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Die besten Wanderstöcke

Aktualisiert:
Letztes Update: 6. Februar 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

30. November 2023

Wir haben die Atacama AB-055 getestet. Sie ersetzen die Wanderstöcke von Asanmu als Preistipp.

14. April 2023

Wir haben fünf weitere Paar Wanderstöcke getestet. Neue Empfehlungen sind die Leki Cressida FX Carbon und die Nordmut Teleskop Carbon. Aus den Empfehlungen verdrängt wurden die Leki Micro Vario Carbon und die Rothwild Steinbock. Unsere Bewertung dieser beiden Modelle finden Sie jetzt unter „Außerdem getestet“.

1. April 2022

Wir haben sechs weitere Wanderstöcke getestet, zwei davon sind neue Empfehlungen: Der Rothwild Steinbock überzeugt mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis, der Helinox Passport TL130 ist eine teurere Alternative für anspruchsvolle Wanderer oder Trailrunner.

Der Frilufts Zimba und der Komperdell Explorer Contour Power Lock wurden aus den Empfehlungen verdrängt und sind ab sofort unter „Außerdem getestet“ zu finden.

30. Juni 2021

Wir haben den Frilufts Zimba getestet. Er bekam prompt eine Empfehlung von uns.

Weitere Updates
Update Info-Service

Wir testen laufend neue Produkte und aktualisieren unsere Empfehlungen regelmäßig. Wenn Sie informiert werden möchten, sobald dieser Testbericht aktualisiert wird, tragen Sie einfach Ihre Email-Adresse ein.

Mitte der 70er des letzten Jahrhunderts kam der erste Teleskopstock auf den Markt. Er punktete durch eine viel bessere Verstaubarkeit am Rucksack als herkömmliche Wanderstöcke. Teleskopstöcke und Faltstöcke haben sich daraufhin im Wander-, Trekking- und Skitourenbereich schnell durchgesetzt. Welcher Wanderer will heute schon umständliche, nicht faltbare Stöcke mitführen?

Teleskopstöcke und Faltstöcke sind zudem günstiger geworden. Für Weitwanderer, Bergsteiger, Trekker und alle anderen Outdoor-Fans, die die »Trekkingstock-Szene« seit Anfang der 80er-Jahre verfolgen, war noch bis vor kurzem klar: Für ein neues Paar Teleskopstöcke muss man mindestens 60 Euro investieren. Das hat sich in den letzten Jahren, getrieben durch viele neue Hersteller primär aus Fernost, deutlich verändert. Günstige Modelle bekommt man jetzt für unter 20 Euro – man kann aber nach wie vor auch 150 Euro und mehr in hochwertige Carbonstöcke investieren.

Im Test haben wir 25 Wanderstöcken aufs Gestänge geschaut, neben den größten Playern im deutschsprachigen Outdoor-Business konnten auch andere Hersteller überzeugen.

Kurzübersicht

Testsieger

Black Diamond Trail Trekking Poles

Ein leichter, schön ausgestatteter und elegant designter Stock mit sehr komfortablem Griff und Griffband. Auch als Skitourenstock sehr gut geeignet.

Die Black Diamond Trail Trekking Poles haben uns durch ihr Gesamtkonzept voll überzeugt. Die schön designten Stecken punkten mit einer leicht bedienbaren Klemmung, einer langen Grifffläche, die aus einem Stück hergestellt wird, einem absolut annehmbaren Gewicht und einem fairen Preis. Was sie für das Wandern besonders gut geeignet macht, ist ihr breites, flexibles, aber trotzdem angenehm gepolstertes Griffband. Mit den mitgelieferten Schneetellern lassen sich sie auch gut im Winter einsetzen.

Auch gut

Nordmut Wanderstöcke Teleskop Carbon

Umfassend ausgestatteter Trekkingstock mit überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Nordmut Teleskop Carbon überzeugen durch ihr tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Trekkingstöcke werden komplett aus Carbon gefertigt und wiegen mit 464 Gramm sogar weniger als so manche Marken-Konkurrenz. Gut gefallen haben uns Details wie die mit Microfleece ausgestatteten Handschlaufen. Daneben haben die Nordmut einen großen Lieferumfang – mit den Stöcken ist man nicht nur für Wander-, sondern auch für Skitouren sehr gut ausgerüstet.

Das Auge wandert mit

Leki Cressida FX Carbon

Leichter, ausgezeichnet verarbeiteter Trekkingstock. Technisch und qualitativ kaum zu überbieten.

Leki zeigt mit dem Cressida FX Carbon erneut, was aktuell Stand der Dinge bei der Herstellung von Wanderstöcken ist. Die Lekis haben den unserer Meinung nach besten Griff im Test, dazu kommt ein kleines Packmaß von nur 42 Zentimeter und ein bombenfester Halt. Zwar sind die Stöcke mit einem Gewicht von 488 Gramm nicht ganz die leichtesten im Test, dafür sind sie enorm zuverlässig und nicht nur was fürs Auge.

Preistipp

Atacama ‎AB-055

Günstiger, robuster und komfortabler Wander- und Trekkingstock mit großem Lieferumfang.

Die Wanderstöcke des Fernost-Herstellers Atacama heimsen den Preistipp ein. Sie bieten eine umfassende Ausstattung, ein sehr kleines Packmaß und einen bequemen Griff aus Schaumstoff und Kork für rund 50 Euro. Wer primär auf einen günstigen Preis Wert legt und nicht übermäßig viel in den Bergen unterwegs ist, findet hier ein echtes Schnäppchen.

Luxusklasse

Helinox Passport TL130

Stöcke von Helinox sind teuer – aber man bekommt auch was fürs Geld. Tolle, bequeme Griffe, leichtes Gewicht, schöne Verarbeitung – für Qualitätsbewusste ein Must-Have.

Helinox macht die aktuell wohl optisch ansprechendsten und technisch ausgereiftesten Wanderstöcke auf den Markt, das merkt man auch dem Passport TL130 an. In Sachen Funktion und Materialwahl geht man hier keine Kompromisse ein. Der Passport TL130 ist ganz einfach ein Topmodell, auch wenn er mit 165 Euro zu den teuersten Wanderstöcken im Test gehört.

Vergleichstabelle

Wanderstöcke Test: 112508 W Trail Trek Poles Cherrywood
Black Diamond Trail Trekking Poles
Test besten Wanderstöcke: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Nordmut Wanderstöcke Teleskop Carbon
Test besten Wanderstöcke: Leki Cressida FX Carbon
Leki Cressida FX Carbon
Test Wanderstöcke: Atacama Wanderstöcke
Atacama ‎AB-055
Test besten Wanderstöcke: Helinox Passport TL 130
Helinox Passport TL130
Wanderstöcke Test: Asanmu Wanderstöcke
Asanmu Wanderstöcke
Test besten Wanderstöcke: Rothwild Modell Steinbock
Rothwild Modell Steinbock
Test besten Wanderstöcke: Komperdell Carbon FXP.4 Summit Vario
Komperdell Carbon FXP.4 Summit Vario
Test besten Wanderstöcke: Helinox Ridgeline LBB135
Helinox Ridgeline LBB135
Test besten Wanderstöcke: Leki Micro Vario Carbon
Leki Micro Vario Carbon
Test besten Wanderstöcke: Komperdell Explorer Contour Power Lock
Komperdell Explorer Contour Power Lock
Test besten Wanderstöcke: Trekology  Trek Z
Trekology Trek Z
Wanderstöcke Test: Rothwild Wanderstöcke
Rothwild Modell Luchs
Test besten Wanderstöcke: Leki Makalu Lite
Leki Makalu Lite
Test besten Wanderstöcke: Komperdell C3 Carbon Pro
Komperdell C3 Carbon Pro
Wanderstöcke Test: Salewa Pedroc
Salewa Pedroc Pro Carbonium Stöcke
Test besten Wanderstöcke: Trail Buddy Wanderstöcke
Trail Buddy Wanderstöcke
Test besten Wanderstöcke: Premium Premium Wanderstöcke Teleskop leicht
Alpen Bears Teleskop-Wanderstock
Test besten Wanderstöcke: Black Diamond Distance Carbon Z
Black Diamond Distance Carbon Z
Test besten Wanderstöcke: Bava Wanderstock faltbar
Bava Wanderstock faltbar
Test besten Wanderstöcke: Jelex Nature Teleskop
Jelex Nature Teleskop
Test besten Wanderstöcke: Gipfelsport Wanderstöcke Teleskop mit Tasche
Gipfelsport Teleskop-Trekkingstöcke

Testsieger
Black Diamond Trail Trekking Poles
Wanderstöcke Test: 112508 W Trail Trek Poles Cherrywood
  • Schöne, robuste Verarbeitung
  • Größter Verstellbereich im Test (100-140 cm)
  • Sehr komfortables Griffband
  • Weit nach unten gezogener Griff aus einem Stück
  • Plastikklemmungen
  • Klemmmechanismus nur mit Schrauben­zieher nachziehbar
Auch gut
Nordmut Wanderstöcke Teleskop Carbon
Test besten Wanderstöcke: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
  • Faires Preisniveau
  • Leicht
  • Robustes Klemmsystem
  • Microfleece an den Handschlaufen
  • Fragwürdige Langlebigkeit
  • Wulstige Klemmung
Das Auge wandert mit
Leki Cressida FX Carbon
Test besten Wanderstöcke: Leki Cressida FX Carbon
  • Herausragende Verarbeitung
  • Geringe Fertigungstoleranzen
  • Kleines Packmaß
  • Bequemer, sehr weit nach unten reichender Griff
  • Leicht
  • Hoher Preis
  • Relativ kleiner Verstellbereich
  • Kleiner Lieferumfang
Preistipp
Atacama ‎AB-055
Test Wanderstöcke: Atacama Wanderstöcke
  • Kleines Packmaß
  • Fairer Preis
  • Komfortable Griffe
  • Microfleece an den Handschlaufen
  • Fragwürdige Langlebigkeit des Klemm-Splints
Luxusklasse
Helinox Passport TL130
Test besten Wanderstöcke: Helinox Passport TL 130
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • Große Grifffläche
  • Schnelle Fixierung
  • Hochwertiges Griffmaterial
  • Sitzt im fixierten Zustand etwas locker
  • Teuer
Asanmu Wanderstöcke
Wanderstöcke Test: Asanmu Wanderstöcke
  • Überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Weit nach unten gezogener Schaum­gummi­griff
  • Umfangreiches Zubehör
  • Kleiner Verstellbereich
  • Plastikelemente am Fixier­mechanismus
Rothwild Modell Steinbock
Test besten Wanderstöcke: Rothwild Modell Steinbock
  • Leichtes Gewicht
  • Komfortable Griffe
  • Robuste Klemmung
  • Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Verstellung der Handschlaufe etwas fummelig
Komperdell Carbon FXP.4 Summit Vario
Test besten Wanderstöcke: Komperdell Carbon FXP.4 Summit Vario
  • Schneller Fixiermechanismus
  • Für die gebotene Ausstattung sehr leicht
  • Komfortabler Griff
  • Schöne Verarbeitung
  • Teuer
Helinox Ridgeline LBB135
Test besten Wanderstöcke: Helinox Ridgeline LBB135
  • Einfach bedienbar
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • Hochwertiges Griffmaterial
  • Sehr robust
  • Zubehör muss dazugekauft werden
Leki Micro Vario Carbon
Test besten Wanderstöcke: Leki Micro Vario Carbon
  • Schöne Verarbeitung
  • Geringe Fertigungstoleranzen
  • Kleines Packmaß
  • Leicht
  • Hoher Preis
  • Etwas labbriges Griffband
  • Kleiner Lieferumfang
Komperdell Explorer Contour Power Lock
Test besten Wanderstöcke: Komperdell Explorer Contour Power Lock
  • Schöne Verarbeitung
  • Für einen Alustock leicht
  • Robust und langlebig
  • Ganzmetall-Klemm­mechanismus
  • Konturlose Griffe
Trekology Trek Z
Test besten Wanderstöcke: Trekology  Trek Z
  • Überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Weit nach unten gezogener Kombigriff
  • Klemmstift störanfällig
  • Sehr kleiner Verstell­bereich
  • Plastikelemente am Fixier­mechanismus
Rothwild Modell Luchs
Wanderstöcke Test: Rothwild Wanderstöcke
  • Schön konturierter Kork-Schaumstoffgriff
  • Kleinstes Packmaß im Test
  • Robuste Segmente
  • Relativ schwer
  • Kleiner Verstellbereich
  • Plastikelemente am Fixier­mechanismus
Leki Makalu Lite
Test besten Wanderstöcke: Leki Makalu Lite
  • Schöne Verarbeitung
  • Leicht
  • Fein einstellbarer Klemm­mechanismus
  • Kurze Griffläche
Komperdell C3 Carbon Pro
Test besten Wanderstöcke: Komperdell C3 Carbon Pro
  • Angenehm leicht
  • Schöne Verarbeitung
  • Großer Verstell­bereich
  • Wenig konturierter Griff
  • Wirkt etwas filigran
Salewa Pedroc Pro Carbonium Stöcke
Wanderstöcke Test: Salewa Pedroc
  • Schöne Verarbeitung
  • Kleines Packmaß
  • Teuer
  • Wenig Griffmöglichkeiten
Trail Buddy Wanderstöcke
Test besten Wanderstöcke: Trail Buddy Wanderstöcke
  • Günstiger Preis
  • Robuste Konstruktion
  • Hohes Gewicht
Alpen Bears Teleskop-Wanderstock
Test besten Wanderstöcke: Premium Premium Wanderstöcke Teleskop leicht
  • Überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Umfassendes Zubehör
  • Fragwürdige Verarbeitung (speziell am Klemm­mechanismus)
  • Kurzer Griff
Black Diamond Distance Carbon Z
Test besten Wanderstöcke: Black Diamond Distance Carbon Z
  • Leichtester Stock im Test
  • Geringe Schwung­masse
  • Bequemer, weit nach unten reichender Griff
  • Nicht längenverstellbar
  • Sehr filigran
  • Für Wanderungen oder Trekkings mit Gepäck ungeeignet
  • Fixierter Teller
Bava Wanderstock faltbar
Test besten Wanderstöcke: Bava Wanderstock faltbar
  • Fairer Preis
  • Komfortabler Griff
  • Schöner Klemmhebel
  • Rändelschraube mangelhaft
  • Korkgriff zweifelhafte Haltbarkeit
Jelex Nature Teleskop
Test besten Wanderstöcke: Jelex Nature Teleskop
  • Günstig
  • Großes Verstellmaß
  • Integrierte Federung
  • Schwer
  • Mangelhafte Verarbeitung
  • Nicht sonderlich wertige Klemmung
  • Unbequeme Handschlaufe
Gipfelsport Teleskop-Trekkingstöcke
Test besten Wanderstöcke: Gipfelsport Wanderstöcke Teleskop mit Tasche
  • Relativ günstig
  • Integrierte Federung
  • Großer Verstell­bereich
  • Robuste Verarbeitung
  • Umfassendes Zubehör
  • Antiquierte Dreh­klemmung
  • Hohes Gewicht
  • Unbequemer, kurzer Griff
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Alle Infos zum Thema

Von Korkgriff bis Schneeteller: Wanderstöcke im Test

Man kann aus (fast) allem eine Wissenschaft machen, so auch aus Wanderstöcken. War zu Uromas Zeiten noch Bambus (!) eines der am häufigsten verwendeten Materialien, speziell bei Ski- und Langlaufstöcken, kommt heute vermehrt auch Carbon zum Einsatz. Aluminium ist längst zum Standardmaterial geworden.

Billige Wanderstöcke nutzen oft Hartplastik­griffe

Auch bei den Griffmateralien hat sich einiges getan. Müssen Billigstöcke mit einfachen Hartplastikgriffen auskommen, sind es bei den etwas teureren Stöcken oft Mischkonstruktionen. Auffallend viele Hersteller setzen auf Mischungen aus (Kunst-)Kork im unmittelbaren Griffbereich, festem Schaumgummi an der Griffverlängerung sowie Hartplastik am oberen Griffende. Bei sehr leichten Wanderstöcken kommt fast ausschließlich dünner, geschlossenzelliger Schaumgummi zum Einsatz. Welches Griffmaterial man bevorzugt, ist Geschmackssache. Geschlossenzelliger Schaumgummi, der aus einem Stück gefertigt ist, ist mit den Jahren sehr langlebig geworden. Kommt ein Korksegment zum Einsatz, entsteht zwangsläufig eine (unter Umständen störanfällige) Nahtstelle.

Wanderstöcke Test: Wanderstöcke
Wandern ist eine sehr beliebte Tätigkeit – und Wanderstöcke haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.

Ein zentrales Thema bei Wander- und Trekking-Stöcken ist der Klemmmechanismus. Noch vor einigen Jahren waren Drehverschlüsse mit einer Konusklemmung die Regel, heute haben Außenklemmungen mit Hebel das Regiment übernommen. Das fällt auch im Testfeld auf: Nur ein einziger Stock hat noch eine Konusklemmung, alle anderen werden per Hebel geklemmt – bis auf den Ultraleichtstock Distance Carbon Z von Black Diamond, der in verschiedenen Fixlängen geliefert wird. Der Vorteil der Hebel-Klemmungen wird schnell klar: Sie sind schneller bedienbar und bei Nässe deutlich zuverlässiger. Rutscht eine Konusklemmung gerne mal durch und wird mit zunehmendem Alter unzuverlässig, lässt sich eine Hebelklemmung wie beispielsweise Black Diamonds Flick-Lock-System nachstellen, falls sie mal zu locker sitzen sollte.

Günstige Wanderstöcke kommen oft mit viel Zubehör

Was das Stock-Zubehör angeht, geben sich die Hersteller – größtenteils – keine Blöße. Die großen Marken, wie Leki, Komperdell und Black Diamond, müssen sich angesichts des umfangreichen Zubehörs bei den Kleinen bzw. No-Names jedoch warm anziehen. Auffällig ist, dass diese durch die Bank mehr Zubehör beilegen. So sind bei Rothwild & Co neben den kleinen »Trekking-Tellern« meist auch Schneeteller (neudeutsch: Powder Baskets) im Lieferumfang, dazu kommen Nordic-Walking-Aufsätze und Endkappen für sportliche Betätigungen auf hartem Untergrund wie Asphalt. Der Grund für diese Divergenz: Die großen Markenhersteller können es sich leisten, für jede Sportart eine eigene Modellreihe anzubieten, die kleinen Firmen wollen mit ihren Trekkingstöcken ein möglichst breites Einsatzspektrum abdecken.

Ein letztes Wort noch zu den Gurtmaterialien beim Griffband. Flexible, weiche und zum Teil dünne Bandmaterialien sind hier auf dem Vormarsch. Anstatt steifer, einschneidender Griffbänder schmiegen sich die Griffbänder bei den meisten getesteten Wanderstöcken besser der Hand an und sind so schlichtweg komfortabler. Auch hier hat sich in jüngster Zeit in Sachen Komfort einiges zugunsten der Käufer getan.

Unser Favorit

Testsieger

Black Diamond Trail Trekking Poles

Ein leichter, schön ausgestatteter und elegant designter Stock mit sehr komfortablem Griff und Griffband. Auch als Skitourenstock sehr gut geeignet.

Es war knapp, denkbar knapp. Und doch haben die Amerikaner von Black Diamond am Ende den Europäern von Leki und Komperdell und den Fernost-Firmen mit ihren Trail Trekking Poles den Rang abgelaufen.

Black Diamond hat sich insbesondere in der Skitourenszene in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen Namen gemacht. Während andere Hersteller lange noch auf Klemmsystemen mit Konusklemmung beharrten, erkannte Black Diamond früh die Vorteile von Klemmverschlüssen mit Hebel. »Flick Lock« nennt sich dieses System, das auch beim von uns getesteten Wanderstöcken zum Einsatz kommt. Zwar kommt in diesem Fall viel Plastik zum Einsatz, die Klemmung hält jedoch auf Anhieb bombenfest.

Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail (1)
Die Black Diamond Trail Trekking Poles haben uns vom Griff bis zur Carbid-Spitze voll überzeugt.

Der Stock begeistert darüber hinaus durch seine stimmige Ausstattung. Das bequemste Griffband im Test trifft auf den größten Verstellbereich – 100 bis 140 Zentimeter sind möglich. Damit lässt sich der Stock für besonders viele Personenkreise einsetzen. Der lang gezogene Griff erlaubt ein schnelles Umgreifen, wenn man traversieren muss, der Schaumgummi macht einen langlebigen Eindruck (mehr dazu im Langzeittest). Auch der Preispunkt von rund 80 Euro ist fair und angesichts einem Gewicht von 500 Gramm angemessen.

1 von 5
Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail Trekking
Black Diamond hat seinen Trail Trekking Poles ein elegantes Design verpasst.
Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail Trekking
Die Trail Trekking Poles richten sich an Weitwanderer und Fans robuster Konstruktionen.
Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail Trekking
Die Flick-Lock-Klemmung funktioniert sehr zuverlässig.
Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail Trekking
Wie bei den meisten Stöcken im Test kommt auch bei Black Diamond eine hochfeste, austauschbare Carbid-Spitze zum Einsatz.
Wanderstöcke Test: Black Diamond Trail Trekking
In Sachen Griffkomfort mischen die Trekkingstöcke ganz vorne mit.

Der Black Diamond gibt sich unprätenziös, macht einen robusten Eindruck und wird mit Schneetellern ausgeliefert, einem Einsatz auf einer Schneeschuh- oder Winterwanderung steht also nichts im Wege. Auch für Skitouren kann man den Black Diamond verwenden. Für Skitourengeher hat »BD« jedoch eigene Stöcke im Programm.

Last but not least kann man einzelne Teile der Wanderstöcke auch austauschen, wenn sie defekt sein sollten. Mit dem im Vergleich zur China-Konkurrenz etwas höheren Preis erwirbt man also auch einen besseren Kundenservice.

Black Diamond Trail Trekking Poles im Testspiegel

Das Magazin Bergsteiger hat die Black Diamond Trail Trekking Poles ebenfalls getestet und urteilt:

»Der günstige Klassiker bietet ein super Verhältnis zwischen kurzem Einschub und langem Auszug. Die Größe ist für jeden passend, top für kleine Hände. Optimal für Wandern über Bergtour bis Hütten-Trekking, im Winter Schneeschuh- und Skitour.«

Die Stiftung Warentest hat bisher keine Wanderstöcke getestet. Sollte sich das ändern oder sollten andere interessante Testberichte zu unserem Favoriten erscheinen, tragen wir die Ergebnisse an dieser Stelle nach.

Alternativen

Auch gut

Nordmut Wanderstöcke Teleskop Carbon

Umfassend ausgestatteter Trekkingstock mit überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nordmut mischt seit relativ kurzer Zeit ebenfalls im Markt für Outdoor-Ausrüstung mit – so auch mit den Wanderstöcken Teleskop Carbon. Auf den ersten Blick unterscheidet die 70 Euro teuren Trekkingstöcke nur wenig von den Rothwild Steinbock. Betrachtet man die Nordmut genauer, fällt jedoch die in unseren Augen etwas komfortabler gestaltete Handschlaufe auf. Nordmut hat die Schlaufe mit weichem Microfleece auf der Innenseite ausgestattet, mit einem Gewicht von 464 Gramm können es die Nordmut-Stöcke durchaus mit der teuren Konkurrenz aufnehmen.

Was die Verarbeitung angeht, zeigen sich beim Nordmut Licht und Schatten. Der zweigeteilte Griff – oben Presskork, unten Schaumgummi – liegt recht gut in der Hand. Wir werden den Stock etwas länger in die Mangel nehmen um festzustellen, wie gut das Material hält. Die klassischen Klemmhebel, mit denen die Segmente geklemmt werden, sind nicht so stromlinienförmig wie bei der Konkurrenz, tun aber ihren Job. Gut gefallen hat uns die Tatsache, dass Nordmut auf Rändelschrauben aus Aluminium setzt.

1 von 6
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Das Preisniveau der Nordmuts – rund 70 Euro – hat uns überzeugt.
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Bei den Rändelschrauben setzt das Unternehmen auf Aluminium.
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Die Stöcke zeigen, woraus sie sind – Carbon.
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Ihre zweiteiligen Griffe sorgen für einen anständigen Komfort.
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
An den Schlaufen kommt weiches Microfleece zum Einsatz.
Wanderstöcke Test: Nordmut Wanderstöcke Teleskop
Nordmut legt reichlich Zubehör bei, darunter auch Schneeteller.

Am Ende hat uns auch der Preis überzeugt. 70 Euro ruft Nordmut für seine Wanderstöcke Teleskop Carbon ab – angesichts des Gebotenen ein fairer Preis, wie wir finden. Dazu kommt eine wie bei vielen anderen günstigeren Stöcken recht umfassende Ausstattung. Eine Tragetasche ist bei Nordmut ebenso im Lieferumfang wie Schneeteller, Nordic Walking-Aufsätze und weiteres Zubehör. Damit eignen sich die Stöcke zum Beispiel auch zum Skitourengehen. Was die Ergebnisse des Langzeittests angeht, werden wir diese an dieser Stelle in einem halben Jahr nachtragen.

Das Auge wandert mit

Leki Cressida FX Carbon

Leichter, ausgezeichnet verarbeiteter Trekkingstock. Technisch und qualitativ kaum zu überbieten.

Zugegebenermaßen schnalzten wir mit der Zunge, als im Rahmen des Testupdates im April 2023 die Leki Cressida FX Carbon bei uns eintrudelten. Allein die Trekkingstöcke auszupacken und das erste Mal zusammenzustecken, ist ein Erlebnis, Leki teilt sich bei den Fertigungstoleranzen den Test-Thron mit Helinox.

Um in den exklusiven Genuss der Lekis zu kommen, muss man allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen, deutlich mehr als 100 Euro fragt Leki für den Cressida FX Carbon ab. Dafür erhält man den mutmaßlich besten Griff im Test. Aus Kork und Gummi gefertigt, liegt er wunderbar in der Hand. Er ist nicht zu hart und nicht zu fest und ermöglicht eine optimale Kontrolle über den Stock. Die Ergonomie ist unübertroffen, der Griff-Knauf liegt toll in der Hand und sorgt speziell beim Bergabgehen für eine weitere Griffmöglichkeit.

1 von 6
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Die Cressida FX Carbon bestehen, wie der Name schon sagt, großteils aus Carbon.
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Die langgezogenen Griffe bieten am meisten Griffpositionen im Test.
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Das Klemmsystem hält ausgezeichnet.
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Die Handschlaufen sind dünn, aber ausreichend komfortabel.
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Mit einem Packmaß von 42 cm sind die Lekis sehr klein verpackbar.
Wanderstöcke Test: Leki Cressida Fx Carbon
Besonders gut haben uns die Fertigungstolarenzen gefallen.

Leki-typisch ist der eher überschaubare Lieferumfang. Trekkingteller sind vormontiert – das wars. Schneeteller sucht man genau so vergeblich wie Nordic Walking-Aufsätze oder eine Transporttasche. Leki kann sich’s leisten. Außerdem hat das Unternehmen aus Kircheim/Teck fleißig Diversifikation betrieben und für jeden Nischensport entsprechend spezialisierte Modell im Sortiment. Das zeichnet auch den Cressida FX Carbon aus – er bringt alles mit, was ein durchdachter Trekkingstock braucht. Kleines Packmaß, robuste Verarbeitung, zuverlässige Klemmung. Ist das noch zu toppen? Diese Frage kann wohl nur Leki selbst beantworten…

Preistipp

Atacama ‎AB-055

Günstiger, robuster und komfortabler Wander- und Trekkingstock mit großem Lieferumfang.

Für die Atacama AB-055 launchten wir glatt ein kleines Update im November 2023 – denn sie konnten uns durchaus beeindrucken. Zwar sind sie mit rund 520 Gramm Paargewicht nicht die leichtesten, dafür aber mit einem Packmaß von etwa 36 Zentimetern wunderbar klein. Sie finden somit auch an (und zur Not in!) kleinen Rucksäcken Platz.

1 von 6
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Die Atacama-Stöcke im Schneeeinsatz.
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Besonders behagt hat uns der Schaumgummi-Kork-Griff.
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Die Handschlaufen sind gepolstert und sehr bequem.
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Die Klemmung funktioniert gut, muss ab Werk aber erst nachgezogen werden.
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Was die Haltbarkeit des Klemmstifts der Schnellfixierung angeht, wagen wir keine Prognose.
Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Auch der Lieferumfang der Stöcke hat uns überzeugt.

Die Verarbeitung der Stöcke geht, salopp gesagt, voll in Ordnung – für einen Preis von rund 50 Euro gibt es wenig zu bemängeln. Der kombinierte Schaumgummi-Kork-Griff reicht weit nach unten und ist bequem. So lässt es sich auf Skitour und im Steilgelände gut umgreifen. Positiv aufgefallen ist auch die Handschlaufe, hier vernäht Atacama auf der Innenseite weiches, anschmiegsames Material. Wie bei ähnlichen kleineren Amazon-Herstellern legt auch Atacama den Stöcken eine Menge Zubehör bei, neben Schnee- und Trekkingtellern sowie Nordic-Walking-Aufsätzen legt der Hersteller eine recht robust wirkende Transporttasche bei.

Bleibt am Ende nur ein einziger kleiner Unsicherheitsfaktor – wie lange wird der Stock wohl halten? Wie vermuten, dass Druckknopf zur Segment-Fixierung nach einigen Einsatzzyklen wie bei einigen anderen Herstellern in dieser Preisklasse zu Flugrost neigen könnte – aber das ist nur eine Vermutung.

Luxusklasse

Helinox Passport TL130

Stöcke von Helinox sind teuer – aber man bekommt auch was fürs Geld. Tolle, bequeme Griffe, leichtes Gewicht, schöne Verarbeitung – für Qualitätsbewusste ein Must-Have.

Beim Trailrunning sind leichte, stabile Wanderstöcke unabdingbar. Oftmals führt die Gewichtseinsparung jedoch zu Instabilität, speziell dann, wenn die Stöcke stark belastet werden, sei es durch anspruchsvolle Einsätze in schwierigem Gelände, sei es durch einen kräftig gebauten Nutzer, der die Stöcke stark belastet. Und ganz nebenbei: Was zum Trailrunning taugt, ist – zumindest im Falle des Helinox Passport TL130 – durchaus auch fürs Wandern geeignet.

Genau hier kommen die Helinox Passport TL130 ins Spiel. Von der Grundausstattung her richten sich die nur 368 Gramm schweren Wanderstöcke an Trailrunner und Speedhiker; erstaunlich ist – wie bei anderen Helinox-Modellen auch – die robuste Konstruktion.

1 von 4
Wanderstöcke Test: Helinox Passport Tl 130
Die Helinox-Griffe gehören zu den besten im Test.
Wanderstöcke Test: Helinox Passport Tl 130
Der Hersteller fertigt sie aus hochwertigem DAC-Aluminium.
Wanderstöcke Test: Helinox Passport Tl 130
Die Passport TL 130 lassen sich sehr schnell verstellen.
Wanderstöcke Test: Helinox Passport Tl 130
Beim Griffband hat Helinox einen tollen Mittelweg zwischen Komfort und Festigkeit gefunden.

Anstatt zu viel abzuspecken, versteht es Helinox sehr gut, einen leichten, aber immer noch langlebigen Stock zu konstruieren. Helinox ist – nicht zuletzt durch den »Mutterkonzern« DAC – absoluter Alu-Profi. Anstatt also wie einzelne Konkurrenzfirmen Carbonstecken zu konstruieren, die durch eine hohe Materialersparnis zwar unglaublich leicht, aber auch zu filigran werden, geht Helinox mit dem Passport TL130 auf Nummer sicher und kreiert einen Stock, der Sportlern bei gewichtsoptimierten, schnellen Trainingseinheiten lange zur Seite stehen dürfte.

Außerdem getestet

Asanmu Wanderstöcke

Wir waren gespannt, was man im preislichen Mittelsegment für 40 Euro bekommt und haben die Trekkingstöcke von Asanmu getestet (sie ziert übrigens die Aufschrift »Basalt«, also bitte nicht verwirren lassen!). Gestartet wird mit einem Trockentest im heimischen Wohnzimmer. Die umfangreiche Grundausstattung macht gleich mal einen guten Eindruck, und auch die Details.

Asanmu spendiert jedem Stock ein unter dem Griff befestigtes Klettbändchen, mit dem im gefalteten Zustand ein ungewolltes Auseinanderklappen der Segmente verhindert wird. Der anatomisch geformte Griff besteht aus feinporigem Kork, das durch einen schaumstoffummantelten, tieferen Griffbereich ergänzt wird. Die Schlaufen sind aus ca. zwei Zentimeter breitem, recht dünnem und weichem Gurtband gefertigt.

Wie bei Teleskopstöcken üblich, sind die drei Segmente mit einem innenliegenden kunststoffummantelten Stahldraht verbunden. Griff halten, Rest hängen lassen, Teleskopelement im Griffsegment nach unten schieben, einsatzbereit! Die sauber gearbeiteten Stahlfittings zwischen den Segmenten fügen sich leicht, aber ausreichend passgenau ineinander, bis der Verriegelungsknopf erscheint und einrastet. Die Längenverstellung erfolgt jetzt über den Schnellspannhebel aus Aluminium. Die Klemmkraft kann über eine kleine Rändelschraube feinjustiert werden.

1 von 7
Wanderstöcke Test: Asnamu (1)
Billig und gut: Die Asanmu kosten nicht viel und begeistern mit einer tollen Performance.
Wanderstöcke Test: Asanmu (1)
Alles nur geklaut? Die Stöcke aus China stehen den Markenstöcken nur im Detail nach.
Wanderstöcke Test: Asanmu (2)
Die Faltstöcke bestehen komplett aus Aluminium.
Wanderstöcke Test: Asanmu (3)
Die Asanmus haben Trekkingteller, Carbid-Spitzen und reichliches Zubehör.
Wanderstöcke Test: Asanmu (4)
Die Arretierung funktioniert mit einem kleinen Metallstift.
Wanderstöcke Test: Asanmu (5)
Die Klemmhebel sind nachstellbar und funktionieren ausreichend zuverlässig.
Wanderstöcke Test: Asanmu (6)
Das bequeme Griffband sorgte im Test für Begeisterung.

Die erste Testaufgabe für die neuen Wanderstöcke ist eine flotte Frühtour auf den Hausberg. Die Einsatzbereitschaft wird am Berg und im Schein der Stirnlampe genauso einfach und problemlos hergestellt wie im Wohnzimmer. Was uns überrascht, ist der enorm hohe Komfort der recht dünnen Schlaufen – das gilt übrigens für die meisten Wanderstöcke im Test. Hier gibt es kein Scheuern und keinerlei Druckstellen. Von den drei sehr ähnlich konstruierten Teleskopfstöcken von Asanmu, Trekology und Rothwild hat uns der Asanmu am besten gefallen und bekommt daher einen Preistipp.

Rothwild Modell Steinbock

Die Rothwild Steinbock sind eine kleine Überraschung im Test. Die aus Carbon gefertigten Wanderstöcke wiegen mit 440 Gramm angenehm wenig, haben eine gut funktionierende Klemmung mit Aluhebeln und Rändelschrauben aus Metall – dazu kommt noch ein recht komfortabler Griff, den Rothwild aus feinporigem Schaumgummi und Kork fertigt.

Dieses auf Anhieb ansprechende Gesamtpaket kommt mit reichlichem Zubehör – große Schneeteller legt Rothwild ebenso bei wie Trekkingteller, Walking-Aufsätze und eine Transporttasche. Für all das nimmt Rothwild knapp 70 Euro – da gibt es nichts zu meckern!

1 von 4
Wanderstöcke Test: Rothwild Modell Steinbock
Von oben bis unten ein guter Kauf: Die Rothwild bieten für 70 Euro sehr viel.
Wanderstöcke Test: Rothwild Modell Steinbock
Bei Klemmhebeln …
Wanderstöcke Test: Rothwild Modell Steinbock
… und Rändelschrauben setzt Rothwild auf hochwertiges Aluminium.
Wanderstöcke Test: Rothwild Modell Steinbock
Die Schlaufen sind zwar recht dünn, aber bequem.

Im Test entführen wir die Trekkingstöcke auf eine kleine Speedhiking-Runde auf unseren Hausberg. Der Verstellmechanismus der Handschlaufen ist ab Werk etwas arg festgezurrt und das Gurtband der Schlaufen relativ schmal und dünn – ersteres hat sich aber mit einem kräftigen Ruck erledigt und lag eher an einer Fehlbedienung, letzteres ist, wie wir bei anderen Trekkingstöcken gesehen haben, nicht unbedingt von Nachteil. Alles in allem schnürt Rothwild beim Steinbock ein Paket, das gefällt – der Stock schrammt nur haarscharf an unseren Empfehlungen vorbei!

Leki Micro Vario Carbon

Okay, zugegeben: 150 Euro (UVP) für einen Stock sind schon eine Hausnummer. Was man dann in Form des Leki Mikro Vario Carbon in den Händen hält, übertrifft jedoch alle Erwartungen. Sofort fällt das exakte Verstellsystem auf: Ein Handgriff, und die für uns passende Länge von 125 Zentimetern ist dank des Speed-Lock-2-Klemmsystems fixiert. Lekis hauseigenes Arretiersystem, das External Locking Device (ELD), das die drei Elemente des Stocks fixiert, lässt sich durch eine komfortable Metallwippe mühelos bedienen. Ausgezogen, eingerastet, fertig! Bei anderen Faltstöcken geht speziell der Faltvorgang etwas umständlicher vonstatten, da man mitunter sehr kleine Metallstifte betätigen muss.

Der Stock fasst sich wertig an, hier haben die Produktentwickler des Unternehmens aus Kirchheim/Teck gezeigt, was sie können. Geringe Fertigungstoleranzen sorgen für ein exaktes Ineinandergleiten der Stocksegmente. Allein das schön definierte »Klack-Geräusch« beim Einrasten weckt Vertrauen, ganz zu Schweigen vom perfekt dimensionierten Aergon Thermo Schaumgummi-Griff, der sich als echter Handschmeichler entpuppt. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten, bei denen das Griffband dann und wann durchrutscht, hält das dünne, flexible und trotzdem komfortable Leki-Band bombenfest.

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Wanderstöcke Test: Leki Vario Mikro Carbon (1)
Der Leki Micro Vario Carbon lässt sich mit wenigen Handgriffen aufklappen.
Wanderstöcke Test: Leki Vario Carbon
Der Leki Micro Vario Carbon ist eine echte Augenweide.
Wanderstöcke Test: Leki Vario Carbon
Längenverstellung und Arrettierung sind sehr verlässlich.
Wanderstöcke Test: Leki Vario Carbon
Der Micro Vario Carbon wurde primär als Sommerstock konstruiert.
Wanderstöcke Test: Leki Vario Carbon
Auch die Metallabschlüsse zwischen den Segmenten machen einen bombenfesten Eindruck.
Wanderstöcke Test: Leki Vario Carbon
Der Griff des Leki Micro Vario Carbon ist im Test unübertroffen.

Einmal unterwegs, macht der Leki einen hochgradig verlässlichen Eindruck. Er ist angenehm steif, die Kraftübertragung ist toll, und angesichts von 500 Gramm Paargewicht lässt er sich für Trekkings genauso gut einsetzen wie zum Laufen. Wer auf Nummer sicher gehen und einen Stock erwerben möchte, mit dem man jahrelang Freude damit, macht mit dem feinen Leki Mikro Vario Carbon nichts falsch.

Helinox Ridgeline LBB135

Helinox, ein südkoreanisches Unternehmen, das aus dem Zeltgestänge-Hersteller DAC hervorgegangen ist, hat den Markt für Trekkingstöcke mit seinem Portfolio an exklusiven Modellen nach oben hin abgerundet. Gleich mit seinen ersten Produkten hatte die Firma Erfolg und brachte frischen Wind in den Outdoor-Ausrüstungsmarkt.

Der Ridgeline LBB135 überzeugt dann auch auf Anhieb durch seine hochwertige Verarbeitung, geringe Fertigungstoleranzen und die sehr detailverliebte Ausstattung. Dabei sticht die mit Handschuhen bedienbare Längenverstellung besonders heraus. Der vertikal angebrachte Klemmhebel lässt sich auch mit Skihandschuhen gut bedienen, bei der ebenfalls leicht verstellbaren Handschlaufe haben die Koreaner den fast idealen Mittelweg zwischen Polsterung und guter Kraftübertragung bzw. Kontrolle gefunden.

Was uns ebenfalls sehr gut gefallen hat: Helinox überlässt es dem Nutzer, wofür er den Stock verwendet. Ab Werk ist er mit kleinen Trekking-Tellern ausgestattet, optional können kleine oder große Tiefschnee-Teller angebracht werden. Der Griff der Helinox Passport besteht aus feinporigem Schaumstoff und ist weit nach unten gezogen. Hier spielt Helinox ohne Zweifel in der ersten Liga.

Man kommt nicht umhin, die Trekkingstöcke angesichts ihrer überragenden Qualität, dem detailverliebten Design und der einfachen Bedienbarkeit trotz der starken Konkurrenz weit oben in der Test-Rangliste einzuordnen. Allerdings muss man, um in das Nutzungs-Vergnügen dieses Stocks zu kommen, auch mehr als 150 Euro in die Hand nehmen.

Komperdell Carbon FXP.4 Summit Vario

Die Komperdell FXP.4 Summit Vario sind unter den teuersten Wanderstöcken im Test – sie stechen mit ihren 200 Euro UVP sogar die Helinox Passport TL130 aus. Was bekommt man dafür? Um es kurz zu machen: Einen fein verarbeiteten Faltstock aus exklusiven Materialien mit einem recht schmalen Einsatzbereich. Mit einem Paargewicht von 516 Gramm reiht er sich zwar nicht ganz, aber sehr weit oben im Testvergleich ein. Der Korkgriff gehört zu den besten Griffen im Test, allein ausgesprochene Grobmotoriker dürften ihn etwas skeptisch betrachten, schließlich sind Trekkingstöcke und Wanderstöcke bei längeren Trailruns nicht vor gelegentlichem Kontakt mit Felsen gefeit und Kork nicht das widerstandsfähigste Material.

Gut gefallen hat uns der FXP-Faltmechanismus. Mit nur einem “Wurf” ist der dreiteilige Stock entfaltet und arretiert, die Klemmung funktioniert, ohne dass man noch nachjustieren müsste – bis auf die Stocklänge natürlich, die sich in einem Längenbereich von 115 bis 135 Zentimeter vorjustieren lässt und dann auf die jeweilige Länge eingestellt bleibt.

Vom Einsatzbereich her richtet sich der FXP4 Summit Vario – so empfiehlt es auch Komperdell auf seiner Website – an anspruchsvolle Nutzer, die den Stock auf langen Trekking- und Speedhikes einsetzen wollen. Der Preis dürfte dabei einige abschrecken – mit dem leichten Carbon-Faltstock erwirbt man eben auch ein Stück weit Exklusivität.

Eigentlich wäre der FXP4 Summit Vario damit ein Kandidat für die “Wenn Geld egal ist”-Abteilung. Hier muss er sich jedoch mit dem eingangs erwähnten Helinox messen, der ihm dann doch das Wasser abgräbt – der Einsatzbereich des Komperdell ist unserer Meinung nach deutlich schmaler.

Komperdell Explorer Contour Power Lock

Während Leki seine Meriten mitunter als Sponsor und Ausrüster großer Profiskiteams verdient, setzt Komperdell im Outdoor-Bereich auf zugstarke Testimonials wie Gerlinde Kaltenbrunner, die als erste Frau alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff bestieg.

Echte Hochtouren-Credibility ist auch dem Komperdell Explorer Contour Power Lock anzumerken. Der Wander- und Trekking-Stock wird aus robustem, langlebigem Aluminium gefertigt und kommt in einem erfrischenden Silber-Eisblau-Ton daher. Der dreiteilige Stock hat einen weit nach unten gezogenen Griff, bei dem das Umgreifen eine Freude ist und überzeugt mit seinem sehr robusten, komplett aus Metall gearbeiteten Power Lock 3.0-Klemmsystem. Da kommt sofort ein verlässlicher Eindruck auf! So schnell gibt dieser Stock nicht den Geist auf – es sei denn, man geht grob fahrlässig damit um.

Besonders gefallen hat uns der Gewichtsfaktor. Der Komperdell ist, besonders wenn man seine Grifflänge und die Metallklemmung im Hinterkopf behält, mit seinen 472 Gramm noch angenehm leicht. Außerdem geht er für einen noch vertretbaren Preis über den Ladentisch – fair, wenn man bedenkt, dass Komperdell eine österreichische Markenfirma ist und man mit dem Erwerb europäische Arbeitsplätze sichert, wie bei Leki übrigens auch. Der Komperdell wird somit insbesondere Käufer begeistern, bei denen Zuverlässigkeit an erster Stelle steht und der Preisfaktor eine Rolle spielt.

Trekology Trek Z

Die Trekology Trek-Z gleichen den prämierten Asanmus fast wie ein Ei dem anderen. Wie viele andere China-Produkte scheinen sie aus ein und der gleichen Firma zu stammen. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch Unterschiede. Die Trekologys haben einen anatomisch geformten Mischgriff, bei dem Kork und Schaumgummi verwendet werden, das Packmaß ist etwas länger und auch die Segmente sind anders aufgebaut.

Glaubt man der Website, wurde Trekology in Oregon, USA gegründet, der jetzige Firmensitz liegt in Wyoming, USA. Hergestellt werden die Trek-Z hingegen in China. Für sein Geld bekommt man neben den Stöcken je ein Set Sommer- und Winterteller, Gummipuffer für die Nutzung auf Teer und eine Verstau- bzw. Transporttasche. Umfangreich! Der dreiteilige, falt- und längenverstellbare Skitouren- und Trekkingstock wird aus robustem 7075er Aluminium hergestellt.

Wir haben die Trekkingstöcke auf etlichen Touren verwendet und sind nach wie vor sehr zufrieden. Fazit: Mit den Trek-Z bekommt man sehr gute, gut ausgestattete und wertig gefertigte Trekking- beziehungsweise Tourenstöcke, die den Vergleich mit deutlich teureren Faltstöcken namhafterer Hersteller nicht scheuen müssen. Im direkten Vergleich werden sie jedoch von den Asanmus geschlagen, was am Ende primär an den etwas stimmigeren Griffen liegt.

Rothwild Modell Luchs

Die Luchs-Wanderstöcke des Herstellers Rothwild erinnern stark an die Konkurrenz in Form von Trekology. Kork- und Schaumstoffgriff, ähnliches Klemmhebelsystem, ähnlich filigrane, aber durchaus komfortable und einstellbare Griffbänder. Und doch gibt es Detailunterschiede. Die Segmente sind bei diesen Wanderstöcken offensichtlich etwas kürzer. Rothwild kann so ein Packmaß von nur 37 Zentimetern Länge realisieren – das ist Testrekord!

Im Praxiseinsatz bewähren sich die Rothwilds auf Anhieb. Während einer Familienwanderung fällt vor allem der komfortable Griff auf, bei dem auch das Umgreifen zum Vergnügen wird. Uns hat der Kork-Schaumgummi-Griff des Rothwild besser gefallen als der sich sehr künstlich und, wenn man schwitzt, glitschig anfühlende Griff des Trekology. Die Rändelschrauben an der Klemmung müssen zwar etwas nachgezogen werden, dann klemmen die Stöcke aber anständig und rutschen nicht ineinander.

Durch das kurze Packmaß hätten die Rothwilds eigentlich einen Preis verdient. Allerdings wiegen die Wanderstöcke mit rund 620 Gramm etwas mehr als die ähnlich konstruierten Trekologys und sind vor allem teurer. Der Grund für die Teuerung ist nicht ersichtlich. Mit der fast gleichnamigen Fahrradmarke Rotwild hat der Hersteller übrigens nichts zu tun: Rothwild ist eine junge Firma aus Bochum, die sich auf Wanderstöcke spezialisiert hat.

Salewa Pedroc Pro Carbonium Stöcke

Die Salewa Pedroc Pro Carbonium hatten wir schon länger auf der Wunschliste. Schließlich haben sich die Südtiroler in den letzten Jahren durchaus zum Qualitätshersteller gemausert, was Outdoor- und Bergsportbekleidung angeht. Die Pedroc haben uns jedoch ein wenig enttäuscht. Der Preis ist in unseren Augen unangemessen hoch, der Stock wäre gerne exklusiv, ist es jedoch nicht (ganz). Der Schaumgummigriff ist zwar komfortabel, bietet jedoch wenig Griffmöglichkeiten. Die Segmente rasten selbsttätig ein, was durchaus löblich ist, allerdings haben uns andere Arretiersysteme, bei denen es weniger unter Umständen störanfällige mechanische Teile gibt, besser gefallen.

Salewa stößt mit einem UVP von 160 Euro in Preissphären vor, in denen alles, aber wirklich alles stimmen sollte. Mit 524 Gramm ist der Stock jedoch etwas zu schwer, um im Rahmen dieses Tests ganz vorne mitzuspielen – und der Griff ist nach unserem Geschmack etwas zu einfallslos gestaltet.

Bava Wanderstock faltbar

Die Bava-Wanderstöcke entführten wir im Test auf eine Familienwanderung in den Kärntner Alpen. »Die kennen wir doch«, dachten wir uns auf den ersten Metern. Einige Details wie beispielsweise Griffe, Segmente und Klemmstift erinnerten uns an andere Stöcke im Test, wie beispielsweise die der Marke Trekology. Auch was das Gewicht angeht, reihen sich die Bava mit 548 Gramm ungefähr auf Trekology-Level ein, der Preis ist mit rund 55 Euro durchaus fair. Besonders gut haben uns die mit Microfleece auf der Innenseite ausgestatteten Schlaufen gefallen, die mit einer klassischen Klemmkeil-Verstellung ausgestattet sind.

Die Trekkingstöcke hätten durchaus das Zeug zum Preis-Tipp gehabt, wenn sie nicht mit einer mangelhaften Rändelschraube aus Messing und durchsichtigem Hartplastik ausgestattet wären. Bereits nach wenigen Lastwechseln zeigten sich erste Risse im Material. Für Gelegenheitsnutzer mag dies nicht von Belang sein, wer die Stöcke jedoch öfters nutzt, dem wird dieses Hartplastik früher oder später um die Ohren fliegen. Zwar sind auch die Stöcke von Asanmu, die wie empfohlen haben, mit diesen »Klarsicht-Rändelschrauben« ausgestattet, dafür kosten diese aber auch 20 Euro weniger. Daher unsere Empfehlung an Bava: bitte bei den nächsten Serien Alu-Rändelschrauben verwenden, diese halten u.U. etwas länger.

Leki Makalu Lite

Ähnlich wie dem C3 Carbon Pro ergeht es Leki mit dem Makalu Lite, einem echten Klassiker im Leki-Programm Ohne Zweifel ist der Makalu Lite ein schön verarbeiteter und vor allem gut funktionierender Stock, im Detail wird er jedoch vom Explorer Contour Power Lock geschlagen. Die Komperdell-Konkurrenz ist etwas leichter, kostet etwas weniger und hat einen längeren Griff, der ein Umgreifen ermöglicht.

Zwar ist der Stock etwas leichter als der Explorer Contour Power Lock, der kurze Griff schränkt die Nutzung aber etwas ein. Die Makalu-Serie ist im gesamten Testfeld der Wanderstock-Klassiker schlechthin und schon Jahrzehnte auf dem Markt. Was also Verarbeitung, Klemmmechanismus und Verstellbereich angeht, haben die Produktentwickler ihre Hausaufgaben mehr als gemacht. Wäre da nicht die Sache mit dem Griff, hätte der Makalu weiter vorne mitgespielt.

Komperdell C3 Carbon Pro

Beim Komperdell C3 Carbon Pro können wir (leider) nur sagen: Leki hat dem österreichischen Unternehmen mit dem Leki Micro Vario Carbon in der »Carbon-Klasse« test-intern den Rang abgelaufen. Zwar ist der Komperdell ein durchaus ein hübsch designter und mit 452 Gramm auch fast 50 Gramm leichterer Stock als die Leki-Konkurrenz, trotzdem liegt im Leki eine Detailliebe, die der Komperdell ein wenig vermissen lässt.

Der Griff ist etwas schwammiger und weniger konturiert als bei der Konkurrenz, insgesamt fühlt sich der Komperdell etwas weniger wertig an – so als würde man eine Mercedes S-Klasse fahren und danach einen Passat. Das Einrast-System mit Längenverstellung beim Leki ist schneller zu bedienen als die Klemmhebel beim Komperdell. Dem exklusiven Werkstoff Carbon wird Komperdell bei diesem Stock, der ansonsten ähnlich konstruiert ist wie sein günstiger, prämierter Bruder Explorer Contour Power Lock, in unseren Augen nicht ganz gerecht.

Am Ende bleibt uns zu betonen: Wäre der Test in engere Preisklassen aufgeteilt worden, hätte der C3 Carbon Pro in der Klasse »Carbonstöcke bis 120 Euro« gewonnen. So rutscht er knapp vom Stockerl und wird firmenintern vom Alu-Kollegen Explorer Contour Power Lock geschlagen, der nicht viel mehr wiegt, dafür aber deutlich weniger kostet.

Trail Buddy Wanderstöcke

Die Stöcke mit dem hübschen Namen TrailBuddy sind zwar günstig – das reicht aber nicht, um in diesem Test vorne mithalten zu können. Ein Manko ist das vergleichsweise hohe Gewicht – mit ihren 560 Gramm holen sie niemanden mehr hinter dem Ofen hervor.

Dazu kommen die Gummi-Kork-Griffe, auch hier gilt: Es gibt inzwischen Besseres. Es mag zwar Nutzer geben, die die Griffigkeit von klassischem Gummi schätzen, wir ziehen jedoch festen Schaumgummi, ebenfalls in Kombination mit Kork, dem auf Dauer gerne klebrig werdenden Material Gummi vor. Zumal Billig-Gummi nach vielen Nutzungszyklen gerne seinen Aggregatzustand verändert und sehr weich wird. Wie dem auch sei – mehr als ein Platz auf den hinteren Rängen ist für die TrailBuddies angesichts der starken Konkurrenz einfach nicht drin.

Alpen Bears Teleskop-Wanderstock

Die Wanderstöcke von Alpen Bears stellen für uns weder Fisch noch Fleisch dar. Mit einem Gewicht von 588 Gramm pro Paar siedeln sich die dreiteiligen Stöcke eher im oberen Gewichtssegment an. Ihr Griff ist zwar recht komfortabel, aber sehr kurz. Ein Umgreifen ist hier nicht möglich, und der Bedienkomfort damit etwas eingeschränkt. Die Klemmhebelmechanik besteht zudem zum Teil aus Plastik und macht einen weniger verlässlichen Eindruck als die der hundert Gramm leichteren Komperdell Explorer Contour Power Lock.

Zwar legt Alpen Bears den Wanderstöcken ein recht umfangreiches Zubehör bei, die Konkurrenz in Form von Trekology bzw. Asanmu und erst recht Komperdell ist jedoch zu gut aufgestellt, als dass die Fernost-Stöcke eine Chance hätten. Für sich genommen wären sie gar nicht schlecht und auch nicht überteuert, im Test rutschen die »Alpenbären« jedoch nach hinten.

Black Diamond Distance Carbon Z

Die Black Diamond Distance Z Carbon sind schon einige Jahre auf den Markt. Sie richten sich an Trailrunner – sprich: Läufer – die für das Laufen im Gelände einen extrem leichten Stock zum Abstützen und Abstoßen suchen. Sämtliche Features sind möglichst minimalistisch gehalten. Der Stockdurchmesser ist im Vergleich zu den Testkollegen sehr dünn, das Griffband sehr filigran, der Griff selbst aus vergleichsweise sparsam dimensioniertem Schaumgummi. Der nicht auswechselbare Teller hat den kleinsten Durchmesser im Test.

Mit 300 Gramm/Paar sind die Black Diamonds dann auch die mit Abstand leichtesten Wanderstöcken im Test. In der von uns getesteten Version sind die Stöcke nicht längenverstellbar, jedoch in unterschiedlichen Fixlängen erhältlich. In der von uns getesteten Länge von 120 Zentimetern passten sie hervorragend (Körpergröße des Testers: 1,88 Meter). Beim Laufen fühlen sich die Stöcke nahezu schwerelos an. Sie wirken eher wie ein leichtes Trainingsgewicht an den Händen denn als vollwertige Stöcke! Die Schwungmasse reduziert sich auf ein Minimum. Was allerdings passiert, wenn man mit diesen Leichtgewichten mal »einfädelt«, haben wir vor wenigen Jahren in den Julischen Alpen erlebt. Bei einem Einfädler unter einem Felsen machte es »Knack« und einer der Stöcke war gebrochen. Also Vorsicht bei der Verwendung, diese Trekkingstöcke sind Präzisionswerkzeuge!

Im Rahmen eines anderen Tests sind uns die Stöcke direkt am Arretierstift gebrochen. Der Grund: Der Metallstift rastet in eine Bohrung im Carbonmaterial ein, die nicht durch eine Metall-Öse oder Ähnliches verstärkt ist. Wirken größere Kräfte auf den Stift, gibt das ihn umgebende Carbon nach. Speziell bei hohen Belastungen, z. B. Torsionskräften und hohen Nutzergewichten, hat der Stock unter Umständen das Nachsehen.

Daher unser gut gemeinter Tipp: Der Black Diamond Distance Z Carbon mag ein Leckerbissen für Gewichtsfreaks sein, für schwerere Nutzer über 80 Kilo und Grobmotoriker ist er aber nicht die optimale Wahl. Wir empfehlen ihn ausschließlich als Hilfsmittel zum Lauftraining in hügeligem bzw. gebirgigem Gelände oder als Begleiter auf Ultra-Läufen. Zum Trekking mit viel Gepäck ist er viel zu filigran und für Skitouren sowieso ungeeignet, da keine Schneeteller befestigt werden können.

Gipfelsport Teleskop-Trekkingstöcke

Der Gipfelsport Wanderstock ist eines der wenigen Modelle im Test, die mit einer Konusklemmung funktionieren und mit einer integrierten Federung ausgestattet sind. Soll bedeuten: Um die drei Stocksegmente zu fixieren, müssen sie in entgegengesetzter Richtung gedreht werden. Im Idealfall blockiert die Klemmung nach wenigen Drehungen im Inneren des Stocks.

Wie eingangs erwähnt, verschwinden diese Konusklemmungen jedoch (mit Recht) langsam vom Markt. Der Grund dafür ist primär, dass Konusklemmungen, speziell wenn der Stock in die Jahre kommt, unzuverlässig werden. Es gleicht mitunter einem Glücks- und Geduldsspiel, die Stocksegmente zum Blockieren »zu überreden«. Auf der anderen Seite klemmen die Stocksegmente im Worst Case manchmal derart gut ineinander, dass man sie kaum mehr auseinanderbekommt. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Stock mal bei Nässe benutzt wurde und die Bauteile Korrosion angesetzt haben. Stöcke mit Klemmhebelsystem lassen sich in der Regel ungleich einfacher bedienen und neigen nur in Ausnahmefällen zu ärgerlichen Sperenzchen.

Die blockierbare Federung ist Alleinstellungsmerkmal – aber Geschmackssache. Wir halten von gefederten Wanderstöcken nicht viel. Der Grund ist einfach erklärt – das vermeintliche Plus an Komfort wird durch ein Minus an Sicherheit zunichte gemacht. Im Zweifel sorgt eine integrierte Federung nur für eine Gewichtserhöhung – wie im Fall des Gipfelsport. Für uns eine nette Spielerei, aber mehr nicht.

Wäre nun der Gipfelsport-Wanderstock besonders günstig, besonders leicht oder besonders komfortabel würden wir trotz seiner antiquierten Technik ein Auge zudrücken. Mit mehr als 650 Gramm ist er jedoch mit der schwersten Wanderstock im Test, hat einen unbequemen, glitschigen und vor allem sehr kurzen Griff aus Gummi und Hartplastik und kostet fast so viel wie die technisch ausgereifteren Wanderstöcke von Trekology oder auch Alpen Bears.

Den einzigen Einsatzbereich, bei dem wir uns den Gipfelsport ganz gut vorstellen können, ist Skifahren oder Skitourengehen – hier allerdings nur bei Einsteigern. Verwendet man den Stock mit Skihandschuhen, ist ein flexibler Griffgummi nicht von Nachteil. Zwar konnten wir die Robustheit dieses Modells nicht beim Skifahren auf die Probe stellen, grundsätzlich macht er aber einen recht widerstandsfähigen Eindruck.

Jelex Nature Teleskop

Die Teleskopstöcke der Marke Jelex hatten im Test keinen guten Start – als wir die Packung öffneten, war einer der beiden Stöcke an der Klemmverstellung gebrochen. Also erstmal umtauschen. Doch auch auf den zweiten Blick konnten die Stöcke nicht recht punkten. Da wäre zu allererst das Gewicht zu nennen – mit 620 Gramm für ein Stockpaar landen die Jelex in der Superschwergewichtsklasse.

Zwar sind die Stöcke mit rund 20 Euro sehr günstig, wir können jedoch nur abraten, sie zu kaufen. Für nur wenig mehr bekommt man deutlich wertigere Stöcke. Die Jelex haben zwar einen komfortablen Hartgummigriff, die Schlaufe ist jedoch ungepolstert, schmal und unbequem. Die Griffverlängerung können wir nur als Witz bezeichnen. Griff und Griffverlängerung sind nicht aus einem Guss, die Verlängerung zu wulstig und zu weich. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich »selbstständig« macht und zu rutschen beginnt.

Auch die Klemmung – übrigens eine Konusklemmung wie bei den Trekkingstöcken von Gipfelsport – hält einer genaueren Begutachtung nicht stand. Die Nachteile einer Konusklemmung haben wir schon aufgezählt. Sie ist schlichtweg nicht mehr auf der Höhe der Zeit und besonders nach mehreren Jahren Benutzung und etwaiger Korrosion störanfällig. Im Falle des Jelex sind die Konusschalen viel zu klein dimensioniert. Wir bezweifeln, dass man mit der Klemmung des immerhin zwischen 110 und 135 cm verstellbaren Stocks lange Spaß hat.

Von integrierten Federungen halten wir wenig. Sie sind eher Marketing-Gag, als dass sie von Nutzen wären. Eher im Gegenteil, sie treiben das Gewicht in die Höhe und sorgen, wenn sie wie im Falle des Jelex nicht blockierbar sind, eher für mehr Unsicherheit als für mehr Komfort.

So haben wir getestet

Alle 25 Wanderstöcke wurden entsprechend ihrem Einsatzbereich getestet – einfache Trekkingstöcke wie das gefederte Modell von Gipfelsport eher auf leichten Trekking-Touren, leichte Trailrunning-Stöcke wie die Black Diamond Distance Carbon Z während anspruchsvoller, höhenmeterreicher Laufeinheiten. Wir haben uns dabei insbesondere die Stabilität der Wanderstöcke, die Handhabbarkeit der Höhenverstellung/Stockfixierung und den Komfort der Griffe bzw. Riemen angesehen.

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Wanderstöcke Test: Atacama Wanderstöcke
Wanderstöcke Test: Gesamt (2)
Wanderstöcke Test: Alle
Wanderstöcke Test: Wanderstöcke Alle

Die wichtigsten Fragen

Welche Wanderstöcke sind die besten?

Die besten Wanderstöcke für die meisten sind die Black Diamond Trail Trekking Poles. Wir haben sie aufgrund ihrer schönen und robusten Verarbeitung, dem sehr komfortablen Griffband und dem ausgesprochen großen Verstellbereich zu unserem Testsieger gekürt. Aber es gibt in unserem Test auch interessante Alternativen.

Warum sollte man Wanderstöcke verwenden?

Wanderer und Bergfexe, die noch nie mit Wanderstöcken unterwegs waren, mögen sich fragen, warum sie überhaupt Wanderstöcke verwenden sollten. Wer jedoch einmal mit Wanderstöcken unterwegs war, wird sie nicht mehr missen wollen. Wanderstöcke bieten mehr Sicherheit auf schwierigen Pfaden – egal ob bergauf oder bergab. Außerdem unterstützen sie die Beine – besonders bei schwereren Rucksäcken ist das von Vorteil. Nicht zuletzt werden die Arme beim Stockeinsatz zusätzlich trainiert.

Wie lang sollten Wanderstöcke sein?

Wanderstöcke lassen sich nahezu ausnahmslos in der Länge verstellen – bis auf Fixlängenstöcke, die in einer festen Länge geliefert werden. Egal ob nun verstellbar oder „fix“: Entweder man berechnet die richtige Stocklänge nach der Formel Körpergröße x 0,68 = Stocklänge (z.B. 189 cm x 0,68 =129 cm) oder man stellt die Stöcke genau so hoch ein, dass sich bei Verwendung des Stocks zwischen Ober- und Unterarm ein 90° Grad-Winkel ergibt.

Gibt es beim Material etwas zu beachten?

Bei Stöcken kommen in der Regel zwei Materialien zum Einsatz: Aluminium und Carbon. Aluminium hat einen entscheidenden Vorteil: Es kann sich verbiegen. Carbon ist zwar härter und leichter, bricht aber bei stärkerer Belastung. Wer also viel wiegt (über 90 Kilogramm) und im Gelände mit der Ausrüstung auch mal etwas grob umgeht, sollte im Zweifel zu einem Aluminiumstock greifen. Manchmal geben die Hersteller auch an, bis zu welchem Körpergewicht ihre Stöcke verwendet werden dürfen.

Wie sieht es mit dem Griff- und Schlaufenmaterial aus?

Bei hochwertigeren Stöcken besteht das Griffmaterial aus feinporigem Schaumgummi. Der hat den Vorteil, dass er Nässe nicht so leicht aufnimmt, angenehm dämpft und die Hand nicht so leicht abrutschen kann. Billighersteller verwenden am Griff teilweise Hartplastik – eigentlich ein absolutes No-Go bei Wanderstöcken. Denn Hartplastik hat keine dämpfenden Eigenschaften – und man rutscht bei schweißnassen Griffen leicht ab. Was das Griffband angeht, waren wir im Test von den dünnen Textilbändern, die zum Teil eingesetzt werden, positiv überrascht. Gegenüber den herkömmlichen, dicken Griffbändern sind diese flexibler und passen sich besser der Hand an.

Welche Verstellmechanismen sind bei Wanderstöcken empfehlenswert?

Die meisten Stöcke – bis auf Fixlängen – können in der Länge verstellt werden. Meist kombinieren die Hersteller einen Schnappmechanismus, mit dem sich die unteren Stocksegmente fixieren lassen, mit einer Kipphebel-Klemmung an den oberen beiden Segmenten, die der Längenverstellung dient. Hier gibt es qualitative Unterschiede. Markenhersteller setzen auf Metall- oder stark vorgeformte Composite-Klemmhebel, Billighersteller verwenden meist billig wirkendere Hartplastik-Hebel und -Klemmelemente. Gebrochen ist im Test übrigens kein einziger Klemmmechanismus.

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