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Plattenspieler Test: Img HiFi

Die besten Plattenspieler

Aktualisiert:
Letztes Update: 22. März 2024

Wir haben vier weitere Plattenspieler getestet. Zwei mit digitaler Schnittstelle, zu denen es jeweils eine App gibt: Der Pro-Ject T2 W ist unsere neue „Luxusklasse“. Der Sonoro Platinum SE, unsere bisherige „Luxusklasse“, ist nun unter „Außerdem getestet“ zu finden. Der Dual CS 529 ist unsere neue Empfehlung als „Bester Vollautomat“ mit digitaler Schnittstelle. Der Yamaha MusicCast Vinyl 500 ist nun unter „Außerdem getestet“ zu finden.

Unter den Geräten mit ausschließlich analogen Schnittstellen haben wir ebenfalls zwei neue Kandidaten getestet: Der Yamaha TT-S303 ist unser neuer Testsieger bei den analogen Plattenspielern. Der bisherige Testsieger Denon DP 400 ist nun unter „Außerdem getestet“ zu finden. Neue „Luxusklasse“ der analogen Plattenspieler ist der Denon DP-3000 NE. Die bisherige „Luxusklasse“ Technica SL-1500C finden Sie nun unter „Außerdem getestet“.

13. Oktober 2023

Wir haben sechs weitere Plattenspieler getestet – darunter drei neue Geräte mit digitaler Schnittstelle: Den Alva ST und den Alva TT V2 von Cambridge Audio sowie den Roberts Stylus Luxe. Davon schafft es der Alva ST, eine Empfehlung zu erhalten. Verdrängt hat er den Teac TN-4D aus dieser Position.

Unter den Geräten mit ausschließlich analogen Schnittstellen gab es ebenfalls drei neue Kandidaten: Mit dem Dual CS 329 und dem Pro-Ject A2 zwei Vollautomaten und mit dem Rega Planar 3 einen manuell betriebenen. Der Dual CS 329 ist jetzt unser Preistipp mit Automatik-Betrieb, dafür musste der Pro-Ject Debut Carbon EVO seinen Platz als Design-Tipp freimachen.

16. Dezember 2022

Wir haben insgesamt sieben weitere Plattenspieler getestet. Drei neue Plattenspieler mit digitaler Schnittstelle kamen hinzu – der Pro-Ject E1 BT, der Sonoro Platinum SE und der Teac TN 180BT-A3. Dort ersetzt der Sonoro Platinum SE den Cambridge Audio Alva TT in der Kategorie „Wenn Geld egal ist“.

Bei den rein analogen Geräten gibt es vier neue Modelle: den vollautomatischen Dual CS 429, den Pro-Ject E1 Phono und den TN-3B-SE sowie den TN-5BB beide von Teac. Der Dual CS 429 ist jetzt unsere rein analoge Empfehlung für einen vollautomatischen Plattenspieler, er ersetzt den vormaligen Klangtipp Music Hall mmf-3.3. Der Pro-Ject E1 Phono ist hier unser neuer Preistipp, er löst den Teac TN-175 ab.

23. Dezember 2021

Wir haben den Test um vier neue Plattenspieler ergänzt. Der Sonoro Platinum ist bei den Geräten mit digitaler Schnittstelle hinzugekommen, der Audio-Technica AT-LPW50PB, der Dual CS 518 und der Teac TN-175 bei den rein analogen Plattenspielern.

Der Sonoro Platinum ersetzt jetzt den Thorens TD 202 als Favorit bei den Plattenspielern mit digitalen Schnittstellen. Der Teac TN-175 besetzt nun bei den analogen Geräten den Preistipp.

12. März 2021

Wir haben zwei weitere Plattenspieler getestet – beide konnten überzeugen. Bei den digitalen Geräten ist der Lenco LBT-188PI eine neue Empfehlung und ersetzt den Blue Aura Blackline PG-1. Im Analogbereich ist der Technics SL-1500C eine neue Empfehlung, dafür musste der Dual CS 800 weichen.

16. Oktober 2020

Wir haben 12 neue Plattenspieler getestet. Bei den digitalen Kandidaten haben sich die Modelle Teac TN-4D und Blue Aura Blackline PG-1 einen Platz auf dem Treppchen verdient. Bei den analogen Geräten schafften es Dual CS 800, Music Hall mmf-3.3 und der Pro-Ject Debut Carbon EVO.

10. Februar 2020

Wir haben die allgemeinen Informationen zu Plattenspielern überarbeitet.

8. November 2019

Wir haben je Kategorie zwei neue Dreher getestet: Die Plattenspieler mit digitaler Schnittstelle werden vom Cambridge Audio Alva TT und dem Teac TN-3B ergänzt. Die rein analogen vom Magnat MTT 990 und dem Audio Technica AT-LPW30TK.

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… und sie dreht sich immer noch. Die gute alte Schallplatte hat auch im digitalen Zeitalter nichts von ihrem Charme verloren – vermutlich wird sie sogar die CD überleben. Das ist gar nicht so abwegig, angesichts der Tatsache, dass die Schallplatte bereits in den Achtzigern mit Erscheinen der Silberscheiben totgesagt wurde, nach wie vor aber ihre Runden dreht. Das kann man von der CD nicht behaupten, denn die wurde von anderen digitalen Formaten längst überholt.

Apropos digital – seit Einführung des bahnbrechenden MP3-Formats in den 90er-Jahren haben sich die Datenformate, in denen Audiodaten zur Verfügung gestellt werden, vervielfacht. Gleichzeitig ist der Qualitätsanspruch deutlich gestiegen. So spielt das ziemlich verlustbehaftete MP3-Format nur noch eine Nischenrolle.

Alle Infos zum Thema

Drehende Teller: Plattenspieler im Test

Ein Grund für den Erfolg des MP3-Formats war der niedrige Platzbedarf auf den Speichermedien und bei der Übertragung. Sowohl der Platz auf Datenträgern als auch die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten spielt allerdings kaum noch eine Rolle, heute wird gestreamt, die hohen Datenraten machen die Übertragung nahezu verlustfreier Audiodaten möglich und vor allem erschwinglich. Die Musik bleibt beim Streamen zumeist auf den Servern der Dienstleister wie Deezer, Tidal, Qobuz etc. Speicherplatz wird allenfalls zum Archivieren benötigt und ist, wie gesagt, kein Problem mehr.

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Vielleicht hat gerade diese Art des Musikkonsums der Schallplatte auf Dauer eher genützt als geschadet, denn bei den Vinyl-Scheiben ist vom Datenträger bis hin zum Abspielgerät fast ausschließlich Mechanik im Einsatz, zudem Mechanik, der man beim Arbeiten sogar zuschauen kann – damit wird Musik wieder zu einem besonderen Erlebnis – Entschleunigung garantiert.

Gründe genug also, um uns auf dem stetig wachsenden Plattenspieler-Markt umzuschauen.

Trotz des relativ einfachen Aufbaus ist nicht jeder Plattenspieler wie der andere. Wir haben den Test daher in zwei Kategorien aufgeteilt, die einen grundsätzlichen Unterschied ausmachen: einmal die klassischen Geräte mit ausschließlich analogem Ausgang – zum Frönen eines alten oder neu erworbenen Hobbys – und zweitens die Geräte mit mindestens einer digitalen Schnittstelle – zur Archivierung der Plattensammlung auf Festplatte, oder zum Streaming via Bluetooth oder gar LAN und WLAN.

Die reine Lehre – analoge Musikwiedergabe

Die Nadel des Tonabnehmers fährt durch die Rille der Schallplatte und wandelt die daraus hervorgerufenen mechanischen horizontalen und vertikalen Schwingungen in elektrische Signale um. Diese werden dann per Cinch-Kabel direkt an den HiFi-Verstärker oder Receiver weitergeleitet, um dann – entsprechend verstärkt – als Musik aus den Lautsprechern zu ertönen. Im Gegensatz zum CD-Player oder Radio-Tuner ist das Signal aus dem Tonabnehmer sehr klein und aus fertigungstechnischen Gründen quasi verzerrt in die Platte geschnitten worden.

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Plattenspieler Test: Yamaha Denon Offen
Plattenspieler Test: Dual Rega Pro Ject
Plattenspieler Test: Dual Teac Project Analog
Plattenspieler Test: Audiotechnica Dual Teac
Plattenspieler Test: Sieben Neue Analoge Plattenspieler

Damit es dennoch laut genug und vor allem unverzerrt aus dem Lautsprecher kommt, haben manche HiFi-Verstärker einen speziellen Phono-Eingang, der das Signal entsprechend entzerrt und auf einen bestimmten Pegel vorverstärkt. Über solch einen integrierten Entzerrer-Vorverstärker verfügen nicht mehr alle Receiver oder HiFi-Verstärker, deshalb sind viele Plattenspieler bereits von Haus aus mit einem entsprechenden Vorverstärker bestückt, sie können dann direkt an den AUX- oder einen anderen Eingang angeschlossen werden.

Die meisten unserer Testgeräte haben schon einen Vorverstärker eingebaut, der lässt sich zumeist aber bei Bedarf an- oder ausschalten. Das Ausschalten lohnt sich immer dann, wenn der HiFi-Verstärker bereits über einen sehr guten Phono-Vorverstärker verfügt. Hier darf dann gerne das eigene Gehör entscheiden.

Moderne Zeiten – Plattenspieler mit digitalen Schnittstellen

Um die alte oder neue Plattensammlung zu archivieren oder für mobile Geräte und/oder ein Netzwerk zur Verfügung stellen zu können, haben viele Plattenspieler zumindest eine USB-Buchse, selbst Bluetooth und LAN oder WLAN haben längst Einzug in die analoge Welt des Vinyls gefunden. Immer ist dann auch ein Vorverstärker integriert, da dieser das Signal sogar für die digitalen Ausgänge erst entsprechend aufbereiten muss.

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Plattenspieler Test: Dual Pro Ject
Plattenspieler Test: Roberts Pro Ject Cambridgeaudio
Plattenspieler Test: Teac Sonoro Project Bluetooth
Plattenspieler Test: Teac Roberts Blueaura
Plattenspieler Test: Teac Cambridge Mitcover
Plattenspieler Test: Plattenspieler Digital4

Wer also mit dem Gedanken spielt, seine Vinylsammlung zu digitalisieren, ist in der entsprechenden Kategorie bestens aufgehoben. Aber auch hier gilt: Was die Nadel des Tonabnehmers nicht aus der Rille holt, bleibt auch bei der digitalen Wiedergabe verborgen. Man sollte also auf eine Mindestqualität des Plattenspielers achten, weshalb wir gerade der Wiedergabequalität unser besonderes Augenmerk gewidmet haben – bei allen getesteten Plattenspielern.

Antrieb: Direkt oder per Riemen?

Der Plattenteller muss sich drehen, sonst holt die Nadel keinen einzigen Ton aus der Rille. Hierfür braucht es einen Motor, der den Plattenteller nicht nur in Drehung versetzt, sondern nebenbei dafür sorgt, dass die Geschwindigkeit von 33 1/3 (für LPs) oder 45 (für Singles) Umdrehungen pro Minute penibel einhält. Manche Plattenspieler bieten sogar die 78 Umdrehungen pro Minute an, die braucht man für die noch älteren Schellack-Platten, für die dann meist auch eine andere Nadel fällig ist.

Bei allen Geschwindigkeiten soll der Motor möglichst leise arbeiten und auch die Schwingungen, die bei nahezu jedem Elektromotor entstehen, möglichst vom Plattenteller und damit von Platte und Tonabnehmer fernhalten, ansonsten macht sich das dumpfe Motorgeräusch als sogenanntes Rumpeln im Lautsprecher unangenehm bemerkbar.

Motorgeräusche müssen heraus­gefiltert werden

Am Anfang stand der sogenannte Reibrad-Antrieb, bei dem ein Gummirad zwischen Motorachse und Plattenteller für den Vortrieb sorgte. Diese Verbindung hatte allerdings einen gravierenden Nachteil: Selbst kleinste Unwuchten der Motorachse, Macken im Reibrad oder ausgehärtetes Gummi übertrug das Antriebsgeräusch über den Plattenteller und die Platte letztlich auf die Nadel. Diese und andere Störgeräusche niedriger Frequenz wurden mit dem sogenannten Rumpelfilter am Verstärker unterdrückt.

Mittlerweile existiert der Reibradantrieb nur noch in einigen alten Schätzchen oder wenigen Exoten. In aktuell produzierten Plattenspielern finden zwei Antriebsarten Verwendung. Am weitesten verbreitet ist der Riemenantrieb, bei dem ein Gummiriemen um die Motorachse und den Plattenteller oder dem sogenannten Sub-Teller darunter gelegt ist. Dieser Gummiriemen entkoppelt einen großen Teil der Motorgeräusche und schluckt obendrein noch eventuell auftretende Gleichlaufschwankungen. Ein Nachteil des Riemenantriebs ist die Zeit, die der Plattenteller braucht, um auf Touren zu kommen, und auch die, die er zum Abbremsen benötigt.

Das stört allerdings hauptsächlich Plattenliebhaber, die gern mal selbst Hand anlegen, also DJs. Wer im Klub oder auch privat gerne mal auflegt, möchte auch Herr über Geschwindigkeit und Richtung sein, mit der die Nadel durch die Rille fährt – dieses Scratchen (Englisch für »Kratzen«) haben Disc-Jockeys Mitte der 70er-Jahre erfunden und betreiben es nach wie vor so virtuos, dass sie völlig neue Sounds kreieren. Das geht nach wie vor am besten mit dem analogen Plattenspieler, allerdings nicht mit dem vergleichsweise trägen Riemenantrieb. Außerdem ist der Riemen ein Verschleißteil und muss in regelmäßigen Abständen gewechselt werden – spätestens wenn er durchrutscht, weil er sich gedehnt hat oder ausgehärtet ist, oder wenn er gerissen ist.

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Vor allem DJs haben die Schallplatte am Leben gehalten. Jetzt ist sie auch wieder bei Musikliebhabern populär.

Beim Direktantrieb setzt man einfach den Plattenteller direkt auf die Motorachse und schon klebt dieser förmlich am Gas. Der Motor lässt sich per Tastendruck komplett abschalten, sodass der Teller ausschließlich per Hand gedreht wird, wenn man das Abschalten mal vergisst, nimmt der Motor für gewöhnlich diese Fremdbestimmung auch nicht krumm. Der klassische Vertreter – und nach wie vor ein bevorzugtes DJ-Arbeitsgerät – ist der Technics SL 1200.

Allerdings hat der Direktantrieb auch Nachteile: Der Motor muss mit präziser, absolut konstanter Geschwindigkeit laufen, er darf dabei keinerlei Geräusche verursachen, die sich bei dieser Konstruktion natürlich direkt auf die Platte und die Nadel übertragen. Es gibt solche Motoren, allerdings haben die auch ihren Preis. Dennoch haben wir einen direkt angetriebenen Plattenspieler gefunden, der seine Sache sehr gut macht, ohne das Budget allzu sehr zu strapazieren.

Subchassis-, Masse- und Brettlaufwerk

Wie beim Antrieb des Plattentellers gibt es auch beim gesamten Laufwerk unterschiedliche Konstruktionen – alles nur, um äußere Störeinflüsse so gering wie möglich zu halten. Das sind in der Hauptsache mechanische Störungen, so gilt der sogenannte Trittschall als größter Störfaktor. Stellen Sie sich einfach eine Altbauwohnung mit einem Boden aus Holzdielen vor: Auf diesen Boden stellen wir jetzt einen Tisch und darauf den Plattenspieler. Jedes Mal, wenn der Boden betreten wird und dadurch ins Schwingen gerät, übertragen sich diese Schwingungen über den Tisch, den Plattenteller und über die Schallplatte direkt auf die Nadel. Sie beginnt sofort im Takt der Schritte zu hüpfen und rutscht mit einem lauten, kratzenden Geräusch womöglich quer über die Schallplatte.

Welche Stör­quellen gibt es?

Obwohl dieses Szenario den wohl schlimmsten Störfall beim Abspielen einer Schallplatte darstellt, ist es bei weitem keine Seltenheit. Neben der gezielten, entkoppelten Aufstellung des Plattenspielers – beim beschriebenen Szenario wäre ein solides Regal an einer stabilen Wand die erste Wahl – gibt es auch konstruktive Maßnahmen, um mechanische Einflüsse von Platte, Nadel, Tonabnehmer und Tonarm fernzuhalten. Das gilt übrigens auch für die Lautsprecher, die die Musik von der Platte wiedergeben, denn die setzen die Luft in Bewegung, die im Zweifel wieder zum Plattenspieler schwingt – also ist auch hier gebührlicher Abstand gefragt und natürlich konstruktive Maßnahmen, wie eine Haube.

Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Schwarz 11

Schon bei den ersten Plattenspielern war das eigentliche Laufwerk, also Plattenteller, Motor, Tonarm und die entsprechenden Lagerungen mit Spiralfedern vom Untergrund entkoppelt. Thorens hat dieses Prinzip perfektioniert und die Einheit aus Plattenteller und Tonarm mit Federn von der sogenannten Zarge, also dem Holzrahmen, entkoppelt. In der Zarge ist wiederum der Motor untergebracht, der dann zusätzlich mithilfe von Gummis oder Federn schwingend gelagert ist. Der Riemen als einzige direkte Verbindung zwischen Motor und Plattenteller schluckt die möglicherweise noch verbliebenen Schwingungen. Dieses Konstruktionsprinzip haben andere Hersteller kopiert und verbessert und es ist heute noch häufig anzutreffen, allerdings eher in höheren Preisregionen.

Es geht aber auch anders: Masse gilt ja gemeinhin als träge – je mehr Masse, umso träger beziehungsweise schwerer lässt sie sich in Schwingungen versetzen. Transrotor ist wohl einer der bekanntesten Hersteller von sogenannten Masselaufwerken: Ein sehr schwerer Plattenteller sitzt auf einem hochpräzisen Lager und wird von einem nicht weniger massiven Motor angetrieben, der wie auf einer Insel völlig vom Plattenteller getrennt aufgestellt wird. Einzige Verbindung ist ein dünner Antriebsriemen und natürlich die Unterlage, auf der beide letztendlich stehen. Der Tonarm befindet sich auf derselben Basis wie der Plattenteller.

Es gibt verschiedene Ansätze der Konstruktion

Beide Konstruktionsweisen sind aufwendig und damit teuer in der Herstellung – und nicht minder aufwendig bei der Aufstellung und Justierung zu Hause, vom Transport einmal abgesehen. Ein findiger Entwickler, mutmaßlich von Rega, ging Mitte der 70er-Jahre einen ganz anderen Weg; Tonarm, Plattenteller und Antriebsmotor bekamen eine gemeinsame Basis. Dabei sorgt der geschickt gewählte Materialmix für eine größtmögliche Dämpfung, auch ohne Masse oder Feder. Die Entkopplung vom Untergrund übernehmen Füße, welche die dort auftretenden Schwingungen ebenfalls weitestgehend schlucken, ohne sie an die Basis und den Plattenteller weiterzugeben – der Brettplattenspieler war geboren.

Vorteile sind sein vergleichsweise geringes Gewicht, die einfache Aufstellung und nicht zuletzt die einfachere und damit günstigere Produktion. Nicht nur die Briten haben das Brett-Laufwerk nach und nach optimiert, auch die Firma Pro-Ject mit Sitz in Österreich und Produktionsstätten in Tschechien entwickelt und produziert die Brettspieler weiter – und das nicht nur unter eigenem Label. Trotz des Booms von Plattenspielern kommen wir längst nicht mehr an die Stückzahlen der 70er- oder 80er-Jahre heran, sodass in den mittleren und unteren Preisregionen hauptsächlich Brettplattenspieler angeboten werden, die sich auch in geringeren Stückzahlen noch günstig herstellen lassen. Darüber hinaus sind sie auch beim Aufstellen und im Betrieb sehr pflegeleicht, was nicht nur dem Einsteiger entgegenkommt.

MM oder MC – Wettstreit der Systeme

Der Tonabnehmer bestimmt den Klang. Deshalb will er auch penibel justiert sein, damit er selbst feinste Klangstrukturen aus der Rille holen kann. Anschließend macht er dann aus den mechanischen Auslenkungen der Rille, den die Nadel möglichst genau folgt, ein elektrisches Signal. Es gibt zwei, eigentlich drei unterschiedliche Prinzipien, wie aus der mechanischen Bewegung ein elektrisches Signal wird: Im MM-System (Moving Magnet) bewegt sich ein Magnet in einer Spule, und erzeugt dabei Spannungen im Millivolt-Bereich. Beim MC-System (Moving Coil) bewegt sich dagegen eine Spule in einem Magnetfeld, das Signal ist zumeist deutlich linearer und genauer, bewegt sich aber im Bereich von 100en von Mikrovolt, damit nur bei etwa einem Zehntel der Ausgangsspannung eines MM-Systems. Es wird also ein anderer Phono-Vorverstärker benötigt, als bei einem MM-System.

Ausnahme sind sogenannte High-Output MC-Systeme, die sich problemlos an einen MM-Phono-Eingang anschließen lassen, die sind aber eher selten. Bei einem MC-System kann man die Nadel nicht separat wechseln, hier muss nach entsprechendem Verschleiß das gesamte System erneuert werden, was meistens recht teuer ist. Allerdings gab und gibt es auch hier immer wieder wenige Ausnahmen.

Die dritte Variante sind die sogenannten MI-Systeme (Moving Iron), wie sie beispielsweise von Grado hergestellt werden. Die Ausgangsspannung entspricht der eines MM-Systems, einige sind mit wechselbarem Nadeleinschub versehen, andere dagegen nicht. Die meisten MM-Systeme sind wegen der immer noch hohen Stückzahlen vergleichsweise günstig zu haben, außerdem kann hier bei Verschleiß der Nadeleinschub gewechselt werden, weit unter dem Preis eines ganzen Systems.

Schwarzes Gold – Wo bekommt man Vinyl-Schallplatten?

Zum Glück ist der Sammler des schwarzen Goldes nur noch bedingt auf Secondhandmärkte angewiesen, es sei denn, er ist auf der Suche nach ganz besonders raren Pressungen. Gängige Labels legen ihre Klassiker neu auf und scheuen keine Marketing-Maßnahme, um sie entsprechend zu präsentieren: So gibt es die Beatles, Pink Floyd und andere in extra schweres (dickes) 180-Gramm-Vinyl gepresst, die Musik wurde remastert, wo vorhanden, kamen die originalen Bandaufnahmen zum Einsatz, natürlich analog, oder es tauchen aus irgendwelchen Quellen Outtakes, Probeaufnahmen oder sonstige, bislang nicht veröffentlichte Werke auf.

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Schallplattenläden erleben trotz Online-Handel eine kleine Rennaissance, wie »Die Schallplatte« in Duisburg.
Plattenspieler Test: Die Schallplatte2
Neben einer großen Auswahl an Second Hand Scheiben, gibt es natürlich auch Neuerscheinungen und neue Auflagen, jedenfalls viel zum Stöbern.

Neben der Neuauflage vieler bekannter Werke, vermarkten Künstler und Labels ihre Werke jetzt oft mehrgleisig; neben der digitalen Veröffentlichung auf CD oder per Streaming-Dienst, gibt es dann zusätzlich ein Album auf Vinyl.

Auch das Stöbern in Plattenläden, wie »Die Schallplatte« in Duisburg, wird trotz Online-Handel wieder modern, die Auswahl reicht von vielen Secondhand-Schätzchen über wieder aufgelegte Klassiker bis zu neuen Alben.

Der Charme alter Platten­läden kehrt zurück

Andersrum geht’s auch; es gibt Vinylplatten, denen ein Voucher oder ein QR-Code beiliegt, mit dem das Album für unterwegs auf das Smartphone heruntergeladen werden kann: Als mobile Abspielgeräte tun sich Plattenspieler erfahrungsgemäß schwer.

Die hohe Nachfrage hat allerdings auch einige Nachteile, allzu eilig haben die meisten Presswerke spätestens zum Ende des letzten Jahrtausends ihre Maschinen stillgelegt, oder schlimmer noch, verschrottet. Zwar gibt es schon länger ein großes Presswerk in Tschechien, und auch hierzulande sind in den letzten Jahren wieder eine gute Handvoll Presswerke in Betrieb gegangen, allerdings deckt das längst nicht den Bedarf, zumal viele Presswerke sich auf kleinste Mengen oder andere, besondere Pressungen spezialisiert haben, so ist eine Wartezeit von mehreren Wochen oder gar Monaten durchaus keine Seltenheit.

Mehr zu Schallplatten, Rezensionen und Plattenspielern finden Sie im Mint Magazin und im Magazin mit dem bezeichnenden Titel LP.

Plattenspieler Test: Plattenspieler Digital3

Die besten Plattenspieler mit digitaler Schnittstelle

Wir haben knapp ein dutzend Plattenspielern, die über mindestens eine digitale Schnittstelle verfügen getestet. Sie verfügen entweder über einen USB-Anschluss, Bluetooth- oder sogar WLAN-Fähigkeiten oder eine Kombination aus mehreren. Per Bluetooth oder WLAN können die Geräte perfekt in die moderne HiFi-Welt integriert werden und sind daher besonders gut für Neueinsteiger geeignet. Auch Musikliebhaber, die ihre oder eine andere Plattensammlung neu entdeckt haben und diese womöglich gern digitalisieren möchten, bekommen mit integriertem Analog-/Digitalwandler und USB-Buchse das richtige Werkzeug an die Hand.

Über einen integrierten Entzerrer-Vorverstärker verfügen alle Testmodelle – die meisten Verstärker oder Receiver haben nun mal keinen Phono-Eingang mehr. Für alle, die so was haben, lässt sich der Vorverstärker im Plattenspieler abschalten. Zusätzlich haben wir hier mit der Pro-Ject Juke Box S2 quasi eine Komplettanlage in den Test aufgenommen. Hier sind unsere Empfehlungen:

Kurzübersicht

Testsieger

Sonoro Platinum

Ist hervorragend verarbeitet und bringt alle notwendigen analogen und digitalen Schnittstellen mit.

Der Plattenspieler Platinum von Sonoro sieht auf den ersten Blick zwar recht einfach ausgestattet, wenn auch hochwertig verarbeitet aus. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sowohl über einen USB-Ausgang als auch über eine Bluetooth-Verbindung nach außen verfügt. Darüber hinaus hat der Platinum alle Voraussetzungen, selbst die feinsten Klänge aus der Rille zu zaubern, die er dann wahlweise an den Verstärker oder kabellos an einen Bluetooth-Lautsprecher weitergibt.

Auch gut

Cambridge Audio Alva ST

Der Alva ST von Cambridge Audio verfügt über eine hochwertige Bluetooth-Übertragung und einen aufwendig gelagerten Tonarm.

Der Alva ST stellt bei Cambridge Audio aktuell das Einstiegsmodell dar; dennoch ist er sehr hochwertig verarbeitet und vor allem umfassend ausgestattet. Die Bluetooth-Schnittstelle unterstützt die verlustarmen aptX und aptX HD Codecs, als Grundlage für eine perfekte Abtastung arbeiten ein präziser Tonarm und ein Allround-Tonabnehmer hervorragend zusammen.

Luxusklasse

Pro-Ject T2 W

Der T2 W von Pro-Ject lässt sich dank LAN und WLAN voll vernetzen, ist hochwertig verarbeitet und lässt auch seitens der Klangqualität keine Wünsche offen.

Der Pro-Ject T2 W ist auf den ersten Blick sehr minimalistisch konzipiert, was die hochwertige Verarbeitung noch mal besonders hervorhebt. Dass er Dank WLAN und LAN komplett netzwerkfähig ist, erkennt man erst bei näherem Hinsehen. Mithilfe der dazugehörigen App lässt er sich leicht ins Netzwerk integrieren, klanglich spielt er auf höchstem Niveau.

Bester Vollautomat

Dual CS 529 BT

Der CS 529 BT von Dual arbeitet nicht nur vollautomatisch, er lässt sich sogar via Bluetooth fernbedienen. Bluetooth-Streaming ist natürlich ebenfalls möglich.

Der Dual CS 529 arbeitet nicht nur vollautomatisch, er lässt sich mit der eigens dafür entwickelten App sogar per Smartphone fernbedienen. Man muss nur noch die Platte selbst auflegen, den Rest erledigt der Dual quasi auf Knopfdruck. Darüber hinaus lässt sich die Musik aus der Rille drahtlos auf andere Geräte streamen, ebenfalls via Bluetooth. Darüber hinaus ist der CS 529 Dank seiner hochwertigen Verarbeitung eine wahre Augenweide und lässt auch seitens der Klangqualität keine Wünsche offen.

Preistipp

Lenco LBT-188 PI

Der LBT-188 PI bietet viele Möglichkeiten, Schallplatten zum kleinen Preis zu genießen.

Die Marke Lenco hat ihren Ursprung zwar bei den Plattenspielern, aktuell stellen diese aber allenfalls eine Nische dar. Der Plattenspieler LBT-188 PI ist trotzdem ein sauber konstruierter Plattenspieler. Er ist für den Preis erstaunlich gut ausgestattet, und die Verarbeitung ist ebenfalls in Ordnung, insbesondere die Version in Walnuss glänzend konnte uns diesbezüglich überzeugen.

Vergleichstabelle

Test besten Plattenspieler: Sonoro Platinum
Sonoro Platinum
Plattenspieler Test: Cambridge Alvast
Cambridge Audio Alva ST
Test Plattenspieler: Pro-Ject T2 W
Pro-Ject T2 W
Plattenspieler Test: Dual Cs529
Dual CS 529 BT
Test  besten Plattenspieler: Lenco LBT-188 PI
Lenco LBT-188 PI
Test Plattenspieler: Cambridge Audio Alva TT V2
Cambridge Audio Alva TT V2
Test besten Plattenspieler: Sonoro Platinum SE
Sonoro Platinum SE
Plattenspieler Test: 71m5newa3al. Ac Sl1500
Teac TN-4D
Plattenspieler Test: Alvatt
Cambridge Audio Alva TT
Test Plattenspieler: Roberts Stylus Luxe
Roberts Stylus Luxe
Test  besten Plattenspieler: Roberts RT200
Roberts RT200
Test  besten Plattenspieler: Teac TN-3B
Teac TN-3B
Plattenspieler Test: Pro Ject Juke Box S2 Stereo Set
Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set
Plattenspieler Test: Musicast Vinyl
Yamaha MusicCast Vinyl 500
Test besten Plattenspieler: Thorens TD 202
Thorens TD 202
Test besten Plattenspieler: Rega Planar 1 Plus
Rega Planar 1
Test besten Plattenspieler: Teac TN 180BT-A3
Teac TN 180BT-A3
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject E1 BT
Pro-Ject E1 BT
Plattenspieler Test: Blackline Pg 1
Blue Aura Blackline PG-1
Test besten Plattenspieler: Teac TN-280BT
Teac TN-280BT
Test besten Plattenspieler: Dual DT 210 USB
Dual DT 210 USB

Testsieger
Sonoro Platinum
Test besten Plattenspieler: Sonoro Platinum
  • Hervorragender Klang
  • Einfache Montage
  • Tonarm höhenverstellbar
  • Bluetooth-Streaming mit aptX Unterstützung
Auch gut
Cambridge Audio Alva ST
Plattenspieler Test: Cambridge Alvast
  • Hervorragender Klang
  • Bluetooth-Streaming mit aptX HD Unterstützung
  • Hochwertige Verarbeitung
Luxusklasse
Pro-Ject T2 W
Test Plattenspieler: Pro-Ject T2 W
  • Hervorragende Klangqualität
  • Hochwertige Verarbeitung
  • LAN und WLAN integriert
  • Multiroomfähig
  • Umfangreiche App-Steuerung
Bester Vollautomat
Dual CS 529 BT
Plattenspieler Test: Dual Cs529
  • Hervorragender Klang
  • Komfortable Vollautomatik
  • Steuerung und Steaming per App via Bluetooth möglich
Preistipp
Lenco LBT-188 PI
Test  besten Plattenspieler: Lenco LBT-188 PI
  • Sehr guter Klang
  • Einfache Montage und Bedienung
  • USB-Ausgang
  • Bluetooth-Streaming
  • Sehr günstig
Cambridge Audio Alva TT V2
Test Plattenspieler: Cambridge Audio Alva TT V2
  • Hervorragende Klangqualität
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Bluetooth-Streaming mit aptX HD Unterstützung
Sonoro Platinum SE
Test besten Plattenspieler: Sonoro Platinum SE
  • Hervorragender Klang
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Höhenverstellbarer Tonarm
  • Bluetooth-Streaming mit aptX Unterstützung
Teac TN-4D
Plattenspieler Test: 71m5newa3al. Ac Sl1500
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Einfache Montage und Bedienung
  • Kein Bluetooth
Cambridge Audio Alva TT
Plattenspieler Test: Alvatt
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gut verarbeitet
  • Bluetooth-Streaming mit aptX HD Unterstützung
  • Keine USB-Schnittstelle zum Digitalisieren von Schallplatten
Roberts Stylus Luxe
Test Plattenspieler: Roberts Stylus Luxe
  • Hervorragender Klang
  • Eigenständiges Design
  • Optionale Endabschaltung
  • Enges Anschkussfeld
Roberts RT200
Test  besten Plattenspieler: Roberts RT200
  • Hervorragender Klang
  • Eigenständiges Design
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Anschlussfeld ist sehr eng
Teac TN-3B
Test  besten Plattenspieler: Teac TN-3B
  • Hervorragender Klang
  • Hochwertiger Tonarm
  • Auflage und Antiskating präzise einstellbar
  • Einfaches Steckernetzteil
Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set
Plattenspieler Test: Pro Ject Juke Box S2 Stereo Set
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gut verarbeitet
  • Viele Kombinationen möglich
  • Mit Bluetooth- und AUX-Eingang
  • Boxen für große Räume nicht so gut geeignet
Yamaha MusicCast Vinyl 500
Plattenspieler Test: Musicast Vinyl
  • Sehr guter Klang
  • Multiroom-fähig
  • AirPlay-kompatibel
  • Bluetooth (Sender und Empfänger)
  • Keine USB-Schnittstelle zum Digitalisieren von Schallplatten
Thorens TD 202
Test besten Plattenspieler: Thorens TD 202
  • Hervorragender Klang
  • Justage von Tonarm und Tonabnehmer sehr zuverlässig
  • Hochwertig verarbeitet
Rega Planar 1
Test besten Plattenspieler: Rega Planar 1 Plus
  • Hervorragender Klang
  • Ohne Justage sofort spielfertig
  • Nachrüstbar mit separatem Vorverstärker-/USB-Ausgang
  • Vorverstärker und AD-Wandler nicht eingebaut
  • Upgrade des Tonabnehmers nicht ohne weiteres möglich
Teac TN 180BT-A3
Test besten Plattenspieler: Teac TN 180BT-A3
  • Guter Klang
  • Einfache Inbetriebnahme
  • Ordentlich verarbeitet
  • Auflagekraft und Antiscating nicht einstellbar
Pro-Ject E1 BT
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject E1 BT
  • Guter Klang
  • Gute Verarbeitung
Blue Aura Blackline PG-1
Plattenspieler Test: Blackline Pg 1
  • Guter Klang
  • Bluetooth-Schnittstelle
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Keine USB-Schnittstelle zum Digitalisieren von Schallplatten
Teac TN-280BT
Test besten Plattenspieler: Teac TN-280BT
  • Sehr guter Klang
  • Gute Verarbeitung
  • Bluetooth-Streaming möglich
  • Mehrere Gehäusevarianten
  • Netzschalter an der Rückseite versteckt
Dual DT 210 USB
Test besten Plattenspieler: Dual DT 210 USB
  • Klang ist okay
  • Schnelle Inbetriebnahme
  • Sehr günstig
  • Billig verarbeitet
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Unser Favorit

Testsieger

Sonoro Platinum

Ist hervorragend verarbeitet und bringt alle notwendigen analogen und digitalen Schnittstellen mit.

Der Platinum ist der erste Plattenspieler von Sonoro, deren Hauptgeschäft ursprünglich eher bei kompletten Soundsystemen sowie Internet- und Digital-Radios liegt. Allerdings ist der Platinum auch nicht ausschließlich der analogen Audiowiedergabe begrenzt, schließlich gibt es auf der Rückseite neben den analogen Anschlüssen noch eine USB-Buchse zur Digitalisierung der Vinyl-Schätze. Außerdem ist Bluetooth integriert, sodass Sie die analogen Klänge digital und drahtlos an einen Bluetooth-Lautsprecher oder Ähnliches streamen können, sogar mit Unterstützung des hochwertigen Aptx-Codec.

Der Sonoro Platinum ist demnach perfekt geeignet, die analoge mit der digitalen Welt zu verbinden. Davor muss er allerdings, wie die meisten Plattenspieler, aufgebaut und justiert werden.

Zusammenbau und Justierung

Beim Auspacken fällt direkt auf, dass er mit Bedacht eingepackt worden ist; sämtliche Kleinteile wie Haubenscharniere, Headshell und Gegengewicht sind zusammen mit dem Zubehör wie USB- und Audiokabel und nicht zu vergessen dem Puk für die Singles in einem kleinen Extrakarton verpackt. Bei manchen Konkurrenten findet man diese wichtigen Kleinteile nicht selten in verschiedenen Hohlräumen des Verpackungs-Styropors versteckt und mit dicken Klebestreifen gegen Herausfallen gesichert.

Die sehr gute Anleitung ist bei Sonoro offensichtlich Ehrensache, so geht der Zusammenbau recht gut von der Hand. Wie immer sollte man sich dennoch etwas Zeit und Muße für den Zusammenbau nehmen.

Das Gegengewicht ist schnell hinten auf den Tonarm geschraubt, das Headshell mit dem bereits montierten Tonabnehmer-System kommt ans vordere Ende. Der Teller besteht aus dichtem Aluminium-Guss, das ist schwer genug für die Laufruhe und verhindert erfolgreich unerwünschtes, akustisches Eigenleben. Jetzt kann man direkt mit der Justage von Auflagekraft und Antiskating beginnen, solange die Haube noch nicht aufgesetzt ist, hat man reichlich Bewegungsfreiheit. Anschließend wird dann nur noch die Haube aufgesteckt und der Spieler ist betriebsbereit.

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Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Geschlossen
Perfekte Verbindung von analoger und digitaler Musik-Welt: Sonoro Platinum.
Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Offen
Außer in Weiß ist der Sonoro Platinum noch in schwarz und matt graphit erhältlich.
Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Headshell
Montiert ist das Ortofon 2M Red, das über hervorragende Abtastqualitäten verfügt.
Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Bluetooth
Der Wahlschalter startet gleichzeitig den Plattenteller, die Bluetooth-Taste ist ebenfalls bequem erreichbar.
Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Tonarmlagerung
Der Tonarm erlaubt feine Einstellungen der Auflagekraft und der Antiskating-Einrichtung, außerdem ist er in der Höhe verstellbar, sodass auch ein anderer Tonabnehmer montiert und perfekt ausgerichtet werden kann.
Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Back
Der Cinch-Ausgang ist umschaltbar, ob mit oder ohne Phonovorverstärker, die USB-Buchse ist zum Digitalisieren der Platten vorgesehen, ein passendes Kabel liegt bei.

Spätestens jetzt fällt die hochwertige Verarbeitung des Platinum auf, nämlich dadurch, dass gerade nichts auffällt außer der makellosen Hochglanz-Oberfläche. Bei uns ist diese weiß, es gibt den Plattenspieler alternativ auch in Schwarz und in Grau. In jedem Fall setzt das eingesetzte Tonabnehmer System einen farblichen Akzent. Aber auch aus musikalischer Sicht ist das Ortofon 2M Red eine sehr gute Wahl.

Wer dennoch später nachrüsten möchte, liegt beim Sonoro goldrichtig, denn dank dem höhenverstellbaren Tonarm lassen sich so gut wie alle gängigen Tonabnehmer montieren und anschließend justieren. Einzige Ausnahme sind vielleicht MC-Systeme, denn diese liefern bekanntlich nur etwa ein Zehntel der Ausgangsspannung beispielsweise des 2M Red. Aber auch hier gibt es Lösungen, die bei manchen Verstärkern sogar integriert sind.

Nun geht es an die Ausbalancierung des Tonarms, die Einstellung der Auflagekraft mit Hilfe des Gegengewichts und schließlich an die Antiskating-Einstellung. Laut Anleitung soll das Gegengewicht auf 1,8 Gramm (was einer Auflagekraft von 18 Millinewton entspricht) und die Antiskating-Vorrichtung auf den gleichen Wert eingestellt werden. Unsere Messung mit der Tonarmwaage ergab keine Abweichung. Die perfekte Wirkung der Antiskating-Vorrichtung ließ sich ebenfalls mit der Mess-Schallplatte bestätigen.

Die Anschlussbuchsen auf der Rückseite sind nicht versenkt und damit gut erreichbar. Das Gleiche gilt für den Umschalter des internen Phono-Vorverstärkers. Das Cinch-Kabel aus dem Lieferumfang hat vergoldete Kontakte und die übliche Ader zum Potentialausgleich zwischen Plattenspieler und Verstärker, so können eventuell auftretende Brummstörungen vermieden werden.

Analoge und digitale Schnittstellen

Neben dem Cinch-Kabel liegt zudem ein USB-Kabel zum Anschluss an einen PC bei. In der Anleitung findet sich ein Verweis auf Audacity, der bekannten Software-Lösung, die sich unter anderem auch zum Digitalisieren von Schallplatten eignet. Natürlich können Sie auch die in Windows und MacOS integrierten Audio-Recording-Lösungen verwenden, allerdings sind die eher auf Mikrofonaufnahmen ausgerichtet und Audacity ist kostenlos für alle Plattformen verfügbar.

Plattenspieler Test: Sonoro Platinum Bt Kopfhoerer
Eine bestechend praktische Kombi: Der Platinum und ein guter Kopfhörer, drahtlos via Bluetooth verbunden.

Obendrein kann der Platinum die Musik von der Schallplatte sogar drahtlos per Bluetooth übertragen. Ein kleines Knöpfchen oberhalb des Wahlknopfes für die Geschwindigkeit beginnt auf Druck blau zu blinken. Zum Test nutzen wir einen Bluetooth-Kopfhörer, der sich sogleich mit dem Plattenspieler verbindet. Ebenso lässt sich natürlich auch ein Bluetooth-Lautsprecher verbinden, der könnte dann beispielsweise die Musik vom Plattenspieler im Wohnzimmer drahtlos zur Gartenparty auf der Terrasse übertragen.

Der Klang

Das eingesetzte Tonabnehmer-System 2M Red von Ortofon bildet mit dem präzisen Tonarm eine hervorragende Kombination. Sie reizt das gesamte hörbare Frequenzspektrum bis an die Ränder aus. Der Bass kommt abgrundtief, satt und trocken aus den Lautsprechern, während die Höhen selbst in feinsten Spitzen wiedergegeben werden. Auch der wichtige Mittelhochtonbereich wird nicht vernachlässigt; er wird sehr fein aufgelöst, besonders Stimmen kommen dadurch authentisch zur Geltung. Die Klangbühne bietet sowohl räumliche Breiten- als auch Tiefenstaffelung, die Ortbarkeit der Instrumente oder Interpreten ist punktgenau, sodass man schnell vergessen hat, dass man eigentlich im Wohnzimmer vor den Lautsprecherboxen sitzt.

Nachteile?

Beim Platinum vermissen wir tatsächlich nur eine Sache: Eine Endabschaltung wäre nicht nur komfortabel, es ist manchmal einfach ärgerlich, sich mit dem regelmäßigen »Knack-knack« am Rillenende aus den Klangwelten herausreißen zu lassen. Eine Endabschaltung wäre gut, hebt sich zusätzlich die Nadel aus der Rille, wäre das perfekt.

Sonoro Platinum im Testspiegel

Obwohl Sonoro mit dem Platinum neu auf dem Plattenspieler-Markt ist, haben die einschlägigen Magazine schon die ersten Tests veröffentlicht.

In der Ausgabe 03/2021 des Vinyl-Magazins LP hat Chefredakteur Thomas Schmidt dem Sonoro Platinum eine ganz besondere Expertise bescheinigt:

»Beim Sonoro Platinum handelt es sich um einen Plattenspieler mit Phonostufe, USB und Bluetooth. Unterm Strich hat man es hier mit einem vergleichsweise günstigen Modell der Spitzenklasse zu tun. Er ist gut gemacht und holt das Medium Schallplatte mit seinen technischen Zusatzmöglichkeiten in die Moderne.«

Bei der Stiftung Warentest (10/2021) erreichte der Sonoro Platinum im Oktober 2021 von 16 Geräten Platz 2 mit der Note 2,0:

»Der Sonoro Platinum hat sich im Test als eine sehr vielseitige Alternative erwiesen. Er kommt mit vielen Zusatzfunktionen daher, lässt sich so beispielsweise mit Bluetooth koppeln und kann zur Digitalisierung von Platten auch mit einem USB-Anschluss aufwarten. Der Klang ist ausgeglichen und transparent, die Bässe sind gut. Die Inbetriebnahme gelingt einfach, die Bedienung gelingt manuell. Der Plattenspieler arbeitet dabei mit Riemenantrieb.«

Auch beim Lite-Magazin war man vom Sonoro Platinum sehr angetan. Mit 80 von 100 Punkten ist er ein »Highlight« in der Mittelklasse, mit »hervorragendem« Preis-Leistungs-Verhältnis:

»… – … Dank des integrierten Phonoverstärkers ist der Platinum hinsichtlich des Anschlusses an andere Geräte zudem maximal flexibel. Ein USB-Ausgang zur Digitalisierung von Schallplatten am Computer und sogar Bluetooth zur kabellosen Verbindung mit modernen Musiksystemen runden das Gesamtpaket ab. Mit seinem modernen und geradlinigen Design passt der Platinum hervorragend zu allen Sonoro-Musiksystemen. Das muss einen jedoch natürlich nicht davon abhalten, ihn auch mit anderen Geräten zu kombinieren. Gut genug ist er auf jeden Fall!«

Alternativen

Auch gut

Cambridge Audio Alva ST

Der Alva ST von Cambridge Audio verfügt über eine hochwertige Bluetooth-Übertragung und einen aufwendig gelagerten Tonarm.

Der Cambridge Audio Alva ST ist der kleine Bruder des viermal so teuren Alva TT V2. Äußerlich gibt es nur wenige Unterschiede, so ist das Logo auf die Zarge gedruckt, statt wie beim großen Bruder in die Metalloberfläche eingeprägt. Der Tonabnehmer ist etwas günstiger, der Tonarm dagegen der gleiche.

Beim Aufbau und auch bei näherer Betrachtung fällt zudem auf, dass der Alva ST mit einem Riemen- statt mit einem Direktantrieb ausgestattet ist. Dank der Verwendung von mehr Kunststoff statt Metall in der Zarge ist er zudem etwas leichter.

Leicht geht dagegen auch der Zusammenbau von der Hand, wie üblich muss der Plattenteller aufgelegt und der Riemen eingefädelt werden. Da die Headshell praktischerweise geschraubt ist, muss diese ebenfalls zusammen mit dem Gegengewicht am Tonarm befestigt werden. Nun muss die Konstruktion nur noch ausbalanciert, und das korrekte Gewicht eingestellt werden.

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Plattenspieler Test: Cambridgeaudio Alvast
Der Alva ST ist das Einstiegsmodell von Cambridge Audio, die Verarbeitungsqualität ist hervorragend.
Plattenspieler Test: Cambridgeaudio Alvast Back
Die Anschlüsse sind umschaltbar zwischen Hochpegel und Phono, außerdem ist dort auch der Bluetooth-Schalter.
Plattenspieler Test: Cambridgeaudio Alvast Ta Lager
Der Tonarm verfügt über eine präzise Lagerung,und erlaubt feinste Einstellungen.

Damit das möglichst genau gelingt, liegt dem Alva ST eine kleine aber feine Tonarmwaage von Ortofon bei. Hiermit stellen wir die Auflagekraft des Audio Technica AT-95E auf die angegebenen zwei Gramm und gleichen die Antiskating-Kraft entsprechend an. Bei der Einstellung der Auflage fällt auf, dass die Skala am Gegengewicht zwar deutlich erkennbare Striche hat, diese jedoch nicht beschriftet sind. Mit Hilfe der Waage finden wir jedoch schnell heraus, dass diese im 0,1-Gramm-Abstand aufgezeichnet sind.

Derart optimal eingestellt liegt die Abtastung des Systems bei knapp 80μ, und wir stellen sogleich fest, dass der Tonarm sehr gut mit dem Tonabnehmer harmoniert. Klanglich stellt sich das System von Audio Technica als hervorragend stimmiger Allrounder heraus, mit abgrundtiefer, knackiger Basswiedergabe, einem angenehmen Grundton-Anteil sowie der nahtlosen Anbindung des Mittelhochton-Bereichs. Mit etwas weniger Auflage (1,7 Gramm) scheint es besonders im Hochton-Bereich noch etwas spritziger zu spielen, derartiges Feintuning kann man aber nach eigenem Geschmack vornehmen.

Neben der rein analogen Wiedergabe, wo der Alva ST wahlweise den Phono-Vorverstärker zuschaltet oder nicht, erlaubt der Alva auch eine Bluetooth-Übertragung. Hierbei wird der hochauflösende AptX-Codec genutzt, sogar in der HD-Variante, sofern der Kopfhörer, die aktiven Bluetooth-Boxen oder anderen Mitspieler das unterstützen. So lässt sich dann die Kost aus der Rille in bester Qualität auch drahtlos übertragen.

Luxusklasse

Pro-Ject T2 W

Der T2 W von Pro-Ject lässt sich dank LAN und WLAN voll vernetzen, ist hochwertig verarbeitet und lässt auch seitens der Klangqualität keine Wünsche offen.

Der Pro-Ject T2 W trägt seine Ambitionen bereits im Namen, jedenfalls wenn man genau hinschaut: Das W steht nicht etwa für Weiß, was durchaus sein könnte, denn neben unserem Modell in schwarzer Hochglanzlackierung gibt es den T2 W auch in Walnuss furniert und eben in Matt-Weiß; das W steht beim neuen Pro-Ject allerdings eher für wireless.

Trotz der integrierten Netzwerktechnik betont das elegant puristische Design die analoge Seite des Plattenspielers. An der linken Seite der Zarge findet sich der dreistufige Schalter, der nicht nur bei Geräten von Pro-Ject häufiger zum Einsatz kommt: Hier schaltet man das Gerät ein, indem man ihn von der 0-Stellung wahlweise in Richtung I (für 33 Umdrehungen pro Minute) oder in Richtung II (für 45 Umdrehungen) schaltet Gleichzeitig läuft der Motor an und bringt den schönen Glasteller schnell auf die richtigen Touren. Der T2 W arbeitet komplett manuell, sodass man nach dem Einschalten den Tonarm per Hand über die Platte schwenkt und mit dem Hebel des Lifts in die Rille senkt. Der Tonarm hat eine fest integrierte Headshell, was ihn von störenden Resonanzen freihalten soll, ist zudem hervorragend gelagert und bereits ab Werk auf das eingesetzte Tonabnehmersystem eingestellt.

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Plattenspieler Test: Pro Ject T2w
Außer in glänzendem Schwarz gibt es den Pro-Ject auch in Matt-Weiß und in Walnuss-Furnier.
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Schalter
Ein Schalter an der Seite ist zum Einschalten und für die Geschwindigkeitswahl zuständig; I ist für 33,3 U/min und II für 45 U/min.
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Streamcontrol
Grünes Licht für die stehende Netzwerk-Verbindung; unter der Zarge befindet sich die Box mit den Netzwerk- und dem Phono-Verstärkermodul.
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Tonarmlager
Das Gegengewicht ist bereits ab Werk auf den montierten Tonabnehmer eingestellt, er lässt sich aber problemlos auf alternative Systeme einstellen.
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Back
Als Ausgang steht lediglich das bereits verstärkte Hochpegelsignal zur Verfügung, außer dem integrierten WLAN hat der Pro-Ject noch eine LAN-Buchse.

Die App namens Pro-Ject Control dient lediglich zur Integration in das vorhandene Netzwerk, übrigens auch anderer Geräte des Herstellers. Hierzu muss im Smartphone Bluetooth aktiv sein, weil die direkte Verbindung zum Plattenspieler genau darüber läuft. Dann lässt sich das entsprechende Netzwerk auswählen, in das der T2 W integriert werden soll. Man muss nur noch die Zugangsdaten eingeben und die Verbindung steht quasi sofort. Der Plattenspieler eignet sich allerdings nicht zum Streamen über Bluetooth. Einmal ins Netzwerk eingebunden, was übrigens auch per LAN oder sogar im besonders flexiblen Mix-Betrieb möglich ist, kann die Musik dann aber verlustfrei übers Netzwerk gestreamt werden. Das Signal kommt dabei vom integrierten Phono-Vorverstärker, der im Falle des T2 W auch nicht umgangen werden kann. Damit liegt auch am Cinch-Ausgang ausschließlich ein hochpegeliges Signal an, der T2 W muss also zwangsläufig am Line-Eingang des Verstärkers angeschlossen werden.

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Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Screen01
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Screen02
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Screen03
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Screen04
Plattenspieler Test: Pro Ject T2w Screen05

Das stellt allerdings auch kein größeres Problem dar, da besagter Vorverstärker aus der Pro-Ject eigenen Entwicklung und Produktion kommt, und kein billiges Zukaufteil ist. Eine kleine Einschränkung gibt es dann aber doch. Sollte man einen Systemwechsel planen, muss der neue Tonabnehmer entweder zum integrierten Vorverstärker passen, oder man versucht diesen zu umgehen. Damit umgeht man allerdings auch das Netzwerkmodul, und Streaming wäre damit nicht mehr möglich. Allerdings lässt der montierte Sumiko-Tonabnehmer sobald keine Wünsche nach neuem aufkommen.

Der Tonarm ist ab Werk auf das System ab­gestimmt

Wie bereits angedeutet, ist die Auflage und das Antiskating bereits ab Werk auf das montierte Sumiko Rainier abgestimmt. Wir haben natürlich dennoch nachgewogen und eine Auflage von 1,8 Gramm gemessen, damit erreicht man problemlos eine Abtastung von bis zu 90μ. Dieser recht hohe Wert bescheinigt der Tonarm-Tonabnehmer-Kombi ein perfektes Zusammenspiel, was man auch hören kann. Das Sumiko Rainier ist preislich etwas höher angesiedelt als das sehr weitverbreitete Orofon 2M Red. Klanglich spielen beide Systeme auf sehr hohem Niveau, nur eben mit jeweils eigener Signatur; so kommt der untere Frequenzbereich beim Sumiko etwas runder rüber als beim 2M Red und die Höhen sind einen Hauch seidiger. Die Bühne spannt sich dann ebenso breit auf und stellt die Musiker fest auf ihre Position.

Sogar mit Netzwerkfähigkeiten hat der Plattenspieler das Potenzial zum Plug-and-play Gerät.

Bester Vollautomat

Dual CS 529 BT

Der CS 529 BT von Dual arbeitet nicht nur vollautomatisch, er lässt sich sogar via Bluetooth fernbedienen. Bluetooth-Streaming ist natürlich ebenfalls möglich.

Beim Dual CS 529 handelt es sich nicht nur um einen hochwertig produzierten Vollautomaten, Dank der extra für den Plattenspieler programmieren App namens Dual CS529 Remoter, lässt er sich sogar vom Smartphone aus bedienen.

Die Zarge gibt es wahlweise in Walnuss, wie unser Testmodell, oder in Schwarz. Beide Oberflächen sind hervorragend verarbeitet und geben dem Plattenspieler damit ein besonders edles Aussehen. Daran ändert selbst das Bedienpanel nichts, das außer dem kombinierten Drehknopf für die Geschwindigkeitswahl, dem Start-Stopp-Knopf, zusätzliche LEDs und Taster für das Bluetooth-Pairing und die Repeat-Funktion enthält. Selbst auf der meist wenig beachteten Rückseite verwendet Dual nur hochwertige Materialien; die Cinch-Anschlüsse sind solide und zudem sehr gut zugänglich für das mitgelieferte Audiokabel. Ein Netzschalter sowie der Umschalter zum Aktivieren oder Umgehen des integrierten Phonoverstärkers runden die Bedienung ab.

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Plattenspieler Test: Dual Cs529
Wir hatten den Dual CS 529 in Walnuss zum Test, es gibt ihn auch mit schwarzer Zarge, in jedem Fall ist er hochwertig verarbeitet.
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Bedienfeld
Das Bedienpanel hat neben dem Start-/Stop-Schalter mit Geschwindigkeitswahl auch die Bedienelemente fürs Bluetooth-Pairing und den Taster der Wiederholfunktion.
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Headshell
Die Headshell ist per Normanschluss angeschraubt, ab Werk ist das Ortofon 2M Red montiert.
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Tonarmlager
Das Tonarmlager arbeitet absolut spielfrei, die Skalen für die Einstellungen sind präzise.
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Anschlussfeld
Mit dem Schalter neben dem Ausgang kann man den eingebauten Phonoverstärker wahlweise aktivieren oder umgehen, rechts ist der Ein/Aus-Schalter.

Die Bedienung per Dual CS529 RemoterApp funktioniert natürlich nur bei einigen Laufwerksfunktionen, wie Start, Stopp und Wiederholen der Platte. Der Tonarmlift kann natürlich nicht via Bluetooth angehoben oder abgesenkt werden, oder zumindest nur im Zusammenspiel mit der Start- und Stopp-Funktion. Allerdings lässt sich der Repeat-Modus so anpassen, dass der CS 529 den Abspielvorgang bis zu zehnmal wiederholt. Auch der Stand-by-Modus lässt sich in Stufen zwischen einer halben und 30 Minuten variieren, oder eben ganz abschalten.

Der CS 529 lässt sich nicht nur über Bluetooth steuern; die Musik aus der Rille kann, ebenfalls via Bluetooth, zu einem Bluetooth-Lautsprecher oder Kopfhörer gestreamt werden. Auch hier steht die App hilfreich zur Seite, indem sie den Spielpartner mit dem Plattenspieler koppeln hilft. Zum Streaming muss der Schalter auf der Rückseite des CS 529 auf Line statt auf Phono stehen.

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Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen01
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen02
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen03
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen05
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen04
Plattenspieler Test: Dual Cs529 Screen06

Beim Klangtest verlassen wir uns allerdings besser auf die klassische Wiedergabekette, und hören über einen Verstärker mit passendem Phonoeingang. Das montierte Ortofon M2 Red soll eine Auflage von 1,6 bis 2,0 Gramm haben. Wir stellen sie auf 1,8 ein und stellen bei unserer Nachmessung fest, dass die Skala mit nur zehn Prozent Abweichung auskommt, was für diese Preisklasse schon sehr genau ist. Die Tonarmlager laufen absolut spiel- und reibungsfrei, beste Voraussetzungen also für eine perfekte Führung der Nadel.

Damit gelingt es der Dual-Kombi, so einige Klangpreziosen aus der Rille zu kitzeln. Das Beste ist, dass man sich bei dem vollautomatischen Dual CS 529 lediglich um den gelegentlichen Wechsel der Platte oder deren Wendung kümmern muss, der Rest läuft ganz von allein, und das bei Bedarf sogar mehrmals hintereinander.

Preistipp

Lenco LBT-188 PI

Der LBT-188 PI bietet viele Möglichkeiten, Schallplatten zum kleinen Preis zu genießen.

Das Hauptgeschäft von Lenco liegt längst nicht mehr bei Plattenspielern, dennoch hat man die Vinyl-Dreher auch dort nicht ganz aus den Augen verloren. So verbindet der Plattenspieler LBT-188 PI die analoge Wiedergabe mit modernen digitalen Medien, und das via USB und drahtlos per Bluetooth.

Die Verarbeitung ist gemessen am aufgerufenen Preis gut, auch wenn das nicht genau definierte Holzdekor unseres Testmusters noch Luft nach oben lässt. Die Variante mit Hochglanz-Walnuss-Oberfläche macht da schon deutlich mehr her, zumal dort der Tonarm und die beiden Bedienknöpfe matt silbern abgesetzt sind.

 Plattenspieler Test: Lenco Lbt188

Es handelt sich beim Lenco um eine der üblichen Brett-Konstruktionen mit Riemenantrieb. Die Bedienung ist rein manuell, am Rillenende hebt also weder der Tonarm ab, noch bleibt der Plattenteller stehen. Dafür verfügt der LBT-188 über andere Qualitäten, insbesondere bei den Schnittstellen. So gibt es das übliche Cinch-Buchsen-Pärchen, zum Anschluss an einen Verstärker oder Receiver. Ein Phono-Vorvorverstärker ist integriert und lässt sich bei Bedarf mit dem winzigen Schalter neben den Buchsen einschalten. Das ist immer dann der Fall, wenn der Verstärker keinen eigenen Phono-Eingang hat.

Außerdem gibt es eine USB-Buchse, für alle, die ihre Schallplatten mit dem PC digitalisieren wollen, sei es nun zur Archivierung oder um sie anschließend auch unterwegs mit dem Handy hören zu können. Ein passendes Kabel liegt bei, als Software wird vom Hersteller das kostenlose Audacity empfohlen, es funktionieren aber auch andere Softwarelösungen. Darüber hinaus ist Bluetooth integriert, damit kann man die Musik auch auf eine Bluetooth-Box oder eine Soundbar streamen und ist nicht an die normale Stereoanlage gebunden.

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Plattenspieler Test: Lenco Lbt188 Offen
Plattenspieler Test: Lenco Lbt188 Tonarm
Plattenspieler Test: Lenco Lbt188 Tonarmlager
Plattenspieler Test: Lenco Lbt188 Anschluesse

Nach dem Auspacken des LBT-188 fällt auf, dass das Gerät zwar gut und sicher verpackt ist, der Verpackungsmüll aber erfreulich gering ausfällt. Der Tonarm hat keine abnehmbare Headshell und das Tonabnehmersystem ist bereits vormontiert, sodass lediglich der Plattenteller aufgelegt, der Riemen eingefädelt und die Haube montiert werden müssen. Der vormontierte Tonabnehmer ist der AT 3600 von Audio-Technica, der eine Auflage von etwa 30 mN erfordert. Auf dem Gegengewicht ist die obligatorische Skala zu finden, mit deren Hilfe die Auflagekraft entsprechend eingestellt werden kann. Das Antiskating wird mit einem Fadengewicht eingestellt.

Die Bluetooth-Verbindung ist recht einfach gehalten. Direkt nach dem Einschalten blinkt die kleine LED auf der Rückseite im Pairing-Modus. Der Plattenspieler verbindet sich nach dem Einschalten vorzugsweise mit dem nächstbesten BT-Lautsprecher, befindet sich kein empfangsbereites Gerät in der Nähe, schaltet er ab. Hochwertige Übertragungs-Codecs wie aptX werden allerdings nicht unterstützt.

Das fertig eingerichtete Setup klingt erstaunlich gut. Im direkten Vergleich mit unserem alten Sony-Plattenspieler, auf dem aktuell ein Audio-Technica-Tonabnehmer zum Preis des gesamten Lencos montiert ist, mangelt es der Kombi des Schallplattenspielers LBT-188 etwas an der räumlichen Darstellung und einer feineren Auflösung im Mittelhochtonbereich. Das fällt allerdings nur bei längeren Hörsessions im direkten Vergleich auf. Insgesamt liefert der Plattenspieler eine sehr gute Grundlage für den Einstieg ins Vinyl-Vergnügen. Besonders gut lässt er sich auch mit modernen Geräten, wie Bluetooth-Boxen oder dem PC, verbinden.

Außerdem getestet

Sonoro Platinum SE

Der Platinum SE wiegt mit über sechs Kilogramm fast doppelt so viel wie der normale Platinum. Das höhere Gewicht ist hauptsächlich dem massiveren Plattenteller geschuldet. Es ist zudem anzunehmen, dass dieser auch in einem entsprechend solider gefertigten Lager rotiert.

Auch wenn man es nicht sieht, hat der Tonarm des Platinum SE ebenfalls eine aufwändigere Lagerung bekommen, er bewegt sich nunmehr in drei, anstatt in zwei Kugellagern. An der präzisen Einstellung und der Höhenverstellbarkeit hat sich indes nichts geändert.

Statt auf das Ortofon 2M Red setzt Sonoro hier auf das Nagaoka MP-110, einen echten Leckerbissen, wie wir noch hören werden.

Laut Anleitung soll der Nagaoka Tonabnehmer mit einer Auflagekraft von 1,8 Gramm (entsprechend 18 mN) arbeiten, die sich mithilfe der Skala am Gegengewicht sehr genau einstellen lässt. Wir haben nachgemessen und konnten keine Abweichung vom angezeigten Wert messen. Die Abtastung reicht dann bis zu 80μ ohne Verzerrungen.

Das Nagaoka macht am Platinum SE einen derart guten Job, dass man erst gar nicht auf den Gedanken für ein entsprechendes Upgrade kommt: Es langt sehr tief in den Basskeller, um dann über einen nahtlosen Übergang zu einem ausgewogenen Mitteltonbereich bis hin zu silbern glitzernden Höhen herzustellen.

Wer dennoch mit dem Gedanken für ein Upgrade des Tonabnehmers spielt, ist mit dem Platinum SE allerdings auch aus dem Schneider, dank der höhenverstellbaren Tonarmbasis ist man ziemlich frei in der Wahl des passenden Tonabnehmers.

Eine Bluetooth-Übertragung, beispielsweise direkt an einen Kopfhörer, ist problemlos möglich – mit dem aptX-Codec sogar in CD-Qualität. Dank der USB-Buchse ist sogar eine Digitalisierung der Plattensammlung möglich, der Platinum SE bietet schließlich allerbeste Voraussetzungen für eine klangvolle, digitale Konserve.

Yamaha MusicCast Vinyl 500

Der MusicCast Vinyl 500 von Yamaha ist der erste Plattenspieler, der sich dank Bluetooth und WLAN in die MusicCast-Umgebung integrieren lässt. Dass der Plattenspieler trotz modernster Drahtlostechnik immer noch wie ein Plattenspieler – und zwar ein sehr schöner – aussieht, war den Entwicklern wohl Ehrensache.

Der polierte Plattenteller des Vinyl 500 und insgesamt vier Bedientasten setzen sich silbern von der Zarge und dem ebenfalls schwarzen Tonarm ab. Tonabnehmer und Headshell sind bereits vormontiert und liegen dem Paket separat bei, ebenso wie das Gegengewicht, der Plattenteller und natürlich die Haube. Zusammengesetzt ist alles recht schnell.

Die MusicCast App kennen wir bereits von anderen Yamaha-Geräten, diese also flugs aufs Smartphone geladen, gestartet, und gleichzeitig die »Connect«-Taste am Plattenspieler kurz gedrückt. In einfacher Netzwerkumgebung geht das recht schnell, bei komplexeren Strukturen kann das Prozedere schon mal zum Geduldsspiel werden. Bei Yamaha weiß man das offensichtlich, denn zur Sicherheit hat man dem MusicCast Vinyl 500 zusätzlich eine LAN-Buchse spendiert.

Via Bluetooth-Schnittstelle lässt sich übrigens die Musik von der Schallplatte aufs Smartphone oder andere Bluetooth-Empfänger streamen. Alternativ kann hier aber auch das Smartphone eingebunden werden, um seinerseits Zugang zum MultiCast Netzwerk zu bekommen, falls der Verstärker über keine Bluetooth-Schnittstelle verfügt.

Darüber hinaus arbeitet der MusicCast Vinyl 500 aber auch wie ein ganz normaler oder normal angeschlossener Plattenspieler, ein Entzerrer-Vorverstärker kann bei Bedarf zugeschaltet werden, das war für uns auch das Set-up für die klangliche Beurteilung.

Schwarzer, satter Bass spielt einträchtig neben brillanten Mitten und Höhen. Die musikalische Bühne wurde schön breit aufgestellt und ließ sogar eine gute Tiefenstaffelung hören. So weit, so gut – allerdings wurde schon beim ersten Plattendreher mit dem hochwertigeren AT95 klar, das da durchaus noch Luft nach oben ist – und zwar in allen Belangen.

Allerdings musste Yamaha bei der Ausstattung einige Abstriche machen, denn Bluetooth-, WLAN- und LAN-Ausstattung kosten sicher und das Tonabnehmersystem lässt sich dank der umfassenden Möglichkeiten der Justierung problemlos upgraden.

Roberts Stylus Luxe

Beim Roberts Stylus Luxe setzt der Hersteller sowohl auf das corporate Design als auch auf Funktionalität. So ist der Stylus Luxe auf den ersten Blick als Gerät aus der Roberts-Familie zu erkennen. Hinzu kommt, dass man die Bedienungsgerade für den Alltagsbetrieb möglichst einfach gehalten hat.

Als Riementriebler mit abnehmbarer Headshell sind die einzigen Hürden beim Zusammenbau lediglich das Einfädeln des Riemens und das Einsetzen der Headshell mit dem vormontierten Tonabnehmer und dessen anschließende Justierung.

Was bei der Montage zuerst auffällt, ist die enge, versenkte Anschlussleiste, besonders die Masseschelle lässt sich nicht gut befestigen. Man sollte zudem unbedingt den Autostop auf der Rückseite einschalten, sonst läuft der Motor dauernd. Ist der Autostop aktiv, schaltet der reingeschwenkte Arm den Motor ein und am Schluss wieder ab.

Beim Klang liegt er Dank der gut harmonierenden Kombi aus Tonabnehmer und Tonarm auf Klassen-Niveau, eine Bluetooth-Übertragung gibt es nicht, dafür hat der Stylus Luxe eine USB-Buchse zur Digitalisierung der Plattensammlung. Software und Kabel liegen allerdings nicht bei.

Cambridge Audio Alva TT V2

Der Cambridge Audio Alva TT V2 ist der Nachfolger des Alva TT. Geblieben ist die hochwertig verarbeitete Zarge mit Metallabdeckung, in welche das Firmenlogo nebst Schriftzug schön eingestanzt ist. neu hinzugekommen ist der Tonarm, hatte man sich beim Vorgänger noch bei Rega mit dem bekannten RB330 versorgt, verfügt der Alva TT V2 nun über einen Arm mit kardanischer Lagerung und einer abnehmbaren Headshell.

Diese muss zwar beim Zusammenbau extra angeschraubt werden, das Abnehmersystem – nach wie vor das Alva MC aus gleichem Hause – ist dort aber bereits fest montiert. Die Abnehmbare Headshell erlaubt zudem einen leichteren Wechsel des Tonabnehmers. Dies wird zudem erleichtert, als man den integrierten Phono-Vorverstärker nunmehr sogar umgehen kann, was den Cambridge Plattenspieler noch ein wenig flexibler macht.

Elegant verzichtet man hier zudem auf eines der unsäglichen Stecker-Netzteile, die gern mitgeliefert werden, weil sie billig sind. Der Alva TT V2 hat ein hochwertiges Netzteil in der Zarge eingebaut, hier muss nur noch das Netzkabel angeschlossen werden.

Auch der Alva TT V2 verfügt wieder über einen Direktantrieb des Plattentellers, es muss also kein Riemen eingefädelt werden, und man kann nach dem Zusammenbau sogleich mit der Justierung des Tonabnehmers beginnen.

Außerdem hat man beim Alva TT V2 auch die Bluetooth-Übertragung beibehalten, nach wie vor mit aptX HD kompatibel, sodass das Musik-Signal akkurat abgetastet und sauber vorverstärkt auch drahtlos in nahezu verlustfreier Qualität übertragen werden kann.

Das lohnt sich durchaus, denn auch in der Kombination mit dem neuen Tonarm spielt das Alva MC auf höchstem Niveau. wenngleich auch unkritisch für die Phono-Vorstufe, denn es handelt sich zwar um ein MC-System, allerdings um eines mit höherer Ausgangsspannung.

Allerdings ist der Alva TT V2 auch etwas teurer geworden als sein Vorgänger, solange der noch verfügbar, und zudem günstiger zu haben ist, ist auch der Alva TT der ersten Generation eine Überlegung wert, zumal mit der Bluetooth-Abteilung und dem Tonabnehmer zwei wichtige Baugruppen gleichgeblieben sind.

Teac TN-4D

Den Schallplattenspieler Teac TN-4D gibt es in hochglänzendem Schwarz oder in Walnussfurnier. Bei beiden Farbvarianten ist das Tonarmbrett, auf dem sich auch der Bedienknopf befindet, in gebürstetem Aluminium abgesetzt.

Der TN-4D hat einen Direktantrieb, daher gibt es zur Erstmontage nicht viel zu sagen. Der separat verpackte Plattenteller wird einfach auf die Motorachse gesteckt, dann fehlt nur noch die Filzmatte, und damit ist der Plattenspieler schon beinah betriebsbereit. Nun kann der Tonabnehmer eingestellt werden, der bereits an der schraubbaren Headshell vormontiert ist.

Als Tonabnehmer ist beim TN-4D ein Sumiko Oyster vorinstalliert. Sumiko ist, wie Audio-Technica, ein japanischer Hersteller, allerdings produziert man dort erheblich kleinere Stückzahlen, sodass Erstausstatter eher selten darauf zurückgreifen.

Da ein Phono-Vorverstärker bereits integriert ist, kann der Teac TN-4D direkt an einen freien AUX-Eingang der Hifi-Anlage angeschlossen werden. Die Umschaltung erfolgt mit einem kleinen Schalter.

Zur Digitalisierung der Platten steht ein USB-Ausgang zur Verfügung. Ein Bluetooth-Modul gibt es dagegen nicht.

Aus klanglicher Sicht ist der Einsatz des Sumiko Oyster eine gute Wahl. Einzig die Räumlichkeit wird von einem viel teureren MC-Tonabnehmer hörbar breiter und tiefer abgebildet. Auch der Mittelhochton-Bereich kommt beim teuren Tonabnehmer etwas offener und luftiger rüber. Der kostet allerdings auch soviel wie hier der gesamte Plattenspieler. Für den geforderten Preis leistet der Oyster Tonabnehmer zusammen mit dem Teac TN-4D daher schon richtig gute Arbeit.

Cambridge Audio Alva TT

Von einem Brettspieler kann man beim Cambridge Audio Alva TT kaum sprechen, wenngleich dieses Konstruktionsprinzip verwendet wird. Allerdings zählt er wegen seiner hohen Masse, die störende Schwingungen dämpft, eher zu den Mischformen aus Masse- und Brettlaufwerk.

Er ist mit einem Tonarm von Rega, dem RB330 bestückt. Der schwere Plattenteller wird direkt vom Motor, also ohne Riemen, angetrieben. Zusammen mit der ebenfalls ziemlich schweren Zarge bringt der Alva TT immerhin 11 Kilo auf die Waage.

Der Zusammenbau ist dank des Direktantriebs nochmal einfacher als bei einem Riementriebler, wenngleich man gerade wegen des hohen Gewichts des Plattentellers genügend Zeit einplanen sollte. Auch der Alva TT dankt eine akkurate Montage mit einem hervorragenden Musikerlebnis.

Der Cambridge hat nur einen Hochpegel-Ausgang, der Phono-Vorverstärker ist wie üblich eingebaut, lässt sich allerdings nicht umgehen, wie das bei manchen Plattenspielern der Fall ist. Cambridge Audio setzt hier eine Einbauversion des Solo Phono-Vorverstärkers ein, der schon als Einzelgerät über einen sehr guten Ruf verfügt.

Cambridge Audio setzt ein MC-System (Moving Coil) ein, allerdings eines mit der recht hohen Ausgangsspannung von zwei Millivolt, sodass man stattdessen auch ein anderes High-Output- oder ein MM-System einsetzen kann.

Der eingesetzte Alva MC Tonabnehmer spielt hervorragend auf. Ganz wie bei MC-Systemen üblich, löst der Alva nochmal hörbar feiner auf als sämtliche MM-Systeme im Test. Die räumliche Wiedergabe ist schlicht frappierend, sofern sie auf der Platte entsprechend konserviert ist.

Natürlich hat der Alva TT auch Bluetooth an Bord, das ist obendrein noch mit aptX HD kompatibel, sodass das Musik-Signal akkurat abgetastet und sauber vorverstärkt auch drahtlos in nahezu verlustfreier Qualität übertragen werden kann.

Pro-Ject E1 BT

Der Pro-Ject E1 BT gehört zu den Brettspielern, er verfügt über ein einfaches, aber sehr gut verarbeitetes Chassis. Der Phono-Vorverstärker sitzt in einem separaten Kästchen unter dem Brett, die Anschlüsse sind nach hinten geführt. Das Bluetooth-Modul wurde ebenfalls als separates Kästchen unter das Brett geschraubt, ein kleiner Kippschalter an der Seite schaltet es ein und aktiviert die Kopplung.

Beim Zusammenbau muss lediglich der Riemen über den Subteller und die Motorachse gelegt, und der eigentliche Plattenteller daraufgesetzt werden. System, Gegengewicht und sogar die Haube sind bereits montiert. Als Tonabnehmer ist ein Ortofon OM5E eingesetzt. Das ist etwas einfacher und damit günstiger als das OM10, sieht aber genauso aus und leistet am E1 BT gute Arbeit, obwohl dieser über keine Antiskating-Einrichtung verfügt. Immerhin lässt sich die Auflagekraft mit dem Gegengewicht am Tonarm einstellen, wenngleich dieses dafür erst gelöst werden muss. Allerdings liegt der passende Innensechskantschlüssel dem Plattenspieler bei, ebenso wie eine einfache, aber genaue Tonarmwaage sowie eine Schablone, falls jemand auf die Idee kommt, ein anderes Tonabnehmer-System einzusetzen.

Das ist zwar möglich, allerdings sollte man schon etwas handwerkliches Geschick haben, da die Headshell fester Bestandteil des Tonarms ist, was einen Systemwechsel ziemlich erschwert.

Teac TN 180BT-A3

DerTeac TN 180BT-A3 ist beinahe schon spottbillig, was man ihm allerdings schon beim Zusammenbauen anmerkt. Die Zarge ist zwar ordentlich verarbeitet, Teller- und Tonarm-Lager sind allerdings auf dem gleichen Kunststoff-Chassis untergebracht, was gern zu unerwünschten Interaktionen führt. Der Teller ist ebenfalls aus Kunststoff und zudem sehr leicht.

Auf der Haben-Seite steht eine schnelle und einfache Montage. Es muss lediglich der Antriebsriemen eingefädelt, und der Plattenteller aufgesetzt werden – fertig ist der Plattenspieler. Mit einem Druck auf die Pairing-Taste, die sich ebenfalls auf dem Tonarm-Sockel befindet, wollen wir sogleich die Bluetooth-Fähigkeiten testen. Allerdings müssen wir feststellen, dass sich hier erst etwas tut, wenn der TN 180BT-A3 eingeschaltet ist. Dazu muss man erst den Tonarm leicht in Richtung Plattenteller bewegen, sodass der Motor anläuft. Dann funktioniert auch Bluetooth.

Beim Hörtest hatten wir dann trotzdem einige Erwartungen, schließlich ist mit dem AT 3600 von Audio-Technica kein ganz unbekannter Abnehmer montiert. Allerdings ist die Auflage fest vorgegeben, eigene Einstellungen sind Fehlanzeige, denn das Gegengewicht ist fester Bestandteil des Tonarmes. Dennoch konnte das Audio-Technica dem Plattenspieler einen akzeptablen Sound entlocken. Feintuning durch Einstellung der Auflagekraft oder gar ein Wechsel des Systems ist dagegen nicht möglich.

Thorens TD 202

Der Thorens TD 202 sieht seinen traditionsreichen Vorgängern sehr ähnlich. Das liegt außer an den markanten Schaltern auch daran, dass die Zarge recht hoch baut. Es handelt sich hier allerdings nicht um eine Konstruktion mit Sub-Chassis, sondern um ein Brett-Laufwerk. Das ist in der Herstellung viel günstiger und auch die Aufstellung ist deutlich einfacher.

Trotzdem ist der Plattenspieler insgesamt nicht nur hervorragend verarbeitet, er sieht auch noch sehr schön aus, was sicher nicht nur an der schwarzen Hochglanzlackierung liegt.

Die Montage stellt Dank der klaren Anleitung und der guten Vorbereitung leicht von der Hand, allerdings fällt dabei auf, dass der Plattenteller lediglich aus recht dünnem Blech besteht, in dessen Rand ein Kabel eingeklebt ist. Das kann man zwar so machen, gehört aber nicht gerade zu den eleganten Lösungen.

Neben dem Cinch-Kabel liegt zudem ein USB-Kabel bei, denn der TD 202 verfügt über einen entsprechenden Ausgang. Leider liegt keine Software bei, auch ein Verweis auf Audacity, der einschlägigen Software-Lösung – unter anderem auch zum Digitalisieren von Schallplatten – fehlt.

Die zuverlässigen Angaben am Thorens TD 202 erlauben neben der korrekten Justierung des mitgelieferten Tonabnehmers auch Experimente mit anderen, hochwertigeren Abnehmern.

Klanglich gehört die Kombination mit dem Tonabnehmer AT95E vom Spezialisten Audio-Technica zum besten in der Preisklasse. Perfekt justiert, holt die feine Nadel feinste Klänge aus der Rille; sie reicht tief runter in den Basskeller, schafft einen nahtlosen Übergang in den Mitteltonbereich und bringt die höchsten Töne glitzernd zum Vorschein. Wer sich selbst auf die Suche nach Audacity oder einer ähnlichen Möglichkeit zur Digitaisierung sucht, hat mit dem TD 202 auf jeden Fall klanglich schon mal beste Vorraussetzungen.

Teac TN-3B

Der Teac TN-3B sieht ausgesprochen edel aus und fasst sich auch so an. Das liegt einerseits an dem sauberen Oberflächen-Finish von Zarge und Tonarm, andererseits vermittelt auch das recht stattliche Gewicht von fünf Kilo einen vertrauenserweckenden Eindruck. Es gibt ihn in schwarz, weiß oder kirschfarben, sämtliche Oberflächen sind auf Hochglanz lackiert. Der TN-3B steht fest auf seinen vier Füßen, die ihn vom Untergrund und damit von einem Großteil unerwünschter Schwingungen entkoppeln.

Der Plattenspieler ist als Außenläufer konstruiert, der Antriebsriemen läuft also außen um den Plattenteller und die Motorachse herum, die ebenfalls außerhalb des Tellers aus der Zarge ragt. Das erscheint beim Zusammenbau des frisch ausgepackten Plattenspielers erstmal komfortabel, schließlich spart man sich einige Fummelei, wenn der Antriebsriemen nicht innen um den Plattenteller und die Motorachse geschlungen werden muss. Andererseits ragt jetzt der Motor ungeschützt aus dem Gehäuse.

Also nach dem Auflegen des Antriebsriemens schnell die Metallkappe über den Motor gestülpt und schon kommt da nicht mehr Staub dran, als wenn er unter dem Teller aus der Zarge ragt. Anders als bei manch anderem Außenläufer wird die Geschwindigkeit nicht durch Umlegen des Antriebsriemens gewechselt, sondern einfach per Umschalter.

Ansonsten gestaltet sich der Zusammenbau des Teac TN-3B nicht leichter oder schwerer als bei anderen Drehern dieses Konstruktionsprinzips. Die Headshell mit montiertem Tonabnehmer-System, das Gegengewicht sowie Haube und Scharniere sind separat verpackt und müssen nur noch zusammengesteckt werden.

Die nach der Justage vorgenommene Messung mit der Tonarmwaage ergibt keine messbaren Abweichungen des Auflagegewichts, was für den sehr präzise gefertigten Tonarm spricht. Entsprechend gut klingt die Kombination aus perfekt justiertem Tonarm und dem neuen Tonabnehmer von Audio-Technica dann auch. Vom tiefen Basskeller bis hin zu höchsten Höhen saugt die Nadel fast alles aus der Rille. Die räumliche Abbildung gelingt der Kombi ebenfalls sehr gut, sogar noch besser als mit dem Vorgänger des Tonabnehmers.

Nur im direkten Vergleich mit teureren MC-Systemen (wie am Alva TT) muss man Abstriche hinnehmen, das betrifft sowohl die Auflösung des Mittelhochton-Bereichs als auch die räumliche Abbildung. Im Tiefbass hält die Kombi locker mit und auch die anderen Unterschiede sind wie meistens bei Klangunterschieden hauptsächlich im direkten A-B-Vergleich zu vernehmen. Für die Digitalisierung per USB-Ausgang haben Sie mit dem Teac TN-3B die besten Voraussetzungen, wenn Sie das dann überhaupt noch wollen.

Mit dem Teac TN-3B bekommen Sie eine echte Bereicherung für ihre Musikanlage – und das sowohl optisch als auch klanglich. Angesichts des Preises ist die Auswahl der Komponenten und die Verarbeitung erstaunlich und der TN-3B jeden Cent wert.

Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set

Das Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set ist das bei weitem größte Paket in diesem Test. Neben dem Plattenspieler, der erstaunlich weit vormontiert aus dem Karton kommt, gehören noch zwei kleine Lautsprecher-Boxen sowie die entsprechenden Kabel und Stecker zum Lieferumfang. In der Zarge des Plattenspielers befindet sich dann nicht nur der Motor samt Elektronik und eventuell der Vorverstärker, sondern ein ausgewachsener Stereoverstärker, der eben jene Boxen versorgen kann. Prinzipiell handelt es sich beim Juke Box S2 um einen Plattenspieler aus der Primary-Line, der in einer etwas größeren Zarge steckt, sodass neben der üblichen Elektronik noch ein ausgewachsener Stereoverstärker Platz findet. Das Netzteil ist wie beim Laptop ausgelagert, damit vermeidet man konsequent Einstreuungen vom störenden Netzbrummen. Die Juke Box S2 ist für knapp 700 Euro zu haben.

Wir haben das Stereo Set zum Testen geordert, das ist die volle Ausbaustufe inklusive einem Satz Zweiwegboxen im gleichen Furnier wie die Juke Box sowie zwei Lautsprecherkabel von je drei Metern Länge nebst dazugehörigen Steckern. Hierfür werden dann allerdings knapp 1.200 Euro fällig, die sich jedoch lohnen, denn die Böxchen können zumindest in kleinen bis mittleren Räumen erstaunlich Alarm machen, sind zudem sehr gut verarbeitet und damit den zusätzlichen Obolus durchaus wert.

Wem die Juke Box irgendwann zu klein wird, weil sich die Lebensumstände erweitert haben, der kann sie immer noch als reinen Plattenspieler nutzen. Dann packt man die mitgelieferte Fernbedienung eben einfach in die Schublade und schließt den Plattenspieler an eine »amtliche« Anlage an. Das geht, falls vorhanden, an deren Phono-Eingang oder unter Benutzung der integrierten Vorverstärkerstufe an einem beliebigen Cinch-Eingang.

Im Juke Box S2 wird ein Tonabnehmer-System von Ortofon eingesetzt, das unserer Meinung nach noch etwas mehr aus der Rille kitzelt als das ebenfalls sehr gute AT95, welches hier bei den meisten hochwertigeren Geräten zum Einsatz kommt. Das Ortofon geht meiner Meinung nach noch etwas tiefer in den Basskeller und erreicht einen Hauch mehr Brillanz in den Mitten und Höhen. Die Mittenauflösung, die gerade bei Stimmen eine entscheidende Rolle spielt, ist mitunter schon gänsehautreif. Die Klangbühne sitzt perfekt zwischen und hinter den Lautsprechern dreidimensional um.

Alles in allem stellt die Juke Box S2, egal in welcher Ausbauvariante, den idealen Einstieg in die HiFi-Welt dar. Vor allem wer Wert auf eine angemessene Behandlung des schwarzen Goldes legt, kommt kaum an dem Set vorbei.

Roberts RT200

Beim Roberts RT200, dem zweiten aus dem Hause Roberts, handelt es sich um einen Plattenspieler mit direkt angetriebenem Plattenteller. Ein Riemen kommt daher nicht zum Einsatz, muss also auch bei der Erstmontage nicht eingefädelt werden. Den RT200 gibt es nur in der einen Ausführung: Nussbaumfurnier mit Alufront. Diese Alufront besteht aber immerhin aus massivem Aluminium und nicht etwa aus einem Kunststoffimitat. Die Verarbeitung ist insgesamt gut, der Plattenspieler passt mit seinem Design gut zu den Radios von Roberts, aber auch zu anderen Gerätschaften.

Was hinter der Carbon-Optik des Tonarmrohres steckt, lässt sich nicht feststellen, ohne es zu beschädigen. Die Lagerung und auch die schraubbare Headshell sprechen für ein hochwertiges Modell. Die Auflage des Tonabnehmers lässt sich anhand der Skala auf dem Gegengewicht auf zehn Prozent genau einstellen und liefert bei empfohlenen 2 mN eine sehr gute Abtastung.

Auf der Rückseite des RT200 befinden sich neben dem linken Scharnier zwei zusätzliche Gewindebohrungen in der Zarge, dort kann ein Fach zur Aufbewahrung des Puks angeschraubt werden. Der große Knopf vorn auf der linken Seite schaltet die Geschwindigkeit um, während der Tonarm selbst als Ein-Aus-Schalter fungiert, immer wenn er in Richtung Platte geschwenkt wird oder eben zurück.

Auf der Rückseite gibt ebenfalls einen Schalter, der die Endabschaltung aktiviert, die den Motor nach einer Weile in der Auslaufrille abschaltet. Ärgerlich ist das sehr enge, leicht tiefergelegte Anschlussfeld, insbesondere die Masseleitung ist kaum unterzubringen.

Klanglich gibt es mit dem AT 95E gewohnt zuverlässige Kost, allerdings fehlt es dieser Kombi etwas an der Spritzigkeit eines Ortofon OM 10, was sich nach einer gewissen Einspielzeit aber womöglich noch ändern kann.

Rega Planar 1

Der Planar 1 vom britischen Spezialisten Rega trägt nicht umsonst die Zahl eins im Namen, es handelt sich um den absoluten Einstiegs-Plattenspieler in der Produktpalette. Mit dem Fono Mini A2D V2, einem kleinen schwarzen Kasten, wird er mit Hochpegelausgang und USB-Schnittstelle erweitert, ansonsten kommt er ohne integrierten Entzerrervorverstärker aus, ideal zum Anschluss an den Phono-Eingang eines vorhandenen Verstärkers.

Wir haben das puristische Gerät allerdings zusammen mit dem Fono Mini A2D V2 bestellt, selbst so ist das Komplettpaket noch günstiger als unser Favorit. Dafür zeichnet sich der Plattenspieler durch seine ausgesprochenen Plug and Play Qualitäten aus: Weder das Gegengewicht noch die Antiskating-Vorrichtung müssen justiert werden – einfach zusammenbauen, einstecken und loslegen. Zu diesem Zweck ist übrigens auch das Audio-Kabel fest montiert und nimmt dann entweder direkt Kontakt mit dem Phono-Eingang des Verstärkers auf oder geht den Umweg über den Mini A2D.

Eine Skala am Gegengewicht gibt es nicht, dieses wird einfach bis an den Anschlag aufgeschoben. Ebensowenig gibt es eine Vorrichtung zum Antiskating, auch dies ist schon voreingestellt und zwar, wie das Gewicht, optimal für den montierten Tonabnehmer. Gemessen haben wir ein Auflagegewicht von 1,75 Gramm, entsprechend einer Auflagekraft von 17,5 Millinewton, was recht wenig ist. Damit ist klar, dass der Planar 1 in sich ein perfekt abgestimmtes System darstellt, was zwar den Einstieg erheblich erleichtert, für ein späteres Upgrade seitens des Abnehmer-Systems aber kaum Möglichkeiten bietet.

Auch sonst hat man sich auf das Wesentliche beschränkt, so gibt es nur den Tonarmlift sowie einen Einschalter vorn unter dem Brett für den Motor. Zum ändern der Geschwindigkeit muss der Riemen auf dem Motor-Pulley vom kleinen (33 1/3 Umdrehungen pro Minute) auf den großen Durchmesser (45 Umdrehungen pro Minute) umgelegt werden. Schrullig, wie unsere Nachbarn von der Insel manchmal sind, muss dazu wiederum erst der Plattenteller abgenommen werden. Darunter findet sich dann der Antriebsriemen um den Motor-Pulley und den Subteller gelegt.

Der Fono Mini A2D V2 macht übrigens ebenfalls einen hervorragenden Job und ist der integrierten Lösung selbst manch teuren Receivers zumindest ebenbürtig. Selbst die USB-Buchse wird mit dem BurrBrown PCM2900C von einem hervorragenden Analog-Digital-Wandler versorgt, der es sogar erlaubt, den Ausgangspegel einzustellen.

Montiert ist ein Tonabnehmer namens Rega Carbon, der wohl aus eigener Produktion stammt. Klanglich liegt das Set auf sehr hohem Niveau, es erinnert etwas an das AT95E, es reicht ebenso tief in den Basskeller runter, spielt in den Höhen noch etwas runder, was jedoch nicht zu Lasten der Auflösung geht. Auch dem Planar 1 gelingt es scheinbar spielend, das Klanggeschehen plastisch in den Raum zu stellen, es fehlt ihm weder an Bühnenbreite noch an Tiefenstaffelung. Man hört schon nach den ersten Takten, wo der Schwerpunkt des Planar 1 liegt – optimaler Klang mit wenig Aufwand und für ein überschaubares Budget, selbst zusammen mit dem Fono Mini A2D V2 bleibt der Preis noch deutlich unter dem unseres Favoriten.

Blue Aura Blackline PG-1

Der Blackline PG-1 von Blue Aura ist hier noch nicht besonders lange auf dem Markt. Umso interessanter erschien er uns, vor allem angesichts der auf den ersten Blick sehr guten Verarbeitungsqualität und dem integrierten Bluetooth-Modul. Achso, das ganze gibt es für weit unter 400 Euro, und ein Phono-Vorverstärker ist natürlich ebenfalls integriert.

Auch auf den zweiten Blick beim Auspacken erweist sich der Blackline PG-1 als sehr gut verarbeitet: Die schwarze Hochglanzlackierung der Zarge erweist sich als makellos, die Lagerungen von Plattenteller und Tonarm sind frei von Spiel, man muss lediglich in Kauf nehmen, dass die Headshell fester Bestandteil des Tonarmrohres ist. Das kommt aber auch bei weit teureren Geräten vor und ist erstmal kein Qualitätsmerkmal.

Das Tonabnehmer-System kommt von Audio-Technica und ziert auch andere Plattenspieler in dieser Preisklasse, gelegentlich auch darüber. Wem das nicht ausreicht, der kann gerne mit einem hochwertigeren Tonabnehmer nachrüsten, eine Schablone zum perfekten Einbau gehört jedenfalls zum Lieferumfang.

Ob nun der vorinstallierte oder ein nachgerüsteter Tonabnehmer – eingestellt werden müssen beide, bevor sie der Plattenrille den gewünschten Wohlklang entlocken können. Auf dem Gegengewicht ist die obligatorische Skala zu finden, mit deren Hilfe die Auflagekraft eingestellt werden kann. Beim vorinstallierten Abnehmer sind das stattliche 3,5 mN +/- 0,5 – um das zu erreichen muss das Gegengewicht nach dem üblichen Einpendeln fast bis an den Anschlag eingedreht werden. Das dürfte gelegentlich gern gegen ein höherwertiges Exemplar ausgetauscht werden. Das Antiskating wird mit einem Fadengewicht eingestellt.

Per Bluetooth-Verbindung nimmt der PG-1 zu entsprechenden Kopfhörern, Lautsprechern und gelegentlich auch einer Soundbar auf, hochwertige Übertragungs-Codecs wie aptX werden allerdings nicht unterstützt.

Das fertig eingerichtete Setup klingt erstaunlich gut, lediglich beim der Tiefbasswiedergabe klingt der Blackline PG-1 auf Anhieb etwas zu fett und weniger konturiert als beispielsweise beim Favoriten. Dass führt aber selbst bei sehr basslastigen Aufnahmen zu keinerlei Problemen. Dennoch musste er vom Platz des Preistipps weichen, weil der Nachfolger baugleich ist und obendrein günstiger. Der PG-1 kann buchstäblich nur noch mit seinem schwarzen Hochglanzfinish glänzen, den neuen Preistipp gibt es in dieser Ausführung nicht.

Teac TN-280BT

Der Teac TN-280BT verfügt zwar, wie schon der Typenbezeichnung zu entnehmen, über ein Bluetooth-Modul, über das Tonabnehmer-System finden sich dagegen nirgendwo Angaben. Das kann zweierlei bedeuten: Entweder handelt es sich tatsächlich um ein Noname-Produkt oder aber es wird montiert, was der Markt gerade günstig hergibt. Bei unserem Testmodell sollte mit drei Gramm recht schwer eingestellt werden, womit die Skala am Gegengewicht schon am Ende ist, spielte dann aber auch sehr ordentlich, sogar etwas besser als das vielfach montierte AT3600 von Audio-Technica.

Die Bluetooth-Übertragung funktioniert tadellos, entgegen der Herstellerangaben erfolgte die sogar per aptX-Codec. Dennoch bleibt die Klanqualität hörbar hinter der verkabelten Übertragung zurück. Wer seine Platten unbedingt per Bluetooth übertragen möchte, sollte den TN-280BT in Betracht ziehen, wer darauf verzichten kann, greift besser zum Bruder.

Dual DT 210 USB

Der Dual DT 210 USB trägt zwar einen großen Namen, wird den Erwartungen in die Marke jedoch überhaupt nicht gerecht. Der DT 210 USB ist weitestgehend vormontiert, auch Gewicht und Antiskating müssen nicht eingestellt werden. Ein Entzerrervorverstärker ist ebenso integriert wie ein USB-Ausgang, in der Anleitung gibt es zudem einen Link zu Audacity, der kostenlosen Software zum Digitalisieren der Schallplatten.

Auch wenn ein Tonabnehmer-System von Audio-Technica montiert ist, kann der DT 210 USB klanglich nicht so überzeugen wie die Kollegen mit dem gleichen System. Dafür hat der Dual eine Automatik, bei voreingestellter Geschwindigkeit setzt die Nadel korrekt auf die LP oder Single auf und schaltet am Ende ab.

Die Dual GmbH in Landsberg am Lech ist aktuell Nutzer des Markennamens Dual. Hier trennt man streng nach der Plattenspielsparte, die es unter Dual.hifi zu bewundern gibt, außerdem findet man unter Dual.audio DAB-Radios, Bluetooth-Boxen und ähnliche mobile Geräte. Der Vertrieb für die Plattenspieler liegt nach wie vor bei der Sintron Distributions GmbH in bewährten Händen.

Plattenspieler Test: Plattenspieler Analog1jpg 1244x830

Die besten analogen Plattenspieler

Plattenspieler ganz ohne digitale Schnittstelle, ob nun drahtlos oder per USB, erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Hier bekommt man noch die reine analoge Lehre präsentiert, das einzige Zugeständnis an die Moderne ist allenfalls der hier und da integrierte Entzerrervorverstärker, weil viele Verstärker und Receiver keinen dezidierten Phono-Eingang mehr haben. Wer also seinen alten Plattenspieler ersetzen will oder muss, die analoge Wiedergabe quasi von der Pike auf erleben möchte, der ist mit einem der folgenden Geräte bestens ausgestattet.

Kurzübersicht

Testsieger

Yamaha TT-S303

Der Yamaha TT-S303 lässt sich ausschließlich manuell bedienen, ist hervorragend verarbeitet und kann zudem klanglich voll überzeugen.

Der Yamaha TT-S303 basiert auf dem MusicCast Vinyl 500 aus der digitalen Fraktion. Verzichtet wurde hier auf die digitalen Schnittstellen, der exakt geführte Tonarm mit seinen präzisen Einstellmöglichkeiten ist ebenso geblieben, wie die hochwertige Verarbeitung und die einfache Bedienung. Die hochglanzlackierte Zarge erfüllt zusammen mit den wenigen, mattsilbern abgesetzten Bedientasten selbst hohe Ansprüche ans Design. Dank abnehmbarer Headshell und diversen Einstellmöglichkeiten lässt sich der montierte Tonabnehmer problemlos gegen einen noch hochwertigeren austauschen.

Bester Vollautomat

Dual CS 429

Beim CS 429 reicht ein Tastendruck, und die Platte wird vollautomatisch von Anfang bis Ende abgespielt. Der Tonarm bewegt sich danach eigenständig zurück in die Ruheposition.

Der Dual CS 429 ist einer der wenigen vollautomatischen Plattenspieler in ernstzunehmender Qualität. Das betrifft die Verarbeitung und die mögliche Klangqualität gleichermaßen. Die Vorteile eines automatischen Plattenspielers liegen eindeutig beim Komfort im alltäglichen Gebrauch: einfach Platte auflegen, Durchmesser und Geschwindigkeit kontrollieren, Starttaste drücken und Deckel schließen. Am Ende der Platte geht der Arm dann selbstständig in die Ausgangsposition zurück, und der Motor bleibt ebenfalls stehen.

Luxusklasse

Denon DP-3000NE

Der DP-3000NE von Denon ist ein echtes Meisterwerk, sowohl was die hochpräzise Elektromechanik angeht, als auch seitens der Verarbeitungsqualität.

Mit dem DP-3000NE knüpft Hersteller Denon an eine ruhmreiche Ära an; ganz der Tradition verpflichtet, handelt es sich hier um einen 18 Kilogramm schweren Plattenspieler mit direkt angetriebenem Teller. Die Führung des Tonabnehmers wird von einem Tonarm übernommen, dessen Konstruktion ein Meisterstück der Feinmechanik ist. Die Basis, die alles trägt, wird von einer soliden Zarge gebildet, die in Echtholz-Furnier aus feinstem Ebenholz gekleidet ist. Der DP-3000NE wird standardmäßig ohne Tonabnehmer ausgeliefert, man hat also die freie Auswahl. Dennoch hat die penible Konstruktion und die hochwertige Verarbeitung ihren Preis.

Günstigster Vollautomat

Dual CS 329

Mit dem CS 329 hat Dual einen vollautomatischen Plattenspieler für das kleine Budget im Programm.

Mit dem Dual CS 329 hat der Hersteller einen Plattenspieler mit automatischen Komfortfunktionen am Start. Hier muss man lediglich den Plattendurchmesser und die erforderliche Geschwindigkeit einstellen, mit einem Druck auf den Start-Knopf setzt die Nadel automatisch auf der Platte auf – und hebt am Schluss wieder ab. Das Gerät kann per Plug-and-Play verwendet werden und ist obendrein noch recht günstig.

Preistipp

Pro-Ject E1 Phono

Der E1 Phono von Pro-Ject ist der ideale Plattenspieler für Einsteiger. Er ist solide verarbeitet und bietet sogar Potenzial für ein Upgrade.

Der E1 Phono von die Vision eines niederschwelligen Einstiegs in die Welt der klingenden Vinyl-Scheiben von Hersteller Pro-Ject. Die Verarbeitung ist gut aber einfach, neben einem integrierten Phono-Vorverstärker, einer einstellbaren Auflagekraft, sowie viel nützliches Zubehör hat der E1 Phono alles, was man braucht.

Vergleichstabelle

Test Plattenspieler: Yamaha TT-S303
Yamaha TT-S303
Test besten Plattenspieler: Dual CS 429
Dual CS 429
Plattenspieler Test: Denon Dp 3000ne
Denon DP-3000NE
Test Plattenspieler: Dual CS 329
Dual CS 329
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject E1 BT
Pro-Ject E1 Phono
Plattenspieler Test: Teac Tn5bb
Teac TN-5BB
Test  besten Plattenspieler: Technics SL-1500C
Technics SL-1500C
Test Plattenspieler: Pro-Ject A2
Pro-Ject A2
Test Plattenspieler: Rega Planar 3 (50)
Rega Planar 3 (50)
Test besten Plattenspieler: Teac TN-3B-SE
Teac TN-3B-SE
Test  besten Plattenspieler: Pro-Ject Debut Carbon EVO
Pro-Ject Debut Carbon EVO
Plattenspieler Test: 41c0ti4+b5l. Ac Sl1000
NAD C 588
Test  besten Plattenspieler: Thorens TD 402 DD
Thorens TD 402 DD
Plattenspieler Test: Music Hall Audio Mmf 3 3 Turntable Black
Music Hall mmf-3.3
Test  besten Plattenspieler: Dual CS 800
Dual CS 800
Test  besten Plattenspieler: Magnat MTT 990
Magnat MTT 990
Test besten Plattenspieler: Denon DP450USB
Denon DP 400
Test besten Plattenspieler: Dual CS 518
Dual CS 518
Test  besten Plattenspieler: NAD C 558
NAD C 558
Test besten Plattenspieler: Music Hall mmf-2.3
Music Hall mmf-2.3
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject Essential III
Pro-Ject Essential III
Test besten Plattenspieler: Rega Planar 1 Plus
Rega Planar 1 Plus
Test besten Plattenspieler: Elac Miracord 50
Elac Miracord 50
Test besten Plattenspieler: Audio-Technica AT-LPW50PB
Audio-Technica AT-LPW50PB
Test besten Plattenspieler: Teac TN-175
Teac TN-175
Test besten Plattenspieler: Thorens TD 201
Thorens TD 201
Test  besten Plattenspieler: Audio-Technica AT-LPW30TK
Audio-Technica AT-LPW30TK

Testsieger
Yamaha TT-S303
Test Plattenspieler: Yamaha TT-S303
  • Sehr gute Klangqualität
  • Präzise Einstellmöglichkeiten
  • Hochwertige Verarbeitung
Bester Vollautomat
Dual CS 429
Test besten Plattenspieler: Dual CS 429
  • Hervorragender Klang
  • Akkurat ablaufende Automatik
  • Hochwertige Verarbeitung
Luxusklasse
Denon DP-3000NE
Plattenspieler Test: Denon Dp 3000ne
  • Enormes Klangpotential
  • Hochpräziser, vielseitig anpassbare Tonarmkonstruktion
  • Exzellente Verarbeitungsqualität
Günstigster Vollautomat
Dual CS 329
Test Plattenspieler: Dual CS 329
  • Guter Klang
  • Sofort spielbereit
  • Einfache Bedienung
  • Keine Sicherung des Tonarms an der Ablage
Preistipp
Pro-Ject E1 Phono
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject E1 BT
  • Guter Klang
  • Ohne Montage und Justage voll spielbereit
  • Großzügiger Lieferumfang
Teac TN-5BB
Plattenspieler Test: Teac Tn5bb
  • Hervorragender Klang
  • Exzellente Verarbeitung
  • Symmetrische XLR-Buchsen
  • Endabschaltung inklusive
  • Kein Phono-Vorverstärker eingebaut
Technics SL-1500C
Test  besten Plattenspieler: Technics SL-1500C
  • Hervorragender Klang
  • Tonarm höhenverstellbar
  • Aktivierbare Endabschaltung mit aktivem Tonarm-Lift
  • Umfangreiche Ausstattung
Pro-Ject A2
Test Plattenspieler: Pro-Ject A2
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gut verarbeitet
  • Großer Lieferumfang
Rega Planar 3 (50)
Test Plattenspieler: Rega Planar 3 (50)
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gut verarbeitet
Teac TN-3B-SE
Test besten Plattenspieler: Teac TN-3B-SE
  • Sehr guter Klang
  • Präziser Tonarm
  • Hochwertige Verarbeitung
Pro-Ject Debut Carbon EVO
Test  besten Plattenspieler: Pro-Ject Debut Carbon EVO
  • Hervorragender Klang
  • Hochwertig verarbeitet
  • Es stehen diverse Oberflächen­varianten zur Verfügung
NAD C 588
Plattenspieler Test: 41c0ti4+b5l. Ac Sl1000
  • Hervorragender Klang
  • Tonarm höhenverstellbar
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Zum Wechsel der Geschwindigkeit muss der Riemen umgesetzt werden
Thorens TD 402 DD
Test  besten Plattenspieler: Thorens TD 402 DD
  • Hervorragender Klang
  • Unkomplizierte Installation
  • Einfache Bedienung
Music Hall mmf-3.3
Plattenspieler Test: Music Hall Audio Mmf 3 3 Turntable Black
  • Hervorragender Klang
  • Einfache Bedienung
  • Innovative Konstruktion
  • Anschlussterminal schwer zugänglich
Dual CS 800
Test  besten Plattenspieler: Dual CS 800
  • Hervorragender Klang
  • Einfache Montage und Bedienung
  • Hochwertige Verarbeitung
Magnat MTT 990
Test  besten Plattenspieler: Magnat MTT 990
  • Hervorragender Klang
  • Spielt auch alte Schellackplatten mit 78 U/min ab
  • Tonarm ist höhenverstellbar zur perfekten Anpassung anderer Systeme
  • Kein Phono-Vorverstärker integriert
Denon DP 400
Test besten Plattenspieler: Denon DP450USB
  • Hervorragender Klang
  • Aktivierbare Endabschaltung mit aktivem Tonarm-Lift
  • Hochwertig verarbeitet
  • Unkonventionelle Haubenkonstruktion
Dual CS 518
Test besten Plattenspieler: Dual CS 518
  • Sehr guter Klang
  • Einfache Erstmontage
  • Präzise Einstellungen
  • Verarbeitung könnte besser sein
NAD C 558
Test  besten Plattenspieler: NAD C 558
  • Toller spritziger Klang
  • Hochwertig verarbeitet
  • Zum Wechsel der Geschwindigkeit muss der Riemen umgesetzt werden
Music Hall mmf-2.3
Test besten Plattenspieler: Music Hall mmf-2.3
  • Hervorragender Klang
  • Gut vormontiert
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Kein Vorverstärker integriert
Pro-Ject Essential III
Test besten Plattenspieler: Pro-Ject Essential III
  • Hervorragender Klang
  • Sehr gute Grundlage für viele Ausstattungs­varianten
  • In vielen Farben verfügbar
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Umschalter des Vorverstärkers schlecht zugänglich
Rega Planar 1 Plus
Test besten Plattenspieler: Rega Planar 1 Plus
  • Hervorragender Klang
  • Schnell betriebsbereit zusammengebaut
  • Funktioniert nur mit dem einen Tonabnehmer
Elac Miracord 50
Test besten Plattenspieler: Elac Miracord 50
  • Sehr guter Klang
  • Elegantes, schlichtes Design
  • Finish nicht ganz perfekt
Audio-Technica AT-LPW50PB
Test besten Plattenspieler: Audio-Technica AT-LPW50PB
  • Sehr guter Klang
  • Hochwertig verarbeitet
  • Deutlich hörbarer Motor
Teac TN-175
Test besten Plattenspieler: Teac TN-175
  • Guter Klang
  • Ohne Montage und Justage voll spielbereit
  • Vollautomatischer Betrieb
  • Nichts für die große Plattensammlung
Thorens TD 201
Test besten Plattenspieler: Thorens TD 201
  • guter Klang
  • Sehr gut verarbeitet
  • Sehr einfaches Tonabnehmer-System
Audio-Technica AT-LPW30TK
Test  besten Plattenspieler: Audio-Technica AT-LPW30TK
  • Sehr guter Klang
  • Sehr genaue Justierung möglich
  • Deutlich hörbarer Motor
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Unser Favorit

Testsieger

Yamaha TT-S303

Der Yamaha TT-S303 lässt sich ausschließlich manuell bedienen, ist hervorragend verarbeitet und kann zudem klanglich voll überzeugen.

Der Yamaha TT-S303 hat große Ähnlichkeit mit dem MusicCast Vinyl 500 aus gleichem Hause. Die gleiche, hochglanzlackierte Zarge, auf der der Metallplattenteller seine Runden dreht, sogar Tonarm und Tonabnehmer sind gleich. Was dem TT-S303 gegenüber dem Vinyl 500 fehlt, sind lediglich die digitalen Schnittstelen, wie Bluetooth und WLAN zum Streamen und für die Integration in ein Multiroom-System. Was dagegen nicht fehlt, ist ein integrierter Phono-Vorverstärker, der den Anschluss direkt an den AUX-Eingang des Verstärkers erlaubt. Allerdings kann er auch per Knopfdruck abgeschaltet werden, falls der Verstärker über einen eigenen Phono-Eingang verfügt.

Auch hier ist mit dem Audio-Technica AT3600 ein ordentlicher Abnehmer vorinstalliert, der zumindest dem Einsteiger oder Wiedereinsteiger vorerst vollkommen genügt. Der Tonarm bietet diesbezüglich aufgrund seiner vielen Einstellmöglichkeiten das Potential für das eine oder andere Upgrade, was nicht zuletzt durch die abnehmbare Headshell besonders komfortabel funktioniert. Doch vorerst bekommt man mit dem TT-S303 einen Spieler, mit dem man direkt loslegen kann, zumindest sobald man ihn fertig montiert hat.

Zusammenbau und Justierung

An dieser Stelle sei eine Anmerkung erlaubt: Im Vergleich zu unserem ersten Test von Plattenspielern vor einigen Jahren, hat auch hier ein Umdenken bezüglich der Verwendung von Plastik stattgefunden. Obwohl gerade Plattenspieler als überaus empfänglich für Transportschäden gelten, haben die meisten Hersteller den Plastikanteil in der Verpackung deutlich reduziert, einige sind sogar komplett auf besser recyclefähige Pappe und Papier umgestiegen – geht doch!

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Plattenspieler Test: Yamaha Tts303
Den Yamaha TT-S303 gibt es ausschließlich in schwarzem Klavierlack, der ist allerdings besonders sorgfältig aufgetragen.
Plattenspieler Test: Yamaha Tts303 Ta Lager
Die Skalen zur Einstellung von Auflagekraft und Antiskating funktionieren sehr exakt.
Plattenspieler Test: Yamaha Tts303 Tasten
Die Bedientasten setzen sich nicht nur deutlich gegen die Hochglanz-Zarge ab, sie haben zudem klar definierte Druckpunkte.
Plattenspieler Test: Yamaha Tts303 Anschl
Hier hat man die Wahl; steht das MM-Signal an den Cinch-Anschlüssen, oder wird der integrierte Phono-Verstärker zugeschaltet, außerdem gibt es einen Ein/Aus-Schalter.

Auch beim Yamaha TT-S303 hat man den Anteil an Plastik in der Verpackung deutlich reduziert, dennoch ist er unversehrt hier eingetroffen, sodass wir unverzüglich mit der Montage beginnen können: Die Zarge mit montiertem Tonarm wird aufgestellt, und anschließend der Plattenteller auf die Lagerachse gesetzt. Der Riemen liegt schon um den in der Tellerunterseite angesetzten Ring, und muss nur noch um die Motorachse gelegt werden.

Hinten wird das Gegengewicht auf dem Tonarm geschraubt, die Headshell mit bereits vormontiertem und ausgerichteten Tonabnehmer-System ist ebenfalls gut gepolstert und gesichert separat verpackt, und wird vorn aufgeschraubt. Jetzt muss nur noch der Tonarm ausbalanciert und die erforderliche Auflagekraft sowie das passende Antiskating eingestellt werden. Das montierte AT3600 soll eine Auflage von 3,5 mN haben, wir begnügen uns mit 3,0, da wir damit bei der anschließenden Messung eine optimale Abtastung erreichen. Bei der Einstellung stellt sich heraus, dass die Skalen an Gegengewicht und Antiskating-Einsteller sehr genau sind, sodass man sich getrost auf die dort eingestellten Werte verlassen kann und nicht etwa mit einer Tonarmwaage nachwiegen muss.

Auch sonst lässt die hochwertige Verarbeitung des TT-S303 keine Wünsche offen. Das gilt neben der Mechanik des Armes auch für die mit Klavierlack sorgfältig lackierte Zarge. Die beiden Bedientasten passen nicht nur optisch sehr gut zur schwarzglänzenden Oberfläche, sie haben zudem einen deutlich spürbaren Druckpunkt. Auf der Rückseite findet man den üblichen Cinch-Ausgang, der wahlweise MM- oder Hochpegel-Signal ausgibt, je nach Einstellung. Einen Netzschalter gibt es ebenfalls, der allerdings wie üblich keine komplette Netztrennung herstellt, da das Steckernetzteil ja ohnehin permanent in der Steckdose steckt. Die bei vielen Plattenspielern noch übliche Masse-Schraube hat man sich gespart. Wir haben allerdings auch so keinerlei Brumm-Einstreuungen gehabt.

Alles per Hand

Vorn auf der Zarge stehen nur zwei Tasten zur Verfügung; eine zum Starten oder Stoppen des Motors und eine zweite für die Wahl der gewünschten Geschwindigkeit. Zum Start müssen wir nur noch den Nadelschutz entfernen, den Tonarmlift anheben, die passende Geschwindigkeit einzustellen und die Nadel wieder per Lift in die Einflugschneise der Rille abzusenken – und schon kann der Klangtest beginnen.

Der Klang

Die Nadel des Audio-Technica AT3600 senkt sich sanft in die Rille und die Vorstellung kann beginnen. Die Kombi klingt auf Anhieb angenehm stressfrei, fast schon unspektakulär. Das AT3600 ist sicherlich kein Erbsenzähler, es macht aber alles, was es soll, und das ausgesprochen gut. Die Bässe sind konturiert, ganz unten fehlt vielleicht ein wenig mehr Punch. Dafür liefern sie im Mittelbereich, der besonders wichtig für die perfekte Darstellung von Vocals und eine breite Bühne zuständig ist, eine gute Performance. Grundsätzlich kann man also mit der Kombination aus Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer beim Yamaha TT-S303 rundum zufrieden sein. Dennoch ist es gut zu wissen, dass Experimente mit anderen Tonabnehmern problemlos möglich sind.

Nachteile?

Einziger Nachteil, den der TT-S303 gegenüber unserem ehemaligen Testsieger Denon DP-400 hat, ist allenfalls das Fehlen der Endabschaltung. Dafür verfügt der Yamaha jedoch über eine Staubschutzhaube, die diesen Namen auch verdient, er kann sogar mit geschlossener Haube spielen. Die Abschaltung von Hand lässt sich dagegen wunderbar ins Ritual des Plattenabspielens integrieren.

Yamaha TT-S303 im Testspiegel

Der TT-S303 ist erst wenige Monate auf dem Markt, daher gibt es bislang noch keine anderen Testberichte. Wir werden diese aber nachreichen, sobald verfügbar.

Alternativen

Bester Vollautomat

Dual CS 429

Beim CS 429 reicht ein Tastendruck, und die Platte wird vollautomatisch von Anfang bis Ende abgespielt. Der Tonarm bewegt sich danach eigenständig zurück in die Ruheposition.

In der Hochzeit der Vinyl-Ära, also in den 70-er und 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts polarisierten vollautomatische Plattenspieler, wie der Dual CS 429; für die Einen waren sie eine willkommen komfortable Art, die Musik aus der Rille zu genießen, wogegen sie für die Anderen unnützer Schnickschnack waren und von der reinen Lehre des analogen Musikgenusses abwichen.

Die Wogen haben sich mittlerweile geglättet, und Geräte, wie beispielsweise der Dual CS 429 zeigen, dass selbst ein vollautomatischer Plattenspieler Klang-Enthusiasten überzeugen kann, weil die aufwendige Mechanik keineswegs den Klang beeinflusst.

Die Vorteile eines automatischen Plattenspielers liegen eindeutig beim Komfort im alltäglichen Gebrauch: einfach Platte auflegen, Durchmesser und Geschwindigkeit kontrollieren, Starttaste drücken und Deckel schließen. Am Ende der Platte geht der Arm selbstständig in die Ausgangsposition zurück, und der Motor bleibt ebenfalls stehen.

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Plattenspieler Test: Dual Cs429 Offen
Diesmal nicht aus dem Schwarzwald – der Dual CS429 wird in Fernost produziert.
Plattenspieler Test: Dual Cs429 Bedienelemente
Die geünschte Geschwindigkeit einstellen, und dann nur noch die Starttaste drücken, ab da läufts automatisch.
Plattenspieler Test: Dual Cs429 Armbasis
Vollautomatik? Nun ja, mit einem kleinen Hebel an der Tonarmbasis muss man den Plattendurchmesser einstellen. Der Arm lässt sich präzise justieren.
Plattenspieler Test: Dual Cs429 Back
Die Anschlüsse sind sehr gut zugänglich, selbst die Schraube für die Masse.

Eine kleine Kritik sei an dieser Stelle erlaubt; so ganz vollautomatisch ist der CS 429 nämlich nicht; vorn am Drehknopf wählt man die gewünschte Geschwindigkeit aus, und an Tonarmbasis gibt es einen zusätzlichen Schalter für den Durchmesser der Platte, nämlich 30 Zentimeter für eine LP und 17 für eine Single. Mein mittlerweile ziemlich betagter Sony Plattenspieler erkennt automatisch den Plattenumfang und stellt dann die passende Gechwindigkeit eingenständig ein. Bei den teureren Dual-Modellen aus dieser Zeit war das ebenfalls so.

Der CS 429 lässt sich einfach zusammenbauen. Hierbei fällt besonders positiv das Anschlussfeld auf der Rückseite auf, weil hier genug Platz vorhanden ist, um selbst die Masseleitung problemlos unter die dafür vorgesehene Schraube zu klemmen. Die Mechanik arbeitet hörbar, solange, bis der Tonarm aufsetzt. Das macht aber auch einen Teil des Charmes aus, den auch der neue Dual versprüht.

Das montierte Ortofon 2M Red soll laut Anleitung 1,8 mN Auflage haben, diese lässt sich ziemlich genau mit Hilfe der Skala auf dem Gegengewicht des Tonarmes einstellen. Nun werden bis zu 70μ sauber abgetastet, eine Erhöhung auf 2.0 mN ergibt eine Abtastung bis knapp 80μ, und liegt damit absolut in den Möglichkeiten des Ortofon Systems.

Der Bass ist dezent, reicht aber spürbar sehr tief runter. Auch bezüglich der Auflösung im Mittelhochton- und Hochtonbereich läuft das Ortofon in dieser Kombination zur Höchstform auf. Bei allem Komfort bietet der CS 429 jedoch auch die Möglichkeit, ein noch hochwertigeres System zu montieren. Dank abnehmbarer Headshell und den akkuraten Einstellmöglichkeiten stellt das kein größeres Problem dar. Man muss lediglich darauf achten, dass das alternative System die gleiche Bauhöhe hat, wie das Ortofon, da der Tonarm sich nicht in der Höhe verstellen lässt.

Wer komfortabel und gleichzeitig gepflegt seine Vinyl-Sammlung hören will, liegt mit dem Dual CS 429 goldrichtig. Man kann sogar beruhigt beim Plattenhören einschlafen, ohne vom monotonen Knackknack am Ende der Rille hochzuschrecken.

Luxusklasse

Denon DP-3000NE

Der DP-3000NE von Denon ist ein echtes Meisterwerk, sowohl was die hochpräzise Elektromechanik angeht, als auch seitens der Verarbeitungsqualität.

Mit dem Denon DP-3000NE bekommt man einen Boliden mit satten 18 Kilogramm Betriebsgewicht. Die Grundlage ist eine schwere Zarge, die mit Echtholz-Furnier aus Ebenholz eine wunderschöne, fein gemaserte Oberfläche erhalten hat. Darauf befindet sich eine Art Ring, in den der Plattenteller eingesetzt wird, sodass er oben bündig abschließt. Der bereits montierte Tonarm ist ein mechanisches Meisterstück; die Lager weisen geringstmögliche Toleranzen auf, die Einstellskalen von Auflage und Antiskating sind ebenfalls zu 100 Prozent genau, sofern man beim Ausbalancieren des Armes alles richtig gemacht hat. Besonderes Schmankerl ist die Höhenverstellung des Lagerbocks vom Tonarm: hier löst man die Arretierung in Form einer langstieligen Schraube, um diese anschließend als Hebel für den Lagerring zu benutzen, um die Höhe um bis zu neun Millimetern zu variieren. Das alles funktioniert vollkommen spielfrei, sodass sich die Höhe des Tonarmes leicht im Bereich von Zehntel Millimetern justieren lässt.

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Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne
Stattliche 18 Kilogramm bringt der Denon DP-3000NE auf die Waage, er gehört damit schon eher zu den Masselaufwerken.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Ta Lager
Der Tonarm ist ein feinmechanisches Meisterstück mit eng tolerierter Lagerung und präzisen Einstellmöglichkeiten.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Ta Hoehe
Zu den Einstellmöglichkeiten zählt auch eine Höhenverstellung um bis zu neun Millimeter; hierzu muss erst die Verriegelung gelöst werden, dann geht es in feinsten Schritten höher oder tiefer.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Fuss
Insgesamt vier federnd gelagerte Füße entkoppeln den Boliden vom Untergrund.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Start
Die Start-Stop-Taste ist ebenso wie die Geschwindigkeitswahl exakt in die Zarge eingepasst, diese ist mit absolut perfekt mit echtem Ebenholz furniert.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Teller
Der direkt angetriebene Plattenteller ist ebenfalls in einen dafür vorgesehenen Ring eingelasssen, das Design erinnert komplett an Denons Spitzenplattenspieler aus den Achtzigern.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Puk
Der Puk zum Zentrieren der Singles dient bei LPs als beruhigendes Gewicht.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Back
Auf der Rückseite geht es anschlussmäßig eher spartanisch zu.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Kabel
Das Audio-Kabel ist großzügig dimensioniert und mit soliden Steckern ausgestattet.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Dl160
Ein Tonabnehmer wird nicht mitgeliefert, so konnten wir schön experimentieren.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne At Oc9xml
Da der Tonarm über einen Normanschluss für die Headshell verfügt, konnten wir kurzerhand eine andere einsetzen, auf der bereits das hervorragende Audio-Technica AT-OC9XML montiert ist.
Plattenspieler Test: Denon Dp3000ne Tamontage
Befestigungs- und Justage-Material für diverse Tonabnehmer liegt schon bei.

Mit dem DP-3000NE haben wir mal einen Plattenspieler im Test, der nicht spielfertig ausgeliefert wird, da Denon bewusst darauf verzichtet, einen Tonabnehmer beizulegen. Das kam und kommt gerade bei hochpreisigen Laufwerken gar nicht einmal so selten vor, ist man doch frei in der Wahl des Tonabnehmers. Beim Denon kommt zudem ein derart vielseitiger Tonarm zum Einsatz, dass man eigentlich jeden verfügbaren Abnehmer problemlos montieren kann. Sind die Einstellungen von Auflage und Antiskating noch relativ trivial, so ist die abnehmbare Headshell schon ein Zugewinn an Komfort bei der Montage. Der in der Höhe verstellbare Tonarm bedeutet schließlich, zusammen mit dem zusätzlichen Gegengewicht für besonders schwere Tonabnehmer, ein Statement in Sachen Flexibilität.

Dass dem Plattenspieler zudem umfangreiches Befestigungs- und Justage-Material für die korrekte Montage eines fast beliebigen Tonabnehmers beiliegt, gehört schon buchstäblich zum guten Ton. Ein wenig Muße sollte man sich allerdings nehmen, denn genaues Arbeiten ist bei der Montage eines Tonabnehmers Pflicht. Die wird angesichts der hochwertigen Mechanik des Tonarmes beim DP-3000NE fast schon zur Kür, denn selten lässt sich ein Tonarm derart einfach und exakt justieren, wie der des Denon. Das gilt sowohl bei der Auflagekraft als auch beim Antiskating, und ganz besonders bei der Höhenverstellung.

Umso mehr weiß das Endergebnis zu überzeugen: Wir probierten zuerst ein zugegebenermaßen schon etwas betagtes Abnehmersystem aus. Beim Denon DL160 handelt es sich um ein High-Output-MC-System, das Dank seiner hohen Ausgangsspannung problemlos am MM-Phono-Eingang des Verstärkers betrieben werden kann. Alt trifft neu. Und dennoch spielt das DL160 erstaunlich frisch am perfekt justierten Arm des DP-3000NE auf, drückt einen satten, leicht federnden Bass aus den Lautsprechern und weiß vor allen Dingen eine schöne breite Bühne aufzuspannen, auf der jede Musikerin ihren festen Platz hat. Die Höhen perlen dazu fein in den Raum, es scheint nichts in der Performance der Musik zu fehlen.

Bis dann das aktuelle AT-OC9XML von Audio-Technica zum Einsatz kommt: Der Bass erreicht ungeahnte Tiefen, kommt zudem einen Hauch trockener und zackiger rüber. Der Mitteltonbereich wird ebenso fein aufgelöst wie vorher, was zu einer ähnlich stabilen räumlichen Abbildung zugutekommt. Allerdings wird nun auch klar, dass das (ältere) DL160 gerade die Höhen wohlwollend abgerundet hat. Hier kann das Audio-Technica einmal mehr prickelnde Akzente setzen, und damit ein Gesamtergebnis mit hörbar mehr Pep herausarbeiten.

Unterdessen dreht der DP-3000NE stoisch seine Runden, führt jedwede Abnehmernadel gebührlich akkurat durch die Rille und sorgt zumindest für musikalischen Hochgenuss, mitunter sogar für echte Gänsehaut.

Wer das akkurate Spiel feinster Elektromechanik liebt, über Muße und ein wenig Geschick verfügt, sowie gelegentlich einem Hang zum Experimentieren nachgeben möchte, ist mit dem DP-3000NE bestens ausgestattet, und das über Jahrzehnte hinaus.

Günstigster Vollautomat

Dual CS 329

Mit dem CS 329 hat Dual einen vollautomatischen Plattenspieler für das kleine Budget im Programm.

Der aktuelle Marken-Inhaber der Traditionsschmiede aus dem Schwarzwald hat mit dem Dual CS 329 einen richtigen Vollautomaten zum kleinen Preis im Programm. Der CS 329 vereint den Bedienkomfort des CS 429 mit echten Einstiegsqualitäten, als da wären, eine einfache Installation und ein günstiger Preis.

Schon beim Auspacken und der Erstmontage lernt man die Plug’n’Play-Eigenschaften des CS 329 schätzen. Sowohl der Tonabnehmer als auch das Gegengewicht sind quasi betriebsbereit vormontiert, sodass man lediglich die Transportsicherung vom Tonarm entfernen muss bevor man loslegen kann.

Das Gegengewicht ist fest auf ein Auflagegewicht von 1,8 Gramm eingestellt, es lässt sich auch nicht verändern, Ebenso wenig wie das Anti-Skating. Auf den ersten Blick scheint der Tonarm über entsprechende Einstellmöglichkeiten zu verfügen, diese stellen sich aber als schlichte Attrappen heraus.

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Plattenspieler Test: Dual Cs329
Beim Dual CS 329 befinden sich die wichtigsten Bedienelemente an der Front, damit ist eine Bedienung mit geschlossener Haube möglich.
Plattenspieler Test: Dual Cs329 Speed
Die Geschwindigkeit wird vorn links umgestellt.
Plattenspieler Test: Dual Cs329 Groesse
Rechts wird der Ablauf gestartet und gestoppt.
Plattenspieler Test: Dual Cs329 Back
Das Anschlusskabel ist fest installiert, ein Umschalter schaltet bei Bedarf den Phono-Vorverstärker zu.

Das macht jedoch nichts, denn der CS 329 stellt eine sehr gut funktionierende Kombi dar, die zudem noch vollautomatisch funktioniert. Wobei der Durchmesser und die Drehgeschwindigkeit eingestellt werden muss. Alte Vollautomaten haben sogar das selbst erledigt.

Der Tonarm ist zwar recht einfach, verfügt aber über eine gute Lagerung und führt das montierte AT 91 akkurat durch die Rille. Das spielt angemessen auf, mit satt federndem Bass und gutem Übergang zum Grundton. Lediglich der Mittelhochton ist im Vergleich zu teureren Kombis leicht verhangen und dadurch fehlt es etwas an Spritzigkeit.

Das Anschlusskabel (nebst Masseleitung) ist fest montiert, man kann sogar per Umschalter den integrierten Phono-Vorverstärker nutzen oder umgehen, je nach angeschlossenem Verstärker.

Der Dual CS 329 liefert soviel Plug’n’Play wie möglich, für einen schnellen Einstieg in die Welt der Schallplatten, der alltägliche Gebrauch ist durch die Automatik zudem besonders komfortabel.

Preistipp

Pro-Ject E1 Phono

Der E1 Phono von Pro-Ject ist der ideale Plattenspieler für Einsteiger. Er ist solide verarbeitet und bietet sogar Potenzial für ein Upgrade.

Der Pro-Ject E1 Phono verfügt über ein einfaches, aber ordentlich verarbeitetes Chassis. Der Phono-Vorverstärker sitzt in einem separaten Kästchen unter dem Brett, zwei Cinch-Buchsen sind nach hinten geführt. Der obligatorische Umschalter zwischen Verstärkung und Hochpegel-Ausgang sitzt etwas unzugänglich an der Seite des besagten Kästchens. Er muss allerdings meistens auch nur bei der ersten Montage betätigt werden.

Ein Audiokabel ist wie üblich dabei, sogar mit vergoldeten Steckern. Ein Innensechskantschlüssel zum Lösen der Schraube im Gegengewicht, sowie eine kleine Balkenwaage und eine Schablone zur korrekten Montage eines Tonabnehmers sind bei Pro-Ject ohnehin stets dabei.

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Plattenspieler Test: Project E1phono Offen
Den E1 Phono gibt es außer in Schwarz auch in Weiß und mit Walnuss-Oberfläche.
Plattenspieler Test: Project E1phono Ta
Ab Werk ist ein gutes, günstiges Ortofon-System montiert.
Plattenspieler Test: Project E1phono Armbase
Das Gegengewicht ist ab Werk voreingestellt. Will oder muss man nachjustieren, geht das aber auch. Eine Antiskating-Vorrichtung hielt man indes nicht für nötig.
Plattenspieler Test: Project E1phono Zub
Alles dabei: neben der Schablone und der Tonarmwaage für die Justierung eines Tonabnehmers, liegt auch ein passender Innensechskantschlüssel zum Lösen des Gegengewichts bei.
Plattenspieler Test: Project E1phono Back
Selbst der günstige Pro-Ject E1 Phono hat einen Phono-Vorverstärker integriert, der Umschalter ist allerdings nur von unten zu erreichen.

Der E1 Phono ist ab Werk fast komplett montiert. Es muss lediglich der Riemen über den Subteller und die Motorachse gelegt und der eigentliche Plattenteller daraufgesetzt werden. System, Gegengewicht und sogar die Haube sind bereits montiert. Als Tonabnehmer ist ein Ortofon OM5E eingesetzt, das ist etwas einfacher und damit günstiger als das OM10, sieht aber genauso aus und leistet sich keine hörbaren Schwächen. Mit etwas Fingerspitzengefühl lässt sich sogar mit der Auflagekraft experimentieren.

Was wir aber interessanter finden, ist die Tatsache, dass man dem E1 Phono sogar ein System-Upgrade verpassen kann. Auch wenn es dafür etwas handwerkliches Geschick bedarf, denn der Tonarm hat keine abnehmbare Headshell. Der Umgang mit der Tonarmwaage und dem Gegengewicht ist dagegen keine schwierige Sache. Der E1 Phono ist ein guter Plattenspieler für den Vinyl-Einsteiger, selbst wenn dieser nach einiger Zeit ein Upgrade machen möchte.

Außerdem getestet

Denon DP 400

Der DP-400 wurde 2018 zusammen mit seinen Kollegen vorgestellt. Er ist aktuell, neben seinem Bruder DP450USB mit USB-Ausgang, das Spitzenmodell von Denon. Beide sind in Schwarz und Weiß erhältlich, passen wunderbar zum Design der Denon Hifi-Geräte, machen aber auch in anderer Umgebung eine gute Figur.

Die Haube schützt den Plattenspieler nur wenn er nicht in Betrieb ist, dann wird sie von der Achse des Plattentellers zentriert und der Tonarm verschwindet unter dem Tunnel. Ein recht schwerer Metallklotz mit mehreren Aussparungen liegt bei, hierin wird die Haube geparkt – wer will, kann dort dann Schallplatten oder die Cover der aktuellen Platte griffbereit anlehnen.

Auf der Rückseite ist das Anschlussfeld mit zwei Umschaltern: einer für die automatische Endabschaltung, einer für den integrierten Vorverstärker, der nach Bedarf zu- und abgeschaltet werden kann. Die automatische Endabschaltung bewirkt, dass der Tonarm am Ende der Schallplatte vom Lift angehoben und der Teller gestoppt wird.

Vorn auf dem Brett gibt es nur einen einzigen Drehknopf zur Auswahl der Drehzahl, hier werden neben den üblichen Umdrehungszahlen von 331/3 und 45 auch die 78 Umdrehungen pro Minute angeboten – für alte Schelllackplatten. Dafür muss dann eine andere Nadel eingesetzt werden, weil die Rille breiter ist als bei modernen Vinyl-Platten.

Das hauseigene Tonabnehmersystem senkt sich sanft in die Rille und der Klangtest kann beginnen. Schon nach den ersten Takten wird klar, dass Denon bei der Wahl des Tonabnehmers nicht gerade ins untere Regal gegriffen hat; gegenüber dem weit verbreiteten AT95 von Audio-Technica legt das montierte Denon CN-6518 nochmal eine kleine Schippe drauf. Hauptsächlich profitiert die Mittelhochton-Auflösung vom direkten Vergleich, dabei gibt sich das Denon weniger Spitz als das Audio-Technica.

Auch der Tiefbass geht noch eine Stufe tiefer in den Keller, ohne mit höherem Pegel zu blenden. Insgesamt spielt die Kombination von Denon auf dem gleichen hohen Niveau wie die Plattenspieler mit Audio-Technica AT95 und Ortofon OMB 10, jede mit ihrer eigenen Charakteristik. Die räumliche Abbildung der Musik gelingt dem Denon selbst bei den komplexen Klanggebilden von Pink Floyd nahezu spielerisch.

Eigentlich kann man mit der Kombination aus Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer beim Denon DP-400 rundum zufrieden sein. Dennoch ist es gut zu wissen, dass Experimente mit anderen Tonabnehmern, gern auch vom selben Hersteller, problemlos möglich sind.

Technics SL-1500C

Anders als die DJ-Plattenspieler von Technics ist der SL-1500C eindeutig fürs Wohnzimmer gedacht. Er verfügt über einen Direkt-Antrieb mit extremer Laufruhe und präziser Geschwindigkeit.

Anders als jene Werkzeuge für Klubs und Rave Partys gehört der SL-1500C jedoch eindeutig ins Wohnzimmer, wo er kultiviert Musik von der Platte abspielen soll. Beim SL-1500C handelt es sich um einen sogenannten Halbautomaten, die Nadel hebt sich also am Ende der Platte automatisch aus der Rille und der Plattenteller bleibt stehen. Ein kleiner Umschalter auf der Rückseite macht den Technics zu einem rein manuellen Laufwerk.

Nach dem Auspacken werden Teller, Headshell mit System und die Haube montiert. Anschließend kann der Plattenspieler mit seinen vier separat einstellbaren Füßen noch in die Waage gebracht werden, Stromkabel und Audiokabel angeschlossen – fertig. Mit zwei winzigen Umschaltern am Anschlussterminal kann man dann noch den gewünschten Ausgang einschalten und die Halbautomatik ein- oder ausschalten.

Wenn alles angeschlossen und der Plattenspieler nivelliert ist, geht es an die Justage des Tonabnehmers. Montiert ist das Ortofon 2M Red, eine übliche Wahl bei vollausgestatteten Plattenspielern in höheren Preisregionen – und eine gute obendrein. Der Tonarm des SL-1500C verfügt über sehr präzise Skalen auf dem Gegengewicht und der Antiskating-Einrichtung, so ist es kaum verwunderlich, dass wir bei eingestellten 1,75 mN tatsächlich 1,75 mN messen – besser geht es nicht!

Das sukzessive Abhören unserer Lieblingsstücke bringt uns zu dem Schluss, dass der SL-1500C, oder besser dessen Tonarm, hervorragend mit dem montierten Ortofon 2M Red harmoniert. Wir bekommen ein weites, offenes, bei entsprechenden Aufnahmen dreidimensionales Klangbild, die Bässe haben ein solides, präzises Fundament und die Mittelhochtöne eine feine Auflösung, ohne dass es nervt.

Kurz und gut, mit dem Technics SL-1500C bleiben keine Wünsche offen. Und wenn doch, kann man problemlos andere Tonabnehmersysteme ausprobieren – dank der Höhenverstellung und des mitgelieferten Zusatzgewichts sogar einige Exoten.

Pro-Ject A2

Der Pro-Ject A2 basiert, aus welchen Gründen auch immer, auf bewährte Dual-Technologie. Er ist entgegen der allgemeinen Firmenphilosophie als Sub-Chassis-Konstruktion konzipiert, deshalb muss man bei der ersten Montage auch unbedingt die Transportsicherungen entfernen.

Bei der Gelegenheit erkennt man auch das obligatorische Kurvenrad, welches den A2 als Vollautomaten entlarvt, hier wird auf den Startbefehl der Tonabnehmer eigenständig in die Rille gesetzt, um nach Beendigung ebenso eigenständig wieder zurück in die Ausgangsposition zu gelangen. Vorher muss er allerdings zusammengebaut werden.

Das funktioniert nach bewährter Manier – der Plattenteller wird aufgelegt und der Riemen eingefädelt. Der Tonarm ist hochwertig kardanisch gelagert und erlaubt eine sehr präzise Justierung. Montiert ist mit dem Ortofon 2M Red ein bewährter Allrounder, der sehr gut mit dem Tonarm harmoniert. Es liefert gewohnt solide Kost mit tiefreichendem, präzisem Bassfundament, einer guten Prise Spritzigkeit und Spielfreude, selbst die Räumlichkeit bleibt nicht auf der Strecke.

Ein kleines Manko macht sich indes bemerkbar; der Motor arbeitet nicht so leise wie man es in dieser Klasse erwarten kann, ob das nur ein Ausreißer oder ein Manko der Serie ist werden wir noch herausfinden.

Rega Planar 3 (50)

Der Rega Planar 3 ist so etwas wie die Grande Dame der Brett-Plattenspieler – es gibt ihn schon seit Jahren, er wurde über die Zeit immer weiter verbessert und optimiert.

Dank der einfachen Konstruktion ist er schnell zusammengebaut, neben dem Plattenteller und dem Antriebsriemen muss lediglich das Gegengewicht montiert werden, eine abnehmbare Headshell hat der hochwertige Tonarm aus gleichem Hause nicht.

Die Einstellungen des Armes sind, ebenso wie die Lagerungen äußerst präzise, sodass man beim Einstellen der Auflage keine Waage benötigt – wir haben trotzdem nachgemessen und keine Abweichungen feststellen können.

Trotz der festen Headshell lässt sich natürlich der Tonabnehmer auch upgraden, allerdings wird das nicht sobald nötig sein, denn das Elys-2 oder Exact (bei der schwarzen Farbausführung) sind optimal auf den Tonarm abgestimmt und klingen entsprechend.

Eine einfachere Upgrade-Möglichkeit besteht dennoch – es gibt für den Planar 3 ein optionales Netzteil, welches die Eigenschaften der mitgelieferten Standard-Stromversorgung weit übertreffen soll. Dafür ist ein extra Stecker angebracht, der direkt auf den Motor zugreift, sodass in dem verbesserten Netzteil mutmaßlich vor allem eine exaktere Motorsteuerung stecken dürfte.

Uns wusste der Planar 3 allerdings auch so schon zu gefallen. Bis zum Jahresende 2023 gibt es den Plattendreher zum 50-jährigen Bestehen der Firma übrigens als 50-Anniversary-Ausführung mit Metallplakette und besonderem Design.

Pro-Ject Debut Carbon EVO

Wie schon der Name vermuten lässt, ist der Debut Carbon Evo von Pro-Ject eine verbesserte Version seines Vorgängers. Die Zarge gibt es in insgesamt acht unterschiedlichen Farben und einem Echtholz-Furnier, damit dürfte jeder die passende Variante für sein persönliches Musikzimmer finden. Wie immer bei Pro-Ject ist das aber nicht der einzige Vorzug des Gerätes, der hochwertige Tonarm harmoniert hervorragend mit dem vorinstallierten Tonabnehmer und Sie erhalten neben der optischen auch eine akustische Bereicherung.

Die Ähnlichkeiten des Pro-Ject Debut Carbon Evo zum Music Hall mmf-3.3 sind unverkennbar, nur dass es sich im Falle des Debut Carbon Evo tatsächlich um ein echtes Brett-Laufwerk handelt. Plattenteller, Antrieb und vor allem der Tonarm können aber ihre gemeinsame Herkunft aus der Fabrik in Tschechien nicht leugnen – wollen sie auch gar nicht. Schließlich genießt die Fabrik den Ruf, hochwertige Plattenspieler für nahezu jedes Budget produzieren zu können.

Darüber hinaus bietet diese Fertigungstiefe unter einem Dach neben den technischen auch Design-Möglichkeiten. So gibt es für den Debut Carbon Evo aktuell neun verschiedene Zargen, darunter acht farbige und eine in Holzfurnier. Sollten Sie also mit einem Plattenspieler liebäugeln, der entweder als Eycatcher oder als bestens integriertes Möbelstück ins Musikzimmer soll, werden Sie beim Debut Carbon Evo in jedem Fall fündig.

Dass man sich um die Montage, die Bedienung und vor allem den Klang keine Sorgen machen muss ist bei Geräten von Pro-Ject ohnehin klar. Schon beim Auspacken fällt die wohlgefüllte Tüte mit dem Montage- und anderem Zubehör angenehm auf. Der Weg in den Baumarkt oder zum Fachhändler für einen Lastminute Deal darf getrost ausfallen. Die Haubenscharniere sind bereits montiert, der Riemen muss nur noch aufgelegt werden, wozu selbstredend ein Hilfswerkzeug beiliegt, Filzmatte drauf und schon kanns losgehen. Eine Transportsicherung in Form von einer oder mehrere Schrauben ist hier überflüssig, da es sich um einen Brett-Spieler handelt.

Sogar ein zweiter Riemen, rund statt flach, liegt im Zubehörbeutel. Der wird allerdings nur fürs Abspielen von Platten mit 78 Umdrehungen pro Minute benötigt, für die Umschaltung zwischen 33 1/3 und 45 U/min ist der Wippschalter links unter der Zarge zuständig. Der hat nämlich drei Positionen: die I für 33 1/3 und die II für 45 U/min sowie die 0, um den Motor auszuschalten.

Der Debut Carbon Evo hat zwar das Tonabnehmer-System von Ortofon schon am Arm montiert, trotzdem müssen die Auflage- und Antiskating-Kraft noch justiert werden. Auch hier liegt die Auflage zwischen 18 und 20 mN, die sich mit Hilfe der Skala auf dem Gegengewicht des Tonarmes unkompliziert ausbalancieren lässt. Allerdings wollen wir nicht verschweigen, dass wir eine Abweichung knapp 20 Prozent gemessen haben.

Ob das nun ins Reich der Psychoakustik gehört oder tatsächlich den unterschiedlichen Konstruktionsweisen der Plattenspieler geschuldet ist, mag dahingestellt sein. Uns vermittelt der Debut Carbon Evo einen Tick weniger Souveränität, vor allem bezüglich der Räumlichkeit als der mmf-3.3 von Music Hall. Aber wie gesagt sind die Unterschiede marginal, sodass Sie getrost ihren persönlichen Geschmack bezüglich des Designs entscheiden lassen können – und da hat der Debut Carbon Evo eindeutig mehr zu bieten.

Teac TN-5BB

Mit dem Teac TN-5BB haben wir einmal mehr ein echtes Schwergewicht im Test, das gilt sowohl für das Betriebsgewicht als auch für den Preis.

Durch das Gewicht des Verbund-Chassis aus MDF und Kunststein ist der Teac eigentlich eher ein Masselaufwerk. Bei der Montage sollte man also Vorsicht walten lassen, denn auch der Plattenteller alleine ist schon ziemlich schwer.

Als High-End Plattenspieler verzichtet der TN-5BB zwar auf einen integrierten Phono-Vorverstärker, er kann dafür aber mit einem ganz besonderen Feature aufwarten; auf der Rückseite sind neben den Cinch-Buchsen auch symmetrische XLR-Buchsen zu finden. Hier können hochwertige Übertrager angeschlossen werden, wenn eines der besonders empfindlichen MC-Systeme montiert ist.

Überhaupt ist ein Upgrade des Tonabnehmers beim TN-5BB problemlos möglich, da man selbst die Tonarmhöhe auf den jeweiligen Abnehmer optimal einstellen kann. Wenngleich wir mit dem montierten Ortofon 2M Red durchaus zufrieden waren, reizt die Kombination aus Tonarm und Laufwerk dessen Möglichkeiten doch bis ans Limit aus.

Der Tonarmlift wird mit einer Taste betätigt und funktioniert elektromechanisch, daher konnte Teac dem TN-5BB auch problemlos eine Endabschaltung mit Anhebung des Tonarmes spendieren.

Der TN-5BB ist nicht allein wegen seines Kampfgewichts von über 10 Kilo eine Anschaffung fürs Leben; die hochwertige Verarbeitung, die langlebigen Lager und die Möglichkeit eines Upgrades sind ein guter Gegenwert für den vergleichweise hohen Preis.

Teac TN-3B-SE

Der Teac TN-3B-SE ist der Zwilling des Teac TN-3B, einziger Unterschied ist dessen digitale Schnittstelle. Auch der TN-3B-SE ist sehr hochwertig verarbeitet, wobei das stattliche Gewicht von fünf Kilo diesen guten Eindruck noch verstärkt. Es gibt ihn in schwarz, weiß oder kirschfarben, sämtliche Oberflächen sind auf Hochglanz lackiert.

Der Antriebsriemen läuft außen um den Plattenteller und die Motorachse herum, die ebenfalls außerhalb des Tellers aus der Zarge ragt, was die Erstmontage erheblich vereinfacht. Anders als bei manch anderem Außenläufer, wie dieser Antrieb auch genannt wird, wird die Geschwindigkeit nicht durch Umlegen des Antriebsriemens gewechselt, sondern einfach mit einem Schalter.

Unsere Messung mit der Tonarmwaage ergibt eine exakte Einstellung der Auflagekraft mit Hilfe der akkurat angebrachten Skala am Gegengewicht. Die Kombination aus dem perfekt justiertem Tonarm und dem AT-VM95E von Audio-Technica spielt dann auch sehr sauber und tonal ausgewogen vom tiefsten Basskeller bis in die höchsten Töne.

Der Teac TN-3B-SE ist ein hervorragender Plattendreher, der angesichts des aktuellen Preises von deutlich unter 400 Euro ein echtes Schäppchen mit reichlich Potential für spätere Upgrades darstellt.

Teac TN-175

Der Teac TN-175 gehört zu den wenigen Plattenspielern, die quasi direkt aus dem Karton gepackt losspielen können. Nur die Haube muss mit den Scharnieren an die Zarge gesteckt, das Netzteil eingesetzt und die Kabel richtig verbunden werden.

Ein Audiokabel ist wie üblich dabei, allerdings ohne vergoldete Stecker und ohne die sonst übliche separate Litze zur Erdung. Das kann unter Umständen zu Brummproblemen führen, muss es aber nicht und eventuelle reicht es da schon, den Netzstecker einfach umzudrehen.

Der TN-175 ist wie gesagt komplett montiert, das betrifft auch das System, das sich als AT 3600 von Audio-Technica entpuppt. Das ist durchaus eine gute Wahl, wie wir später beim Klangtest feststellen konnten. Allerdings hat man auch keine Wahl, weil sich schlicht kein anderes System einbauen lässt. Zudem gibt es keine Möglichkeit, die Auflagekraft geschweige denn das Antiskating an einen anderen Tonabnehmer anzupassen.

Dafür braucht man auch beim Abspielen deutlich weniger Fingerspitzengefühl, der TN-175 ist nämlich ein Vollautomat. Sie legen einfach die Platte auf, wählen den passenden Durchmesser und die richtige Geschwindigkeit, drücken dann nur noch auf die Start-Taste und schon setzt sich der Teller in Bewegung, der Arm schwenkt wie von Geisterhand in die gewünschte Position und die Nadel senkt sich sanft ab.

Starten geht aber auch anders: Geschwindigkeit und Drehzahl sind korrekt ausgewählt, der Tonarm wird mit dem Lift angehoben, per Hand an die gewünschte Position geschwenkt, um dann per Lift abgesetzt zu werden. Der Teller hat unterdessen schon Drehzahl aufgenommen.

Ist die Nadel am Ende der Rille angekommen, hebt der Arm sich wieder an, schwenkt zurück in die Ruheposition und der Teller stoppt. Mithilfe der Stop-Taste kann die Vorstellung aber auch schon vor Ende der Rille beenden.

Ausgangsseitig hat der TN-175 alles zu bieten, was auch die meisten teureren Kollegen zu bieten haben, nämlich einen zuschaltbaren integrierten Phono-Vorverstärker, es wird also nicht unbedingt ein Verstärker mit Phono-Eingang benötigt.

Sicher holt der günstige Tonabnehmer nicht ganz so viele Feinheiten aus der Rille, wie es beispielsweise das AT-95E aus gleichem Hause schafft. Auch der Bass ist eher schwammig als straff, wobei das sicher auch der Kombination mit dem Tonarm geschuldet ist, der spürbar mehr Lagerreibung hat als die meisten anderen in diesem Test. Aber wer keinen Vergleich hat, wird mit dem Klang zufrieden sein.

Beim Teac TN-175 wurde schon bei der Entwicklung der spitze Bleistift angesetzt, dennoch ist ein Gerät für einen niederschwelligen Eintritt in die Welt der Vinyl-Scheiben dabei herausgekommen. Wer sich nicht mit langen Montage- und Justagearbeiten belasten möchte, und ohnehin eher selten zur Schallplatte greift wird voll und ganz zufrieden gestellt.

Dual CS 800

Der Dual CS 800 wurde bis 2022 tatsächlich im Schwarzwald vom Nachfolge-Unternehmen der Traditionsmarke, der Alfred Fehrenbacher GmbH & Co. KG, hergestellt – und das wohl zum großen Teil von Hand. Dafür spricht die hohe Verarbeitungsqualität, die man allerdings für den aufgerufenen Preis auch erwarten kann. Mittlerweile ist die Alfred Fehrenbacher GmbH allerdings insolvent. Ob die Produktion unter der 2021 neu gegründeten Marke Rekkord Audio weiterläuft ist bislang (Stand Dezember 2022) nicht bekannt. Der Preis ist des CS 800 ist jedenfalls weit unter die 1000-Euro Marke gesunken.

Der CS 800 wird vollkommen manuell bedient. Das heißt: Motor mit der gewünschten Umdrehungszahl starten, Tonarm in Richtung Platte bewegen, Lift absenken und genießen.

Am Schluss muss man sich dann wieder die Mühe machen und den Tonarm per Lift aus der Rille heben, Motor stoppen und alles in die Ruheposition bringen. Das kann was von einem Ritual haben, dient auf jeden Fall dem Klang, da eine Automatik immer auch mehr oder weniger mechanische Einflüsse auf den Tonarm und damit auf die Abtastnadel und letztlich auf den Klang ausübt.

Bei der Wahl der richtigen Geschwindigkeit des Plattentellers per Touchfläche geht es dagegen außergewöhnlich modern zu. Einmal tippen stellt die Geschwindigkeit auf 33 1/3 Umdrehungen pro Minute für LPs, zweimal tippen erhöht diese auf 45 und einmal lange Tippen stoppt den Motor.

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Plattenspieler Test: Dual Cs800 Offen
Plattenspieler Test: Dual Cs800
Plattenspieler Test: Dual Cs800 Tonarm
Plattenspieler Test: Dual Cs800 Back
Plattenspieler Test: Dual Cs800 Tiptronic

Zum Lieferumfang des CS 800 gehört ein sehr hochwertiges Anschlusskabel, ein Innensechskantschlüssel zur Entfernung der beiden Transportsicherungen, sowie eine Montage-Schablone für den Tonabnehmer, falls man den mal wechseln möchte. Das Anschlussterminal auf der Rückseite sitzt auf einer soliden Metallplatte und besteht durchweg aus hochwertigen Buchsen und einer soliden Klemmschraube für die Erdung, ein Phono-Vorverstärker ist nicht integriert.

Aufgrund der Skalen auf dem Gegengewicht und der Antiskating-Einrichtung ist die Erstmontage ziemlich einfach. Bei eingestellten 1,75 mN messen wir tatsächlich 1,9 mN, was einer Abweichung von unter zehn Prozent entspricht – das ist Spitze. In der Einspielphase lassen wir die etwas höhere Auflagekraft und werden prompt mit einem hervorragenden Klangerlebnis belohnt.

Zwar gehört das vorinstallierte Ortofon 2M Red nicht zu den absoluten Spitzen-Abnehmern, trotzdem bringt uns die Kombination mit dem Dual ein sehr einnehmendes Klangerlebnis. Der Filigrane Tonarm mit seiner exzellenten Lagerung übt so gut wie keinen hörbaren Einfluss auf die Abtastung aus.

Vom tiefsten Bass bis hin zu einer lebendigen, fein aufgelösten Höhenwiedergabe vermissen wir gar nichts. Sicher gibt es Tonabnehmer, die noch mehr Informationen aus der Rille zaubern. Diese eignen sich als ideales Upgrade des CS 800, denn dessen Potential ist mit dem installierten Ortofon längst nicht ausgeschöpft.

Music Hall mmf-3.3

Beim Music Hall mmf-3.3 ist nicht ganz klar, ob es sich um eine reine Brett-Konstruktion handelt. Mit den beiden Zargen, die schwingend miteinander verbunden sind erinnert er eher an eine Sub-Chassis-Konstruktion. Diese Konstruktion sorgt auf jeden Fall für eine hervorragende Entkopplung von störenden Einflüssen aus der Umgebung. Der Tonarm ist sehr hochwertig und sorgt zusammen mit dem eingesetzten Tonabnehmer-System für ein tolles Klangerlebnis.

Tonarm und Tellerlager sind auf dem oberen Brett fixiert, wogegen die Motor-Einheit auf dem unteren Brett ruht. Die einzige Verbindung stellen besagte Dämpfer sowie der Antriebsriemen dar, womit der Music Hall eindeutig zu den Sub-Chassis- Konstruktionen gehört.

Zum Lieferumfang gehören wie immer eine Schablone und eine Waage zur Tonabnehmer-Montage, ein hochwertiges Anschlusskabel sowie gleich zwei Riemen. Während die Einstellungen 33 1/3 und 45 U/min per Taster elektronisch ausgewählt werden, muss für 78 Umdrehungen der zweite runde Riemen gegen den Flachen getauscht werden. Hierzu müssen Sie den Teller abnehmen, bei den selten gewordenen 78-er Schallplatten hält sich der Aufwand aber wohl in Grenzen. Der Netzschalter ist vorn links unter der Zarge.

Bei der Erstmontage müssen drei Schrauben, die zur Transportsicherung dienen, unter dem Plattenteller entfernt werden. Ein passender Schraubendreher war bei unserem Testmuster leider nicht dabei. Um eine mögliche Beschädigung während des Transports zu verhindern, sind die Haubenscharniere noch nicht an der Zarge befestigt. Die notwendigen Schrauben sind allerdings schon eingesetzt, die Scharniere selbst müssen noch angeschraubt werden.

Beim Verkabeln des Plattenspielers mit dem Verstärker mussten wir feststellen, dass das Anschlussterminal ziemlich tief innen liegt, sodass an gerade mit größeren Fingern so seine Mühe hat, es sei denn, man schließt das mitgelieferte Kabel schon mal an, solange der Plattenteller des mmf-3.3 noch nicht aufliegt und auch die Haube noch nicht befestigt ist.

Nach diesen zugegebenermaßen nur kleinen Stolpersteinen bei der Montage geht es nun an die Feinarbeit. Der vormontierte Tonabnehmer soll noch die korrekte Auflagekraft bekommen und die dazu passende Antiskating-Einstellung muss ebenfalls noch erledigt werden. Das montierte Ortofon 2M Red soll laut Anleitung 18 mN Auflage haben, diese lässt sich ziemlich genau mit Hilfe der Skala auf dem Gegengewicht des Tonarmes einstellen.

Die Antiskating-Vorrichtung wird bei diesem Tonarm mit einem Fadengewicht realisiert, der Faden soll bei der eingestellten Auflagekraft in den mittleren Ring der entsprechenden Vorrichtung am Tonarm eingehängt werden – passt.

Weil das System noch jungfräulich, also nicht eingespielt ist, erhöhen wir die Auflage auf etwa 2 mN. Das ist einerseits zu wenig, um das Antiskating anpassen zu müssen, andererseits verkürzt es die Einspielzeit und verbessert zudem die Abtastung messbar. Die Kombi von Music Hall spielt dann auch auf Anhieb souverän auf. Der Bass ist zwar dezent, reicht aber spürbar sehr tief runter. Auch bezüglich der Auflösung im Mittelhochton- und Hochtonbereich läuft das Ortofon in dieser Kombination zur Höchstform auf. Dank seiner vergleichsweise hohen Ausgangsspannung dürften selbst einfachere Phono-Vorverstärker gut damit zurechtkommen.

Schnell stellt mich der mmf-3.3 von Music Hall klanglich zufrieden, dennoch kommt es vor, dass man nach geraumer Zeit zu experimentieren anfängt. Spätestens wenn die Nadel des 2M Red verschlissen ist, stellt sich die Frage, ob sich ein Wechsel lohnt, oder ab es nicht Zeit für ein Upgrade mit einem hochwertigeren System ist. Der Music Hall wird diese Frage mit einem klaren »Ja« beantworten, dann bleibt nur noch die Frage nach Ihren Budget und nach Ihrer Fingerfertigkeit, denn das Headshell ist fest am Tonarmrohr verklebt, was die Montage etwas erschwert.

NAD C 588

Der NAD C 588 ist der teurere der zwei aktuellen Plattenspieler von NAD. Wie viele andere, bedient sich auch NAD bei den wenigen verbliebenen Herstellern und so ist die Ähnlichkeit des verwendeten Tonarms mit denen von Rega sicher kein Zufall. Das Tonarmrohr ist aus Karbon, die Headshell und das Gegengewicht glänzen metallisch, sodass man davon ausgehen kann, dass das Material aus den oberen Regalen des Herstellers stammt. Dazu zählen ohne Zweifel auch die Lager des Tonarmes, die mutmaßlich nur geringste Toleranzen aufweisen dürften. Zum Lieferumfang des C 588 gehören eine Schablone und eine Waage zur Montage und Justierung des Tonabnehmers. Das ebenfalls beiliegende Cinch-Kabel ist sehr hochwertig – und last but not least liegen ein Paar Handschuhe bei, die das Set bei der Montage vor Staub und Fingerabdrücken schützen.

Der NAD ist sehr montagefreundlich verpackt, die Einzelteile (Haube, Zarge, Subteller und Glasteller) können fast in der Reihenfolge ihrer Montage einzeln herausgenommen werden. Die schützenden Schaumstofflagen liegen jeweils dazwischen und sind nicht seitlich angepresst, wie das bei anderen Geräten der Fall ist.

Die Auflagekraft des montierten Systems muss zwingend mit der Waage eingestellt werden, da das Gegengewicht über keine Skala verfügt. Nun wird auch die Funktion der Innensechskantschlüssel klar: zum Fixieren des Gegengewichts und zum Lösen beziehungsweise Fixieren des Tonarmes in seiner Führung. Beide NAD Plattenspieler verfügen nämlich über einen höhenverstellbaren Tonarm, der die korrekte Montage beinah jeden Tonabnehmers ermöglicht.

Das Antiskating wird seitlich am Tonarm mit einer sehr fein aufgelösten Skala und einer satt laufenden Rändelschraube vorgenommen. Zum Wechsel der Geschwindigkeit muss der Riemen umgelegt werden, wozu vorher wiederum der Acrylteller abgenommen werden muss.

Auch bei NAD hat man Gefallen am Ortofon 2M Red gefunden, nach korrekter Einstellung der Auflage und des Antiskatings gibt es die mittlerweile gewohnte Performance. Mit satten, tiefreichen den Bässe, hoch auflösenden Mitten und brillanten Höhen verwöhnt nun auch die Kombination aus Ortofon und C 588. Wenn man sich daran satt gehört hat und noch etwas mehr möchte: trockeneren Bass, eine klarere räumliche Abbildung des Musikgeschehens, dann wäre der C 588 der letzte, der sich gegen ein Upgrade sperren würde. Im Gegensatz zum TT5 passt hier sogar die Haube.

Thorens TD 402 DD

Seit einigen Jahren ist die neu gegründete Thorens GmbH nun in Sachen Plattenspieler aktiv und hat in der Zeit die Produktpalette stetig erweitert. Der TD 402 DD ist einer der jüngeren Sprösslinge, der zudem mit einem Direktantrieb punkten will. Zwar ist das Design stark von den letzten Sub-Chassis Spielern beeinflusst, bis hin zu den sogenannten Knebelschaltern zum Ein-/Ausschalten und zur Wahl der Geschwindigkeit. Dennoch handelt es sich nicht um eine Sub-Chassis Konstruktion, sondern um einen Brett-Spieler. Auspacken und Erstmontage sind wie üblich auch beim TD 402 DD schnell erledigt. Die Einstellungen von Tonarm und Abnehmer gehen ebenso leicht von der Hand. Nicht zuletzt weil hier gut sichtbare Skalen bei den Einstellungen von Auflage und Antiskating helfen, die zudem noch wehr genau sind und im Falle der Auflagekraft beispielsweise gerade mal fünf Prozent Toleranz aufweisen.

Bei der optionalen Endabschaltung wird nur der Motor abgeschaltet, wenn die Nadel einige Zeit im Ende der Rille kreist. Ein Halbautomatischer Plattenspieler würde den Arm zumindest anheben, das macht der Thorens aber nicht. Dafür stellt er einen eingebauten Phono-Vorverstärker zur Verfügung, der bei Bedarf aber umgangen werden kann. So können Sie gegebenenfalls selbst entscheiden, welcher Phono-Vorverstärker das bessere Klangerlebnis bietet, der im Plattenspieler oder der in der Stereo-Anlage.

Beim TD 402 DD ist das Audio-Technica AT VM95E mit elliptischer Nadel vorinstalliert. Im Vergleich zum allgegenwärtigen 2M Red von Ortofon kommt der Bass jetzt weniger massiv rüber, reicht aber mindestens genauso tief runter. Insgesamt erscheint das VM95 etwas ausgewogener als das M2 Red zu sein, die Ausgangsspannung ist ähnlich hoch und dürfte auch einfache Phono-Vorverstärker nicht überfordern. Dank abnehmbarer Headshell und der einfachen Justage freut sich der TD 402 DD aber sicher auch über ein gelegentliches Upgrade.

Magnat MTT 990

Magnat kennt man ursprünglich aus der Lautsprecher-Entwicklung, doch seit einigen Jahren spielt die Marke auch bei hochwertiger und dabei preiswerter Hifi-Elektronik eine wichtige Rolle. Um die Hifi-Sparte mit einem Vinyl-Dreher zu komplettieren, brachte Magnat den MTT 990 ins Spiel: hochwertig und dabei preiswert. Den Magnat MTT 990 gibt es ausschließlich in Schwarz, die Zarge ist hochglanzpoliert – ein Paradies für jedes Staubkorn. Zum Glück gehört eine Haube zum Lieferumfang, so kann wenigstens die Oberseite weitestgehend vor diesen Biestern geschützt werden. Auf den ersten Blick wurde beim MTT 990 auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Ein einziger, großer Drehknopf vorne links ist für die Geschwindigkeitswahl zuständig, rechts wartet der ebenfalls überwiegend in dezentem Schwarz gehaltene Tonarm auf seinen Einsatz.

Gegen einen schnellen Zusammenbau spricht auch hier nur die Achtsamkeit, mit der man solche mechanischen Preziosen grundsätzlich behandeln sollte – zumal wenn sie über ein so hohes Eigengewicht verfügen, wie die Zarge und auch der Plattenteller des Drehers von Magnat. Dank des direkten Antriebs des Plattentellers muss man hier keinen Riemen auflegen, was mitunter etwas fummelig sein kann.

Anschließend geht es an die Justierung von Auflagekraft und Anti-Skating-Vorrichtung, nach Anleitung soll das Gewicht hierzu auf die üblichen zwei Gramm gestellt werden. Die sind laut Messung mit der Tonarmwaage schon erreicht, wenn die Skala mal eben 1,5 anzeigt – hier war man also recht großzügig. Weniger grob funktioniert dagegen die Anti-Skating-Vorrichtung, hier passt es nach Messung in der Skalenposition zwei, entsprechend der korrekten Auflagekraft.

Zeit, einen Blick auf die anderen Feinheiten oder technischen Finessen zu werfen. Der besagte große Drehknopf schaltet nicht nur zwischen 331/3 und 45 U/min um, sondern hier lässt sich der Plattenteller auch auf 78 U/min bringen. Zum Abspielen der alten Schellackplatten, sollten Sie also noch im Besitz solcher Raritäten sein – der MTT 990 ist auf jeden Fall gerüstet.

Doch damit nicht genug: Rund um die Tonarmbasis gibt es einen Ring, der über verführerische Griffmulden verfügt und außerdem mit einer Skala versehen ist. Hier lässt sich der komplette Tonarm in der Höhe verstellen, nachdem der kleine Hebel zur Verriegelung gelöst wurde. Sollten Sie also irgendwann ein Upgrade mit einem anderen Tonabnehmer-System planen, sind Sie nicht darauf beschränkt, dass Ihr neuer Favorit über die selbe Bauhöhe wie das eingesetzte System verfügt – Sie können die Höhe korrigieren.

Da ist es von Vorteil, dass der MTT 990 keinen eingebauten Phono-Vorverstärker hat, die beschränken sich nämlich zumeist entweder auf ein MM- oder ein MC-System. Aus diesem Grund sollte der Verstärker schon über einen entsprechenden Phono-Eingang verfügen oder Sie schalten ein entsprechendes Gerät dazwischen.

Damit können Sie sich aber vorerst Zeit lassen, denn das standardmäßig verbaute AT95E von Audio-Technica spielt in Verbindung mit dem Tonarm und nach guter Justierung hervorragend auf. Gerade im Bass und Grundtonbereich langt es beherzt zu, ohne allerdings zu dick aufzutragen – mit dem Erfolg, dass die Magnat-Kombi wunderbar erdig und doch bis in die Spitzen fein aufgelöst aufspielt.

Die Musik bekommt genug Raum, sowohl in der Breite als auch in der Tiefe, der MTT 990 macht nach der ersten LP förmlich süchtig und lässt erstmal nicht das Verlangen nach mehr aufkommen. Und wenn irgendwann doch, dann ist er bestens vorbereitet.

Dual CS 518

Der Dual CS 518 wird zwar im Schwarzwald konstruiert, gefertigt wird jedoch in Fernost. Die Zarge ist in schwarzer Esche foliert, der Plattenteller besteht aus recht dickem Alu-Guss. Auch wenn der Dual-Schriftzug in der Nähe prangt, ist der große Stellknopf vorne rechts so gar nicht markentypisch. Das ist dann eher schon die Möglichkeit, mit eben diesem Drehknopf die Geschwindigkeit auf 78 Umdrehungen zu stellen. Das war die bevorzugte Drehzahl vieler Scheiben vor den 50-er Jahren. Der Vertrieb beweist damit ein Herz für Sammler.

Der CS 518 macht beim Auspacken keinerlei Probleme, sämtliche Einzelteile sind sicher und doch gut zugänglich verpackt, das Headshell ist standardmäßig schon am Tonarm montiert. Als Tonabnehmer kommt einmal mehr das Ortofon 2M Red zum Einsatz – eine gute Wahl.

Der Tonarm ist aufwändig, kardanisch gelagert, bei der Justage von Auflagekraft und Antiskating-Einrichtung kann man sich daher getrost auf die aufgedruckten Skalen verlassen, wir haben beim Nachmessen jedenfalls keine Abweichungen feststellen können.

Da der Dual CS 518 beim anschließenden Klangtest ebenfalls überzeugen konnte, waren wir kurzzeitig versucht, den aktuellen Favoriten durch den CS 518 zu ersetzten. Seitens der Verarbeitung hatten wir uns für den Preis etwas mehr versprochen, zu weit bleibt die Anfassqualität der Bedienelemente und das Oberflächenfinish der Zarge hinter der Steilvorlage des Tonarmes zurück. Wer mit der Oberfläche und den Bedienelementen aus Plastik kein Problem hat, bekommt dagegen zumindest hervorragenden Klang für sein Geld.

NAD C 558

Der Nad C 558 sieht seinem großen Bruder, dem C 558 ziemlich ähnlich – zumindest auf den ersten Blick. Bei näherem Hinschauen werden jedoch die Abstriche bemerkbar, die man beim C 558 für das geringere Budget machen muss. Am auffälligsten ist da tatsächlich der Tonarm. Auch wenn beide aus der gleichen Fabrik stammen, mutmaßlich von Rega, so verzichtet der des C 558 auf das Carbonrohr und die Headshell aus Metall, wie sie beim großen Bruder eingesetzt werden. Hier ist alles aus einem Stück und offensichtlich etwas preisgünstiger. Als System kommt hier das Ortofon OM 10 zum Einsatz. Das ist ebenfalls etwas günstiger als das Ortofon 2M Red, aber keinesfalls eine schlechte Wahl, wie sich noch zeigen wird.

Der Nad C 558 hat den gleiche Lieferumfang wie der große Bruder. Entsprechend schnell gelingt auch die Erstinstallation allerdings auch hier nur mit Hilfe der mitgelieferten Tonarmwaage, da auch hier keine Skala auf dem Gegengewicht aufgedruckt ist. Das System Ortofon OM10 hat eine empfohlene Auflage von 15 mN, die wir zumindest für die Einlaufphase auf knapp 2 mN erhöhten. Die Antiskating-Einstellung läuft ebenso satt und lässt sich sehr exakt auf den erforderlichen Wert einstellen.

Klanglich gibt sich das OM10 sehr spritzig, mit einer guten Portion Tiefbass-Performance. Auf jeden Fall macht es Spaß, mit der günstigen Kombi von NAD Musik zu hören. Zum Wechsel der Geschwindigkeit muss allerdings auch hier der Acryl-Teller abgenommen und der Antriebsriemen auf dem Pulley umgesetzt werden.

Pro-Ject Essential III

Der Pro-Ject Essential III Phono kommt, wie der Music Hall mmf-2.3 und das Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set, vom gleichen Hersteller, er wird sogar unter der Hausmarke Pro-Ject verkauft. Den Essential III gibt es sowohl in den unterschiedlichsten Farbvarianten als auch in diversen Ausbaustufen, so lässt er sich, wie unser Testmuster, mit eingebautem Vorverstärker bestellen, oder mit integriertem AD-Wandler und USB-Anschluss, zum Digitalisieren der Plattensammlung per PC. Selbst eine Ausbaustufe mit Bluetooth-Modul ist verfügbar, Grund genug für uns, einen Blick auf die Grundkonstruktion zu werfen, denn schließlich sind die klangentscheidenden Grundlagen überall die gleichen.

Im Vergleich zum Bruder von Music Hall bringt der Essential III mit seinen fünf Kilo nur gut die Hälfte auf die Waage, und das, obwohl der in unserer Variante sogar über einen Vorverstärker verfügt, den der Music Hall nicht hat. Das Brett ist dünner, der Plattenteller ebenfalls aus leichterem Material, und der Essential III ist ein sogenannter Außenläufer, der Motor-Pulley ragt gut sichtbar neben dem Plattenteller aus der Basis, der Riemen wird kurzerhand um den Außenrand des Plattentellers gelegt. Zur Änderung der Geschwindigkeit wird der Riemen einfach auf den größeren oder kleinere Durchmessers des Pulleys gelegt.

Deshalb reicht zum Starten und Stoppen des Motors ein Schalter, der an die Seite des Bretts verlegt wurde, um die Frontpartie frei von Bedienelementen zu halten. Hier tritt dann auch schon ein kleines Problem der Leichtbauweise auf: Der Plattenspieler ist so leicht, dass er beim Betätigen des Motorschalters schon mal verrücken kann, wenn man nicht sanft gegenhält. Beim montierten Vorverstärker handelt es sich um ein Modell, was in ähnlicher Form auch separat angeboten wird, ist also schon was amtliches. So sollte man ihn einfach eingeschaltet lassen, denn auch hier ist der entsprechende Umschalter nicht ganz einfach zu erreichen, was dem Umstand geschuldet ist, dass der Hersteller den Vorverstärker so wie er war unter das Brett geschraubt hat, ohne Schalter und Buchsen an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Dafür ist der Essential III Phono ein echtes Schnäppchen geblieben, immerhin hat man ihm einen sehr guten Tonarm spendiert und sich auch beim Tonabnehmer nicht lumpen lassen, immerhin kommt das schlanke Ortofon OM 10 zum Einsatz, dessen Form irgendwie an die Concorde erinnert. Man hat also alles getan, um möglichst gute Klangeigenschaften zu einem überschaubaren Budget zu realisieren. Weil es im Budget noch drin war, hat man dem Plattenspieler ein sehr hochwertiges Audio-Kabel beigelegt, damit das recht empfindliche Tonsignal auf dem Weg in den Receiver möglichst wenig Verluste oder Störungen erfährt.

Entsprechend erwachsen spielt die Kombination dann auch auf; die Mitten- und Mittelhochtonauflösung ist sehr fein, ohne nach oben raus spitz zu werden, der Bass ist abgrundtief und straff. Die Staffelung der Bühne gelingt sowohl in der Tiefe als auch in der Breite mit beeindruckender Stabilität.

Wer dennoch mit dem Gedanken spielt, den Essential III aufzuwerten, vielleicht mit einem hochwertigeren Tonabnehmersystem, der ist herzlich eingeladen: Das Gegengewicht lässt sich leicht und präzise an die meisten gängigen Tonabnehmer anpassen, die Antiskating-Vorrichtung mit dem Gewicht am Faden funktioniert ebenso zuverlässig. Der Essential III Phono ist also ein hervorragend klingender Einstieg mit reichlich Potential zum Upgrade, obwohl das erfahrungsgemäß nicht so bald sein muss.

Music Hall mmf-2.3

Der Music Hall mmf-2.3 ist der zweite im Bunde. Zusammen mit dem Pro-Ject Juke Box S2 Stereo Set von der vorangegangenen Seite und dem Pro-Ject Essential III stammt auch er aus dem gleichen Werk in Tschechien. Wie der Music Hall Vertrieb aber darlegt, wird der mmf-2.3 nach Vorgaben von Roy Hall (dem Namensgeber) produziert und vor allem in klanglicher Hinsicht optimiert.

Damit man auch beim günstigsten Plattenspieler aus dem Hause Music Hall möglichst schnell und unkompliziert in den ungetrübten Musikgenuss kommt, ist der mmf-2.3 bereits weitestgehend vormontiert. Da die Headshell fest im Tonarm integriert ist, sitzt auch das Tonabhnehmersystem schon an Ort und Stelle, wenn der mmf-2.3 ausgepackt wird. Die sensible Nadel ist dabei ebenso gegen mögliche Transportschäden geschützt, wie der Plattenteller. Der sitzt zwar schon auf seiner Lagerung, ein Keil aus Pappe sorgt allerdings für den notwendigen Abstand, damit er nicht aufsetzt.

Außerdem gibt es das bei Pro-Ject übliche Zubehör, wie eine einfache Tonarmwaage, eine Einstellschablone für das Tonabnehmersystem und sogar einen kleinen Innensechskantschlüssel. Dieser wird allerdings beim Music Hall mmf-2.3 nicht gebraucht. Was gebraucht wird, ist das kleine Gewicht am Faden zur Einstellung des Antiskating. Der montierte Tonarm ähnelt auf den ersten Blick dem des Essential III, bei näherem Hinsehen fällt aber die etwas geänderte Lagerung auf – auch das Tonarmrohr, dieses besteht nämlich aus Karbon. Karbon ist nicht nur leicht, es hat auch eine sehr geringe Neigung zu Eigenschwingungen und wird daher gern für Tonarme genutzt, allerdings werden die meist in deutlich teureren Plattenspielern eingesetzt.

Der Motor befindet sich hier unter dem Teller, um dort einen Subteller per Riemen anzutreiben, auf den dann wiederum der schwerere Metallteller gesetzt wird. Das Auflegen des Riemens auf den Subteller ist etwas einfacher als bei den Modellen mit fest integrierter Lauffläche. Das muss auch so sein, denn zum Abspielen von 78er Schelllackplatten muss der Riemen auf den anderen Pulley-Durchmesser umgelegt werden. Der Wechsel von 331/3 auf 45 Umdrehungen pro Minute geht zum Glück leichter, hierzu muss einfach nur die kleine Taste vorn auf dem Brett zweimal kurz gedrückt werden, eine blaue LED zeigt dann die entsprechende Geschwindigkeit an – erst blinkend, bis der Plattenteller seine Sollgeschwindigkeit erreicht hat. Wird der Taster länger gedrückt, stoppt der Motor.

Der Zusammenbau gestaltet sich wegen der guten Vormontage recht einfach, wobei das Justieren des Gewichts etwas Fingerspitzengefühl erfordert, da die Null-Markierung einen recht großen Abstand zum Gegengewicht und damit zur Skala hat, zumindest wenn der Arm mit dem vormontierten System in der Waage steht. Die Anzeige auf der Skala ist dann sehr zuverlässig. Die für das Tonabnehmersystem geforderten zwei Gramm sind schnell und mit nur minimaler Toleranz eingestellt. Auch die Antiskating-Vorrichtung zeigt bei der angegebenen Einstellung die ideale Wirkung.

Der Klang mit dem Music Hall Spirit gelabelten Tonabnehmer ist erstaunlich gut, es handelt sich wieder um ein Produkt aus der großen Palette von Audio-Technica, obwohl es nirgends Informationen darüber gibt, um welches genau. Das ist angesichts des Ergebnisses aber auch nebensächlich, zumal sich der mmf-2.3 diesbezüglich problemlos aufrüsten lässt. Dazu besteht jedoch vorerst kein Anlass; der Tiefbass ist sehr präsent und raumfüllend, Mittelhochton- und Hochtonbereich sind daneben fein differenziert, ohne bissig zu werden. Die räumliche Abbildung der Musik ist auch hier nahezu greifbar und löst sich komplett von den Lautsprechern. Mit dieser Vorstellung erwirbt der mmf-2.3 gerade auch im Vergleich zum aufgerufenen Preis zurecht den Klangtipp.

Elac Miracord 50

Mit Elac haben wir einen weiteren alten Bekannten aus der Vinyl-Szene der 70er Jahre, der Miracord 50 deckt in der Produktkette den Einsteigerbereich ab. Vom Design macht er schon einiges her, die Zarge sieht auf den ersten Blick nach gebürstetem Metall aus, entpuppt sich aber bei näherem Hinsehen als entsprechend kaschierte Holz-Konstruktion. Obenauf ist der Miracord 50 mit schwarzem Hochglanzlack versehen, der den hochwertigen Eindruck noch verstärkt. Mit dem AT91 kommt wieder eines der beliebten Tonabnehmersysteme von Audio-Technica zum Einsatz – und zwar ebenfalls eines aus der oberen Schublade. Der Tonarm erlaubt eine exakte Justierung, wobei die Abweichungen sich ebenfalls im Rahmen von zehn Prozent hakten. Übernimmt man die Einstellung des Gewichts auch wieder für die Antiskating-Vorrichtung, hat der Tonabnehmer ideale Arbeitsbedingungen.

Klanglich kann dieses Ensemble mit den ähnlich zusammengestellten Konkurrenten locker mithalten. Es lässt sich kein gravierender Unterschied zum AT95 oder anderen auf gleichem Niveau spielenden Abnehmern feststellen. Auch die Kombination aus Miracord 50 und AT91 macht ihre Sache sehr gut und stellt die Bühne zum Greifen nah in den Raum.

Rega Planar 1 Plus

Der Rega Planar 1 Plus entsprecht exakt dem Rega Planar 1, den wir zusammen mit dem Fono Mini A2d V2 bestellt hatten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Planar 1 Plus das Kästchen schon eingebaut hat, zumindest teilweise. Er ist mit einem integrierten Vorverstärker aufgerüstet, lässt sich damit dann auch an die AUX-Buchsen des Receivers anschließen. Vom Aufbau ist der Spieler natürlich ebenso unkompliziert wie sein Kollege, allerdings mit den gleichen Einschränkungen; man sollte sich mit dem mitgelieferten Tonabnehmer zufrieden geben, da sich weder die Auflagekraft noch die Antiskating-Vorrichtung auf andere Systeme justieren lassen. Zwar könnte man unter Zuhilfenahme einer Tonarmwaage die Auflagekraft anpassen, das geht allerdings nur in Richtung »leichter«, da auf der anderen Seite der Festanschlag passend fürs Rega Carbon System die Bewegung einschränkt.

Allerdings muss man im Grunde auch nichts verändern, der Planar 1 Plus spielt schon in der Grundausstattung und -einstellung höchst musikalisch auf. Dabei ist er in Rekordzeit spielbereit aufgebaut, eben weil nichts eingestellt werden muss. Ein Hingucker ist der puristische Plattenspieler allemal.

Audio-Technica AT-LPW50PB

Der Audio-Technica AT-LPW50PB macht mit seiner schwarzen Hochglanz-Zarge und dem Carbon-Tonarm schon optisch einiges her. Der Eindruck bestätigt sich, weil das Tonarm-Rohr tatsächlich aus resonanzarmem Carbon gefertigt wurde.

Wie immer bei Audio-Technica ist auch der AT-LPW50PB schnell montiert. Bei der Justage der Auflagekraft und der Antiskating-Vorrichtung konnten wir zwar eine Abweichung von gut 10 Prozent messen, das ist jedoch im Rahmen des Üblichen. Nach der Korrektur der beiden Werte ging es dann auch schon an den Klangtest, denn die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf. Der solide Drehknopf vorne links wählt die Geschwindigkeit aus und startet gleichzeitig den Teller.

Montiert ist selbstredend ein hauseigener Tonabnehmer, der AT-VM95E, um genau zu sein. Dieses Schmuckstück liefert ein tolles Klangbild, das sich mindestens auf dem Niveau des Ortofon M2 Red bewegt. Die Aufnahme eines Life-Konzerts von Christy Moore wird derart räumlich reproduziert, dass man Durst auf ein Guiness verspürt.

Getrübt wird dieser schöne Moment in einer leisen Pause: Der Motor gibt ein leises, aber doch hörbares »Klack-Klack« von sich. Ich fühle mich unmittelbar an den AT-LPW30TK erinnert, der das gleiche Problem hatte. Schade – Audio-Technica sollte dieses Problem dringend in den Griff bekommen, denn das schmälert des Potential des AT-LPW50PB enorm.

Thorens TD 201

Trotz der Namensähnlichkeit handelt es sich beim Thorens TD 201 nicht um eine rein analoge Variante des TD 202, sondern eher um den kleinen Bruder. Die Basis ist zwar auch hochglänzend schwarz lackiert, aber deutlich schmaler. Die Montage gelingt ebenso problemlos wie beim großen Bruder. Es ist der gleiche Tonarm montiert, allerdings ein billigeres Tonabnehmersystem. Das benötigt dann auch eine höhere Auflagekraft, die mit einer ebenfalls höheren Antiskating-Einstellung einhergeht. Lässt sich das Auflagegewicht noch ganz passabel und auch genau einstellen, stößt die Antiskating-Vorrichtung schon an ihre Grenzen. Alles in allem könnte der TD 201 einen besseren Tonabnehmer vertragen, bzw. einen, der besser mit dem Tonarm harmoniert. Das ist zwar ohne weiteres möglich, sprengt allerdings wohl das Budget, was zur Erstausrüstung zur Verfügung stand.

Audio-Technica AT-LPW30TK

Der Audio Technica AT-LPW30TK rundet das Preisgefüge nach unten ab: Man bekommt für etwas mehr als 200 Euro einen schön gemachten Brettspieler, der obendrein mit einem Tonabnehmer ausgestattet ist, der selbst in manch teurerem Gerät nicht zu finden ist. Für den Preis ist der AT-LPW30TK außerdem gut verarbeitet, nur die Montage der Haube ist ohne Fingerklemmer kaum zu bewerkstelligen. Im Betrieb macht sogleich der Motor von sich zu hören – und zwar so laut wie bislang noch kein anderer im Test. Ob das bei diesem Modell generell so ist oder der Serienstreuung geschuldet ist, werden wir recherchieren. Wenn das der Fall ist, kann es sich durchaus lohnen, den AT-LPW30TK zu erstehen, man sollte nur genauer hinhören. Ohne das Problem mit dem Motorgeräusch klingt der Audio Technica dank des sehr guten Tonabnehmers mehr als passabel.

So haben wir getestet

Die (klang-)entscheidenden Funktionen eines Plattenspielers arbeiten rein mechanisch. Für den Transport bis zu Ihnen nach Hause ist das Gerät so weit wie möglich und so wenig wie nötig in seine Einzelteile zerlegt und für einen sicheren Transport gut gepolstert einzeln verpackt.

Die Kunst besteht nun darin, die Einzelteile möglichst sorgfältig auszupacken, um sie dann richtig zusammenzusetzen, sodass am Ende nicht nur ein funktionierender, sondern ein gut funktionierender Plattenspieler da steht. Hinzu kommt, dass eine akkurate Erstmontage einen enormen Einfluss auf den Klang hat.

Der Aufbau eines Platten­spielers erfordert Geduld

Daher sollte man sich insbesondere für die Montage und Justierung des Ensembles aus Tonabnehmer und Tonarm ausreichend Zeit nehmen, jedenfalls ist das keine Sache, die man »mal eben« macht. Schon an dieser Stelle war uns wichtig, herauszustellen, wie gut das Gerät für die Erstmontage vorbereitet ist und wie hilfreich sich die Anleitung des Herstellers erweist.

Jedem Testgerät liegt übrigens ein sogenannter Puck bei, der wird auf die Achse des Plattentellers gesteckt, wenn eine Single abgespielt werden soll. Singles haben ein größeres Loch als LPs, früher war dort der sogenannte Stern eingesetzt, der meistens ohnehin schnell verloren ging und so sind die Hersteller dazu übergegangen, den Puck mit auszuliefern. Der geht allerdings mitunter ebenso schnell verloren.

Bei der anschließenden Einstellung von Gegengewicht und Antiskating-Vorrichtung war es interessant herauszufinden, wie nah die Herstellerangaben am Optimum sind und wie zuverlässig die angebrachten Markierungen und Skalen dabei funktionieren.

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Plattenspieler Test: Test Equipment
Die Messplatte des Deutschen HiFi Instituts, eine Tonarmwaage und eine Single gehören zum Test-Equipment.
Plattenspieler Test: Justieren1
Die Auflagekraft der Nadel wird mit Hilfe der Skala am Gegengewicht eingestellt, kontrolliert haben wir mit der Tonarmwaage.
Plattenspieler Test: Justieren2
Unter anderem zur Kontrolle der korrekten Antiskating-Einstellung kommt die dhfi-Messplatte zum Einsatz.

Die Einstellungen wurden mit Hilfe der dhfi Messplatte und einer Tonarmwaage überprüft und – wo möglich und nötig – optimiert, leider existiert das Deutsche HiFi Institut schon seit über 20 Jahren nicht mehr, und die von mir verwendete Messplatte ist seit dem vergriffen. Die Kollegen des Magazins Image Hifi haben sich daher, und wegen der steigenden Nachfrage entschieden, kurzerhand eine neue, eigene Messplatte aufzulegen, die »Image HiFi Test Record – Vinyl Essentials« ist nach wie vor erhältlich, zudem mit deutscher und englischer Dokumentation versehen und kann Ihnen eine große Hilfe bei der Einmessung und Optimierung Ihres Plattenspielers sowie der gesamten Stereoanlage sein.

Da wir auch einige Plattenspieler im Test hatten, bei denen der Tonarm sich automatisch zum Einlaufbereich der Platte, und am Schluss wieder in Ruhestellung zurück begibt, musste zum Testen noch eine Single her: Anfang der 80-er wurde in winziger Auflage die Single mit dem »Auenland-Lied« von Kalla Wefel produziert. In quietschgelbem, selbst gezeichnetem Papier-Cover sollte der Erlös die Musikkneipe namens Auenland in dem kleinen Örtchen Sülfeld unterstützen. Das gute Stück kam uns zum Testen gerade recht.

Ein gutes Zusammenspiel zwischen Tonabnehmer und Tonarm ist eine der Grundvoraussetzungen für ein gutes Klangergebnis, optimal wird es dann mit einer korrekten Einstellung der Auflagekraft und der Antiskating-Vorrichtung. Damit kommen wir zum wichtigsten Testkriterium: dem Klang.

Der Klangtest war für uns natürlich das spannendste Kriterium, konnten wir doch Schallplatte auf Schallplatte anspielen, Stück um Stück Quervergleiche anstellen, Stärken und Schwächen der getesteten Kombinationen aus Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer-System heraushören.

Die wichtigsten Fragen

Welcher ist der beste Plattenspieler?

Der beste Plattenspieler mit digitaler Schnittstelle für die meisten ist der Sonoro Platinum. Mit seinem hervorragenden Klang, seiner spielerisch einfachen Montage und seiner tonarmen Höhenverstellbarkeit hat er uns voll und ganz überzeugt. Der beste analoge Plattenspieler ist für uns der Yamaha TT-S303. Er ist hochwertig verarbeitet und überzeugt mit seiner hervorragenden Klangqualität.

Wie funktioniert ein Plattenspieler?

Am Tonabnehmer des Schallplattenspielers befindet sich eine sehr feine Nadel. Dreht sich die Schallplatte, tastet die Nadel die Rillen der Schallplatte ab. Dadurch entstehen horizontale und vertikale Schwingungen, die dann in elektrische Signale umgewandelt werden.

Welche Antriebsarten gibt es bei Plattenspielern?

Im Großen und Ganzen haben sich zwei Antriebsarten durchgesetzt: Der Riemenantrieb, der zwar ein wenig träge beim An- und Ausschalten reagiert, dafür aber recht gut gegen Motorvibrationen abschirmt und der Direktantrieb, bei dem sich der Motor auf der Achse des Plattentellers befindet. Der Direktantrieb ist technisch anspruchsvoller und in der Regel teurer.

Was sind die Vorteile eines Plattenspielers mit digitaler Schnittstelle?

Plattenspieler mit digitaler Schnittstelle haben zwei große Vorteile: Zum einen kann man damit alte Vinyl-Schätze digitalisieren, zum anderen haben sie oft auch eine Bluetooth- oder WLAN-Schnittstelle. So kann man seine Lieblingsplatte durchs ganze Haus streamen.

Wie schnell dreht sich eine Schallplatte?

Langspielplatten (LPs) drehen sich mit 33 1⁄3 Umdrehungen pro Minute, Singles kommen auf eine Rotationsgeschwindigkeit von 45 Umdrehungen pro Minute. Alte Schellackplatten benötigen 78 Umdrehungen pro Minute, für die wird allerdings auch eine spezielle Nadel fällig.

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