Es hat sich herumgesprochen. Das Garen von Gemüse oder Fleisch mit Temperaturen von 50 bis 85 Grad hat viele Vorteile: Der Eigengeschmack bleibt erhalten, das Gargut trocknet nicht aus, Mineralstoffe werden nicht ausgewaschen und Vitamine bleiben viel besser erhalten als beim Kochen mit hohen Temperaturen.
Als Methode der Wahl etabliert sich zur Zeit Sous Vide. Das ist Französisch und bedeutet »unter Vakuum«: Unter Luftabschluss werden Fleisch, Fisch oder Gemüse in einem Kunststoffbeutel bei relativ niedrigen Temperaturen von deutlich unter 100 Grad Celsius langsam gegart.
Nahrungsmittel müssen nämlich gar nicht kochen! Wer einmal zartes, saftiges Fleisch oder auch schmackhaftes, bissfestes Gemüse ausprobiert hat, wird diese Methode nicht mehr missen wollen.
Wir haben uns 33 Sous-Vide-Garer angeschaut, darunter 12 Töpfe und 21 Sticks. Bei Letzteren handelt es sich, einfach gesprochen, um Tauchsieder mit Zeit und Temperatursteuerung und Wasserumwälzung. Wir haben für die Sticks eine eigene Tabelle mit Empfehlungen aufgestellt.

Wie geht Sous-Vide-Garen?
Sous Vide ist der geläufige Begriff für Niedrigtemperatur-Garen zum schonenden Zubereiten und Erhalten von Vitaminen, Nährstoffen und Aromen. Dabei wird das Gargut niemals gekocht, sondern im Wasserbad mit Temperaturen zwischen 40 bis 85 Grad Celsius langsam gegart. Für Fleisch oder Fisch werden niedrigere Temperaturen benötigt (65 Grad), denn Eiweiß beginnt bei 40 Grad zu zerfallen (Denaturierung).
Sous-Vide-Garen bewahrt Vitamine, Nährstoffe und Aromen
Für Gemüse, speziell auch festes Wurzelgemüse, werden meistens höhere Temperaturen von 80 bis 85 Grad benötigt. Der Garvorgang ist in jedem Fall deutlich länger als beim Kochen oder Braten. Dafür bleiben dann aber auch sämtliche Aromen, Mineralien und Flüssigkeiten drin. So etwas wie ein trocken gebratenes Schnitzel kann es mit Sous Vide gar nicht geben.
Für Sous Vide muss das Gargut immer vakuumverpackt werden. Sie benötigen also ein Vakuumiergerät. Außerdem wird eine entsprechende Menge von Vakuumtüten benötigt, entweder von der Rolle oder als Einzelware.
Das Gargut wird immer zusammen mit Gewürz, Marinade etc. im Beutel verschweißt. In welchen Mengen, das legen Sie je nach Rezept selbst fest. Wichtig ist: das Gargut muss Berührung mit dem Wasser haben, sie sollten also nicht im Beutel stapeln.

Warum Sous Vide trotz dieses Vorbereitungsaufwands das Kochen vereinfacht? Weil man sich kaum noch Gedanken darüber machen muss, etwas zu unter- oder überkochen. Lassen Sie es einfach 20 Minuten länger im Wasserbad, wenn Sie sich nicht sicher sind. Es kann nichts zerkochen – schließlich kochen wir ja auch nicht, sondern garen.
Außerdem wird die Problematik der Kerntemperatur entschärft. Nehmen wir das Beispiel Hähnchenschenkel. Die Garen im Ofen bei einer Innentemperatur von 82 Grad am besten. Wie es mit der Temperatur bestellt ist sieht man vorm Ofen nur mit speziellen Braten-Thermometern. Bei Sous Vide kann man Geflügel bei niedrigeren Temperaturen garen, nämlich mit 63 bis 65 Grad.
Aber Vorsicht: Um Salmonellen abzutöten, muss Geflügelfleisch mindestens 10 Minuten auf 70 Grad erhitzt werden. Das kann man aber zum Beispiel auch durch scharfes Anbraten nach dem Garen erledigen. Das Anbraten sorgt darüber hinaus für Röstaromen – und nicht zuletzt eine schönere Optik. Das Auge isst ja schließlich mit.
Ist das Fleisch dicker, muss lediglich die Zeit verlängert werden: Während ein 1 Zentimeter dickes Stück Fleisch nur 20 Minuten gegart wird, muss ein 4 Zentimeter dickes Stück etwa 90 Minuten im Wasserbad bleiben.
Das Wichtigste ist eine gute Gartabelle
Sous Vide funktioniert anders als das gewohnte Kochen, deshalb benötigen Sie Gartabellen, in denen auf einen Blick die Garzeiten für Fleisch, Fisch, Obst und verschiedenes Gemüse nachgelesen werden können.

Die Hersteller haben hin und wieder kleine Tabellen in ihren Anleitungen, eine Seltenheit ist die Gartabelle auf einer separaten Karte.
Online finden Sie sehr gut aufbereitete Gartabellen, zum Beispiel bei Sous-Vide-Profi.
Sous-Vide-Topf oder -Stick?
Sous-Vide-Töpfe bzw. Tanks sind kleine Heizkessel mit einer Zeit- und Temperatursteuerung. Sie fassen in der Regel fünf bis sieben Liter. Zum Lieferumfang gehört immer ein Deckel sowie diverse Körbe oder Garguthalter aus Metall. Die braucht man, damit warmes Wasser zwischen den Vakuumbeuteln zirkulieren kann.
Das ist besonders wichtig, wenn der Tank keine Zirkulationspumpe hat – leider bei den meisten günstigen Sous-Vide-Garern der Fall. Hier befindet sich die Heizplatte in der Regel einfach unter dem Tank, wie bei einem Wasserkocher.

Der größte Vorteil von Tanks gegenüber Sticks: sie haben einen Deckel. Dadurch geht weniger Energie verloren und die Aufwärmzeiten sind kürzer.
Die Nachteile sehen wir in dem enormen Platzbedarf und der festgelegten Kapazität. Wenn Sie mit dem Stick eine Großproduktion starten wollen, nehmen Sie einfach einen größeren Topf. Manche Sticks können bis zu 20 Liter Wasser gleichmäßig auf Temperatur halten. Wir würden einem Stick diese Größenordnung allerdings nicht anvertrauen, das Gargut behindert schließlich die Wasserzirkulation.
Vorsicht: Verbrennungsgefahr
Wir waren selbst überrascht, wie warm manche Sous-Vide-Töpfe von außen werden. Dass bei 85 Grad Wassertemperatur die Deckel ganz schön heiß werden, ist ja klar. Allerdings erreichen auch die Transportgriffe und vor allem die Oberkanten der Behälter schnell mal 80 bis 90 Grad.
Wenn Sie an Garzeiten von 24 Stunden und mehr denken, steht ein mitunter sehr heißer Garer so lange in ihrer Küchenumgebung. Allerdings muss man einräumen, dass solch lange Garzeiten meist mit mittleren Temperaturen von 60 bis 70 Grad absolviert werden können, zum Beispiel bei Rücken- oder Bauchspeck. 85 Grad für 24 Stunden, das gibt es in den Rezepten eigentlich nicht, es ist ein theoretischer Fall.
Der beste Sous-Vide-Stick
Sticks sind, einfach gesprochen, moderne Tauchsieder mit genauer Zeit- und Temperatursteuerung. Nicht weniger wichtig ist die eingebaute Zirkulation, realisiert über einen kleinen Propeller oder ein Schaufelrad. Sei sorgt für gleichmäßig erwärmtes Wasser, an jeder Stelle im Topf, auch wenn Gargut darin liegt. Die Leistung des sogenannten Zirkulators wird oft als Pumpenleistung angegeben. Sie besagt, wie viel Liter Wasser pro Minute vom kleinen Propeller bewegt werden.
Eingebaute Zirkulation sorgt für gleichmäßig erwärmtes Wasser
Sticks haben gegenüber den Tanks einige Vorteile:
- Sie sind (oft) günstiger als Tanks
- Sie heizen Wasser so schnell auf wie ein teurer Tank mit Zirkulation
- Sie lassen sich einfach in der Küchenschublade verstauen
- Sie arbeiten mit vorhandenen Töpfen, Eimern etc. aus Ihrem Inventar
Der Nachteil von Sticks: Die Deckel passen nicht mehr auf Ihre Töpfe. Je nach Temperatur geht dadurch viel Energie verloren, der Stick muss ständig heizen. Wenn wir an die langen Garzeiten von bis zu 24 Stunden denken, ist das sehr viel Energie, die unnötigerweise verloren geht. Durch den fehlenden Deckel kann zudem bei langen Garzeiten der Wasserstand unter das Minimum-Level sinken, sodass sich der Stick abschaltet.
Mit Alufolie oder speziellen, an der Oberfläche schwimmenden Sous-Vide-Isolationskugeln, kann man diese Nachteile teilweise kompensieren.
Ein weiterer Nachteil von Sous-Vide-Sticks: Das Heizelement und die Temperatursensoren können mit der Zeit verkalken, wie das bei jedem Tauchsieder der Fall ist. Die Abdeckung des Heizelements kann aber bei allen Garsticks abgesteckt werden, um dem Kalk oder auch anderen Verschmutzungen zu Leibe zu rücken.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
KitchenBoss G310

Der KitchenBoss G310 macht alles richtig: Ein simples Touch-Bedienfeld, eine seitliche Countdown-Anzeige, eine kaum vorhandene Temperaturabweichung von nur 0,9 Grad und eine geniale Fixierklemme, aus der sich der Stick schnell herausnehmen lässt.
Klarstein Quickstick

Der Quickstick von Klarstein heizt Wasser nicht ganz so schnell auf, aber immer noch schnell genug (30 Minuten). Mit seinem robusten, augenscheinlich langlebigen Kunststoffpropeller wird das Wasserbad gleichmäßig erhitzt. Uns gefällt das hochauflösende Display und das Drehrad zum Einstellen von Zeit und Temperatur.
Unold 58915 Stick Time

Der Unold 58915 unterscheidet sich vom Klarstein nur durch ein anderes Design der Bedieneinheit. Der Sous-Vide-Stick ist meist ein wenig günstiger zu haben als das von Klarstein.
Die Sous-Vide-Sticks von Klarstein und Unold sind in den wesentlichen Teilen baugleich (Heizelement, Propeller, Display, Menüführung). Erwerben Sie einfach den Garer, der aktuell am günstigsten erscheint.
Severin SV 2450

Der Severin SV 2450 ist ein kompakter Stick in einem hochwertigen Gehäuse. Er heizt fünf Liter kaltes Wasser in 21 Minuten auf, so schnell war kein anderer Stick oder Topf. Der Severin bietet sich für niedrige Töpfe an, 15 Zentimeter Topfrand genügen.
Inkbird ISV-100W

Der Inkbird ISV-100W ist leicht zu bedienen und mit einem Klemm-Hebel einfach zu befestigen. Seine Spezialität ist, neben der überaus exakten Wassertemperatur, ein Untermenü mit Voreinstellungen zu Gemüse, Fleisch, verschiedenen Sorten, der Dicke sowie der gewünschten Konsistenz.
Vergleichstabelle

- Hochwertige Verarbeitung
- Feste, höhenverstellbare Fixierung
- Auch für flache Töpfe
- Simpel bedienbar
- Visuelle Anzeige der Zeitspanne
- Exakte Temperatur
- etwas lauter als G320, G330
- Kein On/Off, schaltet sich nicht selbst ab (1,6 Watt)

- Schnelles Erwärmen in 29 Minuten
- Einfache Bedienung
- Zeiteinstellung mit Drehrad
- Ausführliche Anleitung
- Geringe Temperaturabweichung 1 bis 2 Grad

- Schnelles Erwärmen in 30 Minuten
- Einfache Bedienung
- Zeiteinstellung mit Drehrad
- Spartanische Anleitung
- Geringe Temperaturabweichung 0 bis 3 Grad

- Schnelles Erwärmen in 21 Minuten
- Kompaktes Design für flache Töpfe
- Hochwertige Verarbeitung
- Einfache Bedienung
- Beim Aufheizen bis 10 Grad Abweichung
- Beim Soll 2 Grad Abweichung

- Fast unhörbar leise
- Exakte Temperatur, nur 0,1 Grad Differenz zur Sonde!
- Manuell simpel bedienbar
- Optionales Untermenü für Detail-Voreinstellungen: Fleisch/Gemüse, Typ, Dicke, Wunsch-Konsistenz
- Langsam beim Erwärmen
- App verbindet sich nicht: "not supported BLE device"
- Untermenü nur auf Englisch

- Feste, höhenverstellbare Fixierung, inkl. zweiter Klemme (Daumen-Zug)
- Simpel bedienbar
- Großes Touch-Bedienfeld in Farbe
- Exakte Temperatur
- App: Starten und Einstellen (Rezeptauswahl)
- Äußerst leise
- Registrieren bei Vesync notwendig
- Es werden keine Rezepte / Presets auf das Gerät gepusht

- Feste, höhenverstellbare Fixierung
- Simpel bedienbar
- Farb-Display zeigt Fleisch, Gemüse etc. an
- Exakte Temperatur, Abweichung 0,3 Grad
- Äußerst leise
- Eigene Presets sind nur kryptisch als "Stil 1-6" abgelegt, können nicht benannt werden

- Hochwertiges Gehäuse
- Schlankes Design
- Gute Bedieneinheit
- Fixierung für jede Topfhöhe
- Niedertemperatur 20-95 °C
- App-Fernsteuerung
- Temperaturabweichung: 2 Grad
- 1,8 Watt Standby-Verbrauch

- Hochwertiges Gehäuse
- Schlankes Design, leicht
- Gute Bedieneinheit
- Garzeitentabelle
- Geringe Temperaturabweichung: nur bis 1 Grad
- Kleine Knöpfe
- Unsicher fixiert mit Bügelklemme
- Langsames Aufheizen

- Hochwertiges Gehäuse
- Simple Bedienung
- Automatischer Stopp und (auch optischer) Alarm

- Hochwertiges Gehäuse
- Simple Bedienung
- App funktioniert nicht richtig
- MIN-Markierung nicht korrekt
- Man muss mehr Wasser einfüllen, als vorgegeben

- Zeitwahl mit Ring
- Sofortstart-Garvorgang
- Geringe Temperaturabweichung nur bis 1 Grad
- Stabiles Zubehör
- Sehr langsames Erwärmen in 45 Minuten
- Lautstärke der Ringeinstellung
- Temperaturabweichung bis 2 Grad

- Hochwertiges Bedienfeld mit Drehrad
- Gummiertes Gehäuse
- Für flache Töpfe
- Ausführliche Anleitung
- Sehr langsames Erwärmen in 43 Minuten
- Temperaturabweichung bis 2 Grad

- Propeller aus Metall
- Gute Bedienung mit Drehrad
- Langsames Erwärmen in 39 Minuten
- Spartanische Anleitung
- Geringe Temperaturabweichung: 2 bis 3 Grad

- Simpel bedienbar
- Grundloses Gepiepse
- Sehr lautes Motor-Geräusch
- Verschraubung nicht höhenverstellbar, braucht Topf >15 cm
- Erwärmt Wasser nicht gleichmäßig, 8-10 Grad Unterschied

- Gummiert
- Robust
- App-Fernsteuerung
- Kurze Aufheizzeit
- Extrem reaktionsträges Touch-Bedienfeld
- Klemme nur für hohe Töpfe
- Acryl-Propeller
Testsieger: KitchenBoss G310
Der KitchenBoss G310 ist der beste Sous-Vide-Stick für die meisten. Er ist einfach bedienbar, großartig verarbeitet und mit einem robusten Propeller versehen, der das Wasser zirkulieren lässt. Der Clou ist seine Fixierung am Topfrand: Sie bleibt am Rand, während man den Stick einfach mal schnell entfernen kann.

Der KitchenBoss G310 ist ein vergleichsweiser großer Stick, der ein Temperaturfeld von 40-90 Grad abdeckt. Damit ist von Joghurt im Glas bis hin zu Sous-Vide-Gemüse alles möglich. Der kleine Metallpropeller unter der Heizwendel sorgt für eine Zirkulation des Wassers. So hat es überall dieselbe Temperatur.

Der Stick ist hochwertig gebaut, aber mit fast 1,2 Kilogramm kein Leichtgewicht. Das Oberteil besteht aus lackiertem Kunststoff, die schwarze Touch-Fläche ist zum Bediener geneigt, abwaschbar und überzeugt durch eine großartige Bedienbarkeit. Die Eingabe reagiert zügig und eine seitliche Countdown-Anzeige zeigt die Restlaufzeit durch LED-Lichtpunkte optisch an. So können Sie aus der Ferne einschätzen, ob das Wasser bereits Temperatur hat oder nicht.
Der G310 verzichtet komplett auf Schnickschnack, hier stellt man die Zieltemperatur sowie die Laufzeit ein oder drückt einfach auf Start und los geht es. Eine WiFi-Schnittstelle für eine App gibt es keine.

Sehr gelungen ist die Fixierung am Topf: Sie besteht aus einer Schraubklemme und Rundhalterung für den Stick. Durch diese Trennung kann der Stick auch an sehr niedrigen Töpfen betrieben werden, sogar ab sieben Zentimeter Höhe. Ist die Klemme einmal fixiert, kann der Stick einfach herausgezogen werden, das ist schneller als während des Kochens an einer Klemmschraube herumzufummeln. Wenn der Stick ebenfalls fest verankert sein soll, kann das mit einer kleinen Klemmschraube erledigt werden.
Der KitchenBoss G310 hat die geringste Temperaturabweichung von nur 0,9 Grad im gesamten Topf! Wir haben das mit fünf Liter kaltem Wasser ausprobiert und während des Erwärmens immer wieder kontrolliert.
Der KitchenBoss gibt einen Piepton von sich, wenn die Wunschtemperatur erreicht ist und geht sofort in die Garzeit über. Jetzt läuft die eingestellte Zeit ab, während die Wunschtemperatur gehalten wird. Erhitzen kann sich der Stick außerhalb des Wasserbades nicht – ein Kontrollsensor erkennt, ob Wasser da ist oder nicht. Der sorgt dann auch für eine Abschaltung bei Erreichen des Mindestwasserstandes.
Nachteile
35 Minuten braucht der Stick zum Erwärmen auf 85 Grad. Das ist nicht Spitzenklasse, aber auch nicht schlecht. Nach dem Einsatz sollte man den Stecker ziehen, sonst gehen 1,6 Watt im Standby verloren. Im Vergleich zu anderen Modellen ist das Gewicht hoch, und kompakt ist der KitchenBoss auch nicht gerade.
KitchenBoss G310 im Testspiegel
Die Fachredakteurin Marie Holzke von testberichte.de hat den KitchenBoss G310 ebenfalls getestet:
Der Sous-Vide-Stick eignet sich für geräuscharmes und sicheres Niedrigtemperaturgaren. Sie können damit sämtliche Fleisch- und Gemüsearten besonders schonend, aromatisch und punktgenau zubereiten und benötigen kein zusätzliches Fett. Das rostfreie Edelstahlmaterial ist lebensmittelecht und BPA-frei. Zudem ist das Modell nach IPX7 Standard wasserdicht. Die Bedienung erfolgt über ein einfaches LED-Touch-Display. Sie wählen aus einem Temperaturbereich zwischen 40 und 90 Grad Celsius und regulieren den Timer auf die gewünschte Garzeit. Der bürstenlose 1.100 Watt Gleichstrommotor ist langlebig und solide. Die 360 Grad Wasserzirkulation bewältigt 16 Liter Durchlauf pro Minute, was mehreren Zutaten gleichzeitig gerecht wird. Nutzer kritisieren, dass die Umwälzpumpe nach Erreichen der Zieltemperatur ausschaltet. Diese wird je nach Entfernung vom Heizstab dadurch nicht immer gleichmäßig konstant gehalten, wie mit +/- 0,1 Grad Celsius Abweichung angegeben. Die Garergebnisse werden von der Mehrheit der Rezensionen jedoch als gelungen empfunden, sobald man etwas Übung hat. Ein Überhitzungsschutz und eine automatische Abschaltung sorgen für die nötige Sicherheit.
Alternativen
Wir sind überzeugt vom KitchenBoss G310, aber vielleicht bevorzugen Sie ein anderes Modell. Die folgenden sind ebenfalls empfehlenswert.
Ebenfalls empfehlenswert: Klarstein und Unold
Die Sticks von Klarstein und Unold können Sie gern als ein Produkt betrachten, denn die Sous-Vide-Garer sind in wesentlichen Bestandteilen – auch beim Display und der Menüführung – identisch. Vermutlich werden sie alle in einem Werk gebaut. Am besten, Sie entscheiden sich einfach nach dem Preis, denn qualitativ gibt es keine Unterschiede.
Klarstein und Unold heizen Wasser schnell auf und sind einfach bedienbar. Für unseren Test Wasser-Aufwärmen benötigten die Garer-Sticks 25 bis 30 Minuten (von 11 auf 85 Grad Celsius). Ihre robusten Kunststoffpropeller machen einen langlebigen Eindruck. Sollten hier einmal irgendwelche Verschmutzungen festsitzen, so können die Abdeckungen der Heizelemente für Reinigungszwecke abgeschoben werden – und zwar ohne Werkzeug.

Sehr gut sind bei uns die hochauflösenden Displays angekommen. Sie zeigen alle relevanten Daten wie Garzeit-Timer, aktuelle Temperatur des Wassers und die Zieltemperatur gleichzeitig an. Wenn die Wunschtemperatur erreicht ist, ertönt ein Piepton und die Garzeit zählt herunter.

Die Bedienfelder sind mit Touch-Tasten ausgerüstet, darunter befinden sich bei diesen Sticks jeweils ein Drehrad zum Einstellen der Zeit und der Temperatur. Mit dem Rad geht das zügiger als mit Tasten.
Bei Klarstein und Unold können Sie Temperaturen bis zu 95 Grad einstellen. Während des Aufwärmens und nach Erreichen der Wunschtemperatur haben wir nur geringe Temperaturabweichungen von null bis vier Grad festgestellt – ein sehr gutes Ergebnis.
Bei allen drei Modellen kann man Garzeiten bis zu 60 Stunden einstellen, genauer gesagt 59 Stunden und 59 Minuten.
Gegen den Klarstein Quickstick spricht wenig, es sei denn, Sie legen auf eine ausführliche Anleitung mit Rezepten und Gartabelle großen Wert. Das bietet Klarstein nämlich nicht. Der Unold ist beim Vergleich der Anleitungen eine rühmliche Ausnahme: Das mehrsprachige Büchlein ist ausführlich und glänzt mit einigen Rezeptideen, natürlich in Deutsch.
Kompakt und schnell: Severin SV 2450
Der Severin SV 2450 gehört zu den hochwertigen Sticks im Test. Er besteht in erster Linie aus Aluminium und Stahlblech. Lediglich der Clip und die obere Kappe, in welcher Display und Bedienfeld sitzen, besteht aus Kunststoff. Der Severin ist für seine kompakte Größe relativ schwer, das macht aber seine Wertigkeit aus.

Severin erwärmt dieselbe Menge kaltes Wasser schneller als unsere beiden Sous-Vide-Topf-Empfehlungen (Caso, Steba), die beide deutlich teurer sind. Ein Stick hat also unterm Strich das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis und er nimmt nicht so viel Raum in der Küche ein.
Der Severin eignet sich für flache Töpfe ab einer Wandhöhe von 15 Zentimetern. Der SV 2450 besitzt einen kleinen Acrylpropeller, der warmes Wasser von der Heizspirale in den Topf befördert. Währenddessen ist die Abweichung zwischen Ist-Temperatur des Wassers und der angezeigten Temperatur am Display während des Aufwärmens ziemlich hoch (bis 10 Grad). Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, im Test 85 Grad, beträgt die Abweichung allerdings nur noch zwei Grad, was akzeptabel ist.
Die Anleitung ist sehr knapp gehalten, das trifft auch auf die kurze Gartabelle zu. Es ist zwar löblich, wenn Hersteller so etwas in ihre Handbücher einarbeiten, jedoch ist sie für den dauerhaften Küchengebrauch unbrauchbar, weil viel zu lückenhaft. Laden Sie sich am besten eine entsprechende Übersicht aus dem Internet herunter.
Die Menüführung des Severin ist vorbildlich, weil es de facto gar kein Menü gibt. Auf dem kleinen, beleuchteten Display wird die Garzeit bzw. die Wassertemperatur während der Aufwärmphase angezeigt.
Auf der Touch-Oberfläche befinden sich der Ein-/Aus-Button sowie ein Zahnrad für Einstellungen. Das drückt man, um zwischen Temperatur und Garzeit zu wechseln. Die stellt man dann jeweils mit den Plus/Minustasten ein, auch wenn man nachjustiert. Die Garzeit kann übrigens bis 100 Stunden eingestellt werden (99:59 Stunden).
Leider hat der Severin nur einen kleinen Acrylpropeller, keinen aus Metall. Dieser könnte im ungünstigsten Fall beim Reinigen oder durch Materialermüdung zerbrechen. Hier erscheinen uns die Metallpropeller bzw. die Vollkunststoff-Wasserräder einiger anderer Modelle beständiger.
Ausgezeichnete Konsistenz: Inkbird ISV-100W
Mit dem Inkbird hat man den Garzustand von Fleisch und Gemüse genau im Blick, dafür hat er nämlich ein Untermenü in dem Sorten, Dicke und Zielkonsistenz von Fleisch oder Gemüse ausgewählt werden. Im rein manuellen Betrieb wird man von diesen Feinoptionen nicht irritiert, denn das Untermenü wird nur durch langes Drücken einer Taste aufgerufen.

Diese Trennung gefällt uns sehr gut, so hat der Freestyle-Koch mit Sous-Vide-Erfahrung die Augen frei und stellt direkt nach Gusto ein. Anfänger können sich durch die Sorten und Varianten klicken und erhalten ein passendes Zeit/Temperatur-Preset.
Der Inkbird ist sehr leise, sogar kaum hörbar. Er heizt das Wasser langsam auf, wobei zu Beginn 0,3 und auf der Zielgeraden nur 0,1 Grad Differenz zur Sonde gemessen wurden. Das ist eine Genauigkeit, die sogar die exakten KitchenBoss-Garer in den Schatten stellt. Für die Praxis spielt es hingegen keine Rolle, ob die Temperatur um ein Grad oder nur um 0,1 abweicht.

Nachteile gibt es aber auch: Hier ist als Erstes die Clip-Befestigung zu nennen. Die ist nicht höhenverstellbar, zugehörige Töpfe müssen mindestens 13 cm hoch sein. An einer Wanne, Schüssel oder an Töpfen mit ungewöhnlicher Rand-Krempe kann die Befestigung jedoch besser gelingen als mit einer Schraub-Klemme, die beispielsweise bei Modellen von KitchenBoss üblich ist.
Inkbird macht mit WLAN-Anbindung und App auf sich aufmerksam. Können die Presets damit erweitert oder nach Gusto angepasst werden? Oder kann der Sous-Vide-Stick damit aus der Ferne angeworfen werden? Wir konnten es nicht herausfinden, obwohl sich die App mit dem Garer verbunden hatte. »App not supported BLE device«, erschien als Fehlermeldung.
Die langsame Erwärmung von Wasser ist ein zu vernachlässigender Nachteil. Schließlich macht es bei fünf Stunden Sous-Vide-Garen keinen Unterschied, ob es am Anfang mal 20 Minuten länger dauert. Der Inkbird ISV-100W braucht gut zehn Minuten länger als unser Testsieger.
Das Untermenü gibt es leider nur auf Englisch. Einen Netzschalter gibt es wie bei allen Modellen keinen, der Inkbird schaltet sein Display auch nicht von selbst aus (1,2 Watt Stromverbrauch im Standby-Modus). So erspäht man den noch nicht gezogenen Stecker schnell.
Wir empfehlen den Inkbird allen, die einen Sous-Vide-Stick suchen, der für Freestyle-Köche taugt (manuelle Ebene) aber auch Anfängern Hilfestellung gibt (Untermenü-Ebene).
Außerdem getestet
KitchenBoss G330
Der KitchenBoss G330 ist der Premium-Stick des Herstellers, mit App-Verbindung und Touch-Display. Mit oder ohne App, der Sous-Vide-Stick G330 lässt sich leicht und intuitiv bedienen. Mit der App startet man ihn gemütlich vom Sofa aus, nachdem man sich mit der Garzeit für Fleisch oder Gemüse beschäftigt hat. Dazu bietet die App zahlreiche Rezepte von allen standardmäßigen Fleisch-, Fisch- und Gemüse-Varianten.
Die Rezepte der App werden nicht auf das Display des Garsticks gepusht, im Rezept startet man lediglich den Sous-Vide-Stick mit der passenden Einstellung. Die Standard-Presets auf dem Sous Vide Garer für zahlreiche Fleisch und Gemüse-Sorten können nicht ergänzt werden.
Uns gefällt die die feste, höhenverstellbare Fixierung inklusive eines Daumenzuges zum Klemmen bzw. Lösen den Sous-Vide-Sticks. So kann der Stick zügig herausgenommen werden, während die Fixierung am Topf bleibt.
Der G330 ist simpel zu bedienen, äußerst leise und er hatte im Test nur eine Temperaturabweichung von 0,3 Grad zur Sonde.
Nachteile gibt es keine, dennoch fragen wir uns, ob der bequeme Sofa-Start und ein Touchdisplay den hohen Aufpreis wert sind. Wenn ja, dann ist es auf jeden Fall ein Premium-Kauf.
KitchenBoss G320
Der KitchenBoss G320 Sous-Vide-Stick erweitert den G310 durch ein Farb-Display und ein Wählrad. Das Display zeigt Rezept-Presets, circa 25 Stück. Unter der kryptischen Bezeichnung Stil 1-6 kann man sich eigene Presets ablegen. Praktisch ist das nicht, ohne Bild und mit Bezeichnung »Stil 2« kann man sich kaum merken, welches Fleisch oder Gemüse dahinter steckt. Mehr kann das Display des Garers dann auch nicht, die Rezepte können nämlich nicht erweitert werden.
Das Material ist leicht, aber stabil. Der Sous-Vide-Garer besteht aus solidem Kunststoff und Edelstahl. Er sieht sehr hochwertig aus und kommt zusammen mit einem edlen Aufbewahrungsbeutel. Außerdem sind noch Vakuum-Beutel in zwei verschiedenen Größen im Lieferumfang enthalten. Das Bedienfeld ist absolut selbsterklärend.
Am Bedienfeld befindet sich auch noch ein kleines Rädchen, mit dem man durch das Menü navigieren kann. Der Hersteller hat hier absolut mitgedacht: Das Rädchen ist magnetisch und kann zur Reinigung einfach abgenommen werden. Der Sous Vide Garer-Stick von KitchenBoss eignet sich für Topfhöhen ab circa sieben Zentimeter und hat mit 1100 Watt ordentlich Power. Die Temperatur weicht um nur + 0,3 Grad von unserer Profi-Messsonde ab.
Im Test macht der KitchenBoss-Stab einfach nur Spaß. Man kann dank der leichten Bedienbarkeit sofort loslegen: Den On/Off-Knopf drücken, am Rädchen drehen bis die gewünschte Temperatur erreicht ist und los geht’s. Der Garer lässt sich ganz einfach mit seiner individuell einstellbaren Befestigungs-Spange am Topf festschrauben und ähnelt dabei in Optik und Handling einer Schraubzwinge. Propeller und Heizspirale sind aus Edelstahl hergestellt, was Langlebigkeit verspricht. Friedlich schnurrend erhitzt der Stick das Wasser ohne Zwischenfälle auf unsere Soll-Temperatur.
Theoretisch schafft er Temperaturen bis 90 °C und läuft bis zu 99 Stunden und 59 Minuten. Auch wartete dieser Luxus-Stick mit einem 24 Stunden Timer auf und beruhigt nervöse Gemüter mit einer Abschalt- und Überhitzungsautomatik.
Klarstein Quickstick Smart
Der Klarstein Quickstick Smart bringt die App in die Küche, somit kann man den Sous-Vide-Stick aus der Ferne steuern. Ob das wünschenswert ist, kann jeder für sich selbst entscheiden, wir zweifeln daran. Immerhin bringt die App Sous-Vide-Rezeptideen ins Haus und bindet den Nutzer an die smarte Küchenwelt von Klarstein an.
In jedem Fall bietet der Klarstein ein hochwertiges Gehäuse samt Metallpropeller sowie ein schlankes, leichtes Design bei einem Gewicht von 977 Gramm. Über die Bedieneinheit kann man ebenso wenig meckern wie über die breite Temperaturabdeckung von 20-95 °C. Die meisten Sticks legen erst bei 40 Grad los.
Die Fixierung am Topf ist gut gelungen: Eine separate Klemme wird am Rand fixiert, der Stick wird in die runde Öse eingeschoben. Dadurch ist der Stick für jede Topfhöhe geeignet und jederzeit schnell entnehmbar.
Steba SV 60
Der Steba SV 60 ist ein Kompaktmodell für niedrige und hohe Töpfe ab 10 Zentimeter. Durch den Verzicht auf ein verbreitertes Bedienfeld passt der Steba auch in schmale Schubladen. Dafür sind aber die Tasten nebst Anzeige vergleichsweise klein. Dennoch können wir sie zügig bedienen.
Es gibt vier voreingestellte Programme, das erspart hin und wieder das Eingeben einer Temperatur und einer Zeit. Die geringe Temperaturabweichung von nur einem Grad gefällt uns. Das hochwertige Gehäuse ist mit seinen 760 Gramm überaus leicht, zudem hat es einen langlebigen Metallpropeller und keinen aus Metall.
Der einzige wesentliche Nachteil des Steba SV 60 Sous Vide: Die Bügelklemme hält den Stick nicht absolut straff, speziell bei niedrigen Töpfen kann der Stick bei Erschütterungen zur Seite kippen. Das haben andere Hersteller besser gelöst.
Vpcoc 805A
Der Sous-Vide-Stick von KEAWEO Vpcok Direct sieht klassisch aus, besteht aus glänzendem Kunststoff und Edelstahl und macht rundum einen soliden Eindruck. Die Klammer, mit der er am Topf befestigt wird, ist aus Kunststoff hergestellt und keine qualitative Offenbarung. Aber ausreichend. Das Touchpad ist simpel gehalten und wartet mit drei verschiedenen Farben im Display auf. Mit 1100 Watt hat der Stick gut Power unter der Haube. Mit 48 Minuten benötigt er allerdings sehr lange um unser Wasser auf die gewünschte Temperatur zu bringen.
Der Temperaturbereich liegt bei dem Stick zwischen 25 °C und 95 °C und er lässt sich sehr präzise, nämlich in 0,1-Grad-Schritten, einstellen. Der Timer geht bis zu 99 Stunden und 59 Minuten. Der Tauchgarer verfügt über eine automatische Stopp-Sensorik. Das bedeutet der Garer-Stick schlägt optisch und akustisch Alarm, sobald die Solltemperatur erreicht ist oder der Wasserstand zu niedrig wird.
Besonders zu erwähnen ist das im Griff eingearbeitete Signal-Licht. Leuchtet es rot befindet sich der Stab noch in der Aufheizphase. Grün bedeutet: Temperatur erreicht, ich arbeite. Ist die Zeit abgelaufen erscheint das Licht Blau. Eine sehr benutzerfreundliche Idee, wie wir finden. Der Stick von KEAWEO Vpcok Direct ist simpel, praktisch und gut geeignet für Köche, die einen einfachen und leicht zu bedienenden Stick suchen.
Caso 1328 SV 1200 Smart
Der Caso 1328 SV 1200 Smart Sous-Vide-Stick macht optisch einen unspektakulären Eindruck. Das Material wirkt ziemlich solide und der Stick ist gut verarbeitet. Der Griffbereich ist aus rutschfestem Kunststoff hergestellt, der Tauch-Bereich aus Edelstahl. Der Sous-Vide-Garer hat 1200 Watt und benötigt zum Erhitzen unseres Wassers nur 28 Minuten, was recht flott ist. Die Temperaturregelung erfolgt bis 90 °C in 0,5-Grad-Schritten. Das geht präziser. Obendrein kommt der Stick mit einer App, mit der sich der Stick fernsteuern lässt – theoretisch.
Bei uns klappte die Installation der App erst nach einigen Anläufe. Auch das Verbinden mit dem Sous-Vide-Stick war alles andere als einfach. Man muss das W-Lan wechseln, den Garer hinzufügen und anschließend wieder ins eigene Lan gehen. Das hat gedauert und auch nicht einwandfrei geklappt. Einen Datentransfer haben wir nie zustande gebracht. Liest man die Kundenrezensionen im Internet, sind wir mit dieser Erfahrung wohl nicht alleine.
Der sehr freundliche und äußerst hilfsbereite Kundenservice hat uns einen neuen Sous-Vide-Stab geschickt. Leider hat das das Problem nicht gelöst.
Beim ersten Sous-Vide-Stick haben wir das Thema App nach einiger Zeit aufgegeben und manuell mit dem Erwärmen unseres Wassers begonnen. Fehlanzeige. Der Stick wird ohrenbetäubend laut und eine Fehlermeldung erscheint. Wir lesen im Handbuch nach. Man soll Salz ins Wasser tun. Das erledigen wir und schalten den Stick wieder an. Wieder: ohrenbetäubender Krach und die Fehlermeldung.
Wie gesagt schickt uns der sehr kundenfreundliche Hersteller prompt einen neuen Sous-Vide-Stick. Auch bei diesem funktioniert das Bedienen per App nicht. Zumindest klappt das manuelle Erhitzen des Wassers nun reibungslos. Allerdings erst, nachdem wir deutlich mehr Wasser in den Topf füllen als es der Eichstrich vorgibt. Dann erhitzt der Stick schnell und zuverlässig und schön leise das Wasser. Somit können wir sagen: Ein guter Stick, der leider Probleme mit der App hat. Da müssen die Entwickler nochmal ran.
Wancle Immersion Zirkulator
Der Wancle Immersion Zirkulator kommt in einem etwas altbackenen Design daher, die Verarbeitung ist insgesamt brauchbar, aber nicht sehr gut. Uns gefällt der stabile Metallpropeller, sowie die übersichtliche Touch-Bedienung und das Drehrad. Man kann Zeiten bis 100 Stunden einstellen, die Temperaturabweichung ist mit zwei bis drei Grad gering. Wir empfehlen den Wancle für Sous Vide nicht, weil er mit 39 Minuten eine vergleichsweise lange Aufwärmzeit hat.
Caso SV300
Für den Sous-Vide-Garer-Stick Caso SV300 spricht das moderne Design und das hochwertige Bedienfeld mit einem seitlichen Drehrad. Letzteres ist leider etwas schwer drehbar. Der Caso benötigt zum Aufheizen stolze 43 Minuten, das ist uns zu lang. Hinzu kommt die etwas mühsame Bedienung. Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, muss erst einmal bestätigt werden, damit die Garzeit läuft. Das kann aber auch Geschmackssache sein. Wer ein langlebiges, gummiertes Gehäuse sucht und sich auch an einer ausführlichen Anleitung erfreuen kann, für den könnte der Caso SV300 der richtige Sous-Vide-Stick sein.
Profi Cook PC-SV 1126
Der Sous-Vide-Stick Profi Cook PC-SV 1126 hat etwas Ungewöhnliches an Bord, nämlich den silbernen Ring zum Einstellen von Temperatur und Zeit. Die Bedienung gefällt uns. Bei Erreichen der Zieltemperatur beginnt der Garzeit-Timer automatisch herunterzuzählen. Die Wasserumwälzung funktioniert ziemlich gut, wir erkennen lediglich eine Temperaturabweichung von einem Grad zwischen der Wassertemperatur und der Temperatur am Display. Gegen den Profi Cook PC-SV 1126 spricht die lange Aufwärmzeit von 45 Minuten in unserem Wassertest und das kratzende Geräusch des Einstellrings.
Klarstein Quickstick (2022)
Der Sous-Vide-Stick Klarstein Quickstick (10032905) hat uns enttäuscht: Der sehr laute Motor, das grundlose Gepiepse, die nicht höhenverstellbare Topf-Fixierung (15 cm Mindestens) und das stark ungleichmäßig erwärmte Wasser (8-10 Grad Unterschied zur Sonde) bereiteten wenig Freude. Hinzu kommt ein hochglänzendes, billig wirkendes Gehäuse samt Schraub-Fixierung. Da helfen dann auch Nettigkeiten wie der um 180 Grad drehbare Bedien-Kopf und die simple Bedienbarkeit nicht weiter.
Caso 1327 SV 1200 Pro Smart
Der Caso 1327 SV 1200 Pro Smart ist für alle, die sich eine App-Steuerung beim Sous-Vide-Garen wünschen. Das funktioniert dann auch besser als die Bedienung mit dem Finger, denn die Touch-Tasten sind reaktionsträge: Wir mussten uns sogar die Finger anfeuchten, damit nach dem dritten bis fünften Versuch eine Taste die Berührung wahrnimmt. Caso, das geht gar nicht an!
Darüber hinaus leidet der Caso SV 1200 an seiner fest definierten Fixierhöhe: Die Klemme ist auf 18 Zentimeter Höhe angebracht, sie brauchen also wenigstens einen 16 Zentimeter hohen Topf, um den Sous-Vide-Stick anzuklemmen. Hinzu kommt ein Acrylpropeller, unseres Erachtens nicht die Langlebigkeit schlechthin.
Positiv sind die schwere, robuste Qualität, das gummierte Griffteil und die kurze Aufheizzeit beim Sous-Vide-Garen.
Der beste Sous-Vide-Topf
Der große Vorteil von Sous-Vide-Töpfen gegenüber Sticks ist, dass sie einen Deckel haben – dadurch geht deutlich weniger Energie verloren.
Allerdings sind diese Garer nicht nur teurer, sie benötigen auch deutlich mehr Platz in der Küche als ein Sous-Vide-Stick. Günstigere Töpfe verfügen außerdem nur über eine Heizplatte unter dem Tank und haben keine Zirkulationspumpe. Die Folge: Sie halten die Temperatur nicht so genau wie Sous-Vide-Sticks.

Es gibt allerdings auch Sous-Vide-Töpfe mit Zirkulationspumpe. Die sind zwar recht teuer, für uns aber die einzigen, die wir guten Gewissens empfehlen können. Denn beim Sous-Vide-Garen kommt es entscheidend auf die exakt richtige Temperatur an. Sous-Vide-Tanks ohne Zirkulationspumpe sind daher aus unserer Sicht grundsätzlich nicht empfehlenswert.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Caso SV900

Der Caso SV900 glänzt mit seiner simplen Bedienung, seinem modernen und hochwertigen Design aber vor allem mit seiner Schnelligkeit und Genauigkeit beim Aufwärmen von Wasser. Mit seiner aktiven Zirkulation heizt er kaltes Wasser so schnell auf wie kein anderer Sous-Vide-Topf im Test. Außerdem stimmt hier die gemessene Wassertemperatur sehr genau mit der angezeigten Temperatur im Display überein – im Test der Sous-Vide-Tanks leider bei weitem keine Selbstverständlichkeit.
Steba SV 2

Der Steba SV 2 hat ebenfalls eine aktive Zirkulationspumpe, mit der wir eiskaltes Wasser in 55 Minuten auf 85 Grad aufheizen. Das hört sich langsam an, ist aber nur die Hälfte von dem, was die meisten anderen Sous-Vide-Töpfe an Zeit benötigen. Der Steba SV 2 ist nicht so hochwertig verarbeitet wie unser Testsieger, die simple Bedienung ohne Schnickschnack überzeugt aber ebenfalls.
Russell Hobbs 25630-56

Der Russell Hobbs 25630-56 kann nicht alles, aber viel: Den Sonntagsbraten bei niedriger Temperatur garen und dabei die Kerntemperatur messen. Einen Eintopf stundenlang vor sich hin köcheln lassen. Milchreis, Risotto oder eben Sous Vide Gerichte nach Wunschtemperatur garen. Beim Aufheizen ist er langsam, dafür macht er das alles in einem hübschen Steingutbräter, der direkt auf dem Tisch platziert werden kann.
Vergleichstabelle

- Erreicht Wunschtemperatur am schnellsten
- Einfache Bedienung ohne Schnickschnack
- Hochwertiges Gehäuse
- Geringste Temperaturabweichung
- Wasserablaufschlauch
- Biegsame Garhalterung
- Hoher Preis
- Lautstärke (Pumpe)

- Erreicht schnell Wunschtemperatur
- Einfache Bedienung ohne Schnickschnack
- Geringste Temperaturabweichung
- Nur akzeptable Gehäusequalität
- Lautstärke (Pumpe)

- Auch Braten & Niedertemperatur-Kochen
- Hochwertiges Gehäuse & Steingutwanne
- Deckel dicht + fixierbar
- Einstech-Temperaturfühler
- Temperaturabweichung gering: 0,2-0,5 °C
- Sehr langsame Aufheizzeit

- Alleskönner
- Kann zum Servieren auf den Tisch gestellt werden
- Acht Kochfunktionen
- Deckel ist nicht dicht
- Temperatur wird nicht angezeigt während des Aufheizens

- Bedienung brauchbar
- Anleitung mit Rezeptideen
- Fortsetzung nach Stromausfall
- Langsames Aufheizen
- Temperaturabweichung von 14-16 °C
- Minderwertiges Display

- Einfachste Bedienung
- Minderwertiges Bedienfeld
- Billiges Chassis
- Lange Aufheizzeit
- Keine Dichtungslippe am Deckel

- LED blinkt beim Aufwärmen
- Umständliche Bedienung
- Extrem langsames Aufheizen
- Wassertemperatur von über 80° nicht erreichbar

- Multifunktionsgerät mit 11 voreingestellten Programmen
- Langsames Aufheizen
- Minderwertiges Display
- Umständliche Bedienung
- Keine Anzeige der Wassertemperatur
Testsieger: Caso SV900
Der Caso SV900 war der hochwertigste Sous-Vide-Topf in unserem Test. Er besteht aus Kunststoff und Aluminium, wie auch die meisten anderen Garer. Jedoch wirkt die Konstruktion stabiler und die Spaltmaße sind sauberer.

Das Touch-Bedienfeld ist qualitativ hochwertiger als die Soft-Touch-Buttons der meisten anderen Töpfe. Das Bedienfeld ist folglich leicht abwischbar und es macht einen langlebigen Eindruck.
Der Caso SV900 besitzt auf der Rückseite einen Ablaufschlauch für das Wasser im Topf. Der hat natürlich auch einen Absperrhahn. Der Caso ist der einzige Sous-Vide-Garer mit einem solchen Schlauch, der Nutzen ist offensichtlich: Bei jedem anderen Sous-Vide-Tank muss man das komplette Gerät oder die herausnehmbare Wanne über die Spüle hieven und das Wasser vorsichtig auskippen. Das können Sie sich mit dem Caso sparen, sofern er neben der Spüle steht. Ansonsten nimmt man eben einen Eimer zu Hilfe. Einziger Nachteil: Das Ablassen des Wassers dauert ziemlich lange.

Der Caso erwärmt in nur 29 Minuten 11 Grad kaltes Wasser auf 85 Grad. So schnell war kein anderer Sous-Vide-Topf im Test, nur einige Sticks erreichten ähnlich schnelle Aufwärmzeiten. Der Grund dafür: Der Caso besitzt eine Zirkulationspumpe innerhalb der das durchfließende Wasser erhitzt wird. Garer ohne aktive Pumpe besitzen nur eine Heizplatte unter den Becken. Die Erwärmung des Wassers geschieht dann sehr schwerfällig und dauerte teilweise über 100 Minuten.
Das ist in der Praxis nicht unbedingt ein Problem, denn statt kaltem Wasser kann man einfach warmes Wasser einfüllen. Zu heiß darf es aber nicht sein, denn wir wollen ja eine exakte Zieltemperatur erreichen – und das möglichst schnell. Deshalb ist die Heizleistung eben auch ein wichtiges Kriterium.
Große Unterschiede bei der Heizdauer
Die Abweichung zwischen Ist-Temperatur des Wassers und der angezeigten Temperatur am Display war beim Caso gering. Sie schwankt beim Aufheizen zwischen einem und fünf Grad, wenn die Wunschtemperatur erreicht ist, liegt die Differenz nur noch bei einem Grad – ein sehr guter Wert.

Bedienung
Die Anleitung des Caso SV900 ist mehrsprachig und auch in Deutsch verfügbar. Hier hat sich der Hersteller Mühe gegeben. Ausführlich werden die technischen Gegebenheiten beschrieben. Rezeptideen oder gar ein Rezeptbuch gibt es hingegen nicht, worüber wir aber hinwegsehen.
Die Menüführung des Caso ist vorbildlich einfach. Auf der Touch-Oberfläche befinden sich der Ein/Aus-Schalter sowie ein Stopp-Button. Über das Temperatur- bzw. Uhrzeit-Symbol können Sie stets, auch während des laufenden Prozesses, mit den beiden Plus/Minus-Tasten erhöhen oder verringern.
Wenn die gewünschte Gartemperatur erreicht ist, ertönt ein Piepton und die Wassertemperatur wird für die eingestellte Zeitspanne gehalten, zum Beispiel 65 Grad.
Nachteile?
Wir loben den Caso für seine Geschwindigkeit, doch die Zirkulationspumpe hat einen kleinen Haken: Man hört sie und sie ist ständig an, selbst wenn das Wasser nicht mehr aufgeheizt sondern nur noch auf Temperatur gehalten wird.
Im Zubehör befindet sich ein Korb und eine Gargut-Halterung. Leider erscheint uns besonders die Halterung minderwertig, ihre Streben sind dünn und können leicht ungewollt verbogen werden.
Caso SV900 im Testspiegel
Es gibt bislang keine Testberichte zum Caso SV900. Sollten wir andere Tests zum Garer finden, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Der Testsieger punktete besonders mit seiner simplen Handhabung und der tollen Qualität – doch auch der Topf von Steba kann sich in Sachen einfacher Bedienung sehen lassen.
Einfache Bedienung: Steba SV 2
Der Steba SV 2 mit seinem einfachen Kunststoff-Chassis ist qualitativ nicht so hochwertig wie unser Testsieger und auch die Optik macht nicht so viel her. Der Steba SV 2 benötigt 45 Minuten zum Aufheizen von 11 Grad kaltem Wasser auf 85 Grad (5 Liter). Das hört sich viel an, liegt aber bedeutend unter den 110 bis 120 Minuten einiger anderer Sous-Vide-Tanks.

Diese Schnelligkeit erreicht auch der Steba durch eine aktive Pumpe, die allerdings ebenfalls während des gesamten Aufheiz- und Garvorgangs einen gewissen Geräuschpegel erzeugt. Das kann bei sehr langen Garzeiten – bis 24 sind Stunden einstellbar – schon an den Nerven zehren.
Die Temperaturabweichungen sind gering, zwei bis drei Grad Unterschied verzeichnen wir zwischen der Wasser-Temperatur und der angezeigten Temperatur am Display. Wenn der Sous-Vide-Garer seine Temperatur erreicht hat, beginnt nach einem Signalton automatisch die eingestellte Zeit. In diesem Zustand hatte das Wasser eine Temperatur von 82 Grad, die eingestellte Wunschtemperatur lag bei 85 Grad. Mit solch geringen Soll-Ist-Abweichungen kann man im Sous-Vide-Einsatz leben.

Durch die Pumpenzirkulation ist die Wassertemperatur überall gleich, das ist auch wichtig für einen homogenen Garvorgang. Allerdings sollte dann auch die Garguthalterung benutzt werden, denn ansonsten können Tüten mit Gargut die kleine Ansaug-Öffnung der Pumpe verdecken.
Sehr gut gefällt uns die Memory-Funktion: Bei einem kurzen Stromausfall setzt der Garer seinen Betrieb ohne Unterbrechung bzw. Neueinstellung der Zeit fort. Außerdem stellt der Steba seinen Betrieb ein, wenn der Wasserstand unter den markierten Pegelstrich fällt. So wird ein Leer-Kochen verhindert und der Sous-Vide-Garer kann mit zu wenig Wasser nicht in Gang gesetzt werden.
Das Bedienfeld ist nicht so hochwertig wie beim Testsieger, die Soft-Touch-Tasten erfüllen lediglich ihren Zweck.
Multi-Tool: Russell Hobbs 25630-56
Der Russell Hobbs 25630-56 kann so einiges, aber er kann nicht schnell. Seine geringe Leistung von nur 350 Watt in Verbindung mit einem Steingut-Einsatz machen ihn zum langsamsten Sous-Vide-Topf überhaupt. 107 Minuten sind für drei Liter kaltes Wasser nötig. Tipp: Nehmen Sie warmes oder heißes Wasser aus der Leitung, dann verkürzt sich die Zeit deutlich.

Warum wir ihn dennoch empfehlen? Der Russell Hobbs 25630-56 ist hochwertig als die Konkurrenz, er kocht in einem soliden 6,5-Liter-Steinguttopf und er hat eine Kabel-Temperatursonde zum Langsam-Garen oder für Sous Vide.

Denn: Anders als andere Töpfe muss der Russell Hobbs 25630-56 ohne einen fest eingebauten Sensor auskommen. Unter dem Steinguttopf wäre die Messung viel zu ungenau. Daher gibt es eine Temperatursonde in Form eines verkabelten Einstech-Stäbchens. Die checkt beim Sous-Vide-Garen die Temperatur des Wassers und beim Langsam-Garen des Schweinebratens die Kerntemperatur. Das macht er richtig gut, bei einer geringen Abweichung von nur 0,2-0,5 °C.
Wir haben einen Letscho-Bohnenauflauf gemacht und einmal die Temperaturen nachgemessen: In der Mitte des Bräters werden 77 bis 92 Grad erreicht, am Rand sind es 65 bis 100 Grad. Dort ist es dann auch, wo man es köcheln sehen kann. Aufgund der Hitze am Rand bäckt dort das Gargut an ehesten an – was aber bei um die 100 Grad keinen negativen Effekt hat und sich zudem am glasierten Steingut leicht entfernen lässt.
Im Vergleich zu den beschichteten Alu-Wannen der Konkurrenz ist Steingut ein großer Vorteil, hier kann mit jedem Metall-Küchenwerkzeug und mit jedem Reinigungstool gearbeitet werden.

Der Deckel hat an verschiedenen Positionen Löcher, durch welche die Sonde zum Wasser bzw. Gargut heranreicht. Zudem kann der Deckel durch zwei seitliche Klammern fixiert werden. Dadurch kann man den Sous-Vide-Garer gut mit Inhalt transportieren und der Deckel ist ausgesprochen dicht.
Das Chassis ist insgesamt hochwertiger als bei anderen günstigen Modellen. Das gilt auch für das Bedienfeld: Die Tasten befinden sich hinter einer abwischbaren Oberfläche, die eine stabile Struktur aufweist.
Der herausnehmbare Steinguttopf ist mit 6,5 Litern vergleichsweise klein, doch er birgt die Möglichkeit, Essen direkt darin zu kochen und ihn als Bräter direkt auf den Tisch zu stellen, etwa mit Milchreis oder Risotto.
Wir empfehlen den Russell Hobbs 25630-56 allen, die sich neben Sous Vide auch für einen mobilen Bräter interessieren, der mit wenig Energie (maximal 350 Watt) Fleisch gart oder Reis quellen lässt.
Außerdem getestet
Russell Hobbs 28270-56
Der Russel Hobbs 28270-56 Multikocher ist kein ausgewiesener Sous-Vide-Garer, sondern ein Alleskönner in der Küche. Mit seinen acht Funktionen und dem mitgelieferten Dampfeinsatz und dem Grillrost macht er das tägliche kochen leichter, so der Hersteller. Er fasst 6,5 Liter und kann in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden. Mit 750 Watt liegt er powermäßig im mittleren Bereich unserer Testkandidaten.
Auf dem eingängigen Display kann man per Touch-Funktion eines der Programme auswählen. Auch Sous-Vide-Garen. Es gibt eine voreingestellte Zeit, die man aber manuell und individuell anpassen kann. Leider zeigt der Topf während des Aufheizens keine Temperatur an. So können wir schwer feststellen, inwieweit die Temperatur von der abweicht, die wir mit unserem Spezial-Thermometer messen. Sobald das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat, ertönt ein Alarmsignal. Die finale Temperatur weicht ungefähr acht Grad von der von uns gemessenen ab. Der Topf benötigt ungefähr 22 Minuten, um die 40 °C Wassertemperatur auf 85 °C zu erhitzen.
Von dem Moment an wird das Wasser für zunächst eine Stunde konstant in dem Temperaturbereich gehalten. Will man eine längere Garzeit, so kann man das über den Timer einstellen. Kauft man sich den Russel Hobbs 28270-56 Multikocher zum Zubereiten von allen möglich Speisen, wie Schmorgerichten, Brathähnchen, Reis hat man die Möglichkeit den Topf vom Netzteil zu lösen und zum Servieren auf den Tisch zu stellen. Sehr praktisch, wie wir finden. Auch zum Warmhalten eignet sich der Topf gut.
Leider liegt der Deckel nur locker auf und hat keinerlei Gummierung, was dazu führt, dass unnötig Energie verloren geht. Unterm Strich ist der Russel Hobbs 28270-56 Multikocher super für Familien, die viel kochen, und Single-Haushalte mit einer kleinen Küche mit wenig Stauraum. Denn in diesem Topf kann man praktisch alles zubereiten.
Profi Cook SV-1112
Der Profi Cook SV-1112-Garerist ein günstiges Einsteigermodell mit einer in einzelnen Bereichen minderwertigen Verarbeitung. Das LCD ist mit einer eindrückbaren Folie überzogen. Beim Wasseraufheizen braucht der Profi-Cook-Topf gar nicht so lange (74 Minuten), allerdings sind die Temperaturunterschiede zwischen Wasser- und LCD-Temperatur mit 14 bis 16 Grad sehr groß.
Gut hat uns die ausführliche Anleitung mit den Rezeptideen und der Garzeittabelle gefallen. Bei einem kurzen Stromausfall setzt der Profi Cook den Garvorgang fort, und eine einfache Nachjustierung der Temperaturzeit ist möglich.
Severin SV 2447
Der Severin SV 2447 hat ein modernes Design und eine LED blinkt beim Aufheizen. Das war es auch schon mit den Vorteilen. Der Sous-Vide-Garer ist langsam, erst nach 127 Minuten waren 77 Grad erreicht! 85 Grad, unsere Zieltemperatur, konnte der Topf überhaupt nicht erreichen. Schon aus diesen Gründen ist dieser Garer für Sous Vide unbrauchbar.
Missfallen hat uns außerdem die umständliche Bedienung mit dem Zwang, eine Garzeit einstellen zu müssen. Außerdem ist eine Nachjustierung der Garzeit nicht möglich, das eingestellte Programm muss also abgebrochen werden. Wir raten vom Kauf dieses Sous-Vide-Garers ab.
Melissa 16310170
Der Sous-Vide-Garer Melissa 16310170 glänzt einzig mit seiner simplen Bedienung, hier gibt es keinen Programm-Schnickschnack.
Das minderwertige Bedienfeld passt in das Konzept eines rundherum billig wirkenden Garers. Der Deckel hat keine Dichtungslippe. Weil hier nur 520 Watt zum Tragen kommen, ist das Aufheizen nicht ganz so fix – 40 Minuten für drei Liter. Immerhin ist die Temperaturabweichung zwischen unserem manuellen Sensor und dem des Sous-Vide-Garers mit +/- 1 Grad gering.
Syntrox Germany Slow Chef SC-750D
Der Sous-Vide-Garer SyntroxGermany Slow Chef SC-750D versucht seine Käufer mit schierer Funktionsvielfalt zu überzeugen: Der Sous-Vide-Gartopf kann nicht nur Wasser für Niedertemperatur-Garen erwärmen, sondern auch Kochen, Braten, Aufwärmen oder Dämpfen. Der Tank arbeitet dafür in Temperaturen zwischen 45 bis 220 Grad Celsius.
Leider müssen wir uns wegen dieser Vielfältigkeit durch ein unnötig kompliziertes Menü hangeln, das beim Start des Aufheiz-Vorgangs noch nicht einmal Feedback gibt. Beginnt es nun mit dem Aufwärmen? Das merkt man erst Minuten später durch ein Erwärmen des Gerätekorpus, denn leider gibt es auf dem minderwertigen Bedien-Panel (dicke Folie über LCD) keine Temperaturanzeige. Als der Syntrox-Garen dann in unserem Test nach 88 Minuten piepte (85 Grad erreicht) hatte das Wasser eine Temperatur von 80 Grad.
So haben wir getestet
Für den Test haben wir uns 33 Sous-Vide-Garer besorgt, 12 Töpfe und 21 Sticks.
33 Garer lassen sich schwer zeitgleich in der Küche ausprobieren, wer hätte auch diese Unmengen an Sous-Vide-Gerichten essen sollen? Daher haben wir durch einen Test der Wassererwärmung erst einmal die Spreu vom Weizen getrennt. Mit den Favoriten haben wir uns dann auch noch über mehrere Wochen in der echten Küchenpraxis beschäftigt. Wir haben dabei Gerichte zubereitet, bei denen Gargut bei Temperaturen von ca. 65 Grad (Fleisch, Fisch etc.) oder 80 Grad (Wurzelgemüse etc.) gegart wurde.
Bei unserem Test der Wassererwärmung haben wir fünf Liter kaltes Wasser der Leitung entnommen (11 Grad). Das Wasser mussten Sticks und Töpfe auf exakt 85 Grad erwärmen. Während des Aufheizens haben wir immer wieder die Ist-Temperatur des Wassers mit der Temperatur der Anzeige verglichen. Hierbei kam es zum Teil zu sehr großen Abweichungen von bis zu 10 bis 15 Grad, gerade bei den Sous-Vide-Töpfen. Die Sticks hatten das Problem von stark abweichenden Temperaturen dagegen nicht.
Die Temperaturabweichung und die benötigte Zeit zum Aufheizen können Sie in den Produktdetails in den Vergleichstabellen nachlesen.
Bei der Wassererwärmung kamen wir zu zwei wesentlichen Ergebnissen: Sticks erwärmen Wasser viel zügiger, was an ihrer eingebauten Zirkulation liegt. Sie haben alle einen kleinen Metall-, Kunststoff- oder Acrylpropeller, der die Wärme vom »Tauchsieder« gleichmäßig im Topf verteilt. Nur zwei Sous-Vide-Töpfe, nämlich Caso und Steba, kamen an die Aufwärmzeit der schnellsten Sticks heran.

Die Dauer des Erwärmens von Wasser war allerdings gar nicht das wichtigste Beurteilungskriterium, denn: Sous-Vide-Garer befüllen Sie typischerweise mit warmem Wasser aus der Leitung, zum Beispiel mit 42 Grad. Das brauchte natürlich nur noch einen Bruchteil der Zeit, um auf 65 oder 85 Grad Celsius aufgeheizt zu werden.


Ein sehr wichtiges Kriterium war für uns die die Bedienung, also das Einstellen und auch Nachjustieren von Temperatur und Garzeit.
Darüber hinaus haben wir uns natürlich auch die Verarbeitungsqualität, die Spaltmaße und die Stabilität der Konstruktion und des Zubehörs angeschaut und miteinander verglichen.
Die wichtigsten Fragen
Welcher Sous-Vide-Garer ist der beste?
Der beste Sous-Vide-Garer mit Wasserbehälter ist der Caso SV900, bei den Sous-Vide-Sticks hat uns der KitchenBoss G310 am meisten überzeugt. Beide bringen das Wasser zügig auf Betriebstemperatur und sind hochwertig verarbeitet. Für welche Variante man sich entscheidet, hängt vor allem davon ab, wie viel Platz man hat. Auch andere Modelle konnten uns im Test überzeugen.
Kann ich einen ganzen Fisch bei niedriger Temperatur garen?
Ja, im Gegensatz zu Filets oder Stücken muss die Garzeit aber deutlich verlängert werden. Wir empfehlen 60 bis 65 Grad. Fisch ist dann nur zum sofortigen Verzehr geeignet, bitte nicht tagelang im Kühlschrank aufbewahren. Wir empfehlen Fettfische wie Steinbutt, Seeteufel, Seehecht oder Seezunge.
Kann ich TK-Produkte direkt in das Sous-Vide Wasser geben oder sollte ich es auftauen?
Wie es beliebt, der tiefgekühlte Zustand sollte das Ergebnis nicht beeinflussen, allenfalls verlängert er die Garzeit ein klein wenig.
Kann ich Sous Vide ohne solche Töpfe und Sticks machen?
Nur mit einem fein abgestimmten Induktionsfeld (viele Stufen), bei gleichbleibender Raumtemperatur und immer demselben Topf könnte das funktionieren. Einfach mal die untersten Stufen des Kochfeldes bei gleichbleibender Wassermenge erhitzen, mit einem Thermometer messen und eine Tabelle anfertigen.
Ich möchte nicht für jede Mahlzeit neue Tüten verschwenden, wie gare ich dennoch Sous Vide?
Sie können robuste Vakuum-Tüten etwas länger zuschneiden, knapp am Rand schweißen und nach der Reinigung die alte Schweißnaht abschneiden.
Kann ich Sous Vide auch ohne Vakuum-Tüten garen?
Ja, mit Mehrzweck-Tüten und Verschluss-Clips geht das auch. Sie müssen dann bestmöglich die Luft aus den Tüten herausdrücken, ggf. Folienschweißgerät mit Absaugung verwenden. Die Restluft wird die Tüten im Wasserbad an die Oberfläche drücken. Das müssten Sie mit Hilfsmitteln abstellen, die Tüten müssen unbedingt unter Wasser gehalten werden. Echtes Sous Vide – unter Vakuum – ist es dann nicht mehr, aber es wird mit ähnlichen Temperaturen und Zeiten gelingen.