Erst die passende Grafikkarte verwandelt einen Computer in einen Gaming-PC – was unweigerlich zu der Frage führt, welche eigentlich die beste Grafikkarte ist. Einfach zu beantworten ist das nicht, außer vielleicht mit Zugriff auf unbegrenzte Geldreserven, aber Cheaten gibt es im echten Leben leider nicht.
Hier geht’s zum Vergleich der besten Gaming-PCs
Zumal »am besten« nicht gleich »am schnellsten« heißt. Ganz zu schweigen davon, dass verschiedene Benchmarks verschiedene Favoriten präsentieren und auch sonst keineswegs eine völlig eindeutige Rangfolge. Um der Frage nach der geeignetsten, moderatesten, vielleicht für den Durchschnittsspieler besten Gaming-Grafikkarte trotzdem näherzukommen, haben wir 44 Modelle verglichen.
Dafür haben wir seitenweise Benchmarks geprüft, Anschlüsse gezählt und auch Stromverbrauch und Platzbedarf mit einbezogen. Hier sind unsere Empfehlungen in der Kurzübersicht.
Kurzübersicht: Unsere Empfehlungen
PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB

Kaum Wünsche offen lässt die Grafikkarte PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB. Dank der kleinen Verbesserungen der ursprünglichen Radeon RX 6700 XT konnte AMD einen beachtlich Sprung der Grafikleistung erreichen. Dabei stieg der maximale Strombedarf von 230 auf gerade einmal 250 Watt, was in jedem guten Mittelklasse-Gaming-PC verfügbar sein sollte. 12 Gigabyte Videospeicher reichen für hohe Auflösungen problemlos aus, auch wenn bei 4K mit ein paar wenigen Abstrichen zu rechnen ist. Zudem verblieb der Preis auf dem Niveau des Vorgängers und damit unter einer annähernd gleichstarken Nvidia GeForce RTX 3070.
Palit GeForce RTX 4080 GameRock OC

4K-Gaming, extreme Bildraten, blitzschnelles Rendern gelingt mit der Palit GeForce RTX 4080 GameRock OC. Mit stolzen 9.728 CUDA-Recheneinheiten und 16 Gigabyte VRAM stehen hier jede Menge Leistungsreserven zur Verfügung. Dazu ist sie mit Blick auf die RTX 3090 Ti deutlich sparsamer und gleichzeitig wesentlich schneller – bei einem geringeren Preis. Es geht zwar noch schneller, wie unsere gesammelten Benchmarks zur Nvidia GeForce RTX 4090 zeigen. Das gilt aber vor allem für die synthetischen Benchmarks. Bei Spielen beträgt der Abstand nur ein paar Prozentpunkte, die sich Nvidia teuer bezahlen lässt.
XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB

Wie die RTX 4080 bei Nvidia stellt auch die XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB mit dem derzeit nur zweitbesten Chipsatz von AMD die bessere Wahl dar. 4K-Gaming gelingt hier im Grunde ohne Abstriche, da sie in vielen Spiele-Benchmarks fast punktgleich mit der RTX 4080 auf einem Niveau liegt. Allerdings bietet sie mit 20 Gigabyte etwas mehr Videospeicher und fordert minimal weniger Strom. Wie bei der Konkurrenz von Nvidia gibt es auch hier noch ein Top-Modell: die RX 7900 XTX. Diese bietet natürlich etwas mehr Grafikleistung, jedoch bei einem gehörigen Preissprung.
MSI Radeon RX 6500 XT Mech 2X 4G

Mit der Grafikkarte MSI Radeon RX 6500 XT Mech2X 4G werden besonders aufwendige, aktuelle Spiele keinesfalls in voller Pracht spielbar sein, aber sie sind spielbar. Auch stößt der kleine Videospeicher bei höheren Auflösungen als FullHD an seine Grenzen. Bis dahin werden aber alle Spiele größtenteils gemeistert, laufen flüssig und mit einer angemessenen Framerate. Zudem liefert sie in unserem Vergleich knapp die Hälfte der Leistung einer RTX 3060 für ein Drittel des Preises. Als Einsteigerkarte, insbesondere für die meist ressourcenschonenden AAA-Titel, ist sie damit in jedem Fall zu gebrauchen.
Intel Arc A750

Nicht ganz ohne Bauchschmerzen, aber auch mit einer gewissen Zuversicht schafft es die Grafikkarte Intel Arc A750 in unsere Empfehlungsliste. Es bestehen noch immer einige Probleme mit dem Grafikkartentreiber. Zudem konnten wir selbst beobachten, wie aktuelle Spiele auf niedrigen Einstellungen unerträglich ruckelten, auf mittlerer Stufe dagegen bestens spielbar waren. So kann es sein, dass das eine oder andere Game nicht mit allen Einstellungen tadellos funktioniert. In seltenen Fällen passiert das AMD und Nvidia jedoch auch. Abgesehen davon erreicht die A750 aber die Leistung der Nvidia GeForce RTX 3060, teils sogar mehr, liegt preislich aber spürbar darunter.
Vergleichstabelle

- Solide Leistung
- Spürbar übertaktet
- Akzeptabler Stromverbrauch
- Dünn gebaut
- Schwächelt bei 4K
- Sehr lang

- Sehr leistungsstark
- Spürbar übertaktet
- Großer VRAM
- Teuer
- Extrem stromhungrig

- Starke Leistung
- Großer VRAM
- Auch USB-C vorhanden
- Relativ kurz
- Teuer

- Gute Leistung für Full-HD
- Kompakt und effizient
- Preiswert
- Kein 4K-Gaming empfehlenswert
- Wenig VRAM

- Praktikable Leistung
- Kompakte Größe
- Relativ preiswert
- Treiberprobleme

- Starke Leistung
- Großer VRAM
- Auch USB-C vorhanden
- Relativ kurz
- Teuer

- Besonders leistungsstark
- Sehr großer VRAM
- Sehr groß
- Teuer
- Stromhungrig

- Besonders leistungsstark
- Spürbar übertaktet
- Sehr großer VRAM
- Sehr groß
- Teuer
- Stromhungrig

- Sehr leistungsstark
- Großer VRAM
- Teuer
- Extrem stromhungrig

- Enorm leistungsstark
- Fünf Video-Ausgänge
- Sehr viel VRAM
- Sehr teuer
- Stromhungrig
- Sehr groß

- Enorm leistungsstark
- Spürbar übertaktet
- Sehr viel VRAM
- Sehr teuer
- Stromhungrig
- Sehr dick

- Starke Leistung
- Großer VRAM
- Teuer
- Stromhungrig

- Sehr leistungsstark
- Sehr großer VRAM
- Schlank gebaut dank Wasserkühlung
- Extrem stromhungrig
- Sehr teuer

- Sehr leistungsstark
- Sehr großer VRAM
- Extrem stromhungrig
- Extrem teuer

- Sehr leistungsstark
- Spürbar übertaktet
- Teuer

- Sehr leistungsstark
- Spürbar übertaktet
- Fünf Video-Ausgänge
- Teuer

- Solide Leistung
- Akzeptabler Stromverbrauch
- Schwächelt bei 4K

- Relativ preiswert
- Solide Leistung
- Akzeptabler Stromverbrauch
- Schwächelt bei 4K
- Etwas groß geraten

- Relativ preiswert
- Solide Leistung
- Kompakt gebaut
- Akzeptabler Stromverbrauch
- Schwächelt bei 4K

- Solide Leistung
- Spürbar übertaktet
- Akzeptabler Stromverbrauch
- Schwächelt bei 4K
- Sehr lang

- Überragende Leistung
- Gigantischer VRAM
- Sehr viele Anschlüsse
- Nicht zu groß
- Hoher Strombedarf
- Sehr teuer

- Hohe Leistung für Full-HD
- Ausreichend VRAM
- Kompakt und effizient
- Relativ preiswert
- Kein 4K-Gaming empfehlenswert

- Viel Leistung bei hoher Auflösung
- Vergleichsweise kurz
- Effizient
- VRAM könnte größer sein
- Keine Übertaktung ab Werk

- Sehr hohe Leistung auch bei 4K
- Großer VRAM
- Sehr viele Anschlüsse
- Von Asus spürbar übertaktet
- Sehr teuer
- Hoher Stromverbrauch

- Hohe Leistung auch bei 4K
- Von Gigabyte spürbar übertaktet
- Sehr viele Anschlüsse
- Sehr lang
- Stromhungrig
- Hoher Preis

- Hohe Leistung auch bei 4K
- Von MSI spürbar übertaktet
- Großer VRAM
- Sehr lang
- Sehr stromhungrig
- Hoher Preis

- Gute Leistung auch für 4K
- Von Gigabyte spürbar übertaktet
- HDMI und DP dreifach
- Extrem Breit
- Sehr lang

- Hohe Leistung auch bei 4K
- Großer VRAM
- Groß geraten
- Teuer

- Sehr hohe Leistung auch bei 4K
- Großer VRAM
- HDMI und DP doppelt
- Vergleichsweise kurz
- Relativ dick
- Hoher Preis

- Gute Leistung bei hoher Auflösung
- Großer VRAM
- Hoher Platzbedarf
- Keine Übertaktung ab Werk

- Praktikable Leistung
- Kompakte Größe
- Etwas teuer
- Treiberprobleme

- Hohe Leistung für Full-HD
- Ausreichend VRAM
- Effizient
- Sehr kurz
- Kein 4K-Gaming empfehlenswert
- Relativ dick

- Viel Leistung bei hoher Auflösung
- Von Gigabyte spürbar übertaktet
- HDMI und DP doppelt
- Relativ kompakt
- Hoher Preis

- Starke Leistung für Full-HD
- Großer VRAM
- HDMI und DP doppelt

- Starke Leistung für Full-HD
- Großer VRAM
- Etwas lang

- Viel Leistung bei hoher Auflösung
- Recht preiswert
- Kurz
- Schwächelt bei Raytracing

- Gute Leistung für Full-HD
- Effizient
- Wenig VRAM
- Nur zwei Video-Ausgänge

- Hohe Leistung für Full-HD
- Kurz gebaut
- Drei unterschiedliche Video-Ausgänge
- Mehr VRAM wünschenswert

- Starke Leistung für Full-HD
- Recht preiswert
- Schwächelt bei Raytracing

- Relativ preiswert
- Extrem kompakt
- Stromsparend
- Geringe Grafikleistung
- Wenige Anschlüsse

- Gute Leistung für Full-HD
- Geringe Stromaufnahme
- Drei unterschiedliche Video-Ausgänge
- Sehr kurz
- Unterstützt kein Raytracing
- Kein Video-Ausgang doppelt

- Gute Leistung für Full-HD
- Geringe Stromaufnahme
- Dreimal DisplayPort
- Unterstützt kein Raytracing
- Relativ lang gebaut

- Sehr kompakt
- Kein separater Stromanschluss nötig
- Nur für ältere Spiele

- Kompakt
- Stromsparend
- Preis-Leistung nicht stimmig
- Kaum Grafikleistung
- Veraltete Technik
- Wenige Anschlüsse
Pixel, FPS und Benchmarks: Gaming-Grafikkarten im Vergleich
Das Herzstück eines jeden Gaming-PC ist fraglos die Grafikkarte. Soll die Leistung für das neuste Spiel gesteigert werden, dann lässt sich dies üblicherweise mit einer besseren Grafikkarte am schnellsten bewerkstelligen. Aber auch in einem komplett neu aufgesetzten System dürfte die GPU stets knapp die Hälfte des Budgets ausmachen.
Somit führt an der Gaming-Grafikkarte für ambitionierte Spieler kein Weg vorbei. Jeder halbwegs komplexe Titel, angefangen von Sportsimulationen bis zu Rollen- und Actionspielen, ist zumindest auf eine Grafikkarte aus dem Einsteigersegment angewiesen. Die in vielen Prozessoren integrierte Grafikeinheit (iGPU) zeigt sich mit 3D-Anwendungen sehr schnell überfordert.
Zwischen Einstiegs- und Hochleistungs-Grafikkarte
Welche GPU wann sinnvoll ist, lässt sich allenfalls grob einteilen. Typische Einstiegsmodelle wie die Nvidia GeForce RTX 3050, die AMD Radeon RX 6500 XT oder die nicht mehr ganz aktuelle RTX 2060 können im Test bei aktuellen Spielen auf hoher Detailstufe mit der Auflösung FullHD hervorragende Resultate liefern.
Soll es dagegen die Auflösung QHD sein, auch als 1440p und vereinzelt als WQHD bezeichnet, die bei vielen Gaming-Monitoren zum Standard zählt, darf bereits eine Mittelklasse-GPU in Betracht gezogen werden. Hierzu zählen etwa die Nvidia GeForce RTX 3060 Ti, RTX 3070 oder AMD Radeon RX 6650 XT und RX 6750 XT.
Schlussendlich erfordert die Auflösung 4K oder UHD die meisten Ressourcen inklusive zahlreicher Recheneinheiten auf der Grafikkarte und eines groß dimensionierten Grafikspeichers. Premium-Grafikkarten wie die GeForce RTX 4090, RTX 4080 oder Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT werden diesem Anforderungsprofil gerecht.

Die Grenzen sind allerdings fließend. Fast alle Spiele bieten eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten inklusive Benchmark-Tool. Das Einschalten der Tiefenunschärfe, die Änderung der Berechnung von Schatten und schon kann die Mittelklasse-Karte ebenfalls bei 4K ausreichend Bilder pro Sekunde liefern.
Außerdem lässt sich mittels Software die Leistung der Grafikkarte weiter anpassen, erhöhen oder auch effizienter gestalten. Fünf bis zehn Prozent Steigerung erscheinen hierbei realistisch, was mitunter die Lücke zur nächstbesseren Grafikkarte schließen oder zumindest marginalisieren kann.
Abseits reiner Leistungswerte
Beachtet werden muss bei der Bewertung und Einordnung von Gaming-Grafikkarten, dass die Grafikkarten von AMD und Nvidia mit unterschiedlichen Techniken nicht gleich gut umgehen können.
Prominentestes Beispiel ist das Raytracing, also die tatsächliche Berechnung des Verhaltens von Licht in der 3D-Welt. Dafür sind spezielle Rechenkerne im Einsatz, die die exakt dafür nötigen Berechnungen besonders effizient ausführen können. Genau das gelingt mit Grafikkarten von Nvidia ein wenig besser als bei AMD.
Andererseits nutzen aktuelle Spiele auch Resizable BAR (rBAR), was bei AMD Smart Access Memory (SAM) genannt wird. Dabei zeigt sich die Kommunikation zwischen Prozessor und Grafikkarte optimiert, weil der Datenaustausch variabler stattfindet. Hierbei haben Grafikkarten ab AMD-Radeon-6000-Chipsätzen einen leichten Vorteil.
So kann es passieren, dass ein Spiel mit der Grafikkarte von Nvidia die angestrebten 60 Fps schafft, einem anderen gelingt genau dies aber nur mit einer AMD Radeon.

Auch das Äußere zählt
Die Grafikkarte muss nicht nur bezüglich ihrer Leistung passend ausgesucht werden, auch zu Ihrem Setup sollte sie passen. Aber zumindest die Schnittstelle auf dem Mainboard ist stets dieselbe, auch wenn sie in den letzten knapp 20 Jahren schneller geworden ist. Es handelt sich dabei um PCIe 4.0. Bereits seit 2017 wird Standard auf dem Mainboard für Grafikkarten genutzt. Bei aktuellen Mainboards dürfte sich stets PCIe 4.0 finden.
Die Grafikkarten im Einsteigersegment können ohne Bedenken sogar auf die ältere Schnittstelle PCIe 16x 3.0 gesetzt werden. Deren Bandbreite ist ausreichend groß dimensioniert, sodass der Leistungsunterschied nur wenige Prozentpunkte beträgt.
Während bezüglich des Anschlusses für den Einbau kaum etwas zu beachten ist, spielt die Größe eine erhebliche Rolle. Selbst in geräumigen PC-Gehäusen wird es bei über 300 Millimeter eng. Das liegt nicht unbedingt am Gehäuse selbst, aber Strom- und Datenkabel könnte im Weg liegen. In kleinen PC-Gehäusen muss zudem die Dicke beachtet werden. Generell sind hier über 50 Millimeter oftmals mehr, als zur Verfügung steht. Ein Ausmessen vor dem Kauf ist stets ratsam.
Auf das Netzteil achten!
Vor allem beim Ersetzen einer in die Jahre gekommenen Grafikkarte sollte in Bezug auf den Stromanschluss wenig Probleme auftreten. Einsteigerkarten kommen mit einem 8-Pin-Stromstecker aus. Große Grafikkarten müssen mit bis zu drei dieser Stecker versorgt werden. Entsprechend groß muss auch das Netzteil ausfallen.

Benötigt die Grafikkarte in der Spitze 300 Watt, können für die weiteren Komponenten mit Mainboard, CPU und SSDs grob 200 Watt hinzugenommen werden. Darauf kommt noch ein Puffer von insgesamt 50 Prozent. Das ergibt 300 Watt + 200 Watt + 50 Prozent von 500 Watt = 750 Watt. Es darf knapper ausfallen, was aber nicht ratsam ist. Ein Netzteil arbeitet voll ausgelastet weniger effizient und gleichzeitig fehlt der Spielraum für Übertaktungen.
Zu guter Letzt sollten auch die Videoanschlüsse beachtet werden. Verwenden Sie nur einen Monitor und planen keine Erweiterung, sind ein vorhandener HDMI- sowie DisplayPort-Ausgang ausreichend. Bei einem Aufbau mit zwei beziehungsweise drei gleichen Bildschirmen ist es aber sinnvoll, entsprechend zwei oder drei identische Anschlüsse zur Verfügung zu haben.
Mobil, Profi, Multimedia?
Neben den klassischen Gaming-Grafikkarten für den Einbau im PC-Tower gibt es auch Modelle, die entweder in einer anderen Umgebung oder für eine andere Art von Grafikberechnungen eingesetzt werden.
Am bekanntesten sind sicherlich die mobilen Grafikkarten in Gaming-Notebooks. Sie verwenden oftmals die identische Bezeichnung wie die Desktop-Grafikkarten und nutzen auch die identische Technik. Ihre Größe und damit auch die Anzahl der Recheneinheit sowie die Stromzufuhr sind allerdings begrenzt.
Größe, Anzahl der Recheneinheiten und Stromzufuhr sind bei mobilen Grafikkarten begrenzt
Deshalb lässt sich eine mobile Grafikkarte am ehesten mit dem großen Modell zwei Stufen darunter vergleichen. Eine mobile Nvidia GeForce RTX 3080 Laptop GPU erreicht in Benchmarks in etwa Werte einer RTX 3060 für einen Desktop-PC.
Keinen echten Vergleich erlauben die professionellen Grafikkarten, die bei Nvidia mit »Quadro«, bei AMD mit »Pro« bezeichnet werden. Sie kosten in der Regel ein Vielfaches von Grafikkarten fürs Gaming, obwohl die Spiele-Benchmarks vergleichbar sind.
Ein anderes Bild ergibt sich dagegen bei der Verwendung professioneller Videoschnitt- oder 3D-Bearbeitungssoftware. Hier arbeiten diese Grafikkarten teils doppelt oder dreimal so schnell wie das Topmodell für Spiele. Der Grund liegt in der speziellen Architektur der GPU begründet, die auf die entsprechenden Berechnungen ausgerichtet ist.
Wenig konkret lassen sich Multimedia-Grafikkarten einordnen. Hierunter sind Grafikkarten zu verstehen, die vor allem für Bild- und Videobearbeitung eingesetzt werden. Statt auf die erwähnten professionellen Grafikkarten zurückzugreifen, ist es sinnvoll, zum Beispiel auf eine Nvidia GTX 1650 oder AMD Radeon RX 6400 zu setzen. Sie entlasten den Prozessor beim Videoschnitt und sind ressourcenschonend. Für privaten Anwendungen passen sie damit sehr gut.
Vorsicht beim Preis
Vor allem um den Jahreswechsel 2021/2022 ergab sich eine Situation, in welcher teils keine Grafikkarten verfügbar war oder zu einem Vielfachen des vom Hersteller empfohlenen Kaufpreises angeboten wurden.

Schuld ist die Technik zum Schürfen von Bitcoins und Co., wozu sich leistungsstarke Grafikkarten bestens eignen. Das zeigt zum Beispiel ein Vergleich der Preise die Gainward RTX 3070 Ti und Bitcoin im identischen Zeitraum. Mit steigenden Preisen für die Kryptowährungen stieg die Nachfrage nach Grafikkarten sowie die Bereitschaft, dafür tief in die Tasche zu greifen.
Stand Anfang 2023 ist eine Normalisierung eingetreten. Die Preise der Kryptowährungen sind stark gesunken. Auch die technischen Grundlagen zu deren Berechnung wurde zum Beispiel bei Ethereum angepasst. Das führt dazu, dass die Auswahl an Karten wieder umfangreicher und deren Verkaufspreise realistischer geworden sind.
Unser Favorit: PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12 GB
Die beste Grafikkarte ist unserer Meinung nach die PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB. Die Leistung, abgeleitet aus zahlreichen Benchmarks, und der Preis befinden sich im Einklang. Mit den meisten Spielen dürfte sie auch auf höchster Detailstufe gut umgehen können. Gleichzeitig stellt sie für die meisten PC-Systeme keine größere Belastung dar.

Mit Blick auf aktuelle Gaming-Grafikkarten sortiert sich die Radeon RX 6750XT von PowerColor knapp unterhalb des Mittelfelds ein. Nimmt man allerdings die deutlich vierstelligen Top-Modelle raus, laden wir punktgenau in der Mittelklasse.
Sie erreicht nahezu identische Werte im Vergleich zu einer Nvidia GeForce RTX 3070, bleibt aber beim Preis ein gutes Stück darunter. Von den ähnlich teuren RTX 3060 Ti oder RX 6700 XT kann sie sich bezüglich der Leistungswerte dagegen deutlich abheben. Allerdings wäre auch die kleinere Karte von Nvidia bei Spielen mit intensivem Raytracing eventuell vorzuziehen.
Dafür kann die AMD Radeon mehr Videospeicher vorweisen. 12 Gigabyte sorgen dafür, dass sie mit hohen Auflösungen, also explizit 4K, besser umgehen kann als die Konkurrenz. Bei Nvidia müsste man für diesen Wert schon zu einer RTX 3080 Ti greifen.
Moderate Anforderungen an das System
Neben der soliden Grafikleistung, die unter anderem bei Tom’s Hardware bei FullHD zu einer durchschnittlichen Bildrate jenseits von 100 Bildern führt, überzeugt auch der allgemeine Aufbau. Zunächst einmal liegt die maximal geforderte Leistungsreserve des Netzteils bei 250 Watt. Das ist zwar nicht wenig, steht aber je nach genutzter CPU schon mit einem 500-Watt-Netzteil bereit. Das typische 750-Watt-Gaming-Netzteil wäre zumindest schon unterfordert.
Nicht ganz so unproblematisch könnte es bei der Länge aussehen. 335 Millimeter stehen nicht in jedem, aber in den meisten Gehäusen zur Verfügung. Wer zudem zahlreiche Erweiterungskarten verbaut hat, freut sich hier über eine Dicke von nur 50 Millimetern. Mancher Konkurrent wie die Asus ROG Strix AMD Radeon RX 6650XT 8GB OC Edition Gaming ist deutlich dicker gebaut und blockiert die Nachbarslots. Hier werden nur exakt zwei Slots belegt.
Mit Leistungsreserven
Mit zwei 8-Pin-Stromanschlüssen sowie der Stromzufuhr per PCIe-Schnittstellen stehen dennoch theoretisch 375 Watt zur Verfügung. Mit den drei groß gestalteten Lüftern zeigt sich auch die Kühlung keineswegs unterdimensioniert. Für eigene Bestrebungen, die Leistung per Übertaktung zu erhöhen, ist somit ausreichend Spielraum. Die »AMD Software Adrenalin Edition« bietet genau dafür eine leicht zu handhabende und relativ übersichtliche Oberfläche.
Dabei wären neben dem weiteren Übertakten (PowerColor hat den Referenzwert schon 4 Prozent gesteigert) auch die Reduzierung der Spannung (Undervolting) und das Absenken der Taktfrequenz möglich. Bei geringen Leistungseinbußen kann die Effizienz deutlich gesteigert werden.
PowerColor Radeon RX 6750 XT Red Devil OC 12 GB im Testspiegel
Ein Test bei Computerbild, der auch das etwas enttäuschende Raytracing bemängelt, kommt zu folgendem Urteil:
»PowerColor Red Devil Radeon RX 6750 XT ist ein guter Grafikchip mit genug Luft für das Zocken in Full HD und WQHD – bei einer 4K-Darstellung mit aufgedrehten Effekten kann es aber knapp werden.«
Sehr ausführlich hat Eurogamer die Grafikkarte unter die Lupe genommen und zahlreiche Benchmarks sammeln können. Trotz Kritik am ursprünglich zu hoch angesetzten Herstellerpreis klingt das dann so (unsere Übersetzung):
»Die RX 6750 XT präsentiert ihre Vorzüge mit einer 10-prozentigen Steigerung gegenüber der RX 6700 XT, während die RTX 3070 weniger als 3 Prozent besser abschneidet. Nicht schlecht, AMD!«
Alternativen
Auch wenn unser Favorit für viele Anwender passen dürfte, gibt es immer Alternativen, die schneller, besser ausgestattet oder günstiger sind.
Starke Leistung bei 4K: Palit RTX 4080 GameRock OC
Deutlich stärker in allen Belangen schneidet die Palit GeForce RTX 4080 GameRock OC ab. Für anspruchsvolle Spieletitel bei 4K, hohe Detailstufen und passende Bildrate bietet sie den adäquaten Chipsatz. Für die Steigerung der Leistungswerte um beachtliche 80 Prozent verglichen mit der PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB muss jedoch weit mehr als das Doppelte investiert werden. Hinzu kommt, dass der Vorsprung je nach Spiel und vor allem bei Auflösungen unterhalb von 4K noch einmal schmilzt.

Nichtsdestotrotz kann die Grafikleistung rundum überzeugen. Annähernd 10.000 CUDA-Recheneinheit und der große Videospeicher versprechen auch in Zukunft noch einige Leistungsreserven. Palit hat die ohnehin schon hohen Taktraten auf der eigenen Karte um mehr als 5 Prozent angehoben. Der maximale Stromverbrauch bleibt dennoch bei moderaten, jedoch nicht wirklich sparsamen 340 Watt.
Auch die noch einmal deutlich stärker ausgestattete RTX 4090 liegt bei Spiele-Benchmarks keinesfalls unerreichbar in Front. Die gesammelten FPS-Werte bei Tom’s Hardware sind nur knapp 5 Prozent höher. Auf anderen Seiten können es zwar 20 bis 30 Prozent sein, aber gleichzeitig wird etwa eine MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G fast 70 Prozent teurer gehandelt.
Hinzu kommt, dass die 4080 von Palit nicht nur bei der Stromaufnahme, sondern auch beim geforderten Platz im Gehäuse deutlich unter den mittlerweile gigantisch anmutenden Spitzenmodellen bleibt.
AMDs Zweitbeste mit idealer Mischung: XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB
Ähnlich wie bei Nvidia lohnt der Griff zum absoluten Spitzenmodell nicht für jedermann. Soll es bei der 4K-Auflösung schnell gehen, wäre die XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB eine etwas moderatere Wahl. Auch müssten wenige Prozentpunkte Leistungssteigerung in einer RX 7900 XTX viel zu teuer bezahlt werden.

Weiterhin hängt AMD beim Raytracing den Modellen von Nvidia etwas hinterher. Spielt das aber keine entscheidende Rolle, liegt die 7900 XT von XFX fast auf Augenhöhe mit unserer Leistungs-Empfehlung von Nvidia – während der Preis deutlich niedriger ausfällt.
Dass die XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB ansonsten mit 4K oder WQHD so gut umgehen, liegt am großzügigen Videospeicher mit einer Größe von 20 Gigabyte. Komplexe Darstellungen mit möglichst vielen Pixeln erhalten hier ausreichend Puffer.
Die Ansprüche an den jeweilige Gaming-PC sind gut zu handhaben. 315 Watt sind vor allem mit Blick auf die knapp 10 Prozent schwächere RTX 3090 Ti fast schon sparsam und zeugen in jedem Fall von der hohen Effizienz der RX 7900 XT.
Extrem kompakt wirkt zudem der Aufbau. Mit einer Länge von nur 276 Millimetern und der Dicke im Bereich von zwei Slots dürfte fast überall Platz sein. Für den Abtransport der Wärme muss aber trotzdem noch etwas Luft bleiben.
Interessant zeigt sich zudem die Anschlussgestaltung. Anstatt einen dritten DisplayPort-Anschluss zu verwenden, gibt es USB-C. Da auch die Monitor-Modelle mit diesem Anschluss häufiger werden, erscheint das zukunftsfähig zu sein.
Sehr günstig: MSI Radeon RX 6500 XT Mech 2X 4G
Die besonders einfach gehaltene RX 6500 XT von MSI erreicht nur knapp ein Drittel der Leistung unseres Favoriten. Gleichzeitig muss für die deutlich geringere Kraft, die noch immer bei FullHD gute Ergebnisse liefert, erstaunlich wenig gezahlt werden.

Von Raytracing oder höheren Auflösungen sollte mit der sparsamen MSI Radeon RX 6500 XT Mech 2X 4G Abstand gehalten werden. Dann aber lassen sich damit aktuelle und durchaus anspruchsvolle Spiele spielen. Hier und da muss auf Details verzichtet werden, aber dann stimmt auch die Framerate.
Hinzu kommen die sehr kompakte Bauweise und der geringe Stromverbrauch. Verzichtet werden muss dafür auf einen nennenswerte Auswahl an Anschlüssen. Lediglich einmal DisplayPort und HDMI sind aber fast immer ausreichend, weil dennoch zwei Monitore angesteuert werden können. Zudem genügt der kleine Grafikspeicher, sofern die Auflösung bei FullHD bleibt.
Den Versuch wert: Intel Arc A750
Der von uns errechnete Mittelwert über die vielen unterschiedlichen Benchmarks hinweg täuscht bei der Intel Arc A750 ein wenig. In Summe liegt sie auf einem Niveau zum Beispiel mit der Gigabyte GeForce RTX 3060 Gaming OC 12GB. Allerdings gibt es Einzelwerte, da übertrifft sie den Chipsatz von Nvidia um 50 Prozent oder mehr. Bei anderer Gelegenheit zeigt sich das umgekehrte Bild.

Somit deutet die Grafikkarte von Intel ihr Potential in jedem Fall an. Das gilt vor allem für Software auf aktuellem Stand. Bei 3DMark zum Beispiel ist das Niveau einer AMD Radeon RX 6700 XT in Griffweite, während viele Bildraten in konkreten Spielen ein Drittel schwächer ausfallen.
Das macht den Kauf der Intel Arc A750 zumindest ansatzweise zum Glücksspiel. Gut möglich, dass das Lieblingsspiel mit den eigentlich optimalen Einstellungen nur schlecht spielbar ist. Ebenfalls gut möglich, dass das nächste Game 10 Prozent schneller läuft als mit einer Nvidia GeForce RTX 3060.
Etwas zu hoch, vor allem mit Blick auf die direkte Konkurrenz, wirkt die angegebene Stromaufnahme. 225 Watt bedeuten eine wenig effiziente Nutzung der vorhandenen Grafikleistung. Aber auch das kann und wird sich hoffentlich mit zukünftigen Updates und Anpassungen noch bessern. Somit sollten beide Stromanschlüsse verbunden werden, was in der unteren Mittelklasse ansonsten untypisch ist und manches Netzteil vor Probleme stellt.
Bleibt noch das beste Argument für A750: der aktuelle Preis. Dass die Karte nach ersten Tests einen bescheidenen Ruf mitbekommen hat, ist wohl auch bei der Nachfrage nach der Karte zu spüren. Mit nur etwas mehr als 300 Euro liegt sie teils 100 Euro unter einer RTX 3060 oder RX 6600 XT. Beide befinden nach unseren Berechnungen über zahlreiche Spiele und Benchmarks hinweg auf dem nahezu identischen Leistungsniveau.

Was gibt es sonst noch?
Gigabyte GeForce GTX 1660 Ti OC 6G
Die Einsteigerkarte ist etwas in die Jahre gekommen. Nicht mehr ganz aktuelle Spiele lassen sich trotzdem mit guter Bildrate spielen. Auch Videobearbeitung zählt zu den Stärken der GTX 1660 Ti.
Asus GeForce GTX 1660 Super Phoenix
Bei der reinen Leistung auf dem Niveau einer RTX 3050 fehlt der GTX 1660 Super von Asus das native Raytracing. Ansonsten bietet die Grafikkarte aus dem Einsteigersegment ausreichend Leistung, um viele Spiele wie gewünscht aussehen zu lassen. Bei den Details und der Auflösung müssen aber Kompromisse gemacht werden.
XFX Radeon Speedster QICK210 Radeon RX 6500XT
Die kleine Einsteigerkarte Radeon RX 6500 XT von XFX kann schon mit einer Nvidia GeForce GTX 1660 Ti nicht mithalten. Dafür ist sie entsprechend günstiger zu haben. Die Variante von MSI mit dem gleichen Chipsatz, die zu unseren Empfehlungen gehört, bietet aber den besseren Preis.
Gigabyte Radeon RX 6900 XT Gaming OC 16G
Die Gigabyte Radeon RX 6900 XT Gaming OC 16G schafft es im Durchschnitt nicht, an eine RTX 3080 Ti heranzureichen. Dennoch wird es viele Spiele geben, bei denen die GPU sogar schneller ist. Ein üppiger Video-Speicher und ausreichend Anschlüsse sind in jedem Fall angemessen. Und der Preis wirkt nicht zu utopisch.
Sapphire Pulse Radeon RX 6800 XT Gaming OC 16GB
Viel VRAM für hohe Auflösungen und viele Details können die Schwächen beim Raytracing nicht gänzlich wettmachen. Der Leistungsvorsprung der Sapphire Pulse Radeon RX 6800 XT zur RTX 3070 ist zudem nicht so groß, wie der Preisunterschied erwarten lassen würde.
Asus Dual Radeon RX 6600 XT OC
Solide Mittelklasse bietet die RX 6600 XT von Asus. Sie liegt auf dem Niveau einer RTX 3060 von Nvidia. Das ist deutlich weniger als eine RTX 3070 zu leisten vermag, dafür ist sie in jeder Hinsicht sparsamer als beide Varianten von Nvidia.
Gigabyte GeForce GTX 1650 OC-4GD
Unübertroffen ist die Effizienz der GTX 1650. Wer nur gelegentlich ein paar ältere Spiele zockt und vor allem im privaten Rahmen Videos schneidet, wird hiermit zufrieden sein. Die AMD Radeon RX 6500 XT ist aber schneller und günstiger.
MSI GeForce RTX 3060 VENTUS 3X 12G OC
Die Einsteigerkarte MSI GeForce RTX 3060 Ventus ist bestens für FullHD-Spiele geeignet. Auch bei höheren Auflösung kann sie dank des großen Grafikspeichers mithalten, obwohl der GPU dafür etwas Leistung fehlt. Die Grafikkarte selbst ist leider etwas groß geraten.
Gigabyte GeForce RTX 3060 Gaming OC 12GB
Mit der RTX 3060 von Gigabyte sind aktuelle Spiele bestens spielbar, wenn auch nicht bei 4K. Mit der Auflösung FullHD lassen sich eine hohe Qualität und Bildrate erreichen. Dazu sind mehr als genug Reserven beim VRAM vorhanden. Bemerkenswert sind jeweils zweimal DisplayPort und HDMI – perfekt für einen Arbeitsplatz mit zwei oder gar vier Monitoren.
Sapphire Pulse AMD Radeon RX 6600
Im Vergleich zur RTX 3050 die bessere Wahl, sofern von hier kein Raytracing erwartet wird. Die Einsteigerkarte Sapphire Pulse RX 6600 beherrscht mit Abstrichen sogar QHD, bietet eine gute Ausstattung mit Anschlüssen und ist nicht zu groß.
Gigabyte GeForce RTX 3060 Ti Gaming OC Pro
Leicht gehobenen Ansprüchen wird die Gigabyte RTX 3060 Ti gerecht, auch wenn die Lücke zur RX 6750 XT überraschend groß ausfällt. Mit QHD dürfte sie in jedem Fall zurechtkommen. Dank je zweier DisplayPort- und HDMI-Anschlüsse zeigt sie sich bei der Bildschirmauswahl variabel.
Gigabyte Aorus GeForce RTX 3070 Ti Master
Wie die RTX 3070 Phoenix besitzt auch die »Ti«-Version von Gigabyte einen etwas zu kleinen Video-Speicher, um bei der Auflösung 4K vollends zu überzeugen. Möglich ist diese wegen der starken GPU aber allemal. Nur etwas zu lang ist die Karte geraten, was wegen der notwendigen Kühlung nicht überrascht.
MSI GeForce RTX 3080 Gaming Z Trio 12G LHR
Teuer und leistungsstark: Hohe Auflösungen, hohe Detailstufen und hohe Bildraten stellen kein Problem dar. Im Vergleich zur RTX 3070 kann die MSI GeForce RTX 3080 Gaming Z Trio knapp 30 Prozent mehr Leistung bieten, aber der Preisaufschlag ist noch einmal höher.
Gigabyte GeForce RTX 3080 Vision OC 10 GB V2 LHR
Die etwas kleinere Version der RTX 3080 von Gigabyte besitzt statt 12 nur 10 Gigabyte Grafikspeicher. Bei hoher Auflösung könnte dieser knapp werden. Ansonsten sorgt der Grafikprozessor aber jederzeit für hervorragende Ergebnisse und insgesamt weniger als 3 Prozent Abstand zur RTX 3080 mit 12 Gigabyte. Zur RTX 3070 sind es 30 Prozent Vorsprung, der teuer erkauft werden muss.
Asus GeForce RTX 2060 6GB EVO OC
Nicht mehr ganz auf dem Stand der Technik befindet sich die RTX 2060 von Asus, die aber noch immer schneller als die RTX 3050 ist. Ihr Grafikspeicher ist angemessen groß und bei FullHD oder sogar einer höheren Auflösung sollten selten Probleme auftreten. Bei hohen Detailstufen wird sie überfordert.
Asus Phoenix GeForce RTX 3050 8G Gaming
Relativ günstig, kompakt und ordentlich ausgestattet bietet die RTX 3050 Phoenix von Asus aktuelle Technik in begrenztem Umfang. Das genügt für die Auflösung FullHD auch bei aktuellen Titeln. Darüber hinaus wird es aber eng.
Asus TUF GeForce RTX 3090 24 GB OC
Die Premium-Karte Asus TUF GeForce RTX 3090 bietet alles im Überfluss. VRAM und Grafikeinheiten sind großzügig verteilt, sodass die höchsten Detailstufen bei der maximalen Auflösung immer realistisch sind. Dennoch schafft auch die RTX 3070 zumindest knapp zwei Drittel der hier gebotenen Leistung und sprengt dabei nicht so schnell finanzielle Rahmen.
Asus TUF GeForce RTX 3080TI 12 GB OC
Weiterhin beeindruckend schnell ist die Grafikkarte Asus TUF GeForce RTX 3080TI 12 GB OC. Gleichzeitig findet sich die Größe des VRAMs mittlerweile eher in Mittelklasse-Grafikkarten, sodass es bei hohen Auflösungen schon etwas knapp werden könnte in Zukunft. Vor allem aber liegt der Preis im Vergleich zu neueren und schnelleren Karte zu hoch.
XFX Radeon RX 6700 XT Speedster QICK 319
Bei der XFX Radeon RX 6700 XT Speedster QICK 319 handelt es sich um den unmittelbaren Vorgänger unseres Vergleichssiegers PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB, nur von einem anderen Hersteller. Bei derzeit identischen Preisen lohnt der Kauf deshalb kaum, da die 6750 XT in allen Belangen vorne liegt.
Gainward GeForce RTX 3070 Phoenix 8GB
Die Gainward GeForce RTX 3070 Phoenix 8GB bietet noch immer ausreichend Videospeicher für QHD-Gaming und sollte auch in nächster Zeit aktuelle Spiele gut bewältigen können. Bei der reinen Rechenleistung kann sie mit der 4000er-Serie von Nvidia keinesfalls mehr mithalten. Allerdings hat sie beim Raytracing noch immer einen Vorteil gegenüber AMD.
Asus GeForce Dual RTX 3050 8GB OC
Die kleine Einsteigerkarte Asus GeForce Dual RTX 3050 8GB OC beeindruckt weder bei der Effizienz noch der Grafikleistung. Auch der große VRAM bringt ihr wenig, da hohe Auflösungen mit der GPU selten gut spielbar sind. Eine ebenfalls einfach gehaltene Sapphire Pulse AMD Radeon RX 6600 erscheint dabei als schnellere und keinesfalls teurere Wahl. Dennoch bleibt die GPU bei FullHD eine recht solide Wahl.
MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G
Die ohnehin überragende GPU ist in der MSI GeForce RTX 4090 SUPRIM X 24G zusätzlich um fast 5 Prozent übertaktet. Das treibt zwar den viel zu hohen Stromverbrauch weiter nach oben, sorgt aber für noch mehr Leistung am oberen Ende der Skala. Derzeit dürfte es kaum Grafikkarten geben, die frisch ausgepackt noch schneller sind. Aber auch teurer ist kaum ein Modell.
Asus TUF Gaming GeForce RTX 4090 24GB OC Edition
4K-Gaming auf höchstem Niveau sollte mit der Asus TUF Gaming GeForce RTX 4090 24GB OC Edition auch in nächster Zeit bestens gelingen. Derart groß ist ihr Abstand zu den nächstkleineren Modellen, vor allem in synthetischen Benchmarks. Dazu hat gleich fünf Video-Ausgänge verbaut. Dass die Grafikkarte extrem groß, kühlungsbedürftig, stromhungrig und teuer ist, kommt wenig überraschend.
Gigabyte VGA 16GB RTX4080 Aero OC-16GD
Beeindruckende Benchmarks liefert die Grafikkarte Gigabyte VGA 16GB RTX4080 Aero OC-16GD. Gleichzeitig ist der Leistungsunterschied zur RTX 4090 viel kleiner, als der Preisunterschied oder der verringerte Stromverbrauch es vermuten lassen würden. Im Vergleich zu unserer Leistungsempfehlung Palit GeForce RTX 4080 GameRock OC ist die Übertaktung etwas geringer, während das Format größer ausfällt.
Asus ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti 12GB
An der Asus ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti 12GB lässt sich gut ablesen, wie groß der Vorsprung zur letzten Generation ausfällt. Fast durchweg liegt die GPU deutlich vor einer RTX 3090 Ti. Nur der VRAM ist lediglich halb so groß, was bei 4K schon ein wenig einschränken könnte. Ansonsten punktet sie mit hohen Bildraten und einer überraschend guten Effizienz.
MSI GeForce RTX 4070 Ti Gaming X Trio 12G
Vielleicht nicht unbedingt bei 4K, aber gleich darunter liefert die MSI GeForce RTX 4070 Ti Gaming X Trio 12G für jedes Szenario mehr als genug Leistung. Sie ist 50 Prozent schneller als der Vorgänger RTX 3070 Ti, verbraucht dabei gleichzeitig etwas weniger Strom.
PNY GeForce RTX 3090 Ti
Vor allem der üppige Videospeicher macht die PNY GeForce RTX 3090 Ti weiterhin interessant, wenn bei extrem hoher Auflösung gespielt werden soll. Außerdem kann sie beim Raytracing zum Beispiel der insgesamt deutlich schnelleren RX 7900 XTX weiterhin das Wasser reichen. Ansonsten wirkt die GPU mittlerweile etwas zu ineffizient und gleichzeitig zu kostspielig.
EVGA GeForce RTX 3090 Ti
Technisch besonders interessant ist die EVGA GeForce RTX 3090 Ti. Hier wurde der viel zu kühlungsbedürftige Chipsatz direkt mit einer Wasserkühlung versehen, was eigene Bastelversuche vorwegnimmt. Für Modder und Enthusiasten ist das Ganze sicherlich interessant, aber es gibt mittlerweile schnellere und effizientere Grafikkarten wie die RTX 4080.
XFX Speedster MERC310 AMD Radeon™ RX 7900XTX
Zwischen der XFX Speedster MERC310 AMD Radeon RX 7900XTX und einer RTX 4080 ist kaum Luft. Das gilt für die Leistung wie für den Preis. Die Effizienz ist hier aber etwas geringer, während der größere Videospeicher Vorteile bei sehr hohen Auflösungen verspricht.
PowerColor Red Devil AMD Radeon RX 7900 XTX
Viel VRAM bringt die PowerColor Red Devil AMD Radeon RX 7900 XTX gerade bei 4K auf ein sehr hohes Niveau. In Summe fallen die Unterschiede zur RTX 4080 und teils auch zur RTX 4090 kaum auf. Beim Preis erhält AMD aber je nach Angebot einen Pluspunkt.
Sapphire AMD Radeon RX 7900 XT Gaming Graphics Card 20GB
Die Sapphire AMD Radeon RX 7900 XT Gaming Graphics Card 20GB hat die Empfehlung lediglich aufgrund des minimal höheren Preises gegenüber der XFX AMD Radeon RX 7900XT 20GB verpasst. Ansonsten erscheinen die Karte fast baugleich zu sein. Auch hier gibt es ein kompaktes Format und USB-C als zusätzlichen Video-Ausgang. Es dürfte sich kaum ein Spiel finden lassen, das hier bei 4K und maximalen Details Probleme bekommt.
Asus TUF Gaming AMD Radeon RX 6950 XT OC Edition 16GB
Mit der 7000er-Serie von AMD kann die Asus TUF Gaming AMD Radeon RX 6950 XT OC Edition 16GB nicht mehr mithalten. Trotzdem ist der Chipsatz überragend schnell und der Videospeicher großzügig dimensioniert. Spiegelt sich der Rückstand zur RX 7900 XT von etwa 15 Prozent auch im Preis, lohnt sich die Anschaffung auch noch für zukünftige Spiele.
XFX Speedster QICK319 AMD Radeon RX 6800
Einen gelungenen Spagat zwischen Leistung und Effizienz liefert die XFX Speedster QICK319 AMD Radeon RX 6800 ab. Der veranschlagte Stromverbrauch von 250 Watt liegt deutlich niedriger, als die guten Benchmark-Werte es vermuten lassen. Da sieht auch unser Vergleichssieger PowerColor Radeon RX 6750XT Red Devil OC 12GB etwas alt aus, bietet aber das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Sapphire Pulse AMD Radeon RX 6700 OC Gaming 10 GB
In der gehobenen Einsteigerklasse findet sich die Sapphire Pulse AMD Radeon RX 6700 OC Gaming 10 GB. Sie bringt eine starke Grafikleistung auf dem Niveau der RTX 3060 Ti, ist aber sparsamer und günstiger.
Asus ROG Strix AMD Radeon RX 6650XT 8GB OC Edition Gaming
Die leicht verbesserte Asus ROG Strix AMD Radeon RX 6650XT 8GB OC Edition Gaming enttäuscht im Vergleich zur RX 6600 XT, weil die Unterschiede kaum zu spüren sind. Aus 60 Bildern pro Sekunde kann sie durchschnittlich 63 Bilder machen – zu wenig für den höheren Stromverbrauch und Preis.
PowerColor Red Devil AMD Radeon RX 6650 XT
Die Optimierung zum Vergleich zur RX 6600 XT wirkt bei der PowerColor Red Devil AMD Radeon RX 6650 XT nicht überzeugend. Allenfalls hat die eigentlich vorbildliche Effizienz des kleinen Chipsatzes gelitten.
MSI Radeon RX 6400 Aero ITX
Für einen fast stillen, kühlen und kompakten Wohnzimmer-PC eignet sich die MSI Radeon RX 6400 Aero ITX. Die meisten AAA-Titel zwischen Fortnite und FIFA dürfte sie zumindest auch mittleren Einstellungen und bei FullHD meistern können. Gleichzeitig ist sie günstig, benötigt nur 50 Watt und fast keinen Platz.
Maxsun Radeon RX 550
Der Chipmangel der letzten Zeit hat die Maxsun Radeon RX 550 wieder zum Vorschein gebracht. Die Grafikkarte erreicht kaum mehr als das Niveau einer modernen integrierten GPU. Dafür sind Preis und Stromverbrauch aber definitiv zu hoch.
Intel Arc A770
Mit der Intel Arc A770 gibt es neben unserer Empfehlung Intel Arc A750 noch ein etwas stärkeres Modell. Auch hier finden sich ein paar Softwareprobleme, die aber auf längere Sicht an Bedeutung einbüßen dürften oder gar ganz behoben werden. Bemerkenswert ist der große Videospeicher, der angesichts der eher geringen Leistung aber kaum Vorteile bringt. Dafür ist der Preisunterschied zur A750 viel zu groß im Vergleich zum minimalen Leistungsgewinn.
So haben wir bewertet
Benchmarks von Grafikkarten gibt es viele, wir sehen wenig Sinn darin, den dutzendsten Benchmark-Test für jede Grafikkarte durchzuführen. Aufschlussreicher ist es, die Benchmark-Testergebnisse verschiedener Tester zusammenzufassen und so etwaige Ausreißer zu eliminieren. Daher haben wir die öffentlich verfügbaren Benchmark-Testergebnisse von Computerbase, PC Games Hardware und Tom’s Hardware sowie die Benchmarks von Passmark, 3DMark und Geekbench als Datenbasis für unsere eigenen Berechnungen genutzt und damit gewissermaßen mit Hilfe eine Meta-Studie eine eigene Rangliste erstellt.
Unsere Rangliste fußt auf Spiele-Benchmarks bei unterschiedlichen Auflösungen der drei Testmagazine. Die drei zusätzlichen Benchmarks bestehen darüber hinaus aus unzähligen Einzeltests von Nutzerinnen und Gamern. Geekbench gibt zu Protokoll, dass jeder Wert mindestens auf fünf Einzeltests basiert – praktisch sollte es sich aber um ein Vielfaches dessen handeln.
Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir die berechneten Ergebnisse für die Nvidia GeForce RTX 3060 als Referenz mit 100 Prozent festgelegt und daraus die Abweichung zu anderen Grafikkarten errechnet. Eine weitere Gewichtung wurde von uns nicht vorgenommen. Beurteilt werden typischerweise keine konkreten Grafikkarten einzelner Hersteller, sondern die zugrundeliegenden Chipsätze.
Genauso verfahren auch andere Testmagazine und Benchmark-Seiten. Weil einzelne Grafikkarten je nach Verwendung in einem großen oder kleinen Gehäuse, mit eigener Übertaktung oder Undervolten in Betrieb sein können, wäre der Bezug auf ein ganz konkretes Modell von Asus, MSI oder anderen kaum aussagekräftig. Eine Einordnung des verwendeten Chipsatzes dagegen stellt eine solide Grundlage für die Rangliste und damit für die Kaufentscheidung dar.
Dass die Nvidia GeForce RTX 3070 in der Rangliste beipielsweise auf 141 Prozent einer RTX 3060 kommt, basiert somit auf einer Vielzahl an Messungen in Spielen sowie hunderten Bewertungen durch spezielle Benchmark-Software. Für ein ganz konkretes Spiel mag der Wert abweichen, über alle Aufgaben hinweg gleicht er sich aber aus.
Für unsere abschließende Bewertung flossen neben dem Preis weitere Faktoren wie die Anschlussausstattung, die Größe oder Übertaktung gegenüber der Referenzkarte ein. Da die Preise bei Grafikkarten aktuell sehr volatil sind, kann es sein, dass sich auch unsere Empfehlungen entsprechend ändern. Wir werden unsere Rangliste und unsere Empfehlungen daher regelmäßig überprüfen und aktualisieren.
Der konkrete Leistungsindex, den wir für alle Chipsätze in Bezug auf die Nvidia GeForce RTX 3060 errechnet haben, sowie wichtige technische Daten finden sich in der Vergleichstabelle.
Die wichtigsten Fragen
Was ist die beste Grafikkarte (für die meisten)?
Nicht zu teuer und trotzdem stark ist die AMD Radeon RX 6750XT. Kompromisslos schnell dagegen wird es mit der Nvidia GeForce RTX 4080, die von der noch teureren RTX 4090 sogar noch übertroffen wird. Als günstige Einsteiger-Grafikkarte empfiehlt sich die AMD Radeon RX 6500 XT.
Welche ist die beste Grafikkarte auf dem Markt?
Je nach Benchmark bieten derzeit die Nvidia GeForce RTX 4090 oder die AMD Radeon RX 7900 XTX das größte Leistungsvermögen.
Welche Grafikkarte gibt es für 1.000 Euro?
Liegt das Budget bei 1.000 Euro, ist die XFX AMD Radeon RX 7900XT die passende Wahl. Leistungstechnisch vergleichbare Gaming-Grafikkarten mit Nvidia-Chipsatz sind aktuell nur für einen deutlichen Aufpreis erhältlich.