Wenn Sie sich eine Überwachungskamera zulegen wollen ist die erste Frage, ob sie außen oder innen angebracht werden soll. Für beide Fälle gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen und entsprechend unterschiedliche Modelle. Daher haben wir diesen Test in Outdoor- und Indoor-Überwachungskameras unterteilt.
Vor allem bei Überwachungskameras für draußen müssen Sie rechtliche Aspekte beachten, denn öffentlicher Grund darf nicht aufgezeichnet werden. Mehr dazu lesen Sie weiter unten im Ratgeber-Teil.
Hier geht’s zum Test der besten Smart-Home-Alarmanlagen.
Der Markt für Überwachungskameras ist groß und es gibt sie in jeder Preisklasse. Wir haben 61 Modelle für den Außenbereich und 15 für drinnen getestet – sowohl günstige, als auch teure. 56 der getesteten Überwachungskameras sind aktuell noch erhältlich.
Die beste Outdoor-Überwachungskamera
Früher war es sehr teuer, außen am Haus eine Überwachungskamera zu installieren, denn sie musste aufwändig verkabelt werden. Heute kann man sich bei vielen Kameras nicht nur das Videokabel sparen, sondern bei Bedarf auch das Stromkabel: IP-Kameras senden das Signal direkt per WLAN und viele Modelle gibt es mit Akku oder mit eigenem Solarpanel.
Ein Akku muss allerdings regelmäßig geladen werden, für den Dauereinsatz ist eine Verkabelung daher meist doch sinnvoll – oder aber man setzt auf eine Überwachungskamera mit Solarpanel.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen Outdoor
Reolink Lumus

Wer viel Wert auf eine top Bildqualität legt, kommt an Reolink nicht vorbei – egal, ob für realistische Farben am Tag oder eine großflächige Infrarot-Ausstrahlung bei Nacht. Die Überwachungskamera Reolink Lumus geht sogar noch einen Schritt weiter und bringt ihr eigenes LED-Licht mit. Das bleibt zwar dezent, sorgt aber auch bei Nacht für sehr gute Farbaufnahmen. Und damit keine Bewegung unerkannt bleibt, ist ein separater Bewegungsmelder integriert.
Lupus LE221

Lupus hat mit der LE221 Outdoor eine sehr klassische Überwachungskamera im Programm: Sie ist groß, wuchtig und auf 50 Meter als Kamera zu erkennen, das schreckt Übeltäter gleich ab. Sie übersteht jede Wetterlage, muss aber per Kabel mit Strom versorgt werden. Das hat aber auch einen Vorteil: Einmal installiert und ausgerichtet, müssen Sie sich nie wieder um die Überwachungskamera kümmern.
Die Energie für die Lupus kommt aus der Steckdose, aus dem Ethernet-Kabel oder aus einem 12-Volt-Solarakku. Die Lupus hat keine Folgekosten, denn gespeichert wird lokal auf SD-Karte oder auf dem Computer. Die Nachtausleuchtung ist exzellent und die Tageslichtaufnahmen in 4K sind brillant.
D-Link DCS-2802KT-EU

Die D-Link DCS-2802KT-EU ist sicherlich kein günstiges Angebot, doch die zwei akkubetriebenen Überwachungskameras haben viele Vorzüge. Sie sind solide verarbeitet und bringen sehr gutes Befestigungsmaterial mit. Aufnahmen gelingen ohne Verzögerungszeit – sehr gut! Gespeichert wird auf SD-Karte (in der Basisversion) oder auf einer angeschlossenen USB-Festplatte.
Den Cloud-Service muss man nicht in Anspruch nehmen, wenn aber doch, dann ist er bezahlbar. Leider ist die modern gestaltete App nicht wirklich intuitiv bedienbar, da ist Einarbeitung nötig.
Imou Cruiser 4 MP

Unauffällig ist etwas anderes als die Imou Cruiser 4MP. Man fühlt sich beobachtet und das sogar zurecht. Nichts entgeht der Outdoor-Überwachungskamera und es gibt keine Chance sich zu verstecken. Die Cruiser verfolgt jede Bewegung und das ziemlich schnell. Dazu bietet sie farbige Nachtaufnahmen, die zwar nicht brillant, aber ziemlich gut sind.
Eufy SoloCam S40

Ebenfalls nicht unauffällig ist die Eufy SoloCam S40, was an ihrer Größe und etwas kantigen Form liegt. Die braucht sie aber auch, da sie neben einer integrierten Speicherkarte und einem eingebauten Akku auch gleich ihr Solarpanel zum Aufladen des Akkus mitbringt
Das macht sie unabhängig und besonders einfach zu installieren. Allerdings macht sie das beim Punkt der Datenspeicherung auch etwas unflexibel.
Arlo Go 2

Mit der Arlo Go2 haben wir eine weitere Überwachungskamera, die das Handynetz zur Datenübertragung nutzen kann. Kann! Denn ist WLAN verfügbar, wird das zur schnelleren Datenübertragung genutzt.
Die Bildqualität der Arlo reicht leider nicht an unseren Testsieger von Reolink heran. In puncto App oder Integration in die Sprachsteuerung ist sie jedoch absolut top. Sie bieten von Geofencing bis zu verschiedenen Benachrichtigungen alles, was eine gute Überwachungskamera haben muss und kann in Alexa sogar Routinen auslösen.
Vergleichstabelle Outdoor

- Sehr gute Bildqualität
- Farbige Nachtsicht
- 2-Wege-Kommunikation
- Mail-Benachrichtigung
- PC-Software
- Sichtbreite nur 100°
- Cloud nur für eine Kamera kostenlos

- 4K-Auflösung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Speichert lokal, keine Folgekosten
- Hochwertiges Gehäuse
- Sehr gute Nachtsicht
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi
- Video-Sichtung in App mühsam

- Robust und kompakt
- Lokale Speicherung auf SD/USB
- Vergleichsweise komplexe App
- Max. 4 Kameras am Hub
- Hoher Preis

- Gute Nachtsicht
- Farbige Nachtsicht
- Verfolgt bewegliche Ziele
- Sehr übersichtliche App
- Geofencing
- Sehr groß
- Mäßige Sichtbreite

- Gute Bildqualität
- Beleuchtung komplett einstellbar
- Löst Alexa Routinen aus
- Gut ausgestattete App
- Mäßige farbige Nachtsicht
- Begrenzte Datenspeicherung

- WLAN und GSM
- Großer Blickwinkel
- Sehr zuverlässig
- Löst Alexa-Routinen aus
- Wechselbarer Akku
- Mäßige Nachtsicht

- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Ausrichtung & Fixierung
- Erkennt Personen, Fahrzeuge
- Extreme 8MP-Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung

- Komfortabel
- Timeline-Übersicht & Zeitraffer
- Erkennt Personen und Fahrzeuge
- Hohe Auflösung
- Gutes Bild, auch nachts
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Keine Tier-Mensch-Unterscheidung

- Schwer als Kamera zu erkennen
- Vielfache Speichermöglichkeiten
- Hochwertige Installation
- Flutlicht für bestimmte Ereignisse
- Gute Nachtaufnahmen
- Zwangskonto
- Teils unzuverlässiges WiFi-Setup
- Kein Pinch-Zoom in App

- Gute Akku-Leistung
- Top Bild bei Tageslicht
- Magnet- und Schraubhalterung
- Mäßiger Blickwinkel
- Installationsprobleme
- Registrierung mit Google hindert Alexa-Funktionen

- Farbige Nachtsicht (ohne Licht)
- Sehr gute Bildqualität
- Gute Speichermöglichkeiten
- 8,3 Megapixel
- Kein WLAN
- Kein 2-Kanal-Audio

- Gutes Bild am Tag
- Extrem großer Blickwinkel
- Mit Akku
- Solarpanel möglich
- Mäßige Bildqualität in der Nacht
- Keine Empfindlichkeitseinstellung
- Teure Cloud nötig

- Schwenkbar
- Bewegungsverfolgung
- Sehr gute Nachtaufnahmen
- Löst Alexe-Routinen aus
- Verschiedene Speicherungsmöglichkeiten
- Kein Aktivitätsbereich einstellbar
- Empfindlichkeit nur ohne Bewegungserkennung einstellbar

- Farbige Nachtsicht
- Mit extra Beleuchtung
- Mit Akku und Solar
- Komfortable App
- Gute Nachtsicht
- Blasse Farben bei Tageslicht

- Unabhängig von Strom und WLAN
- Schwenkbar
- Trotz Funknetz kurze Reaktionszeiten
- Gute Bildqualität
- Funktioniert nicht mit jedem Handynetz

- Farbige Nachtsicht
- Geofencing
- LAN und WLAN
- Sehr übersichtliche App
- Bewegungs- und Privatzonen
- Blasse Farben bei Tageslicht
- Geringe Sichtbreite

- Mit Akku und Solar absolut unabhängig
- Gleichmäßige Infrarotausleuchtung
- Mit wenig Licht farbige Nachtaufnahmen
- Übersichtliche App
- Mit Magnet- und Schraubbefestigung
- Blasse Farben bei Tageslicht
- Cloud nur für eine Kamera kostenlos

- Sehr gutes Bildmaterial
- Hochwertiges Gehäuse
- 12 Volt Stromversorgung
- Kein Account beim Hersteller nötig
- Benutzername für jede Cam
- Keine Folgekosten
- Gute Nachtsicht Ausleuchtung 2 bis 3 Meter
- keine Folgekosten, mit Software auf PC speichern
- Ethernet-Port nicht verschließbar
- Braucht schnelles WiFi, besser Ethernet Betrieb (im WiFi nicht bedienbar)

- Hochwertiges Gehäuse
- Stimmungslicht + Scheinwerfer
- Reaktionsschnell
- Bild/Video Teilen einfach
- 230-Volt-Sockel
- Keine IR-Nachtsicht
- Braucht schnelles WiFi
- Ethernet-Betrieb nicht vorgesehen
- Cloud-Zwang

- Ohne Abo, speichern auf SD-Karte
- Für jeden Standort, da kein Strom und kein WiFi nötig
- Hoher Preis
- SD-Karte ist nicht dabei
- Aufzeichnungslänge 8 Sekunden nicht änderbar
- Kosten durch SIM mit Datentarif

- Sehr hochwertig
- Guter Feuchtigkeitsschutz
- Auto-Off
- Filter: Bewegung, Tiere, Personen
- Zeitraffer und Timeline Gegensprechen via App
- Gute Nachtaufnahmen
- Nest Aware Abo fast zwingend Speicherung auf Server

- Sehr großer Blickwinkel
- Routinenauslösung in Alexa
- Bewegungserkennung
- Nicht Diebstahlsicher
- Schlechte Nachtsicht
- Nur IP54

- Per LAN und WLAN nutzbar
- Sehr massiv
- geschützte Aufnahmen
- Mäßige Bildqualität
- Sehr kleiner Betrachtungswinkel
- Keine Tonübertragung
- Verbindung mit Alexa funktioniert nicht

- Farbige Nachtsicht
- Lange Akku-Leistung
- Sehr langsame App
- Mühsame Installation
- Schlechte Nachtsicht
- Umständliche App

- Sehr gutes Bild mit Tageslicht
- Hochwertige Metallausführung
- Alternative Integration möglich
- Umständliche Einrichtung der Kameras

- Sehr gutes Bild mit Tageslicht
- Farbige Nachtsicht
- Hochwertige Metallausführung
- Mit Beleuchtung
- Alternative Integration möglich
- Umständliche Einrichtung der Kameras°
- Bei Gegenlicht mäßige Farbnachtsicht

- Sehr gute Tagsicht
- 2-Wege Kommunikation
- Umfangreiche Smart-Home-App
- Mäßige Nachtsicht
- Langsamer App-Start

- Mit Temperatursensor
- Klein und leicht zu verstecken
- Datenspeicherung auf Stick an der Zentrale
- Gute Alexa-Integration
- Mäßige Bildqualität
- Schlechte Nachtsicht
- Verzögerte Benachrichtigung

- Tier-Mensch-Fahrzeug-Unterscheidung
- Home-Base mit Lade-USB
- Großer Akku
- Komplexe Settings möglich
- Home mit WiFi oder RJ45
- Brauchbare Bildqualität
- Gute Talk-Lautstärke, wenn es ruhig ist
- Timeline ohne Activity-Leiste
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Abhängig von Internetverbindung

- Einfache Installation und Bedienung
- Zeitplanung und Geofencing
- Regelmäßiger Batterie-Wechsel
- Keine technischen Ergänzungen möglich
- Nachtaufnahmen könnten besser sein
- Cloud-Zwang

- LAN und WLAN
- Stabile Befestigung
- 433 MHz Anbindung
- Sehr übersichtliche App
- Mäßige Bildqualität
- Sehr langsame Benachrichtigung

- Vielseitig Befestigen
- Montage-Material
- Talk-Funktion z. B. Kinderaufsicht
- Günstiger Cloud-Speicher
- Komplexe App
- Sirene zu leise für draußen
- Video-Speicherung nur mit Abo
- Verzögerte Aufnahme
- Qualität Nachtbild

- Akku-und Netzbetrieb möglich
- Steuert Türglocke
- Gegensprechen via App
- Schnelle und einfache Installation
- Günstiger Cloud-Speicher
- App teilweise unzuverlässig und langsam
- Gute Nachtsicht nur bis 2 Meter
- Akku hält nur zwei Monate
- Solar-Lader ineffektiv

- Extreme 8K-Auflösung
- Sehr gutes Bild, Tagsüber
- Hardware-Settings und Speicherung bis ins kleinste Detail justierbar
- Arbeitet ohne Internet
- Nur ausreichend IR-Nachtsicht
- Extra Netzteil (12V) nötig
- Sehr komplexe Software
- Unkomfortable Bedienung,
- Sinnvoll nur mit CCTV-Software nutzbar
- Einrichtungsaufwand

- Helles Spotlight - Gesichter nur 2-3 Meter
- Zügig eingerichtet
- Tier, Mensch, Fahrzeug-Unterscheidung
- Paketerkennung, Geofencing
- Befestigung: Plastik-Sockel
- App nicht für jedes Smartphone
- Zweckdienliche Bildqualität
- Schlechte IR-Nachtsicht
- Sirene, 2-Wege-Audio viel zu leise
- Nur mit Abo nutzbar (3 Monate Probe bei Kauf)

- Solider Fuß
- Schnell installiert
- Aktivitätszonen
- REC LED abschaltbar
- Guter Preis
- Plastik-Gehäuse
- 1-Wege-Mikrofon
- Nur 2 Meter Nachtsicht
- 2-Wege-Talk verzögert
- Bild/Video speichern nicht möglich
- Live-View ist nicht Standard
- Timeline mühsam & reaktionsträge
- Batterie schnell erschöpft

- Gute Tagsicht
- Klein und leicht zu verstecken
- Geofencing
- App hat keine Kamera-Übersicht
- Sehr schlechte Nachtsicht
- Nur im teuren Premium-Abo sinnvoll
- Keine zeitliche Steuerung möglich

- Überwachungsbereiche
- Kein Abo, keine Folgekosten
- Keine Cloud-Speicherung (SD-Karte)
- Ethernet oder WiFi-Betrieb
- Unkomfortable App
- FTP-Speicher unzuverlässig
- Keine Zeitsteuerung
- Minderwertiges Gehäuse

- Ließ sich nicht aktivieren

- Stabiles Gehäuse
- SD-Card
- WiFi/Netzwerk-Verbindung gescheitert
- App mit Fehlern
- Extra Netzteil 12V nötig

- 230 Volt Lösung
- Chassis aus Plastik, schlecht fixiert
- Nicht flexibel (Schwenken/Neigen)
- Nur senkrechter Anbau
- Live-Bild und Gegensprechen stark verzögert
- Sirene nur manuell
- WiFi-Anbindung misslungen
- Nachtsicht nur 4 Meter
Überwachungskameras für draußen: Drahtlose Beobachter
Früher mussten Überwachungskameras für den Außenbereich aufwändig verkabelt werden, heute senden sie das Videosignal einfach per WLAN direkt an den Router. Solche IP-Kameras sind wesentlich günstiger als herkömmliche Überwachungskameras und daher für jedermann erschwinglich. IP steht dabei für »Internet Protocol«, IP-Kamera lässt sich also am besten als »Netzwerkkamera« übersetzen.
Eine IP-Kamera ist letztlich also ein kleiner Computer, der mit einem Kameramodul und Infrarotsensoren bestückt ist und als Netzwerkgerät ins heimische Funknetzwerk integriert wird. Mit Hilfe eines Bewegungssensors zeichnet sie Fotos oder Videos auf, sobald jemand ins Blickfeld der Überwachungskamera kommt. Auch Nachtaufnahmen gelingen mit einem eingebauten Infrarot-Scheinwerfer.

IP-Kameras sind direkt mit dem Internet-Router verbunden, etwa der FRITZ!Box oder einem Telekom Speedport. Das hat den Vorteil, dass nicht immer ein Computer laufen muss, um die Videos aufzuzeichnen. Die Verbindung erfolgt entweder über ein Netzwerkkabel, oder – wie bei den meisten Überwachungskameras heute – über WLAN. Das ist viel praktischer, denn so spart man es sich, Kabel zu verlegen.
Auch auf einen Stromanschluss kann man bei einigen IP-Kameras verzichten. Sie werden einfach mit Batterien, Akkus oder einem Solarmodul ausgestattet. So können sie völlig frei ganz ohne Kabel platziert werden.
Für den Test haben wir aus dem riesigen Markt der Überwachungskameras über die Zeit von mehreren Updates in Summe 76 Modelle herausgesucht, die das ganze Preisspektrum abdecken, von günstigen Geräten ab rund 50 bis zu teuren Markenkameras, die an der 400-Euro-Marke kratzen.
Überwachungskameras von Markenherstellern werden inzwischen zunehmend von No-Name-Herstellern aus Fernost verdrängt. Die sind oft wesentlich günstiger, bieten aber so gut wie keinen Kundenservice – und haben manchmal eklatante Sicherheitsmängel. So wurde kürzlich bekannt, dass viele günstige Sicherheitskameras über ihre IP-Adressen ohne jeglichen Passwortschutz über das Internet erreichbar sind – so bekommt jedermann Zugriff auf die Kamera.
Bei der Installation sollte man daher auf jeden Fall ein sicheres Passwort für den Zugang zur Überwachungskamera vergeben, und es ist umso wichtiger, dass der Vorgang einfach und verständlich ist.
Schutz gegen Einbrecher
Praktisch alle Outdoor-Überwachungskameras arbeiten mit einer Smartphone-App zusammen, über die ein Alarm direkt ans Smartphone gemeldet wird, entweder als Push-Nachricht, per SMS oder via E-Mail.

Das hört sich auf den ersten Blick verlockend an, denn so kann man einen Einbrecher selbst aus der Ferne auf frischer Tat ertappen und gleich die Polizei verständigen – denkt man sich zumindest.
Doch die Realität sieht anders aus, denn meistens ist es nicht ein unerwünschter Eindringling, der den Alarm auslöst, sondern die Katze des Nachbarn, die über die Terrasse läuft, spielende Kinder oder ein Auto in der Ferne. Selbst Wind, der die Äste von Bäumen bewegt, kann bestimmte Bewegungsmelder auslösen.
In der Praxis wird daher kaum jemand die Push-Nachrichten aufs Handy dauerhaft eingeschaltet lassen – das ständige Gebimmel nervt. Nur in speziellen Bereichen, etwa dem geschützten Eingangsbereich eines Hauses, sind Push-Meldungen sinnvoll. Alternativ begrenzt eine Zeitplanung die Aktivität der Kamera auf die Nachtstunden.
Mehr und mehr Überwachungskameras gehen daran, das Problem zu entschärfen: Einmal durch die Aufteilung des erfassten Bereiches in verschiedene Segmente. Hier kann der Spielplatz von der Überwachung ausgeschlossen werden, die Einfahrt hingegen bleibt überwacht.

Die Filter bei Netatmo und Nest gehen noch einen Schritt weiter: Es gibt sie für Personen, Tiere oder sonstige Bewegungen. Je nach Wunsch lösen dann nur Menschen Alarm aus, Tiere aber nicht. Manche Überwachungskameras bieten sogar Gesichtserkennung: Familienmitglieder können dann unbehelligt eintreten, Fremde lösen einen Alarm oder zumindest eine Videoaufzeichnung aus.

Wirklich verhindern kann eine Überwachungskamera einen Einbruch also nicht, sie wirkt aber abschreckend. Schließlich liefert sie Beweismaterial, mit dem ein Täter unter Umständen identifiziert werden kann. Einen zielstrebigen und gut vorbereiteten Einbrecher wird auch das nicht abhalten, schließlich kann er sich auch vermummen. Aber so gut vorbereitet gehen die meisten Einbrecher nicht zu Werke.
Einige Überwachungskameras verfügen auch über eine Alarmschaltung, über die zum Beispiel eine Sirene oder ein Flutlicht angeschlossen werden kann bzw. ist eine Sirene gleich eingebaut. So macht man potentiellen Einbrechern das Leben noch ein Stückchen schwerer – oder aufgrund ständiger Fehlalarme auch den Nachbarn.
In der Regel verrichtet eine Überwachungskamera ihren Dienst daher eher passiv. Kommt es zu einem Einbruch, kann man das Material der vergangenen 24 Stunden oder – je nach Modell bzw. Abo – auch der letzten Tage oder Wochen sichten. Das ist der eigentliche Sinn einer Überwachungskamera.
Zusatzfunktionen wie der Blick in den heimischen Garten in Echtzeit wirken zwar erstmal attraktiv, mit der Zeit wird die manuelle Bedienung der Überwachungskamera aber in Vergessenheit geraten.
Bildqualität
Alle Outdoor-IP-Kameras im Test lösten mit mindestens 1.280 x 720 Bildpunkten (720p) auf, viele bieten aber auch höhere Auflösungen, etwa 1.920 x 1.080 Pixel (1080p, also FullHD) oder gar 4K (3.840 x 2.160).
Die Videoqualität von Outdoor-Überwachungskameras kann weder mit der eines Smartphones noch der eines Camcorders mithalten. Auch einen optischen Zoom gibt es fast nie. Die Bildqualität ist am ehesten mit einer einfachen HD-Webcam im Klappdeckel eines Notebooks vergleichbar: Relativ starkes Bildrauschen, oft stark überdrehte Kontraste, verfälschte Farben und manchmal unscharfe Flecken im Bild, speziell bei den beweglichen Dome-Kameras.
Auch wenn die Hersteller mit HD oder FullHD werben – die Bildqualität ist nicht unbedingt das, was man erwartet, selbst wenn die hohe Auflösung das suggeriert.

Aber bei einer Überwachungskamera geht es ja auch nicht darum, möglichst schöne Videos vom Einbrecher zu machen, sondern darum, dass sie zuverlässig in allen möglichen Lichtsituationen ein erkennbares Bild liefert – vor allem auch nachts.
Bildqualität ist zweitrangig – solange man etwas erkennen kann
Dazu sind IP-Kameras in der Regel mit Infrarot-Lichtquellen ausgestattet, die den Bereich vor der Kamera mit einer für das menschliche Auge unsichtbaren Lichtwellenlänge ausleuchten. Infrarot-Licht im Wellenlängenbereich von 800 bis 1.000 Nanometern kann von jeder Überwachungskamera in Schwarzweiß aufgezeichnet werden. Bei Tageslicht wird der Infrarot-Filter in der Kamera einfach weggeklappt.

Gänzlich unsichtbar sind die Infrarot-Scheinwerfer der meisten IP-Kameras allerdings nicht. Wenn man nachts frontal in die Überwachungskamera blickt, kann man meist rote oder blaue Punkte sehen. Der Grund: IR-Scheinwerfer in Kameras arbeiten meist mit einer Wellenlänge von 850 Nanometern. Es gibt zwar auch unsichtbare 940nm-IR-Strahler, deren Reichweite ist aber nur halb so groß wie die von 850nm-IR-Strahlern.
Typischerweise schauen Überwachungskameras in eine Richtung und leuchten dabei einen engen Bereich aus. Im Test war der ein bis zwölf Meter weit und höchstens vier bis sechs Meter breit. Herstellerangaben von 15 bis 20 Metern Reichweite halten wir für stark übertrieben. Im Test konnten die Scheinwerfer höchstens sechs Meter vernünftig ausleuchten.
Objekte in größerer Entfernung verschwanden in der Dunkelheit. Mit separaten IR-Scheinwerfern aus dem Handel kann man Abhilfe schaffen, falls man mit der Ausleuchtung unzufrieden ist. Das ist bei einem hohen Anspruch an die Nachtsichtqualität sogar empfehlenswert, denn die Infrarot-LED-Scheinwerfer im Kameragehäuse sind selten eine optimale Lösung.

Auch sonst haben eingebauten Scheinwerfer Nachteile: Verschmutzungen auf der Objektivabdeckung führen zu Reflexionen, die die Bildqualität drastisch verschlechtern können. Ein häufiges Problem sind solche Spiegelungen vor allem bei eingebauten Infrarot-LEDs bei Dome-Kameras, denn die Plastikkuppel der Abdeckung reflektiert auch das Infrarot-Licht der LEDs darunter.
Zwar verschmutzen auch externe LED-Strahler, aber das hat allenfalls Auswirkungen auf die Ausleuchtung, nicht auf die Bildqualität. Abstrahlwinkel und Leuchtweite sind bei eingebauten LED-Strahlern im Kameragehäuse in jedem Fall ungünstiger als bei externen LED-IR-Scheinwerfern. Außerdem lockt die Abwärme der eingebauten IR-LEDs Insekten und Spinnen an, die sich gern an der Überwachungskamera niederlassen und die Sicht blockieren.
Bis vor wenigen Jahren besaßen Überwachungskameras im besten Fall eine Auflösung von 640 x 480 Pixeln (VGA). Für den Einsatzzweck reicht das auch heute noch aus, aber viele Käufer erwerben trotzdem gerne hochauflösende Megapixel-Kameras: 1.920 x 1.080 Bildpunkte sind heute der Standard.
Eine geringere Auflösung kann sinnvoller sein
Weil die Bildsensoren trotz höherer Auflösung aber nicht größer werden, benötigen solche Überwachungskameras mehr Licht, um die gleiche Detailschärfe zu liefern. Sie beginnen dadurch schneller zu rauschen als Kamerasysteme mit geringen Auflösungen.
Die Folge des Bildrauschens: Die Qualität der Bilder sinkt, die erforderliche Bandbreite und der Speicherbedarf steigen um bis zu 80 Prozent und intelligente Analysefunktionen liefern permanent Fehlergebnisse. Unser Tipp: Entscheiden Sie sich gleich für eine geringere Auflösung – maximal 1080p bei netzbetriebenen Kameras und maximal 720p bei Akku-Kameras.
So oder so sollte ihre Überwachungskamera ein sehr gutes WiFi-Signal haben – oder besser noch per Ethernet-Kabel verbunden sein – , sonst nerven ständige Verbindungsfehler, eine quälend langsame App und deutliche Zeitverzögerungen beim Live-View.

Apps günstiger Kameras: Oft nicht brauchbar oder zu komplex
Namenhafte Hersteller wie Logitech, Nest, Netgear, Netatmo, D-Link, Ring, Eufy und Reolink haben viel Zeit und Mühe in die Entwicklung komfortabler Apps investiert. Das merkt man diesem Programm auch an. Als Nutzer fühlt man sich wohl, selbst wenn man sich hier und da etwas einarbeiten muss.
Viele günstige Hersteller haben dafür keine Zeit. Sie versuchen entweder durch zahlreiche Funktionen und überbordende Einstellungsmöglichkeiten den Nutzer einzuschüchtern (Instar, LogiLink, Wansview) oder sie haben nur eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten (Abus, Samsung, Blink XT). Von Komfort wollen wir gar nicht reden. Ein richtiger Wohlfühlfaktor wollte da nicht aufkommen.
Die Dome-Kameras von LogiLink, Trendnet und Foscam, aber auch die Instar-Kameras setzen beim Thema Bedienung noch eins drauf: Sie können per PC- oder Mac-Software oder einfach per IP-Zugriff im Browser bedient und eingerichtet werden. Der Laie steigt bei diesen Profi-Tools jedoch schnell aus, denn »einfach« und »komfortabel« ist hier gar nichts.
Für den Profi, der vier oder mehr Überwachungskameras einrichtet und die Überwachung hautsächlich vom PC aus steuert, sind LogiLink, Instar, Wansview oder Foscam allerdings mächtige Tools. Von der Zeitplanung, der Bildanpassung bis hin zum FTP-Speicherort bleiben kaum Wünsche offen.

Speicher: Online oder auf Karte
Viele IP-Kameras speichern das aufgezeichnete Videomaterial auf fest eingebaute oder von außen eingesteckte SD-Speicherkarten. Alternativ kann das Material bei einigen Überwachungskameras auch gleichzeitig auf einem Onlinespeicher abgelegt werden – darüber sollten Sie sich vor dem Kauf genau informieren. Oft müssen Sie separat eine Speicherkarte erwerben, die können Sie dann gleich mitbestellen.

In Punkto Ausfallsicherheit ist die Onlinespeicherung ideal, denn auch bei Zerstörung der Kamera bleibt das Beweismaterial erhalten.
Einige wenige Überwachungskameras verfügen über einen eigenen Router (Netgear Arlo, D-Link, Reolink Go, Eufy, Blink XT), gewissermaßen als Empfangsteil der Kamera, das man im Haus unterbringt. Auf diesem kann das Videomaterial teilweise auf einem USB-Stick oder einer SD-Karte gespeichert werden.
Wenn die Überwachungskamera manuell mit der Smartphone-App ausgelöst wird, werden Bilder und Videos meistens direkt auf dem Speicher des Smartphones abgelegt.
Bewegungserkennung
Der Bewegungssensor ist ein passiver Infrarot-Sensor (PIR-Sensor), der auf Bewegung in Verbindung mit Wärme reagiert. So kann er den Erfassungsbereich laufend nach Lebewesen absuchen, denn die strahlen Wärme ab.

Vor dem vier mal fünf Millimeter großen Sensor sitzt eine Linsenanordnung, die den Erfassungsbereich in Zonen aufteilt. Jede Linse sieht einen genau abgegrenzten Bereich und lenkt auftretende Wärmestrahlung direkt auf den PIR-Sensor. Bewegt sich eine Wärmequelle durch die einzelnen Zonen, werden unterschiedliche Ladungsdifferenzen auf dem PIR-Sensor erzeugt und der Alarm wird ausgelöst.
Eine andere Möglichkeit der Bewegungserkennung ist das konstante Aufzeichnen eines Videostreams. Verändert sich der Bildinhalt sehr schnell, etwa wenn eine Person durch das Sichtfeld läuft, wird der Alarm ausgelöst.
Doch ein solcher Bildvergleich kann unter Umständen viele Fehlalarme produzieren, etwa, wenn Bäume sich durch Wind bewegen, starker Schnee fällt oder Autos durchs Bild fahren. Zuverlässiger sind Überwachungskameras mit passiven Infrarot-Sensoren.
Was ist mit Ton?
Während einige Überwachungskameras komplett auf die Audioaufzeichnung verzichten, können andere mit einem Außenmikrofon ergänzt werden oder haben ein integriertes Mikrofon (fast alle Modelle). Einige IP-Kameras haben sogar einen Lautsprecheranschluss bzw. eingebaute Lautsprecher. Zusammen mit einem Mikrofon können sie dann auch als Gegensprechanlage eingerichtet werden. Die Qualität dabei ist aber bestenfalls zufriedenstellend und in Umgebungen mit Umgebungslärm kaum verständlich.
Rechtliche Situation
Privatnutzer in Deutschland müssen sich auf ihren Grundstücken und in ihren Wohnungen wenig Gedanken über Datenschutzbestimmungen machen, wenn sie eine Überwachungskamera einsetzen wollen. Sie müssen noch nicht einmal konkrete Gründe dafür nennen. Teile einer öffentlichen oder vom Nachbarn genutzten Fläche dürfen aber nicht überwacht werden. Es gilt allgemein die Transparenzpflicht: Wenn Sie Ihren Besuchern gegenüber fair sein möchten, sollten Sie Hinweise bzgl. der Überwachungskamera anbringen.
Nur das eigene Grundstück darf überwacht werden.
Gezielte Beobachtungen des Nachbargrundstückes sind allerdings klar verboten. Das wäre eine tiefgreifende Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Nachbarn und er könnte auf Schadenersatz und Schmerzensgeld klagen. Um keinen Unfrieden zu stiften, sollten Sie im Zweifel mit Ihren Nachbarn über das Vorhaben sprechen und darauf hinweisen, welche Bereiche aufgezeichnet werden. Vor allem, wenn es um gemeinsame Zuwege und Flächen geht, ist eine einvernehmliche Absprache Pflicht.
Dabei spielt es nach aktueller Rechtslage keine Rolle, ob die Überwachungskamera eine Attrappe oder technisch gar nicht funktionsfähig ist. Entscheidend ist, dass Ihr Nachbar oder ein Besucher von einer Aufzeichnung ausgeht und sich beobachtet fühlt.
Vorsicht ist auch geboten, wenn öffentliche Gehwege, Parkplätze etc. durch die Kamera mit überwacht werden. Deutsche Gerichte räumen dem Persönlichkeitsrecht des Passanten regelmäßig mehr Gewicht ein als den Schutzinteressen eines Hausbesitzers. Mehr dazu können Sie in einer Broschüre der Universität Münster nachlesen.
Gewerbe
Gaststätten, Hotels, Geschäfte oder Bürogemeinschaften berufen sich in der Regel auf ihr Hausrecht, wenn sie Überwachungskameras installieren. Hier gibt es jedoch datenschutzrechtliche Vorschriften, schließlich handelt es sich um öffentlich zugängliche Räume im Sinne von § 6b Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).
Grundsätzlich dürfen Pächter und Eigentümer aber Maßnahmen gegen Diebstahl oder Beschädigungen des Eigentums ergreifen und die Videoüberwachung ist dabei ein legitimes Mittel zur Prävention und zur Aufklärung. Eine heimliche oder verdeckte Videoüberwachung verletzt aber die Interessen der Betroffenen und ist daher grundsätzlich unzulässig. Das gilt vor allem für Gaststätten oder ähnliche Lokale.
Produktionsstätten, Büros und Küchen sind kritisch
Produktionsstätten ohne Publikumsverkehr, Büros oder auch Küchen sind bei der Überwachung grundsätzlich ein kritischer Fall, die Inhaber oder Entscheider sollten sich auf jeden Fall über ihren rechtlichen Spielraum genau informieren. Wirtschaftsgänge, Lager, Außenbereiche oder Parkplätze sind hingegen selten problematisch.
In der Schweiz ist die Rechtslage ähnlich wie in Deutschland. Mehr Informationen dazu finden Sie beim eidgenössischen Datenschutzbeauftragten.
In Österreich ist die Gesetzeslage dagegen strenger: Hier sind Überwachungskameras meldepflichtig, sobald sie Videomaterial aufzeichnen. Im gewerblichen Bereich darf Videoüberwachung nur in begründeten Ausnahmefällen eingesetzt werden und muss ebenfalls vorab genehmigt werden. Mehr Informationen dazu finden sie bei der österreichischen Datenschutzbehörde.
Der Haken mit der Datenspeicherung
Der einfachste Weg, die Aufnahmen einer Überwachungskamera zu speichern, ist eine Speicherkarte in der Kamera, auf die sich mittels App zugreifen lässt. Das ist allerdings auch der einfachste Weg, die Aufnahmen zu sabotieren. Entdeckt ein Einbrecher die Kamera, kann er diese auch gleich noch entwenden und es bleiben einem nicht mal mehr die Aufnahmen der Tat.
Aufzeichnungen niemals nur in der Kamera speichern!
Deutlich besser und sicherer ist die Speicherung in einer Cloud, was sehr viele Hersteller inklusive der App-Nutzung anbieten. Doch Vorsicht, bei etlichen Anbietern ist die Nutzung stark eingeschränkt und nur in einer bezahlten Premium-Variante wirklich sinnvoll. Canary verlangt dafür beispielsweise jeden Monat 10 Euro, und bei mehr als einer Kamera wird es noch teurer.
Sicher und kostengünstig ist die Speicherung im eigenen Netzwerk. Die kann über die Zentrale Kamerasteuerung, einen eigenen Daten-Server erfolgen oder sogar der USB-Stick an der Fritz!Box sein. Gerade Xiaomi zeigt sich da sehr offen und man kann zur Datenspeicherung jeden im Netzwerk befindlichen Rechner nutzen.

Testsieger: Reolink Lumus
Überwachungskameras von Reolink sind bei mir schon länger im Einsatz, und das aus einem guten Grund: Reolink überzeugt mit einer tollen Bildqualität – am Tag wie auch in der Nacht. Die Reolink Lumus ist da keine Ausnahme und legt qualitativ sogar noch eine Schippe drauf. Schaltet sich bei einer Bewegungserkennung der integrierte LED-Scheinwerfer ein, gibt es auch Nachtaufnahmen mit tollen Farben.

Die alte Methode, dass die neue Überwachungskamera ein eigenes WLAN-Netz stellt, in das man sich einloggen und dann der Kamera die eigenen WLAN-Daten verraten muss, kennt sicher jeder noch. So umständlich ist es heute nicht mehr und die Reolink App zeigt, wie es sogar ganz einfach geht.
Einfache Installation mit QR-Code
Ein Klick auf das Plus-Zeichen genügt, um eine neue Überwachungskamera hinzuzufügen, und der Scanner wird aktiviert. Jede Kamera besitzt einen QR-Code, und somit weiß die App jetzt genau, welche Kamera hinzugefügt werden soll. Aus den anschließend eingegebenen WLAN-Daten erzeugt die App nun wiederum einen QR-Code, den die Kamera ausliest.
Jetzt muss die Kamera in der App nur noch benannt und mit einem Passwort versehen werden, und schon ist sie einsatzbereit. Einfacher geht es kaum, eine Überwachungskamera mit dem WLAN zu verbinden.
Software
Eine Überwachungskamera kommt selten allein und daher sollte die App auch dafür bereit sein. Hier präsentiert sich die Reolink App sehr aufgeräumt und zeigt übersichtlich die Vorschaubilder aller Kameras. Auf Wunsch kann man sich auch für eine Kamera entscheiden, die beim Öffnen der App in der Live-Ansicht gestartet wird.
Nur das responsive Design passt nicht ganz. Während die Vorschaubilder auf dem Smartphone das richtige Seitenverhältnis haben, sind sie auf dem Tablet gequetscht beziehungsweise in die Breite gezogen. In der Vollansicht stimmt das Seitenverhältnis aber wieder.
Eine übersichtliche App für mehrere Überwachungskameras
An der App-Bedienung gibt es nichts auszusetzen. Es gibt ein Hauptmenü für grundlegende Einstellungen und für jede angelernte Kamera eigene Einstellungsmöglichkeiten für die Beleuchtung oder den Überwachungszeitraum. Aufnahmen können durch Bewegungserkennung, Zeitplan oder auch dauerhaft gestartet werden.
Bildqualität
Bereits die Reolink Argus 2 hat uns vor einigen Jahren mit ihrer guten Nachtsicht überzeugt. Klar kann sie heute nicht mehr mit allen aktuellen Überwachungskameras mithalten, aber auch Reolink hat nicht geschlafen und der Lumus neben kräftigen IR-LEDs auch ein Spotlight verpasst.
Auch bei Nacht eine tolle Bildqualität
Dank der Kombination mit einem Sternlicht-CMOS-Sensor sind so auch bei Nacht Aufnahmen mit kräftigen Farben möglich. Das Spotlight schreckt zusätzlich ab oder leuchtet den Weg, wenn man selbst bei Dunkelheit heimkehrt. Aber auch am Tage entstehen beeindruckende Aufnahmen, und wäre das verzerrte Bild nicht, um einen größeren Weitwinkel zu ermöglichen, könnte man es für ein gutes Foto mit einem Smartphone halten.
Datenspeicherung und Alarmierung
Grundvoraussetzung für die Datenspeicherung ist eine eingesetzte MicroSD-Karte. Nur stellt das nicht die optimale Lösung dar. Wird die Kamera entwendet, sind auch die Aufnahmen weg, die den Täter überführen könnten.
Als zweite Alternative steht die Reolink-Cloud zur Verfügung. Die ist zwar auf ein Gigabyte und eine Speicherdauer von sieben Tagen begrenzt, in dieser Form aber kostenlos. Bereits für monatlich 3,49 Euro kann die Speicherung auf 5 Kameras, 30 Tage und 30 GB erweitert werden. Das ist gegenüber vielen anderen Anbietern mehr als fair.
Ganz ohne weitere Kosten funktioniert die Datenspeicherung mit einem Netzwerkrekorder, der ebenfalls von Reolink angeboten wird. Die Geräte sind zwar nicht ganz günstig, bieten aber einen großen Speicherplatz und die eigenen Daten bleiben auch im eigenen Netzwerk.
Bei der Arbeitsgeschwindigkeit kann die Reolink Lumus absolut überzeugen. Die App startet innerhalb von drei Sekunden und bereits eine Sekunde später ist das Bild der gewünschten Kamera auf dem Display. Das unterbietet im aktuellen Update keine andere Überwachungskamera.
Ebenso schnell ist die Benachrichtigung per Push-Meldung. Auch hier vergehen zwischen Bewegungserkennung und Benachrichtigung lediglich drei Sekunden. Etwas länger dauert die E-Mail, aber wenigstens besteht diese Möglichkeit. Einen solchen »Luxus« bieten nur namhafte Hersteller. Die meisten günstigen Kamerasysteme beschränken sich auf die Benachrichtigung per App.

Nachteile?
Auf den ersten Blick bietet die Reolink Lumus keinen Punkt zur Beanstandung. Man kann natürlich den nicht sonderlich guten Klang der 2-Wege-Kommunikation kritisieren, darf dabei aber nicht vergessen, welche Technik in der Überwachungskamera steckt und dass das Platzangebot für einen guten Lautsprecher beschränkt ist.
Einen besonderen Wunsch gibt es natürlich, und das wäre eine Lumus mit Akku. Das passende Solarmodul für die Ladung des Akkus bietet Reolink ja bereits an.
Reolink Lumus im Testspiegel
Bisher sind uns keine aussagekräftigen Testberichte zur Reolink Lumus bekannt. Sollten wir neue finden, so tragen wir diese hier nach.
Alternativen Outdoor
Die Reolink Lumus hat es drauf und sie kostet wenig. Doch sie ist kabelgebunden und das gefällt nicht jedem. Daher führen wir im Folgenden auch einige WiFi-Kameras (Stromversorgung per Kabel) und Akku-Modelle (komplett kabelfrei), die uns gefallen haben.
Läuft einfach: Lupus IE221
Robust, wetterfest, wartungsfrei und erstklassige Bildqualität – diese Kernmerkmale lassen die Lupus IE221 in die Führungsriege der Empfehlungen rutschen. Alle, die nicht auf Akkus oder Batterien angewiesen sein wollen, eine klassische Verkabelung bevorzugen und auch von einem hohen Preis nicht abgeschreckt werden, werden mit der Lupus wahrscheinlich zufrieden sein.

Lupus hat keine Cloud, Sie kümmern sich selbst um die Verwahrung ihrer Alarm-Clips (SD-Karte bis 128 Gigabyte). Für jede Überwachungskamera wird ein Nutzername und ein Passwort eingerichtet. Das klingt lästig, ist aber nötig, weil es keinen zentralen Account gibt. Sie müssen sich also nicht beim Hersteller registrieren und irgendwelche Daten preisgeben.
Die Lupus kann im WLAN (2,4 GHz) oder am Netzwerkkabel betrieben werden. Letzteres versorgt die Überwachungskamera dann auch mit Energie (PoE). Das mitgelieferte 12-Volt-Steckernetzteil ist nicht wetterfest, es muss auf jeden Fall trocken untergebracht sein. Das wird mit dem kurzen Verbindungskabel nicht immer möglich sein, dann müssen Sie verlängern. Betreiber einer Insel-Solaranlage können die Kamera direkt an eine 12-Volt-Batterie anschließen.
Wir empfehlen nicht den WiFi-Betrieb, sondern das Ethernet-Kabel. In unserem Fall war sogar die Verbindung via Kabel am WiFi-Repeater noch zu langsam, was man am verzögerten Live-View bemerkte. Eine direkte Verbindung mit dem Basis-Router ist also fast schon Pflicht, es sei denn, Sie nennen ein sehr schnelles Mesh oder Extender-WiFi ihr Eigen.



Der Druckgusskorpus samt Fuß ist solide, kann exakt ausgerichtet werden und wird Wind und Wetter sicherlich über viele Jahre standhalten. Die Schattenhaube über der Linse kann etwas nach vorn oder hinten verschoben werden. Die Zertifikate sind IP67 (zu 100 Prozent dicht gegen Staub und Sand, 30 Minuten unter Wasser) und sogar IK10.
Letzteres bezeichnet den Grad der mechanischen Einwirkung, den die Überwachungskamera überstehen würde. IK10 ist die höchste Stufe und beschreibt fünf Kilogramm Masse, die aus 40 Zentimetern Höhe auf die Kamera fallen. Das hat im Testfeld kein anderer Hersteller zu bieten.
Die Überwachungskamera von Lupus eignet sich für einen großen Hof, einen weiten Garten oder ein Betriebsgelände. Für eine schmale Einfahrt wäre die Kamera überdimensioniert. Wollen Sie mehrere Lupus-Kameras betreiben, ist NVR-Software Pflicht. Mit der App lassen sich keine großen Mengen von Material sichten. Die Timeline ist nicht komfortabel, es gibt keine Tageszusammenfassung und auch keine Gesichtserkennung.
Die Lupus LE221 liefert bei Tag erstklassiges Bildmaterial ab, die Farben sind natürlich. Durch das Weitwinkelobjektiv (112 Grad horizontal, 60 Grad vertikal) entsteht eine Fischaugen-Optik mit leicht verzerrten Objekten. In der Nacht erleben wir eine zentrierte IR-Ausleuchtung, die bis auf vier bis sechs Meter jedes Detail erkennbar macht. Die Infrarot-Lichter streuen nicht in die Breite, sondern fokussieren auf die Mitte, was in den Bildern deutlich erkennbar ist.
Solche fast schon gestochen scharfen Nachtaufnahmen bot bisher noch keine Überwachungskamera in unseren Tests. Die Herstellerangabe von bis zu 60 Meter Nachtsicht halten wir für sehr übertrieben.
Ob eine Überwachungskamera 3840 x 2160 Bildpunkte liefern muss, darüber kann man sich streiten. Der Speicherplatz auf NAS, PC oder SD-Karte ist unnötig schnell erschöpft und die Bandbreite wird strapaziert.
Auf der anderen Seite können wir im Live-View eine große Fläche bis ins Detail überwachen und ganz dicht herangehen. Das Bild bleibt gestochen scharf. Die Alarm-Videos können je nach Setting auch in kleineren Auflösungen mitgeschnitten werden.
Kabellos: D-Link DCS-2802KT-EU
Die zwei D-Link-Überwachungskameras im Set bieten zahlreiche Vorzüge, allerdings für einen kräftigen Aufpreis. Zum einen ist ihre Verarbeitung vorbildlich, in dieser Hinsicht und auch bei der Optik und Befestigung ähnelt D-Link den Arlo-Konkurrenten stark. Die Kameras können mit dem Magnet-Halbkreis an der Wand befestigt werden.

Das erlaubt eine sehr einfache Ausrichtung und Nachjustierung. Für die Dachmontage, also stehend auf einer Oberfläche, benutzen Sie die Stativverschraubung auf der Unterseite. Eine entsprechende Halterung liegt bei. Die Kameras sind nach dem Aufstellen der Basis-Station zügig eingerichtet, sie haben dafür einen Sync-Button. Die Basis ist per Netzkabel mit ihrem Router verbunden und muss im Gebäude aufgestellt werden, sie ist nicht wetterfest.
Die Basisstation ist mit einer Sirene ausgerüstet, die auf Wunsch automatisch bei einem Alarmereignis angeht. Vielleicht ist es aber gar nicht in Ihrem Interesse, denn wenn der Täter die Basis aufgrund des Lärms findet, stiehlt er gegebenenfalls gleich das Videomaterial.

Wer vor kostenpflichtigen Abos zurückschreckt, war bei D-Link lange Zeit richtig. Im einfachsten Fall speichern Sie Ihre Alarmvideos auf der SD-Karte in der Station, leider liegt eine solche Karte nicht bei. Sie können aber auch eine externe USB-Festplatte anschließen. Für die lokale Speicherung wird übrigens kein mydlink-Konto benötigt. Dies funktioniert über die Weboberfläche.
Mit der lokalen Speicherung sind Sie vor Folgekosten geschützt, allerdings könnte ein Einbrecher die Basis samt Datenspeicher entwenden. Dieses Risiko können Sie mit dem kostenpflichtigen D-Link Cloud-Service vermeiden, der Ihnen dann auch einen Überblick des Tages bietet. Die 24-Stunden-Videospeicherung in der Cloud war zum Zeitpunkt unseres Tests kostenlos, allerdings hat D-Link im Januar 2022 seine Konditionen geändert und gewährt diese nun nur noch für ein Jahr, danach entstehen Gebühren.
Mit seiner App macht D-Link vieles richtig: Sie hat eine moderne Oberfläche und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Erstellen von Zeitplänen und Automation. Leider bringt das auch eine gewisse Komplexität mit sich, wir mussten uns erst eine Zeit lang einarbeiten, bis wir alles verstanden hatten.
Die Videoaufnahmen gelingen fast ohne Verzögerungszeit. Das ist besonders lobenswert, die anderen Kameras haben durchaus mal ein bis zwei Sekunden Verzögerung. In dieser Zeit sind Menschen manchmal schon wieder aus dem Blickfeld der Kamera verschwunden.
One Tap ist eine Funktion der App. Hier hinterlegen Sie selbst definierte Zustände mit bestimmten Verhaltensmodi der Kamera. Zum Beispiel »Abwesend« wenn die D-Link Bewegung aufzeichnen soll.
Wie bei allen akkubetriebenen Kameras hängt die Laufzeit sehr stark davon ab, wie viele Alarmaufnahmen pro Tag getätigt werden und wie oft das Live-Video in der App benutzt wird. Bei einer sehr hohen Frequenz von Aktivitäten und Zugriffen liegt die Laufzeit bei wenigen Tagen. D-Link lehnt sich weit aus dem Fenster und spricht von sechs Monaten: »Jede Kamera verfügt über Lithium-Akkus mit hoher Kapazität. Diese ermöglichen 6 monatelangen Betrieb ohne erneutes Aufladen. […] Basierend auf einer ungefähren Kamera-Betriebszeit von 3 Min./Tag ohne Live-Anzeige.«
Nicht unerwähnt lassen wollen wir die zahlreichen Detail-Settings: Hier können die Länge des Clips, die Videoqualität oder die Pausen zwischen den Videos beeinflusst werden.
Unterm Strich halten wir die D-Link DCS-2802KT-EU für eine sehr gute Lösung, die sich allerdings aufgrund ihrer Komplexität an ambitionierte Alarmanlagen-Fans richtet, die perspektivisch auch noch weitere Kameras integrieren möchten. Wer eine schnelle Lösung sucht, ist woanders besser aufgehoben.
Schwenkt automatisch: Imou Cruiser 4MP
Läuft man an einer Überwachungskamera vorbei und diese verfolgt einen, geht man davon aus, dass da jemand sitzt und einen beobachtet. Dem muss nicht so sein. Die Imou Cruiser 4MP macht das automatisch und ganz von selbst, sofern man das möchte und die Funktion aktiviert hat. Dann reagiert sie aber sehr schnell und verliert die verfolgte Person auch nicht, wenn diese etwas flotter unterwegs ist.

Auf den ersten Blick ist die Cruiser recht klobig, groß, leicht und wirkt dadurch nur bedingt hochwertig. Aufgrund der Möglichkeit der Schwenkbewegung ist eine kleinere Bauweise aber kaum möglich. Und vom Material und der Verarbeitung her gibt es auch nichts auszusetzen.
Die Cruiser verfügt über zwei Antennen und schwenkt horizontal um 355° als auch senkrecht um 90°. Nimmt man den Betrachtungswinkel von 88° in der Breite und 46° in der Höhe dazu, ermöglicht sie also einen kompletten Rundumblick.
Die beigelegte Halterung ermöglicht die Montage an der Wand oder der Decke und kann alternativ auch einfach hingestellt werden. Der Anschluss erfolgt über eine kurze Kabelpeitsche, die die Spannungsversorgung und einen LAN-Anschluss beinhaltet. Um diese wetterfest zu gestalten, liegt eine Verschraubung bei, die über den Stecker gezogen und mit einer dicken Dichtung Schutz vor Wettereinflüssen bietet.
Die App Imou Life ist relativ flink und sehr übersichtlich. Kameras werden mit der einfachen QR-Code-Methode hinzugefügt und beim Öffnen der App auch mit einem Vorschaubild angezeigt. So sieht man sofort, welche Kamera wo installiert wurde. Alternativ können auch alle Kameras gleichzeitig in der Live-Ansicht gezeigt werden.
Um die Bewegungserkennung der Imou Cruiser zu verbessern, lassen sich Aktivitätszonen und auch Privatbereiche festlegen. Zusätzlich lässt sich programmieren, zu welchen Zeiten sich die App per Push melden soll und zu welchen nicht. Leider gibt es auch nur diese Form der Benachrichtigung.
Die Kooperation mit Alexa scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Wie bei den meisten Überwachungskameras, lässt sich das Bild auf dem Echo Show anzeigen. Zusätzlich werden die Kameras von Imou aber auch als Auslöser einer Routine angezeigt, was eher selten ist. Nur bei der Anwahl erscheint dann doch die Fehlermeldung, dass das Gerät momentan nicht unterstützt wird. Vielleicht ändert sich das mit einem Update.
Die Qualität der Aufnahmen ist nicht perfekt, aber ziemlich gut. Am Tage gibt es nichts zu meckern und die Imou Cruiser 4MP liefert satte Farben. Das Bild könnte nur etwas heller sein.
Nachts sollen auch farbige Aufnahmen gemacht werden, wofür es verschiedene Einstellungen und eine LED-Beleuchtung gibt. Hier muss man sich ein wenig ausprobieren, wie die besten Aufnahmen gemacht werden. Bei uns hat das mit der farbigen Nachtsicht nicht so gut funktioniert.
Die Imou Cruiser 4 MP bietet gute Bilder und eine ordentlich ausgestattete App. Ihr großer Vorteil liegt aber in der schwenkbaren Ausführung, die selbstständig bewegliche Ziele verfolgt. Ohne erkannte Bewegung dreht sie sich wieder auf ihre Ausgangsposition zurück.
All-in-One: Eufy SoloCam S40
Jede Überwachungskamera braucht eine Spannungsversorgung, eine Netzwerk- oder Internetanbindung und eine Speichermöglichkeit. An zwei der Punkte kann man mit der Eufy SoloCam S40 ein Häkchen machen. Sie hat Strom, versorgt sich selber damit und eine Speicherkarte ist ebenfalls bereits eingebaut.

Zugegeben, dezent ist die SoloCam nicht. Das ist allerdings auch nicht möglich, da das integrierte Solarpanel nun mal etwas Platz benötigt, um genügend Sonnenstrahlen einfangen zu können. Das macht sie größer und optisch auch etwas unförmig. Aber egal, es kommt auf die Funktionen an.
Die Eufy SoloCam S40 kommt mit der typischen Kamera-Befestigung, die inzwischen sehr viele Überwachungskameras nutzen. Im Idealfall können Kameras sogar einfach ausgetauscht werden. Zusätzlich gibt es einen SYNC-Knopf und einen USB-C-Anschluss, über den sie bei zu wenig Sonne extern aufgeladen werden kann.
Entweder liebt man die Eufy SoloCam S40 oder findet einige Punkte, die einem gar nicht gefallen. Die Tatsache, dass sie mit eingebautem Akku, Solarpanel und fester Datenspeicherung ziemlich selbstständig arbeitet, zieht leider auch nach sich, dass sie in manchen Punkten unflexibel ist.
So gibt es beispielsweise keine andere Möglichkeit, als den internen Speicher zur Videoaufzeichnung zu nutzen. Es gibt keine Cloud – was einige sicher als Vorteil sehen – und auch keine Netzwerkaufzeichnung. Die S40 sollte also möglichst so angebracht werden, dass sie weder zerstört noch mitgenommen werden kann. Denn dann sind auch die Aufzeichnungen weg.
Dafür ist die App mit vielen weiteren Funktionen vollgestopft. Es lässt sich die Empfindlichkeit der Auslösung einstellen, der Erfassungsbereich ist flexibel einstellbar und auch die Verknüpfung mit der Sprachsteuerung klappt.
In Amazon Alexa lässt sich die Eufy sogar so gut integrieren, dass sie Routinen auslöst und beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschaltet. Wird eine gewisse Zeit keine Bewegung erfasst, kann die Beleuchtung per Routine wieder abgeschaltet werden.
Bei der Bildqualität bewegt sich die Überwachungskamera Eufy SoloCam S40 in einem guten bis sehr guten Rahmen. Die Farben dürften gern etwas kräftiger sein, das Bild bringt aber eine gute Schärfe und auch ein recht großes Blickfeld mit.
Bei Dunkelheit und ohne die integrierte LED-Beleuchtung funktioniert die farbige Nachtsicht nicht. Das könnte allerdings auch an der blendenden Straßenlaterne liegen, die dem Sensor mehr Licht suggeriert als auf der überwachten Fläche tatsächlich ankommt. Damit haben viele Überwachungskameras ein Problem.
Mit aktivierter Beleuchtung sieht das Bild wieder recht gut aus. Es ist zwar bei weitem nicht so scharf wie mit Tageslicht aber Personen wären zu erkennen. Mit aktiver IR-Beleuchtung gibt es zwar keine farbigen Aufnahmen mehr aber das Bild wird gestochen scharf und ist nahezu perfekt.
Man liebt oder hasst sie. Die Eufy SoloCam S40 besitzt einen fest verbauten Akku und ein integriertes Solarpanel. Selbst die Speicherkarte ist bereits eingebaut. Das ist einerseits sehr praktisch und lässt die Eufy selbstständig arbeiten, damit ist man aber auch unflexibel bei der Datenspeicherung, was so mancher nicht mögen wird.
Mit 3G/4G SIM-Karte: Arlo Go 2
Fällt das WLAN mal aus, liefern die meisten Überwachungskameras kein Bild mehr und fällt der Strom aus, sind davon auch die LAN-Kameras betroffen. Die einzige Alternative ist daher das Funknetz wofür es Überwachungskameras mit SIM-Karte gibt. Die Arlo Go2 kombiniert WLAN mit dem Funknetz. So wird wenn möglich das schnelle WLAN genutzt und steht das mal nicht zur Verfügung das 2G/3G-Netz.

Überwachungskameras von Arlo sind bei uns schon einige Jahre im Einsatz und man kann ihnen nicht nachsagen, dass sie nicht zuverlässig arbeiten würden. Vorteilhaft ist bei fast allen Modellen, dass sie die Möglichkeit bieten, Aufnahmen zentral auf einem USB-Stick zu speichern.
Dazu darf man sie aber nicht direkt in das WLAN einbinden, sondern muss die Überwachungskameras mit der Basisstation von Arlo verknüpfen. Auf Dauer ist es günstiger die Basis extra zu kaufen, als monatlich in die Cloud-Speicherung zu investieren. Einige ältere Modelle können sogar nur mit der Basisstation arbeiten.
Bei der Arlo Go2 funktioniert das in dieser Form nicht. Da sie sich per UMTS in das Telefonnetz einwählt, bleibt nur die Cloud oder aber die MicroSD-Karte die separat eingesteckt werden kann. Also wer nicht möchte, muss dennoch nicht die Cloud nutzen.
Die Installation in das WLAN-Netz ist sehr einfach. Die App öffnen, ein neues Gerät hinzufügen und per QR-Code die WLAN-Daten übertragen. Das war es bereits. Möchte man auch den mobilen Zugang einrichten, wird es etwas haarig, denn die Anleitung verschweigt hier etwas.
Ehe der UMTS-Zugang genutzt werden kann, muss bei jeder Telefonkarte der PIN eingegeben werden. Nur geht das bei einer Überwachungskamera nicht. Daher muss die SIM-Karte erst in einem Smartphone oder anderem Gerät freigeschaltet und der PIN deaktiviert werden. Erst dann kann die SIM-Karte in die Überwachungskamera. Mit der Erfahrung durch andere Kameras, ist die Verbindung dann ebenso schnell hergestellt.
An der Arlo App gibt es wenig auszusetzen. Gerade wer mehrere Kameras von Arlo nutzt, wird sich über die übersichtliche Ansicht freuen. Alle Kameras können in der Übersicht einzeln aktiviert und beobachtet werden.
Ebenso lässt sich einzeln einstellen, wie jede einzelne Kamera auf eine Bewegungserkennung reagiert. Soll sie nur ein Video aufnehmen? Eine Push-Nachricht oder Email senden? Die Sirene auslösen?Dabei lässt sich auch festlegen, in welchem Bereich Bewegungen erkannt werden sollen und ob sie von einem Menschen, einem Tier oder Auto kommen. Selbst abgelegte Pakete können erkannt werden.
Ein besonderes Highlight der Arlo Überwachungskameras und auch der Arlo Go2 ist die Verknüpfung mit Alexa. Hat Alexa bereits Zugriff auf die Kameras, muss gar nichts unternommen werden. Automatisch wird jede neue Arlo hinzugefügt.
Und interessant ist – das hat bei der Reolink Go 3G/4G nicht funktioniert – dass trotz der mobilen Einbindung eine komplette Integration in Alexa besteht. Also selbst wenn die Go2 nicht mit dem WLAN verbunden ist, kann sie als Auslöser einer Routine genutzt werden und bei erkannter Bewegung beispielsweise die Gartenbeleuchtung einschalten.
Die Bildqualität: Wenn Arlo hier irgendwann mal ordentlich zulegt, könnte der Thron der Reolink Lumus wackeln. Denn in puncto App ist Arlo klasse und die Integration in Alexa super. Da muss sich Reolink sogar geschlagen geben. Bei der Bildqualität kann die Arlo Go2 wiederum keiner Reolink das Wasser reichen.
Bei Tageslicht sind die Aufnahmen noch toll. Nicht ganz scharf aber mit perfekten Farben. Nachts wird es dann leider ziemlich matschig. Egal ob in farbiger Nachtsicht oder mit IR-Beleuchtung, die Schärfe der Tagaufnahmen wird nicht mehr erreicht, was sehr schade ist.
Aus technischer Sicht passt bei der Arlo Go2 von der App bis zur mobilen Nutzung mit SIM-Karte alles. Die Nutzung des Handy-Netzes verzögert alles um zwei bis drei Sekunden aber ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Auch die Integration in die Sprachsteuerung von Alexa ist top. Leider hapert es wieder an der Bildqualität. Hier muss Arlo einfach noch eine Schippe drauflegen.
Außerdem getestet Outdoor
EZVIZ eLife 2K
Wenn das Wörtchen »wenn« nicht wäre … Die App von Ezviz gefällt richtig gut und das meinen auch die meisten Nutzer. Mit 4,6 Sternen ist sie nicht grundlos top bewertet. Auch der qualitative Eindruck der Ezviz eLife 2K kann absolut überzeugen.
Absolut top ist die Bildqualität bei Tageslicht, das ein breites Sichtfeld, tolle Farben und ein scharfes Bild liefert. Wie die Bilder bei Nacht aussehen, konnte erst einen Tag später getestet werden, denn es gab so einige Stolpersteine.
Der erste Stolperstein betraf die Anmeldung bzw. Registrierung. Toll, dass das auch mit Google, Facebook oder TicToc geht. Schade nur, dass die Integration in Alexa mit der Google-Anmeldung nicht funktionierte. Also doch mit Mailadresse und Passwort anmelden. Dann funktioniert die Verbindung, Routinen lassen sich mit der Bewegungserkennung jedoch nicht auslösen.
Der zweite Stolperstein galt die Nachtsicht. Farbig und ohne Infrarot gab es nur ein sehr dunkles Bild, auf dem sich kaum etwas erkennen ließ. Die LED-Beleuchtung schaltete nicht ein und war auch nicht dazu zu bewegen. Ebenso wenig, wie die Umstellung auf die monochrome Nachtsicht mit IR-Scheinwerfer.
Ein Update sollte die Lösung sein, doch anschließend war die Ezviz eLife 2K gar nicht mehr zu erreichen. Erst nach mehreren Resets und der Installation auf einem anderen Gerät funktionierte alles wieder. Probleme bei der Nachtsicht gab es jedoch weiterhin.
Die Ezviz eLife 2K benötigt keine Basisstation und lässt sich direkt ins WLAN einbinden. Der große und fest eingebaute Akku, sowie die integrierte Speicherkarte machen sie unabhängig und flexibel nutzbar. Auch die dazugehörige App ist top ausgestattet. Wenn jetzt noch an den technischen Problemen gearbeitet wird, ist Ezviz auf dem besten Weg.
Problemfindung: IR-Beleuchtung und die eingebauten LEDs funktionieren und beide Varianten bieten Nachts ein tolles Bild. Gab es jedoch einmal durch die Gartenbeleuchtung genug Licht, wird nicht wieder in den Nachtmodus geschalten. Beide Hilfsbeleuchtungen bleiben aus. Erst ein Abdecken des Sensors schafft Abhilfe.
Blink Video Doorbell
Eigentlich gehört die Blink Video Doorbell nicht in die Kategorie der Überwachungskameras. Da sie aber neben der Klingelfunktion auch über eine Bewegungserkennung verfügt, soll sie ihre Chance bekommen.
Betrachtet man sich die Aufnahme bei Tageslicht, hat sie sich ihre Chance sogar redlich verdient. Der horizontale Betrachtungswinkel von 135 Grad bietet ein enorm großes Blickfeld und vergisst man nicht, dass es sich nur um eine kleine Video-Türklingel handelt, sieht das Bild richtig gut aus. Etwas blaustichig, aber auch in größerer Entfernung ist alles gut zu erkennen.
Bei Dunkelheit kann sie allerdings nicht mehr glänzen. Das IR-Licht reicht nicht weit und das gesamte Bild ist matschig, unscharf. In der Nacht ist sie daher nur eine bedingte Hilfe. Die Bewegungserkennung und Signalisierung funktionieren dagegen super.
Die Blink Video Doorbell ist eine Türklingel und keine Überwachungskamera, daher sollte die Bildqualität nicht überbewertet werden. Ihre Qualitäten zeigt sie vor allem im Zusammenspiel mit Alexa wo sie nicht nur als Klingel dient, sondern auch Bewegungen »ankündigt«. Die App ist gut ausgestattet und bietet die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten.
Trotzdem können wir sie auch als Türklingel nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Montage erfolgt von außen und zum Abnehmen reicht es, mit etwas dünnem von unten die Sperre zu lösen. Mit einem Handgriff ist sie weg und klingelt zukünftig in einem anderem Haushalt. Das sollte unbedingt sicherer gestaltet werden.
Annke NC800
Nach bisherigen Tests war unsere Meinung zu den Kameras von Annke etwas durchwachsen. Mal passte die Qualität der Aufnahmen am Tag, mal bei Nacht , eine ließ sich im Netzwerk nicht finden, andere nur umständlich installieren … Trotzdem beeindruckte stets die sehr solide Qualität.
Die Annke NC800 fällt da ein wenig aus der Rolle und bis auf ein paar Kleinigkeiten bietet sie ein echt tolles Gesamtpaket. Vor allem schafft sie aber etwas, was bisher keine andere Überwachungskamera geschafft hat – die echte farbige Nachtsicht.
Viele Hersteller versprechen zwar eine farbige Nachtsicht, mit eingeschalteter LED-Beleuchtung ist es aber keine echte Nachtsicht mehr und ohne brechen fast alle gnadenlos zusammen. Nicht so die Ananke NC800. Ihr reichen 0,0005 Lux aus, um richtig gute Bilder in Farbe zu liefern. Das Ergebnis ist in den Bildern zu sehen und auch wenn es in den Aufnahmen nicht so aussieht, der Himmel war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schwarz.
Kein 2-Wege-Audio, kein Geofencing und Routinen lassen sich mit der Annke NC800 in Alexa auch nicht auslösen. Es ist also noch Luft nach oben. Trotzdem gefällt die NC800 richtig gut und liefert bisher die besten (farbigen) Bilder bei Dunkelheit,
Arlo Pro 4
Fast hätten wir uns Schockverliebt. Die Arlo Pro 4 überzeugt mit einer hohen Verarbeitungsqualität und auch die Arlo-App lässt kaum Wünsche offen. Dazu dieses wirklich tolle Testbild bei Tageslicht. Satte 130 Grad in der Breite und 56 Grad in der Höhe nimmt die Arlo auf. Mehr konnte bisher keine andere Überwachungskamera ohne Schwenkfunktion bieten.
Die Farben könnten zwar ein wenig kräftiger sein und der 2k-Livestream hat mitunter seine Problemchen, dafür ist die Bildfläche absolut beeindruckend und erkannte Bewegungen können in Alexa sogar Routinen auslösen. Aber auch nicht vorhandene Bewegung können ein Signal geben. Nämlich immer dann, wenn ein abgelegtes Paket erkannt wird. Eine interessante Funktion.
Die Begeisterung ging leider mit der Sonne. Die versprochene farbige Nachtsicht dank eingebautem LED-Scheinwerfer entpuppte sich als grauer Matsch. Und selbst wenn die Gartenbeleuchtung eingeschaltet wird, bessert sich die Qualität nicht wirklich. Dann doch lieber mit IR-Licht. Hier bieten die Aufnahmen mehr Schärfe.
Wer tagsüber einen möglichst großen Bereich überwachen und bei Bewegungserkennung über Alexa Funktionen auslösen möchte, der wird von der extrem weitsichtigen Arlo Pro 4 begeistert sein. Tolle farbige Nachtsichten darf man jedoch nicht erwarten und eine kostenlose Datenspeicherung gibt es nur beim Kauf einer Arlo Zentraleinheit. Ansonsten muss die recht teure Cloud genutzt werden.
D-Link DCS-8635LH
Die D-Link DCS-8635LH wirkt schon etwas verspielt und auch die App richtet sich eher an die Smart-Home-Nutzer als an die Fans der Sicherheitsüberwachung. Sie ist zwar schwenkbar und in der Lage, Personen sogar zu verfolgen, nur muss man dann auf die Empfindlichkeitseinstellung verzichten, was zu Fehlalarmen führen kann.
Im Test meldete die D-Link immer wieder erkannte Personen, obwohl nirgends eine zu sehen war und auch keine andere Kamera irgendeine Bewegung signalisierte. So ganz ausgereift ist die Funktion demnach nicht.
Dafür – und das zeichnet sie wieder für die Smart-Home-Nutzer aus – lässt sie sich nicht nur in Alexa integrieren, sie ist auch in der Lage, Routinen auszulösen. Und einen Wermutstropfen für die Sicherheitsenthusiasten gibt es auch, die Alarmaufnahmen lassen sich auf fast jeder gewünschten Art und Weise aufzeichnen.
Als Überwachungs- oder Sicherheitskamera zeigt die D-Link DCS-8635LH etwas zu viele Schwächen, was die fehlerfreie Alarmsignalisierung betrifft. In puncto Datenaufzeichnung und Verknüpfung ist sie jedoch sehr flexibel und kann gut den Smart-Home-Bereich erweitern.
Yale Wi-Fi Pro
Die Yale Wi-Fi Pro zeigt sich sehr robust und ohne Audio-Funktion passt sie eher in die stille Überwachung von Firmengeländen. Passend hierzu lässt sich der Aktivitätsbereich sehr genau einstellen und Videos können sogar verschlüsselt gespeichert werden.
Für echte Begeisterung sorgte die Yale trotzdem nicht, was hauptsächlich an der Bildqualität lag. 2560 x 1440 Pixel (3,7 Megapixel) klingen zwar gut und die Bilder werden bei Tageslicht wirklich scharf, jedoch ist der Bildausschnitt ziemlich klein.