Mini-PCs sind vollwertige Desktop-Rechner für alltägliche Aufgaben, vielfältig einsetzbar und gleichzeitig deutlich kompakter als ein gewöhnlicher PC-Tower: Meistens sind sie kaum größer als ein Stapel aufeinander gestapelte CD-Hüllen oder sehen in extremen Fällen wie ein zu groß geratener USB-Stick aus. Auf dem Schreibtisch nehmen sie als Arbeitscomputer kaum Platz weg, an einem Fernseher funktionieren sie als Entertainment-Center oder im Schrank als heimischer Server für die ganze Familie. Die Rechenleistung orientiert sich meist an gängigen Laptops, während sich einzelne Bauteile aber viel leichter austauschen und aufrüsten lassen.
Hier geht’s zum Vergleich der besten All-in-One-PCs.
Im Handel gibt es eine riesige Menge an verschiedenen Konfigurationen unterschiedlichster Hersteller. Einfache, brauchbare Geräte beginnen ab etwa 200 Euro, typische Arbeitsgeräte finden sich ab 600 Euro und richtige Leistungspakete gibt es ab etwa 1.000 Euro. Wir haben uns für Sie 19 Mini-PCs in verschiedenen Preisklassen und Systemkonfigurationen angesehen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2

Das Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2 ist ein kleines Allround-Talent und befindet sich unter den vorkonfigurierten Mini-PCs im mittleren Preissegment. Deswegen ist es unser Favorit und unsere Empfehlung für die meisten. Unter dem hochwertig verarbeiteten Gehäuse befindet sich ein leistungsstarker AMD-Prozessor mit acht Kernen, der mit 16 Gigabyte RAM den meisten Aufgaben gewachsen ist. Die SSD ist mit 512 Gigabyte für den Anfang ausreichend bemessen.
Trotz der kleinen Maße sind alle wichtigen Anschlüsse und drahtlosen Verbindungen in dem kompakten Gehäuse untergebracht. Insgesamt ist die Ausstattung gelungen, wenngleich man einen SD-Kartenleser, Thunderbolt und den aktuellsten WiFi-Standard eventuell vermissen könnte.
Apple Mac Mini M2 (2023)

Apple hat dem neuen Mac Mini nun auch den M2- und M2-Pro-Chip verpasst und setzt sich damit an die Leistungsspitze der Mini-PCs. Das hat allerdings auch seinen Preis. Außerdem nimmt der Mac Mini unter allen Computern im Vergleich am meisten Platz weg. Die Ausstattung kann sich allerdings sehen lassen. Dank viermal Thunderbolt 4 und einem HDMI-2.1-Anschluss lassen sich problemlos bis zu drei Bildschirme verbinden. Leider befinden sich sämtliche Anschlüsse weiterhin auf der Rückseite, was für manche etwas umständlich sein kann
Bei der Auswahl von Arbeitsspeicher und SSD muss man sich wie gewohnt direkt beim Kauf festlegen, da ein späteres Nachrüsten nicht möglich ist. Aus diesem Grund empfehlen wir das Modell mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte großer SSD, dass es derzeit meist nur mit dem teureren M2-Pro-Chip gibt, damit man auch einige Jahre Freude an dem Computer hat.
Minis Forum UM350

Solide Leistung und viel Speicher zu einem moderaten Preis hat der Minis Forum UM350 zu bieten. Für einen Mini-PC verfügt er über ausreichend Anschlüsse und lässt sich dank 2,5-Gigabit-LAN in ein schnelles Netzwerk integrieren. Einfache Office- oder Multimedia-Anwendungen sind für den UM350 kein Problem. Mehrere Aufgaben gleichzeitig oder aufwendige Programme bringen den Mini-Rechner allerdings schnell an seine Leistungsgrenzen. Das kann man bei dem niedrigen Preis aber verzeihen.
Intel NUC 11 Enthusiast

Wer auf der Suche nach dem kompaktesten Gaming-PC ist, wird am Intel NUC 11 Enthusiast nicht vorbeikommen. Auf kleinstem Raum ist nicht nur ein leistungsfähiger Laptop-Prozessor zu finden, sondern sogar eine kraftvolle Grafikkarte. Die GeForce RTX 2060 von Nvidia ist zwar nicht das aktuelle Topmodell, kommt aber mit aktuellen Spielen locker zurecht, sofern man nicht unbedingt auf eine 4K-Auflösung Wert legt.
Das Gehäuse verfügt über beleuchtete Elemente und lässt bei der Auswahl an Anschlüssen keine Wünsche offen. Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, erhält mit diesem PC ein kleines Kraftpaket, das nicht nur Spiele, sondern auch jeden anderen Einsatzzweck problemlos meistert.
Intel NUC 11 (Barebone)

Beim Intel NUC 11 handelt es sich um einen Barebone-PC. Das bedeutet, er wird ohne Arbeitsspeicher, SSD bzw. Festplatte und Betriebssystem geliefert. Barebone-Systeme richten sich an Bastler, die ihre Hardware gerne selbst bestücken und dadurch unter Umständen Geld sparen können. Unsere Empfehlung ist bereits mit einem leistungsfähigen i5-1165G7-Prozessor ausgestattet, der perfekt für den Alltag ausgelegt ist.
Die Anschlussvielfalt sowie die grundlegende Ausstattung lassen keine Wünsche offen und gehen keine Kompromisse ein. Der NUC 11 ist äußerst beliebt und quasi der Standard-Mini-PC.
Vergleichstabelle

- Leistungsstarker AMD-Prozessor
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Inkl. VESA-Montagesatz
- Kein Thunderbolt
- Nur WiFi 5

- Sehr hohe Leistung
- Viermal Thunderbolt 4
- Energieeffizient
- Aktuelle WiFi- und Bluetooth-Standards
- Sehr teuer
- Nicht aufrüstbar
- Anschlüsse nur auf Rückseite

- Viel RAM
- Schneller LAN-Port
- Prozessor etwas langsam

- Hohe Leistung
- Mit RTX-Grafikkarte
- Viele Anschlüsse
- Besonderes Totenkopf-Design
- Teuer

- Gute Prozessorleistung
- Moderne Anschlüsse
- SD-Kartenleser
- Unterstützt SSD & HDD
- Ohne RAM, SSD, HDD
- Ohne Betriebssystem

- Schneller Prozessor
- Ordentliche Grafikleistung
- Viele Anschlüsse
- Teuer

- Hohe Leistung
- Gute Ausstattung
- Zweimal Thunderbolt 4
- Modernes Design
- Teuer
- Nicht aufrüstbar
- Anschlüsse nur auf Rückseite

- Viel RAM
- Große SSD
- Zweimal Thunderbolt
- Sehr teuer

- Schneller Prozessor
- Ordentliche Grafikleistung
- Wenig Speicher

- Effizienter AMD-Prozessor
- Viele Anschlüsse
- Platz für 2,5'' HDD/SSD
- Nur WiFi 5 und BT 4.2
- Unspektakuläres Design

- Solide Alltagsleistung
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Gute Ausstattung
- Kompaktes Design
- Etwas niedrige Leistung im Vergleich

- Gute Leistung
- Sehr leicht & flach
- Kann mit speziellen Dell-Monitoren kombiniert werden
- Wenig RAM
- Kleine SSD

- Gute Hardware-Leistung
- Gute Kühlung
- Weiße Gehäusefarbe möglich
- Kein Thunderbolt

- Günstig
- Lautlos
- Sehr leicht und kompakt
- Niedrige Leistung
- Kein Thunderbolt
- Nur WiFi 5

- Solide Alltagsleistung
- Gut für einfache Büroarbeit
- Etwas niedrige Leistung im Vergleich
- Kein Thunderbolt

- Kompakte Maße
- Viele USB-Anschlüsse
- Niedrige Prozessorleistung
- Nur WiFi 5
- Kein Thunderbolt

- Gut für einfache Büroarbeit
- Modernes Design mit Textiloberfläche
- Vergleichsweise laut
- Kein Thunderbolt
- Nur WiFi 5

- Günstig
- Ausreichend Anschlüsse
- Schwacher Prozessor
- Minimale Grafikleistung
- Wenig Speicher

- Günstig
- Ausreichend Anschlüsse
- Schwacher Prozessor
- Minimale Grafikleistung
- Wenig Speicher
Schnelle Kerne in kleinen Kisten: Mini-PCs im Vergleich
Mini-PC ist nicht gleich Mini-PC. Es gibt sie für die verschiedensten Ansprüche und Einsatzgebiete. Der Begriff reicht außerdem von daumengroßen PC-Sticks bis zu Computern in der Größe einer Schuhschachtel mit leistungsfähigen Grafikkarten. In diesem Vergleich konzentrieren wir uns auf Geräte, die eine Fläche von etwa 20 mal 20 Zentimetern nicht überschreiten.
Trotzdem sollen sie problemlos als Arbeitsrechner benutzt werden können, also müssen Office-Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation möglich sein. Surfen im Internet sowie das Abspielen von Mediendateien wie Videos und Musik sollen ebenfalls keine Schwierigkeiten bereiten. Die Leistung soll sich also auf einem für den Alltag brauchbaren Niveau bewegen und etwas höher sein als bei Bastellösungen wie dem Raspberry Pi.
Trotz dieser Einschränkungen gibt es noch sehr viel Auswahl. Sparsame Prozessoren, wie die aus der Celeron-Familie, genügen für einfache Schreibarbeiten oder als Mediencenter, das am Fernseher verwendet werden kann und über das Streamingdienste oder lokale Dateiarchive angesteuert werden.
Typische mobile Prozessoren (erkennbar an den Buchstaben »T«, »U« oder »G7«) sind etwas leistungsfähiger, verfügen über bessere integrierte Grafikchips und können auch schon zur Bild- oder einfachen Videobearbeitung eingesetzt werden. Sogar für einfache, grafisch wenig anspruchsvolle Spiele oder Retrogames reicht die Power in der Regel aus. Je nach Anspruch und Kühlsystem drehen dann die kleinen Lüfter auf und vorher fast lautlose Computer machen sich akustisch bemerkbar. Vereinzelt sind sogar reguläre und rechenstarke Desktop-CPUs in Mini-PCs zu finden.
Es gibt einige wenige Ausnahmen wie die NUC-Reihen »Enthusiast« und »Extreme« von Intel, die groß genug sind, um eine dedizierte Grafikkarte unterzubringen. Mit dieser lassen sich auch aktuelle Videospiele zocken. Das treibt aber den Preis noch einmal ordentlich nach oben, und vor allem bei den »Extreme«-Modellen lässt sich debattieren, ob diese aufgrund ihrer Größe noch als Mini-PC durchgehen.
Mini-PCs finden fast überall Platz
Durch das kleine Format der meisten Modelle finden sie auf jedem Schreibtisch und dem kleinsten Arbeitsplatz mit Bildschirm Platz. Einige Modelle werden sogar mit einem VESA-Gestell geliefert oder es kann separat nachgekauft werden. Dadurch lassen sich die Mini-PCs beispielsweise problemlos an der Wand montieren oder sogar am Computermonitor selbst anbringen. Die meisten Rechner fallen kaum auf und lassen sich auch unauffällig hinter einem Fernseher positionieren, um den Computer von der Couch aus mit kabelloser Tastatur und Maus zu bedienen.
Barebone oder vorkonfiguriert?
Mini-PCs gibt es in vielzähligen Systemkonfigurationen und unterschiedlichsten Preisspannen, auf die beim Kauf geachtet werden muss. Viele Hersteller liefern Modelle als preisgünstige »Barebone«-Version aus, da dies von einem Großteil der Kundschaft gewünscht wird. Bei diesen Systemen sind meist nur der Prozessor, eine WLAN-Karte und die Hauptplatine mit allen Anschlüssen im entsprechenden Gehäuse verbaut.
Damit der PC läuft, muss man selbst erst noch Arbeitsspeicher sowie eine SSD oder eine Festplatte einbauen. Auch um ein Betriebssystem wie Windows oder eine Linux-Distribution muss man sich selbst kümmern. Hier lässt sich für Bastler einiges an Geld sparen, wenn Komponenten dieser Art zuhause noch vorrätig sind oder bei Händlern günstig eingekauft werden können.
Doch auch wer es sich nicht zutraut, Computergehäuse aufzuschrauben und Systemmodule einzubauen, muss nicht auf einen Mini-PC verzichten. Hersteller bieten ihre Computer auch fast immer inklusive aller notwendigen Teile an. Der Nachteil ist, dass diese etwas teurer sind und die Zusammenstellungen sehr unterschiedlich ausfallen können. Der große Vorteil ist allerdings, dass die Rechner nach dem Auspacken direkt funktionieren. Aber selbst hier sollte man ein Auge darauf haben, dass ein Betriebssystem vorinstalliert ist. Denn auch die vorkonfigurierten Mini-PCs gibt es optional ohne Windows-Lizenz.
Nahezu alle Mini-PCs lassen sich nachträglich aufrüsten
Der große Vorteil dieses Umstands ist, dass sich nahezu alle Mini-PCs nachträglich einfach aufrüsten lassen. Falls man später etwas mehr RAM benötigt oder die SSD durch eine mit mehr Speicherplatz ersetzen möchten, lässt sich dies problemlos erledigen. Die meisten Mini-PCs sind einfach zu öffnen und zu warten. Eine nennenswerte Ausnahme ist Apple. Hier muss man sich beim Kauf festlegen, denn ein nachträgliches Erweitern und Nachrüsten des Mac mini ist nicht vorgesehen.
In diesem Vergleich setzen wir den Schwerpunkt auf vorkonfigurierte Systeme, die ohne viel Technikbastelei funktionieren. Trotzdem berücksichtigen wir auch die ein oder andere Barebone-Variante. Im Text machen wir das entsprechend kenntlich.
Unser Favorit: Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2
Das Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2 ist dank seines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses unser Favorit. Es deckt die wichtigsten Aufgabengebiete für die meisten ab und ist im Vergleich zu anderen voll ausgestatteten Mini-PCs nicht zu teuer.
Der leistungsstarke Prozessor Ryzen 7 Pro 5750GE von AMD sorgt mit seinen acht Kernen für ordentlich Power, die man dem kleinen Kästchen fast nicht zumutet. Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden, und über HDMI und DisplayPort können bis zu zwei Monitore verbunden werden.

Das eher unscheinbare, schwarze Kästchen bringt gerade einmal 1,2 Kilogramm auf die Waage und bewegt sich damit in einer Liga mit kleinen, leichten Notebooks. Mit einer Kantenlänge von jeweils knapp 18 Zentimetern und einer Dicke von 3,7 Zentimetern gehört das ThinkCentre M75q nicht gerade zu den kleinsten Geräten, ist aber immer noch sehr kompakt.
Der Mini-PC von Lenovo lässt sich einerseits liegend aufbauen. Da er aber eine vergleichsweise große Fläche in Beschlag nimmt, kann er auch vertikal aufgestellt werden, um Platz zu sparen. Damit der Rechner nicht umfällt, ist im Lieferumfang ein Standfuß enthalten, der das ThinkCentre in der aufrechten Position hält. Der aktive Lüfter zieht zwischen den Lamellen im vorderen Bereich Luft zur Kühlung ein. Ein Staubfilter verhindert, dass Schmutz ins Gehäuse gerät. Unter Last macht sich das Lüftergeräusch bemerkbar, die Lautstärke bleibt aber in einem akzeptablen Rahmen.

Verarbeitung und Anschlüsse
Das ThinkCentre ist wie die meisten Lenovo-Geräte hochwertig und robust verarbeitet. Die Lüfterlamellen bestehen aus Plastik, der Rest des Gehäuses ist jedoch aus Metall gefertigt und damit sehr stabil. Auf der Unterseite befindet sich eine leicht zu öffnende Wartungsklappe, über die die beiden Arbeitsspeicher-Steckplätze sowie die SSD zu erreichen sind und getauscht werden können. Auch die anderen Hardware-Komponenten sind nach dem Entfernen von ein paar Schrauben gut zu erreichen und können bei Bedarf gewechselt werden.
Auf der Vorderseite befinden sich neben dem Power-Button ein einfacher USB-C- sowie ein USB-A-Anschluss (beide 3.2 Gen1). Außerdem gibt es einen 3,5-mm-Kombianschluss, an dem Kopfhörer und Headsets angeschlossen werden können. Auf der Rückseite befinden sich vier weitere USB-A-Anschlüsse, davon sind zwei mit der Kennung 3.2 Gen1 und zwei mit der Kennung 2.0. Über einen DisplayPort und einen HDMI-Anschluss können bis zu zwei Monitore direkt an das ThinkCentre angeschlossen werden. Ein Gigabit-Ethernet-Port erlaubt den Anschluss eines Netzwerkkabels. Die drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten sind mit WiFi 5 und Bluetooth 5.0 auf einem modernen Stand, wenn auch nicht auf dem aktuellsten. Für die meisten dürfte das aber keine große Rolle spielen, da trotzdem jeder WLAN-Router und jedes Bluetooth-Gerät ohne Probleme funktionieren.

Genug Leistung für fast jeden Zweck
Das Herzstück des Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2 ist der 8-Kern-Prozessor Ryzen 7 PRO 5750GE von AMD. Als CPU für Desktop-PCs gedacht, ragt er in Sachen Leistung in diesem Vergleich hervor. Er arbeitet mit einem Basistakt von 3,1 GHz und schafft im Turbomodus bis zu 4,6 GHz. Mit einer Leistungsaufnahme von 35 Watt ist er trotzdem nicht allzu stromhungrig. Der Arbeitsspeicher ist mit 16 Gigabyte ordentlich bestückt. In dieser Kombination ist der Mini-PC von Lenovo für jede Alltagssituation gewappnet, egal ob Office-Programme, Internet, Bildbearbeitung oder Medienwiedergabe. Dank aufrüstbarem RAM ist er auch noch die nächsten Jahre locker dazu im Stande. Die 512 Gigabyte große und schnelle SSD ist für den Anfang ausreichend dimensioniert, kann aber ebenfalls irgendwann durch ein Modell mit mehr Speicherplatz getauscht werden. Ansonsten lassen sich Mini-PCs auch wunderbar über externe Festplatten erweitern.
Trotz des leistungsfähigen Prozessors eignet sich das ThinkCentre M75q wie auch der Großteil der Mini-PCs nicht für grafisch aufwändige Anwendungen und aktuelle Spiele. Der integrierte Grafikchip Radeon RX Vega 8 schafft es aber trotzdem, dass man weniger anspruchsvolle Games, Indie-Titel oder ältere Retrogames zocken kann. Wer einen kleinen Computer für Spiele sucht, ist mit dem Intel NUC 11 Enthusiast besser beraten. Für alles andere ist das ThinkCentre M75q ein hervorragender Allrounder.
Nachteile?
Das ThinkCentre M75q ist leider nicht perfekt und hat durchaus ein paar Nachteile. Besonders auffällig ist das Design, das etwas altbacken wirkt. Das ist ein wenig dem Umstand geschuldet, dass die ThinkCentre-Computer in erster Linie für den professionellen Bürobereich konzeptioniert sind und weniger Wert auf optische Eleganz als auf Funktionalität legen. Dennoch ließe sich die Lamellenoptik mit Sicherheit etwas moderner gestalten.
Mit WiFi 5 kann das ThinkCentre M75q zwar einen modernen WLAN-Standard vorweisen, andere Computer bieten jedoch längst WiFi 6 an. Dieser Nachteil fällt etwas weniger ins Gewicht, da für die sinnvolle Nutzung auch erst ein WLAN-Router mit WiFi 6 vorhanden sein müsste. Mit dem etwas teureren Lenovo ThinkCentre M80q Gen 3 bekommt man WiFi6E und Bluetooth 5.2 statt nur Bluetooth 5.0.
Viel eher stört die Beschränkung auf nur einen gewöhnlichen USB-C-Anschluss, der weder DisplayPort noch PowerDelivery unterstützt. Die Konkurrenz hat da stellenweise mit Thunderbolt die Nase vorne, muss dafür allerdings Kompromisse bei der CPU oder anderen Komponenten eingehen. Auch auf einen SD-Kartenleser muss man verzichten. Dieser lässt sich aber gegebenenfalls via USB ergänzen.
Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2 im Testspiegel
Das Testcenter von CHIP (11/2021) hebt die Alltagstauglichkeit des Lenovo ThinkCentreM75q Gen 2 hervor und gibt dem Mini-PC die Gesamtnote 1,4 (sehr gut). Lediglich ein SD-Kartenleser wird vermisst:
»Hervorragender Allrounder, der mit allem kommt, was man braucht. Einzige Schwäche ist der fehlende SD-Reader. (…) Insgesamt bietet Lenovo hier einen Komplett-PC, der den (Arbeits-)Alltag vollkommen abdeckt, zu einem guten Preis.«
Die Webseite Servethehome (03/2021) hat ein Modell mit einem etwas langsameren Prozessor im Einsatz als Server getestet und zeigt sich hier bereits begeistert von dem Leistungsvorsprung im Vergleich zu ähnlichen Systemen:
»Lenovo stellt großartige Systeme im 1-Liter-Größensegment her. Das Lenovo ThinkCentre M75q-2 Tiny mit dem AMD Ryzen 7 Pro 4750GE definiert die Leistungserwartungen in diesem Markt völlig neu.«
Alternativen
Für diejenigen, die nicht nach einem Allround-Gerät suchen, sondern nach etwas speziellem, stellen wir nachfolgend drei Alternativen vor. Die erste richtet sich an Apple-Fans, die zweite an Sparfüchse, die dritte ist unsere Barebone-Empfehlung für Bastler und die vierte Alternative ist für Gamer gedacht.
Für Apple-Fans: Apple Mac Mini M2 Pro
Der neue Apple Mac Mini, den es seit Januar 2023 zu kaufen gibt, ist mit Apples leistungsstarken M2-Chip ausgestattet. Der kleine Rechner ist zwar der größte unter den Mini-PCs in unserem Vergleich und kostet eine ordentliche Stange Geld, ist aber am besten ausgestattet und liefert eine enorme Rechenleistung.

Am Gehäuse wurde wieder kaum etwas verändert. Die Maße betragen weiterhin 19,7 x 19,7 x 3,6 Zentimeter. Das Gewicht ist ebenfalls größtenteils gleich geblieben und beträgt je nach Modell 1,2 (M2-Chip) oder 1,3 Kilogramm (M2-Pro-Chip). Auch der neue Mac Mini wirkt wie die Vorgänger aus einem einzigen Stück Aluminium gefräst. Lediglich auf der Rückseite, auf der sich sämtliche Anschlüsse befinden, ist eine Plastikblende zu sehen. Wer regelmäßig Geräte ansteckt und abzieht, könnte das Erreichen der Anschlüsse als etwas umständlich empfinden.
In Sachen Anschlüsse bietet der neue Mac Mini mit M2-Pro-Chip ganze vier Thunderbolt-4-Ports, das Modell mit einfachem M2-Chip unterstützt immerhin zwei Thunderbolt-4-Ports. Darüber lassen sich USB-Geräte und USB-C-Monitore verbinden, Daten blitzschnell mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde übertragen sowie Maus- und Tastatur-Akkus laden – vorausgesetzt man besitzt auch entsprechende Geräte und Verbindungskabel oder Adapter. Zusätzlich gibt es einen Ethernet-Anschluss (optional mit rasanten 10 Gigabit pro Sekunde), einen Kopfhöreranschluss und einen HDMI-2.1-Ausgang. Damit können insgesamt bis zu drei Monitore angeschlossen werden (einer über HDMI, zwei über Thunderbolt). Da Auflösungen bis zu 8K unterstützt werden, eignet sich der Mac mini auch für moderne Fernseher.
Der Prozessor des M2-Pro-Chips von Apple arbeitet mit 10 CPU-Kernen, die integrierte Grafikeinheit ist mit 16 Kernen ausgestattet. Das innovative Chip-Design erlaubt eine hohe Leistung, die auch locker für komplexe Bildbearbeitung und Videoschnitt ausreicht. Typischen Desktop-Prozessoren von AMD und Intel kann der M2-Pro-Chip locker das Wasser reichen. Sogar anspruchsvolle Spiele sind möglich, sofern diese mit Rosetta 2 emuliert werden können. Apple baut auch 2023 seinen Katalog an optimierten Spielen weiter aus. Dazu gehören zum Beispiel schon der Landwirtschaftssimulator 2022, der Football Manager 2023, Euro Truck Simulator 2 und Shadow of the Tomb Raider. Dennoch ist der M2-Pro-Chip mit maximal 36 Watt Leistungsaufnahme äußerst energieeffizient. Gleichzeitig ist er aufgrund der guten Kühlung fast nicht zu hören.
Anders als bei fast allen anderen vorgestellten Mini-PCs muss man sich beim Kauf festlegen, wie groß RAM und SSD ausfallen sollen. Apple erlaubt wie so oft das nachträgliche Aufrüsten nicht. Maximal sind 32 Gigabyte beim Arbeitsspeicher und bis zu 8 Terabyte bei der SSD möglich. Unsere vorgestellte Konfiguration besitzt 16 Gigabyte RAM und eine 512 Gigabyte große SSD. Damit ist man zumindest für die nächsten Jahre noch auf der sicheren Seite und muss sich keine großen Gedanken über Leistungseinbrüche machen. Diese Konfiguration gibt es bei den meisten Händlern derzeit nur mit dem leistungsstärkeren M2-Pro-Chip. Der günstigere M2-Chip (ohne »Pro«) würde für die meisten Einsatzgebiete aber auch vollkommen ausreichen. Wer keine allzu hohen Ansprüche an einen Mini-PC hat, findet mit nur 8 Gigabyte RAM und einer 256 Gigabyte kleinen SSD sogar einen vergleichsweise günstigen Einstieg in die Welt der Apple Macs.
Der neue Mac Mini von Apple ist unserer Meinung nach ein absolutes Highlight, sofern man das Geld dafür parat hat. Wer keinen topaktuellen Prozessor benötigt, aber trotzdem einen Mac, eine etwas größere SSD und mehr RAM zu einem ähnlichen Preis haben möchte, findet im älteren Mac Mini von 2020 mit M1-Chip eine preiswerte Alternative.
Der Günstige: Minis Forum UM350
Ausgestattet mit Windows und zu einem kleineren Preis stellt der Minis Forum UM350 gerade für einfaches Streamen und die Videowiedergabe am Fernseher eine moderate Wahl dar, ohne dass viel Verzicht geübt werden müsste.

Der für mobilen Einsatz konzipierte Prozessor AMD Ryzen 5 3550H kann sich ungefähr mit günstigen Mittelklasse-Notebooks für den Privatgebrauch messen. Auch die integrierte Grafikeinheit schneidet ordentlich ab. Sie sorgt unter anderen dafür, dass bei der Videowiedergabe kaum auf den Prozessor selbst zurückgegriffen werden muss, was den Kühlungsbedarf mindert.
Mit 16 Gigabyte RAM und einer 256 Gigabyte großen SSD kann Windows in jeder Situation zügig arbeiten. Wer plant, sehr viele Daten auf dem UM350 zu speichern, sollte über den Einbau einer 2,5-Zoll-Festplatte nachdenken. Das funktioniert zum Glück sehr einfach.
Fünf USB-Anschlüsse sind angesichts der Größe ein guter Wert. Der USB-C-Anschluss erreicht sogar zehn Gigabit pro Sekunde. WLAN ist vorhanden, was gerade bei den Mini-PCs im Grunde Pflicht ist. Hinzu kommt ein überragend schneller LAN-Port. Der ist mehr als doppelt so schnell wie der übliche Standard. Man benötigt dann zwar auch einen entsprechenden Switch oder Router, aber die Netzwerkverbindung wird auf diese Weise enorm beschleunigt.
Bei der Vielseitigkeit und Geschwindigkeit kann der UM350 nicht mit dem Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2 und erst recht nicht mit dem Apple Mac Mini M1 mithalten. Stehen aber die Videowiedergabe, Surfen im Internet und andere einfache Aufgaben im Vordergrund, genügt die Leistung vollkommen.
Für Gamer: Intel NUC 11 Enthusiast
Intel hat es geschafft in seinem NUC 11 Enthusiast eine nicht mehr ganz aktuelle, aber trotzdem leistungsfähige Grafikkarte zum Zocken unterzubringen. Auch die restliche Ausstattung kann überzeugen. Dabei nimmt das kleine Kraftpaket weniger Platz ein als ein Mac mini.

Das Gehäuse des NUC 11 Enthusiast hat keine glatte Oberfläche, sondern ist mit Löchern überzogen. Das muss auch so sein, denn die verbaute Hardware hat einiges an Wärme abzuführen und braucht daher eine gute Belüftung. Um den Airflow zu optimieren, aber auch um etwas Platz zu sparen, liegt ein Standfuß bei, mit dem der Mini-PC senkrecht aufgestellt werden kann und vor dem Umfallen geschützt ist. Natürlich darf bei Gaming-Hardware auch etwas Farbenspielerei nicht fehlen. Der mittlere Bereich der Gehäuseoberfläche verfügt über ein Lichtpanel, auf das eine Folie aufgelegt werden kann, um bestimmte Motive zu visualisieren. Im Lieferumfang enthalten ist ein Totenschädel, das Erkennungszeichen der Enthusiast-Marke von Intel.
Auf der Vorderseite befinden sich reichlich Anschlüsse für den täglichen Gebrauch: USB-A 3.2, USB-A 2.0 und ein 3,5-mm-Headset-Anschluss gehören zum Mindeststandard. Daneben sind aber auch noch ein microSD-Kartenleser sowie ein moderner Thunderbolt-Port vorhanden. Die Rückseite ist mit vier weiteren USB-Anschlüssen, einem zweiten Thunderbolt-Port, HDMI und miniDisplayPort, Gigabit-Ethernet-Anschluss sowie einem Audio-Ausgang ebenfalls gut aufgestellt. Dank WiFi 6 und Bluetooth 5.0 sind die drahtlosen Verbindungen auf einem zeitgemäßen Stand.
Der i7-1165G7-Prozessor von Intel kann zwar nicht mehr mit aktuellen High-End-Modellen mithalten, befindet sich in Sachen Leistung aber dennoch im oberen Bereich der mobilen Prozessoren. Er arbeitet mit vier Kernen und einer Taktfrequenz zwischen 2,8 GHz im Basistakt und 4,7 GHz im Turbomodus. 16 Gigabyte Arbeitsspeicher sind ausreichend RAM, können bei Bedarf aber auch erweitert werden. Eine 512 Gigabyte große SSD gehört unter Mini-PCs zum guten Ton und ist auch hier verbaut. Das eigentliche Highlight des NUC 11 Enthusiast ist jedoch die dedizierte Grafikkarte, denn Intel hat in das kompakte Gehäuse eine GeForce RTX 2060 von Nvidia gepackt. Dabei handelt es sich zwar nur um die Vorgängerreihe der aktuellsten Grafikkartengeneration, für aktuelle Spiele in FullHD oder sogar WQHD reicht sie aber allemal aus. 4K und VR sind machbar, hier befindet sich die Leistung jedoch eher am unteren Ende. Die »Extreme«-Version des NUC ist sogar noch leistungsfähiger, aber hat nur noch wenig mit einem Mini-PC gemein.
Wer auf der Suche nach dem kompaktesten Gaming-PC ist, wird an dem Intel NUC 11 Enthusiast fast nicht vorbeikommen. Das hat natürlich seinen Preis. Trotzdem weiß der kleine Kraftprotz zu überzeugen.
Für Bastler: Intel NUC 11 (Barebone)
Verlässlich einheitliche Hardware-Konfigurationen des beliebten Intel NUC 11 sind aktuell nicht leicht zu bekommen. Deswegen haben wir uns entschieden, den begehrten Mini-PC als unsere Barebone-Variante vorzustellen. Das bedeutet, lediglich Prozessor, Chipsatz und Gehäuse samt Anschlüssen sind vorhanden. Arbeitsspeicher und SSD bzw. Festplatte müssen selbst eingebaut und entsprechend eingeplant werden. Dasselbe gilt für das Betriebssystem.

Die NUCs von Intel haben Mini-PCs in dieser Form in der breiten Masse salonfähig gemacht, nachdem Apple mit seinem Mac mini den ersten Mini-Computer überhaupt vorgestellt hatte. Das Design erinnert an einen halbierten Würfel, ein alternatives Modell ist sogar noch flacher. Wir haben uns allerdings für die etwas höhere Variante entschieden, da sie neben einer M.2-SSD auch den Einbau einer gewöhnlichen 2,5-Zoll-Festplatte/-SSD unterstützt und damit mehr Flexibilität bzgl. der Speicherkomponenten ermöglicht. Bis zu zwei DDR4-RAM-Module der Klasse 3200MHz SODIMMs können im NUC 11 untergebracht werden.
Der Intel Core i5-1135G7 ist ein Mittelklasse-Laptop-Prozessor. Seine vier Kerne arbeiten mit einer Taktung von 2,4 GHz, die kurzzeitig einen Turbotakt von 4,2 GHz leisten. Intels integrierter Grafikchip Iris Xe Graphics kümmert sich um das Bild. Die Leistung des Prozessor reicht für typische Aufgaben eines Mini-PCs, egal ob Office-Programme, Surfen im Internet, Musik- und Videowiedergabe oder Bildbearbeitung. Auch ältere und grafisch wenig anspruchsvolle Spiele sind machbar. Alternativ gibt es auch Modelle mit dem schwächeren i3-1115G4-Prozessor oder dem leistungsstärkeren i7-1165G7-Prozessor.
Trotz des recht kleinen Gehäuses verbaut Intel alle wichtigen Anschlüsse, sodass eigentlich kein Wunsch offen bleibt. Auf der Vorderseite befinden sich ein moderner Thunderbolt-Port, ein USB-A 3.2-Port sowie ein 3,5-mm-Kombianschluss für Kopfhörer und Headsets. Auf der Rückseite sind ein weiterer Thunderbolt- sowie zwei USB-A-3.2-Anschlüsse zu finden. Über Mini DisplayPort und HDMI können Bildschirme angeschlossen werden, USB-C-Monitore lassen sich sogar über die bereits erwähnten Thunderbolt-Ports ansteuern. Das macht ingesamt bis zu vier Bildschirme, die direkt mit dem Mini-PC verbunden werden können. Abgerundet wird das Anschlussangebot mit einem Gigabit-Ethernet-Anschluss auf der Rückseite und einem SD-Kartenleser auf der Seite. Auch Wifi 6 und Bluetooth 5.0 sind mit an Bord.
Wer bereit ist, RAM und SSD bzw. HDD separat zu kaufen oder diese Komponenten sowie ein Betriebssystem sogar noch in Reserve hat, erhält mit dem NUC 11 einen toll ausgestatteten Rechner für alle möglichen Einsatzgebiete.
Was gibt es sonst noch?
Apple Mac Mini M1 (2020)
Der Mac Mini war 2020 eines der ersten Geräte, das Apple mit seinem innovativen M1-Chip ausgestattet hat. Selbst wenn der Mini damit schon etwas älter ist, kann die Leistung noch immer überzeugen. Der kleine Rechner macht auch äußerlich mit seinem eleganten Gehäuse einiges her. In Sachen Ausstattung gibt es im Prinzip nichts zu bemängeln. Einzig, dass sich sämtliche Anschlüsse auf der Rückseite befinden, kann für manche etwas umständlich sein. Bei der Auswahl von Arbeitsspeicher und SSD muss man sich beim Kauf festlegen, da ein späteres Nachrüsten nicht möglich ist. Aber das ist ohnehin typisch für Apple und dürfte Fans nicht sonderlich stören. Alles in allem ist der Mac mini ein tolles Leistungspaket und eine etwas weniger leistungsfähige aber deutlich günstigere Alternative zum Apple Mac Mini mit M2-Chip.
Lenovo ThinkCentre M80q Gen 3
Auch wenn der Grafikchip des Lenovo ThinkCentre M80q Gen 3 ein klein wenig mehr Leistung hat, kann das Komplettpaket nicht mit unserem Favoriten, dem Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2, mithalten. Der Prozessor spielt bei Mini-PCs (ohne Grafikkarte) am Ende doch eine wichtigere Rolle – und der hat bei unserem Favoriten mehr Power. Das macht auch ein zusätzlicher USB-A-Anschluss auf der Vorderseite nicht wett. Trotzdem ist auch der M80q Gen 3 ein leistungsfähiger Mini-PC. Am Ende wird der Preis ausschlaggebend sein, je nachdem wo es gerade das bessere Angebot gibt.
Intel NUC 11 NUC11PAHi7
Im sehr kleinen Gehäuse des Intel NUC 11 NUC11PAHi7 steckt eine Prozessor- und Grafikeinheit, die auch in Business-Notebooks zu finden ist. So gibt es auch zwei Thunderbolt-Anschlüsse, die den kleinen Desktop-PC sehr vielseitig machen. Mit 32 Gigabyte Arbeitsspeicher, 1.000 Gigabyte SSD-Speicher und WiFi 6 ist die weitere Ausstattung über jeden Zweifel erhaben. Das schlägt sich aber auch im sehr hohen Preis nieder. Wer SSD-Speicher und RAM selbst einbaut, kann mit einem sogenannten »Barebone«-Modell, wie bei unserer Empfehlung für Bastler, etwas Geld sparen.
Awow AK41
Sehr klein und preiswert präsentiert sich der Mini-PC Awow AK41. Speicherplatz, RAM und Ausstattung gehen hier in Ordnung. Der Prozessor dagegen sorgt nicht für Jubelschreie. Der wird nur einfache Aufgaben akzeptabel angehen können. Von Multitasking ist abzuraten und der Grafikchip ist bereits mit der Videowiedergabe ausgelastet.
BMax BMax B2Plus
Sehr günstig ist der BMax BMax B2Plus. Viel mehr Argumente für diesen winzigen Desktop-PC gibt es aber nicht. Er wird gerade noch genügen, um Videos, Bilder und Streamingdienste auf den Fernseher zu bringen. Sehr viel mehr sollte nicht von ihm verlangt werden. Mit nur minimal schwächerer CPU als im Awow AK41 ist der BMax-PC dank kleiner Ersparnis vorzuziehen.
Dell OptiPlex 5000 MFF J596Y
Eine starke CPU mit mindestens solider Grafik kann der Dell OptiPlex 5000 MFF J596Y vorweisen. Zwar wäre etwas mehr Arbeitsspeicher wünschenswert, der sich aber genau wie der Festplattenspeicher später noch nachrüsten lässt. Lediglich 36 Millimeter flach gibt es hier dennoch die volle Leistung auf dem Niveau eines schnellen und modernen Office-PC.
Asus PN51
Im Asus PN51 kümmert sich ein effizienter und leistungsstarker AMD-Prozessor um die Rechenleistung. Der Ryzen 7 5700 arbeitet mit acht Kernen und taktet zwischen 1,8 und 4,3 GHz. Zusammen mit der integrierten Grafikeinheit RX Vega 8 und 16 Gigabyte RAM ist das kleine, schwarze Kästchen für allerlei Aufgaben gerüstet und kann sogar für das ein oder andere ältere bzw. grafisch nicht anspruchsvolle Spiel herhalten. Die 256 Gigabyte große M.2-SSD ist allerdings etwas knapp bemessen. Glücklicherweise kann sie problemlos durch ein Modell mit mehr Speicherplatz ausgetauscht werden. Alternativ findet im Gehäuse sogar eine 2,5-Zoll SSD oder eine gewöhnliche Festplatte mit demselben Formfaktor Platz.
Die Anschlussmöglichkeiten decken alles ab. Neben Thunderbolt 3 ist sogar ein microSD-Kartenleser vorhanden. Was uns dagegen nicht gefallen hat, sind die drahtlosen Verbindungen. Die Modelle unserer vorgeschlagenen Wunschkonfiguration haben lediglich WiFi 5 und Bluetooth liegt nur in der Version 4.2 vor. Bei dem Preis darf man modernere Standards erwarten.
Asus PB62
Wie schon der zuvor erwähnte PN51, kann auch der PB62 von Asus eine gute Hardwareleistung vorweisen. Der Intel Core i7-11700 ist eigentlich ein Desktop-Prozessor und überflügelt mit seinen acht Kernen und einem Takt von 2,5 – 4,4 GHz die meisten anderen Mini-PCs, die überwiegend auf sparsame Notebook-CPUs setzen. Um die Rechenpower auszunutzen, braucht es aber auch eine gute Kühlung. Die ist beim PB62 gegeben, sodass es unter Last keine allzu großen Performance-Einbrüche gibt. In Sachen Speicher sind 16 Gigabyte RAM und eine 512 Gigabyte SSD verbaut – ein solider Standard, der bei Bedarf problemlos aufgerüstet werden kann.
Wem das übliche schwarze Design zu langweilig ist, hat beim Asus PB62 die Option auf ein weißes Gehäuse. Das bringt etwas Abwechslung ins Spiel. Im Gegensatz zum PN51 kann der PB62 mit aktuellen Drahtlosverbindungen punkten (WiFi 6 & Bluetooth 5.0). Andererseits sucht man einen Thunderbolt-Port sowie einen SD-Kartenleser vergeblich. Alle anderen wichtigen Anschlüsse sind vorhanden.
HP ProDesk 400
Ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis weist der HP ProDesk 400 auf, allerdings ein bisschen auf Kosten der Rechenpower. Der i5-10500T von Intel hat sechs Kerne, eine Taktfrequenz von 2,3 – 3,8 GHz und ist für einfache Alltagsaufgaben durchaus geeignet. Im direkten Vergleich mit unseren anderen Empfehlungen kann er jedoch nicht so recht mithalten. Nichts desto trotz ist er aufgrund seiner Ausstattung und dem mittleren Preis eine gute Wahl als solider und kompakter Arbeitscomputer oder andere Aufgabenbereiche, die keine absolute Hochleistung erfordern.
Bei den Anschlüssen könnte man lediglich einen integrierten SD-Kartenleser vermissen. Ansonsten bleiben keine Wünsche offen: Thunderbolt, USB-C, USB-A, HDMI, DisplayPort, LAN und 3,5-mm-Audio sind dabei. Auch auf WiFi 6 und Bluetooth 5.0 muss man nicht verzichten.
Dell OptiPlex 7090 UFF
Der Dell OptiPlex 7090 UFF ist etwas ganz besonderes. Auf den ersten Blick unterscheidet sich nur der Formfaktor von anderen Computern. Der ultrakompakte PC von Dell ist nämlich nur zwei Zentimeter flach, dafür etwas länger. Er erinnert an ein etwas zu groß geratenes Smartphone. Der Clou ist, dass der OptiPlex 7090 UFF mit bestimmten Dell-Monitoren kombiniert werden kann, um einen modularen All-in-One-PC zusammenzustellen. Hierfür wird der Mini-PC im Hals des Monitorstandfußes untergebracht. So entfaltet der Rechner erst sein volles Potential. Selbstverständlich lässt er sich aber auch ohne Monitor als ultraflacher Mini-Computer nutzen.
RAM und SSD sind mit 8 Gigabyte bzw. 256 Gigabyte eher im niedrigen Bereich angesiedelt, können aber ohne größere Probleme getauscht und erweitert werden. Der Intel Core i5-1145G7 ist ein Laptop-Prozessor aus der gehobenen Mittelklasse, der mit typischen Büroaufgaben, Bildbearbeitung, Internet und Medienwiedergabe gut zurechtkommt. Die Ausstattung ist bei Anschlüssen und Drahtlosverbindungen auf einem aktuellen Stand. Lediglich für einen SD-Kartenleser war kein Platz mehr.
Dell OptiPlex 5090 MFF
Der Dell OptiPlex 5090 MFF ist im Vergleich zum vorherigen »UFF«-Modell im typischen Mini-PC-Formfaktor gehalten. Er hat die gleiche Hardware verbaut wie der HP ProDesk 400, ist allerdings teurer, die SSD ist kleiner und es ist kein Thunderbolt-Port verbaut. Ansonsten ähneln sich beide Computer sehr. Die Leistung reicht für typische Büroarbeit aus, und wer kein Thunderbolt benötigt, hat immerhin einen USB-C-Anschluss verfügbar. Die restliche Ausstattung ist solide. Wer einen kleinen, kompakten Arbeitsrechner von Dell haben möchte und nicht allzu viele Ansprüche hat, wird trotz einiger Nachteile Freude mit dem PC haben können.
CSL Narrow Box Ultra HD Compact
Wer nur auf der Suche nach einem kleinen, leichten Rechner für weniger anspruchsvolle Aufgaben ist, sollte einen Blick auf den CSL Narrow Box Ultra HD Compact werfen. Dank des besonders sparsamen Celeron-Prozessors N4120, der immerhin über vier Kerne mit 1,1 – 2,6 GHz verfügt, kann auf aktive Lüfter verzichtet werden. Stattdessen geschieht die Kühlung passiv und ist damit lautlos. Die Rechenleistung ist dadurch natürlich stark begrenzt, auch aufgrund der nur vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Für einfache Schreibarbeiten und Browsen im Internet reicht sie trotzdem aus, sofern man nicht allzu viel Multitasking betreibt. Auch als Entertainment-Center am Fernseher eignet sich der kleine Rechner wunderbar.
Die Ausstattung ist auf ein Minimum reduziert. So vermisst man moderne Thunderbolt- oder USB-C-Ports genauso wie einen DisplayPort-Anschluss. Die Drahtlosoptionen sind mit WiFi 5 und Bluetooth 4.2 auch schon etwas älter, aber absolut alltagstauglich. Für relativ wenig Geld kann man hier die ersten Schritte und Projekte mit einem Mini-PC wagen.
Lenovo IdeaCentre Mini 5 01IMH05
Das Lenovo IdeaCentre Mini 5 01IMH05 bringt neben farblicher auch etwas materielle Abwechslung mit. Die Oberfläche ist nämlich mit einem Textilstoff bezogen und reiht sich damit in einen ähnlichen Designtrend ein wie die StreamCam-Webcam von Logitech. Das wirkt durchaus ansprechend. Der Prozessor ist durchaus leistungsfähig, allerdings macht es nicht sehr viel Spaß die Leistung auszureizen. Denn unter hoher Last dreht der Lüfter im Gehäuse hörbar auf, was auf Dauer unangenehm werden kann. Entsprechend empfehlen wir das IdeaCentre Mini 5 lediglich für einfache Büroarbeit, die den Prozessor nicht allzu sehr fordert.
Die Ausstattung und Drahtlosverbindungen sind alltagstauglich, allerdings vermissen wir Funktionen wie Thunderbolt und WiFi 6. Auch ein verschmerzbarer SD-Kartenleser wurde eingespart. Wen die Nachteile nicht stören, der bekommt mit diesem Mini-PC etwas optische Abwechslung nach Hause.
MSI Cubi 5 10M
Das Hauptargument für den MSI Cubi 5 10M sind die vielen USB-A- und USB-C-Anschlüsse sowie die recht kompakten Maße. Die niedrige Leistung kann jedoch nicht ganz überzeugen. Der Prozessor ist trotzdem für einfache Aufgaben gut geeignet und meistert Office-Programme ohne Murren. Viele werden sich auch nicht groß an der Ausstattung stören, die durchaus alltagstauglich ist, aber im direkten Vergleich nicht mit anderen Computern mithalten kann. Vor allem bei diesem Preis ist man mit dem HP ProDesk 400 oder unserem Favoriten, dem Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2, besser beraten.
Die wichtigsten Fragen
Welcher ist der beste Mini-PC?
Der beste Mini-PC für die meisten ist das Lenovo ThinkCentre M75q Gen 2. Der Mini-PC bietet einen sehr leistungsstarken AMD-Prozessor und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Die beste Leistung dagegen hat der Apple Mac mini mit M2-Pro-Chip, der allerdings auch deutlich teurer ist. In unserem Vergleich finden sich auch noch weitere spannende Alternativen für Bastler und Gamer.
Wie viel kostet ein Mini-PC?
Einfache, brauchbare Mini-PCs gibt es schon ab rund 200 Euro. Die Rechenleistung ist aber oft recht niedrig. Generell muss man beim Kauf darauf achten, ob alle Komponenten wie RAM, SSD und Betriebssystem vorhanden sind. Mini-PCs richten sich häufig an Bastler, die entsprechende Hardware nach dem Kauf selbst einbauen. Sogenannte „Barebone“-Systeme sind in der Regel günstiger, funktionieren aber wegen Unvollständigkeit nicht direkt nach dem Auspacken. Solide, voll ausgestattete Mini-Arbeitsrechner gibt es ab etwa 600 Euro. Für richtig hohe Rechenpower oder sogar Spieleleistung muss man mit Preisen ab etwa 1.000 Euro rechnen.
Was ist ein Barebone Mini-PC?
Bei einem Barebone Mini-PC fehlen in der Regel relevante Systemkomponenten wie Arbeitsspeicher, SSD oder Festplatte sowie ein Betriebssystem. Sie bestehen nur aus dem Gehäuse, der Hauptplatine mit Anschlüssen, einem Prozessor sowie WLAN-Funktionen. Alles weitere können Käufer nach eigenen Wünschen selbst einbauen, oder sogar vorhandene Hardware weiterverwenden. Barebone-Systeme sind dadurch in der Regel deutlich günstiger als vorkonfigurierte, fertige Systeme.
Kann man auf einem Mini-PC spielen?
Ältere Retrogames oder Spiele ohne anspruchsvolle 3D-Grafik sind auf Mini-PCs ab etwa 600 Euro spielbar. Mini-PCs verfügen in der Regel über keine dedizierte Grafikkarte, sondern nutzen zur grafischen Darstellung den integrierten Grafikchip des Prozessors. Dadurch ist die Spieleleistung nur gering. Einzelne Mini-PCs wie der Intel NUC 11 Enthusiast bekommen eine Mittelklasse-Grafikkarte wie die GeForce RTX 2060 im Gehäuse unter, sind aber auch deutlich teurer.