Das Laufen im Gelände – auf Englisch Trailrunning – hat sich mit den Jahren längst als eigene Sportart etabliert. Nichts rückt dabei so sehr in den Fokus wie der passende Schuh, denn im Gelände ist man den Elementen noch stärker ausgesetzt als auf der Straße.
Um mehrere Spielarten des Trailrunning abzudecken und für Damen wie Herren den besten Schuh zu finden, haben wir 22 Trailrunning-Schuhe aus den verschiedensten Sparten für Einsteiger wie Fortgeschrittene ausgewählt und gründlich getestet.
Beste Performance im Gelände: Trailrunning-Schuhe im Test
Trailrunning-Schuhe sind das entscheidende Bindeglied zwischen Fuß und Untergrund. Eignet sich die Sohle für den jeweiligen Untergrund? Hat der Schuh die richtige Passform? Ist die Schnürung leichtgängig und macht der Schuh schon beim Anziehen Spaß? Diese und andere Fragen gilt es beim Kauf zu beachten.
Wir haben noch weitere Laufschuhe für Herren und für Damen getestet.
Dämpfung
Das Thema Dämpfung spielt beim Trailrunning eine ebenso wie beim Straßenlauf eine große Rolle. Dabei ist die Dämpfung des Schuhs zu einem guten Teil Geschmackssache. Anfänger kommen mit einem moderat gedämpften Schuh zur Eingewöhnung in der Regel am besten zurecht. Wer schon etwas mehr Lauferfahrung hat, hat die Qual der Wahl: Marken wie Hoka bieten stark gedämpfte Schuhe an, die sich speziell an Langstreckenläufer richten, andere Hersteller wie zum Beispiel Salomon oder Inov-8 haben hingegen auch minimalistisch gedämpfte Schuhe im Sortiment, die für eine ausgezeichnete Kraftübertragung sorgen.
Sprengung
Mit dem Begriff »Sprengung« bezeichnet man den Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorderfuß, also gewissermaßen den Niveauunterschied zwischen Heck und Front eines Schuhs. Je nach Trainingsgrad und Trailrunning-Vorlieben wählen gut trainierte Läufer Schuhe mit wenig bis keiner Sprengung (kleiner als 4 Millimeter), moderater Sprengung (4-8 Millimeter) oder hoher Sprengung (ab 8 Millimeter).
Größe
Bei Laufschuhen gilt: besser ein bisschen zu groß als ein bisschen zu klein. Das ist bei Trailrunning-Schuhen nicht anders als bei Straßenlaufschuhen. Lieber den Zehen etwas zu viel Raum bieten, als beim ersten Laufen anzustoßen und sich die Zehen zu malträtieren. Ist man sich nicht sicher, orientiert man sich bei der Größe am bequemsten Alltagsschuh, den man im Regal stehen hat.
Profil
Läuft man primär auf Kieswegen, reicht ein moderat profilierter Schuh aus. Ist der ein oder andere Wurzel-Trail dabei, sollte das Profil etwas bissiger sein. Ist man bereits versierter Trail-Läufer und gehören auch Ausflüge ins alpine Gelände zum läuferischen Repertoire, ist ein Schuh mit gröberen Stollen gefragt.
Die besten Trailrunning-Schuhe für Herren
Jeder große Laufschuhhersteller hat inzwischen Trailrunning-Schuhe im Programm. Dazu kommen immer mehr Firmen, die sich auf die Herstellung von Trailrunning-Schuhen spezialisiert haben. Für den Test haben wir eine ausgewogene Auswahl aus bekannten Marken und Newcomern getroffen.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Inov-8 Trailfly Ultra G280

Mit dem Trailfy Ultra G280 ist Inov-8 ein toller Wurf gelungen. Zwar ist der Schuh mit rund 190 Euro nicht ganz billig, dafür aber ein überaus komfortables Multitool für Trailrunning-Strecken aller Art. Besonders gut haben uns der dampfdurchlässige, gut belüftete Oberschuh und die extrem griffige und langlebige Sohle gefallen. Für sein Geld bekommt man hiermit viel Funktion.
Asics Gel Trabuco 10

Der Asics Gel Trabuco ist ein wunderbar bequemer, vielseitiger Trailrunning-Schuh, der speziell den Einstieg in das Laufen im Gelände erleichtert. Der Trabuco ist schon lange im Asics-Sortiment, entsprechend ausgereift ist der Schuh, der sich auf der Straße wie im Gelände wohl fühlt. Besonders gut gefallen hat uns die griffige Sohle: So lange es dem Trabuco nicht zu technisch wird, ist er eine ausgezeichnete Wahl.
Scarpa Golden Gate Kima RT

Scarpa kommt aus dem norditalienischen Trentino, einer von schroffen Gipfeln umgebenen Provinz. Genau für dieses Metier ist der Scarpa Golden Gate Kima RT gemacht. Der mit einer extrem griffigen Sohle ausgestattete Schuh ist eine Trailrunning-Waffe für’s Grobe, egal ob man nun am Morgen schnell auf den Hausberg-Gipfel laufen will oder gar einen Ultralauf geplant hat. Im Test unübertroffen ist der ausgezeichnete Halt.
Enda Lapatet

Der Enda Lapatet ist der Paradiesvogel im Test: Der in Kenia hergestellte und konzipierte Schuh hat uns auf Anhieb begeistert. Durch sein Strick-Obermaterial verfügt er über ausgezeichnete Atmungseigenschaften, das griffige Profil bietet auf den meisten Untergründen einen tollen Grip. Nicht zuletzt tut man mit dem Erwerb des Schuhs etwas Gutes, denn Enda sichert nicht nur kenianische Arbeitsplätze, sondern unterstützt auch wohltätige Initiativen.
Altra Timp 4

Auf dem Trail laufen wie auf Flügeln – der Altra Timp 4 macht es möglich. Der außerordentlich gut gedämpfte Schuh bügelt einiges weg und richtet sich an Trailrunner, die gerne ihre Grenzen ausloten und auf die Langstrecke gehen. Altra umschreibt den Timp als »Trail Cruiser« – er lädt förmlich dazu ein, es beim Trailrunning einfach laufen zu lassen. Schön ist auch die breite Zehenbox, hier besteht keine Gefahr, sich eingeengt zu fühlen.
Vergleichstabelle

- Griffige Graphene-Grip-Sohle
- Ausgezeichneter Tragekomfort
- Langlebige Verarbeitung
- Ausgewogene Dämpfung
- Gut für schwerere Läufer geeignet
- Nicht ganz billig

- Komfortables Fußbett
- Angenehme Dämpfung
- Guter Grip
- Etwas weicher Sohlen

- Komfortabler, sockenähnlicher Sitz
- Toller Grip auch bei Nässe
- Robuste Verarbeitung
- Vergleichsweise hart gedämpft
- Teuer

- Fester Sitz
- Tolles Abrollverhalten
- Schöne Verarbeitung
- Sehr vielseitig einsetzbar
- Etwas straffes Obermaterial

- Tolles Abrollverhalten
- Schöne Verarbeitung
- Gute Dämpfung
- Etwas schwammig
- Außensohle hält nicht lange

- Überragende Passform
- Tolles Gefühl für den Untergrund
- Schöne Verarbeitung
- Angenehm leicht
- Relativ teuer
- Verlangt nach trainiertem Fuß
- Sohle schnell abgerubbelt

- Tolles Abrollverhalten und Kraftübertragung
- Sockenähnliche Passform
- Ausgezeichnete Verarbeitung
- Schlechter Halt an der Ferse
- Teuer

- Nachhaltige Herstellung
- Tolle Verarbeitung
- Griffige Sohle
- Hohes Gewicht
- Träges Abrollverhalten

- Hoher Tragekomfort
- Guter Grip auf vielerlei Untergrund
- Angenehme Passform
- Wenig Führung im Vorderfußbereich
- Schnürung sehr schwergängig

- Luftdurchlässiges Obermaterial
- Geradliniges Design
- Griffige Sohle
- Gutes Abrollverhalten
- Angenehme Dämpfung
- Fällt etwas klein aus
- Sohle bedingt griffig

- Guter Grip
- Angenehme Passform
- Fester Halt
- Etwas weiche Konstruktion

- Robuste, langlebige Konstruktion
- Praktische Schnellschnürung
- Als reiner Laufschuh etwas zu steif
- Schwerster Schuh im Test

- Griffige Sohle
- Hohes Gewicht
- Mängel bei der Konstruktion
- Wenig Halt im Schuh
Unser Favorit: Inov-8 Trailfly Ultra G 280
Die englische Marke Inov-8 ist inzwischen schon ein alter Hase auf dem Trailrunning-Schuhmarkt. Beim Trailfly Ultra G 280 hat man das Gefühl, dass die Engländer ihre gesamte Erfahrung aus den letzten Jahren in einen Schuh gegossen haben. Herausgekommen ist ein sehr komfortabler, gut gedämpfter, vielseitiger und robuster Schuh für eine breite Käuferschicht.

Die UVP des Trailfly G 280 liegt bei 189,95 Euro, der Schuh ist aber inzwischen für deutlich weniger Geld zu haben. Als einer der wenigen Schuhe jenseits der 150-Euro-Marke wäre er aber in unseren Augen auch die 189,95 Euro wert, was primär an seiner nahezu unkaputtbaren »Graphene Grip«-Sohle liegt. Wie der Name schon sagt, sorgt die Sohle nicht nur für einen ausgezeichneten Grip, sondern ist auch die langlebigste unter den bisher getesteten Schuhen. Schön ist auch die gummierte Schuhspitze, die das Obermaterial des Schuhs effektiv vor Geröll und Fels schützt.
Besonders gut hat uns auch der Tragekomfort des Schuhs gefallen. Der Oberschuh ist gestrickt und lässt Feuchtigkeit schnell entweichen, auch Fußbett und Dämpfung sind gutmütig und sehr breitentauglich. Wie Inov-8 selbst schon in der Produktbeschreibung festhält, gibt der Schuh ein erstaunliches Maß an Aufprallenergie zurück, ohne dass er sich zu nervös laufen würde. Im Test mussten wir direkt aufpassen, dass wir zwischendrin noch andere Schuhe anzogen, so sehr begeisterte uns der Trailfly G 280 auf Untergründen aller Art – von Kieswegen über Lehm- und Schnee-Trails bis hin zu Teerabschnitten. Das mag auch daran liegen, dass der Schuh unsere 85 Kilogramm »Wettkampfgewicht« locker wegdämpft – eine Aufgabe, bei der schlecht oder kaum gedämpfte Schuhe schnell versagen. Daher ist der Trailfly G 280 insbesondere für schwerere Läufer geeignet.
Was die Streckenlängen angeht, überlässt einem der Trailfly G 280 die Wahl, egal ob schneller Feierabend-Trailrun auf den Hausberg oder erster Ultramarathon: Der mit 660 Gramm bei Größe EUR 44,5 noch akzeptabel schwere Schuh ist ein Distanz-Multitool.
Inov-8 Trailfly Ultra G 280 im Testspiegel
Das Trailrunning-Testportal auffimuasi.at urteilt im März 2023 über den Schuh:
»Ein Schuh mit breitem Einsatzspektrum, vom schnellen Feierabendlauf bis zum Ultra ist der Schuh für alles zu haben. Auch für weniger erfahrene Läufer geeignet.«
Der Lauf-Blogger Nilslaeuft resümiert in seinem im November 2022 durchgeführten Test:
»Wer gerne lange läuft und ein Mittelding aus Speed und Komfort sucht, findet im Trailfly G 280 ein sehr gutes Neutral-Modell für viele Ultra-Lebenslagen.«
Björn von Trampelpfadlauf kommt 2022 hingegen zu einem weniger guten Fazit:
»Der inov-8 Trailfly Ultra G 280 ist für mich ein guter Trailrunningschuh für Forstwege oder Asphalt. Auf den Trampelpfaden ist er mir deutlich zu stark gedämpft und indirekt. Auch der Grip lässt trotz Graphen-Außensohle zu wünschen übrig«
Alternativen
Natürlich ist der Inov-8 Trailfly Ultra G 280 nicht der einzige Schuh, in dem es sich gut läuft. Daher haben wir weitere interessante Empfehlungen – vom besonders leichten über den nachhaltigen Laufschuh bis hin zum Modell, das sich im Gelände am wohlsten fühlt.
Der Allrounder: Asics Gel-Trabuco 10
Kurz mussten wir überlegen: Den ersten Kontakt mit einem Asics Gel Trabuco hatten wir vor – bitte festhalten – 22 Jahren. Schon damals war der Schuh keine Neuerscheinung. In diesem knappen Vierteljahrhundert hat sich allerdings einiges getan. Die inzwischen zehnte Ausgabe des Schuhs fühlt sich primär im Gelände wohl – das tat der Japaner mit der griffigen Sohle auch schon vor einem Vierteljahrhundert. War er in den frühen Versionen allerdings noch etwas schwammig im Aufbau, macht Asics seiner Rolle als einer der führenden Laufschuh-Hersteller inzwischen alle Ehre: Der von Asics als Trailschuh beworbene Schuh macht einen deutlich homogeneren Eindruck als früher.

Der Gel Trabuco 10 lädt durch seine unkomplizierte Passform dazu ein, ins Gelände zu gehen und sein Können auszuloten. An der Optik des Schuhs merkt man, dass Asics aus dem Straßenschuhbereich kommt. Ein Blick auf die Asicsgrip-Sohle macht indes deutlich, wo der Schuh hinmöchte: ins Gelände! Die Sohle bietet guten Halt auf losem Untergrund wie sandigen Fahr- und Kieswegen und lädt dazu ein, die Hausrunde auch mal auszudehnen und das eigene Können auf der Langstrecke zu testen. Auch gelegentliche Teer-Intermezzi nimmt der Schuh garantiert nicht übel, im Gegenteil. Er ist ein Vielseiter – wie auch damals schon vor 22 Jahren.
Trotzdem: Test-intern muss sich der Trabuco, wenn er von Asics schon als Trailrunning-Schuh angepriesen wird, mit Schuhen von Firmen messen, die sich von Haus aus auf das Thema Trailrunning spezialisiert haben. Doch er kann erstaunlich gut mithalten und hat uns durch seine Gutmütigkeit und Vielseitigkeit voll überzeugt.
Alpin-Profi: Scarpa Golden Gate Kima RT
Der Scarpa Golden Gate Kima RT ist derjenige Schuh im Testfeld, der am kompromisslosesten auf alpines, schroffes Trailrunning getrimmt wurde. Man merkt ihm seine Herkunft an: Scarpa kommt aus dem oberitalienischen Trentino, wo die Trails rau, trocken und hart sind. Der Schuh will hauptsächlich eines: hinauf, hinauf, hinauf! »Flache« Matsch-Trails langweilen ihn, Scarpa hat sich nicht umsonst ursprünglich einen Namen im Kletter- und Bergschuhbereich gemacht.

Aufgrund des groben Profils fühlt sich der vergleichsweise harte Schuh auf der Straße nur bedingt wohl – umso mehr Spaß macht es, anspruchsvolle Trails unter die Stollen zu nehmen. Dabei richtet sich der schön designte Italiener an trainierte Läufer, besonders viel »Puffer« hat der Schuh nicht. Scarpa hat beim Golden Gate Kima RT auch an die Details gedacht. Zum Beispiel verfügt der Schuh über ein hochgezogenes Heck mit Anziehschlaufe, was den Anziehvorgang zum Vergnügen macht. Auch die Schnürsenkel sitzen bombenfest.
Der Preis von rund 180 Euro für einen Schuh mit einem vergleichsweise schmalen Einsatzbereich sind kein Pappenstiel – der Scarpa geht schon Richtung Liebhaberobjekt. Zwar erhält man dafür die gewohnt hohe Qualität der Norditaliener, ein Universalwerkzeug wie beispielsweise der Inov-8 Parkclaw G 280, der sich auch auf langen Teerstrecken ganz gut läuft, ist der Scarpa in unseren Augen aber nicht.
Damit ist der Golden Gate Kima RT ein Schuh, der sich an ehrgeizige Trailrunner richtet, die ein Präzisionswerkzeug für die Umsetzung ihres nächsten ehrgeizigen Projekts suchen und nicht davor zurückschrecken, dafür auch ein paar Geldscheine mehr in die Hand zu nehmen.
Von der Straße ins Gelände: Enda Lapatet
Ein Laufschuh »Made in Kenya«? Sofort zieht die Ankündigungsmail für den Enda Lapatet unsere Aufmerksamkeit auf sich. Newcomer sind auf dem hart umkämpften Laufschuhmarkt eher selten, noch dazu aus Afrika. Dabei ist zu beachten, dass der Enda Lapatet kein reiner Trailrunning-Schuh ist.

Was am Lapatet zunächst einmal auffällt, ist die Materialwahl. Der Oberschuh besteht komplett aus stretchigem Strick. Das Enda-Obermaterial liegt, wenn man das erste Mal in den Lapatet hineinschlüpft, fast etwas eng an – mit dem ersten Lauf erledigt sich das jedoch. Der Lapatet sitzt nach etwas Einlaufen angenehm fest, eingeschränkt fühlt man sich aber nicht.
Was sofort auffällt, ist das Abrollverhalten. Der Schuh rollt stark über den Mittelfuß ab, was am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, mit der Zeit jedoch durchaus zu einem Komfort-Plus wird. Der Lapatet ist zudem wunderbar vielseitig einsetzbar. Auf einer abschließenden Testrunde, die wir bei mitunter strömendem Regen unter die Fußsohlen nahmen, brillierte der Lapatet auf allem möglichen Untergrund. Egal ob auf Teer, auf Schotter, über Wurzel-Trails oder sogar auf erdigen Abschnitten, der Kenianer sorgt aufgrund seines dezenten Stollenprofils für ordentlich Vortrieb. Allein wenn es sehr schlammig wird, finden die recht kleinen Stollen keinen Halt mehr. Man merkt ihm die kenianische DNA an: Vielseitigkeit ist das Motto!
140 Euro ist ein Preis, der der Enda Lapatet Qualitäts- und nachhaltigkeitsbewussten Läufern durchaus wert sein sollte. Erst recht, wenn man bedenkt, welche Idee und welches Netzwerk hinter der Marke steht. Zum Einen schuf Enda Arbeitsplätze in Kenia, statt den Schuh in Fernost produzieren zu lassen, zum Anderen unterstützt das Unternehmen Initiativen in Kenia, die sich einem guten Zweck widmen. Außerdem ist es Endas ausgesprochenes Ziel, den ökologischen Fußabdruck bei der Herstellung und dem Versand seiner Schuhe zu minimieren. Einfach toll, was das Unternehmen da auf die Beine gestellt hat!
Altra hat sich in den vergangenen Jahren an den europäischen Markt herangepirscht und inzwischen eine wirklich schöne Kollektion auf die Beine gestellt. Allen Altras gemein ist die komfortable Passform: Sie sind die ideale Wahl für Breitfüßer, die an den Zehen etwas mehr Platz benötigen. Dazu kommt die Tatsache, dass Altra im Falle des Timp 4 nicht allzu viel Ansprüche an den Läufer stellt. Reinschlüpfen und Wohlfühlen lautet das Motto! Verantwortlich dafür ist Altras »Standard FootShape Fit« – im Gegensatz zu einigen anderen Schuhen, in denen man möglichst wenig Zeit verbringen möchte, will man aus den Timp 4 gar nicht mehr heraus.
Komfortabel: Altra Timp 4
Beim Timp 4 fällt gleich eines auf: der Tragekomfort. Der moderat profilierte Schuh eignet sich für Trail- und Teerläufe gleichermaßen, wobei der Einsatz im Gelände an erster Stelle steht. Sehr gut gefallen hat uns das Profil und die Maxtrac-Laufsohle – Altra hat diese überarbeitet, Ergebnis ist soll eine bessere Haltbarkeit sein. Der Grip ist auf allen möglichen Untergründen überzeugend, allerdings rubbelt es das Profil dann doch relativ schnell weg.

Sofort fällt auch das innovative Design auf – das Unternehmen aus Kalifornien weiß genau, wie man Käufern ein neues Produkt schmackhaft macht. Der mit 642 Gramm Paargewicht trotz seines vielseitigen Einsatzprofils recht leichte Schuh fällt von der Passform her normal aus: Unser Tester trägt in der Regel EUR 44,5, den Altra muss man weder kleiner noch größer kaufen.
Im Test führen wir den Schuh, der von Altra als »Trail Cruiser« beworben wird, auf eine abwechslungsreiche Runde im Alpenvorland aus – für den Einstieg reichen uns erst einmal knapp elf Kilometer. Gleich bei den ersten Laufschritten fällt auf: Der dämpft gut was weg! Altra gelingt mit dem Timp 4 ein schöner Komfort-Wurf, der Einsteiger wie Fortgeschrittene anspricht – allein Profis und Fans knackiger Kraftübertragung werden den Schuh zu schwammig finden. Kurzum: Wer innovativen Konzepten und Designs offen gegenübersteht und eine komfortable »Universalwaffe« für alle möglichen Untergründe sucht, ist mit dem Timp 4 optimal beraten.
Außerdem getestet
inov-8 Parkclaw G280
Hand auf’s Herz: Straßenschuhe werden selten ausschließlich auf der Straße und Trailrunning-Schuhe selten ausschließlich im Gelände gelaufen. Im Praxiseinsatz ergibt sich meist eine Mischung aus beidem. Für die, die eher Richtung Gelände tendieren, gerne aber auch auf der Straße ihre Runden drehen, hat Inov-8 mit dem Parkclaw G 280 den passenden Schuh entworfen.
Der Parkclaw G 280 ist ein Schuh für Läufer, die spontan entscheiden wollen, wohin die Reise geht. Der mit 636 Gramm (Paargewicht, Größe EUR 44,5) recht leichte Schuh hat uns im Test auf Anhieb gefallen. Sein Mesh-durchsetztes Obermaterial lässt ausreichend Luft an den Fuß, auch das Abrollverhalten des Schuhs überzeugt.
Vielseitigkeit ist wohl das Wort, das den Parkclaw G 280 am besten beschreibt. Gut gefallen hat uns das Design, schließlich kauft auch das Auge mit. Der Schuh ist geradlinig gestaltet und es macht schlicht Spaß, mit ihm loszulegen. Im Test nehmen wir ihn auf unsere Standard-Hausrunde mit, die zur Hälfte auf Schotter- und zur Hälfte auf Teerstrecken verläuft. Sorgt der Inov-8 auf Schotter für eine tolle Traktion, kann man durchaus auch auf Teer ordentlich Gas geben.
Bei einer weiteren Testrunde absolvieren wir mit ihm unseren recht wurzligen Standard-Trailrun auf einen Voralpenberg über rund 500 Höhenmeter. Hier fällt auf, dass sich der Parkclaw G 280 zwar auf schottrigen Trails und Ziehwegen ganz wohl fühlt, wird es hingegen wurzelig oder felsig, stößt das Profil an seine Grenzen. Je technischer es also wird, desto eher sollte man statt des Parkclaw 280 einen reinen Trailrunning-Schuh anziehen.
Im Rahmen dieses Tests haben wir bereits das Vorgängermodell, den Parkclaw G 240, getestet. Im Test kam der halbherzig konzipierte Schuh nicht so gut an. Weder war er beim Traillaufen sonderlich gut, noch konnte er auf der Straße überzeugen. Hier können wir nur sagen: Bravo, Inov-8! Was uns am 240er missfallen hat, ist beim 280er besser gelöst. Der Schuh ist straffer abgestimmt, hat mehr Grip und gefällt uns auch vom Schuhaufbau deutlich besser. Ganz am Schluss noch ein Mangel, der eigentlich kein echter Mangel ist: Der Parkclaw G 280 fällt etwas klein aus. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte ihn eventuell eine halbe Größe größer wählen.
Icebug Outrun RB9X
Der Icebug Outrun RB9X fällt aus der (Test-)Reihe: Bei diesem knapp 140 Euro teuren Laufschuh ist die Liste recycelter Materialien, die bei der Fertigung zum Einsatz kommen, lang. So bestehen das Obermaterial, das Futter und die Einlagen zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester, bei der EVA-Zwischensohle kommt Algenschaum zum Einsatz und bei der Außensohle recycelter Gummi.
»Lange Distanzen, Asphalt und Trails, für einen bewussten Fußabdruck« – so wird der Einsatzbereich des Outrun RB9X von Icebug beschrieben. Im Test fällt zunächst einmal auf, dass der Schuh über eine recht straffe Dämpfung und eine vergleichsweise flache Sohle verfügt. Müheloses Abrollen ist jedenfalls etwas anderes. Wer mit diesem Schuh versucht, richtig schnell zu laufen und neue Bestzeiten zu erzielen, stößt an Grenzen. Der Outrun kann sogar als leichter Wanderschuh verwendet werden, auch wenn er nicht wasserdicht ist. Mit seinen 364 Gramm pro Schuh reiht er sich im Test eher im oberen Drittel ein.
Trotzdem: Wir haben den Outrun liebgewonnen, weil Icebug die Zeichen der Zeit erkennt und den Schuh maximal umweltfreundlich herstellt. Würde nun noch etwas mehr Entwicklungsarbeit in die Sohle und das Abrollverhalten gesteckt, würde er eine noch breitere Zielgruppe ansprechen. So ist er ein Schuh für ökologisch bewusste Läufer, die einen langstreckentauglichen Trailrunning-Schuh mit einem gewissen Exotenbonus suchen.
The North Face Flight Vectiv
Eieiei, flott schauen sie ja schon aus, die Flight Vectiv aus dem Hause The North Face! Gefährliches Neongrün am Oberschuh trifft auf verschwörerisches Schwarz an der Sohle, der Hersteller setzt zudem am Oberschuh auf Strickmaterial, das sich dem Fuß förmlich anschmiegt – der Schuh liegt wie ein Socken am Körper.
Der Clou: The North Face verbaut im Flight Vectiv eine Karbonplatte, die die Kraftübertragung verbessern soll. Kombiniert mit der Zwischensohle mit Rocker-Aufbiegung und der griffigen SurfaceCTRL-Laufsohle soll das einen Schuh ergeben, der die Laufperformance auf ein gänzlich neues Level hebt – so machen zumindest diverse Werbevideos Glauben.
Wie dem auch sei, uns gefällt der Schuh auf Anhieb recht gut. Reinschlupfen und Wohlfühlen lautet das Motto. Zudem fällt die starke Dämpfung an der Ferse auf, der Schuh fühlt sich beim Tragen etwas keilförmig an. Wir entführen ihn auf eine alpine Laufrunde über Wurzelpfade, schorfiges Gelände, Ziehwege mit losem Schotter und Teerstraßen. Der Flight Vectiv tritt sich schön präzise. Wir zirkeln mit ihm die Pfade hinauf, kleinere Downhills meistert er mit Bravour. Als es zwischendurch mal etwas länger und steiler bergab geht, strapazieren wir den Schuh etwas über – und landen auf dem Hintern. Zu extrem sollte es mit dem Flight Vectiv also nicht werden, der Sohlenhalt an der Ferse ist nicht gerade berauschend.
Der Schuh liebt jedoch moderate Pfade, auch Ziehwege (also grobe Feldwege) sind perfekt. Sitz und Dämpfung sind über jeden Zweifel erhaben – schließlich kostet der Schuh ja auch 200 Euro (!). Für die kurze Strecke zwischendurch ist der Schuh fast zu schade, er fühlt sich auf Langdistanzen ab zehn Kilometer wohl. The North Face beschreibt, dass das Vectiv-System für »mehr Vorwärtsdynamik« sorgen soll, was man bei flacheren Trails durchaus bemerkt. Wir sind ebenfalls verblüfft, wie gut sich der Flight Vectiv auf Teer läuft. Wer also bereit ist, etwas mehr Geld zu investieren, bekommt hier jede Menge Innovation und einen performanten Begleiter für größere, anspruchsvolle Laufunternehmungen.
Inov-8 Terraultra G260
Der Terraultra G260 ist ein speziell für Ultra-Distanzen entwickelter, mit inov-8s Graphensohle ausgestatteter Herren-Laufschuh. Über die Sohle wurde schon viel geschrieben. Sie soll haltbarer sein als vergleichbare Laufschuhsohlen und dabei perfekten Grip auf allen möglichen Untergründen bieten. Was gleich zu Beginn auffällt, ist die Flexibilität des Schuhs. Seine Metaflex-Sohle bietet einen ausgezeichneten Flex, den Schuh kann man trotz seiner Bauhöhe zusammenrollen.
Wir waren sehr gespannt, als wir den Schuh das erste Mal auf einen Wettkampf ausführten. Zwar war der bei weitem kein Ultra, die fünf Kilometer des Schaftlacher Waldlaufs bieten jedoch das perfekte Test-Terrain. Zunächst einmal fällt auf, dass die Schuhe recht breit gebaut sind – wer schmale Füße hat, wählt eventuell einen schmaleren Schuh. Uns kommt die Passform aber sehr entgegen.
Als nächstes nehmen wir ihn gleich mit auf eine 24,5-Kilometer-Strecke im Alpenvorland. Hier macht sich bemerkbar, dass der Schuh über keine Sprengung verfügt. Die Ferse liegt also auf der gleichen Höhe wie die Zehen. Trotzdem verfügt der Schuh über viel Dämpfung – das »Ultra« im Namen ist Programm, der Terraultra G260 soll speziell auf langen Distanzen performen.
Wer einen guten »Abroller« wie den Altra Timp 4 gewöhnt ist, muss sich an den Terraultra erst gewöhnen. Soll bedeutet: Cracks, die das Barfußschuhlaufen und das Laufen mit Schuhen mit keiner Sprengung gewöhnt sind, werden sich schnell mit dem Terraultra 260 anfreunden. Anfänger greifen lieber zu einem Schuh mit etwas mehr Sprengung – der Terraultra verlangt nach einem trainierten Läuferfuß.
Altra Superior 5
Was für ein Glück, dass der Altra Superior 5 noch spät zum Testfeld dazustieß. Der nur 512 Gramm leichte Trailrunning-Schuh hat uns nämlich verblüfft, besonders was die Passform angeht. Im Vorfußbereich ist er recht breit geschnitten und das Obermaterial ist luftig, das Ergebnis ist ein toller Tragekomfort speziell für »Breitfüßler«. Der im Vergleich zum Flight Vectiv oder einzelnen Modellen von New Balance sehr moderat gedämpfte Schuh ist ein astreiner Trailrunner, wurde also ausschließlich für das Laufen im (groben) Gelände konstruiert.
Die Zunge entspricht eher einer Lasche, die sich an den Fuß schmiegt – sie ist Teil des Oberschuhs. Das Futter trägt nicht auf, bildet keine Wülste und ist weder zu dünn noch zu dick. An Ausstattung und Verarbeitung erkennt man die Klasse von Altra. Die kalifornische Firma hat sich im Premiumsegment bei Trailrunning-Schuhen angesiedelt, das merkt man dem je nach Anbieter 130-145 Euro teuren Schuh auch an. Wie kaum ein anderer im Test schmiegt er sich dem Fuß an und sitzt so gut wie eine Socke.
Allerdings ist er nichts für Laufeinsteiger. Sprengung und Dämpfung sind zu gering, ein Dämpfungskeil ist nicht vorhanden, außerdem ist der Schuh recht grob profiliert. Mit der Einordnung in der »Rangliste« haben wir uns etwas schwer getan. Für unseren Tester, selbst recht gut trainierter Gelände-Fan, hätte der Altra einen Podestplatz verdient. Einem breiteren Kundenfeld kann man ihn jedoch nur bedingt empfehlen. Somit landet der Altra Superior 5 auf einem etwas undankbaren Rang.
Inov-8 Parkclaw 240
Eine Mischform aus Straßenlauf- und Trailrunning-Schuh soll der Parkclaw 240 des englischen Herstellers Inov-8 sein – perfekt also für unseren Anspruch, von der Straße mühelos ins Gelände wechseln zu können, wenn uns gerade danach ist.
Wir sind sehr gespannt auf die Performance des Schuhs und nehmen wir ihn gleich beim ersten Lauf auf einen anspruchsvollen Trailrun über knapp 30 Kilometer und 1.900 Höhenmeter mit – und überfordern ihn dabei etwas. Der Schuh ist eben kein Trailrunning-Schuh mit Straßenlaufqualitäten, sondern eher ein Straßenlaufschuh mit Trailrunning-Qualitäten, was auch die für Inov-8-Verhältnisse recht weiche Konstruktion mit gut dämpfendem EVA-Fußbett deutlich macht – sind die Schuhe der Engländer doch sonst deutlich straffer abgestimmt.
Wie sein Name schon sagt, fühlt sich der Parkclaw 240 auf Kieswegen mit gelegentlichen Teer- und Trail-Anteilen am wohlsten. Wird es technisch und/oder steil und verblockt, ist der Schuh auch vom Obermaterial her zu weich. Gut eignet er sich indes als Trainingsschuh für Trailrunner, die im Flachen für gebirgigere Strecken trainieren, oder auch für Trailrunning-Einsteiger, die sich ab und zu mal von befestigten Wegen und Straßen ins Gelände wagen wollen. So richtig überzeugt hat uns der Schuh letzten Endes aber nicht.
Salomon XA Pro 3D V8
Der Salomon XA Pro 3D V8 ist ein alter Bekannter und einer der Wegbereiter des Trailrunnings, schließlich gibt es ihn seit mehr als zehn Jahren. Wurde er einst neugierig beäugt, ist er inzwischen ein gewohnter Anblick. Vor zehn Jahren war es noch etwas Besonderes, einen Laufschuh mit grober Wanderschuhsohle und robuster Verarbeitung erwerben zu können. Inzwischen gibt es zahllose Modelle von fast ebenso vielen Herstellern.
Mit den Jahren hat Salomon den XA 3D immer und immer wieder überarbeitet – wenn auch nur leicht. Das Kürzel »V8” ist ein Hinweis darauf, dass der Schuh in der achten Version erschienen ist. Das hat zweifelsohne den Vorteil, dass man weiß, was man kauft: einen robusten Wander- und Laufschuh mit griffiger Profilsohle, der bewährten Salomon-Schnellschnürung und einem gutmütigen, komfortablen Fußbett.
Schlüpft man in den XA Pro 3D V8 hinein, fühlt es sich dann auch so an, als treffe man einen alten Bekannten. Mit dem Ortholite-Fußbett macht man nichts falsch, die Contagrip-Sohle wurde von Version zu Version verbessert. Auch gibt Salomon an, dass »das niedrige Chassis zwischen Außensohle und Zwischensohle […] die Bewegungssteuerung und das Energiemanagement« verbessere. Beim Laufen fühlt sich der rund 700 Gramm schwere Schuh schwer und etwas unbeholfen an, gegen unsere Favoriten hat er es schwer.
Dafür, dass Salomon den XA 3D Pro unter der Sparte »Trailrunning-Schuh« führt, ist die Konstruktion des Schuhs schlichtweg etwas altbacken. Im Kern basiert der Schuh eben noch auf dem Ur-XA Pro 3D von vor mehr als zehn Jahren. Wir können das Modell daher nur Einsteigern empfehlen, die ihn primär zum Wandern verwenden und vielleicht ab und zu mal ins Geländelaufen hineinschnuppern wollen.
Eagsouni Herren Laufschuhe
Neutralität ist die Mutter des Testberichts. Trotzdem: Bei einem der günstigsten Schuhe im Test, dem je nach Größe nur 40 Euro teuren Eagsouni, einem No-Name-Fernostprodukt, ist eine neutrale Bewertung schwierig. Der Schuh ähnelt einem Salomon Speedcross 4 auf geradezu unverschämte Weise. Von Plagiat zu sprechen ist vielleicht zu viel, trotzdem dürfte Salomon angesichts des Eagsouni nicht begeistert sein.
Wir wollen trotzdem so neutral wie möglich sein und nehmen den Schuh auf eine recht geröllige Wandertour mit, bei dem eine inklusive Kind und Zuladung ca. 20 Kilogramm schwere Kraxe auf den Schultern ruht – durchaus extreme Testbedingungen, die einem Trail-Lauf ähneln. Mit dem Schuh laufen zu gehen, kommt uns gar nicht erst in den Sinn – er erinnert eher an einen leichten Wanderschuh als an einen ernst gemeinten Läufer.
Vom ersten Schritt an wird (leider) deutlich: Was die Chinesen hier zusammengeschustert haben, ist am besten mit dem Wort »inkonsequent« zu bezeichnen. Der Schuh ist weder Fisch noch Fleisch. Die dünne Einlegesohle bietet dem Fuß wenig Halt, zudem ist der Schuh im Vorderfußbereich so dünn, dass man den Eindruck bekommt, hier wollte jemand einen Barfußschuh mit einem robusteren Bergwanderschuh kombinieren – nicht zuletzt hat der Eagsouni Metall-Schnürösen, die sonst bei Laufschuhen selten bis nie zum Einsatz kommen, weil sie das Gewicht zu sehr in die Höhe treiben.
Kraxe am Rücken hin oder her: Die Sohle an diesem Schuh ist, wie gesagt, schlichtweg zu dünn, um damit laufender Weise ins Gelände zu starten, wo er ja mit Blick auf das grobe Profil offensichtlich hin soll. Die durchaus vorhandene Dämpfung arbeitet zwar ordentlich, in Kombination mit dem miserablen Fußbett fühlt sich der Fuß im Schuh jedoch schlichtweg nicht wohl – während dem Laufen fühlt es sich an, als würde man versuchen auf einer schrägen, mit dicker Raufasertapete bespannten Verbundplatte Halt zu finden.
Ist man wirklich hart im Nehmen und will einen Salomon-Fake spazieren tragen, mag der Eagsouni Sinn ergeben. An alle anderen die klare Message: Finger weg von dem Schuh! Er ist die 40 Euro nicht wert.
Die besten Trailrunning-Schuhe für Damen
Wie normale Straßenlaufschuhe auch, verfügen Trailrunning-Schuhe für Damen über einige Charakteristika, die sie von Herrenmodellen unterscheiden. Dazu gehört natürlich die Optik, aber auch entscheidende Merkmale bei der Schuhkonstruktion wie ein schmalerer Leisten und eine an das Körpergewicht angepasste Dämpfung. Im folgenden haben wir die besten Trailrunning-Schuhe für Damen aufgelistet.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Salomon Sense Ride 3 W

Der Salomon Sense Ride 3 W ist ein Hybrid unter den Laufschuhen und vereint die besten Eigenschaften aus den Bereichen Straße und Trail. Somit ist er der perfekte Begleiter für sehr abwechslungsreiche Untergründe. Er besitzt den gewohnten Komfort sowie eine angenehm weiche Dämpfung eines Straßenschuhs. Gleichzeitig bietet er dem Fuß genügend Schutz im Gelände und eine ordentliche Portion Grip. Durch eine sehr gute Stabilität und Führung ist der Sense Ride 3 W auch für Anfängerinnen eine perfekte Wahl. Erfahrene Läufer werden seine Vorzüge vor allem im Langstreckenbereich zu schätzen wissen.
Salomon Speedcross 5 GTX W

Die neueste Version des Kultschuhs aus dem Hause Salomon: Mit dem Salomon Speedcross 5 GTX W geht der beliebte Trailrunning-Schuh in die nächste Runde. Im Vergleich zu seinen Vorgängern gefällt uns die Passform hier noch besser. Sie fühlt sich etwas breiter und gemütlicher an und macht so auch auf längeren Distanzen mehr Spaß. Wie gewohnt trumpft er mit sehr gutem Grip, einem ausgeprägten Stollen-Profil für perfekten Halt auf weichen Untergründen, einer sehr bequemen Dämpfung sowie einem präzisen Tritt auf. Viele durchdachte Kleinigkeiten wie eine bewegliche Zunge oder das bewährte Quicklace-Schnürsystem machen ihn zur besten Wahl abseits befestigter Wege.
Icebug Outrun W RB9X

Etwas außerhalb der Wertung, aber nicht weniger attraktiv ist der Icebug Outrun W RB9X. Bei ihm handelt es sich um den vielleicht nachhaltigsten Trailrunning-Schuh auf dem Markt. Typisch für skandinavisches Design präsentiert er sich ohne jeglichen Schnickschnack. Alles was hier verbaut ist, erfüllt eine Funktion. Er zählt wahrlich nicht zu den leichtesten oder dynamischsten Laufschuhen. Deshalb empfehlen wir ihn für lange Distanzen oder leichte Wanderungen. Von seiner Herstellung sind wir allerdings begeistert und glauben, dass er für umweltbewusste Läuferinnen durchaus interessant sein dürfte.
Vergleichstabelle

- Sehr leicht
- Sehr flexibel
- Stark atmungsaktiv
- Reaktionsfreudige Mittelsohle
- Adaptive Passform
- Sehr weiche Sohlenmischung (schneller Abrieb)

- Überarbeitete Passform
- Bewegliche Zunge
- Hochwertige Verarbeitung
- Quicklace-Schnürsystem
- Sehr hohe Ferse

- Nachhaltige Produktion
- Angenehme Dämpfung
- Gute Passform
- Hochwertige Verarbeitung
- Relativ hohes Gewicht

- Atmungsaktiv
- Guter Grip
- Angenehme Dämpfung
- Vielseitiges Einsatzgebiet
- Zeitloses Design
- Hoher Preis

- Leicht und sehr robust
- Extrem griffig
- Mit Graphene verstärkter Gummi
- Obermaterialien mit Kevlar
- Angenehmes Tragegefühl
- Spezielles Einsatzgebiet

- Bequeme Passform
- Atmungsaktiv
- Sehr gute Dämpfung
- Super Kraftübertragung
- Gute Verarbeitung
- Bergab etwas wenig Halt

- Sehr angenehme Passform
- Selbstreinigende Stollen
- Quicklace-Schnürsystem
- Abrieb der Stollen
- Hohe Sprengung für Trail

- Sehr gute und weiche Dämpfung
- Griffiges Profil
- Perfekt für Ultraläufe im Gelände
- Guter Schmutzschutz
- Gore-Tex
- Fällt sehr klein aus
- Schmale Passform

- Atmungsaktives Mesh
- Robuste Verarbeitung
- Gute Dämpfung
- Fehlender Halt bergab und auf unebenen Untergründen
Unser Favorit: Salomon Sense Ride 3 W
Mit dem Sense Ride 3 W bringt Salomon ein echtes Hybrid-Modell auf den Markt. Neben den Standard-Eigenschaften eines Trailrunning-Schuhs wie ausreichend Schutz und einem guten Grip, trumpft dieses Modell mit erstaunlich viel Dämpfung und Komfort eines Straßenschuhs auf. Seine Stärken liegen sicher im Gelände, doch für all diejenigen, die gerne ohne Kompromisse auf den unterschiedlichsten Wegen unterwegs sind, bietet er den perfekten Spagat, um jedem Laufabenteuer gerecht zu werden.

Beim Aufbau des Sense Ride 3 W hat sich Salomon von einigen Eigenschaften eines Straßenschuhs inspirieren lassen. So bietet er im Gegensatz zu den meisten klassischen Trailrunning-Schuhen ungewöhnlich viel Komfort und Dynamik. Er ist für all diejenigen Läufer gemacht, die sich nicht einschränken wollen und die gerne auf sehr wechselhaften Untergründen unterwegs sind. Egal ob auf Asphalt, Forstweg, Schotterpiste oder weichem Waldboden.
Angenehme Dämpfung dank hohem Fernsenbereich
Was sofort auffällt, ist seine enorm robuste Verarbeitung. Er besitzt einen guten Rundumschutz, um die Füße auf dem Trail vor Steinen oder Wurzeln zu schützen. Durch die optisch leicht wuchtige Optivibe-Technologie (hoher Fersenbereich) wirkt er auf den ersten Blick zugegeben etwas klobig. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn genau dieser Technologie verdanken wir eine sehr angenehme Dämpfung vereint mit den besten Antriebseigenschaften. Durch die Kombination unterschiedlicher Schaumstoffe werden Vibrationen beim Laufen reduziert und somit eine schnelle Ermüdung des Läufers verhindert, was dazu führt, dass man mit gleichem Energieeinsatz länger laufen kann.
Bei der Außensohle setzt Salomon auf seine bewährte Contagrip-Technologie. Dafür besteht die Sohle des Salomon Sense Ride 3 W aus einer Kombination unterschiedlich harter Gummimischungen sowie einem ausgeprägten Stollenprofil. An besonders beanspruchten Stellen ist die Gummimischung dicker und somit robuster. Contagrip bietet einem einen sehr guten Halt auf den unterschiedlichsten Böden und bei wechselnden Wetterbedingungen.
Stabiler Halt und super Führung
Beim Laufen merkt man ziemlich schnell, worin die Stärken unseres Sense Ride 3 liegen. Somit ist er durch seine robuste Verarbeitung nicht unbedingt der agilste Schuh. Dafür hat man aber einen absolut stabilen Halt und eine super Führung, was ihn für Langstreckenläufe in Kombination mit seiner ausgeprägten Dämpfung und einer angenehm breiten Passform sehr interessant macht. Vor allem für nicht allzu geübte Läuferinnen bietet er eine gewisse Stabilität, mit der er abseits befestigter Wege eine wirklich gute Wahl ist. Somit also perfekt, wenn die Laufstrecke hauptsächlich über Forst- und Waldwege verläuft.
Was uns auch sehr gut gefällt, ist sein luftiges Mesh-Obermaterial. Dieses ist angenehm atmungsaktiv und dennoch robust genug, um so einiges an Wurzeln und Steinen auszuhalten. Abgerundet wird das Ganze durch das Salomon-typische Quicklace-System, das den Schuh perfekt am Fuß fixiert und bei dem die Schnüre oben in einer kleinen Tasche an der Außenseite der Zunge versteckt werden. Alles in allem hat uns der Sense Ride 3 als Allrounder für die breite Masse absolut überzeugt und bekommt nicht zuletzt aufgrund seines fairen Preises eine klare Kaufempfehlung.
Salomon Sense Ride 3 W im Testspiegel
Im bekannten trail-magazin.de wird der Sense Ride 3 W für seine Performance gelobt und mit den High-End-Modellen von Salomon verglichen.
»Im Vergleich zu seinen beiden sehr ähnlichen Vorgängern läuft er sich jetzt straffer und schneller und erinnert uns deutlicher an die agilen Topmodelle der Marke, beispielsweise den Salomon S-Lab Ultra. Man könnte also sagen, dass nun ein günstigeres Modell der Franzosen durchaus die Attribute der High-Ende-Linie trägt.«
Auch das Testurteil auf laufen.de fällt sehr positiv gegenüber dem Salomon »Hybrid« aus.
»Uns gefällt dieses Konzept, weil es sich vor allem an die große Gruppe der Straßenläufer richtet, die sich sehr oft fragen, ob sie denn beim Waldlauf einen Trailschuh benötigen. Der Sense Ride 3 bietet eine Lösung, für Läufer, die die meisten Trainingskilometer auf unbefestigtem Untergrund abspulen.«
Alternativen
Der Sense Ride 3 W ist sicherlich ein sehr guter Schuh der wahrscheinlich eine breite Zielgruppe anspricht. Aber natürlich gibt es noch viele weitere tolle Trailrunning-Schuhe. In unsere Empfehlung haben wir für Sie daher noch ein Modell für technischere Läufe sowie eines, bei dem uns vor allem die nachhaltige Herstellung überzeugen konnte.
Fürs Grobe: Salomon Speedcross 5 GTX W
Der wahrscheinlich bekannteste Trailrunning-Schuh schlechthin geht in die fünfte Auflage. Die Rede ist natürlich vom Salomon Speedcross 5 GTX. Es wird wenige geben, die ihn nicht kennen. Er steht für maximalen Grip, ein ausgeprägtes Stollenprofil, gute Stabilität und vor allem ein schier unendliches Spektrum unterschiedlichster Farbvarianten.

Es gibt gewisse Dinge, die werden mit der Zeit immer besser. Dazu gehört unserer Meinung nach auch der Salomon Speedcross. Es gab Versionen, die haben wir geliebt, und andere, von denen wir nicht allzu begeistert waren. Die neue Auflage allerdings hat uns wieder in ihren Bann gezogen. Allein schon die großartige Verarbeitung überzeugt auf Anhieb. Der gesamte Schuh besteht aus einem nahtlosen Obermaterial, das ihm schon fast eine sockenartige Passform verleiht. Eine neue Gore-Tex-Konstruktion sorgt obendrein für absoluten Wetterschutz und hält den Fuß von außen trocken.
Neuerungen findet man zum einen bei der Zunge. Sie ist frei beweglich und sorgt für mehr Komfort und wie Salomon so schön sagt »für einen schnittigen Look«. Eine weitere Optimierung hat das Profil erfahren. Die Stollen sind nun etwas größer und breiter angeordnet, um noch besser greifen zu können. Und für alle, die bei den Vorgängermodellen aufgrund des schmalen Schnittes irgendwann aufgegeben haben, kommt hier eine neue Chance, denn die Passform ist nun deutlich breiter und bietet in der Zehenbox mehr Platz.
Also Schuh an und ab auf den Trail! Dank der gewohnten Quicklace-Schnürung sitzt er perfekt am Fuß, drückt nicht und gibt uns sofort ein Gefühl von gutem Schutz und einer ordentlichen Portion Stabilität. Unsere Teststrecke verläuft ca. 40 Kilometer über Asphalt, Wurzelböden, Wiesen, Schotter und ein paar kleine Bachläufe. Was uns sehr gut gefällt, ist das angenehme und gut gedämpfte Laufgefühl auch auf hartem Untergrund. Das Stollenprofil ist breit genug angeordnet, um selbst auf Asphalt nicht unangenehm zu wirken.


Sein volles Potenzial entfaltet er dann aber abseits der befestigten Wege. Die Stollen beißen sich regelrecht in den weichen Waldboden. Man springt präzise über Wurzeln und Steine, bekommt dank ausgeprägtem Zehenschutz ausreichend Schutz vor Stößen und wird im Downhill mit einer weichen Dämpfung belohnt. Bei einer Sprengung von 10 Millimeter wird generell relativ viel Bodengefühl geschluckt. Bei längeren Strecken schlägt sich das in langsamerer Ermüdung nieder.
Mit dem Salomon Speedcross 5 GTX W bekommt man einen ausgefeilten Trailrunning-Schuh, der einem auf unterschiedlichstem Terrain ein Gefühl von Sicherheit und Halt gibt. Er sitzt perfekt am Fuß und schützt diesen durch seine umlaufenden Gummiverstärkungen. Das Profil ist hauptsächlich etwas für weiche Böden. Die neue Variante macht zwar einen deutlich stabileren und langlebigeren Eindruck als seine Vorgänger, auf harten Straßen wird man die Stollen aber dennoch unnötig schnell ablaufen.
Wer einen zuverlässigen, ausgefeilten und durchweg bequemen Trailrunning-Schuh für weiche Untergründe sucht, wird mit dem Speedcross 5 GTX bestimmt glücklich werden. Durch das verbaute Gore Tex eignet er sich vor allem für Läufe bei schlechtem, regnerischen Wetter und bei kühlen Temperaturen. Bei Sommerhitze würden wir dann doch eher die Variante ohne GTX empfehlen. Er ist zwar nicht gerade ein Schnäppchen, durch seine einwandfreie Verarbeitung ist der Preis aber absolut gerechtfertigt.
Nachhaltigkeit: Icebug Outrun W RB9X
Der Icebug Outrun W RB9X wird momentan als der nachhaltigste Trailrunning-Schuh der Welt gehandelt. Er kommt in einem sehr schlichten Design daher, ohne jeglichen Schnickschnack. Alles was hier verbaut ist, erfüllt eine Funktion. Der Fokus liegt ganz klar auf Komfort für lange Distanzen. Seine Zielgruppe reicht dabei von umweltbewussten Freizeitläufern bis hin zu erfahrenen Läufern, die Kilometer sammeln möchten.

Der Outrun W RB9X ist sicherlich eines der Sommer-Highlights der schwedischen Marke Icebug. Bei ihm dreht sich alles um Nachhaltigkeit. So bestehen das Obermaterial, die Innensohle und das Futter aus 100 Prozent recyceltem PET-Polyester, die Außensohle aus 15 Prozent recyceltem Gummi und die Mittelsohle aus 10 Prozent Bloom Foam – einem Dämpfungsmaterial, das aus schädlichen Algen gewonnen wird.
So weit, so gut. Die nachhaltige Herstellung dürfte wohl sicherlich den Nerv der Zeit treffen. Aber wie schlägt sich der Outrun in der Praxis?
Er erinnert mit seinem recht flachen Aufbau und einem Gewicht im oberen Bereich der Laufschuhe ein bisschen an einen leichten Wanderschuh. Auch die schützenden Gummiverstärkungen rundum sowie eine Rockblade-Platte in der Sohle zeigen, dass sein Einsatzgebiet fernab asphaltierter Straßen liegt.
Seine Passform ist sehr gemütlich und der Leisten breit geschnitten, also genügend Platz auf langen Distanzen. Auch der Fersenhalt und die Stabilität machen einen guten Eindruck. Beim Laufen selbst wirkt er allerdings ein bisschen schwerfällig. Ein kräftesparendes Abrollverhalten sieht anders aus. Die Dämpfung ist angenehm, aber nicht allzu weich und das Profil gibt den nötigen Halt auf unterschiedlichen Böden, wenn es nicht allzu technisch wird.
Fazit: Dieser Schuh ist schon etwas Besonderes. Wir sind begeistert von der Idee, einen so nachhaltigen Laufschuh herzustellen. Allerdings ist er für uns eher eine Mischung aus leichtem Wanderschuh und einem gemütlichen Trailrunning-Schuh für die Langstrecke. Für all diejenigen, bei denen Performance nicht an erster Stelle steht und denen ein möglichst geringer ökologischer Fußabdruck wichtiger ist, kann es sich aber lohnen, den Icebug Outrun RB9X mal genauer anzusehen.
Außerdem getestet
Inov-8 Parkclaw G 280 Damen
Der Inov-8 Parkclaw G 280, hergestellt mit der Graphene-Technologie, ist ein sehr vielseitiger Allround-Laufschuh, der sich für so ziemlich jeden Untergrund eignet. Daher ist er perfekt für Läuferinnen, die gerne spontan entscheiden, wohin ihr Lauf gehen soll. Er ist ein Hybrid-Trail-Laufschuh für Tage, an denen es von zuhause über die Straße zum Trail geht und man das Beste aus beiden Welten herausholen möchte – also der ideale Begleiter für Abenteuer genau vor der Haustür.
Seit seiner Erstauflage 2017 gehört er zu den meistverkauften Trail-Schuhen von Inov-8. Und das nicht ohne Grund: Zum einen ist er sozusagen die eierlegende Wollmilchsau unter den Laufschuhen und daher für alle geeignet, die sich einen Allrounder wünschen, der gleichermaßen auf der Straße wie auch auf dem Trail funktioniert. Zum anderen eignet er sich auch prima für den Einstieg ins Trailrunning, da man sich mit ihm ganz leicht an den Trail herantasten kann. Dank seiner G-Fly-Zwischensohle, dem griffigen Graphene und den zahlreichen, aber mit vier Millimeter nicht allzu sehr ausgeprägten Stollen, gibt er genug Halt auf Wald- und Bergwegen und läuft sich ebenfalls auf hartem Untergrund einwandfrei. Tipp: Damit die Graphene-Sohle auch ihre volle Griffigkeit ausleben kann, muss man auf ein paar Kilometern erst eine schützende Silikonschicht ablaufen.
Der Parkclaw kommt recht schlicht und zeitlos daher. Sein Obermaterial besteht aus angenehm weichem und luftdurchlässigem Mesh. Stark beanspruchte Stellen wie Zehen und Ferse sind mit einer verstärkten Schutzschicht versehen. Zunge und Ferse sind innen weich gepolstert und sorgen für die extra Portion Komfort. Die Zunge ist mit der Schnürung verbunden, was sie an Ort und Stelle hält und den Schuh gleichzeitig wunderbar nah an den Fuß schnüren lässt. Die Passform gefällt uns generell sehr gut, jedoch fällt der Schuh vergleichsweise klein aus. Eine halbe Nummer größer kann nicht schaden.
Auf unseren Testrunden haben wir darauf geachtet, möglichst vielseitig unterwegs zu sein. Und was sollen wir sagen? Da gibt es nicht viel zu meckern. Der Laufschuh konnte auf hartem Boden mit einer komfortablen Dämpfung und einem natürlichen Abrollverhalten punkten und auf holprigeren Wegen seine Traktion unter Beweis stellen. Bei sehr schlechtem Wetter und nassen Trails mit vielen Wurzeln und Steinen stößt er dann aber doch irgendwann an seine Grenzen. Für alle halbwegs normalen Wege ist er aber super geeignet.
Fazit: Mit dem Parkclaw G 280 von inov-8 bekommt man einen tollen Allrounder, mit dem man so gut wie immer für spontane Läufe gewappnet ist. Mit einem regulären Preis von 180 Euro gehört er zwar eigentlich zu den teuren Modellen, allerdings bekommt man ihn mittlerweile schon deutlich günstiger im Sale. Wir können diesen Hybrid guten Gewissens empfehlen. Aber nicht vergessen – aufpassen bei der Größenwahl!
The North Face Flight Vectiv W
Ein echter Hingucker: Der Flight Vectiv W von The North Face fällt in seinem knalligen Neonpink und der flotten Form definitiv auf. Er wurde von TNF mit der neuen Vectiv-Technologie ausgestattet, welche speziell für die Anforderungen von Trailrunnern im alpinen, technischen Gelände entwickelt wurde. Er ist der erste Trailrunning-Laufschuh mit Karbonbeschichtung und soll die Läufer dabei unterstützen, selbst auf Ultra-Distanzen ordentlich Tempo zu machen.
Doch fangen wir mit der Passform an. Hier gilt »Reinschlüpfen und Wohlfühlen«. Der Flight Vectiv sitzt wie eine Socke und schmiegt sich, ohne zu drücken, eng und bequem um den Fuß. Durch das weiche Mesh auf der Oberseite wirkt er trotz perfekter Länge fast ein bisschen locker. Tipp: Hier empfiehlt es sich den Schuh auch eine halbe Nummer kleiner zu probieren damit man im Vorfußbereich eventuell noch ein bisschen mehr Stabilität bekommt. Ansonsten gefällt uns das luftige Mesh des Uppers sehr gut. Für mehr Halt sorgen eine enge Schnürung und ein bequemes Fersenkissen.
Da TNF den Schuh vorrangig für Langdistanzen empfiehlt, haben wir für den Test auf drei Bergläufe von mindestens eineinhalb Stunden und wechselndem Untergrund entführt. Was sehr schnell positiv auffällt, ist eine ausgeprägte und angenehme Dämpfung an der Ferse. Auf den ersten flachen Schotterstraßen bekommt man mit ihm fast ein bisschen Straßenlaufschuh-Flair. Den harten Boden schluckt er mit Bravour. Zudem sorgen hier die verbaute Karbonfaserplatte sowie eine Rocker-Konstruktion für eine top Vorwärtsdynamik und unterstützen einen zügigen Lauf. Im leicht technischeren Gelände läuft er sich schön reaktionsfreudig und macht somit richtig Spaß.
Auch die profilierte SurfaceCTRL-Laufsohle sorgt für einen guten Grip auf Wurzelpfaden und Schotter. Beim technischeren Downhill wird es jedoch etwas instabil. Zwar sorgt eine Verstärkung im Zehenbereich für ausreichend Schutz vor Steinen und Ähnlichem, allerdings gibt das lockere Mesh nicht genug Halt, um es hier richtig schnell laufen zu lassen. Dazu fehlt es ihm einfach ein bisschen an Halt und Führung. Volle Punktzahl bekommt der Flight Vectiv dafür bergab auf flowigen Pfaden und Forststraßen. Hier »rollt« man dank der super Dämpfung schön kräftesparend einfach dahin und kann sogar noch richtig Tempo machen.
Fazit: Vergleicht man den Flight Vectiv mit anderen Trailrunning-Modellen, läuft er sich durch seine Carbonplatte etwas steif und erinnert dadurch mehr an einen klassischen Straßen-Laufschuh. Der Fokus liegt hier klar auf einem zügigen, kräftesparenden Lauf. Die Dämpfung ist aus unserer Sicht grandios gelungen und wird Langstreckenläufer schnell begeistern. Das einzige Manko ist für uns das schnelle Downhill im technischen Gelände. Wer also vorrangig auf der Suche nach einem Ultra-Laufschuh für moderate Trails ist, wird den Flight Vectiv lieben. Für sehr alpine Läufe würden wir ihn jedoch nur bedingt empfehlen.
Columbia Montrail F.K.T.
Extrem bequem und ultra griffig: Der Columbia Montrail F.K.T. wurde von Runner’s World zu einem der besten Trailrunning-Schuhe 2020 gekürt. Und das nicht ohne Grund: Der Montrail F.K.T. ist dank dem nahtlosen luftigen Mesh-Obermaterial angenehm leicht uns sehr atmungsaktiv. Gleichzeitig bietet ein interner Stützkorb an der Ferse ausreichend Stabilität.
Die Passform ist hervorragend. Das weiche Material schmiegt sich perfekt an den Fuß und verspricht einen wunderbaren Tragekomfort. Generell ist das Modell etwas breit geschnitten. Im Zehenbereich ist sehr viel Platz – genau richtig für lange Strecken und Downhills. Durch eine feste Schnürung kann der Schuh auch im Mittelfuß recht stabil fixiert werden, um im technischen Gelände genug Halt zu bieten. Obendrein wird das durch einen im Fersenbereich verbauten Stützkorb verstärkt.
Rund um den Schuh ziehen sich sehr gut verarbeitete, robuste Gummierungen, die den Fuß vor äußeren Einflüssen schützen. Für den maximalen Grip in jedem Gelände sorgt das mit vier Millimeter nicht zu übertriebene Stollenprofil. Wenn es nicht gerade zu matschig wird und somit das Profil einfach zu gering, hält die Sohle wirklich einwandfrei. Stöße im Downhill werden perfekt von der Zwischensohle absorbiert. Und auch auf längeren Flachstücken wächst einem der Schuh mit seiner komfortablen Dämpfung schnell ans Herz.
Einzig bei sehr technischen Passagen hatten wir ein wenig Probleme mit der Stabilität. Für die kleine Zielgruppe an Ultraläufern können wir den Schuh empfehlen. Für die meisten Trailrunner würden wir allerdings einen Schuh vorschlagen, der in verblocktem Gelände noch enger und stabiler am Fuß sitzt. Bei Läufern mit schmalem Mittelfuß könnte der Lauf sonst eventuell etwas schwammig werden.
Dynafit Ultra 100 GTX W
Wie der Name Dynafit Ultra 100 GTX W schon vermuten lässt, wurde der Schuh speziell für Ultra-Distanzen im Gelände kreiert. Dank Gore-Tex hält er vor allem beim Training in der kalten Jahreszeit oder an nasskalten Tagen die Füße angenehm warm und trocken.
Da man insbesondere beim Laufen im Gelände einen perfekten Halt sowie einen direkten Tritt benötigt, liegt der Schuh recht eng am Fuß an. Bei diesem Modell, wie auch bei seinen Vorgängern, ist er zudem auch noch recht klein geschnitten. Daher empfehlen wir, den Schuh auf jeden Fall eine Nummer größer zu nehmen. Hat man die richtige Größe gefunden, darf man sich über eine frauenspezifische Passform freuen, die den Fuß optimal umschließt und kein Verrutschen zulässt.
Beim Obermaterial setzt Dynafit auf ein sehr atmungsaktives Mesh, welches bei schweißtreibenden Trainingseinheiten für eine gute Atmungsaktivität sorgt. Zusammen mit diversen rundum laufenden Verstärkungen, sowie einem ausgeprägten Zehenschutz bekommt man ordentlich Schutz vor Steinen und Ähnlichem. Ein schönes Detail bietet hier auch eine elastische »Tasche« über den Schnürsenkeln. Darin können zum Einen die Schuhbänder verstaut werden, zum Anderen bietet sie ebenfalls einen sehr guten Schmutzschutz. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen lässt sie sich nun auch seitlich öffnen. So kann der angesammelte Schlamm nun deutlich einfacher entsorgt werden.
Ebenfalls verantwortlich für einen guten Halt und viel Komfort sind die sogenannte Heel-Preloader-Technologie, eine diagonale Verstärkung an der Ferse, mit der Passform und Halt nochmals optimiert werden, und natürlich eine sehr gut ausgeprägte Dämpfung, die durch die in Form der neu entwickelten Mittelsohle für gleichbleibenden Komfort auf Ultra-Distanzen sorgt. Die Pomoca-Außensohle besitzt ein ausgeprägtes Profil für abwechslungsreiches Gelände und bietet auch bei nassen Verhältnissen sehr guten Grip auf Fels und Matsch.
Der Ultra 100 GTX ist somit ein wirklich toller Schuh für lange Läufe in abwechslungsreichem Gelände und vor allem am Berg. Dank seiner angenehm weichen Dämpfung hat man dabei von Anfang bis Ende viel Spaß, einzig der schmale Leisten sowie die sehr kleine Schuhgröße könnten bei manchen Füßen etwas problematisch werden. Daher unbedingt am besten beim Lieblings-Laufschuh-Dealer des Vertrauens testen!
Inov-8 Mudclaw 260 Women
Der Inov 8 Mudclaw G 260 ist laut Inov-8 der griffigste Schuh der Welt für die härtesten, schlammigsten Bergläufe und Hindernisparcours der Welt. Das ist erst einmal eine Ansage und macht auch sofort klar, wofür dieser Schuh entwickelt wurde. Alle Freunde von anspruchsvollen, fordernden und oftmals matschigen Trails sollten daher gespannt sein!
Dieser Schuh macht der britischen Marke Inov-8, die vor allem für extrem griffige Fell- und Trailrunning-Schuhe bekannt ist, alle Ehre. Wie der Name »Mudclaw« erahnen lässt, ist seine Spielwiese vorrangig schlammiges Gebiet. Mit dem breiten, aggressiven, acht Millimeter tiefen Stollenprofil beißt er sich in jeden rutschigen Untergrund. Sein giftiges Grün leuchtet schon von weitem. Er ist einer der auffällt – und das nicht nur optisch.
Das »G« im Namen hat in der (Trailrunning-)Szene schon für Schlagzeilen und heiße Diskussionen gesorgt. Es steht für »Graphene« – ein Material, aus dem Inov-8 zusammen mit der Universität Manchester die Graphene-Serie entwickelte. Es verleiht dem Schuh maximalen Grip und macht die Sohle deutlich robuster und haltbarer als die »normalen« Gummimischungen. Da darf das Obermaterial natürlich nicht nachstehen. Deshalb wurde es mit Kevlar beschichtet, einem Material, das unter anderem auch für kugelsichere Westen verwendet wird und den Schuh extrem widerstandsfähig und trotzdem atmungsaktiv macht.
Angezogen passt der Schuh perfekt. Er ist leicht und lässt sich sehr eng und flexibel schnüren, ohne dabei einzuschneiden. Die Passform ist relativ schmal, aber bequemer als noch bei seinem Vorgänger. Durch den schmalen Schnitt und eine Sprengung von vier Millimetern hat man in schwierigem Gelände ein ausgezeichnetes Gefühl für seinen Tritt sowie den Untergrund und kann schnell und präzise reagieren.
Beim Laufen macht der Mudclaw extrem viel Spaß. Er ist so wendig und griffig, wie man es sich von einem Trailschuh nur wünschen kann. Trotz des etwas massiv wirkenden Profils ist er dank Meta-Flex viel flexibler, als er aussieht. Auf weichem Untergrund zeigt er sein volles Potential und ackert sich durch jedes Schnee- und Matschfeld, ohne zu rutschen. Doch nicht nur hier kann er punkten: Die Weiterentwicklung des Mudclaws kann jetzt auch Forst und Straße, ohne dabei zu stören. Die breiten Stollen gleichen das Profil sozusagen zu einer großen breiten Fläche aus und verlieren dadurch gefühlt an »Stollencharakter«, wenn man auf härterem Untergrund läuft.
Der Mudclaw 260 ist quasi ein Trail-Rundum-Sorglos-Paket. Er besitzt im hinteren Bereich links und rechts Laschen, an die man die Inov-8 Gaiters befestigen kann. Diese können ohne zusätzliche Schnüre ganz einfach an den Schuh »geklipst« werden. Die knöchelhohen Gamaschen sind ein sehr praktisches Accessoire, um zu verhindern, dass kleine Steine, Matsch oder Schnee in den Schuh gelangen.
Fazit: Der Schuh ist eine sehr bequeme Trail-Waffe, die den Spaß in schlammigem Gelände nicht zu kurz kommen lässt. Leider ist er erst einmal kein Freund für den Geldbeutel. Seine Langlebigkeit sollte das aber mit der Zeit eigentlich wieder ausgleichen. Für den »normalen« Trailrunner reicht dennoch eine etwas abgespecktere Variante, die mehr auf normale Forstwege oder Ähnliches ausgelegt ist.
Salomon Speedcross 4 W
Der Salomon Speedcross 4 W – jeder kennt ihn, fast jeder Trail-Läufer hatte ihn schonmal. Der Speedcross ist im deutschsprachigen Raum wohl einer der bekanntesten und vielseitigsten Trail-Laufschuhe der letzten Jahre und diente sicher dem ein oder anderen Hersteller als Vorlage für seine eigenen Modelle. Auf den ersten Blick kann man zu seinen Vorgängern nicht viel Unterschied erkennen. Das Design ist mehr oder weniger, wie man es eben vom Speedcross kennt. Es gibt ihn in allerlei Farbvariationen oder in unserem Test-Fall ganz dezent in elegantem Schwarz. Salomon setzt bei der Schnürung wieder auf das typische wie auch praktische Quicklace-Schnellschnürsystem, bei dem sich die Schnürsenkel in einer kleinen Tasche verstauen lassen. Weiter geht es mit Ortholite-Fußbett und einer vorgeformten EVA-Zwischensohle, zum Schutz gibt es eine verstärkte Zehenkappe und Verstärkungen auf den Seiten.
Im Gegensatz zum Speedcross 3 hat der 4er allerdings »nur noch« zehn Millimeter Sprengung. Er wurde etwas leichter und das Stollenprofil hat sich etwas verändert. Hier werden jetzt nur noch ganze Stollen eingesetzt, die für noch mehr Grip auf losem Untergrund sorgen sollen. Bei der Passform kommt es uns so vor, als wäre der Schuh wieder minimal größer als sein Vorgänger, wobei der schmale Zehenraum nach wie vor ein Grund für circa eine halbe Nummer größer ist.
Getestet wurde er auf weichem Untergrund und Strecken bis circa 13 Kilometer. Hier spielt er auch gleich seinen Trumpf aus. Sein neues Profil gräbt sich tief in den Schlamm und überzeugt auch auf Wurzeln und Fels mit einem guten Grip. Die Verstärkungen rund um den Schuh schützen den Fuß perfekt vor Fremdeinwirkung und das Quicklace-Schnürsystem hält den Fuß an Ort und Stelle. Wird der Untergrund härter, werden die Stollen jedoch etwas »schwammig«. Aber dafür ist der Schuh auch nicht gemacht.
In der kurzen Testphase hat das Profil sehr gut gehalten. Wie sich die Gummimischung auf Dauer schlägt, können wir hier noch nicht sagen. Bei den Vorgängermodellen war das immer die größte Schwachstelle.
So haben wir getestet
Egal ob kurze Trainingsrunde am Abend oder Wettkampf – alle 22 Trailrunning-Schuhe wurden auf verschiedenen Streckenlängen zwischen 5 und 100 Kilometern getestet. Die Witterungsverhältnisse und Untergründe waren dabei sehr unterschiedlich – von trocken bis strömender Regen, von Kiesweg bis schroffes, alpines Gelände mit scharfen Steinen. Die meisten Schuhe wurden mehreren Testrunden unterzogen, um ein besseres Gesamtbild zu bekommen.
Die wichtigsten Fragen
Welche Trailrunning-Schuhe sind die besten?
Die besten Trailrunning-Schuhe sind für uns der Inov-8 Trailfly Ultra G 280 (für Herren) und der Salomon Sense Ride 3 W (für Damen). Beide sind vielfältig einsetzbar und eignen sich für Einsteiger wie Fortgeschrittene. Aber es gibt auch andere empfehlenswerte Modelle.
Worauf sollte man bei Trailrunning-Schuhen achten?
Wie andere Laufschuhe auch, sollten Trailrunningschuhe stets etwas größer gekauft werden, da der Fuß beim Laufen etwas Bewegungsfreiheit braucht und sich Blasen bilden, wenn man beispielsweise beim Bergablaufen mit den Zehen dauernd vorne am Schuh anstößt. Zudem sollte man sich vor dem Kauf überlegen, für was man die Schuhe primär einsetzen will. Lockere Geländeläufe über Kieswege als Feierabendrunde oder anspruchsvolle Trailruns oder sogar Ultraläufe am Wochenende? Nicht zuletzt hängt die Schuhwahl davon ab, wie gut der Fuß trainiert ist. Im Zweifel hilft der Händler des Vertrauens – oder ein Orthopäde bzw. Sportmediziner.
Welche Arten von Trailrunning-Schuhen gibt es?
Genauso Vielseitig wie die Vorlieben jedes einzelnen Läufers ist auch die Bandbreite der Trailrunning-Schuhe. Grob lassen sich die Schuhe in fünf Kategorien unterteilen, die auf der Art des Geländes sowie der Trainingsintensität basieren.
- Cross Running: Anfängerfreundlich und perfekt für Unentschlossene bzw. spontane Läufer. Hierbei handelt es sich um sogenannte Hybrid-Schuhe. Also für Läufe, auf denen der Untergrund oft wechselt.
- Cross Trail: Findet abseits der asphaltierten Straßen auf Forstwegen oder gut ausgebauten Wald- und Wiesen-Trails statt. Ähnlich wie beim Cross Running liegt das Augenmerk auf einer guten Dämpfung. Zusätzlich ist hier noch eine gute Stabilität und Führung gefragt.
- Cross Adventure: Hier trifft man vorwiegend geübte Läufer an. Die Laufstrecken führen dabei über alpines und oft technisches Gelände. Die Schuhe sollten demnach ein ausgeprägtes Stollenprofil und einen guten Grip besitzen. Ebenfalls empfiehlt sich auf einen guten Schutz in Form einer verstärkten Zehenkappe oder seitlichen Verstärkungen zu achten.
- Cross Speed: Dabei handelt es sich um Bergläufe, bei denen es in erster Linie darum geht, so schnell wie möglich die Vertikale zu bezwingen. Um dabei möglichst sicher zu Laufen, braucht es Schuhe mit einer hohen Stabilität sowie einem gut ausgeprägten Stollenprofil für Sicherheit und Halt. Diese Schuhe sind oft sehr leicht, besitzen eine geringe Sprengung und einen sehr direkten Tritt für die bestmögliche Kraftübertragung.
- Barfußschuhe: Sind zugegeben eine sehr kleine Nischenkategorie. Im Gegensatz zu normalen Barfußschuhen besitzen sie noch ein bisschen mehr Profil und Schutz für eine bessere Geländetauglichkeit. Durch das deutlich intensivere Gespür für den Untergrund kann der Lauf mit ihnen zu einem ganz neuen Trailrunning-Erlebnis werden.
Sollten Trailrunning-Schuhe wasserdicht sein?
In den seltensten Fällen ist es unbedingt notwendig, einen wasserdichten Trailrunning-Schuh zu kaufen. Erstens sind wasserdichte Schuhe schwerer als „herkömmliche“ Laufschuhe und zweitens bringt die wasserdichte Membran bei Laufschuhen oft nichts, da der Schuh bei stärkerem Regen so oder so von oben her vollläuft. Trotzdem bedeutet eine wasserdichte Membran einen Komfortvorteil, insbesondere bei halbhohen Trailrunning-Schuhen, wie sie inzwischen von einigen Herstellern angeboten werden.
Wie viel sollte man für einen Trailrunning-Schuh ausgeben?
Durch ihre aufwändigere Konstruktion sind Trailrunning-Schuhe teurer als herkömmliche Laufschuhe. Ab und zu lassen sich Schnäppchen unter 100 Euro machen – für einen günstigen Trailrunning-Schuh sollte man trotzdem 100 bis 120 Euro einplanen. Zwischen 120 und 160 Euro findet sich die Mittelklasse, in dieser Preisklasse siedeln sich die meisten Trailrunning-Schuhe an. Highend-Trailrunning-Schuhe, die meistens besondere Konstruktionsmerkmale kennzeichnen, kosten gerne auch mal 160 Euro und mehr.
Welche Socken sollte ich beim Trailrunning tragen?
Bei Thema Socken scheiden sich oftmals die Geister. Manche Menschen haben das Glück fast mit jedem Socken gut laufen zu können, wobei andere mit deutlich sensibleren Füßen ein paar Dinge bei der Sockenauswahl berücksichtigen sollten. Gute Socken sollten sich wie eine zweite Haut anfühlen, nicht Reiben oder Scheuern und für ein gutes Fußklima im Schuh sorgen. Auf folgende Eigenschaften sollte beim Kauf von Trailrunning-Socken geachtet werden:
- Die Socke umschließt den Fuß wie eine zweite Haut: Der feste Sitzt verhindert eine ungewollte Faltenbildung und somit unschöne Scheuerwunden
- Atmungsaktives Material: Saugt sich im Gegensatz zu Baumwolle nicht voll und sorgt somit für halbwegs trockene Füße und ein gutes Klima
- Dämpfung: Es gibt viele Socken die mit weichen Polstern an sehr beanspruchten Stellen ausgestattet sind
- Kompression: Für lange Distanzen empfehlen sich hohe Trailrunningstrümpfe für mehr Energie, eine schnellere Regeneration und eine höhere Stabilität
Was ist von Schnellschnürsystemen zu halten?
Schnellschnürsysteme werden auch bei Trailrunning-Schuhen immer beliebter. Hersteller wie Salomon, Dynafit, Adidas, Altra oder Icebug setzen Schnellschnürungen zum Teil schon länger ein. Sie vereinfachen den Schnürvorgang – und, wie ihr Name schon sagt, beschleunigen diesen. Sie machen durchaus Sinn, denn Schnellschnürsysteme sorgen in der Regel für mehr Halt und Festigkeit. Es ist nicht zuletzt eine ästhetische Frage, ob man einen Schuh mit Schnellschnürsystem ausprobieren will – und eine finanzielle, denn diese Schuhe sind in der Regel etwas teurer.