Nicht nur Bundesliga-Torhüter tragen Torwarthandschuhe: Auch auf dem Bolzplatz oder beim Feierabend-Kick mit den Kollegen macht es dem Keeper deutlich mehr Spaß, wenn er sich spezielle Handschuhe über seine Finger streifen darf. Das erhöht den Grip, reduziert den Aufprall und schützt die Finger.
Hier lesen Sie unseren Fußballschuhe-Test.
Wir haben 19 Torwarthandschuhe unter die Lupe genommen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Catch & Keep Fly White Soul

Der Catch & Keep Fly White Soul ist die perfekte Allzweckwaffe für ambitionierte Torhüter. Durch die weiche und elastische Mesh-Oberhand trägt sich der Handschuh sehr angenehm und weich. Elastizität und Atmungsaktivität sind klasse.
Der 4 Millimeter starke Latex auf der Innenseite garantiert optimalen Grip und sichere Fangeigenschaften. Feste Schüsse schlagen schmerzfrei auf den Fly White Soul ein. Das Hereinschlüpfen wird durch eine Anziehhilfe erleichtert, und ein abnehmbares Klettband verleiht den Torwarthandschuhen bestmöglichen Sitz rund um das Handgelenk. Schwächen kennt der Catch & Fly nicht, sodass es immer am Keeper selbst liegt, wenn er mal hinter sich greifen muss.
Uhlsport Speed Contact Supergrip+ HN

Mit dem Uhlsport Speed Contact Supergrip+ HN hat man optimale Voraussetzungen, um sein Tor sauber zu halten: Der Torwarthandschuh schmiegt sich angenehm an die Haut, der Haftschaum bietet guten Grip und dämpft die Wucht von Schüssen effektiv. Schon nach wenigen Augenblicken vergisst man, dass man einen Handschuh trägt, der Torhütern in sehr vielen Spielszenen das Leben enorm erleichtert.
T1tan Rebel Black-Out

Wer beim Fangen des Balls auf maximale Kontrolle und ausgezeichneten Grip steht, sollte zum T1tan Rebel Black-Out greifen. An diesem Handschuh klebt das Spielgerät förmlich. Der über das Handgelenk gezogene T1tan lässt sich einfach anziehen, schmiegt sich toll an die Hand und punktet durch seine exzellente Verarbeitung. Für das Handgelenk gehört ein separates Klettband zum Lieferumfang.
Keepersport Varan7 Champ

Der Keepersport Varan7 Champ trägt sich so angenehm wie eine zweite Haut, liegt recht eng an, ist aber trotzdem flexibel und ermöglicht viel Bewegungsfreiheit für die Finger. Fausten, fangen, werfen – all das gelingt mit dem Torwarthandschuh problemlos. Dank Anziehhilfe schlüpft man mühelos in den Varan7 – und durch das Klettband sitzt der Handschuh auch perfekt am Handgelenk. Der Handballen ist verstärkt.
Reusch Attrakt Freegel Silver

Deutlich günstiger als die Top-Handschuhe, aber qualitativ ebenfalls richtig gut, ist der Reusch Attrakt Freegel Silver unser Preistipp von einem bekannten Markenhersteller. Der weiche Latexschaum dämpft den Aufprall des Balls signifikant und ermöglicht beim Fangen guten Grip. Die Verarbeitung ist toll, und der Tragekomfort des eng anliegenden Handschuhs ebenfalls. Für rund 40 Euro muss man nach einem vergleichbaren Modell lange suchen.
Vergleichstabelle

- Sehr guter Grip
- Perfekter Tragekomfort
- Ausgezeichnete Verarbeitung
- Hochwertige Materialien
- Anziehhilfe
- Separates Stretchband für das Handgelenk
- Teuer

- Guter Grip
- Sehr gut verarbeitet
- Klasse Passform
- Anziehhilfe
- Effektiv gepolstert
- Teuer

- Extremer Grip
- Tolles Tragegefühl
- Hervorragend verarbeitet
- Effektive Polsterung
- Anziehhilfe
- Separates Stretchband für das Handgelenk
- Im Handballenbereich verstärkt
- Teuer

- Sehr gut verarbeitet
- Klasse Passform
- Anziehhilfe
- Effektiv gepolstert
- Gute Fangeigenschaften
- Individueller Aufdruck möglich
- Teuer

- Toll verarbeitet
- Guter Grip
- Trägt sich sehr angenehm
- Anziehhilfe
- Effektiv gepolstert
- Preiswert

- Ausgezeichneter Tragekomfort
- Guter Grip
- Effektiv gepolstert
- Hervorragend verarbeitet
- Separates Stretchband für das Handgelenk
- Teuer

- Sehr guter Sitz
- Sehr guter Grip
- Tolle Dämpfung
- Hochwertig verarbeitet
- Teuer
- Zusätzliche Verstärkung beim Fausten wünschenswert

- Preiswert
- Guter Grip
- Ordentliche Verarbeitung
- Gute Dämpfung
- Tragekomfort nicht überzeugend
- Finger haben in der Breite zu viel Luft

- Fingerschutz ohne spürbare Einschränkungen
- Grip und Polsterung ordentlich
- Anziehhilfe
- Breiter Schnitt, Ballgefühl etwas eingeschränkt

- Ordentlicher Grip
- Gute Dämpfung
- Sitzt sehr eng
- Fingerschutz stört und schmerzt
- Fausten schwierig

- Preiswert
- Ordentlicher Grip
- Gute Dämpfung
- Option für Namensdruck
- Sehr langes Klettband
- Rutschige Schutzzone im Handballen-Bereich

- Guter Tragekomfort
- Ordentlicher Grip
- Bequemer Fingerschutz
- Solide Verarbeitung
- Preiswert

- Akzeptabler Grip
- Ordentliche Dämpfung
- Fingerschutz scheuert bei Faustbildung
- Kein optimaler Tragekomfort

- Preiswert
- Vernünftiger Grip
- Dämpft Aufprall des Balls ordentlich ab
- Fingerschutz extrem schmerzhaft, wenn man eine Faust macht
- Unpräzises Fausten
- Unangenehmer Geruch

- Preiswert
- Ordentlicher Tragekomfort
- Sehr wenig Grip
- Sehr dünne Haftschaum-Schicht
- Schlechte Aborptions-Eigenschaften
Schützen, Fangen und Halten: Torwarthandschuhe im Test
Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar: Noch in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wehrten fast alle Torhüter im Profibereich die Bälle mit bloßen Fäusten ab. Als Visionär galt der legendäre Gordon Banks, der als erster Schlussmann bei der WM 1970 in Mexiko bei allen Spielen der Engländer mit Handschuhen auflief.
Nachdem die ersten professionelleren Torwarthandschuhe lediglich mit Gummibelägen wie von Tischtennisschlägern ausgerüstet waren, entwickelte Sepp Maier zusammen mit der Firma Reusch in den 70ern die ersten Soft-Grip-Torwarthandschuhe, die nicht nur die Finger schützten, sondern das Fangen und Festhalten des Balls enorm erleichterten.
Innen- oder Außennaht?
Torwarthandschuh ist nicht gleich Torwarthandschuh. Das fängt beim Preis an. Einfache Modelle beginnen bei 10 Euro, für die Exemplare der Profis müssen Sie zwischen 60 und 100 Euro auf den Tisch legen. Wie wir im Test bemerkt haben, lohnt es sich, mehr auszugeben. Fang- und Absorptionseigenschaften sowie der Tragekomfort sind um Welten besser.
Mit Außennaht hat man eine größere Fangfläche
Bei den Handschuh-Modellen unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei Schnitten, nämlich Außennaht- und Innennaht-Typen, teilweise vermischen die Hersteller auch beide Arten in Hybrid-Handschuhen. Außennaht-Handschuhe – auch Positivschnitt oder Expance Cut bezeichnet – sind die klassischen Fanghilfen, die einst auf den Markt kamen. Wie es der Name verrät, werden diese Torwarthandschuhe von außen genäht. Das hat zur Konsequenz, dass die Fangfläche vergrößert wird. Außennaht-Handschuhe sitzen um die Finger herum recht luftig.

Deutlich enger an den Fingern liegen Handschuhe mit Innennaht (Negativschnitt, Inseam Cut). Diese Modelle werden von links genäht, die naht verläuft nicht außen am Handschuh, sondern an den Rändern der Finger. Im Idealfall sitzt ein solcher Torwarthandschuh wie eine zweite Haut, wodurch die Ballkontrolle zunimmt.
Torwarthandschuhe mit Innennaht sind in der Regel höherpreisige und besser verarbeitete Modelle. Bei fast allen Einsteiger-Handschuhen handelt es sich um Außennaht-Typen. Ein dritter, aber eher seltener Handschuh-Typ, ist der Rollfinger. Bei ihm wird der Haftschaum um den Finger herumgewickelt und mit der Oberseite vernäht. Das Ergebnis ist ein Rundum-Grip mit optimaler Dämpfung.

Besonderer Schutz für die Finger
In den vergangenen Jahren sind immer mehr Torwarthandschuhe mit speziellem Fingerschutz auf den Markt gekommen. Bei diesen Modellen sind Fingerprotektoren eingearbeitet, die in einer Richtung beweglich sind, damit der Torwart eine Faust machen kann, sich bei Druck aber versteifen, damit sich die Finger nicht überstrecken können. Auf diese Weise wird Verletzungen vorgebeugt. Einige Handschuhe erlauben es, einzelne Protektoren herauszunehmen.
Mehr Schutz bedeutet weniger Bewegungsfreiheit
So gut sich der Fingersave zunächst anhört, er hat auch Nachteile. Die Hand ist deutlich weniger beweglich, der Schlussmann hat weniger Gefühl, das Greifen wird mitunter erschwert. Bei schlecht gemachten Ausführungen drückt der Schutz auf die Fingerknöchel, wenn man eine Faust ballt, das Wegfausten eines Balles schmerzt dann sogar.
Ob einem der Fingerschutz zusagt oder nicht, findet man nur durch Ausprobieren heraus. Gerade bei verletzten Fingern kann der Fingersave aber eine nützliche Hilfe darstellen.
Darauf müssen Sie beim Kauf eines Torwarthandschuhs achten
Innen- oder Außennaht, mit oder ohne Fingerschutz sind nur zwei der Fragen, die Sie sich bei der Auswahl des passenden Torwarthandschuhs stellen müssen. Entscheidend ist natürlich die Größe. Falls man keine Möglichkeit zum Ausprobieren hat, kann man sich über eine Größentabelle behelfen. Dazu misst man die Breite der Handinnenfläche oberhalb des Daumens. Anhand des ermittelten Wertes kann man in einer Größentabelle die entsprechende Handschuh-Größe ablesen. Diese variieren teilweise minimal von Hersteller zu Hersteller. Bei Modellen mit Fingerschutz wird empfohlen, eine halbe Nummer größer zu nehmen.
Nehmen Sie bei Fingerschutz eine halbe Nummer größer
Formel1-Fahrer können zwischen unterschiedlichen Reifenarten und Gummimischungen wählen, Torhüter müssen sich mit dem passenden Haftschaum, häufig Latex, auseinandersetzen, der für die Fangeigenschaften des Handschuhs verantwortlich ist. Über dieses Thema könnte man ganze Referate halten. Deshalb wollen wir Ihnen hier nur einige wesentliche Fakten nennen. Grundsätzlich müssen Sie wissen: Weiches Latex bzw. weicher Haftschaum bietet besseren Grip, nutzt sich jedoch schneller ab. Greifen Sie zu härterem Latex, steigt die Haltbarkeit, dafür reduziert sich der Klebeeffekt der Handschuhe. Dickeres Latex wiederum schützt Ihre Finger besser und absorbiert den Aufprall des Balles intensiver, dünneres ermöglicht jedoch eine bessere Ballkontrolle.
Soft Grip und Super Soft Grip Latex eignet sich für Anfänger – er ist zwar sehr haltbar, die Grip-Eigenschaften sind jedoch gering bis mittelmäßig. Spitzenmodelle, bei denen der Ball regelrecht kleben bleibt, sind mit Mega bzw. Supreme Grip Latex ausgestattet. Diese Handschuhe sind teuer, die Lebensdauer des Latex ist vergleichsweise kurz. Sie müssen für sich folglich den optimalen Kompromiss aus Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit des Handschuhs herausfinden. Für extremen Regen gibt es Spezial-Handschuhe mit Aqua Grip Latex.
Harter Haftschaum für Kunstrasen
Entscheidend ist auch noch der Untergrund, auf dem Sie regelmäßig kicken. Rasenplätze beanspruchen Torwarthandschuhe am wenigsten. Kunstrasen hingegen setzt den Latex-Oberflächen enorm zu, im schlimmsten Fall arbeitet er wie Schleifpapier.

Falls Sie nicht ständig in neue Handschuhe investieren wollen, sollten Sie einen robusteren und härteren Haftschaum mit höherer Haltbarkeit wählen. Wie bereits geschildert müssen Sie dann jedoch Einbußen beim Grip hinnehmen. Einige Hersteller haben den Bereich im Handballen verstärkt, um zu intensivem Abrieb an der Handfläche vorzubeugen.
Unser Favorit: Catch & Keep Fly White Soul
Der Catch & Keep Fly White Soul ist für rund 70 Euro zu haben und überzeugt auf ganzer Linie: Beim Tragekomfort ist er unübertroffen, und auch bei Grip und Verarbeitungsqualität liegt der Handschuh auf Meisterschaftskurs.

Die Marke Catch & Keep haben Sie möglicherweise vorher noch nie gehört. Sie hat (noch) nicht so einen Namen wie Adidas, Puma, Uhlsport oder Reusch, wird aber bereits von Keepern in deutschen Profiligen getragen. Qualitativ muss sich die Firma aus dem baden-württembergischen Straßberg vor den Platzhirschen nicht verstecken. Bei uns hat es der Catch & Keep Fly White Soul auf Anhieb auf den Platz an der Sonne geschafft. Allerdings befinden sich die getesteten Mitbewerber von T1tan, Uhlsport und Reusch nahezu auf Augenhöhe.
Der Fly White Soul ist auch in den Varianten Dark Soul, Grey Soul und Red Soul jeweils in den Größen 6 bis 12 erhältlich. Geliefert wird er in einer kleinen Tasche.

Material und Verarbeitung
Konzeptionell spricht der Hersteller beim Fly White Soul vom so genannten Hybrid Cut. Einerseits soll der Handschuh möglichst eng anliegen, was er in der Realität auch tut, andererseits soll der Torwart von einer vergrößerten Fangfläche profitieren. In der Innenhand befindet sich 4 Millimeter starker Latex. Dieser ist weit nach oben und sogar über den Daumen gezogen.
Die Oberhand ist aus weichem Mesh-Material gefertigt. Die Bereiche der Finger, die man zum Fausten benötigt, sind zusätzlich mit Gummi-Elementen ausgestattet. Deren Oberfläche ist nicht glatt, sondern für bessere Kontrolle strukturiert. Alle Nähte machen einen sehr stabilen Eindruck, die Verarbeitungsqualität ist ausgezeichnet.
Ein elastisches Klettband sorgt dafür, dass der Handschuh auch am Handgelenk fest sitzt. Das Band lässt sich komplett entfernen, und das abgesetzte Ende erleichtert es, das Band präzise an die gewünschte Stelle zu ziehen.

Tragekomfort
Zum unproblematischen Anziehen ist eine Lasche am Handschuhende festgenäht. Diese hält man mit der freien Hand fest, während man mit der anderen Hand hineinschlüpft. Beim Tragekomfort ist der Fly unser Favorit. Er ist ungemein weich, bequem und elastisch, hier reibt und drückt nichts, keine Naht scheuert. Die Beweglichkeit der Finger ist hervorragend, ein zusätzlicher Fingerschutz ist nicht integriert. Auch das Ballen einer Faust gelingt ohne jeglichen Kraftaufwand.
Genau wie bei den T1tan-Modellen muss man vor dem ersten Einsatz eine dünne Schutzfolie von der Innenseite entfernen. Das ist generell etwas fummelig. Da der Latex von der Produktion noch Seifenreste beinhaltet, sollte man den Handschuh vor der ersten Nutzung mit kaltem oder lauwarmem Wasser auswaschen.

Spieleigenschaften
Die erste Übung auf dem Trainingsplatz, die Torhüter gerne zum Warmmachen praktizieren: sich den Ball aus wenigen Metern per Dropkick direkt zuschießen. Hier merkt man sofort, was die Handschuhe draufhaben. Und das ist jede Menge. Die 4 Millimeter dicke Latexschicht des Fly White Soul sorgt dafür, dass die Energie des Balls signifikant abgebaut wird. Der Ball prallt ab bzw. auf, ohne dass man viel spürt. Das Fangen des Spielgeräts ist ein Genuss. Hier muss man sich keine Sorgen machen, dass der Ball aus den Händen rutschen könnte. Bekommt man ihn zu fassen, ist er sichere Beute und bleibt an der weißen Innenseite haften. So ist es auch keine Herausforderung, einen Fußball mit nur einer Hand vom Boden aufzuheben.
Beim Fausten hat man dank zusätzlicher Gummi-Elemente sicheren Zugriff auf den Ball und die nötige Energie, um die Kugel möglichst weit vom Tor wegzubefördern. Das Material ist insgesamt zwar schön elastisch, aber dennoch widerstandsfähig genug, um ein Umknicken der Finger relativ gut zu verhindern. Keine Frage, ein zusätzlicher Fingersave leistet noch bessere Arbeit, reduziert allerdings auch den Tragekomfort deutlich.
Im Bereich der Handballen verzichtet der Catch & Keep auf einen zusätzlichen Schutz: Wer gerne auf Kunstrasen spielt, muss entweder zu einem anderen Modell, etwa zum T1tan Rebel Black-Out, greifen – oder mit starkem Abrieb der Latex-Handinnenfläche leben.
Gerade für Rasenplätze ist der Catch & Keep Fly White Soul insgesamt ein perfekter Handschuh mit sehr gutem Tragekomfort, ausgezeichneter Verarbeitung und tollen Fangeigenschaften zu einem noch vertretbaren Preis .
Catch & Keep Fly White Soul im Testspiegel
Da die Fly-Serie von Catch & Keep noch sehr neu am Markt ist, gibt es bislang keine weiteren Testberichte zu unserem Testsieger. Auch Stiftung Warentest oder Ökotest haben bisher keine Torwarthandschuhe getestet. Sollten interessante Testberichte erscheinen, tragen wir sie hier nach.
Alternativen
Zwei unserer Alternativen – der Uhlsport Speed Contact Supergrip+ HN und der T1tan Rebel Black-Out – sind mehr als nur Alternativen, sie spielen mit dem Catch & Keep in derselben qualitativ herausragenden Liga. Wer einen preiswerten, aber dennoch guten Torwarthandschuh sucht, fährt mit dem Reusch Attrakt Freegel Silver am besten.
Auch gut: Uhlsport Speed Contact Supergrip+ HN
Dass Torwarthandschuhe aus dem Hause Uhlsport eine Empfehlung sind, dürfte nicht überraschen. Schließlich konkurrierte der 1949 im baden-württembergischen Balingen gegründete Sportartikelhersteller lange Zeit mit Mitbewerber Reusch um die besten Torwarthandschuhe am Markt. Mit dem Speed Contact Supergrip+ HN hat das Unternehmen einen nicht ganz preiswerten, aber hervorragenden Handschuh im Sortiment.

Der Torwarthandschuh mit Innennaht besteht außen aus einem weichen, atmungsaktiven und flexiblen Material. Der Bereich zum Fausten ist speziell gummiert, dadurch trifft man den Ball sicherer und intensiver, außerdem hat die Zusatzschicht eine absorbierende Funktion, den auftreffenden Ball spürt man kaum. Sichtbare Nähte findet man nicht, die Verarbeitungsqualität ist 1A.

Einen robusten Eindruck hinterlässt auch der Haftschaum auf der Innenseite. Nach mehreren Einheiten war dieser immer noch bis auf eine kleine Stelle frei von Beschädigungen oder Abnutzungserscheinungen. Im Finger- und Daumenbereich hat Uhlsport den Schaum beim Speed Contact Supergrip+ HN jeweils an den Seiten hochgezogen. Das verbessert die Fangeigenschaften, falls man das Spielgerät mal nicht optimal mit der Handinnenseite erwischt.
Obwohl der Handschuh eng anliegt, gelingt das Hineinschlüpfen mühelos. Dabei erweist sich die Anziehhilfe als sehr nützlich. Erhältlich ist der Uhlsport in den Größen 6,5 bis 11. Die Passform ist hervorragend. Jeder einzelne Finger wird vom Handschuh eng umschlungen. Hier ist nicht viel Luft, was positiv ist, weil man dadurch die Finger weiter virtuos bewegen kann und kein unnötiges Material mit sich herumschleppt.
Auch am Handgelenk sitzt der Speed Contact stramm, aber bequem. Hierfür sorgt das angenähte Klettband. Der Tragekomfort ist ähnlich hoch wie bei einem leichten Langlaufhandschuh, der wärmen, aber nicht stören soll.

Bei den Grip-Eigenschaften ist der Uhlsport nicht ganz vorne dabei, hier haben beispielsweise die Modelle von Catch & Keep und Titan die Nase etwas weiter vorne. Trotzdem kann man den Ball mit einer Hand hochheben. Nachdem die Haftung nach einer Stunde spürbar nachgelassen hatte, genügte es, die Innenseite mit lauwarmem Wasser etwas abzuspülen, schon war die Performance wieder wie zu Beginn.
Die dämpfenden Eigenschaften des Schaums sind klasse, auch feste Schüsse spürt man kaum. Fangen, werfen oder fausten, der Uhlsport macht alles problemlos mit und ist – und das ist ein großes Kompliment – beim Torwartspiel völlig unauffällig. Man merkt ihn nicht, ist aber jederzeit froh, dass er die Hände gut schützt und das Torwartspiel auf ein höheres Level hebt. Auf einen speziellen Fingerschutz muss man verzichten.

Wenn Sie keinen Torwarthandschuh mit Mega-Grip suchen und viel Wert auf perfekte Passform und hohen Tragekomfort legen, gehört der Uhlsport Speed Contact Supergrip+ HN auf jeden Fall in die engere Auswahl. Beim Tragen und Spielen merkt man sofort die langjährige Expertise des deutschen Herstellers.
Extremer Grip: T1tan Rebel Black-Out
Auch wenn der T1tan Rebel Black-Out erst unter »Alternativen« auftaucht, so agiert er mit dem Catch & Keep Fly White Soul auf identischem Niveau. Er bietet sogar noch minimal mehr Grip, dafür gefällt uns der Tragekomfort des Fly einen Hauch besser. Speziell die Passform ist natürlich ein subjektives Kriterium. Wer kann, sollte deshalb den T1tan und den Catch & Fly Probe tragen und sich erst dann für eins der Modelle entscheiden.

Wer Grip, Grip und noch mal Grip möchte, kommt am T1tan Rebel Black-Out nicht vorbei. Kaum hat man die Schutzfolie von der Innenseite abgefummelt, saugt dieser Handschuh förmlich alles an, was sich in der Nähe befindet. Dazu gleich mehr.
Erhältlich ist dieses Modell in den Größen 6 bis 11. Das Klettband lässt sich beispielsweise mit dem Spielernamen individuell bedrucken. Auf den ersten Blick fällt die exzellente Verarbeitung des Sportgeräts auf. Auch wenn man zieht und zerrt, gibt keine Naht nach. Konzipiert ist der Handschuh als Mischung aus Rolled Fingers und Innennaht. Das bedeutet, dass sich der vier Millimeter starke Latex außen um die Finger rollt und dann seitlich in die Oberfläche übergeht. Beim Fangen des Balls hat man dadurch einen sehr guten und direkten Kontakt.

Alle Finger und der Daumen sind nicht nur innen, sondern auch außen mit schwarzem Latex überzogen. Zudem bilden Silikon-Applikationen die so genannte Punching Zone. Diese sorgt dafür, dass man beim Fausten des Balls mehr Kontrolle hat und die Finger besser geschützt sind. Auf einen speziellen Fingerschutz verzichtet T1tan bei diesem Handschuh.
Der Außenhandschuh besteht aus einem weichen Mischgewebe. Dieses ist elastisch sowie atmungsaktiv und erhöht dadurch den Tragekomfort. Innen darf man sich über 4 Millimeter starken, sogenannten Gecko Grip freuen. Im Bereich des Handballens ist der Rebel Black-Out mit Neopren verstärkt. Scheuert man hiermit beispielsweise über Kunstrasen, wird der weiche Schaum nicht beschädigt.

Ein elastisches Klettband sorgt dafür, dass der T1tan auch am Handgelenk fest sitzt. Dieses ist nicht vernäht und dadurch abnehmbar. Durch die 1,5-fache Länge des Handgelenkumfangs kann man das Band sehr gut individuell dosieren. Das gummierte Ende erleichtert es, dieses präzise an die gewünschte Stelle zu ziehen.
Der Latex hat herausragende Grip-Eigenschaften, besser als jeder andere Handschuh im Test. Mit diesem Handschuh kann man den Ball locker vom Boden hochziehen. Zudem ist die Aufprall-Absorption exzellent. Durch die enorme Klebewirkung bleiben auch Staub und andere Schmutzpartikel schnell an der Handschuhinnenseite haften. Diese muss deshalb nach jedem Training bzw. Spiel gereinigt werden.

Der Handschuh ist sehr lang und zieht sich weit über das Handgelenk. So verschmelzen Handschuh und Körper des Torwarts zu einer Einheit. Durch eine Anziehhilfe schlüpft man mühelos in den T1tan hinein. Im Fingerbereich liegt der Handschuh angenehm eng an, er trägt sich super weich und elastisch. Hier spürt man keine Naht oder Stelle, die scheuert. Die Beweglichkeit der Finger ist hervorragend. Auch das Ballen einer Faust gelingt ohne jeglichen Kraftaufwand. Nur der Fly schmiegt sich noch ein wenig enger an unsere Haut – das hängt aber natürlich von der Größe und Form der Hand sowie der Beschaffenheit der jeweiligen Finger ab.
Fangen ist mit dem Rebel Black-Out ein Vergnügen. Es ist fast ein Unding, dass man mal einen Ball fallen lässt. Auch beim Fausten und Abwerfen hat man alles im Griff. Insgesamt zählt der T1tan Rebel Black-Out zu den besten Torwarthandschuhen am Markt. Er sollte bei jedem Kauf in die engere Wahl gezogen werden – sein Tragekomfort ist grundsätzlich spitze, aber jede Hand ist halt ein bisschen anders.
Tolle Passform: Keepersport Varan7 Champ
Keepersport ist möglicherweise nicht jedem ein Begriff. Dabei handelt es sich um einen der größten Torwartshops im Internet mit mehr als 600 Torwarthandschuhen und der eigenen Varan-Kollektion. Hierzu gehört auch der Varan7 Champ, der sich durch hohen Tragekomfort und sehr gute Fangeigenschaften auszeichnet.

Beim Varan7 muss man keine Schutzfolie von den Handinnenflächen abfummeln, dieser Handschuh ist gleich einsatzbereit und in den Größen 7 bis 11 erhältlich. Konzipiert ist die Fanghilfe als Kombination aus Innennaht- und Rollfinger. Die Verarbeitungsqualität ist so, wie man es für einen Torwarthandschuh im gehobenen Preissegment erwarten darf: Die Nähte sind stabil, alle Materialien sind robust und leicht.

Am Zeigefinger sowie am kleinen Finger hat der Hersteller Haftschaumüberschläge eingearbeitet, dadurch wird die Fangfläche minimal vergrößert. Generell großzügig zum Einsatz kommt vier Millimeter starker weicher Haftschaum – sowohl an der Innenhand als auch auf der Oberseite des Daumens.
Die Oberseite des Varan7 besteht aus so genanntem Soft-Tech-Body-Material – das ist sehr leicht, ebenfalls weich und passt sich wunderbar an die Konturen der Hand an. Zudem ist es atmungsaktiv, wodurch Schweiß gut abtransportiert wird. Orangefarbene Silikonelemente, die die Optik einer Land- bzw. Weltkarte haben, überziehen die Finger im Außenbereich. Beim Fausten wird die Energie des Balls besser absorbiert – die Finger werden geschützt, das Fausten fällt leichter und gelingt schmerzfrei.

Der Übergang vom Handgelenk zum Handballen ist zusätzlich weich gepolstert und auch optisch von der weißen Handinnenseite abgetrennt. Eine Lasche hilft beim Hineinschlüpfen in die Handschuhe. Und ein Klettband sorgt für mehr Stabilität und Halt im Handgelenk.
Das Anziehen des Varan7 Champ ist ein Kinderspiel, weil sich die Außenseite schön dehnt und nachgibt. Alle fünf Finger sind vom Handschuh recht eng umgeben, haben aber ausreichend Spiel, um maximale Beweglichkeit zu garantieren. So genießt man einen sehr hohen Tragekomfort und fühlt sich alles andere als eingeengt. Der Handschuh ist weich, hier reibt oder drückt nichts.

Die exzellente Beweglichkeit der Finger verbunden mit dem weichen Haftschaum stellt sicher, dass man den Ball gut fangen, greifen und werfen kann. Auftreffende Energie wird effektiv absorbiert, auch harte Schüsse verursachen beim Fangen keine Schmerzen. Der verwendete Latex ermöglicht sicheren Grip, hat aber nicht ganz so stark klebende Eigenschaften wie etwa der T1tan Rebel Black-Out.
Keepersport bietet einen speziellen Print Configurator an, um den Handschuh individuell bedrucken zu lassen. Tragekomfort, Verarbeitung und Fangeigenschaften des Varan7 Champ sind insgesamt spitze – deshalb ist auch dieser Torwarthandschuh eine Empfehlung.
Preistipp: Reusch Attrakt Freegel Silver
Reusch ist das Synonym für Torwarthandschuhe schlechthin. Das 1934 gegründete Unternehmen entwickelte in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Bayern-Torwart Sepp Maier den ersten Torwarthandschuh weltweit. Mit dem Reusch Attrakt Freegel Silver haben wir einen vergleichsweise günstigen Handschuh, den wir Ihnen ans Herz und noch besser an die Hände legen können.

Für rund 40 Euro ist der Handschuh in den Größen 7,5 bis 11 auch für Freizeitkicker noch bezahlbar. Die Verarbeitung ist klasse, selbst nach mehreren intensiven Trainingseinheiten hielten die Nähte bombenfest, lediglich an den Fingerspitzen wurde der Latex etwas bröselig, was normal ist. Die Oberhand besteht aus einem sehr weichen und elastischen Material, hinzu kommt eine blaue Silikon-Applikation, die dem Goalkeeper beim Fausten einen besseren Grip gibt und den Aufprall effektiv dämpft.

Die Innenseite des Handschuhs ist mit weichem Latex ausgeschäumt, der in Deutschland hergestellt wird. Die Latexschicht ist angenehm dick und weist gute Absorptionseigenschaften auf, ermöglicht den Fingern aber trotzdem genügend Bewegungsfreiheit.
Der Reusch sitzt super, fast wie ein dünner Lederhandschuh im Winter. Der Attrakt Freegel Silver liegt eng an der Hand und schmiegt sich ebenfalls eng an die Finger. Auch hier entsteht das Gefühl einer zweiten Haut. Die Bewegungsfreiheit jedes einzelnen Fingers ist perfekt, hier fühlt man sich überhaupt nicht eingeschränkt.

Das Anziehen klappt problemlos, eine Anziehhilfe ist festgenäht. Nur noch das Klettband (ist ebenfalls festgenäht) um das Handgelenk legen, andrücken, und fertig! Von der Optik, dem Material und der Verarbeitung her könnte der Reusch-Handschuh auch in einer etwas höheren Preisklasse angesiedelt sein.
Auf dem Trainingsplatz oder dem Spielfeld macht sich der Torwarthandschuh nicht bemerkbar. Er verschmilzt sofort mit den Greifapparaten des Torhüters und schränkt das Feingefühl und die Feinmotorik in den Fingern nicht ein.
Die Grip-Eigenschaften des Attrakt sind gut, können aber mit denen des Titan Rebel Black-Out nicht ganz mithalten. Liegt der Ball am Boden, kann man ihn mühelos mit einer Hand aufheben. Auch nach mehreren Stunden im Einsatz ließ die Haftperformance nicht nach. Dazu genügte es, die Innenseite der Handschuhe nach dem Spiel mit lauwarmem Wasser etwas auszuwaschen.
Der weiche Latex dämpft den Aufprall des Balls auch bei strammen Schüssen aus kurzer Entfernung effektiv. Ob beim Fangen, Herunterpflücken von Flanken oder Abwerfen, der Reusch vermittelt stets ein sicheres Gefühl. Ein spezieller Fingerschutz ist nicht integriert.

Für gerade mal rund 40 Euro können Sie keinen besseren Handschuh in dieser Preisklasse bekommen. Tragekomfort, Verarbeitung, Grip und Absortion sind exzellent. So ist der Reusch Attrakt Freegel Silver ein echter Preistipp.
Außerdem getestet
T1tan Toxic Beast 2.0
Pardon, dass wir den T1tan Toxic Beast 2.0 erst an dieser Stelle präsentieren. Aber auch bei uns ist es manchmal wie in einer Weltklassemannschaft: Nur elf Spieler dürfen auf den Rasen, und obwohl Sie den Beast 2.0 erst hier unten finden, zählt er zu den besten momentan verfügbaren Torwarthandschuhen.
Wir vergleichen ihn mit dem herausragenden T1tan Rebel Black-Out, damit Sie besser einordnen können, welches der beiden Modelle für Sie interessanter ist. Der Toxic Beast besitzt ebenfalls ein Klettband im Bereich des Handgelenks, ist lang gezogen, als Innennaht-Modell konzipiert und an der Außenseite verstärkt, damit man beim Fausten mehr Power, Schutz und Kontrolle hat.
Auf der Innenseite kommt kein 4 Millimeter starker Gecko Grip, sondern 4-Millimeter-Aqua Grip zum Einsatz. Nach dem Entfernen der Schutzfolie spürt man: Der bietet ebenfalls starken Grip, klebt aber nicht so extrem wie der Rebel Black-Out. Weniger Haftung bedeutet trotzdem: Das Aufheben des Fußballs mit einer Hand ist ein Klacks, auch mit diesem Handschuh hat man perfekte Kontrolle über das Spielgerät und wird beim Fangen und Entschärfen strammer Schüsse perfekt unterstützt.
Die Oberhand besteht aus gestricktem Polyester, ist weich, flexibel und atmungsaktiv. Der Toxic Beast 2.0 sitzt super und schränkt die Bewegungsfreiheit der Finger nicht ein. Zwei Unterschiede zum Black-Out: Eine Anziehhilfe fehlt. Allerdings kann man das gestrickte Ende des Handschuhs mühelos über das Handgelenk ziehen. Wer häufiger auf Kunstrasen kickt, wird den Schutz im Bereich des Handballens vermissen. Der weiche Schaum wird hier wahrscheinlich nicht allzu lange überleben.
Abgesehen hiervon gefällt uns der T1tan Toxic Beast 2.0 richtig gut. Der Grip reicht vollkommen aus, die gestrickte Außenhaut ist bequem und die Verarbeitung ist exzellent. Preislich liegen beide T1tan-Handschuhe auf identischem Niveau, auch beim Beast kann man das Klettband mit Namen personalisieren lassen.
Puma Future Grip 5.1 Hybrid
Pumas Future Grip 5.1 Hybrid ist ein Torwarthandschuh der Extraklasse und damit natürlich im oberen Preissegment angesiedelt. »Hybrid« bedeutet in diesem Fall, dass es sich beim Schnitt um eine Mischung aus Rollfinger und Innennaht an Daumen, Mittel- und Ringfinger handelt. Ergebnis: Der One Grip trägt sich so bequem wie ein weicher Winterhandschuh. Der recht lange Einschlupf hat einen Reißverschluss auf der Seite, zudem ist hier eine Einstiegshilfe angenäht. Der Handschuhkörper ist in diesem Bereich gestrickt. Daran schließt sich die Innenhand mit 4 Millimeter starkem Elite+ Latex an. Die Rückhand ist mit Silikon verstärkt. Hier fänden wir beim Fausten eine zusätzliche Verstärkung ganz sinnvoll.
Ansonsten begeistert der Puma auf ganzer Linie. Die Griffigkeit ist exzellent – einen Fußball kann man problemlos vom Boden aufheben. Ebenso ist der Handschuh innen weich gepolstert, so macht es Spaß, Schüsse abzuwehren und Bälle vom Himmel herunterzupflücken. Die Besonderheit ist, dass der Future Grip 5.1 Hybrid so eng wie eine zweite Haut anliegt, dabei aber trotzdem ausgezeichneten Bewegungskomfort und perfektes Ballgefühl beschert. Das ist möglicherweise nicht jedermanns Sache. Deshalb gilt: ausprobieren!
Sportout Torwarthandschuhe mit Fingersave
Der Sportout Torwarthandschuh kostet nur um die 20 Euro und ist damit deutlich günstiger als unsere Spitzenmodelle. Qualitativ kann er denen auch nicht das Wasser reichen. Aber wer eben nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat, erhält mit dem Sportout einen Handschuh, der alle wesentlichen Anforderungen an einen Torwarthandschuh überdurchschnittlich gut erfüllt.
Erhältlich ist die Fanghilfe in Schwarz, Blau und Rot in den Größen 5 bis 10 – so ist er für Kinder und Erwachsene geeignet. Es handelt sich um ein klassisches Außennaht-Modell. An unsere Hand passt sich der Sportout in Größe 10 perfekt an, in der Länge und in der Breite stimmt alles. Die einzelnen Finger können sich noch problemlos bewegen, haben aber kein Spiel, um im Inneren herumzurutschen.
Die Nähte sind ordentlich verarbeitet. Wir haben einen Sportout schon seit einigen Monaten im Einsatz, die Nähte halten, und auch der Haftschaum ist nach diversen Trainingseinheiten auf Rasenplätzen noch in nahezu perfektem Zustand. Die Außenhaut besteht aus EVA-Verbundmaterial – das ist nicht ganz so glatt wie die Kunststoffe vieler anderer Mitbewerber in diesem Preissegment und erleichtert das Fausten, weil der Ball nicht so leicht über die Faust rutscht.
Die Latex-Oberfläche der Innenhand bietet mit den besten Grip der günstigeren Torwarthandschuhe, kann aber natürlich mit den Modellen von T1tan, Adidas und Puma nicht mithalten. Die Absorptionseigenschaften sind gut. Hier ist der Attono Attack Breaker II Fingersave noch etwas besser, der aber beim Tragekomfort im Vergleich zum Sportout Federn lassen muss.
Abgesehen vom Daumen haben alle Finger ein Schutzsystem integriert. Hier hat der Hersteller einen idealen Kompromiss getroffen. Die Plastikeinsätze sind sehr flexibel und machen sich nicht negativ bemerkbar, trotzdem spürt man eine deutliche Schutzfunktion, wenn ein Ball auf die Finger knallt. Der Handschuh ist zudem atmungsaktiv. Auch nach längeren Spielen muss man ihn nicht durchgeschwitzt auswringen.
Der Armabschluss des Sportout besteht aus elastischem Material, das sich weich um das Handgelenk schmiegt. Über das Stretch-Band mit Klettbandage kann man den Halt individuell dosieren. Der Handschuh kombiniert für rund 20 Euro guten Tragekomfort mit cleverem Fingerschutz und ordentlicher Griffigkeit. Für den Preis macht man sicher nichts falsch.
Attono Attack Breaker II Fingersave
Der Attono Attack Breaker II Fingersave bewegt sich preislich und qualitativ auf dem Niveau des Sportout-Handschuhs und kann deshalb ebenfalls eine interessante Alternative darstellen. Der Latex-Schaum ist schön dick aufgetragen und dämpft aufprallende Bälle gut ab. Der Grip ist solide. Abgesehen vom Daumen werden alle vier anderen Finger einer Hand durch eingesetzte Stäbchen geschützt. Der Bewegungsfreiraum bleibt erhalten, ohne dass die Fingerknöchel schmerzen oder aufgescheuert werden. Beim Fausten wünscht man sich etwas mehr Haftung auf der Oberseite des Handschuhs, trifft man den Fußball nicht ganz exakt, kann das Manöver im Strafraum auch mal unglücklich enden.
An der Verarbeitung des Attono gibt es nichts zu meckern. Er verbreitert die Handfläche effektiv und ist damit eine echte Hilfe im Tor. Obwohl uns Größe 10 von der Fingerlänge her gut passt, hat unsere Hand im Attack Breaker II etwas zu viel Luft. Das Klettband muss man schon sehr stramm ziehen, damit der Handschuh nicht zu locker sitzt. Hier gefällt uns der Sportout besser, der nicht ganz so dick aufträgt und ein etwas besseres Ballgefühl vermittelt. Praktisch ist die angenähte Schlaufe, die beim Anziehen des Attono Attack Breaker II Fingersave hilft. In dieser Preisklasse ist er auf jeden Fall ein interessantes Modell.
KeeperKing Eurotek Black
Wer als Hobbyspieler einen Torwarthandschuh benötigt, um die Fangeigenschaften signifikant zu verbessern und die Hände vor harten Schüssen zu schützen, macht mit dem KeeperKing Eurotek Black keinen Fehler. Er erfüllt seine Aufgabe ordentlich. Allerdings kann uns der Tragekomfort nicht ganz überzeugen. Der Reusch Attrakt Freegel Silver beispielsweise spielt preislich in der identischen Klasse für um die 40 Euro, bietet aber das bessere Gesamtpaket.
Der KeeperKing ist in sieben Farbkombinationen erhältlich und mit Innennaht konzipiert. Am Handgelenk wird der Torwarthandschuh durch ein flexibles Klettband gesichert. Die Innenflächen ziert 4 Millimeter dicker Latex, im Bereich der Handgelenksballen ist der Handschuh zusätzlich verstärkt. Das Anziehen gelingt mühelos, eine Anziehhilfe ist integriert.
Die dicke Gummifläche absorbiert die auftretenden Kräfte beim Fangen gut, der Grip ist stark, das Aufheben des Fußballs mit einer Hand klappt problemlos. Zum Fausten sind teurere Handschuhe besser verstärkt bzw. geschützt, hier verzichtet KeeperKing auf eine spezielle Gummierung.
Für uns fällt dieser Torwarthandschuh insgesamt etwas zu klobig aus, er erinnert ein wenig an einen Grill- bzw. Küchenhandschuh, den man anzieht, um ein heißes Backblech aus dem Ofen zu ziehen. In der Länge passt der Handschuh, aber die Finger haben seitlich zu viel Spiel. Das spürt man, wenn man die Finger bewegt. Jetzt fühlt sich der Keeper King überhaupt nicht wie eine zweite Haut an. Das Gefühl geht dadurch ein wenig verloren, der Handschuh trägt sich nicht so angenehm wie die teureren Modelle. Man merkt, dass man etwas über die Hände gestreift hat.
Möglicherweise ist der Eurotek Black ein Modell für Torhüter mit sehr breiten Fingern. Uns kann sein Tragekomfort nicht vollends überzeugen, Griffigkeit und Fangeigenschaften sind hingegen gut.
Alpas PowerSafe V3
Der Alpas PowerSafe V3 macht gleich einen professionellen Eindruck. Die farbliche Gestaltung gefällt, der Haftschaum hat eine gute Dicke, und gegen einen geringen Aufpreis kann man sich sogar Vor- und Nachnamen auf das Klettband am Handgelenk drucken lassen. Warum dieses satte 40 Zentimeter lang sein muss, erschließt sich uns nicht. Eine kürzere Version hätte auch gereicht, damit der Torwarthandschuh am Handgelenk fest sitzt.
Die Finger sind geschützt, die Bewegungsfreiheit wird dadurch zwar eingeschränkt, allerdings noch in einem erträglichen Maße. Mit dem Grip des Handschuhs sind wir zufrieden. Dass der Hersteller im Bereich des Handballens eine Schutzzone installiert hat, damit sich der Haftschaum auf Kunstrasen nicht so schnell abnutzt, ist prinzipiell eine gute Idee. Allerdings hätte dafür ein anderes Material verwendet werden müssen. Prallt der Ball auf diesen Bereich, kann man ihn kaum kontrollieren, weil die Stelle sehr rutschig ist. Ansonsten dämpft der Schaum Schüsse gut ab, die Auffangfläche ist groß. Trotz der kleineren Defizite ist der Alpas PowerSafe V3 ein interessanter Torwarthandschuh.
Erima Skinator Hardground
Beim Erima Skinator Hardground bleibt der Tragekomfort auf der Strecke. Unser Modell in Größe 10 fällt sehr eng aus. Während der Daumen perfekt sitzt, können sich die anderen Finger kaum bewegen. Der integrierte Fingerschutz ist extrem stramm, ballt man eine Faust scheuert der Kunststoff an den Fingerknöcheln und verursacht Schmerzen. Entspanntes Spielen ist so nicht möglich.
Das ist schade, denn bei der Griffigkeit und der Dämpfung kann der Handschuh durchaus überzeugen. Die Energie des auftreffenden Fußballs wird effektiv vernichtet, packt man gut zu, hat man das Spielgerät sicher in den Händen.
Trotzdem: Zumindest für uns ist dieser harte Fingerschutz mehr Last als Lust.
FitsT4 Catcher
Obwohl der Daumen im FitsT4 Catcher genau richtig sitzt, haben alle anderen Finger zu viel Bewegungsfreiheit. Der Torwarthandschuh fühlt sich dadurch etwas schwabbelig an, die kleinen Finger schmerzen jeweils an der Innenseite. Der Catcher hat ein Fingerschutzsystem integriert. Das ist recht elastisch und macht sich nur bemerkbar, wenn man die Hand extrem zu einer Faust ballt. Dann scheuern die Plastikstreifen leicht auf der Haut. Beim Tragekomfort kann uns der FitsT4 insgesamt nicht überzeugen, auch das Fausten gelingt nicht optimal. Durch den Latex-Haftschaum ist der Grip jedoch ganz ordentlich, auch die Dämpfung ist akzeptabel. Zumindest wir wollen den FitsT4 Catcher jedoch keine 90 Minuten an den Händen haben.
Erima Flexinator New Talent
Im Vergleich zu höherwertigen Torwarthandschuhen wirken die Erima Flexinator New Talent wie Topflappen: Die Haftschaum-Schicht ist sehr dünn, der Grip dürftig und die Absorptionseigenschaften sind mager. Der blaue Handschuh ist ein absolutes Einsteiger-Modell oder für Kinder, die im Garten ein wenig kicken. Hergestellt ist der Erima aus Latex, Polyester, Polyurethan und Nylon. Die Fangfläche ist groß, zwischen Haftschaum und Oberseite ist jedoch nur sehr dünnes Material vernäht. Auch beim dünnen Klettriemen merkt man, dass der Flexinator mit harter Kostenvorgabe produziert wurde. Speziell wenn man eine Faust macht und sich die Oberseite spannt wird deutlich, dass über den Fingerknöcheln nicht viel ist.
Der Tragekomfort ist gut, der Erima Flexinator New Talent ist sehr leicht. Eine wirkliche Fanghilfe ist er jedoch nicht.
Brace Master Torwarthandschuhe mit Fingerschutz
Abgesehen vom strengen Geruch machen die Brace Master Torwarthandschuhe auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Haftschaum ist nicht zu dünn, in die Finger sind Protektoren eingearbeitet, und Käufer können aus insgesamt fünf verschiedenen Farbvarianten auswählen. Wenn man jedoch das erste Mal die Hand zur Faust formt, hört der Spaß sofort auf. Der Fingerschutz ist wenig elastisch und schmerzt extrem an den Fingerknöcheln. Der Tragekomfort ist damit unterdurchschnittlich, das Ballen der Faust eine schmerzhafte Angelegenheit, zudem gelingt das Wegfausten nicht präzise.
Ansonsten erfüllt das Modell die in dieser Preisklasse erwarteten Anforderungen. Der Grip ist ganz ordentlich, der Aufprall des Balles wird spürbar abgefedert. Das hilft aber alles nichts, da sich der störende Fingerschutz nicht herausnehmen lässt.
So haben wir getestet
Wir haben unsere Torwarthandschuhe einem klassischen Praxistest unterzogen. Wie gut ein Handschuh wirklich ist, findet man nur heraus, wenn man sich selbst in den Kasten stellt. Wichtige Aspekte waren Tragekomfort und Verarbeitung, Grip sowie Fangeigenschaften. Die Torwarthandschuhe mussten sich außerdem beim Fausten bewehren, was speziell mit Fingerschutz nicht immer ganz unproblematisch ist.
Außerdem haben wir geprüft, wie leicht sich die einzelnen Modelle an- und ausziehen lassen, ob sie Extras wie beispielsweise einen Reißverschluss vorweisen können und wie anfällig der Haftschaum für Abrieb ist.
Ein Fazit können wir an dieser Stelle bereits ziehen: Teuer bedeutet bei unseren getesteten Torwarthandschuhen immer auch besser, und zwar deutlich besser.
Die wichtigsten Fragen
Welche Torwarthandschuhe sind die besten?
Der beste Torwarthandschuh ist der Catch & Keep Fly White Soul. Der Test hat gezeigt, dass er dem Torhüter ausgezeichneten Grip und beste Fangeigenschaften verleiht. Zudem trägt sich der Handschuh angenehm und gefällt bei Verarbeitung und Materialauswahl. Es gibt aber noch andere empfehlenswerte Torwarthandschuhe in unserem Test.
Welches Material bietet den besten Grip?
Weiches Latex bzw. weicher Haftschaum bietet besseren Grip, nutzt sich jedoch schneller ab. Greifen Sie zu härterem Latex, steigt die Haltbarkeit, dafür reduziert sich der Klebeeffekt der Handschuhe. Dickeres Latex wiederum schützt Ihre Finger besser und absorbiert den Aufprall des Balles intensiver, dünneres ermöglicht jedoch eine bessere Ballkontrolle.
Fingersave – ja oder nein?
Bei manchen Torwarthandschuhen sind Fingerprotektoren eingearbeitet, die in einer Richtung beweglich sind, damit der Torhüter eine Faust machen kann, sich bei Druck aber versteifen, damit sich die Finger nicht überstrecken können. Auf diese Weise wird Verletzungen vorgebeugt. Allerdings ist die Hand so deutlich weniger beweglich, der Schlussmann hat weniger Gefühl, das Greifen wird mitunter erschwert. Ob einem der Fingerschutz zusagt oder nicht, findet man nur durch Ausprobieren heraus.