Ein Vollverstärker mit einem eingebauten Radio und diversen Eingängen für weitere Quellen – so sah bis vor einigen Jahren ein Receiver aus. Viele der Kombis aus Receiver, Lautsprecher, CD-Player und Co. tun auch heute noch zuverlässig ihren Dienst und es gibt kaum einen Grund für große Veränderungen.
Hier geht’s zum Test der besten AV-Receiver.
Nur mit vielen modernen Quellen, wie Smartphone oder Netzwerk, kommen die meisten nicht mehr zurecht. Nun kann man hergehen und die gute alte HiFi-Anlage mit Zusatzgeräten kompatibel für Smartphone und Netzwerk machen: Ein neues Kästchen hier, ein Adapterkabel dort, das Ganze wird aber leider nicht übersichtlicher und auch nicht komfortabler in der Bedienung – von der Ästhetik im Wohnzimmer mal ganz zu schweigen.
Dennoch kann es bis zum endgültigen Defekt des Vorgängers dauern, bis die Neuanschaffung eines modernen Stereo-Receivers unumgänglich wird – dann heißt es, sorgfältig planen und die Bedürfnisse möglichst genau abklopfen: Braucht es wirklich einen technologischen Rundumschlag mit LAN, WLAN, Bluetooth und diversen digitalen Eingängen? Werden andererseits überhaupt noch analoge Zuspieler genutzt, oder gibt es gar noch einen Plattenspieler, der nicht im Regal verstauben soll?
Das Angebot ist überschaubar geworden
Neben den technischen, inneren Werten spielt auch das Design eine erhebliche Rolle. Die HiFi-Anlage wird schließlich in den wenigsten Haushalten hinter verschlossenen Türen versteckt und sollte zudem nach Möglichkeit zu bereits vorhandenem Equipment passen.
Das Angebot an Stereo-Receivern ist zwar recht überschaubar geworden, dennoch setzen die Hersteller teilweise ihre ganz eigenen Schwerpunkte. Das gilt für die Technik ebenso wie fürs Design. So gibt es nach wie vor Receiver im klassischen HiFi-Maß, mit 43 Zentimetern Breite, passend zum restlichen Equipment wahlweise in Schwarz oder Silber, ebenso wie einige ganz besondere Schmuckstücke, die sich bewusst davon absetzen.
Neue Aufgaben für einen Klassiker
Die klassischen Quellen adäquat und vor allem verlustfrei wiederzugeben ist kein großes Problem mehr. Daher setzen die Traditionsmarken der HiFi-Branche außerdem auf neue, überwiegend digitale Musikquellen und wenden eine ganze Menge Know-How an, um auch den Zuspielern über Netzwerk und Bluetooth zu bestmöglicher Wiedergabequalität zu verhelfen.
Dabei stellt weder LAN noch WLAN als Übertragungsart ein größeres Problem dar, die verfügbaren Bandbreiten und Protokolle reichen vollkommen aus, um Musik teilweise in besserer Qualität als von der CD an den Receiver und letztendlich an die Lautsprecher zu bringen.
Mit aptX-Codec Übertragung mit höherer Auflösung möglich
Schwierig wird es im Grunde erst, wenn die wertvollen Musik-Daten vom Smartphone drahtlos und komfortabel via Bluetooth in den Receiver eingespeist werden sollen. Ursprünglich war dieses Funkprotokoll lediglich für geringen Datendurchsatz von PC-Zubehör wie Maus und Tastatur, oder zum Telefonieren via Headset geplant. Da Audio-Daten schnell, störungsfrei und dann auch noch in hoher Datenrate übertragen werden sollten, erweiterte man die Bluetooth-Übertragung mit dem aptX-Codec.

Die Audio-Daten werden im Smartphone quasi in einen aptX-Container gepackt, dieser wird an den Empfänger geschickt, der ihn dann wieder entpacken muss. Sind sowohl Quelle als auch Empfänger kompatibel mit dem aptX-Codec, kann die Musik zumindest in CD-Qualität übertragen werden. Der von Sony entwickelte LDAC Codec kann nun noch höhere Datenraten und damit auch HiRes-Audio per Bluetooth übertragen. Dieser wird theoretisch zwar von allen neuen Smartphones ab Android 8 unterstützt, was erstens nicht heißt, dass er auch von allen Herstellern eingesetzt wird, und zweitens ist die kompatible Hardware im HiFi-Sektor noch recht überschaubar.
Per Kabel vom Smartphone – die bessere Alternative?
Wer in den vollen Genuss von hochauflösenden Audio-Daten vom Smartphone, Tablet oder PC kommen möchte, kommt bislang also ohne Kabel kaum aus, es sei denn, man nutzt das WLAN. Wer hochauflösende Datenformate per Tidal, Deezer, Quobuz oder einen anderen Streaming-Dienst auf sein Smartphone, Tablet oder den PC streamt, wird sich nur ungern mit maximal CD-Qualität bei der Übertragung auf den Receiver begnügen. Hinzu kommt, dass Funkverbindungen auch anfällig für Störungen sind.
Signale sind stabiler über eine Kabelverbindung
Dies lässt sich vermeiden, indem man das Signal über den Kopfhörerausgang des Smartphones auf den Verstärker überträgt. Noch besser ist allerdings, man nutzt einen sogenannten externen DAC mit Line-Ausgang. Dieser zwackt das digitale Audio-Signal an der USB-Buchse des Smartphones ab, wandelt es in ein analoges Signal um und wird dann an einen beliebigen Line-Eingang des Receivers angeschlossen.
Der Vorteil: Die aus Audio-Sicht meist minderwertige Wandler- und Verstärkerelektronik des Smartphones wird dabei umgangen und das Signal gelangt weitestgehend unbeschadet und störungsfrei in den Receiver, der es dann schließlich sorgfältig verstärkt an die Lautsprecher weiterleitet.
Viele unserer getesteten Receiver verfügen sogar über eine USB-Buchse vom Typ A, nicht selten befindet diese sich einladend an der Frontseite. Besitzer eines iPhones oder iPads können sich nun meist glücklich schätzen, die können hier nämlich direkt andocken und den internen Wandler (DAC) des Receivers nutzen, der um einiges hochwertiger ist, als der im iPhone. Mit Android Smartphones sind diese Buchsen leider meistens nicht kompatibel.
Die besten günstigen Stereo-Receiver (um 500 Euro)
Viele Geräte in dieser Preisklasse sind schon erstaunlich vielseitig und leistungsfähig. So ist unser aktueller Favorit zwar nicht ganz billig, verfügt aber über alle Anschlüsse, die ein moderner Stereo-Receiver braucht und bietet darüber hinaus auch dem guten alten Plattenspieler eine Anschlussmöglichkeit. Alles in Allem muss man nur wenige Einbußen hinnehmen. Hin und wieder ist davon die Verarbeitungs-Qualität betroffen, häufiger ist es aber die Ausstattung bzw. die Verstärkerleistung, wo es zu Sparmaßnahmen kommt.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
NAD C 338

Der NAD C 338 glänzt mit hochwertiger Verarbeitung und bietet mit der Unterstützung von Bluetooth und WLAN viele Möglichkeiten zur Vernetzung. Es bleibt trotzdem noch Platz zum Anschluss verkabelter digitaler und analoger Quellen – selbst einen Plattenspieler können Sie an dem NAD problemlos betreiben. Die musikalischen Qualitäten, die der NAD an die angeschlossenen Lautsprecher weitergibt, runden unseren Testsieger ab.
Nubert nuConnect ampX
So unscheinbar der kompakte Nubert nuConnect ampX auch sein mag, er bietet doch ungeahnte Möglichkeiten bis hin zur Anpassung an die Raumakustik – mit Hilfe des Smartphones und der kostenlosen App. Allerdings entfaltet er auch ohne Anpassung schon ein enormes Klangvolumen. Er gibt sich dabei modernen, digitalen Quellen gegenüber ebenso offen wie der bewährten Vinyl-Schallplatte. Als einziger im gesamten Testfeld erlaubt er sogar die Anpassung der beiden Abtast-Technologien MM und MC.
Advance Acoustic MyConnect 60

Von Advance Acoustic kommt der MyConnect 60, der neben kompletter Netzwerkfähigkeit per WLAN und Bluetooth sogar ein CD-Laufwerk integriert hat. Damit liegt er zwar am oberen Rand der Preisskala für die Geräte um 500 Euro, wer aber noch CDs besitzt und keinen adäquaten Player mehr sein Eigen nennt, bekommt mit dem schönen Franzosen ein komplettes Rundumsorglos-Paket. Ein Kombituner für UKW und DAB+ ist ebenfalls integriert.
Cambridge Audio AXR100D
Cambridge Audio hat mit dem AXR100D einen günstigen Receiver am Start, der außer Streaming per Bluetooth auch mit mehreren digitalen Eingänge aufwarten kann. Ein Kombituner für UKW (mit RDS) und DAB+ ist ebenfalls schon integriert. Er hat ausreichend Leistungsreserven, um auch größere Räume zu versorgen. Dank zwei Paar Lautsprecher-Terminals können sie zudem gleich zwei Hörzonen mit Musik versorgen. Trotz der Leistungsfähigkeit und seiner soliden Verarbeitung hält sich der Preis in erfreulichen Grenzen.
Denon PMA-600NE

Hifi im klassischen Gewand bietet der Denon PMA-600NE. Wenn also der alte Receiver ersetzt, beziehungsweise die bestehende HiFi-Anlage um Bluetooth und digitale Eingänge erweitert werden soll, ist der Denon eine gute und wegen des knapp kalkulierten Preises auch eine wohlfeile Wahl.
Vergleichstabelle

- Sehr guter Klang
- Einfach zu bedienen
- Bluetooth und WLAN integriert
- Mit Phono-Eingang

- Hervorragender Klang
- Enormer Funktionsumfang
- Einmessung per App auf die Raumakustik
- Phono-Eingang umschaltbar
- Kein Kopfhörer-Ausgang

- Guter Klang
- Radio und CD an Bord
- LAN-Buchse und WLAN fürs Netzwerk
- AptX wird nicht unterstützt

- Hervorragender Klang
- Sehr guter DAB+-Empfang
- Hohe Leistungsreserven
- Nicht netzwerkfähig

- Hervorragender Klang
- Klassische HiFi-Maße
- Einfache Bedienung
- AptX wird nicht unterstützt

- Sehr guter Klang
- FM (RDS), DAB+ und Internetradio integriert
- 5 HDMI-Eingänge und ein Ausgang
- Kompatibel mit Heos Multiroom-System
- Bluetooth nur Standard-Übertragung

- Sehr guter Klang
- Einfach zu bedienen
- Phono-Eingang inklusive
- Nicht netzwerkfähig

- Hervorragendes Multiroom-Konzept
- Satte Leistung aus kompaktem Gehäuse
- Bluetooth, LAN und WLAN on Board
- Wenig Eingänge
- Kein Phono-Eingang

- Mit LAN und WLAN voll netzwerkkompatibel
- Bindet vorhandene Lautsprecher ins Sonos-System ein
- Keine Bluetooth-Übertragung
- Nur ein analoger Eingang
- Trueplay nur für iOS verfügbar

- Für hochkanten Betrieb ausgelegt
- Schöne Optik
- Sehr guter Klang
- Zu wenig Leistung für anspruchsvolle Lautsprecher

- Gute Verarbeitung
- Kompakt gebaut
- Phono-Eingang
- Bedienung etwas holprig

- Günstiger Preis
- Hervorragende Klangeigenschaften
- Einfache Verarbeitungsqualität der Anschlussbuchsen

- Hervorragender Klang
- Grundsolide Verarbeitung
- Hohe Leistungsreserven
- Nicht netzwerkfähig
Testsieger: NAD C 338
Im schlanken Slimline-Gehäuse und mit aufgeräumter Frontpartie hält sich der NAD C 338 erstmal dezent im Hintergrund. Die hochwertige Verarbeitung macht sich spätestens bei der Installation und der anschließenden Bedienung bemerkbar. Gehalten ist der NAD im schon klassisch zu nennenden Hifi-Format mit 43 Zentimetern Breite. Genau genommen kommt beim NAD noch ein halber Zentimeter dazu, der ist den sanft abgerundeten Seiten geschuldet. Ansonsten integriert sich der NAD nahezu perfekt in vorhandenes Equipment, das oft über die gleichen Abmessungen verfügt, selbst wenn nicht das NAD-Logo auf der Frontplatte prangt.

Ausstattung und Installation
Beherrscht wird die Frontseite von dem mittigen Display und dem großen, satt laufenden Lautstärkeknopf rechts. Die Tasten für für die Quellenwahl, zum Ein-/Aus-Schalten und zur Aktivierung des Bass-Equalizers sowie die Kopfhörerbuchse als einziger Anschluss an der Vorderseite sind alles, was man an Bedienelementen findet. Auch die Fernbedienung im Scheckkartenformat verfügt über nur wenig mehr Tasten.
Auf der Rückseite sieht es dagegen fast schon üppig aus: Gleich drei Antennen senden und empfangen Funksignale vom WLAN und Bluetooth, wenn man sie denn alle anschraubt. Zwei sind allein für bestmöglichen WLAN-Empfang zuständig. Der C 338 muss so für stabile Empfangsverhältnisse sorgen, da man die LAN-Buchse eingespart hat.
Zwei optische und zwei koaxiale Digital-Eingänge bieten weiteren digitalen Quellen Zugang zum C 338, außerdem können bis zu drei analoge Quellen angeschlossen werden. Bei der dritten analogen Schnittstelle handelt es sich allerdings um eine Phono-Buchse, die beileibe keine Notlösung für den Plattenspieler darstellt: Anders als bei mancher günstigen Lösung, hat man dem C 338 eine gesonderte Platine mit exakter Entzerrung nach RIAA spendiert.
Man muss nur wenige Kompromisse eingehen
Buchstäblich den Abschluss bilden die Lautsprecherklemmen in besonders solider Ausführung, sowie eine Cinch-Buchse, die bei Bedarf einen aktiven Subwoofer steuert, um gerade bei höheren Pegeln in großen Räumen die Endstufen zu entlasten. Die Lautsprecherterminals sind so gut erreichbar, dass die Stecker schnell eingestöpselt sind, und man alternativ zu Steckern selbst dicke Strippen unproblematisch festschrauben kann.
Die kleine Fernbedienung ist für den alltäglichen Gebrauch zwar vollkommen ausreichend, die Einbindung ins Netzwerk gestaltet sich damit jedoch beliebig schwierig. Besser ist, die Google Home App aufs Smartphone zu laden, dann geht das schnell und zuverlässig. Auch die Einbindung diverser Streaming-Dienste ist damit kein Hexenwerk.
Der Klang
Auch klanglich liegt der NAD C 338 in diesem Umfeld gut im Rennen. Bei der Kombination aus Tonalität, Tiefen- und Breitenstaffelung der musikalischen Darbietung geht der NAD C 338 nur wenige Kompromisse ein. Bei NAD hat man alles richtig gemacht, denn analoge wie digitale Quellen bekommen schon direkt hinter dem Eingang die bestmögliche Behandlung, bevor sie an die Endstufe weitergereicht werden: Digitale Signale werden von einem hochwertigen BurrBrown Wandler (PCM 1796), der sogar auf einer gesonderten Platine sitzt, gewandelt. Selbst für das empfindliche Signal vom Plattenspieler gibt es eine Sonderbehandlung, denn es wird, ebenfalls auf einer separaten Platine, exakt nach der RIAA-Norm entzerrt, feinfühlig aufgepäppelt und schließlich an die Endstufen weitergereicht.
Am Klang wurde nicht gespart
Die Leistung ist angemessen. Sie reicht auch für Partybeschallung in großen Räumen und wer es braucht, kann noch einen Subwoofer zur Unterstützung im Basskeller anschließen beziehungsweise den NAD inklusive Stereo-Lautsprecher plus Sub auch an den Fernseher hängen und so dem Filmton auf die Sprünge helfen. Der C 338 verbindet die analoge mit der digitalen HiFi-Welt in nahezu idealer Weise. Diese Verbindung schafft er mit dem stimmigsten Bedienkonzept.
Nachteile?
Der NAD C 338 ist nicht ganz billig, allerdings halten sich die Nachteile auch in Grenzen. So kann man nur ein Paar Lautsprecher anschließen und der Verzicht auf die LAN-Buchse kann im ungünstigsten Fall dazu führen, dass die Netzwerkverbindung instabil ist. Dem wirkt NAD aber mit der zweiten Antenne entgegen – nach unseren Erfahrungen ziemlich erfolgreich. Das ist besonders wichtig, da es keine USB-Buchse zum Streamen vom Laptop, PC oder Tablet gibt. Auch hier muss das WLAN oder die Bluetooth-Verbindung reichen.
Die Leistung von 50 Watt pro Kanal stellt nur bei anspruchsvollen Boxen in großen Räumen ein Problem dar, das sich aber dank des Subwoofer-Ausgangs beheben lässt. Damit werden die Endstufen von der Schwerarbeit bei den tiefen Frequenzen entlastet und können oben rum auch bei großen Lautstärken besser und präziser arbeiten.
NAD C 338 im Testspiegel
Einige Tests des NAD C 338 sind schon veröffentlicht. Grundtenor der meisten Tests ist das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die umfassende Ausstattung des Receivers:
Der Kollege Philipp Schneckenburger bezeichnet den NAD in der HiFiTest Ausgabe 2/2018 als perfektes Einstiegsgerät für HiFi-Enthusiasten in die Welt des Streaming und verleiht ihm die Note 1,2 in der Spitzenklasse. Hinzu kommt ein »hervorragendes« Preis-Leistungs-Verhältnis sowie das Prädikat »Praxistipp«:
»So entwickelte der C 338 im Test gerade im Hochtonbereich einen wunderbar detaillierten Klang mit einer schönen Feinzeichnung. Gleichzeitig sorgte gute Präzision bei Percussioninstrumenten für einen wunderbar definierten Bassbereich, auch ohne den vorhandenen Bass-EQ. … – … Dank der tollen Nutzerfreundlichkeit des C 338 zeigt NAD, dass Streaming kein Hexenwerk ist. Gepaart mit den guten analogen Tugenden des Vollverstärkers erhält man ein tolles HiFi-System, das klassische und modere Musikwiedergabe voll im Griff hat.«
In der Stereo Ausgabe 9/2017 erreichte der NAD vier von fünf Sterne sowie das Klangniveau von 51%, außerdem auch hier das Prädikat »exzellent« im Preis-Leistungs-Verhältnis:
»Der NAD überzeugt mit einer für den Preis schier unglaublichen Ausstattungsfülle – der Fertigung in China nach NAD-Vorgaben sei es gedankt. Klanglich überzeugend und erstaunlich kraftvoll zählt er zu den überzeugendsten Angeboten fürs Geld.«
Alternativen
Zwar ist der Testsieger für uns die beste Lösung für die meisten Hörer, allerdings haben wir weitere Empfehlungen für den größeren Geldbeutel, Geräte mit etwas anderer Ausstattung, sowie einen Klang- und einen Preistipp.
Kleines Upgrade gegen Aufpreis: Nubert nuConnect ampX
Nubert ist zwar gemeinhin für Lautsprecherkonstruktionen bekannt, Verstärker hat man allerdings auch schon seit einiger Zeit im Programm. Neben großen Kombinationen aus Vor- und End-Verstärker hat man mit dem nuConnect ampX nun auch einen kompletten Vollverstärker gebaut, der zudem noch mit reichlich analogen und digitalen Schnittstellen versehen ist und über WLAN und Bluetooth verfügt. Trotz dieser üppigen Ausstattung und seiner beachtlichen Leistung ist der ampX erfreulich kompakt geblieben.
Ganz zeitgemäß ist der nuConnect ampX außer mit einer schönen Fernbedienung auch per Smartphone App namens Nubert X-Remote steuerbar. Zugegebenermaßen geht das Zappen durch die Eingänge und die umfangreiche Klangregelung per App erheblich komfortabler als mit der Fernbedienung und dem zwangsläufig recht kleinen Display. Das ist allerdings immer noch aussagekräftiger als das unseres Favoriten.
Mit der NuConnect App ist sowohl die Eingangswahl als auch die Klangeinstellung per 5-Band-Equalizer viel komfortabler zu realisieren als mit der Fernbedienung. Darüber hinaus bietet sie zumindest in der iOS-Version die Möglichkeit der Anpassung an die Raumakustik. Hierbei wird das Mikrofon des iPhones oder iPad genutzt, um den Tieftonbereich – und nur diesen – für den Raum zu optimieren.
Das funktioniert bei Apple-Geräten mit dem eingesetzten Mikrofon bekannt. Fürs Android-Smartpone gibt es jetzt ein separates Ansteck-Mikrofon, welches die Messung übernimmt. Das ist notwendig, weil Androiden ja bekanntlich eine Vielzahl unterschiedlicher Hardware nutzen. Anders als Sonos beeinflusst Nubert nur den Tieftonbereich bis maximal 160 Hertz, weil er ganz besonders empfindlich auf die Raumakustik reagiert, sich im Gegenzug aber auch viel effizienter anpassen lässt.
Auch als drahtlose Steuerzentrale für nuPro-X-Aktiv-Lautsprecher ist der nuConnect ampX konfigurierbar, was ihn zur Steuerzentrale eines Multiroom-Systems in der nuPro-X-Umgebung macht. Dank des mitgelieferten HDMI-USB-Adapters, der einfach an die USB-Buchse geschraubt wird, kann man sogar den Fernsehton über die ausgewachsene Stereo-Anlage genießen. Bei Bedarf geht das inklusive Subwoofer, der sich an den entsprechenden Ausgang andocken lässt. Dank Audio-Rück-Kanal (ARC) lässt sich die Lautstärke dann bequem mit der TV-Fernbedienung kontrollieren.
Außer Phono gibt es nur noch einen weiteren analogen Eingang, der Phono-Eingang lässt sich aber zwischen MM und MC umschalten. Damit ist selbst der Vinylfan flexibel wie sonst nur selten, kann er doch mit dem Tonabnehmern experimentieren, ohne gleich einen zusätzlichen und entsprechend kostspieligen Phono-Vorverstärker anschaffen zu müssen.
Im direkten Klangvergleich mit dem NAD liefert der Nubert auf Anhieb mehr – und zwar in fast allen Disziplinen: mehr Dynamik, mehr Details, mehr Räumlichkeit. Es handelt sich hier zwar nur um Nuancen, es ergibt aber insgesamt doch das rundere Klangbild – und das nicht nur an Boxen vom gleichen Hersteller. Erfreulich ist, dass das unscheinbare Kästchen offenbar über genug Leistungsreserven verfügt, um auch anspruchsvolle Lautsprecher anzutreiben.
Mit CD-Wiedergabe: Advance MyConnect 60
Der Advance MyConnect 60 ist ein echtes Ausstattungswunder. Neben den analogen Eingängen, zu denen auch einer für den Plattenspieler gehört, gibt es neben den üblichen Digitaleingängen auch eine USB-Buchse für den Anschluss eines externen Laufwerkes. Wenn Sie keinen Plattenspieler haben oder dieser über einen eigenen Vor-Verstärker verfügt, können Sie die Phono-Buchse auch kurzerhand zu einer normalen AUX-Buchse umschalten. WLAN und Bluetooth sind für die drahtlose Übertragung zuständig, wenn WLAN mal nicht zur Verfügung steht, hilft auch ein LAN-Kabel. Ein komplettes Radio mit der Empfangsmöglichkeit von UKW und DAB+ ist ebenso integriert wie ein CD-Laufwerk.

Ein derartiger Funktionsumfang hat natürlich auch seinen Preis, wenn man nicht an irgendeiner Stelle gravierende Abstriche machen will. So liegt selbst der aktuelle Straßenpreis knapp über 750 Euro, womit der MyConnect 60 unsere selbstgesteckte Preisobergrenze leicht übersteigt. Rechnen wir allerdings das CD-Laufwerk heraus, passt es wieder.
Der MyConnect ist etwas schmaler als das klassische Hifi-Maß von etwa 43 Zentimetern. Damit das CD-Laufwerk noch ins Gehäuse passt und es außerdem ein großes Display geben kann, ist er etwas höher geworden. Diese Würfelform hat der Hersteller mit einer hochglänzenden Frontpartie versehen, was dem MyConnect 60 eine gewisse Eleganz verleiht. Damit er auch in moderner, heller Umgebung eine gute Figur macht, gibt es ihn auch in weißem Gehäuse – natürlich ebenfalls mit Hochglanzfront.
Da der MyConnect 60 schon so üppig ausgestattet ist, liegt es nahe, dass er manchmal im Paket zusammen mit den Lautsprechern Quadral Chromium Style 2 angeboten wird. Der Vertrieb ist der gleiche, und die Boxen gibt es ebenfalls in Weiß und in Schwarz, sodass sie nicht nur akustisch hervorragend zu dem Receiver passen.
Bei der Fernbedienung handelt es sich um ein Universalmodell, andere Geräte von Advance Audio können damit ebenfalls gesteuert werden. Das bringt bei allem Komfort die eine oder andere Ungereimtheit mit sich. So kann man zwar jede Quelle direkt per entsprechend gekennzeichneter Taste anwählen, nur muss man für den Phono-Eingang die Mikrofon-Taste betätigen, die bei anderen Geräten die Sprachsteuerung aktiviert. Andererseits sind die Laufwerkstasten für den integrierten CD-Player ebenfalls mit an Bord.
Klanglich kann der MyConnect 60 nicht ganz mit den Besten in dieser Klasse mithalten. Im direkten Vergleich zu einigen anderen Modellen in der gleichen Leistungsklasse gerät dem Advance Acoustic die räumliche Staffelung nicht ganz so perfekt. Auch stößt er bei hohen Pegeln schneller an seine Grenzen, was im Grunde kaum verwunderlich ist, denn wenn auch sonst kaum Sparmaßnahmen zu erkennen sind, musste man zumindest bei der Versorgung kleine Abstriche machen. Bei normaler Lautstärke und vor allem im Zusammenspiel mit den Boxen von Quadral jedoch, muss sich der MyConnect 60 nicht verstecken – er ist ein umfassend ausgestatteter Receiver, der sehr gut verarbeitet ist und zudem optisch einiges hermacht.
Exzellenter Klang: Cambridge Audio AXR100D
Unser ehemaliger Klangtipp Cambridge Audio AXR100 hat mit dem AXR100D eine neue Ausbaustufe bekommen. Haben wir seinerzeit noch bemängelt, dass es außer dem Bluetooth-Empfang nur noch einen integrierten FM-Tuner gibt, so hat das D-Modell jetzt einen Kombi-Tuner bekommen, sodass jetzt zusätzlich zu UKW (mit RDS) auch DAB und DAB+ empfangen werden können.
Auch der AXR100D kann weder über WLAN, noch über LAN-Kabel Verbindung zum Netzwerk, geschweige denn zum Internet aufnehmen. Fürs Streaming hat man schließlich spezialisierte Geräte wie den CXN (V2) im Programm. Bluetooth-Streaming vom Smartphone geht allerdings auch mit dem AXR100D, er unterstützt dabei sogar den verlustarmen aptX Codec.
Die sogenannte Wurfantenne aus dem Lieferumfang ist eigentlich kaum der Rede wert, denn mehr als ein Stück Kabel mit einem passenden Stecker für den Antenneneingang ist sie nicht. Dennoch kann auch der AXR100D mit erstaunlichen Empfangsleistungen überzeugen – das gilt jetzt nicht nur für UKW sondern ebenfalls für DAB+, wo der Cambridge Audio auch aus der schlechten Empfangssituation in einem unserer Testräume die meisten Sender herausfischte.



Die Fernbedienung ist zwar recht dezent geraten, es findet sich aber jeder sofort zurecht. Auch sie steuert neben dem Receiver auch andere Gerätschaften von Cambridge Audio, zur besseren Übersicht sind die für den CD-Player bestimmten Tasten blau bedruckt und nicht, wie die anderen, weiß. Die analogen und digitalen Eingänge sind schlicht durchnummeriert, man sollte also wissen, welches Gerät welchen Eingang belegt. Andererseits sind der Phono-Eingang, der Tuner und der Bluetooth-Eingang eindeutig gekennzeichnet, können also direkt angewählt werden.
Das enorme Betriebsgewicht und das recht große, weitestgehend ausgefüllte Gehäuse des AXR100D sind Indizien für ein klassisches Schaltungskonzept – im Gegensatz zum winzigen Nubert, der etwa über die gleiche Leistung verfügt. Im AXR100D deckt ein fetter, schwerer Trafo den erforderlichen Energiebedarf der Endstufentransistoren, die ihrerseits wieder an einem massiven Kühlkörper montiert sind. Sollte es der Elektronik dennoch mal zu warm werden, transportiert ein Lüfter die warme Abluft nach hinten raus. Der Cambridge Audio kann so bei Bedarf zwei Hörzonen, also zwei Paar Lautsprecher, versorgen – und zwar gleichzeitig.
Dabei tritt er ebenso souverän auf wie beispielsweise besagter Nubert. Während dieser im Mittelhochtonbereich vielleicht etwas differenzierter zur Sache geht und sich damit ein enorm räumliches Klangbild erarbeitet, langt der Cambridge Audio AXR100D besonders im untersten Bereich des Frequenzbandes einen Hauch beherzter zu.
Für schmale Geldbeutel: Denon PMA-600NE
Der Denon PMA-600NE mag in seinem klassischen Design so manchen Hifi-Enthusiasten an die goldene Ära der erinnern, dennoch verbirgt sich modernste Technik hinter der schönen Frontplatte, wie man bei näherem Hinschauen durchaus auch erkennen kann. So lässt sich der große Eingangswahl-Knopf außer auf die optischen und koaxialen Digitaleingänge auch auf die Position »Bluetooth« stellen. Der Denon braucht dazu weder Dongle noch Antenne, weil Antenne und Bluetooth-Empfänger schön unter dem Gehäusedeckel versteckt sind.

Bedienen lässt sich der Denon PMA-600NE außer direkt am Gerät auch per Fernbedienung. Auch hier ist der Geber direkt für mehrere Geräte aus dem Hause Denon zuständig. Der PMA-600NE wird quasi immer angesprochen, während die Umschaltung zum CD- oder Netzwerk-Player oben mit zwei Tasten geschieht. Die Tasten für den PMA-600 sind zudem farblich gekennzeichnet, sodass es kaum zu Fehlbedienungen kommen kann.
Ausgenommen von der Fernbedienung sind die Klangeinstellungen, die mit den entsprechenden Knöpfen am Gerät vorgenommen werden können. Der große Lautstärke-Knopf ist motorisiert und dreht sich per Fernbedienung in die gewünschte Position. Die Installation des PMA-600NE ist denkbar einfach, schließlich fällt die Internet-Verbindung von vornherein weg. Das Netzkabel ist fest angeschlossen, die sonst übliche Kaltgerätebuchse ist dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Dafür ist der Ein-/Aus-Schalter an der Vorderseite als echter Netzschalter ausgelegt, der das Gerät komplett vom Netz trennt. Auch sonst gibt es seitens der Verarbeitung nichts zu bemängeln – die Cinch-Buchsen auf der Rückseite sind vergoldet, so dass auch nach vielen Jahren Betrieb keine Kontaktschwierigkeiten aufgrund von Korrosion auftreten dürften. Lautsprecher-Terminals gibt es zwar nur für ein einziges Stereo-Paar, sie sind aber sehr solide ausgeführt und fassen außer den üblichen Banana-Steckern auch lose Kabel, die fest unter die Kontakte geschraubt werden können.
Beim Klangtest überraschte uns der PMA-600NE auf Anhieb mit seinem sauberen und vor allem räumlich sehr präzisen Klangbild. Der Bass kommt präzise, impulsiv und knackig, und kann selbst an anspruchsvollen Lautsprechern seine Dynamik zur Geltung bringen. Insbesondere der Phono-Eingang scheint von der jahrzehntelangen Erfahrung des Unternehmens auf diesem Gebiet zu profitieren.
Für den Preis ist der PMA-600NE gut ausgestattet, sehr gut verarbeitet und klingt obendrein vorzüglich. Er ist das ideale Gerät, für Leute die auf klassisches Hifi-Design stehen, aber auf digitale Eingänge und Bluetooth nicht verzichten wollen.
Außerdem getestet
Marantz NR1200
Der Marantz NR1200 soll außer dem klassischen Receiver auch einen AV-Receiver im Wohnzimmer ersetzen. Davon zeugen zumindest die fünf HDMI-Eingänge auf der Rückseite, von denen das Bildsignal auf die entsprechende HDMI-Ausgangsbuchse durchgeschleift wird. Der NR1200 profitiert hier von den großen AV-Kollegen, denn es werden mit UHD und HDR alle aktuellen Video-Formate unterstützt – mit dem Unterschied, dass der Ton eben »nur« zweikanalig bleibt und allenfalls von einem ebenfalls zuschaltbaren Subwoofer unterstützt wird.
Ein Kombituner ist integriert, der Marantz kann neben FM auch DAB+ empfangen, wobei FM – also UKW – zusätzlich von RDS profitiert. Dass Bluetooth, WLAN und sogar LAN zu den Ausstattungsmerkmalen gehören, versteht sich da fast schon von selbst – ebenso wie die Tatsache, dass sich auch dieser Marantz in das hauseigene Multiroom-System Heos einbinden lässt. Ein Phono-Eingang steht ebenfalls zur Verfügung.
Zwar sieht die Fernbedienung noch recht übersichtlich aus, an einige Einstellungen, wie zum Beispiel der Umstellung des Tuners von FM nach DAB+ oder umgekehrt, kommt man allerdings erst über Umwege. Die Remote App erweist sich als erheblich komfortabler, vor allem, wenn sich der Fernseher über den HDMI-Ausgang als Display nutzen lässt.
Der Marantz ist dank zweier Lautsprechergruppen in der Lage, zwei Räume oder Hörzonen zu beschallen. Zwei Subwoofer können außerdem angeschlossen werden und die beiden Pre-Ausgänge erlauben einen einfachen Mehrzonen-Betrieb – dann mit aktiven Boxen. Zwar verfügt der NR1200 über ausreichend Leistungsreserven, wenn diese allerdings an zwei Hörzonen, also zwei Paar Lautsprecher aufgeteilt werden müssen, kommt er doch irgendwann an seine Grenzen.
Wer sich feinsten Klang in seinem Wohnzimmer wünscht und auf einen ausgewachsenen AV-Receiver nebst zugehöriger Lautsprecherbatterie verzichten möchte, bekommt mit dem NR1200 einen perfekten Spielpartner, der das gesamte Wohnzimmer-Equipment an die Lautsprecher bringt.
Yamaha WXA-50
Der Yamaha WXA-50 ist zwar ein unscheinbares kleines Kästchen, sogar noch kleiner als der schon sehr kompakte Sonos AMP. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sowohl netzwerktechnisch als auch musikalisch mit allen Wassern gewaschen ist. Das Gehäuse ist so konzipiert, dass er sowohl quer als auch hochkant betrieben werden kann. Für den Hochkantbetrieb liegen zwei massive U-Schalen bei, die ihm dann zusätzliche Standfestigkeit geben.
Anders als der Sonos AMP, der nach vergleichbarem Konzept arbeitet, nimmt der WXA-50 auch via Bluetooth Kontakt zum Smartphone auf.
Dem WXA-50 liegt eine einfache Fernbedienung im Scheckkartenformat bei, die allerdings etwas hochwertiger hätte ausfallen können. Ein Display gibt es nicht – man verlässt sich bei der Quellenwahl auf die verschiedenen Farben, in denen die entsprechende LED leuchtet. Als Hilfestellung sind die entsprechenden Tasten auf der Fernbedienung mit den gleichen Farben gekennzeichnet, ohnehin sollte der WXA-50 überwiegend mit der MusicCast App bedient werden.
Der Kleine klingt deutlich erwachsener, als man es vermutet. Die musikalische Bühne steht quasi dreidimensional im Raum, mit gut definierter Bühnenbreite und -tiefe. Der WXA-50 hat erstaunliche Leistungsreserven, kommt selbst bei sehr hohen Pegeln kaum an seine Grenzen und behält immer die volle Kontrolle über das Musikgeschehen.
Auch wenn der kleine Yamaha auf einen Phono-Eingang und eine Kopfhörerbuchse verzichten muss, so ist er dennoch besser ausgestattet als manche Kollegen. Obendrein ist er dank seiner recht langen Marktpräsenz ziemlich günstig zu haben.
NAD C328
Der NAD C328 ist der kleinere Bruder unseres aktuellen Favoriten: Er verzichtet im Wesentlichen auf WLAN, Bluetooth ist dagegen integriert und auch digitale Eingänge sind reichlich vorhanden. Auch der Verstärkerzug ist vermutlich der gleiche, zumindest wenn man den Spezifikationen glauben darf. Die fehlende Netzwerkfähigkeit hat allerdings auch gewisse Vorteile. So muss das Gerät nicht ins Netzwerk eingebunden werden, was mitunter recht umständlich ist.
Auch deshalb ist der NAD C328 schnell angeschlossen und betriebsbereit. Außer der fehlenden Netzwerkfähigkeit erwartet uns bekannte Kost, denn unter der Haube scheint er seinem großen Bruder ziemlich ähnlich zu sein.
Das geht bis hin zur Fernbedienung, die zwar ebenso klein und übersichtlich ist, allerdings auch den gleichen Komfort vermissen lässt. So können wir nicht eine der vielen analogen oder digitalen Quellen einfach anwählen, sondern müssen uns stets durch die ganze Reihe zappen, wobei die kleinen LEDs im Display schon aus kurzer Distanz kaum noch zu erkennen sind.
Klanglich bewegt man sich zum Glück ebenfalls auf dem gleichen Niveau. Auch der NAD C328 spielt zupackend, bis tief in den Basskeller hinunter und schafft selbst an kleinen Boxen beeindruckenden Tiefgang – einhergehend mit einer bestechenden Räumlichkeit.
Wer also auf WLAN verzichtet, erhält die gleichen Tugenden wie von unserem Favoriten zum kleineren Preis. Dafür gibt es selbst den sehr guten Phono-Eingang, mit dem sich prima altes und neues Vinyl genießen lässt.
Sonos AMP
Der Sonos AMP ist der Nachfolger des CONNECT:AMP, der lange Zeit die einzige Möglichkeit darstellte, vorhandene Passivboxen von anderen Herstellern in die Sonos Infrastruktur einzubinden. Der Erfolg ließ auf sich warten und ganz nebenbei kamen auch andere Hersteller mit Verstärkern oder Receivern um die Ecke, die mittels Netzwerk streamingfähig wurden, allerdings ohne sich auf die damals noch proprietäre Sonos-Infrastruktur beschränken zu müssen.
Die ebenfalls erhältlichen Decken-In-Wall und Outdoor-Lautsprecher kann der AMP auch betreiben, sogar bis zu drei Paaren gleichzeitig. Allerdings sollte man bei der Verkabelung darauf achten, dass die Kabel nicht zu lang werden, denn die angegebenen 135 Watt Leistung pro Kanal teilen sich in dem Falle schon auf die drei angeschlossenen Lautsprecher auf – da braucht es nicht noch zusätzliche Verluste durch lange Leitungen.
Der Sonos AMP kommuniziert sowohl per WLAN als auch per LAN-Kabel, was gerade bei komplexer Vernetzung von Vorteil sein kann. Die entsprechende Buchse ist natürlich auf der Rückseite, wo es zudem einen analogen Eingang, den Ausgang für einen Subwoofer und – da habe ich nicht schlecht gestaunt – eine HDMI-Schnittstelle gibt. Damit lässt er sich prima mit dem Flachbildschirm koppeln, sodass man nunmehr den Fernsehsound über ausgewachsene Lautsprecher hört, die zudem bei Bedarf noch vom Subwoofer unterstützt werden.
Bluetooth gibt es dagegen nicht, das Streaming vom Smartphone oder Tablet funktioniert ausschließlich über die Sonos App per WLAN. Die Oberfläche der Sonos App ist wegen der Funktionsvielfalt recht verschachtelt, wenn es mal schnell gehen soll, lässt der AMP sich auch kurzerhand über die drei Touchflächen an der Front bedienen, eine Fernbedienung gehört beim Sonos Amp nicht zum Lieferumfang, für rudimentäre Funktionen lernt er aber, der Fernbedienung des Fernsehers oder eines anderen Gerätes zu gehorchen, ein Infrarot-Empfänger ist jedenfalls schon eingebaut.
Klanglich kann der Sonos AMP bei Bedarf richtig Gas geben, haucht den Life-Aufnahmen, die ich ihm zuschiebe Atmosphäre und Leben ein. Die Bühne stellt er breit auf, allerdings nimmt er es bei der Positionierung der einzelnen Instrumente nicht so genau, jedenfalls nicht so genau wie unserer Empfehlungen. Dennoch ist der AMP in der Sonos Umgebung ohne Alternative, denn endlich lassen sich auch hochwertige Lautsprecher nahtlos einbinden.
Denon PMA-60
Der Denon PMA-60 folgt dem Design der Baureihe, die außerdem noch einen passenden CD-Player beinhaltet. Ebenso wie der DRA-100 kann er deshalb auch hochkant betrieben werden – das könnte man zwar mit jedem anderen Receiver auch machen, nur dreht sich das Display das Denon gleich mit in die passende Position. Eine USB-B-Buchse dient als Eingang für Daten, die vom Laptop oder PC gestreamt werden, außerdem nimmt er via Bluetooth Verbindung zum Smartphone auf. Damit hat es sich bei der Vernetzung. Klanglich kann auch der PMA-60 überzeugen, zusammen mit den Design-Kollegen von Denon macht er daher nicht nur optisch eine gute Figur.
Yamaha R-N402
Obwohl der Yamaha R-N402 keinesfalls perfekt ist, so kann er doch mit einfacher Bedienung und guten Klangeigenschaften überzeugen. Die einfache Verarbeitung der diversen Anschlussbuchsen lässt sich angesichts des günstigen Preises verschmerzen.
Onkyo R-N855
Der Onkyo R-N855 ist sehr kompakt gebaut, hat also nicht das übliche Maß, und ist sehr gut verarbeitet. Auch er verfügt über drei analoge Anschlüsse, darunter einen Phono-Eingang. Bei den digitalen Anschlüssen ist er schon etwas spendabler und auch der Klang kann überzeugen. Leider ist die Bedienung nicht ganz so einfach, was an der Fernbedienung mit vielen kleinen Tasten liegt.
Cambridge Audio AXR100
Der Cambridge Audio AXR100 ist quasi der kleinere Bruder des neuen AXR100D, dort steht das »D« für DAB-Radio, worüber der AXR100 noch nicht verfügt. Der empfängt nur AM und FM, letzteres aber immerhin mit dem Zusatzdienst RDS. Neben den drei digitalen Eingängen verfügt er zudem über ein Bluetooth-Modul.
Die sogenannte Wurfantenne aus dem Lieferumfang ist eigentlich kaum der Rede wert, denn mehr als ein Stück Kabel mit einem passenden Stecker für den Antenneneingang ist sie nicht. Dennoch waren wir verblüfft, was diese unscheinbare Strippe aus dem Äther holte – im Zusammenspiel mit dem eingebauten Tuner versteht sich. Selbst unter den schwierigen Empfangsbedingungen in unserem Büro empfing der AXR100 problemlos die meisten regionalen Sender – und das meistens völlig rauschfrei.
Da der Nachfolger des AXR100 über die gleiche Verstärker-Schaltung verfügt, kann man getrost auf den Preis und die unterschiedliche Ausstattung schielen, und sich dann das passende Gerät anschaffen.
Die besten Stereo-Receiver um 1.000 Euro
Teurer geht immer – auch bei den Stereo-Receivern kann sich der tiefere Griff in den Geldbeutel durchaus lohnen. Sei es nun, um ein noch besser ausgestattetes Gerät zu bekommen, eine feinere Verarbeitung oder einfach nur das schönere Design. Manchmal bekommt man auch alles zusammen, deshalb haben wir uns auch diese Geräte angeschaut und zeigen Ihnen, ob und wo sich der teils erhebliche Aufpreis wirklich lohnt.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Denon PMA-900HNE

Der Denon PMA-900HNE kommt mit 43 Zentimeter Breite im Formfaktor klassischer HiFi-Geräte daher. Auch sonst fügt sich das Design sehr gut in bereits vorhandenes Equipment ein. Hinter der Alufront hat dagegen modernste Streaming-Technik Einzug gehalten. Der PMA-900HNE lässt sich sogar in ein Multiroom-System einbinden, und bleibt dabei erfreulich einfach in der Bedienung.
Rose RS201E

Mit dem Rose RS201E haben wir einen Stereo-Receiver mit völlig neuem, smarten Bedienkonzept. Die Frontpartie wird von einem großen, Touch-Farbdisplay eingenommen, auf dem eine extra angepasste Android-Oberfläche läuft. Damit eröffnen sich viele neue Musikquellen, ganz ohne das Gerät erst mit dem Smartphone verbinden zu müssen, weil das quasi schon integriert ist. Am Ausgang sorgt dann ein ganz normaler Verstärkerzug für besten Klang aus ganz normalen Lautsprechern.
Magnat MR 780

Beim Magnat MR 780 kommen zwei Röhren (das sind glimmende Glaskolben) in der Verstärkerstufe zum Einsatz. Damit ist der Receiver aber noch längst kein Gerät für unverbesserliche Nostalgiker, jedenfalls nicht ausschließlich. Neben dem zu erwartenden Phono-Eingang ist der Magnat nämlich auch offen für diverse digitale Quellen und empfängt sogar via Bluetooth Daten vom Smartphone. Auch Radio-Empfang ist bereits integriert, nämlich sowohl DAB+ als auch FM, so komplett sind nur wenige Konkurrenten ausgestattet.
Advance Acoustic PlayStream A5

Der Playstream A5 von Advance Acoustic glänzt mit blau hinterleuchteten Touchflächen an der Frontseite. Darüber leuchten ebenfalls zwei große Zeiger-Instrumente zwischen denen ein Display die aktive Quelle, deren Lautstärke sowie bei den digitalen Eingängen gegebenenfalls die Bitrate. Der Receiver beherrscht alle erdenklichen analogen und digitalen Quellen und macht sowohl klanglich als auch optisch einiges her.
Yamaha R-N803D

Mit dem Yamaha R-N803D haben wir auch in dieser Preisklasse ein Gerät, das sich nach einer kurzen Messung selbstständig auf die Raumakustik einstellt. Der Yamaha ist dabei allerdings nicht auf das im iPhone eingebaute Mikrofon angewiesen, sondern bringt direkt eins mit.
Vergleichstabelle

- Hervorragender Klang
- Hohe Leistungsreserven
- Phono MM und MC
- 2 Paar Lautsprecher anschließbar
- Bluetooth nicht mit aptX kompatibel

- Sehr guter Klang
- Einfache Einbindung ins Netzwerk
- Großes Touch-Display
- Für leistungshungrige Lautsprecher nicht so gut geeignet

- Sehr guter Klang
- DAB+ und FM integriert
- Bluetooth mit aptX-Übertragung
- Kein Netzwerk

- Sehr guter Klang
- Außergewöhnliches Design
- DAB+ und FM mit RDS integriert
- Echter Netzschalter auf der Rückseite

- Hervorragender Klang
- Hohe Leistungsreserven
- Einmessung auf die Raumakustik
- Bluetooth nicht mit aptX kompatibel

- Hervorragender Klang
- Satte Leistungsreserven
- Sehr gute App-Steuerung
- Bluetooth aptX kompatibel

- Hervorragender Klang
- DTS Play-Fi integriert
- Echter Netzschalter auf der Rückseite
- Kein Radio integriert

- Sehr guter Klang
- HDMI-Eingang mit ARC-Unterstützung integriert
- Phono-Stufe eingebaut
- Kein Netzwerk

- Hervorragender Klang
- Solide Leistung
- Zwei Lautsprecherpaare können angeschlossen werden
- Kein Phonoeingang
- Kein Netzwerk

- Hervorragender Klang
- Dank WLAN und Bluetooth sehr gut vernetzt

- Hervorragender Klang
- Viele Gehäusevarianten
- Kompaktes Design
- Kein Display
- Kein LAN oder WLAN

- Sehr guter Klang
- Eigenständiges, hochwertiges Design
- Keine drahtlose Vernetzung möglich

- Hervorragender Klang
- Symmetrischer Eingang
- Kein LAN oder WLAN

- Aufrüsten ist möglich
- Digitale und analoge Quellen möglich
- LAN und WLAN nur mit optionalen Modulen möglich, die sehr teuer sind

- Sehr guter Klang
- Bluetooth möglich
- Leistung satt
- Keine Netzwerkfunktionen
Testsieger: Denon PMA-900HNE
Der PMA-900HNE von Denon passt mit seinen 43 Zentimetern Breite perfekt zu den HiFi-Komponenten, wie sie schon seit Jahrzehnten hergestellt werden. Auch das übrige Design, angefangen bei der Alufront bis hin zu den satt laufenden und einrastenden Drehknöpfen hinterlässt einen grundsoliden, an analoge Zeiten erinnernden Eindruck.

Nur das kleine Display ebenfalls an der Front, lässt vermuten, dass der PMA-900HNE mehr kann, als er auf den ersten Blick preisgibt.
Auf der Rückseite offenbaren sich dann neben insgesamt vier digitalen Eingängen auch eine USB-Buchse und die obligatorische LAN-Schnittstelle. Außerdem liegen dem Denon zwei Kombi-Antennen bei, die fürs WLAN und Bluetooth gleichermaßen zuständig sind und einfach angeschraubt werden.
Neben den digitalen beherrscht der Denon allerdings auch beste analoge Tugenden, so ist er einer der wenigen seiner Klasse, die nicht nur einen Phono-Eingang haben, sondern diesen auch noch zwischen den beiden Systemen MM und MC umschalten lässt. Wie es sich für ein traditionsreiches Unternehmen wie Denon gehört, ist dieser Phonoeingang zudem von höchster Qualität, wir wir beim Hörtest schnell feststellen können – es rauscht im MM-Betrieb quasi gar nicht, selbst im MC-Betrieb ist das Rauschen kaum vernehmbar.
Installation und Bedienung
Prinzipiell ist die Einrichtung des PMA-900HNE schnell erledigt, nur die Einbindung ins Netzwerk und damit auch in ein möglicherweise bereits vorhandenes Multiroom-System ist etwas mühsam. Grund dafür kann die Heos App sein, mittels derer das Smartphone bei der Einrichtung helfen soll, genauer gesagt macht nach unseren Erfahrungen eigentlich nur die Android Variante der App Probleme.
Netzwerkintegration per Smartphone
Nach mehreren Anläufen gelingt es dann doch, vor Allem, wenn man den Receiver per WPS oder gleich per LAN Kabel herstellt, was ebenfalls in der App angeboten wird. Mit einem iPhone oder iPad gibt es da weniger Schwierigkeiten, was sicher nicht zuletzt daran liegt, dass die Programmierer der Android App auf ungleich vielfältigere Hardware eingehen müssen. Um die Streaming- und Internetradio-Dienste in die App einbinden zu können, ist zudem ein HEOS-Account erforderlich. Alternativ kann man das aber auch alles via Bluetooth streamen.
Im Grunde wird die Heos App ohnehin nur für ein Multiroom-System benötigt, die übrige Bedienung erfolgt entweder am Gerät selbst oder komfortabel über die mitgelieferte Fernbedienung. Bei der Bedienung des PMA-900HNE fühlt sich jeder Analog-Freak direkt zu Hause – der fette Knopf für die Eingangswahl rastet satt, obwohl ihm natürlich gar kein mechanischer Schalter zugrunde liegt. Das kleine Display zeigt folgsam die entsprechende Quelle an. Der große Lautstärkeknopf in der Mitte läuft ebenfalls sehr satt, dasselbe gilt für die kleinen Knöpfe zur Klangregelung, die sich links auf der Front befinden.
Klang und Leistung
Der PMA-900HNE hat auf der Rückseite Terminals für zwei Paar Lautsprecher, ist damit also für den Betrieb in zwei Zonen bzw. Räumen gerüstet. Allein sein Gewicht von mehr als acht Kilo zeugt davon, dass er bei Bedarf richtig Dampf machen kann. Voraussetzung dafür sind leistungsfähige Endstufen, die von einem ebenso potenten Netzteil gespeist werden. Beides sorgt beim Denon für das hohe Kampfgewicht. Außerdem ist die Digital-Sektion mit Blechen komplett vom Rest der Elektronik abgeschirmt, was ebenfalls ins Gewicht fallen dürfte.
Leistung satt
Vermieden werden dadurch aber auf jeden Fall hochfrequente Störgeräusche, die das schöne Audiosignal auf keinen Fall verunreinigen sollen.
Wir ließen den Denon PMA-900HNE wahlweise an einem Paar genügsamer Standboxen, sowie an einem Paar elektrostatischer Lautsprecher spielen. Letztere stellen konstruktionsbedingt eine sehr komplexe Last dar, die der Denon aber mühelos im Griff hat. Er spielt fein nuanciert auf, spannt die musikalische Bühne sehr plastisch zwischen den Lautsprechern auf und darüber hinaus, und erreicht sogar eine sehr realistische Tiefenstaffelung, sofern die Aufnahme das hergibt.
Der Denon PMA-900HNE ist sehr solide verarbeitet, lässt weder analoge noch digitale Quellen aus und ist dazu noch Multiroom geeignet. Für den Preis von unter 1.000 Euro ist das schon eine bemerkenswerte Leistung.
Nachteile?
Der einzige Nachteil, den wir feststellen konnten, ist die nach wie vor für Android Smartphones nicht ganz ausgereifte HEOS App. Mit viel Geduld und einigen Versuchen gelangt man zwar schlussendlich ans Ziel, dennoch sollte der Hersteller hier nochmal nachbessern, auch wenn das erfahrungsgemäß bei der vielen unterschiedlichen Android-Hardware keine einfache Aufgabe ist.
Denon PMA-900HNE im Testspiegel
Wir sind mit unserem Test des PMA-900HNE sehr früh dran, sodass es aktuell noch kaum andere frei zugängliche Testergebnisse gibt:
Bei Area DVD wurde der PMA-900HNE am 15. Juni 2022 getestet und wurde dabei zur »Gesamtreferenz Streaming-Vollverstärker« gekürt:
»Zurück zum PMA-900HNE, der auch mit seiner überaus präzisen elektronischen Regelung für Lautstärke, Klangparameter und Balance überzeugt. Das kleine Display mit guter Auflösung ist ebenfalls sehr praktisch. Für knapp 1.000 EUR holt sich der Denon auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität nahezu alle erdenklichen Punkte. Dass die mitgelieferte Fernbedienung kein Schmuckstück ist, verzeihen wir, dafür ist es der Verstärker selbst, der sogar im Inneren eine voll geschirmte Digitalsektion besitzt – absolut unüblich in diesen Preisklassen.
Der PMA-900HNE ist der derzeit beste Streaming-Vollverstärker im klassischen 43 cm Maß, den man für 1.000 EUR kaufen kann«
Alternativen
Obwohl wir den Testsieger den meisten empfehlen, möchten wir noch weitere Modelle für diejenigen vorstellen, die weniger ausgeben wollen oder auf bestimmte Ausstattungsmerkmale oder ein anderes Design Wert legen.
Besonders smart: Rose RS201
Eigentlich gehört der Rose RS201E eher zu den Netzwerk-Streamern. Da sich jedoch problemlos diverse analoge und digitale Quellen anschließen lassen und die Musik über echte Lautsprecherterminals direkt an ein Paar Lautsprecher weitergereicht wird, haben wir uns entschlossen, dieses pfiffige Kerlchen in die Kategorie Stereo-Receiver mit aufzunehmen.

Wo bei den meisten Kollegen diverse Tasten, Schalter und Drehknöpfe die Frontplatte zieren, hat der RS201E nur ein großes Display. Wenige Augenblicke nach dem Einschalten dürften die meisten erkennen, welch Geisteskind hier das Zepter in Händen hält. Die erscheinenden Icons verraten sofort, dass hier Android als Betriebssystem installiert ist. Um genau zu sein, läuft das Gerät läuft auf der Basis von Android 7 oder Nougat, wobei es sich um eine auf die Erfordernisse angepasste Variante handeln dürfte.
Um die Überraschung komplett zu machen, ist das Display sogar touch-sensitiv, lässt sich also einfach per Touch bedienen. Trotzdem kann man auch mit Hilfe der beiliegenden Fernbedienung durch die Menüs zappen, den Eingang wählen oder die Lautstärke einstellen.
Auch wenn man zumindest die Lautstärke mit Hilfe eines Hebelchens am Gehäuse quasi auch mechanisch einstellen kann, so eröffnet Android dem Rose doch ungeahnte Möglichkeiten, per Apps diverse digitale Quellen zur Verfügung zu stellen. Internetradio und die wichtigsten Streaming-Dienste sind bereits vorinstalliert, weitere lassen sich leicht nachreichen.
Wer sich einmal mit der Menüstruktur angefreundet hat oder ohnehin Smartphone-affin ist, hat das Gerät schon nach kurzer Zeit im Griff. Was so wenig Ähnlichkeit mit der Bedienstruktur einer klassischen HiFi-Komponente hat, bringt gerade im Netzwerk deutliche Vorteile. Dennoch verzichtet auch der RS201E keinesfalls auf bewährte HiFi-Technik – so stellt er immerhin neben jeweils einem analogen Ein- und Ausgang auch eine Kopfhörerbuchse an der Frontplatte zur Verfügung. Auf einen Phono-Eingang muss man dagegen verzichten – es sei denn, man legt sich einen Vor-Vor-Verstärker zu – oder der Plattenspieler hat einen eingebaut.
Auf der Haben-Seite gibt es dann neben den üblichen digitalen Eingängen auch einen Slot zum Auslesen einer microSD-Speicherkarte, unter einem Bodendeckel lässt sich sogar eine SSD-Festplatte fürs Speichern aufgezeichneter Musikdateien montieren, Montagematerial liegt bei.
Was ebenfalls beiliegt, ist ein externes Netzteil, wie man es sonst eigentlich nur von Laptops kennt. Im kompakten Gehäuse war wohl kein Platz mehr, oder man versucht durch eine strikte Trennung von Netzteil und Audio-Elektronik Störeinflüsse möglichst klein zu halten.
Beim Hörtest wird dem RS201E diese Konstruktion möglicherweise zum Verhängnis, an unseren elektrostatischen Lautsprechern gingen die Endstufen nämlich hörbar in die Knie. Bei hohen Pegeln, etwa Partylautstärke, klingt der RS201E jedenfalls an den Elektrostaten saft- und kraftlos.
Das ändert sich sofort, wenn weniger komplizierte Lautsprecher an den Terminals hängen. An den Standboxen von Teufel, die ebenfalls in unserem Hörraum stehen lebt er sogar richtig auf und zeigt, was er kann. Hohe Lautstärken sind kein Problem mehr, die Musik gewinnt an Impulsivität und die Musikalische Bühne spannt sich förmlich dreidimensional um die Lautsprecher auf.
Wer seine HiFi- und anderen Gerätschaften ohnehin schon weitestgehend mit dem Smartphone bedient, der wird mit dem RS201E einen tollen und ausbaufähigen Spielpartner haben. Wenn die Ausgangsleistung eines Tages zu knapp werden sollte, lässt sich der Rose problemlos mit einer kräftigeren Endstufe aufrüsten, das Bedienkonzept und die Streaming-Möglichkeiten bleiben dabei erhalten.
Digitaler Röhrenhybride: Magnat MR 780
Auf dem Display des Magnat MR 780 werden nach dem Einschalten 30 Sekunden für das Warm-Up herunter gezählt, dann gibt ein sattes Klacken die Bahn zu den Lautsprechern frei und der Magnat legt los. Rechts neben dem Display kann man erkennen, wofür die Zeit benötigt wird: Die beiden Röhren sind effektvoll hinter einem Glas in Szene gesetzt, sodass man die Glühdrähte beim Aufwärmen gut beobachten kann.

Ohne jetzt in die Tiefen der Röhrentechnik einsteigen zu wollen: Elektronenröhren müssen aufgeheizt werden, bevor sie richtig arbeiten. Früher war das eher lästig, heutzutage dauert das Hochfahren der meisten modernen Komponenten mindestens ebenso lange. Wo liegt nun der Vorteil der doch schon recht betagten Röhrentechnik gegenüber den modernen Halbleitern? Außer dem optischen Effekt, der unbestreitbar etwas von wohliger Wärme vermittelt, wird den Röhren zudem ein ähnlicher akustischer Effekt zugesprochen.
Nachweisbar ist, dass Röhrenschaltungen tatsächlich Verzerrungen erzeugen, nämlich sogenannte harmonische, bezogen auf den Grundton. Daher werden sie eher als angenehm empfunden, im Gegensatz zu Transistorverstärkern, deren Klang von manchen Menschen als zu clean oder kühl empfunden wird. Beim Magnat MR 780 finden Röhren nur im Vorverstärker Verwendung, sodass der »Röhrensound« anschließend von den Transistor-Endstufen verstärkt wird.
Wie der Kollege von Rotel, hat auch der Magnat MR 780 das Bluetooth-Modul fest an der Rückseite angedockt. Das spart die Antenne, die man ansonsten wegen des abschirmenden Metallgehäuses einsetzen müsste, und ist dadurch letztendlich weniger auffällig. Überhaupt ist der Magnat für viele Quellen zugänglich – digital wie analog. Zu letzteren gehört auch der Phono-Eingang, der wieder mehr und mehr dazugehört.
Die Bluetooth-Verbindung ist schnell erstellt. Zur Übertragung wird auch der aptX-Codec genutzt, was der Magnat sogar auf dem Display anzeigt – neben den anderen Informationen zum Musikstück, sofern welche vorhanden sind.
Egal, ob das nun von den Röhren kommt: Der Klang des MR 780 überrascht mit enormem Detailreichtum. Er liefert zudem eine fast plastische Räumlichkeit, und die Bühne steht quasi dreidimensional um die Boxen. Bei Bedarf geht er schnell und zackig zur Sache und vermittelt selbst bei hohen Pegeln niemals den Eindruck, die Kontrolle über die Lautsprecher zu verlieren.
Der Magnat MR 780 ist eine gute Wahl – nicht nur für Nostalgiker, die auf Röhrensound stehen und noch einen Plattenspieler haben. Mit der Unterstützung des Bluetooth-Streaming und DAB+ liegt er voll im Trend.
Hübsches Gehäuse: Advance Acoustic Playstream A5
Advance Acoustic Playstream A5 verfügt, anders als sein etwas günstigerer Kollege MyConnect 60, über kein integriertes CD-Laufwerk. Er baut aber ebenso hoch und hat in der Breite das klassische Hifi-Maß von etwa 43 Zentimetern. Der untere Teil besteht aus dem gleichen hochglänzendem Plexiglas wie beim MyConnect 60, dort sind auch die blau beleuchteten Touch-Felder für die Bedienung untergebracht. Die VU-Meter und das Display darüber werden von gebürstetem Aluminium eingerahmt. So schön die blau glimmenden Tastenfelder auch sein mögen, praktischerweise lassen sie sich per Fernbedienung herunterdimmen. Das Display ist mehrzeilig und löst sehr hoch auf. Es gibt Auskunft über so wichtige Daten wie zum Beispiel die aktuelle Bitrate bei digitalen Quellen, DAB und FM Sender-Infos und andere.

Auf der Rückseite sieht es trotz reichlich vorhandener Schnittstellen noch recht aufgeräumt aus, es gibt sogar noch Platz für eine LAN-Buchse und einen richtigen Netzschalter, der den Playstream A5 vom Netz trennt. Besonderes Augenmerk hat der Hersteller auf die Phono-Stufe gelegt, die lässt sich nämlich in drei Stufen (MM, MC low, MC high) auf mehrere unterschiedliche Abtast-Systeme einstellen. Diese Option bietet unseres Wissens kein Konkurrent an.
Neben der perfekten Unterstützung für den analogsten aller Datenträger, die Schallplatte, ist der Playstream A5 aber auch für alle modernen Quellen offen. Die Bluetooth-Elektronik und -Antenne stecken wie so oft in einem kleinen Dongle-Gehäuse. Nun setzt man bei Advance Audio nicht auf schnöde USB-Dongle, sondern nutzt eine hauseigene Schnittstelle, in die auch nur hauseigene Bluetooth-Sticks passen. Der Grund liegt auf der Hand: Nur so kann der Hersteller ein optimales Zusammenspiel der Komponenten gewährleisten. Der verwendete Stick ist dann auch mit er ist mit aptX und AAC kompatibel, sorgt also für eine fast verlustfreie Übertragung vom Smartphone oder einer anderen Bluetooth-Quelle.
WLAN gibt es natürlich ebenfalls, und falls das nicht vorhanden oder das Signal zu schwach ist, kann man sich immer noch mit einem Netzwerkkabel an der LAN-Buchse helfen. Die VU-Meter sind dagegen eine Reminiszenz an vergangene Hifi-Tage, als die Qualität von Verstärkern noch an ihrer Ausgangsleistung gemessen wurden, worüber die Zeigerinstrumente dann auch zappelnd Auskunft geben. Das machen sie natürlich beim Playstream A5 genauso, müssen sie aber nicht, denn ob laut oder leise, mit viel oder wenig Leistung, verwöhnt der Receiver mit ausgezeichnetem Klang aus allen Quellen.
Insgesamt verfügt der Advance Playstream A5 tatsächlich über hohe Leistungsreserven, höhere als sein kleinerer Bruder allemal. Deshalb spielt er auch auf Anhieb hörbar souveräner auf, und lässt sich auch von leistungshungrigen Boxen und hohen Lautstärkepegeln nicht aus dem Tritt bringe, und folgt gehorsam den Vorgaben der jeweiligen Musikquelle. Obwohl der Playstream A5 seinem Namen nach ein Experte fürs Streaming ist, lässt er die analogen Quellen keinesfalls links liegen. Dazu bekommen Sie hier noch ein außergewöhnliches Design obendrauf.
Preiswert: Yamaha R-N803D
Der Yamaha R-N803D ist schon einige Zeit auf dem Markt, hat aber erst jetzt den Weg in unsere Redaktion gefunden. Dass er schon vor Jahren zukunftsweisend konzipiert worden ist, beweist die Tatsache, dass er lange vor den wenigen Nachahmern eine Möglichkeit zur Anpassung an die Raumakustik angeboten hat.

Hierzu bringt der Yamaha R-N803D die von Yamaha AV-Receivern bestens bekannte Einmessautomatik YPAO mit. Anders als beispielsweise Sonos und Nubert, die sich auf das im iPhone eingesetzte Mikrofon verlassen, geht Yamaha konsequent den eigenen Weg und packt das passende Messmikrofon gleich mit in den Karton.
Das vollautomatische Einmesssystem YPAO (Yamaha Parametric Acoustic Room Optimizer) ermöglicht es auch dem R-N803D mittels Messmikrofon und einer Messprozedur von etwa einer Minute den Hörraum akustisch zu vermessen und entsprechende Korrekturparameter in den eingebauten Equalizern zu setzen. Dabei werden Daten über Raumgröße, Reflexionseigenschaften des Raumes und sogar die Position der Lautsprecher automatisch erfasst und dienen zur Optimierung der Klangwiedergabe am entsprechenden Hörplatz.
Was beim AV-Receiver mit fünf und mehr Lautsprechern sehr gut funktioniert, stößt bei zwei im Raum aufgestellten Lautsprechern logischerweise an seine Grenzen, weil die beiden Boxen weniger Einfluss auf die Raumakustik nehmen können als es beispielsweise eine Surround-Anlage vermag. Dennoch hat die Prozedur gerade in akustisch problematischen Räumen einen positiven Effekt, insbesondere lassen sich ein dröhnender Bass so kompensieren oder ein harter, halliger Raum verliert wenigstens einen Teil seines Schreckens.
Bei allen Mess-Experimenten wollen wir aber den Rest der Ausstattung des R-N803D nicht unterschlagen. Da wären die umfangreichen Netzwerkoptionen des Yamaha: Sowohl per LAN-Kabel oder drahtlos per WLAN findet er Zugang zum Netzwerk und damit auch zum Internet. Dienste wie Spotify, Napster, Deezer oder Juke hat der R-N803D schon an Bord, Anbieter wie Tidal oder Qobuz stellen ebenfalls kein Problem dar, notfalls streamt man einfach vom Laptop per USB auf den Yamaha. Ein Kombi-Tuner liefert UKW (mit RDS) und DAB+, außerdem gibt es auch einen Phono-Eingang.
Lautsprecherklemmen gibt es hier wiederum gleich für zwei Paar Stereo-Boxen und der Yamaha verfügt über ausreichende Leistungsreserven, um sie auch effizient zu befeuern.
Davon bekommt man beim Musikhören nichts mit: Der R-N803D lässt seine Muskeln so dezent spielen, dass er eben noch als subtiler Feinzeichner quasi aus dem Stand raushauen kann, was das Orchester hergibt. Er kann es fein wie auch grob und schafft die Übergänge zwischen beiden Disziplinen ansatzlos.
Gerade wer seine Boxen nicht hundertprozentig perfekt aufstellen kann oder über der unzureichenden Akustik in seinem Hörraum verzweifelt, sollte sich unbedingt den Yamaha R-N803D anhören.
Außerdem getestet
NAD C700
In Würfelform, mit geringer Stellfläche weicht auch der NAD C700 von der gewohnten Bauform einer HiFi-Komponente ab. Die Frontansicht dominiert ein großes Display, rechts daneben gibt es lediglich einen großen Drehknopf und zwei Tasten, das wars an Bedienelementen. Das ist durchaus buchstäblich zu nehmen, da dem Zwerg auch keine Fernbedienung beiliegt.
Dass außerdem weit und breit weder WLAN- noch Bluetooth-Antenne zu sehen ist, täuscht erfolgreich darüber hinweg, dass der NAD selbstredend über beide Funkverbindungen verfügt. Dank der hauseigenen BluOS App lässt er sich nämlich via Smartphone ins Netzwerk und bei Bedarf in eine vorhandene Multiroom-Infrastruktur einbinden. Alternativ kann man die Musik auch per Bluetooth vom Handy streamen, dank Unterstützung des aptX-Codex sogar nahezu verlustfrei.
Wie auch immer, das Streaming funktioniert zuverlässig und zum Anschluss der übrigen Quellen stehen entsprechende Buchsen auf der Rückseite zur Verfügung, darunter sogar eine HDMI-Schnittstelle mit eARC-Unterstützung. Der NAD C700 kann also auch ein dort angeschlossenes Fernsehgerät mit amtlichem Stereo-Ton versorgen und erlaubt dank ARC sogar die Einstellung der Lautstärke per TV-Fernbedienung.
Nur Besitzer eines Plattenspielers schauen in die Röhre, es sei denn, der Plattenspieler hat einen eingebauten Phono-Vorverstärker, dann kann auch der an einen der beiden analogen Eingänge des C700 angeschlossen werden.
Klanglich gibt es am NAD nicht auszusetzen, hier entpuppt sich das kompakte Gerät tatsächlich als Wolf im Schafspelz, der selbst anspruchsvolle Boxen mühelos antreibt. Wer, aus welchen Gründen auch immer, im Bassbereich mehr Druck braucht, kann zusätzlich einen Subwoofer anschließen, was bei den Standboxen in unserem Hörraum allerdings nicht notwendig ist.
Der NAD C700 ist ein Stereo-Receiver für Menschen mit einem Sinn für Understatement, die ihr Multiroom-System zudem via BluOS oder AirPlay steuern.
audiolab 6000A Play
Im Falle des Audiolab 6000A Play hat der klassische Receiver das Streamen von Musik hinzugelernt. Er nutzt dazu neben der Bluetooth-Übertragung vom Smartphone auch das Streaming übers Netzwerk und damit direkt aus dem Internet oder diversen anderen Quellen im heimischen Netzwerk.
Hierzu lässt er sich als DTS Play-Fi Device nutzen, sodass Sie den Audiolab per Play-Fi App vom Smartphone aus mit sämtlichen Streaming-Diensten versorgen können. Darüber hinaus lässt sich der Receiver aber auch in ein auf DTS Play-Fi basierendes Multiroom-System einbinden. Die App hilft dabei, die Musik auf die Räume zu verteilen und zu koordinieren. Weil diverse Hersteller Play-Fi bereits unterstützen, funktioniert das sogar markenübergreifend.
Abgesehen von den Streaming- und Multiroom-Fähigkeiten verfügt der 6000A Play über eine ganze Reihe Anschlüsse für analoge und digitale Quellen, unter anderem auch eine USB-Schnittstelle, auch wenn die etwas unzugänglich auf der Rückseite platziert wurde. Trotz der digitalen Vielfalt hat man beim Audiolab keinesfalls die obligatorische Phono-Buchse vergessen, sodass sogar ein Plattenspieler angeschlossen werden kann, der über keinen eigenen Vor-Verstärker verfügt.
Am Gerät kann man keine Quelle direkt anwählen, sondern muss immer umständlich durch die Eingänge zappen. Hier ist die Fernbedienung also kein echter Komfortgewinn. Die Einrichtung des Receivers ins Netzwerk geht dank WPS recht schnell, für die Play-Fi-Steuerung vom Smartphone aus müssen das Smartphone und sämtliche angesprochenen Geräte im selben WLAN funken.
Der 6000A Play klingt absolut neutral, er mischt quasi überhaupt nichts hinzu und nimmt auch nichts weg, zumindest unserem Hörtest zufolge. Die räumliche Abbildung der Musik gelingt ihm auf Anhieb, ganz besonders in der Tiefe, wo er mehr leistet als die meisten anderen.
Der 6000A Play bietet echtes Understatement: Die Streaming-Möglichkeiten sind enorm, und er lässt sich sogar problemlos in ein Multiroom-System einbinden. Trotzdem bleibt er seiner Hauptaufgabe treu, nämlich der perfekten Musikwiedergabe.
Quad Vena 2 Play
Mit dem Vena 2 Play geht Quad schon in die dritte Runde eines mittlerweile schon klassisch zu nennenden Geräts. Im Grunde war der Vena das von Beginn seiner Karriere an, denn allein das Design gibt es so oder zumindest in Anlehnung schon seit über 50 Jahren.
In seiner neusten Version hat der Quad Vena 2 Play gegenüber seinem Vorgänger, dem Quad Vena 2, noch mal nachgelegt. Verbessert wurde mutmaßlich natürlich die Klangqualität, obwohl auch der Vena 2 diesbezüglich schon kaum mehr Potential bot.
So richtig zugelegt hat der Vena 2 Play allerdings in Richtung Vernetzung. Musste der Vorgänger sich noch mit Bluetooth und einigen digitalen Schnittstellen begnügen, so hat der Vena 2 Play neben einem WLAN-Modul auch eine LAN-Buchse spendiert bekommen.
Als eines der wenigen Geräte in unserem Test muss der Vena 2 Play komplett ohne Display auskommen, einzig die LEDs auf der Front geben Aufschluss über die gerade eingeschaltete Quelle oder den Betriebszustand. Dennoch ist die Integration ins Netzwerk und damit ins Internet auch nicht schwerer als bei anderen. Am besten und einfachsten klappt das hier wie dort per WPS, der Taster dazu befindet sich auf der Rückseite.
Das anschließende Streaming geht dann logischerweise nur per Kontrolle über eine App. Da die App von DTS kommt, lassen sich mit ihrer Hilfe nur die Streaming-Dienste auswählen und der Quad in ein kompatibles Multiroom-System einbinden. Ansonsten kann man nur noch die Lautstärke einstellen, die ebenfalls vorhandene Surround-Schaltung bleibt Geräten vorbehalten, die mehr für’s Heimkino-Feeling gedacht sind.
Der Quad klingt im ersten direkten Vergleich zu den meisten Konkurrenten noch mal etwas geschlossener und souveräner, was gerade großorchestrierten Aufnahmen sehr zugute kommt. Bei manchen Stücken hat der Bass noch etwas mehr Punch, der Quad ist insgesamt ein sehr dynamisch aufspielender Verstärker und jeden Cent wert, zumal auch hier der Phono-Eingang selbstverständlich dazugehört.
Cambridge Audio CXA61
Der Cambridge Audio CXA61 ist fast so rudimentär ausgestattet wie seine beiden Kollegen, der CXA80 und der CXA60. Lediglich Bluetooth ist jetzt serienmäßig integriert, deshalb prangt hier jetzt auch eine entsprechende Antenne zum Anschrauben. Das Pairing des Cambridge Audio CXA61 mit dem Smartphone geht dann auch sehr zügig und intuitiv.
Neben der Möglichkeit des Bluetooth-Streaming gibt es noch insgesamt vier analoge Eingänge, ein Phono-Eingang fehlt allerdings. Dafür gibts einen USB-Port für PC, sowie je eine 3,5-mm Klinke für AUX und Kopfhörer vorn. Trotz des etwas günstigeren Preises liefert der CXA61 ordentlich Verstärkerleistung – und das an zwei Paar Lautsprecher-Anschlüsse. Wer auf die Vollvernetzung verzichten kann oder will, bekommt mit dem Cambridge Audio CXA61 einen grundsolides, leistungsfähiges Stereo-Gerät. Als Plattenspieler bietet sich der Alva TT an, der hat einen integrierten Phono-Vorverstärker und passt auch optisch zum CXA61 – allerdings wird’s dann teuer.
NAD D 3045
Der Nad D 3045 treibt es ungewohnt hochkant und passt damit perfekt ins Bücherregal. Nur für die Anschlüsse auf der Rückseite müssen zumindest einmalig die Schwarten rechts und links vom NAD herausgenommen werden. Anders als die kleineren Denons dreht sich beim Nad D 3045 das Display nicht mit, wenn er dann doch mal auf der Seite liegend betrieben werden soll. Überhaupt ist das hochglänzende Kunststoffgehäuse spätestens beim Anfassen eine Enttäuschung, weil man mehr erwartet – mehr Gewicht und eine solidere Haptik.
Gespart wurde auch an den Netzwerkfähigkeiten: Der D 3045 hat weder LAN noch WLAN, einzig das Bluetooth-Modul erlaubt das drahtlose Musik-Streaming vom Smartphone. Dafür arbeitet der NAD beim Bluetooth bidirektional, wodurch er Signale empfängt und gleichzeitig an Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher weitergibt. Immerhin hat man dem D 3045 trotz diverser Einsparmaßnahmen eine Phono-Eingang spendiert, wer also außer Bücher auch noch Schallplatten im Regal hat, kann mit dem Nad D 3045 glücklich werden.
NAD C 368
Wem das Potential des DRA-100 nicht ausreicht, der kann mit dem brandneuen NAD C 368 beginnen und diesen später nach Bedarf mit den vielseitigen MDC-Modulen aufrüsten. Er ist wie unser Testsieger offen für digitale und analoge Quellen, was ihn flexibel macht. Anbindungen an LAN und WLAN sind in der Grundausstattung nicht möglich. Dafür benötigt man ein Modul, dass man optional dazu kaufen kann – mit satten 500 Euro ist es aber enorm teuer.
Quad Vena 2
Der Quad Vena 2 macht keinen Hehl aus seiner Herkunft und manch einer wird sich an das Design erinnern, das tatsächlich seit über sechs Jahrzehnten in der HiFi-Welt Bestand hat. Während das Design über die Jahrzehnte nur vergleichsweise kleine Anpassungen erfahren hat, wurde die Technik, die dahinter steckt, immer auf den aktuellsten Stand gebracht. Auch der Vena 2 ist dank digitaler Eingänge, USB-Port und Bluetooth-Empfang in der Moderne angekommen. Alte Tugenden, wie ein Phono-Eingang und die hervorragenden Klangeigenschaften, hat man indes beibehalten.
Der Quad Vena 2 ist, wie der Name schon vermuten lässt, schon die zweite Generation eines überaus erfolgreichen Receiver-Konzeptes. Das Design ist Funktional gehalten, ohne das es langweilig oder gar billig wirkt. Tatsächlich kann er wahlweise zum Hingucker werden oder sich ganz dezent in die Wohnlandschaft integrieren. Er ist außer in Silber auch in sogenanntem Lancester-Grau erhältlich. Gegen Aufpreis gibt es ihn als Black Gloss Version in schwarzem Hochglanz-Holzgehäuse, aber auch andere Holzarten wurden schon gesichtet.
Da aber schön sein alleine nicht reicht, hat der Hersteller auch den Vena 2 mit modernster Technik ausgestattet, ohne jedoch auf den auflebenden Charme beispielsweise eines Plattenspielers zu verzichten: Neben den digitalen Schnittstellen gibt es nämlich auch einen Phono-Anschluss auf der Rückseite. Außerdem findet sich dort eine USB-B-Buchse fürs Streamen vom PC sowie zwei weitere analoge Eingänge.
Der Quad schafft aus dem Stand eine eindrucksvolle Staffelung des Musikgeschehens – sowohl in der Breite als auch in der Tiefe, was insbesondere guten Live-Aufnahmen zugute kommt. Hier transportiert er das Konzert-Feeling perfekt ins Wohnzimmer. Auch bei komplexen Aufnahmen geht ihm kein Detail verloren und selbst bei große Lautstärken hat er alles im Griff.
Der neue Quad Vena 2 kann eben nicht nur gut aussehen, er bringt auch die meisten modernen Quellen zu Gehör. Dass er dabei nicht allzu groß ist und sich zudem in mehreren Gehäusevarianten die Ehre gibt, ist sicher nicht von Nachteil.
Marantz HD-AMP1
Der Marantz HD-AMP1 ist ein echtes Statement: Polierte Holzwangen fassen das schwere Gehäuse ein, vorne prangen zwei große, satt laufende Dreher – links die Quellenwahl, rechts die Lautstärke – in der Mitte sitzt das runde Display. Die Lautsprecher-Terminals dürften selbst dickste Kabel mühelos einklemmen. Der Marantz beschränkt seine Eingänge ausschließlich auf verkabelte Quellen. Diese dürfen dann allerdings auch digital sein; vom PC kann via USB gestreamt werden. Diese Selbstbeschränkung auf klanglich zuverlässige Quellen sowie die ausgeklügelte Verstärkerschaltung haben natürlich Folgen: Der Klang ist über jeden Zweifel erhaben.
Cambridge Audio CXA80
Mit dem CXA80 hat Cambridge Audio dem CXA60 einen großen Bruder zur Seite gestellt. Der CXA80 liefert schon mal mehr Leistung an zwei Paar solide Lautsprecherbuchsen, bietet nunmehr eine USB-B-Schnittstelle zum Streamen vom PC und hat neben den normalen, analogen Cinch-Eingängen einen zusätzlichen symmetrischen Eingang mit professionellen XLR-Buchsen. Wer also über eine Quelle verfügt, die sich derart hochwertig verkabeln lässt, ist mit dem CXA80 gut bedient und kann zumindest über Bluetooth und USB streamen.
Mit dem Cambridge Audio CXA80 haben wir nun den größeren Bruder des Analog-Experten CXA60 im Test. Erstmal sehen sie sich sehr ähnlich, was ja bei Brüdern auch so üblich ist. Dennoch hat der CXA80 außer dem Plus an Leistung noch einige Spezialitäten zu bieten, die für manch als zum Kaufargument reichen.
Vorweg die schlechte Nachricht: Auch hier muss man den USB-Dongle BT100 für Bluetooth-Empfang dazu kaufen, dafür lässt sich dieser aber jetzt bequem per Fernbedienung zum Pairing aktivieren. Beim Kleinen musste man noch die Taste auf dem Stick drücken, der zudem noch unkomfortabel in der Rückseite steckte. Das tut er zwar beim CXA80 auch noch – es handelt sich sogar um den gleichen USB-Stick – aber, wie gesagt, reicht ein Druck auf die entsprechende Taste auf der Fernbedienung und schon blinkt der BT100 zur Paarungsbereitschaft.
Das geht erstaunlich schnell und wo der Blick schon auf die Rückseite fällt, werden sogleich weitere Änderungen sichtbar: Der CXA80 hat einen analogen Eingang hinzubekommen. Das wäre trivial, wenn es sich hierbei nicht um einen sogenannten symmetrischen Eingang handeln würde. Kenner der Materie wissen sogleich, worum es geht – nämlich nicht um simple Cinch-Buchsen, sondern um sogenannte XLR-Buchsen, die aus der Bühnentechnik stammen.
Die symmetrische Signalübertragung gilt als besonders wenig anfällig gegen Störeinflüsse. Vom Geräteinnern wie von außen und wurde bzw. wird deshalb gern im Profibereich genutzt, wo zumeist Kabel von mehreren Metern verlegt werden müssen und zudem keine sogenannten Brummschleifen oder anderes Ungemach entstehen dürfen.
Allerdings gibt es auch hochwertige Player und andere Quellen aus dem Heimbereich, die über symmetrische Ausgänge verfügen und genau hierfür ist der CXA80 gut gerüstet. Dasselbe gilt für die USB-B-Buchse, die jetzt hinzugekommen ist und dem Streamen von PC und Laptop dient – die gab es beim kleinen Bruder ebenfalls nicht.
Der CXA80 kommt ebenfalls ohne Display aus. Wer will, kann sogar die Anzeige-LEDs per Fernbedienung dimmen und sogar ganz abschalten. Die Fernbedienung selbst will dagegen nicht so ganz zum sonst sehr gediegenen Äußeren des CXA80 passen, erfüllt aber ihren Zweck.
Der Klang ist mehr als erwachsen: Der Cambridge Audio CXA80 baut eine breite, tiefe Bühne auf, spart nicht an Details und musiziert trotzdem wie aus einem Guss. Dabei ist er allerdings kein Schönfärber – Fehler, die bei der Aufnahme oder im Quellgerät entstehen, deckt er gnadenlos auf.
Wer auf allzu viel Komfort bei der Vernetzung verzichten kann, dafür aber Wert auf symmetrische Anschlüsse und ein außergewöhnliches Klangerlebnis legt, ist mit dem CXA80 gut bedient. Nur die Fernbedienung sollte man nach Möglichkeit verstecken.
Cambridge CXA60
Der Cambridge CXA60 ist das Richtige für Zeitgenossen, denen die komplette Vernetzung zu weit geht, und die ihre digitalen Quellen und das Smartphone mit dem bestmöglichen Klang zu diesem Preis versehen wollen. Das bedeutet, dass Musik über das Smartphone in CD-Qualität ausgegeben wird. Auf Netzwerkfunktionen muss verzichtet werden, Bluetooth steht aber zur Verfügung. Das Gerät ist sicher eine gute Alternative für alle, die ihre Hifi-Anlage erweitern möchten. Es ist zudem der kleinere Bruder des CXA80.
So haben wir getestet
Im Test haben wir uns alle relevanten Aspekte angesehen: Vor dem entspannten Musikgenuss, ob vom Smartphone, der CD oder gar dem Plattenspieler, steht die Installation. Die sollte, trotz der mittlerweile enormen Funktionsvielfalt, möglichst frustfrei vonstatten gehen. Insbesondere betrifft das die Einbindung ins Netzwerk sowie die Verbindung mit den vorhandenen Bluetooth-Quellen. Gerade hier fordert der drahtlose Komfort seinen Tribut, denn der HiFi-Enthusiast quält sich nur ungern mit Netzwerktechnik herum. Daher geht das idealerweise nicht viel umständlicher als das einfache Einstöpseln der anderen Eingänge in die entsprechende Buchse.
Als Nächstes stand der alltägliche Gebrauch im Fokus. Da kommt es auf die übersichtliche Bedienstruktur auf der Fernbedienung und am Gerät an. Hinzu kommt die Möglichkeit, den Receiver dank einer App auch vom Smartphone aus bedienen zu können.

Nicht zuletzt spielte natürlich der Klang eine entscheidende Rolle. Allerdings sind die Klangunterscheide bei den Receivern deutlich geringer als beispielsweise bei Lautsprechern oder Kopfhörern. Die meisten klanglichen Eigenarten werden erst im direkten Vergleich oder bei ausgiebigen Hörsessions deutlich. Beides haben wir gemacht, um Ihnen einen Eindruck der unterschiedlichen Charakteristika der Verstärker vermitteln zu können.
Hierzu spielten wir den Testkandidaten hochauflösendes Material vom Smartphone via Bluetooth zu, außerdem wurden nach Möglichkeit die gleichen Stücke von CD über die analogen und digitalen Eingänge eingespeist. Hiermit lässt sich am besten der Unterschied bzw. die möglichen Schwachstellen mancher Übertragungswege herauskristallisieren.
Als Spielpartner an den Lautsprecher-Terminals standen mit einem Paar Nubert Nubox 513 ausgewachsene Standboxen zur Verfügung, zum Vergleich verkabelten wir die Receiver aber zusätzlich mit den kompakteren ME 25 von der Musikelectronic Geithain. In vielen Studios dienen die Lautsprecher aus dem sächsischen Geithain als Abhörmonitore – also wenn es tatsächlich Klangunterschiede in der Elektronik gibt, machen die ME 25 sie hörbar.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Stereo-Receiver?
Der beste Stereo-Receiver ist für uns der Denon PMA-900HNE. Er klingt nicht nur hervorragend, sondern ist Dank seiner vielen Schnittstellen auch bestens für die modernen Streaming-Ansprüche geeignet. Radiohörer werden sich zudem über den verbauten Kombi-Tuner freuen.
Was ist ein Stereo-Receiver?
Ein Stereo-Receiver ist ein Mehrkanal-Verstärker, der ebenso einen HörfunkTuner verbaut hat. Er dient als eine Art Schaltzentrale und Sammelpunkt verschiedenster Audio- und Video-Quellen. An ihm angeschlossene Ausgabegeräte versorgt er so mit den passenden Inhalten.
Was kostet ein Stereo-Receiver?
Die Preise für für gute Stereo-Receiver beginnen bei rund 500 Euro. Je nach gewünschter Ausstattung und den Ansprüchen, was den Klang angeht, kann ein Stereo-Receiver aber auch 1.000 Euro und mehr kosten.