In Wintersportgebieten oder auf abseits gelegenen Straßen, die nicht regelmäßig geräumt werden, reichen Winterreifen oft nicht aus: Dann sind Schneeketten der einzige Ausweg, um doch noch ans Ziel zu kommen.
Bitte Winterreifen aufziehen! Hier geht’s zum passenden Test der besten Akku-Schlagschrauber.
Wir haben 17 Schneeketten für Sie getestet und verraten Ihnen unter anderem, worauf Sie beim Kauf und der Montage achten müssen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Weissenfels SUV Clack&Go

Mit der Weissenfels Clack&Go kann die nächste verschneite Passstraße gerne kommen: Denn diese Schneekette lässt sich dank einer ausgeklügelten Technik mit automatischem Spannsystem super einfach anlegen. Nach maximal zwei Minuten ist die Montage in unserem Test beendet. Auch die Verarbeitung und der selbstzentrierende Mechanismus gefallen. Die besteht aus 13 Millimeter starken Kettengliedern. Zum Einsatz kommt ein gehärteter Gütestahl. Die Glieder sind an den Außenkanten so gearbeitet, dass keine Verletzungsgefahr besteht. Das Besondere ist, dass das Weissenfels-System über zwei separate automatische Spannungsvorrichtungen verfügt. Auch preislich kann es punkten.
RUD Compact Easytop V

Mit der RUD Compact Easytop V hat man in einer kompakten Tragetasche eine zuverlässige Schneekette überall im Kofferraum dabei. Die Montage ist im Test schnell erledigt, die Felgen werden zuverlässig geschützt und das Nachspannen übernimmt die Easytop V ebenfalls in Eigenregie. So kann der nächste Schneesturm kommen.
Pewag Snox SUV

Die Pewag Snox SUV kommt ohne klassischen Verschluss aus und wird mit einem Gummizug über den Reifen gezogen. Die Montage gelingt selbst ohne Übung sehr schnell, auch das Abnehmen der Kette ist eine Sache weniger Sekunden. Zusätzlicher Vorteil: Die Schneekette zieht sich von alleine fest und zentriert sich automatisch.
Ottinger Selfy PKW + SUV
Grundsolide ohne nennenswerte Schwächen meistert die Ottinger Selfy PKW + SUV ihre Arbeit. Sie ist unkompliziert in der Handhabung und der Montage, stabil und wird mit Handschulen und Bodenschutz geliefert. Ein Plus ist die automatische Spannrolle, ein manuelles Nachspannen ist somit nicht erforderlich.
König Easy-Fit SUV 247

Schneller und einfacher als mit der König Easy-Fit SUV 247 kann man keine Schneekette im Test aufziehen. Der Mechanismus ist so clever, dass nach 20 Sekunden alles erledigt ist. Ein zweites Aussteigen aus dem PKW ist nicht erforderlich, und manuelles Nachspannen kann man sich ebenfalls sparen.
Vergleichstabelle

- Extrem einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Automatische Spannungsvorrichtung
- Perfekte Zentrierung
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Sehr guter Felgenschutz
- Automatische Spannrolle
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden

- Sehr schnell montiert und demontiert
- Gute Verarbeitung
- Spannt und zentriert sich automatisch
- Auto muss kurz bewegt werfen
- Etwas Kraftaufwand erforderlich

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Sehr guter Felgenschutz
- Automatische Spannrolle
- Standmontage
- Handschuhe und Bodenschutz
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden

- Extrem schnell montiert
- Stabil verarbeitet
- Kein Hantieren hinter dem Auto
- Standmontage
- Kein Nachspannen nötig

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Felgenschutz
- Automatische Spannrolle
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Primär für Stadtfahrten und befestigte Straßen konzipiert

- Montage und Demontage erfolgen komplett von vorne
- Hochwertige Verarbeitung
- Ausgeklügeltes System
- Kein Nachspannen erforderlich
- Leuchtelemente
- Sehr teuer
- Befestigung an Radmutter erforderlich
- Evtl. Einstellen der Schneekettenabmessungen erforderlich

- Recht einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Standmontage
- Für unbefestigte Straßen geeignet
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Kein Felgenschutz
- Keine automatische Spannfunktion

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Felgenschutz
- Auto muss zur fertigen Montage bewegt werden
- Kein automatisches Spannsystem

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Felgenschutz
- Automatische Spannrolle
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Primär für Stadtfahrten und befestigte Straßen konzipiert

- Montage und Demontage erfolgen komplett von vorne
- Hochwertige Verarbeitung
- Ausgeklügeltes System
- Kein Nachspannen erforderlich
- Sehr teuer
- Befestigung an Radmutter erforderlich
- Evtl. Einstellen der Schneekettenabmessungen erforderlich

- Einfache Montage
- Gut verarbeitet
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Kein Felgenschutz
- Keine automatische Spannfunktion

- Extrem schnell montiert und demontiert
- Standmontage
- Kein Nachspannen nötig
- Nur für moderate Winterverhältnise geeignet
- Adapter muss sich an Felge befestigen lassen
- Teuer

- Einfache Montage und Demontage
- Robuste Verarbeitung
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Kein Felgenschutz
- Keine automatische Spannfunktion

- Standmontage
- Preiswert
- Recht robust verarbeitet
- Montage etwas fummelig, Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Schlechte Anleitung
- Kein Felgenschutz
- Keine automatische Spannfunktion

- Preiswert
- Kompakte Box
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Ketten verkuddeln sich leicht
- Sehr dünne Ketten, nur für leichte Autos zu gebrauchen
- Keine automatische Spannfunktion
- Keine deutsche Anleitung

- Preiswert
- Kompakte Box
- Standmontage
- Schneekette muss hinter dem Reifen hochgezogen werden
- Ketten verkuddeln sich leicht
- Sehr dünne Ketten, nur für leichte Autos zu gebrauchen
- Keine automatische Spannfunktion
- Keine deutsche Anleitung
Sicher bei Eisglätte: Schneeketten im Test
Schneeketten haben eine lange Geschichte. Bereits im August 1904 erhielt der US-Amerikaner Harry D. Weed eine Patenturkunde für die Anfahrtshilfen. Weed hatte jedoch nicht an einer Lösung für Schnee getüftelt, sondern wollte das Vorwärtskommen auf matschigem und lockerem Untergrund erleichtern. Am Funktionsprinzip hat sich über all die Jahre nicht viel geändert.
So funktionieren Schneeketten
Selbst die besten Winterreifen bringen auf verschneitem oder eisigem Grund bei Steigungen fast nichts. Die Räder drehen durch. Schneeketten erhöhen die Haftung und verbessern die Traktion. Denn kantige Kettenglieder, die meistens aus scharfkantigem Stahl bestehen, bohren sich in den Schnee oder das Eis. Das Gewicht des Fahrzeugs erhöht den Anpressdruck, ein Durchdrehen der Räder ist nahezu unmöglich.

Das Prinzip ist ähnlich wie bei Spikes, die sich unter die Winterschuhe schnallen lassen. Auch sie sorgen dafür, dass sich der Grip merklich verbessert.
Wann braucht man Schneeketten?
Schneeketten sollte man als Autofahrer in Deutschland spätestens montieren, wenn das Verkehrszeichen 268 darauf hinweist. Es ist ein rundes Schild mit blauem Hintergrund, das einen schwarz-weißen Reifen mit Schneeketten zeigt. Jetzt müssen Schneeketten aufgezogen werden, auch wenn man dies persönlich für überflüssig oder übertrieben hält. Ansonsten droht ein Bußgeld in Höhe von 20 Euro. Verbindlich ist die Schneekettenpflicht für alle mehrspurigen Kraftfahrzeuge und somit auch für PKW mit Allrad-Antrieb.
Achten Sie auf Verkehrszeichen 268

Selbst wenn keine Schneekettenpflicht vorgeschrieben ist, kann es diverse Situationen geben, in denen man lediglich mit Winterreifen nicht mehr weiterkommt. Das gilt für deutsche Mittelgebirge und für alpines Terrain wie in Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Frankreich. Wer hier im Winter unterwegs ist, sollte deshalb sicherheitshalber immer Schneeketten dabei haben.
In Österreich schreibt der Gesetzgeber sogar vor, dass zwischen dem 1. November und dem 15. März Schneeketten im Fahrzeug mitzuführen sind.
Welche Arten von Schneeketten gibt es?
Unterschieden werden vollwertige Schneeketten und Anfahrhilfen. Letztere bedecken jeweils nur einen kleinen Teil der Lauffläche des Reifens und bestehen häufig lediglich aus Kunststoffträgern mit Spikes. Anfahrhilfen eignen sich nur im Notfall, etwa wenn man sein Auto festgefahren hat. Ihre Montage ist simpel, da sie nur um den Reifen gelegt und mit Gurten an der Felge befestigt werden.

Nur vollwertige Schneeketten erfüllen die Schneekettenpflicht. Deshalb verzichten wir in unserem Test auf Anfahrhilfen, sogenannte Schneesocken oder Haftspray.
Fast alle modernen Schneeketten sind eine Mischung aus Antriebs- und Spurkette. So profitiert der Fahrer einerseits von deutlich mehr Traktion, andererseits aber auch von erhöhter Spurtreue, um das Auto besser handhaben zu können. Bei den Montagesystemen wiederum unterscheidet man zwischen Seilketten, Ringautomatikketten und Schnellmontageketten.
Zum Anlegen von Seilketten muss das Fahrzeug nicht bewegt werden. Das Kettennetz ist nämlich an einem Stahlseil befestigt, das zu einem Ring verschlossen wird. Bei der Montage wird das geöffnete Stahlseil von hinten um den Reifen gelegt und oben verschlossen. Hierzu ist jedoch etwas Platz im Radkasten erforderlich. Schmutzige Hände bleiben hierbei meistens nicht aus.

Ringketten sind geschlossen, das Kettennetz, das am Ring hängt, lässt sich lediglich auseinanderziehen. Der Ring wird von außen über den Reifen gelegt und positioniert. Damit die Schneekette den Reifen komplett umgibt, muss das Auto meistens ein wenig nach vorne oder hinten bewegt werden. Enge Radkästen sind bei diesem System kein Problem.

Mit am teuersten sind Schnellmontage- bzw. Komfortketten. Eine Option besteht darin, mittels spinnenförmiger Spannarme die Schneekette von vorne über den Reifen zu ziehen und eine Schiene an einer Radmutter zu fixieren. Dazu muss ein spezieller Sicherungsstift auf eine Radmutter geschraubt werden. Die Montage ist einfach, das Auto muss aber ebenfalls ein kleines Stück bewegt werden.
Unterschieden werden außerdem automatisch nachspannende Schneeketten und solche, bei denen man selbst Hand anlegen muss. Letztere müssen sicherheitshalber nach einigen Metern nachgespannt werden, damit sie optimal am Reifen sitzen. Denn sonst besteht die Gefahr, dass entweder der Reifen oder der Radkasten beschädigt wird.
Wie werden Schneeketten montiert?
Vor der Frage, wie Schneeketten montiert werden, muss man darüber nachdenken, wo diese montiert werden. Da im Normalfall zwei Schneeketten genügen, zieht man diese über die Räder der Antriebsachse. Fronttriebler werden folglich vorne, Hecktriebler hinten bestückt. Bei Allradfahrzeugen sollte man die Ketten generell an den Vorderreifen befestigen, falls der Hersteller nicht explizit eine anderslautende Empfehlung ausspricht.

Jetzt kann das Fahrzeug bergab besser gelenkt und gebremst werden. Um ein Ausbrechen des Hecks zu verhindern, ist es jedoch ratsam, ein zweites Paar Schneeketten für hinten dabei zu haben.
Vor der Fahrt in den Urlaub sollte man sich unbedingt mit der Bedienungsanleitung der Schneeketten vertraut machen und diese zu Hause schon mal aufziehen. Bei dichtem Schneetreiben, Kälte und Dunkelheit ist es ratsam, die einzelnen Schritte bereits zu kennen.
Montage unbedingt zu Hause üben
Die Art der Montage ist abhängig vom Typ der Schneekette, die wir weiter oben vorgestellt haben. Es ist empfehlenswert, Handschuhe mitzuführen. Ein Blick auf YouTube ist sinnvoll, um sich visuell diverse Videos über das Anlegen von Schneeketten anzuschauen.
So fahren Sie mit Schneeketten
Wichtig: Montieren Sie Schneeketten bereits, wenn abzusehen ist, dass die Witterungsverhältnisse immer extremer werden. Auf der Straße sollte idealerweise bereits etwas Schnee liegen. Kürzere Strecken von zwei bis drei Kilometern können Sie mit Schneeketten auch auf Asphalt fahren, ohne den Reifen oder den Ketten einen Schaden zuzufügen. Die Höchstgeschwindigkeit beim Fahren mit Schneeketten ist auf 50 Stundenkilometer limitiert.

Das Traktionsverhalten ist an der Achse ohne Schneekette schlechter als an der, an der sich die Fahrhilfe befindet. Achten Sie beispielsweise darauf, dass das Heck des Autos leicht ausbrechen kann.
Mit Schneeketten darf man höchstens 50km/h fahren!
Elektronische Stabilitätsprogramme wie ESP oder die Antischlupfregelung ASR werden an Fahrzeugen mit Schneeketten in der Regel deaktiviert. Werfen Sie hierzu aber unbedingt einen Blick in das Bordbuch und informieren Sie sich über die Angaben des Herstellers.
Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Ganz wichtig: Die Schneeketten müssen zu ihrem Fahrzeug und den aufgezogenen Winterreifen passen. Schauen Sie hierzu in den Fahrzeugschein und auf den Reifen selbst. Der dreiteilige Code wie beispielsweise 205/60 R15 gibt die Reifenbreite in Millimetern (205), den Wert der Flankenhöhe zur Reifenbreite in Prozent (60) sowie den Reifentyp mit Felgendurchmesser (Radialreifen, 15 Zoll) an. Ihre neue Schneekette muss genau diesen Parametern entsprechen. Versichern Sie sich zudem, dass die Schneekette für Ihren Fahrzeugtyp geeignet ist (PKW, SUV, Transporter, Wohnmobil).
Nehmen Sie sicherheitshalber auch noch mal die Bedienungsanleitung zur Hand: Es kann vorkommen, dass bestimmte Reifendimensionen nur mit speziellen Schneeketten mit dünnen Gliedern in die Radkästen passen.
Eine wichtige Rolle spielt zudem die Art des Montagesystems. Sollten Sie Schneeketten nur für den Notfall mitnehmen wollen, so genügt Ihnen normalerweise eine Seilkette, die ab etwa 50 Euro zu haben ist. Für komfortablere Modelle mit einer Nachspann-Automatik müssen Sie 20 bis 30 Euro mehr ausgeben.
Ringketten kosten mindestens 120 Euro und eignen sich für Autos mit wenig Platz im Radkasten. Am einfachsten zu handeln sind Komfort-Schneeketten, für die man jedoch mindestens 150 Euro berappen muss. Damit Alufelgen nicht zerkratzt werden, sollten Sie auf einen passenden Felgenschutz achten.
Falls Sie mit dem Kauf noch zögern: Schneeketten kann man auch ausleihen, der ADAC etwa ist hierfür ein passender Ansprechpartner.
Testsieger: Weissenfels SUV Clack&Go
Das beste Gesamtpaket im Test, allerdings nur mit minimalem Vorsprung in Nuancen auf die Konkurrenz, bietet die Schneekette Weissenfels SUV Clack&Go. Speziell die Montage ist hier super unkompliziert.

Auch wenn unser Modell den Zusatz »SUV« im Namen trägt, so können Besitzer anderer Fahrzeugtypen aufatmen. Weissenfels bietet das System für verschiedene Modellsegmente an. Zu den Besonderheiten der Schneekette gehören die automatische Spannung und Zentrierung.

Handschuhe und Anleitung
Die Kette besteht aus 13 Millimeter starken Kettengliedern. Zum Einsatz kommt ein gehärteter Gütestahl. Die Glieder sind an den Außenkanten so gearbeitet, dass keine Verletzungsgefahr besteht. Das Herausnehmen aus der kleinen Transporttasche gelingt mühelos, die beiden Ringketten sind weder miteinander noch in sich verheddert. Mitgeliefert werden zwei große Folienhandschuhe, die sich weit über den Arm ziehen lassen. Man kennt diese Modelle vom Tierarzt, der sie etwa zur »Inspektion« bei Kühen anzieht. Die Finger sind so groß dimensioniert, dass man locker einen Winterhandschuh darunter tragen kann.
YouTube-Video sehr zu empfehlen
Die Bedienungsanleitung erklärt die Montage der Schneeketten Schritt für Schritt in Zeichnungen. Der sehr klein abgedruckte Text gibt hingegen lediglich allgemeine Tipps zum Umgang mit Schneeketten. Letztendlich klappt die Montage hiermit aber problemlos. Wer noch nie eine Kette installiert hat, sollte sich zur Sicherheit das 53 Sekunden lange Video von Weissenfels anschauen, das auf der Firmen-Homepage und auf YouTube alle noch offenen Fragen umgehend beantwortet.

Montage
Die SUV Clack&Go ist schneller montiert, als man sich das als Laie zunächst vorstellt, der Name ist hier wirklich Programm. Zunächst breitet man eine Schneekette sauber vor sich aus und sorgt dafür, dass alle einzelnen Glieder exakt liegen. Jetzt zieht man die Kette hinter den Reifen, hebt die beiden Enden dann nach oben etwas vor den Reifen und hakt diese ineinander. Dies gelingt ohne nennenswerten Kraftaufwand.
Nun muss die Schneekette ein wenig zurechtgezupft werden. Sie wird oben und seitlich über den Reifen in Richtung Felge gezogen. Und damit biegen wir bei der Montage auch schon auf die Zielgerade ein. Im vorletzten Schritt muss man oben und unten jeweils einen orangen Haken in den jeweiligen Schnellspanner einklicken.
Montagefehler sind ausgeschlossen
Das Besondere ist, dass das Weissenfels-System über zwei separate automatische Spannungsvorrichtungen verfügt. Es genügt, an den beiden orangefarbenen Einheiten den schwarzen Hebel auf »Go« umzulegen. Schon spannt sich die Kette in Eigenregie, und das gesamte Prozedere ist erledigt. Fehler sind ausgeschlossen, da die optimale Spannung vorgegeben ist. Selbst wenn man sich Zeit lässt, braucht man für eine Schneekette nicht länger als zwei Minuten.


Ist das Spannen der Kette erfolgt, kann man auch schon ins Auto einsteigen und losfahren. Ein Nachspannen ist nicht erforderlich, wobei es natürlich immer ratsam ist, nach einer kürzeren Strecke noch mal zu checken, ob die Ketten tatsächlich perfekt sitzen.
Die SUV Clack&Go besitzt keinen speziellen Felgenschutz. Allerdings heben die beiden Schnellspanner die Ketten minimal von Reifen und Felge ab, sodass hier eigentlich keine Gefahr besteht, etwas zu beschädigen.
Demontage
Genau so schnell und simpel, wie das Anlegen der Schneeketten gelingt, klappt auch deren Demontage. Die Schnellspanner werden geöffnet, die Spannung der Kette lässt nach und die beiden Haken lassen sich spielend einfach entfernen.
Jetzt kann man die Kettenglieder neben bzw. leicht hinter den Reifen schieben und den Ring öffnen. Die Schneekette lässt sich nun seitlich herausziehen. Im Test mussten wir das Auto noch leicht nach vorne bzw. hinten bewegen, um den Reifen von der Schneekette zu rollen.

Das Einpacken in die kleine Tragetasche klappt zum Glück auf Anhieb. Dazu wird der Ring zusammengelegt und mit Kettengliedern in die Tasche geschoben. Die meisten Zelt- und Schlafsackbesitzer würden sich wünschen, dass sie ihr Equipment so schnell verstauen können.
Fazit
Die Weissenfels SUV Clack&Go unterscheidet sich nicht elementar von ihren Mitbewerbern, punktet aber durch ihren sehr guten Preis für weniger als 100 Euro. Uns gefällt zudem der doppelte automatische Spannmechanismus besonders gut, der uns das Leben während der Montage extrem einfach gemacht hat. Wenn es unter extremen Wetterbedingungen hart auf hart kommt, weiß man ein solches Detail zu schätzen.
Zudem punktet die stabile Schneekette durch die Standmontage und die sehr gelungene automatische Zentrierung. Im Gegensatz zu anderen Schneeketten mussten wir bei ihr nicht herumzerren, bis diese optimal auf Reifen und Felge platziert war.
Weissenfels SUV Clack&Go im Testspiegel
Bislang hat noch keine andere Redaktion die Weissenfels SUV Clack&Go getestet. Wenn sich das ändert, tragen wir die Ergebnisse hier für Sie nach.
Alternativen
Unsere Alternativen sind allesamt empfehlenswert, bei der Montage gibt es zum Teil deutliche Unterschiede.
Auch gut: RUD Compact Easytop V
Ebenfalls optimalen Felgenschutz und eine einfache Montage mit automatischer Spannvorrichtung bietet die RUD Compact Easytop V, die im mittleren Preissegment angesiedelt ist. Sie kombiniert Elemente der Weissenfels Clack&Go und der Ottinger Selfy.

Das optimale Einsatzgebiet der Easytop V sind laut Hersteller Fahrzeuge mit Frontantrieb, aber auch für Heckantriebler ist die Schneekette geeignet. Auf Schnee und Eis soll die RUD Compact gleichermaßen gut abschneiden. Verwendet werden zwölf Millimeter starke Kettenglieder.

Die beiliegende Anleitung erklärt und illustriert jeden einzelnen Schritt detailliert in Wort und Bild. So kann bei der Montage nichts schiefgehen.
Das Prozedere ist simpel. Die offene Kette wird hinten um das Rad herumgeführt – jetzt packt man beide Ringenden und zieht diese oben auf die Reifenlauffläche. Die beiden Verschlussteile werden ineinander eingehängt. Der geschlossene Seilring wird nun gleichmäßig über den Reifen nach vorne gezogen.
Das Endglied der Außenkette schnappt man sich und hakt es in den farbigen Haken ein. Jetzt geht es noch an den Feinschliff und darum, die Kette ein wenig hin- und herzuschieben, bis der Seilring in der Mitte der Reifenflanke zum Liegen kommt.


Im finalen Schritt wird das Stahlseil der Spannvorrichtung herausgezogen und in den orangen Haken eingehängt. Der Hebel der Spannvorrichtung muss nach unten gedrückt werden, bis er einrastet. Dadurch wird das Stahlseil automatisch gespannt. Nach dem Anfahren ist ein Nachspannen der RUD Compact Easytop V nicht mehr erforderlich.
Die Montage ist auch beim ersten Versuch nach maximal fünf Minuten erledigt. Blaue Kunststoffelemente, durch die die Kette läuft, sorgen dafür, dass Berührungen mit der Felge ohne Kratzer ausgehen.

Das Abnehmen der Schneekette gelingt noch schneller als die Montage. Das Stahlseil der Spannvorrichtung wird ausgehängt, ebenso wird das Endglied der Außenkette ausgehakt. Nun kann das komplette Laufnetz der Kette über die Lauffläche des Reifens gezogen werden. Am einfachsten ist es, das Auto jetzt einen Meter nach vorne zu fahren, dann liegt die Kette frei und lässt sich in der Transporttasche verstauen.
Die RUD Compact Easytop V hat keine Schwachstelle: Sie ist schnell montiert, stabil, schützt die Felgen, spannt sich automatisch und verschwindet ebenso flott wieder in ihrer Tasche.
Blitzschnell montiert: Pewag Snox SUV
Die Pewag Snox SUV ist eine innovative Schneekette: Denn sie wird von vorne über den Reifen aufgezogen und ist wirklich blitzschnell montiert. Möglich macht dies eine Art Gummizug. Das Material erinnert stark an einen Expander, mit dem man beispielsweise die Dachbox auf dem Fahrzeug vor versehentlichem Öffnen sichert.

Diese Kette ist für SUVs empfohlen und entfaltet ihr volles Leistungsvermögen auf befestigten Straßen. Holt man die Pewag-Kette aus der Softbox heraus, so fällt einem gleich ihre Besonderheit auf: Sie verzichtet auf klassische Verschlussteile. Vielmehr sind die einzelnen Kettenglieder an einem roten Gummizug miteinander verbunden.


Bevor man die Snox SUV aufzieht, muss man lediglich darauf achten, dass der silberne kleine Metallriegel im blauen Kunststoffverschluss eingerastet ist. Dies wird an einem grünen PKW-Symbol sichtbar. Anschließend zieht man das Gummiband auseinander und legt die rote Box oben über den Reifen. Diese muss an der Reifeninnenseite platziert werden. Ganz zarte Frauenhände bekommen hier möglicherweise ein Problem, weil die Kraft fehlt.

Unten zieht man den Gummi-Expander so weit wie möglich in Richtung Straße. Jetzt muss man kurz ins Auto steigen und den Wagen langsam eine viertel Raddrehung nach vorne oder nach hinten rollen lassen. Nun kann man den Ring vollständig auf die Reifeninnenseite ziehen.
Ein Nachspannen der Kette ist nicht erforderlich, diese spannt und zentriert sich vollautomatisch. Im Test haben wir diese nur noch minimal hin- und hergeschoben, damit sie perfekt passt. Sogar im ersten Versuch haben wir nicht mehr als zwei Minuten benötigt, um die Snox SUV auf einen Reifen zu ziehen.

Für die Demontage sollte man das Fahrzeug so anhalten, dass der blaue Verschluss am Reifen oben ist. Ein Druck auf den roten Taster genügt, und schon lässt sich der Metallbügel herausziehen. Mit einem kräftigen Ruck zieht man den Gummiring hinter dem Reifen nach vorne. Um die Kette endgültig frei zu legen und verstauen zu können, muss der Wagen wieder ein kleines Stück bewegt werden.

Im Test gelang die Demontage blitzschnell. Bei Amazon weisen vereinzelt Käufer der Pewag Snox SUV darauf hin, dass sie die Schneekette nicht mehr vom Reifen bekamen und den Gummizug mit einem Seitenschneider durchtrennen mussten. Wir haben die Pewag drei Mal montiert und wieder demontiert, es gab keinerlei Probleme. Deshalb können wir das innovative Kettensystem sehr empfehlen. Hinzu kommt eine recht ausführliche Anleitung mit Text und anschaulichen Bildern.
Perfekter Felgenschutz: Ottinger Selfy PKW + SUV
Als selbstspannende Standmontagekette ist die Ottinger Selfy PKW + SUV eine sehr gute Empfehlung. Sie eignet sich sowohl für Stahl- als auch Aluminiumfelgen.
Geliefert werden die Ketten in einer kompakten, stabilen Plastikbox. Beide Ketten lassen sich problemlos herausnehmen, ohne dass sich einzelne Glieder verheddern. Ausgelegt ist die Selfy für front- und heckangetriebene Fahrzeuge von der Klein- bis zur Oberklasse. Das Drahtseil ist mit Kunststoff ummantelt. Zum Lieferumfang gehören wasserabweisende Montagehandschuhe und eine Folie zum Auslegen. Praktisch: Die Handschuhe verfügen über einen langen Schafft, um nicht nur die Hände, sondern auch die Arme und die Kleidung vor Schmutz zu schützen.

Mitgeliefert wird eine ausführliche Anleitung, welche die einzelnen Schritte in Text und Bild erklärt. Zunächst muss man die 12 Millimeter starken Kettenglieder sauber ordnen und die Schneekette hinter den Reifen schieben, das rote Ende muss dabei links liegen. Wie man es von anderen vergleichbaren Modellen gewohnt ist werden die beiden Kettenseiten von hinten über den Reifen gezogen und über den Sicherheitsverschluss eingehängt. Hierzu wird ein Ende des Stahlseils in ein offenes Metallstück eingehängt.
Das Prozedere erfordert ein wenig Übung und Kraft, dabei muss man zunächst aufpassen, dass sich die Kette nicht unter den Reifen zieht. Der geschlossene Stahlseilring wird gleichmäßig hinter den Reifen geschoben, die Außenkette muss in gleichmäßigen Abständen auf dem Reifen aufliegen. Ist diese Arbeit erledigt, zieht man die gelbe Verschlusskette aus der Spannrolle und legt sie in den Schnappverschluss ein.

Mehr ist auch nicht zu tun. Die Ottinger Selfy PKW + SUV ist selbstspannend. Das bedeutet, man kann losfahren und muss nicht mehr anhalten, um sich um die bestmögliche Spannung zu kümmern. Große gelbe Kunststoffteile, in denen die Ketten zusammenlaufen, verhindern effektiv ein Verkratzen der Felgen. Das Kettennetz besteht aus D-Profil-Eiskanten-Greifgliedern aus OSS-Stahl, die sich auch für starke Steigungen und Gefälle eignen sollen.

Auch die Demontage ist schnell erledigt. Hierzu sollte das Fahrzeug so stehen, dass sich der Schnappverschluss am tiefsten Punkt der Felge befindet. Jetzt muss man nur die Verschlusskette herausnehmen, die Kette unter bzw. hinter dem Rad entfernen und den Stahlseilring nach vorne über den Reifen ziehen. Zarte Frauenhände tun sich hierbei möglicherweise ein bisschen schwer.
Insgesamt punktet die Ottinger Selfy PKW + SUV durch ihre solide Verarbeitung und die unkomplizierte Montage. Außerdem können beide Verschleißzonen bzw. Kettenseiten genutzt werden, wodurch sich die Lebens- und Nutzungsdauer erhöht.
Top Handling: König Easy Fit SUV 247
Schon unter normalen winterlichen Verhältnissen haben wir gemerkt: Das Anlegen einer Schneekette ist eine schmutzige und zum Teil nervige Angelegenheit. Wenn jetzt noch Kälte, Wind und starker Schneefall hinzukommen hört der Spaß endgültig auf. In diesem Fall ist man froh, die König Easy Fit SUV 247 im Kofferraum liegen zu haben.

Denn diese Kette, die wahrlich nicht gerade günstig ist, wird weitgehend von vorne montiert und macht es größtenteils überflüssig, dass man hinter dem Reifen hantieren muss. Die König-Kette hat eine Kettengliederstärke von 10 Millimetern und kann in einem Stopp montiert werden, ohne das Auto zu bewegen. Konstruktionsbedingt fällt dieses System deutlich größer aus als das der meisten Mitbewerber. Die schwarze Tasche ist jedoch flach und kann beispielsweise problemlos im Kofferraum-Unterboden transportiert werden.

Das Erklärvideo zur Easy Fit SUV 247 dauert mit Intro, Montage und Demontage gerade mal 1:23 Minuten, und hier wird alles gezeigt, ohne beim Schnitt Zeit einzusparen. Der Hersteller verspricht, dass die Installation in 12 Sekunden gelingt. Und selbst wenn diese beim ersten Versuch 30 oder 60 Sekunden dauert, ist dies ein Top-Ergebnis. Im ersten Schritt nimmt man die beiden Enden des starren Bogens und öffnet diesen. Die Enden werden durch ein dünnes Gummiband verbunden.
Jetzt wird der Bogen um den Reifen gelegt und hinter diesen geschoben. An der vorderen Aluminium-Laufschiene befindet sich ein Pedal, das man ausklappen muss. Ein Tritt nach unten, bis es einrastet, und schon ist die Schneekette fertig montiert. Um das Pedal nach unten zu befördern, benötigt man ein wenig Kraft. Dieser Vorgang dient dazu, den Spannvorgang zu aktivieren. Länger als 25 Sekunden haben wir im Erstversuch für den kompletten Vorgang nicht benötigt.

Jetzt muss man nur noch losfahren, und die König-Kette schmiegt sich sauber an den Reifen. Der Mechanismus wirkt sehr stabil und durchdacht. Auch im Schneesturm sollte man hier schnell fertig sein – mit der Montage, nicht mit den Nerven,
Zum Abnehmen der Kette muss man lediglich die beiden roten Knöpfe auf der Aluschiene drücken. Die Sicherheitsarretierung entriegelt sich und die Kette wird locker und lässt sich entfernen.

Die große schwarze Tasche hat die Anleitung innen aufgedruckt und dient auch als Unterlage, um sich vor Matsch und Schmutz zu schützen. Auch wenn die König Easy Fit SUV 247 zu den teureren Schneeketten gehört: Der Mechanismus ist genial und verdient absolut eine Empfehlung.
Außerdem getestet
Pewag Brenta-C 4x4
Als Alternative zur Pewag Snox SUV empfehlen wir Ihnen die Brenta-C 4×4 von Pewag. Diese ist ebenfalls für den Allradeinsatz konzipiert und wurde besonders verstärkt. Allerdings eignet sich die Brenta-C 4×4 auch für unbefestigte Straßen. Sie müssen sich also entscheiden: Reicht die Snox SUV aus, die primär für befestigte Straßen gedacht ist, sich aber etwas einfacher montieren lässt, oder sollte es lieber die Brenta-C 4×4 sein, die bessere Traktion auch neben festen Pisten bietet, dafür aber ohne den praktischen Gummizug auskommt.
Pfiffig: Die Bedienungsanleitung mit großen Erklärbildern ist auf Kunststoff gedruckt – das Material erinnert an eine sehr stabile Plastiktüte. So kann die Anleitung auch im Schnee neben dem Reifen liegen, ohne aufzuweichen. In der Plastikbox werden zudem dünne Folienhandschuhe mitgeliefert.
Der geöffnete Stahlseilring wird hinten um das Rad herumgeführt und dann geschlossen. Anschließend werden die Kettenglieder nach vorne gezogen. Das rote, kurze Kettenglied wird im gegenüberliegenden Haken eingehakt.
Jetzt wird der Ring hinter dem Reifen platziert. Vorne wird das Kettenende durch Metallösen geführt und händisch verspannt. Das alles ist kein Hexenwerk und nach einem Blick in die Anleitung problemlos machbar. Das Hantieren hinter dem schmutzigen Reifen ist nicht Jedermanns Sache, aber mit die gängigste Montageart.
Pewag verzichtet bei der Brenta-C 4×4 auf einen Felgenschutz und eine automatische Kettenspannung. Abgesehen davon ist diese robuste Schneekette absolut empfehlenswert.
Pewag Servo SUV
Dass eine gute Schneekette nicht die Welt kosten muss, beweist die Pewag Servo SUV. Sie ist für weniger als 100 Euro erhältlich und verfügt über alle wichtigen Features für eine stressfreie Montage.
Der Hersteller nennt als optimales Einsatzgebiet Städte und befestigte Straßen. Wer also zu Touren ins dicht verschneite Gelände oder auf waghalsige Bergetappen aufbrechen will, sollte sich nach einer Alternative umschauen.
Die Kette mit 13 Millimeter starken Kettengliedern ist speziell für den Einsatz mit SUVs konzipiert. Sie ist entsprechend robust, verfügt über eine automatische Abspannung mit Servo-Technologie und hat einen Felgenschutz. Vorteil: Das Fahrzeug muss zur Fertigstellung der Montage nicht bewegt werden.
Auch bei der Pewag legt man die beiden ummantelten Drahtbügel erst mal auf den Boden und sortiert die Kettenglieder. Dann werden die beiden Teile von hinten über den Reifen gezogen – unbedingt Handschuhe anziehen, das ist nämlich immer eine schmutzige Angelegenheit. Oberhalb des Reifens wird der Drahtbogen geschlossen.
Jetzt kommt das übliche Prozedere: Die Kettenglieder werden nach vorne gezogen, der Drahtring muss präzise hinter der Felge montiert werden. Hat man alles ordentlich zurechtgezupft, wird der rote Haken in das letzte rote Kettenglied eingehängt. Nun genügt ein Griff zum dunkelgrauen Servo. Indem man den roten Schiebeschalter auf die »drive«-Position bewegt, spannt sich die Kette von alleine. Fertig!
Zur Demontage wird der Schiebeschalter auf »open« umgestellt und die Spannung lässt nach. Jetzt kann man die Pewag-Kette wieder »zurückbauen«. Nachdem der Drahtring geöffnet ist, muss man das Fahrzeug noch minimal bewegen, damit die Kette wieder komplett freigelegt wird. Das Einpacken in die schwarze Softbox gelingt mühelos.
Die Pewag Servo SUV ist preiswert, einfach bedienbar und spannt die Kette in Eigenregie. Deshalb haben wir hier nichts zu meckern!
RUD RUDmatic Classic
Als klassische Komfort-Bügelkette muss man zur Montage der RUDmatic Classic nicht im Radkasten hantieren, wofür es deutliche Pluspunkte gibt. RUD zufolge eignet sich dieses Modell ideal für Heck- und Frontantrieb sowie für Fahrzeuge mit engem Radkasten. Die Kettenglieder sind 14 Millimeter stark, viel Wert wurde bei der Classic auf den Felgenschutz gelegt.
Weil diese Kette aus einem festen Federstahlbügel besteht, lässt sie sich nicht ganz so kompakt verstauen. Die Tragetasche fällt entsprechend etwas höher aus, ist dafür aber super flach und benötigt im Kofferraum kaum Platz. Neben Handschuhen wird auch eine ausführliche Bedienungsanleitung mit Bildern und Text mitgeliefert.
Zunächst wird die Kette an den farbigen Ringenden genommen und wie ein Basketballkorb sauber entfaltet. Anschließend zieht man den Ring so weit wie möglich auseinander und schiebt ihn über den Reifen, bis die Außenkette in der Mitte der äußeren Reifenflanke liegt. Final muss der Ring hinter der Reifenlauffläche zusammenfedern. Nachdem die Kettenglieder gleichmäßig angeordnet wurden, muss man das Auto minimal für eine viertel Radumdrehung bewegen. In den letzten Schritten zieht man die Spannkette von hinten nach vorne durch die Lochplatte, rastet sie ein und führt sie durch die Durchziehösen, ehe man sie in der Außenkette einhängt.
Laut Hersteller sollte man die Spannung der Kette beim nächsten Halt checken, normalerweise erübrigt sich ein Nachspannen. Damit können wir die RUDmatic Classic ebenfalls empfehlen. Sie ist solide konstruiert und schnell montiert, zudem verdient der Felgenschutz aus Kunststoff seinen Namen.
Pewag Servo
Die Pewag Servo ist nahezu das identische Pendant zur Pewag Servo SUV. Konzeptionell ist diese Schneekette aber ein wenig anders ausgelegt. Sie ist für frontgetriebene Fahrzeuge mit hoher Motorleistung entwickelt, eignet sich jedoch laut Hersteller wie die SUV-Version optimal für Stadtfahrten und befestigte Straßen und damit weniger für hochalpine Einsätze unter winterlichen Extrembedingungen.
Mit 12 Millimetern fallen die Kettenglieder der Pewag Servo minimal dünner aus als bei der Pewag Servo SUV (13 Millimeter). Abgesehen davon gibt es bezüglich der Montage keinen Unterschied. Die beiden Kettenringe werden über den Reifen gezogen und verbunden. Herzstück ist auch bei der etwas günstigeren Pewag Servo die Servo-Ratsche, welche die Kette automatisch spannt.
Das Fahrzeug muss während der Montage nicht bewegt werden, die Felgen sind ebenso ordentlich geschützt. Ob Sie zur Pewag Servo oder zur Pewag Servo SUV greifen entscheidet letztendlich das Fahrzeug, mit dem Sie im Winter unterwegs sind. Die Pewag Servo wird in einer Plastikbox geliefert.
König K-Summit XXL
Wer sich schon für die König Easy Fit SUV 247 interessiert hat: Mit der K-Summit XXL bietet König eine Alternative an, die sich komplett von vorne montieren lässt und ein umständliches Hantieren hinter dem Reifen verhindert. Für rund 400 Euro ist die K-Summit XXL aber noch mal einen Hunderter teurer. Nicht nur dieser Aspekt sorgt dafür, dass wir die König Easy-Fit SUV 247 bevorzugen. Hier gefällt uns das Handling einfach besser.
Was sofort auffällt: Material- und Verarbeitungsqualität der Ketten passen! Die ist so hoch wie der Preis. Auch die Bedienungsanleitung ist sehr ausführlich. Zum Einsatz kommen Kunststoff-Traktionsplatten aus speziellem Spritzguss mit Hartmetall-Kettenstegen und Spike-Elementen. Die geschweißten Kettenstege aus Stahl sollen für besseren Grip auf Eis und Schnee sorgen. Die beweglichen Arme der Schneekette ermöglichen eine platzsparende Aufbewahrung in der mitgelieferten Tasche.
Das Prinzip der K-Summit XXL: Sie wird von vorne um den Reifen gelegt. Dazu werden die vier Arme geöffnet, die beiden oberen Plastikplaketten müssen auf der Reifenschulter aufliegen, die unteren werden minimal unter den Reifen geschoben. Hier ist halt wenig Spiel, weil dieser logischerweise die Erde berührt.
Jetzt kommt der besondere Clou: Die Kette wird am Reifen befestigt, indem sie durch einen Adapter am Kopf eines Radbolzens verschraubt wird. Mitgeliefert werden zwei Abstandshalter, damit der Adapter im korrekten Abstand zur Felge montiert werden kann. Die König-Lösung ist mit sechskantigen Radmuttern von 17 bis 24 Millimeter kompatibel. Denn der einzuschraubende Bolzen verfügt über Zähne, die sich durch Lösen einer Schraube auseinanderspreizen lassen, damit er über die Radmutter passt. Wir haben die Zähne im Test offenbar etwas zu weit geöffnet, denn die Felge war in der Öffnung, in der die Radmutter sitzt, anschließend leicht zerkratzt. Ärgerlich!
Zum Festschrauben liefert König den passenden K-Lock-Schlüssel mit. Dieser hat eine integrierte Drehmomentanzeige, damit die Schraube nicht zu fest oder zu schwach angezogen wird. Über ein Ratschensystem wird die komplette Schneekette anschließend gespannt. Ein späteres Nachspannen ist nicht erforderlich. Nach wenigen Metern sollte die K-Summit XXL sich automatisch komplett um den Reifen gelegt haben.
Hier hatten wir Probleme. Der Bereich der Schneekette, der am Boden nur ganz leicht an den Reifen herangedrückt werden konnte, zog sich auch nach einigen Metern nicht fest. Ein Blick in die Bedienungsanleitung schaffte Klarheit: König weist darauf hin, dass einige Reifengrößen ein Einstellen der Schneekettenabmessungen erfordern. Die Übersicht über alle kompatiblen Reifengrößen offenbarte: Für die von uns verwendeten Winterreifen 235/60R18 müssen vier Regulierungselemente der Kette entfernt werden. Ergebnis: Die K-Summit XXL zog sich nach dem Anfahren wie vorgesehen am Reifen fest.
Bei Amazon kritisieren Käufer, dass sich die Kette bei ihren Fahrzeugen nach wenigen hundert Metern gelöst habe. Möglicherweise war hier die Kette nicht korrekt auf die Reifengröße eingestellt.
Zum Lösen der Schneekette wird die Ratsche geöffnet. Vorsicht, uns sprang die K-Summit XXL mit ganz schöner Wucht entgegen. Anschließend wird der Bolzen von der Radmutter wieder abgeschraubt, das alles gelingt sehr zügig und problemlos.
Im direkten Vergleich der hochpreisigen Schneeketten gefällt uns das System der König Easy-Fit SUV 247 ein wenig besser, auch wenn man hier zur Montage ein klein wenig hinter den Reifen greifen muss. Aber das Aufziehen der Schneeketten gelingt noch schneller und noch unkomplizierter, das Verschrauben eines Radbolzens und das Anpassen der korrekten Schneekettenabmessungen kann man sich sparen. Falls Sie sich unsicher sind, welche der beiden Ketten eher Ihren Vorlieben entspricht: König hat auf seiner Internetseite anschauliche Montage-Videos beider Ketten hochgeladen.
Michelin Fast Grip
Michelin hat mit dem Modell Fast Grip eine ähnliche Schneekette wie die König K-Summit XXL im Sortiment: Für einen hohen Preis von knapp 420 Euro in unserer getesteten Reifengröße ist das allerdings eine sehr teure, dafür aber funktionale Lösung.
Die Fast Grip wurde Michelin zufolge speziell für Fahrzeug entwickelt, die als »nicht schneekettenfähig« gelten. Sie eignet sich vor allem für Autos mit wenig Freiraum am Radkasten. Das Prinzip der Fast Grip basiert ebenfalls auf einem Schnell-Befestigungssystem mit Universalmutter. Der Bolzen passt in Radlöcher mit einem Durchmesser zwischen 17 und 23 Millimeter und wird mit dem mitgeliefertem Inbus festgeschraubt.
Anschließend legt man die Schneekette bestehend aus verzinkten Stahlstäben und Polyurethanplatten um den Reifen. Im Bodenbereich muss man die Kette ein wenig außen um den Reifen herumführen, weil dieser ja auf der Straße aufliegt. Jetzt wird noch der schwarze Befestigungsbügel auf die Universalmutter aufgesetzt, ein Druck auf den Metallbügel genügt, und dieser rastet sauber ein.
Im finalen Schritt stellt man über ein kleines Rädchen die Befestigungsspannung ein und verriegelt die Schneekette über den gelben Handgriff. Hier ist etwas Kraft erforderlich. Hat man alles richtig gemacht, zieht sich die Fast Grip nach dem Anfahren automatisch fest. Bei unserem ersten Versuch war dies nicht der Fall, im zweiten Anlauf, nachdem wir die Kette im unteren Bereich des Reifens besser angepasst hatten, funktionierte alles.
Je nach Reifengröße müssen unter Umständen noch bis zu drei zusätzliche Spannclipse eingefügt bzw. ein Spannclips entfernt werden. In der Bedienungsanleitung listet Michelin alle Reifenkombinationen auf und klärt darüber auf, ob man bei den Spannclipsen Hand anlegen muss.
Die mitgelieferte Tasche dient auch als Schutzmatte für den Reifenwechsel im Schnee. Handschuhe gehören zum Set. Leuchtelemente sorgen dafür, dass die äußeren Blenden der Schneeketten im Dunkeln besser zu sehen sind. Die Demontage der Fast Grip klappte im Test mühelos. Hierzu wird einfach der gelbe Handgriff gelöst, anschließend kann man die Schneekette abziehen.
Die Fast Grip sind aufgrund der vergleichsweise dünnen Kettenglieder, die zudem nur einen recht schmalen zentrierten Bereich des Reifens abdecken, für Extrembedingungen wahrscheinlich nicht die allererste Wahl. In den meisten Schlechtwettersituationen sind sie jedoch ein zuverlässiger Helfer, der aufgrund des hohen Anschaffungspreises allerdings nur eine kleine Zielgruppe ansprechen dürfte.
Die König Easy-Fit SUV 247 erlauben ebenfalls eine unkomplizierte Montage von vorne, sind jedoch deutlich preiswerter.
RUD Compact Grip V
Die RUD Compact Grip V ist eine Standmontagekette mit Spurkreuz in Vierkant-Ausführung. Ihr Laufnetz ist wendbar, laut Hersteller eignet sich die Schneekette hervorragend für Frontantrieb, aber auch auf Heckantrieblern kann sie zum Einsatz kommen, wobei man dann mit Einbußen bei der Performance leben muss. Geliefert wird die RUD in einer leichten Stofftasche.
Die Bedienungsanleitung besteht lediglich aus Zeichnungen und verzichtet auf Text. Neueinsteiger sollten sich im Internet das Video des Herstellers anschauen, dann gelingt die Montage mühelos.
Nachdem man die geöffnete Ringkette hinter dem Reifen durchgezogen und diese geschlossen hat, werden die Kettenglieder in Position gebracht. Jetzt wird zunächst ein orangefarbener Haken in die Kette eingehängt, anschließend wird die Spannkette ebenfalls eingehängt und auf Spannung gebracht. Diese muss jetzt nur noch unter der außen verlaufenden Kette durchgeführt und final noch einmal eingehakt werden.
All dies gelingt ohne Schwierigkeiten. Leider fehlen ein Felgenschutz und eine automatische Spannvorrichtung. So muss man nach wenigen Metern noch einmal aussteigen und die Spannung kontrollieren bzw. erhöhen. Abgesehen von diesen beiden Defiziten können wir die RUD Compact Grip aufgrund der unkomplizierten Montage empfehlen.
RUD Comfort Centrax
Die RUD Comfort Centrax ist perfekt für alle geeignet, die nicht hinter dem Rad hantieren möchten und Wert auf maximalen Montagekomfort legen. Denn diese Kette wird von außen über den Reifen gezogen, auch das Bewegen des Fahrzeugs kann man sich sparen. So viel Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis, für die RUD-Kette werden rund 230 Euro fällig, was eine Menge Geld ist, wenn man die Schneeketten nur sporadisch benötigt.
Um die Kette unterwegs schnell nutzen zu können, muss man zunächst am besten schon zu Hause einen Metalladapter auf einen Radbolzen drehen. Das gelingt problemlos. Aber trotzdem ist Achtung angesagt: Ist der Durchmesser für die Radbolzen in der Felge zu knapp bemessen, kann es passieren, dass sich die Klemmhülse nicht aufschrauben lässt.
Sollte man unterwegs die Schneekette benötigen, so wird die Comfort Centrax einfach von vorne um den Reifen gelegt. Anschließend genügt es, das Zentriersystem am Adapter einzuhaken und das Handrad etwas anzuziehen. Das war schon alles! Wenige Meter nach dem Anfahren legt sich die Schneekette sauber um den Reifen und zieht sich fest. Die Demontage gelingt ebenfalls innerhalb weniger Sekunden, Handschuhe gehören zum Lieferumfang.
Also alles gut? Nicht ganz! Die RUD Comfort Centrax liegen nur recht zentral auf den Laufflächen auf. Zudem fallen die runden Kettenglieder sehr filigran aus. Das bedeutet: Diese Schneeketten eignen sich eher als Anfahrhilfe bei überschaubaren Schneeverhältnissen. Natürlich bieten sie mehr Traktion als nur die Winterreifen. Aber »richtige« Schneeketten, die den Reifen auch seitlich umgeben und stärkere Kettenglieder haben, sind vom Leistungsvermögen auf tief verschneiten Bergetappen deutlich überlegen.
So ist es eine persönliche Entscheidung: Wer allerhöchsten Wert auf blitzschnelle und einfache Montage legt und mit moderaten winterlichen Straßenverhältnissen rechnet, kann die RUD Comfort Centrax bedenkenlos kaufen, falls der hohe Anschaffungspreis nicht stört. Unter extremen Bedingungen stoßen diese Ketten allerdings recht schnell an ihre Grenzen.
Ottinger Speedspur
Die Ottinger Speedspur ist für schwerere Fahrzeuge wie SUV, Allradwagen, Wohnmobile oder leichtere LKW konzipiert. Schon wenn man die 17 Millimeter starken Kettenglieder in der Hand hält, merkt man, dass diese Schneeketten sehr massiv und stabil sind. Die Kette ist wendbar und damit beidseitig befahrbar. Montiert wird im Stand, das Fahrzeug muss dazu nicht bewegt werden.
Die Montage ist simpel. Beide Ringteile werden hinter dem Reifen durchgezogen, über den Reifen gelegt und verschlossen. Jetzt gilt es nur noch die Außenkette zu schließen und die Spannkette durch kräftiges Anziehen zu spannen. Im Vergleich zur Ottinger Selfy PKW + SUV muss nach dem Einlegen der gelben Verschlusskette in den Schnappverschluss und nach dem Spannvorgang noch ein Gummi-Expander in die Außenkette eingehakt werden.
Der Speedspur fehlt das automatische Spannsystem, deshalb muss hier möglicherweise noch mal manuell nachgespannt werden. Leider verzichtet Ottinger bei diesem Modell ebenfalls auf einen Felgenschutz. Transportiert wird die Kette in einer stabilen Plastikbox.
Bottari 68007
Bei der Bottari 68007 handelt es sich um ein Paar recht preiswerter Schneeketten für größere Fahrzeuge wie SUVs, Kleinbusse oder Transporter. Geliefert werden die beiden Ketten in einer handlichen Tragetasche.
Eine Anleitung liegt bei – allerdings nur auf Italienisch und Englisch. Der kurze deutsche Text gibt lediglich allgemeine Hinweise zum Fahren mit Schneeketten, die Übersetzung ist eine Katastrophe. Kostprobe: »Die Fahreigenschaften des Fahrzeuges varandem sich mit der Kette. Vermeiden Sie nach Moglichkeit bruskes Anfahren oder Bremsen.«
Zudem gibt es sieben kleine Schwarzweiß-Bilder. Wer noch nie eine Schneekette montiert hat, dürfte sich über einige erklärende Tipps freuen. Denn die Skizzen sind nicht eindeutig. Offen bleibt die Frage, welche Rolle das kleine rote Metallteil mit der Druckfeder spielt. Lösung: Hier muss das rote Kettenglied durchgefädelt werden. Leider lässt Bottari alle Kunden im Regen bzw. im Schnee stehen, die den italienischen oder englischen Text nicht verstehen.
Die Kettenglieder sind 16 Millimeter stark. Zur Montage wird die Kette halbkreisförmig hinter den Reifen gelegt und von hinten hochgezogen. Das Verschließen der beiden Enden des Drahtseils war bei der Bottari 68007 etwas mühsam. Hier war ein wenig Kraft erforderlich. Die Schneekette lag auch nicht sonderlich präzise an Felge und Reifen an. Stück für Stück mussten wir diese an die richtigen Stellen zerren.
Der Metallhaken mit Gummiummantelung wird an der gegenüberliegenden Seite in der Kette eingehängt. Das Spannen erfolgt manuell. Einen Felgenschutz hat die Schneekette nicht, beim Aufziehen muss man deshalb etwas aufpassen.
Insgesamt hat uns das Handling der Bottari 68007 nicht vollends überzeugt. Die Schneeketten sind preiswert, aber allein schon für die schlechte Anleitung gibt es einen Punkt Abzug.
Bottari Rapid T2
Die Bottari Rapid T2 sind sehr günstige Schneeketten und kosten gerade mal rund 35 Euro. Dass man hierfür nicht allzu viel erwarten kann, erkennt man schnell nach dem Öffnen der Transportbox. Die beiden Ketten sind ineinander verdreht, und hat man sie auseinanderbekommen, muss man die einzelnen Kettenglieder auch erst mal entknuddeln.
Das liegt an den mit 9 Millimetern dünnen Kettengliedern, die beinahe eher wie Spielzeug als wie Teile einer ausgewachsenen Schneekette aussehen. Eine Anleitung auf Deutsch sucht man vergeblich, Erklärtexte gibt es lediglich auf Englisch und Italienisch. Zur Orientierung sind jedoch neun Fotos mit den einzelnen Schritten abgebildet.
Die Bottari Rapid T2 wird halbkreisförmig hinter den Autoreifen gelegt, nach oben gezogen und geschlossen. Dazu wird das Ende eines Stahlseils in eine Metallöse eingehängt. Die Arbeit ist etwas fummelig. Bei Schneesturm und Minusgraden will man so eigentlich nicht hantieren.
Die Ketten werden vor der Felge verhakt, hierzu ist etwas Kraft erforderlich. Das Spannen erfolgt manuell. Eine detaillierte Beschreibung auf Deutsch wäre speziell für alle sinnvoll, die noch nie eine Schneekette montiert haben. So muss man doch erst mal ein wenig tüfteln, bis alles sitzt.
Wie einige Amazon-Kunden schreiben, sollte man die Bottari Rapid 2 nur für kleinere und leichtere Fahrzeuge nutzen. Bei schwereren Autos ist die Schneekette schon mehrfach nach wenigen Metern kaputtgegangen. Und auch auf den größeren Volvo-Reifen wirkt sie alles andere als vertrauenswürdig. Dazu kommt, dass sich die einzelnen Kettenglieder gerne verdrehen. Auch wenn die Ketten nicht viel kosten, haben sie für uns zu viele Schwächen.
Emi Sports KNS 140
Auch bei den Emi Sports KNS 140 handelt es sich um ein Paar günstige Schneeketten für rund 50 Euro. Der erste Frust kommt nach dem Öffnen der Plastikbox auf: Beide Ketten sind komplett ineinander verkuddelt, das Lösen des Gordischen Knotens ist schon zu Hause in der Garage nervig, unterwegs auf der Landstraße im Schneesturm kann man auf dieses Szenario erst recht verzichten.
Eine Bedienungsanleitung liegt zwar bei, allerdings sollte man Italienisch, Spanisch oder Englisch beherrschen, ansonsten bleiben nur die Bilder, um sich für die Montage optisch orientieren zu können. Die Kettenglieder der KNS 140 sind 9 Millimeter stark, erhältlich ist das Modell in zwölf unterschiedlichen Größen. Wir empfehlen es nur für kleinere und leichtere Fahrzeuge – auf einem schweren SUV erscheinen die dünnen Kettenglieder etwas unterdimensioniert.
Die Emi Sports KNS 140 erinnern sehr stark an die Bottari Rapid T2, die Montage ist identisch. Die zunächst geöffnete Kette wird hinter den Reifen gelegt, dort von hinten nach oben gezogen und oben geschlossen. Anschließend wird der Kettenring hinter den Reifen geschoben und an der richtigen Stelle platziert. Gerade bei großen Rädern ist es eine recht unangenehme und undankbare Aufgabe, hinter Reifen und Felge zu hantieren, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man sich hierbei schmutzig macht.
Vor der Felge werden die Ketten ineinander verhakt, das Spannen erfolgt manuell durch Muskelkraft. Prinzipiell ist das alles machbar, teurere Schneeketten bieten häufig jedoch mehr Komfort und sind wesentlich stabiler. Wenn überhaupt sollte man die Emi Sports KNS 140 nur auf Klein- oder bestenfalls Mittelklassewagen montieren. Dass sich die dünnen Kettenglieder gerne und schnell ineinander verdrehen und verhaken, damit muss man leben.
So haben wir getestet
Zentrales Kriterium bei unserem Test war, wie leicht, schnell und (un)kompliziert sich die Schneeketten montieren lassen. Gelingt dies auf Anhieb, muss man länger üben, benötigt man einen Helfer und werden die Felgen beschädigt? Zudem haben wir auf die Verarbeitung und die Materialqualität geachtet. Wichtig war zudem, wie viel Platz die Schneeketten im Fahrzeug benötigen und ob diese in einer speziellen Box oder einem Koffer geliefert werden.
Spezielle Fahrtests haben wir nicht durchgeführt. Für aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse hätten wir nämlich eine umfangreiche Testreihe im Hochgebirge realisieren müssen, da im Flachland und Mittelgebirge zum Testzeitpunkt kaum Schnee vorhanden war. Aufgezogen wurden die Schneeketten an den Rädern eines Volvo XC90 (235/60R18).
Die wichtigsten Fragen
Welche Schneeketten sind die besten?
Unser Favorit ist die Weissenfels Clack&Go, denn diese Schneekette lässt sich dank einer ausgeklügelten Technik mit automatischem Spannsystem super einfach anlegen. Nach maximal zwei Minuten war die Montage im Test beendet. Auch die Verarbeitung und der selbstzentrierende Mechanismus gefallen. Aber es gibt auch andere empfehlenswerte Modelle.
Welche Arten von Schneeketten gibt es?
Fast alle modernen Schneeketten sind eine Mischung aus Antriebs- und Spurkette. So profitiert der Fahrer einerseits von deutlich mehr Traktion, andererseits aber auch von erhöhter Spurtreue, um das Auto besser handhaben zu können. Bei den Montagesystemen wiederum unterscheidet man zwischen Seilketten, Ringautomatikketten und Schnellmontageketten. Neben vollwertigen Schneeketten gibt es noch Anfahrhilfen. Diese bedecken jeweils nur einen kleinen Teil der Lauffläche des Reifens und bestehen häufig lediglich aus Kunststoffträgern mit Spikes. Anfahrhilfen eignen sich nur im Notfall, etwa wenn man sein Auto festgefahren hat, und erfüllen daher auch nicht die Schneekettenpflicht.
Wann braucht man Schneeketten?
Schneeketten sollte man als Autofahrer in Deutschland spätestens montieren, wenn das Verkehrszeichen 268 darauf hinweist. Es ist ein rundes Schild mit blauem Hintergrund, das einen schwarz-weißen Reifen mit Schneeketten zeigt. Verbindlich ist die Schneekettenpflicht für alle mehrspurigen Kraftfahrzeuge und somit auch für PKW mit Allrad-Antrieb. Selbst wenn keine Schneekettenpflicht vorgeschrieben ist, kann es diverse Situationen geben, in denen man lediglich mit Winterreifen nicht mehr weiterkommt – vor allem in Mittelgebirgen und alpinem Terrain. Wer hier im Winter unterwegs ist, sollte deshalb sicherheitshalber immer Schneeketten dabei haben.
Auf welche Achse montiert man Schneeketten?
Da im Normalfall zwei Schneeketten genügen, zieht man diese über die Räder der Antriebsachse. Fronttriebler werden folglich vorne, Hecktriebler hinten bestückt. Bei Allradfahrzeugen sollte man die Ketten generell an den Vorderreifen befestigen, falls der Hersteller nicht explizit eine anderslautende Empfehlung ausspricht.