gut an den Fuß anpassen. Ein schönes Detail ist, dass in der Zunge ein Gummi integriert ist, welcher die Enden der Schnürsenkel festhält.
Mit dem gepolsterten Innenfutter und der gedämpften Innensohle läuft sich der Schuh sehr angenehm. Auf der Unterseite sorgt eine Michelin-Laufsohle für Grip. Auf nicht allzu anspruchsvollen Trails oder auf dem Pumptrack bietet der Schuh noch guten Halt auf den Pedalen. Wird das Gelände beziehungsweise der Trail anspruchsvoller, kommter aber an seine Grenzen und wird rutschiger auf dem Flatpedal, besonders wenn es feucht ist.
Letztlich ist der Schuh ideal für Pumptracks oder für Tricks in einem Dirtpark, erträgt sich aber auch gut im Alltag, um nach der Arbeit, Uni oder Schule noch schnell auf den Homespot zu fahren. Für das klassische Mountainbiken ist er aber zu wenig.
Giro Jacket II
Der Giro Jacket II ist ein klassischer Flatpedal-Schuh in Sneaker-Optik mit einem Mikrofaser-Obermaterial und einer Vibram-Außensohle, die zwar viel Halt auf dem Pedal versprechen soll, uns aber nicht wirklich überzeugen konnte.
Die Verarbeitung des Fahrradschuhs ist sehr gut und weder bei den Nähten noch bei der Verklebung ist uns etwas Unschönes aufgefallen.
Das wasserabweisende Obermaterial hat Belüftungsöffnungen an den Seiten und im Zehenbereich, wodurch sich der Giro Jacket II angenehm lässt, auch dank des gut gepolsterten Innenfutters. Die Schnürung wirkt zwar recht einfach, der Schuh lässt sich aber gut an den Fuß anpassen.
Im Alltag ist der Grip der Außensohle auf jeden Fall gegeben. Hier lässt sich der Schuh gut tragen, um nach Feierabend noch schnell eine Runde auf dem Pumptrack oder auf dem Homespot zu drehen. Auf dem Trail oder gar im Bikepark hat uns der Schuh aber nicht mehr gefallen und war auf dem Pedal der rutschigste im Test, gerade auf holprigen und verblockten Trails. Hier haben wir ein sicheres Gefühl vermisst, und bei Nässe wurde dies sogar noch schlimmer.
Am Ende ist der Giro Jacket II ein lässiger Sneaker für den Alltag oder für ein paar Runden auf dem Pumptrack. Bei klassischen Mountainbike-Touren oder im Bikepark ist der Schuh schnell überfordert.
O’Neal Pinned
Der O’Neal Pinned ist ein klassischer Flatpedal-Schuh in Sneaker-Optik, der einen guten Halt auf einem Plattformpedal bietet und dazu auch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis hat.
Der Pinned besitzt ein glattes PU-Obermaterial ohne Belüftungsöffnungen. Das gibt dem Schuh eine schlichte Optik, er ist dadurch aber nicht gut belüftet. Auf der anderen Seite ist er somit bedingt wasserabweisend, wodurch er auch gerne mal bei schlechterer Witterung oder auf einem matschigen Trail getragen werden kann, ohne gleich feuchte Füße zu bekommen.
Der Pinned ist ein klassischer Schnürer. Durch die Ösen, durch die die Schnürsenkel gefädelt sind, lässt er sich prima an- und ausziehen und gut auf den Fuß anpassen, wodurch der Schuh auf dem Pedal einen guten Eindruck vermittelt. Ein kleines Gummiband, in das die Schlaufe nach dem Binden eingefädelt werden kann, wäre hier vielleicht noch wünschenswert gewesen.
Als Außensohle kommt hier die Honey-Rubber-Sohle von O’Neal zum Einsatz. Diese soll sowohl auf dem Flatpedal als auch im Gelände ordentlich Halt bieten. Die Zwischensohle ist weder zu weich, noch zu hart. So bietet der Schuh beim Gehen ordentlich Komfort, wirkt aber auch nicht zu schwammig auf dem Pedal. Sowohl auf Allmountain-Touren, als auch auf dem Downhillbike bietet der Pinned dank seiner Sohle guten Grip auf den Plattformpedalen, und das sogar bei Feuchtigkeit. Einzig beim Schieben im steilen Gelände ist die Sohle rutschig – das dürfte aber aufgrund des fehlenden Profils klar sein, dafür ist er aber auch nicht gemacht.
Der O’Neal Pinned ist letztlich ein klassischer Flatpedal-Schuh, der sowohl im Alltag als auch auf dem Pumptrack Spaß macht und auch mal im Bikepark angezogen werden kann. Er bietet ordentlich Grip, trägt sich sehr bequem und ist auch preislich sehr interessant, weshalb wir ihn für den entsprechenden Einsatz empfehlen können.
Unparallel Dust UP
Die Unparallel Dust UP sind robuste Mountainbike-Schuhe für den Bikepark oder für frühwinterliche Bedingungen. Der Schuh überzeugt vor allem mit ordentlich Grip auf dem Pedal und guter Rückmeldung vom Bike, ansonsten ist der Einsatzbereich eher begrenzt. Die Wurzeln des noch jungen Unternehmens sind jedoch deutlich spürbar.
Der Dust Up ist sehr gut verarbeitet. Weder am Obermaterial noch am Sohlenaufbau gibt es etwas von uns zu bemängeln. Unparallel setzt bei dem Schuh auf ein synthetisches und robustes Obermaterial, welches im Zehen- und Fersenbereich nochmals zusätzlich mit einer PU-Leiste verstärkt wurde. So ist der Fuß im Schuh optimal im Gelände und auf dem Bike geschützt. Lediglich im Zehenbereich verfügt der Dust Up über einige kleine Belüftungsöffnungen, ansonsten ist der Schuh geschlossen.
So bietet er etwas Schutz gegenüber Spritzwasser und Dreck, eine wasserdichte Membran hat der Schuh aber nicht. Allerdings is er auch weniger atmungsaktiv: An warmen Tagen oder nach intensiven Abfahrten im Bikepark ist dies durch einen leichten Wärmestau spürbar. Der Vorteil hingegen ist, dass der Schuh so auch bei kühleren Temperaturen und feuchten Bedingungen im Herbst den Fuß warm hält.
Auffällig ist, dass der Schuh geringfügig höher geschnitten ist als klassische Flatpedal-Schuhe, die Fußknöchel liegen jedoch noch frei. Eine dickere Polsterung mit weichem Mesh-Gewebe um die Knöchel bieten zusätzlichen Schutz und stützen den Fuß im Schuh. Der Nachteil ist, dass der Schuh dadurch etwas klobig wirkt.
Für guten Sitz sorgt neben der klassischen Schnürung ein zusätzlicher Klettverschluss im oberen Bereich des Schuhs. In diesem kann die gebundene Schleife gelegt werden, damit sie unterwegs nicht stört oder aufgehen kann.
Die Zwischensohle des Unparallel Dust Up ist im Vergleich zu anderen Schuhen eher steif, was sich gut auf dem Pedal macht. So kann die Kraft beim Pedalieren gut übertragen werden und man bekommt ein gutes Feedback vom Bike. Die steife Zwischensohle ist jedoch etwas unangenehm beim Gehen. Dadurch beschränkt sich der Einsatzbereich eher auf spaßige Tage im Bikepark auf dem Downhill-Bike oder Enduro-Touren mit geringem Gehanteil.
Das Herzstück des Schuhs ist jedoch die Laufsohle, welche in zwei Bereiche aufgeteilt ist. Eine harte Gummimischung an den Rändern sowie im vorderen Zehenbereich und an der Ferse sorgen für Stabilität und nutzen sich weniger schnell ab. Am Zehenbereich ist zudem ein schuppenartiges Profil erkennbar, welches sich bei steilen Schiebepassagen in den Boden krallt und so für Grip sorgt.
Im Mittelfußbereich ist die Gummimischung deutlich weicher. Das Profil ist lamellenförmigen mit kleinen ca. 2,5 mm tiefen Vertiefungen dazwischen. Die Pins der Flatpedals finden zum einen in diesen Vertiefungen Platz und krallen sich zusätzlich in den Gummi. Dadurch baut der Schuh auf dem Pedal einen sehr guten Grip auf. Einmal hingestellt, verrutscht der Fuß auch auf verblockten Trails nicht vom Pedal. Diese Tatsache gibt gerade auf anspruchsvollen Trails Vertrauen sowie Sicherheit. Will man die Position auf dem Pedal verändern, muss tatsächlich der Fuß kurz angehoben werden.
Mit dem Unparallel Dust Up bekommt man letztlich einen Flatpedal-Schuh für den klassischen Bikepark-Einsatz und weniger für ausgedehnte Touren mit dem All-Mountain-Bike. Im Bikepark überzeugt der Schuh jedoch mit sehr gutem Grip auf dem Pedal. Die Belüftung könnte jedoch besser sein und der geringe Einsatzbereich kosten dem Schuh den Platz unter unseren Empfehlungen.
Crankbrothers Stamp Lace
Der Crankbrothers Stamp Lace ist ein klassischer Flatpedal-Schuh und in diversen Farben erhältlich. Der Schuh sitzt sehr angenehm am Fuß und eignet sich besonders für ausgedehnte Enduro-Touren. Der Grip auf dem Pedal ist gut, kommt aber nicht ganz an unseren Testsieger oder den Specialized 2FO Roost Flat Syn hin.
Verarbeitet sind die Stamp Lace sehr ordentlich, auch bei genauer Betrachtung gibt es von unserer Seite aus nichts zu bemängeln. Das Obermaterial besteht aus einem Mesh-Gewebe, welches zum größten Teil mit TPU (thermoplastisches Polyurethan) überzogen ist. Das macht das Obermaterial robust, eine Zehenkappe schützt eben jene im schwierigen Gelände vor Verletzungen. Große Belüftungsöffnungen an den Seiten und mehrere kleine Öffnungen im Vorderfußbereich sorgen für Belüftung im Schuh – und in der Tat trägt sich der Stamp Lace sehr angenehm, selbst wenn es mal längere Zeit bergauf geht.
Die Seiten des Schuhs sind etwas weiter nach oben gezogen und die Schnürung beziehungsweise die Schuhzunge ist dadurch etwas versteckt. Das sieht zum einen optisch ansprechend aus, zum anderen ist die Gefahr etwas reduziert, mit den Schnürsenkeln am Rad oder beim Gehen im Gelände oder am Bike zu verhaken. Gut hat uns die kleine Mesh-Tasche direkt oberhalb der Schnürung gefallen. In diese kann die gebundene Schleife gelegt und zur Gänze verstaut werden.
Eine EVA-Zwischensohle sorgt für Dämpfung, vor allem beim Gehen. So läuft sich der Schuh auf längeren Schiebe- oder Gehpassagen durchaus komfortabel. Dabei ist die Zwischensohle nicht zu weich, wodurch effektiv pedaliert werden kann und man noch ausreichend Rückmeldung vom Bike beziehungsweise dem Untergrund bekommt. Hier hat Crankbrothers bei dem Stamp Lace einen guten Kompromiss zwischen Steifigkeit und Komfort gefunden.
Die Laufsohle ist etwas härter. Zwar läuft sich die Sohle so weniger schnell ab, die Pins auf den Pedalen haben es so aber etwas schwerer, sich in der Sohle zu krallen. Zwar bietet der Schuh im Bikepark oder auf verblockten Trails guten Grip auf dem Pedal, aber er kommt nicht ganz an unseren Testsieger oder den Specialized 2FO Roost Flat Syn ran.
Letztlich ist der Crankbrothers Stamp Lace ein solider und verlässlicher Mountainbike-Schuh für Plattformpedale. Er macht vor allem auf Enduro- sowie »Bike and Hike«-Touren Freude. Zudem ist er in vielen Farben erhältlich und nicht nur in Schwarz. Lediglich eine etwas zu harte Laufsohle wäre hier zu bemängeln, möchte man den Schuh primär auf dem Bike tragen.
Fizik Gravita Versor Flat
Der Fizik Gravita Versor Flat Mountainbike-Schuh bietet dank einer ergonomischen Schnürung optimale Passform am Fuß und ist vor allem für den Gravity- oder Enduro-Bereich gedacht. Dank des Ripstop-Gewebs ist der Schuh leicht und durchaus luftig. In Sachen Grip auf dem Pedal kann er aber nicht mit unserem Testsieger oder dem Specialized 2FO Roost Flat Syn mithalten.
Die Verarbeitung des Gravita Versor Flat ist durchaus gut, nur hier und da lassen sich gerade am Obermaterial und an den Nähten ein paar kleine Schönheitsfehler erkennen. Auffällig an dem Schuh ist die asymmetrische oder besser gesagt ergonomische Schnürung. So soll der Schuh eine optimale Passform garantieren. In der Tat sitzt er gut am Fuß, ohne irgendwo zu drücken. Lediglich das Hineinschlüpfen ist gefühlt etwas schwieriger.
Das Ripstop-Obermaterial ist nicht nur robust, sondern auch luftig und macht den Schuh insgesamt sehr leicht. Dadurch ist der Fizik Gravita Versor Flat der bisher leichteste und luftigste Schuh in unserem Test, was gerade an sehr heißen Tagen angenehm ist. Dennoch hat Fizik dem Schuh im Zehenbereich eine robuste TPU-Zehenkappe spendiert, die man zum Beispiel von Zustieg-Schuhen gewöhnt ist und die Zehen im anspruchsvollen Gelände schützen soll.
Fizik setzt bei dem Flatpedal Schuh auf eine leicht profilierte Vibram-Laufsohle, welche für ausreichend Grip auf dem Pedal sorgen soll. Die Sohle bzw. der Gummi ist jedoch eher hart, wodurch die Pins der Pedale sich nicht ganz so gut in den Gummi drücken können. Dadurch ist der Schuh etwas rutschig auf dem Pedal.
Wo der Schuh auf dem Pedal etwas rutscht, ist er hingegen im Gelände, vor allem auf felsigem Untergrund, sehr griffig, wodurch sich der primäre Einsatzzweck des Schuhes ergibt, nämlich Enduro- oder »Bike and Hike«-Touren mit eher felsigem Gehgelände. Die Zwischensohle ist etwas härter, was vor allem beim Pedalieren vom Vorteil ist, da der Biker so eine gute Rückmeldung vom Pedal hat. Längere Gehpassagen auf entsprechenden Touren können aber auf Dauer etwas unangenehm werden.
Am Ende ist der Fizik Gravita Versor Flat ein solider, gut sitzender und luftiger Flatpedal Mountainbike-Schuh, mit dem man auch mal eine Bike and Hike-, aber vor allem Enduro-Touren unternehmen kann. Der minimal fehlende Grip auf dem Pedal gibt jedoch etwas Punktabzug.
So haben wir getestet
Wir haben uns auf dem Markt umgesehen und die 12 interessantesten Mountainbike-Schuhe für den Test besorgt.
Zunächst haben wir uns die Schuhe genau angeschaut, um die Verarbeitung beurteilen zu können. Danach ging es damit aufs Bike. Zuerst haben wir mit dem Allmountain-Bike ein paar Runden gedreht, um die Schuhe beim klassischen Mountainbiken zu testen. Dabei haben wir das Bike auch mal den Test-Trail hinaufgeschoben, um den Grip der Schuhe auf weichem Waldboden und Schotter beurteilen zu können.
Zu guter Letzt haben wir die Schuhe noch einem Härtetest unterzogen und sie im Bikepark Bad Hindelang auf einem Downhillbike benutzt, um den Halt auf einem Plattformpedal unter extremen Bedingungen zu testen.
Insgesamt war uns der Grip auf einem Flatpedal unter verschiedenen Bedingungen am wichtigsten, ungeachtet der genauen Bauform des Schuhs, also ob klassischer Flatpedal-Schuh oder klassischer Mountainbike-Schuh. Aspekte wie eine speziell aufgeteilte Sohle, um mit dem Schuh auch gut im Gelände laufen zu können, waren je nach Design des Schuhs ebenfalls wichtig für uns.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Mountainbike-Schuh ist der beste?
Unser Favorit für Plattformpedale ist der Vaude AM Moab Tech. Im Test überzeugte der Mountainbike-Schuh mit ausgezeichnetem Halt auf dem Pedal und einer sehr bequemen Passform. Aber es gibt auch andere, empfehlenswerte Modelle.
Warum ein Mountainbike-Schuh?
Mountainbike-Schuhe ist speziell für das Biken gemacht und haben dadurch einen spezielleren Aufbau. Um zum Beispiel die Kraft optimal auf das Pedal übertragen zu können, haben diese Schuhe eine steifere Zwischensohle.
Was kostet ein guter MTB-Schuh?
Hier kommt es stark darauf an für welche Disziplin und für welches Können der Schuh sein soll. Gute Modelle liegen meist zwischen ca. 70 und 200 Euro.
Lieber Schuhe für Klickpedale oder Flatpedals?
Das kommt stark auf die eigene Vorliebe und die Disziplin an. Beim Cross-Country wird man selten ein Plattformpedal sehen, wohingegen im Bikepark Flatpedal-Schuhe gängig sind. Sie ermöglichen doch ein schnelleres Absteigen und lassen auch mal längere Laufstrecken im Gelände zu.